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223 Schienenkilometer wurden in NRW reaktiviert

Die Verkehrswende voranzubringen ist eines der erklärten Ziele der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Im Fokus steht dabei die Stärkung des öffentlichen Verkehrs und des Schienenverkehrs. Jahrzehntelang wurde beim Ausbau der Straßeninfrastruktur in Deutschland der Fokus auf das Auto gelegt. Immer weniger Menschen fuhren mit der Bahn. Die Folge: Seit 1994 wurden in Nordrhein-Westfalen 600 Kilometer Bahnstrecken stillgelegt. Im Zuge des Klimawandels folgt jetzt die Kehrtwende. NRW-Umwelt- und Verkehrsminister Oliver Krischer betont: “Der öffentliche Nahverkehr spielt beim Erreichen der Klimaziele eine wichtige Rolle. Wir wollen mehr Menschen auf die Schiene in die Züge holen.” Das ÖPNV-Angebot müsse deshalb deutlich gesteigert werden. Bis 2030 soll der öffentliche Nahverkehr in NRW um mindestens 60 Prozent erhöht werden. Statt Streckenstilllegungen steht heute die Reaktivierung einiger alter Strecken an. 223 Schienenkilometer wurden in den vergangenen 30 Jahren in NRW bereits wieder reaktiviert. Rund 200 Kilometer sollen in den kommenden Jahren noch hinzukommen.

Zuletzt wurden fünf Strecken wieder in Betrieb genommen: Meinerzhagen-Brügge, Düren-Euskirchen, Mettmann-Wuppertal, Stolberg-Breinig und die Hertener Bahn: Gelsenkirchen Buer-Herten. Die Reaktivierung stillgelegter Bahntrassen ist ein wichtiger Teil der Zielnetzkonzeption 2032 des Landes Nordrhein-Westfalen, die 13 Strecken mit einer Gesamtlänge von 212 Kilometer enthält. Darunter die Teutoburger Wald-Eisenbahn von Harsewinkel nach Verl und die Westfälischen Landes-Eisenbahn von Münster nach Sendenhorst, die Walsumbahn von Duisburg nach Wesel und die Ratinger Weststrecke von Duisburg über Ratingen nach Düsseldorf sowie die Strecken von Stolberg nach Eupen und Alsdorf nach Baesweiler im Euregio Verkehrsschienennetz.

Eine der erfolgreich reaktivierten Strecken der letzten Jahre ist die Bördebahn im Rheinland, die von Düren über Zülpich nach Euskirchen führt. Bis 2040 könnten bis zu 22 weitere reaktivierte Strecken im Land dazukommen. Im Zuge der ÖPNV Offensive stellt das Land NRW bis zum Jahr 2032 für Neu- und Ausbauvorhaben von Bahnstrecken (u.a. auch für die Reaktivierung der Bahnstrecken) rund 4 Milliarden Euro zur Verfügung. “Es gibt natürlich auch Bahnstrecken, wo sich eine Reaktivierung nicht mehr lohnt. Aber die Strecken, die wieder in Betrieb genommen wurden, sind von den Menschen angenommen worden”, so Minister Oliver Krischer.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

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