Wird das 49-Euro-Ticket ein Flop?

Bund und Länder haben bisher keine Einigung zur Finanzierung des 49-Euro-Tickets erzielt, und obwohl es eigentlich im Januar losgehen sollte, sind viele Details (u. a. Rabatte, Automatenverkauf) noch nicht geklärt.
Laut INSA-Umfrage im Auftrag der BILD-Zeitung verlieren die Deutschen die Lust am klimafreundlichen Fahren. Danach ist nicht einmal jeder fünfte Erwachsene (19 Prozent) sicher, dass er ein 49-Euro-Ticket nutzen wird. Jeder Vierte (26 Prozent) ist unsicher, fast jeder Zweite (46 Prozent) will es nicht nutzen. Zudem wäre laut Umfrage die Kaufbereitschaft viel größer, wenn mit dem Ticket auch Fernbusse genutzt werden dürften. Vor allem unter 30-Jährige (87 Prozent) würden dann eher zugreifen.

Quelle: bild.de

Nahverkehr fährt zuerst

Billiger, schneller, weiter – so könnte er aussehen, der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) der Zukunft. Im Koalitionsvertrag verpflichten sich die Ampel-Parteien im Lauf ihrer Legislaturperiode das Bus- und Bahnfahren angenehmer zu machen. Auch die Länder arbeiten an einem Konzept, wie der Nahverkehr in Deutschland im Jahr 2030 aussehen soll.
Die Hamburger leiten eine Arbeitsgruppe, der auch Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen und Thüringen angehören. In sechs Etappenziele wollen die Verkehrsexperten erreichen, dass sich die Menschen in Deutschland weniger häufig allein im Auto fortbewegen, sondern auf nachhaltige Verkehrsmittel umsteigen. In einem Berichtspapier, das Business Insider vorliegt, sind die Ziele genannt.
Zum einen soll das Angebot so ausgebaut werden, dass der Nahverkehr in Qualität und Häufigkeit mit dem Auto mithalten kann. Das soll dadurch gelingen, dass man in sogenannten Schwachlast-Räumen und -zeiten – wenn also wenige Fahrgäste unterwegs sind – auf Ruf-Verkehre setzt. Bei der Planung der Anschlüsse wird der Deutschlandtakt zwecks Synchronisation mit dem Schienenfernverkehr berücksichtigt.
Eine wichtige Voraussetzung dafür sei eine gute Infrastruktur und die Modernisierung der Flotte. Nur so könne ein verlässlicher Betrieb sichergestellt werden. Dabei sind die Länder und Kommunen selbst am Drücker: Denn sie verpflichten sich, in Zukunft bei der Raum- und Verkehrsplanung den Nahverkehr stets mitzudenken, damit die Flächen effizient genutzt werden. Wichtig nach Meinung der sieben mitarbeitenden Länder: Wenn bei künftigen Bauvorhaben der enge Raum aufgeteilt wird, hat der Nahverkehr oberste Priorität, notfalls zulasten des Autoverkehrs. So heißt es in dem Papier. Auch bei Ampelschaltungen solle künftig gelten: Nahverkehr fährt zuerst.
All das solle dazu beitragen, dass im Land eine Kultur entstehe, in der der ÖPNV ein hohes Ansehen genießt. Wichtig dafür auch die Digitalisierung, um effizienten und barrierefreien ÖPNV für Reisende bereitzustellen. Dazu gehört nach Meinung der Verkehrsexperten natürlich der Zugang zu Abfahrtzeiten und Kapazitäten in Echtzeit. Problem hierbei: Die Deutsche Bahn liegt gerade noch mit dem Bund im Clinch darüber, sie will ihre Echtzeitdaten nicht für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Für einen rundum gern genutzten ÖPNV schlagen die Verkehrsminister zudem noch ein digital verknüpftes Mobilitätsangebot vor, damit Fahrgäste „die erste und letzte Meile rund um eine ÖPNV-Fahrt“ ganz einfach mit Leihautos, -rädern oder -rollern zurücklegen.
Einen Punkt haben die Verkehrsexperten schon fast erfüllt: „Attraktive Tarife für eine niedrige Einstiegshürde, die nutzerorientiert nahtlose Reiseketten ermöglicht“, ist eines der sechs Etappenziele. Kommt das „Deutschlandticket“, wie es Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) nennt, können die Bürger bundesweit mit einem Ticket zum Preis von 49 Euro im Monat im Nahverkehr unterwegs sein.
Punkt 5 „resiliente Finanzierung“ ist da noch umstrittener. Wie es aussieht, haben sich auch die Länderchefs und Ministerpräsidentinnen in diesen Tagen nicht auf die Finanzierung des Deutschlandtickets einigen können. Doch nur ausreichend Geld von Bund und Ländern bilde die „Grundlage für Zukunftsinvestitionen und attraktive Angebote“ im Nahverkehr, heißt es im Papier. Die Verkehrsminister der Länder schlagen auch neue Wege vor, über die Geld in die Kassen kommen soll. Beispielsweise die sogenannte Drittnutzerfinanzierung über verpflichtende Bürgertickets, eine Nahverkehrsabgabe oder einer Arbeitgeberabgabe.
Der größte Knackpunkt, egal ob bei Bussen oder Bahnen: Die Pünktlichkeit. Nur dadurch könne man den Fahrgästen planbare Reisen garantieren und sicherstellen, dass die Umstiege erreicht werden.
Endgültig beschlossen wurde von den Aufgaben allerdings noch keine.

Quelle: Business Insider

20 Jahre ÖV-Datenverbund NRW

Auf Initiative des damaligen Landesverkehrsministeriums ist im Jahr 2002 der ÖV-Datenverbund NRW ins Leben gerufen worden. Ziel war und ist es, landesweite Fahrplandaten auf einem hohen und einheitlichen Informationsniveau bereitzustellen. Die Koordination hat von Beginn an die beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) angesiedelte zentrale Koordinierungsstelle (ZKS) übernommen. Gemeinsam mit den weiteren NRW-Verbünden bzw. Zweckverbänden, Aachener Verkehrsverbund (AVV), Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), die als Regionale Koordinierungsstellen (RKS) die Steuerung auf regionaler Ebene übernehmen, feierten die Partner nun das 20-jährige Jubiläum der Organisation.
Bei einem kleinen Festakt blickten die Vertreter der NRW-Verbünde und anderer Bundesländer auf die erfolgreiche Arbeit des ÖV-Datenverbunds zurück, der mit der „Handlungsanweisung zur Realisierung des Landesweiten Datenverbundes in NRW“ durch das damalige NRW-Verkehrsministerium initiiert wurde. Unter der Steuerung der ZKS sammelt der Datenverbund die Nahverkehrsdaten aus ganz NRW und schafft die Basis für landesweit einheitliche Auskünfte.
Der ÖV-Datenverbund gehört in Deutschland zu den Vorreitern beim Datenmanagement im öffentlichen Personennahverkehr und unterstützt seit Jahren u.a. das Routing von Tür zu Tür, Fahrgastinformation über Verbund- und Landesgrenzen hinweg, sowie die Bereitstellung über OpenData. Sämtliche, auch neuen Entwicklungen in NRW, wie z.B. mobil.nrw, eezy.nrw sowie die Multimodale Datendrehscheibe und Westfälische Mobilitätsplattform bedienen sich dieser Daten aus dem ÖV-Datenverbund. Über das bereitgestellte OpenData Angebot werden Innovationen und neue Applikationen wie z.B. der WDR-Reichweiten-Checker erst ermöglicht sowie die Anforderungen der Mobilitätsdatenverordnung erfüllt.
Auch in Zukunft wird der ÖV-Datenverbund mit seinen Koordinierungsstellen die (Daten-)Basis für die Vorhaben/Projekte der Verbünde, Aufgabenträger, Verkehrsunternehmen und des für Verkehr zuständigen Ministeriums des Landes Nordrhein-Westfalen liefern. Als Bertreiber des Landeshintergrundsystems DELFI NRW wird er eine zentrale Rolle bei Externer LinkMaaS NRW einnehmen. MaaS steht für Mobility as a Service und hat das Ziel, ein über alle möglichen Verkehrsmittel übergreifendes, nahtloses Mobilitätsangebot für die Menschen in Nordrhein-Westfalen zu schaffen. Indem es sich am Aufbau des geplanten „Gebündelten Datenzugangs NRW“ aktiv beteiligt und die Daten- und Informationsqualität verbessert, unterstützt die ZKS das für Verkehr zuständige Ministerium des Landes Nordrhein-Westfalen in fachlichen Fragestellungen und bei seinen Aufgaben im Zusammenhang mit dem Mobility Data Space, welcher auf Bundesebene die entsprechenden Mobilitätsdaten bündelt.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR

Oppeln stockt die E-Busflotte auf

Das Verkehrsunternehmen Miejski Zakład Komunikacyjny (MZK) in Oppeln hat sich für die Beauftragung von Solaris mit der Herstellung von acht Elektrobussen entschieden. Sechs Urbino 12 electric und zwei Urbino 18 electric werden zusammen mit der Ladeinfrastruktur geliefert, die im Betriebshof errichtet wird. Zudem wird noch ein Pantograf-Lademast an der Endhaltestelle in der Straße Kazimierza Pużaka aufgestellt. Die ersten Lieferungen sind für Mitte 2023 geplant.
Die 12-Meter-Version bietet Platz für ca. 75 Fahrgäste, darunter für 28 auf Sitzplätzen, während die 18 Meter langen Fahrzeuge ca. 110 Passagiere mitnehmen können, darunter 36 auf Sitzplätzen.
Zur Standardausstattung der Oppelner Flotte gehört ein Fahrgastinformationssystem mit Ansagen, elektronische Fahrtzielanzeigen, ein Fahrkartenautomat und elektronische Entwerter. Fahrgästen werden auch USB-Ladebuchsen und an Haltestangen angebrachte Desinfektionsmittelspender zur Verfügung stehen. Für thermischen Komfort sorgt, sowohl an kalten als auch an heißen Tagen, eine effiziente Klimaanlage mit Heizpumpe. Die Klimaanlage wird von einem Antiviren-System unterstützt, die die UV-Technologie nutzt. Zu mehr Sicherheit sowohl des Fahrpersonals als auch der Fahrgäste trägt das Mobileye Shield+-System bei, das dem Fahrer dank den außen am Fahrzeug platzierten Kameras eine bessere Sicht verschafft. Der Notbremsassistent (Collision Mitigation System, CMS) hingegen leitet automatisch den Bremsvorgang ein, sobald er die Gefahr eines Frontaufpralls erkennt.
Die Busse sind mit High Energy-Batterien und einem zentralen E-Motor ausgestattet. Während des Tages wird die Nachladung der Batterien mit invertierten Pantografen erfolgen, der vom Lademast auf das Fahrzeugdach gesenkt wird. Nachts hingegen werden die Busse auf dem Gelände des MZK-Betriebshofs konventionell per Stecker geladen.
Die E-Busse für Oppeln werden auch über die Funktion der thermischen Vorkonditionierung während des Ladevorgangs verfügen. Dies lässt die Fahrzeugreichweite erhöhen und die Zeit zwischen dem Start des Busses und der Erreichung einer optimalen Temperatur für die Beförderung von Fahrgästen im Fahrzeuginnenraum verkürzen. Darüber hinaus wird die kinetische Bremsenergie des Fahrzeugs beim regenerativen Bremsen in elektrische Energie umgewandelt.

Quelle: Solaris Bus & Coach

Diskussion über das 9-Euro-Nachfolgeticket

Mit dem 49-Euro-Ticket steht ein Nachfolger des erfolgreichen 9-Euro-Tickets in den Startlöchern, mit dem Verbraucher in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland den öffentlichen Nahverkehr ab Januar 2023 bundesweit für wenig Geld nutzen könnten. Doch gibt es weiterhin Diskussionsbedarf über die Finanzierbarkeit. Die Gefahr von Kürzungen des Leistungsangebots steht im Raum.

„Der Bund und die Länder müssen sich endlich nach monatelangen Verhandlungen über die langfristige Finanzierung des Nahverkehrs in Deutschland verständigen. Sonst werden wir im VRR auf das Leistungsangebot vor der Wende der 80er Jahre zurückfallen. Dann können wir die Mobilitätswende und die Erreichung der Klimaziele definitiv nicht 2030 erreichen“, sagte Jose Luis Castrillo, Vorstand des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) der Rheinischen Post.

Grund sei ein Defizit von 520 Millionen Euro im kommenden Jahr, sollten die Einnahmeverluste wegen Corona-Spätfolgen und des angekündigten 49-Euro-Tickets nicht ausgeglichen werden. Bund und Länder seien nun verpflichtet, die sogenannten Regionalisierungsmittel ausreichend zu erhöhen.
„Sofern es nicht eine ausreichende Finanzierung gibt, kann ich meinen Gremien eigentlich nicht vorschlagen, ein solches Konzept abzusegnen“, sagte Castrillo. Betroffen wären davon unter anderem das Ruhrgebiet mit Städten wie Dortmund, Bochum, Essen und Oberhausen sowie das Rheinland mit Düsseldorf und Mönchengladbach.
Das Problem, das der VRR-Vorstand aufzeigt: Rund 100.000 neue Abonnenten im VRR-Bereich seien durchaus denkbar. Die rund 52 Millionen Euro, die mit dem 49-Euro-Ticket dann erwirtschaftet würden, seien schon in der Defizitrechnung enthalten. Castrillos Forderung: Bund und Länder sollen sich schnellstmöglich auf ein neues Konzept mitsamt Finanzierung einigen.
Grundsätzlich sei der VRR-Vorstand ein Befürworter der Vereinfachung des Nahverkehrstarifs. „Wir sind hochmotiviert, das Bundesticket und ein konsistentes Tarifkonzept auf Landesebene in 2023 stufenweise umzusetzen. Die Kunden müssen es einfach haben, wir müssen stark auf Digitalisierung setzen, aber wir müssen auch die tatsächlichen Kosten erstattet bekommen“, sagte Castrillo und forderte zum landesweiten Handeln auf.

Quelle: Rheinische Post

Fünf Tage Arbeitskampf bei der SWEG

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft zum vierten Mal alle Lokomotivführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter, Ausbilder, Mitarbeiter des SWEG-Kundencenters und Disponenten der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs GmbH (SWEG) und der SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS), die Mitglieder der GDL oder nicht organisiert sind, zu einem Streik vom 20. Oktober, 2 Uhr bis zum 25. Oktober 2022, 2 Uhr auf.
Dem Arbeitgeber ist laut GDL jedes, auch jedes unzulässige, Mittel Recht, um die Streikbereitschaft der Eisenbahner für die berechtigen Ziele für bessere Entgelt- und Arbeitsbedingungen auszuhöhlen. Der Aufsichtsrat hat nach Aussage der GDL nun entschieden, die SBS – obwohl schriftlich zugesagt – wegen der Arbeitskämpfe der eigenen Mitarbeiter nicht zu kaufen. GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky: „Es ist ein Skandal höchster Güte, wenn ein Unternehmen das gesetzlich verankerte Streikrecht mit solch perfiden Mitteln angreift.“ Das sehe auch die SPD so. Die SPD-Abgeordneten Hans-Peter Storz und Boris Weirauch kritisieren demnach den geplanten Wiederverkauf der SWEG Bahn Stuttgart durch den SWEG-Mutterkonzern mit der Begründung, eine Gewerkschaft von einem Unternehmen fernzuhalten.

Weselsky: „Wir lassen uns von all dem nicht einschüchtern.“ Das haben die Eisenbahner bei der Urabstimmung mit einer mehr als 95-prozentigen Zustimmung zu weiteren Arbeitskämpfen bewiesen. „Der Arbeitgeber weiß genau: Nur mit unserer starken GDL sind bessere Entgelt- und Arbeitsbedingungen dauerhaft garantiert und er kann nicht länger am deutlich schlechteren Eisenbahn-Tarifvertrag festhalten“, so der Bundesvorsitzende.

Quelle: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Smart Country Startup Award 2022 vergeben

Die Gewinner des diesjährigen Smart Country Startup Award stehen fest: PipePredict aus Darmstadt und VoteBase aus Bergisch Gladbach haben beim Pitch auf der Smart Country Convention Jury und Publikum überzeugt und sich unter den sechs Finalisten durchgesetzt. Der Smart Country Startup Award ist der Innvotionspreis für junge Unternehmen mit herausragenden Lösungen für den Public Sector und wird von Get Started, der Startup-Initiative des Digitalverbands Bitkom, vergeben. Die Sieger erhalten je 5.000 Euro Preisgeld und eine kostenfreie Startup-Mitgliedschaft im Bitkom. Veranstaltet wird der Smart Country Startup Award von Get Started, der Startup-Initiative des Digitalverbands Bitkom, unterstützt wird er von Smart City Berlin und CANCOM Public. „Alle Startups haben heute gezeigt, welche Chancen digitalen Technologien für eine Smart City und für eine moderne öffentliche Verwaltung bieten. Die Lösungen von PipePredict und VoteBase konnten dabei besonders überzeugen, besonders weil sie einen direkten Nutzen für Bürgerinnen und Bürger bieten“, sagt Daniel Breitinger, Leiter Startups beim Bitkom. „Der Smart Country Startup Award zeigt, dass öffentliche Verwaltung und Startups viel häufiger und viel enger als bisher zusammenarbeiten sollten. Damit das gelingt braucht es Orte, um sich kennenzulernen und auszutauschen, aber auch Ausschreibungsregeln, die auch für Startups zu erfüllen sind.“

Quelle: Messe Berlin

Die Smart Country Convention hat begonnen

Nach zwei Jahren pandemiebedingten Digitalveranstaltungen findet die Smart Country Convention wieder live auf dem Berliner Messegelände statt. Knapp 200 Aussteller präsentieren ihre innovativen Ideen, um im öffentlichen Sektor den Digitalisierungsturbo zu zünden. In fast 180 Sessions, Panels und Keynotes sprechen Branchenexpertinnen und -experten, Politikerinnen und Politiker und Größen aus der Digitalwirtschaft über die Digitalisierung des Public Sector.
Alle Verwaltungsleistungen sollen jederzeit und von jedem Ort aus digital genutzt werden können. Dieses Ziel hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser zur Eröffnung der Smart Country Convention 2022 vorgegeben. Nicht nur die Datensicherheit ist dabei eine enorme Herausforderung.
Die Corona-Pandemie, die Klimakrise, der demografische Wandel – zur Bewältigung all dieser Probleme ist nach Ansicht von Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Digitalisierung ein zentraler Schlüssel. „Die Bundesregierung ist angetreten, Staat und Verwaltung nachhaltig zu modernisieren“, sagte die Ministerin in ihrer Keynote zur Eröffnung der Smart Country Convention 2022. Das Kernvorhaben des Digitalprogramms sei: „Alle Verwaltungsleistungen sollen jederzeit und von jedem Ort aus digital genutzt werden können.“
Weitere Informationen zur Veranstaltung: www.smartcountry.berlin

Quelle: Messe Berlin GmbH

Mehr Schienenverkehrs-Forschung nötig

Zum Start des Wintersemesters kritisiert die Allianz pro Schiene, dass die Schienenverkehrsforschung an deutschen Hochschulen und Universitäten in zwölf von 16 Bundesländern kaum eine Rolle spielt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung (DZSF). Dies bremst vor allem die Ausbildung der dringend gesuchten Fachkräfte im Bahnsektor aus. Für die Gestaltung der klimafreundlichen Mobilität ist Deutschland damit nur unzureichend aufgestellt.
Zwar gibt es in fast allen Bundesländern Hochschulen mit Forschungsschwerpunkt oder Forschungsnetzwerken zum Thema „Mobilität“. Doch wo Mobilität draufsteht, ist meist nur Auto drin: Der Fokus liegt häufig explizit auf dem Automobilbau, landesspezifische Forschungsschwerpunkte zum Schienenverkehr kommen meist zu kurz. Auch bei Forschungsnetzwerken – sogenannten Clustern – zeigt sich ein deutliches Übergewicht des Automobilbereiches. Immerhin: Zumindest in den Ländern Bayern, Berlin, Brandenburg und Sachsen existieren Forschungscluster mit Bezug zum Schienenverkehr.

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, kritisiert: „Man kann hier wirklich von einer forschungspolitischen Schieflage zulasten der Schiene sprechen. Die Schwerpunkte an Hochschulen und Universitäten in puncto Mobilität passen keineswegs zum hohen Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Bahnbranche.“

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die forschungspolitischen Ziele häufig die vorherrschenden Industriezweige eines Bundeslandes widerspiegeln. Das gilt zum Beispiel für Niedersachsen, wo das Land auch Anteilseigner des Automobilkonzerns Volkswagen ist.

Von den Bundesländern forderte Flege ein grundsätzliches Umdenken: „Die Forschungslandschaft sollte sich viel mehr an den verkehrspolitischen Zielen von Bund und Ländern ausrichten. Es muss darum gehen, dass sich die Klimaziele in der Forschungslandschaft zeigen und der energieeffiziente Schienenverkehr stärker in den Fokus rückt. Den Status quo zu erhalten führt hier nicht weiter. Wir brauchen jetzt Fachkräfte für die Mobilität der Zukunft – das können nicht nur Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sein. Wir brauchen Menschen, die den Schienenverkehr und vernetzte Mobilität von der Pike auf kennen. Die vom Bund im Masterplan Schienenverkehr versprochenen Stiftungsprofessuren sollten für die Länder Anlass sein, ihre Mobilitätsforschungsförderung neu auszurichten und zu modernisieren.“

Das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung hatte bereits im Februar in einer Studie festgestellt, dass weniger als fünf Prozent der deutschen Hochschulen über Lehrstühle mit Eisenbahnkompetenz verfügen. Deshalb hatte das Bundesinstitut bereits vor „gravierenden Engpässen“ bei der Stellenbesetzung im Schienenverkehrssektor gewarnt.
Die stark wachsende Eisenbahnbranche beschäftigt derzeit etwa 550.000 Menschen. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten braucht es gut ausgebildete Fachkräfte, die sich um Instandhaltung und Erneuerung, Fahrzeugbau sowie um Aus- und Neubaumaßnamen am Schienennetz kümmern. Dazu gehören auch neuere Berufsbilder wie Drohnenpiloten, Netzwerk-Ingenieurinnen oder Big-Data-Analysten, die stärker als bisher eine akademische Ausbildung benötigen. Die Bahnbauunternehmen rechnen allein bis 2024 mit einem Mehrbedarf von 15.000 Beschäftigten.

Quelle: Allianz pro Schiene

Corona: Zugausfälle bei metronom und erixx

Die nach den Sommermonaten erneut ansteigenden Corona-Infektionszahlen machen sich aktuell leider auch bei den Eisenbahnunternehmen metronom und erixx bemerkbar. In der Folge fallen aktuell viele Zugverbindungen aus.
„Wir haben einen erhöhten Krankenstand, darunter einen steigenden Anteil an Coronaerkrankungen“, so Sprecherin Miriam Fehsenfeld. Im laufenden Monat gäbe es bereits so viele Coronafälle wie in den zwei vorherigen Monaten zusammengenommen. „Das sind die uns bekannten Fälle. Da es keine Meldepflicht mehr gibt, kann der Anteil der Coronafälle auch deutlich höher liegen. Eine Prognose ist unter diesen Umständen schwierig“, so Fehsenfeld. Beide Unternehmen gehen aktuell zumindest bis Ende kommender Woche von einer deutlich angespannten Personalsituation aus.
Natürlich würde immer versucht, bei kurzfristigen Krankmeldungen Schichten nachzubesetzen, das gelinge aber nicht immer. „Im schlechtesten Fall müssen Züge entfallen, das betrifft dann leider auch nicht nur einen Zug, sondern in der Regel ganze linienübergreifende Umläufe.“ Daher fallen im gesamten Streckennetz Verbindungen aus. „Es tut uns sehr leid, wir hoffen, dass die Corona-Fallzahlen bald wieder abebben“, erklärt die Sprecherin.
Fahrgäste werden gebeten, sich vor Reiseantritt in den elektronischen Auskunftsmedien zum Beispiel auf den Webseiten von metronom und erixx oder in der FahrPlaner-App oder der App von metronom zu informieren.

Quelle: metronom Eisenbahngesellschaft mbH