Die Mobility-inside-Gesellschafterversammlung hat am 4. Dezember 2023 beschlossen, die Geschäftstätigkeit einzustellen. Die Mobility-inside-Apps werden zum 31. März 2024 eingestellt.

Vernetzungsinitiative Mobility inside wird eingestellt

Die Mobility-inside-Gesellschafterversammlung hat am 4. Dezember 2023 beschlossen, die Geschäftstätigkeit einzustellen. Die Mobility-inside-Apps werden zum 31. März 2024 eingestellt. Mobility inside war die digitale Vernetzungsinitiative der öffentlichen Verkehrsbranche und hatte zum Ziel, über eine einzige Plattform gebündelt Fahrplan- und Tarifdaten von Bus- und Bahnunternehmen sowie die Buchung von Sharing-Angeboten und On-Demand-Verkehren als auch weitere Mobilitätsdienstleistungen den Fahrgästen regionsübergreifend zur Verfügung zu stellen: Informieren, Buchen, Bezahlen, Fahren durchgehend von Start bis Ziel. Für Gelegenheitsfahrende mit der Kombination der jeweiligen regionalen Tarife und seit Frühsommer deutschlandweit mit dem Deutschland-Ticket. Mit vielen teilnehmenden und über einen Letter of Intend interessierten Unternehmen hatte Mobility inside dieses Ziel schon weitgehend erreicht und zudem auch einen bundesweiten Vertrieb realisiert und die Digitalisierung zahlreicher Unternehmen und deren Tarife in die Wege geleitet. Die nächsten Schritte waren vorbereitet und sollten mit der Integration des DB-Fernverkehrs-Tarif 2024 ihren nächsten Höhepunkt erreichen.  

Anlass der Beschlussfassung der Mobility-inside-Gesellschafter ist die Entscheidung von Bund und Ländern im Rahmen der länderoffenen Arbeitsgruppe, für das Deutschland-Ticket keine bundesweite Plattform zu wünschen und zu unterstützen. Dies, obwohl es für eine künftige Aufteilung der Einnahmen aus dem Deutschland-Ticket eines entsprechenden Hintergrundsystems bedarf.

„Angesichts dieser Rahmenbedingungen war der RMV mit einigen weiteren Partnern in der Beschlussfassung der Gesellschafter unterlegen und musste dabei leider auch zur Kenntnis nehmen, dass mit den Stadtwerken München und der Deutschen Bahn auch die zwei mit dem RMV größten Gesellschafter das Projekt haben fallen lassen. Ich halte das für einen großen Fehler, da das angesichts permanenter Kostensteigerungen schmaler gewordene finanzielle Budget für den ÖPNV nach effizienter Zusammenarbeit und Kooperation und dem Heben von Synergien schreit. Die Entscheidung zementiert in Bezug auf Apps und Hintergrundsysteme die klassischen, aus Sicht der Fahrgäste längst überholten Anbietergrenzen einzelner Verkehrsunternehmen oder Verbünde. Offensichtlich ist unsere Branche noch immer nicht bereit, Einzelinteressen und Egoismen hinter die Einfachheit für die Fahrgäste zu stellen“, so Prof. Knut Ringat, RMV-Geschäftsführer und bisher Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Mobility inside Holding. „Mit Bedauern stelle ich fest, dass es auch das Deutschland-Ticket bisher nicht schafft, die zersplitterte ÖPNV-Branche mit unzähligen Tarifen im Interesse der Fahrgäste zusammen zu führen. Im Gegenteil nehme ich wahr, dass teilweise gar keine andere als die bisherige eigene Lösung gewünscht ist. Die vorherrschende sehr große Vielfalt ist nicht nur teuer und überlastet derzeit die Kapazitäten der IT-Systemhäuser, sondern verunsichert Fahrgäste, die einheitliche Regeln zur Mitnahme von Personen, Hunden oder Kindern wünschen. Alleine im RMV-Gebiet sparen wir, indem es eine zentrale Verbund-App, statt zig Eigenentwicklungen der lokalen Anbieter gibt, jährlich mehr als 60 Millionen Euro. Deutschlandweit skaliert betrachtet ist also noch viel Luft nach oben. Hinzu kämen Potenziale durch eine bessere einheitliche Vermarktung des Deutschland-Tickets oder mehr Fahrgäste, indem endlich deutschlandweit nahtlos Mobilität per App angeboten wird.“

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV)

Print Friendly, PDF & Email

Comments are closed.