Die Allianz pro Schiene appelliert an die Bundesregierung, das Sondervermögen auch für den Bau neuer Schienenstrecken zu verwenden. „Der Stau auf der Schieneninfrastruktur nimmt dramatisch zu. Nur mit der Sanierung der Strecken ist es nicht getan, wir brauchen auch zusätzliche Gleise“, sagte Geschäftsführer Dirk Flege am 23. Juni 2025 in Berlin. Nach Angaben des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses hat sich die Zahl der chronisch überlasteten Strecken innerhalb weniger Jahre fast verdoppelt. Waren 2018 „nur“ 749 Kilometer des Streckennetzes überlastet, sind es in diesem Jahr bereits 1.321 Kilometer – Tendenz weiter steigend.
„Die steigende Nachfrage nach Schienentransporten wird in Deutschland durch Infrastrukturengpässe ausgebremst“, so der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer. Zwar sei es „oberste Priorität, das bestehende Schienennetz wieder in Schuss zu bringen“. Aber der Neu- und Ausbau müsse „parallel mitlaufen“.
In den nächsten zwölf Jahren sind nach Angaben der Allianz pro Schiene mindestens 320 Milliarden Euro nötig, um das Schienennetz in Deutschland zu ertüchtigen und für künftiges Verkehrswachstum fit zu machen. Unter der Annahme, dass die im Bundeshaushalt bislang zugesagten Investitionen in die Schieneninfrastruktur nicht abgesenkt werden, müssten aus dem Sondervermögen rund 130 Milliarden Euro zusätzlich bereitgestellt werden. Flege: „Das muss die Richtschnur für die Bundesregierung sein, wenn sie morgen den Wirtschaftsplan des Sondervermögens „Infrastruktur und Klimaneutralität“ beschließt.“