Senator Anjes Tjarks und HOCHBAHN-Vorständin Claudia Güsken bei der Präsentation des Abbiege-Assistenten für Busse (Bild: HOCHBAHN)

Für ein sicheres Miteinander von Rad und Bus: Abbiegeassistenten bei der HOCHBAHN

Im Zusammenspiel von Rad und Bus gilt gerade im Großstadtverkehr gegenseitige Rücksichtnahme als oberstes Gebot. Doch auch technische Lösungen können hier eine sinnvolle Unterstützung bieten. Darum startet die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) ab sofort die Ausstattung ihrer gesamten Busflotte mit Abbiegeassistenzsystemen.

Bis Ende Juni werden bereits 200 Busse über das neue System verfügen. Die gesamte Flotte der HOCHBAHN mit über 1.000 wird bis zum Ende des kommenden Jahres über Abbiegeassistenten verfügen.

Nachdem im vergangen Jahr verschiedene Technologien eingehend getestet wurden, setzt die HOCHBAHN auf ein radarbasiertes Abbiegeassistenzsystem als Mittel der Wahl. Das System sendet elektromagnetische Wellen aus und wertet das Echos aus. So können Abstand, Geschwindigkeit und Bewegungsrichtung eines sich nähernden Objekts bestimmt und vor einem drohenden Zusammenstoß gewarnt  werden. Konkret erfasst ein Sensor an der rechten Außenseite des Busses einen Schutzraum von drei Metern Breite und zehn Metern Länge. Sobald Fahrer den Blinker setzen, um einen Abbiegevorgang zu starten, schaltet das System in einen Warnmodus. Befinden sich bewegende Verkehrsteilnehmer, wie Radfahrer, Fußgänger oder E-Scooter im Schutzraum, erhält das Fahrpersonal im Bus ein akustisches sowie optisches Signal.

Auch wenn Abbiegeassistenzsysteme im Straßenverkehr bereits vielfältig zum Einsatz kommen, gibt es bislang nur wenige, die für die spezifischen Anforderungen im Linienbusbetrieb geeignet sind. Busverkehr in Hamburg bedeutet, dass Fahrzeuge oft innerstädtisch und im engen Straßenraum unterwegs sind. Dabei müssen viele Abbiegevorgänge an dicht bebauten und bepflanzten Kreuzungen absolviert werden. Außerdem werden Haltestellen mit Fahrgästen im Minutentakt bedient und dabei von der Fahrspur abgebogen oder gewechselt und gekreuzt. Darum ist ein System erforderlich, welches zwischen stehenden Objekten, wie Bäumen, Straßenschildern oder wartenden Fahrgästen, und tatsächlich beweglichen unterscheidet und somit gezielt im Abbiegevorgang unterstützen kann.

Abbiegeassistenzsysteme sind für Stadtbusse laut EU-Verordnung ab dem Jahr 2024 bei Neuzulassungen verpflichtend. Mit der vorzeitigen Aufrüstung der Bestandsflotte setzt die HOCHBAHN ein Zeichen zur Unterstützung der Freien und Hansestadt Hamburg auf dem Weg zur Fahrradstadt. Die Investitionen der HOCHBAHN in die Ausstattung der Busflotte mit Abbiegeassistenzsystemen liegen bei rund 2,5 Millionen Euro.

Quelle: HOCHBAHN

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