S-Bahn in Berlin: Warum die Konkurrenten der DB aussteigen

Der geplante Verkehrsvertrag zwischen dem Berliner Senat und dem künftigen Betreiber für Teile des S-Bahnnetzes in Berlin sei laut Berliner Morgenpost zu kompliziert und zu risikoreich. So heißt es nach Aussage der Zeitung in der Risikobewertung eines Bewerbers, in die die Berliner Morgenpost Einsicht nehmen konnte. Zwar läuft die Bewerbungsfrist bis Ende März, doch gingen inzwischen viele Experten davon aus, dass lediglich die bisherige Netzbetreiberin, die zum bundeseigenen Bahnkonzern gehörende S-Bahn Berlin GmbH, ein Angebot abgeben wird. Die Grünen befürchteten, dass in diesem Fall die Deutsche Bahn als einziger Bewerber dem Senat die Konditionen diktieren werde. Zuvor habe bereits die Linke im Berliner Abgeordnetenhaus eine Neuausschreibung des S-Bahnbetriebs gefordert.
Zunächst sah alles danach aus, dass sich große Unternehmen aus aller Welt darum reißen, zumindest einen Teil des Berliner S-Bahnnetzes betreiben zu dürfen. Mehrere renommierte und international tätige Eisenbahnverkehrsunternehmen bekundeten ihr Interesse an der Ausschreibung der Länder Berlin und Brandenburg. Darunter der staatliche Betreiber der Pariser Metro, die Régie autonome des transports Parisiens (RATP), die in Hongkong beheimatete Mass Transit Railway (MTR) oder die East Japan Railway Company, die Ableger in Europa betreiben. Doch nach und nach warfen sie das Handtuch. Zuletzt stieg die britische National Express Group aus dem Verfahren aus.

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