Züge im bwegt-Design

So viele Züge und Fahrgäste wie nie zuvor

Trotz aller Widrigkeiten durch vielfältige Bautätigkeiten im Schienennetz und der Großbaustelle von Stuttgart 21 hat sich das Nahverkehrsangebot in Baden-Württemberg deutlich verbessert. Verkehrsminister Winfried Hermann sagte zur Veröffentlichung des SPNV-Berichts 2019–2024:

„So viele Züge wie nie. So viele Fahrgäste wie nie. Das Land hat zahlreiche kluge SPNV-Projekte in den letzten Jahren initiiert und umgesetzt. Im SPNV-Bilanzbericht haben wir diese Erfolge in Zahlen gegossen. Die positive Entwicklung freut mich sehr – für alle, die daran mitgewirkt haben, und vor allem für die Fahrgäste.“

Mit über 88 Millionen Zugkilometern waren 2024 so viele Züge in Baden-Württemberg unterwegs wie nie zuvor; 100 Millionen inklusive der S-Bahn Stuttgart. Gleichzeitig erreichten die Fahrgastzahlen einen Rekord. Die im Regionalverkehr zurückgelegten Personenkilometer sind im Vergleich zu 2010 um 43 Prozent auf 6,2 Milliarden gestiegen und liegen damit 21 Prozent über dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Seit der Bahnreform 1994 hat sich dieser Wert sogar verdreifacht.

Verbesserter Takt und Deutschland-Ticket machen den Regionalverkehr attraktiver

„Einer der Hauptgründe für diese positive Entwicklung ist das Deutschland-Ticket, das den ÖPNV einfacher und günstiger macht“, erklärte Hermann. „Vor allem aber haben wir das Angebot in Baden-Württemberg deutlich ausgebaut – sowohl in den Städten als auch auf dem Land. Unsere Bilanz bestätigt: Die Fahrgäste nehmen das verbesserte Angebot sehr gut an.“

Landestakt auf 85 Prozent der Strecken erfüllt

Mit dem Zielkonzept 2025, das 2014 aufgestellt wurde, setzte sich das Land klare Maßstäbe für den Ausbau seines Angebots: Auf allen regelmäßig frequentierten Strecken fährt stündlich ein Zug – auf häufig genutzten Linien halbstündlich oder sogar noch häufiger. „Der Ziel-Fahrplan in Baden-Württemberg ist schon ganz gut. Auf fast der Hälfte aller Strecken fahren wir im Landestakt, das heißt im Stunden- und auf vielbefahrenen Strecken sogar im Halbstundentakt. Auf 36 Prozent übertreffen wir diesen sogar“, so der Verkehrsminister.

Hohe Qualität hat oberste Priorität

„Damit das so bleibt, müssen sich die Fahrgäste auf den Fahrplan verlassen können“, betonte Winfried Hermann. „Zuverlässigkeit und Qualität haben für uns oberste Priorität. Wenn die Züge pünktlich und verlässlich fahren, können wir neue Fahrgäste gewinnen. So können wir die Klimaziele erreichen.“

Mit dem Aktionsplan Qualität hat das Land 2023 eine Qualitätsoffensive gestartet. Ein Baustein ist die Weiterentwicklung der Verkehrsverträge mit gezielten Qualitätsanreizen. „In den Verkehrsverträgen werden Strafzahlungen, etwa für Zugausfälle, jetzt anders gewichtet. Dabei berücksichtigen wir stärker das Verschulden der Unternehmen. So setzen die neuen Regelungen Anreize zur Verbesserung. Der SPNV-Bilanzbericht zeigt bereits einen positiven Trend“, erklärte Minister Hermann.

Organisation im SPNV und landeseigene Fahrzeugflotte

Der SPNV-Bilanzbericht gibt außerdem einen Überblick zur Finanzierung und Organisation des Schienenpersonennahverkehrs in Baden-Württemberg. Ein zentraler Baustein ist die landeseigene Fahrzeugflotte, die seit 2015 auf 390 Züge angewachsen ist. Für die neue Infrastruktur, inklusive dem Digitalen Knoten Stuttgart, hat das Land hochmoderne schnelle und komfortable Coradia Max-Doppelstockzüge bestellt. Bis 2035 sollen rund tausend landeseigene Regionalzüge in Baden-Württemberg unterwegs sein.

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