Die weitere Modernisierung der Stadtbahnflotte der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) ist nun offiziell: Der Vorstand der KVB und die Unternehmensführung des Schweizer Fahrzeugherstellers Stadler gaben am 7. Oktober 2025 in Köln den Startschuss für die künftige Zusammenarbeit. Die KVB hat Stadler mit dem Bau von 132 Hochflur-Stadtbahnen beauftragt. Der Auftrag hat ein Volumen von knapp 700 Millionen Euro. Die ersten Fahrzeuge werden 2029 ausgeliefert.
“Wir sind sehr froh, mit Stadler einen der weltweit führenden Fahrzeug-Hersteller gewonnen zu haben. Moderne, komfortable Stadtbahnen sind für die Menschen ein wichtiger Grund, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen. Mit den neuen Fahrzeugen werden wir daher einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende in Köln und der Region leisten. Der Stadt Köln sind wir sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung des Projektes in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.”
KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks
“Die neuen Bahnen sind exakt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt”, ergänzt Technik-Vorstand Jörn Schwarze. “Mit der Möglichkeit, die Züge durch ein Zwischenmodul zu verlängern, vergrößern wir die Kapazität der Bahnen deutlich und nutzen unsere Infrastruktur effektiver.”
Zwei verbundene Fahrzeuge bieten Platz für 470 Fahrgäste
Das ist eine der Besonderheiten des Auftrags: Über eine Schnelltrennstelle können zwei Fahrzeugeinheiten zu einem durchgängigen Zug verbunden werden. Der Auftrag umfasst zudem 34 je zehn Meter lange Zwischenmodule, die eine Erweiterung der Bahnen auf rund 70 Meter ermöglichen. In dieser Konfiguration bieten sie Platz für bis zu 470 Fahrgäste und übertreffen damit die Kapazität der bisherigen Fahrzeugserien deutlich.
“Die Partnerschaft mit der KVB ist für uns ein bedeutender Meilenstein. Mit den 132 neuen Hochflur-Stadtbahnen liefern wir nicht nur modernste Fahrzeugtechnologie, sondern auch ein Bekenntnis zur nachhaltigen Mobilität. Stadler steht für Qualität, Innovation und langfristige Verlässlichkeit – Werte, die wir gemeinsam mit den Kölner Verkehrsbetrieben leben.”
Peter Spuhler, Präsident des Verwaltungsrats der Stadler Gruppe
“Wir freuen uns sehr, die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Köln aktiv mitzugestalten. Die neuen Fahrzeuge vereinen modernste Technik mit hoher Flexibilität – etwa durch die modularen Erweiterungsmöglichkeiten. Gemeinsam mit der KVB setzen wir neue Standards für Komfort, Effizienz und Barrierefreiheit im Stadtbahnverkehr.”
Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland
Technologisch auf dem neuesten Stand
Technologisch werden die Fahrzeuge auf dem neuesten Stand sein. Der Fahrerstand bietet exzellente Rundumsicht, ein Rückspiegel-Videosystem eliminiert den toten Winkel. Die Anzeigen im Cockpit passen sich automatisch der Umgebungshelligkeit an und der Monitor für die Videobeobachtung lässt sich direkt ins Display integrieren. Ein integriertes Fahrgastzählsystem unterstützt die Betriebsplanung. Hybrid-Räder mit Aluminium-Radscheiben reduzieren sowohl Gewicht als auch Fahrgeräusche.
Auch im Innenraum setzen die neuen Stadtbahnen moderne Maßstäbe. Eine energiesparende Klimatechnik sorgt für ein angenehmes Raumklima bei hoher Energieeffizienz. Große 29-Zoll-Monitore liefern aktuelle Fahrgastinformationen, während LED-Beleuchtung für gleichmäßige und stromsparende Ausleuchtung sorgt. Breitere Gänge und ein durchgängiger Fahrgastraum schaffen ein großzügiges Raumgefühl und ermöglichen eine gleichmäßigere Verteilung der Fahrgäste, was schnelleres Ein- und Aussteigen begünstigt und die Standzeiten an Haltestellen verkürzt. Bei der Gestaltung wird konsequent auf Barrierefreiheit – von der Materialauswahl bis zur Farbgebung – geachtet, um eine inklusive Nutzung für unsere Fahrgäste zu gewährleisten.
Nachhaltigkeit: Lebensdauer von mehr als 30 Jahren
Auch in puncto Nachhaltigkeit und langfristiger Betriebssicherheit setzt die KVB auf Stadler. Die neuen Stadtbahnen sind nicht nur komfortabel und energieeffizient, sondern auch auf eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren ausgelegt. Stadler stellt im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft die Versorgung mit Ersatzteilen sicher und unterstützt durch Service- und Supportleistungen – von präventiver Wartung bis technische Beratung. So bleiben die Fahrzeuge dauerhaft zuverlässig, sicher und effizient im Einsatz.
Die ersten zehn Bahnen und fünf Verbindungsmodule werden 2029 für den Vorserienbetrieb ausgeliefert. Die Serienauslieferung ist von Mitte 2030 bis Ende 2032 geplant. Die neuen Fahrzeuge ersetzen schrittweise die bisherigen Züge der Serien 2200/2300 sowie 5100 und kommen ab 2029 auf den Linien 4, 13 und 18 zum Einsatz.