Diskussion über das 9-Euro-Nachfolgeticket

Mit dem 49-Euro-Ticket steht ein Nachfolger des erfolgreichen 9-Euro-Tickets in den Startlöchern, mit dem Verbraucher in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland den öffentlichen Nahverkehr ab Januar 2023 bundesweit für wenig Geld nutzen könnten. Doch gibt es weiterhin Diskussionsbedarf über die Finanzierbarkeit. Die Gefahr von Kürzungen des Leistungsangebots steht im Raum.

„Der Bund und die Länder müssen sich endlich nach monatelangen Verhandlungen über die langfristige Finanzierung des Nahverkehrs in Deutschland verständigen. Sonst werden wir im VRR auf das Leistungsangebot vor der Wende der 80er Jahre zurückfallen. Dann können wir die Mobilitätswende und die Erreichung der Klimaziele definitiv nicht 2030 erreichen“, sagte Jose Luis Castrillo, Vorstand des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) der Rheinischen Post.

Grund sei ein Defizit von 520 Millionen Euro im kommenden Jahr, sollten die Einnahmeverluste wegen Corona-Spätfolgen und des angekündigten 49-Euro-Tickets nicht ausgeglichen werden. Bund und Länder seien nun verpflichtet, die sogenannten Regionalisierungsmittel ausreichend zu erhöhen.
„Sofern es nicht eine ausreichende Finanzierung gibt, kann ich meinen Gremien eigentlich nicht vorschlagen, ein solches Konzept abzusegnen“, sagte Castrillo. Betroffen wären davon unter anderem das Ruhrgebiet mit Städten wie Dortmund, Bochum, Essen und Oberhausen sowie das Rheinland mit Düsseldorf und Mönchengladbach.
Das Problem, das der VRR-Vorstand aufzeigt: Rund 100.000 neue Abonnenten im VRR-Bereich seien durchaus denkbar. Die rund 52 Millionen Euro, die mit dem 49-Euro-Ticket dann erwirtschaftet würden, seien schon in der Defizitrechnung enthalten. Castrillos Forderung: Bund und Länder sollen sich schnellstmöglich auf ein neues Konzept mitsamt Finanzierung einigen.
Grundsätzlich sei der VRR-Vorstand ein Befürworter der Vereinfachung des Nahverkehrstarifs. „Wir sind hochmotiviert, das Bundesticket und ein konsistentes Tarifkonzept auf Landesebene in 2023 stufenweise umzusetzen. Die Kunden müssen es einfach haben, wir müssen stark auf Digitalisierung setzen, aber wir müssen auch die tatsächlichen Kosten erstattet bekommen“, sagte Castrillo und forderte zum landesweiten Handeln auf.

Quelle: Rheinische Post

Fünf Tage Arbeitskampf bei der SWEG

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) ruft zum vierten Mal alle Lokomotivführer, Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter, Ausbilder, Mitarbeiter des SWEG-Kundencenters und Disponenten der SWEG Südwestdeutsche Landesverkehrs GmbH (SWEG) und der SWEG Bahn Stuttgart GmbH (SBS), die Mitglieder der GDL oder nicht organisiert sind, zu einem Streik vom 20. Oktober, 2 Uhr bis zum 25. Oktober 2022, 2 Uhr auf.
Dem Arbeitgeber ist laut GDL jedes, auch jedes unzulässige, Mittel Recht, um die Streikbereitschaft der Eisenbahner für die berechtigen Ziele für bessere Entgelt- und Arbeitsbedingungen auszuhöhlen. Der Aufsichtsrat hat nach Aussage der GDL nun entschieden, die SBS – obwohl schriftlich zugesagt – wegen der Arbeitskämpfe der eigenen Mitarbeiter nicht zu kaufen. GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky: „Es ist ein Skandal höchster Güte, wenn ein Unternehmen das gesetzlich verankerte Streikrecht mit solch perfiden Mitteln angreift.“ Das sehe auch die SPD so. Die SPD-Abgeordneten Hans-Peter Storz und Boris Weirauch kritisieren demnach den geplanten Wiederverkauf der SWEG Bahn Stuttgart durch den SWEG-Mutterkonzern mit der Begründung, eine Gewerkschaft von einem Unternehmen fernzuhalten.

Weselsky: „Wir lassen uns von all dem nicht einschüchtern.“ Das haben die Eisenbahner bei der Urabstimmung mit einer mehr als 95-prozentigen Zustimmung zu weiteren Arbeitskämpfen bewiesen. „Der Arbeitgeber weiß genau: Nur mit unserer starken GDL sind bessere Entgelt- und Arbeitsbedingungen dauerhaft garantiert und er kann nicht länger am deutlich schlechteren Eisenbahn-Tarifvertrag festhalten“, so der Bundesvorsitzende.

Quelle: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Smart Country Startup Award 2022 vergeben

Die Gewinner des diesjährigen Smart Country Startup Award stehen fest: PipePredict aus Darmstadt und VoteBase aus Bergisch Gladbach haben beim Pitch auf der Smart Country Convention Jury und Publikum überzeugt und sich unter den sechs Finalisten durchgesetzt. Der Smart Country Startup Award ist der Innvotionspreis für junge Unternehmen mit herausragenden Lösungen für den Public Sector und wird von Get Started, der Startup-Initiative des Digitalverbands Bitkom, vergeben. Die Sieger erhalten je 5.000 Euro Preisgeld und eine kostenfreie Startup-Mitgliedschaft im Bitkom. Veranstaltet wird der Smart Country Startup Award von Get Started, der Startup-Initiative des Digitalverbands Bitkom, unterstützt wird er von Smart City Berlin und CANCOM Public. „Alle Startups haben heute gezeigt, welche Chancen digitalen Technologien für eine Smart City und für eine moderne öffentliche Verwaltung bieten. Die Lösungen von PipePredict und VoteBase konnten dabei besonders überzeugen, besonders weil sie einen direkten Nutzen für Bürgerinnen und Bürger bieten“, sagt Daniel Breitinger, Leiter Startups beim Bitkom. „Der Smart Country Startup Award zeigt, dass öffentliche Verwaltung und Startups viel häufiger und viel enger als bisher zusammenarbeiten sollten. Damit das gelingt braucht es Orte, um sich kennenzulernen und auszutauschen, aber auch Ausschreibungsregeln, die auch für Startups zu erfüllen sind.“

Quelle: Messe Berlin

Die Smart Country Convention hat begonnen

Nach zwei Jahren pandemiebedingten Digitalveranstaltungen findet die Smart Country Convention wieder live auf dem Berliner Messegelände statt. Knapp 200 Aussteller präsentieren ihre innovativen Ideen, um im öffentlichen Sektor den Digitalisierungsturbo zu zünden. In fast 180 Sessions, Panels und Keynotes sprechen Branchenexpertinnen und -experten, Politikerinnen und Politiker und Größen aus der Digitalwirtschaft über die Digitalisierung des Public Sector.
Alle Verwaltungsleistungen sollen jederzeit und von jedem Ort aus digital genutzt werden können. Dieses Ziel hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser zur Eröffnung der Smart Country Convention 2022 vorgegeben. Nicht nur die Datensicherheit ist dabei eine enorme Herausforderung.
Die Corona-Pandemie, die Klimakrise, der demografische Wandel – zur Bewältigung all dieser Probleme ist nach Ansicht von Bundesinnenministerin Nancy Faeser die Digitalisierung ein zentraler Schlüssel. „Die Bundesregierung ist angetreten, Staat und Verwaltung nachhaltig zu modernisieren“, sagte die Ministerin in ihrer Keynote zur Eröffnung der Smart Country Convention 2022. Das Kernvorhaben des Digitalprogramms sei: „Alle Verwaltungsleistungen sollen jederzeit und von jedem Ort aus digital genutzt werden können.“
Weitere Informationen zur Veranstaltung: www.smartcountry.berlin

Quelle: Messe Berlin GmbH

Mehr Schienenverkehrs-Forschung nötig

Zum Start des Wintersemesters kritisiert die Allianz pro Schiene, dass die Schienenverkehrsforschung an deutschen Hochschulen und Universitäten in zwölf von 16 Bundesländern kaum eine Rolle spielt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung (DZSF). Dies bremst vor allem die Ausbildung der dringend gesuchten Fachkräfte im Bahnsektor aus. Für die Gestaltung der klimafreundlichen Mobilität ist Deutschland damit nur unzureichend aufgestellt.
Zwar gibt es in fast allen Bundesländern Hochschulen mit Forschungsschwerpunkt oder Forschungsnetzwerken zum Thema „Mobilität“. Doch wo Mobilität draufsteht, ist meist nur Auto drin: Der Fokus liegt häufig explizit auf dem Automobilbau, landesspezifische Forschungsschwerpunkte zum Schienenverkehr kommen meist zu kurz. Auch bei Forschungsnetzwerken – sogenannten Clustern – zeigt sich ein deutliches Übergewicht des Automobilbereiches. Immerhin: Zumindest in den Ländern Bayern, Berlin, Brandenburg und Sachsen existieren Forschungscluster mit Bezug zum Schienenverkehr.

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, kritisiert: „Man kann hier wirklich von einer forschungspolitischen Schieflage zulasten der Schiene sprechen. Die Schwerpunkte an Hochschulen und Universitäten in puncto Mobilität passen keineswegs zum hohen Bedarf an qualifizierten Fachkräften in der Bahnbranche.“

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die forschungspolitischen Ziele häufig die vorherrschenden Industriezweige eines Bundeslandes widerspiegeln. Das gilt zum Beispiel für Niedersachsen, wo das Land auch Anteilseigner des Automobilkonzerns Volkswagen ist.

Von den Bundesländern forderte Flege ein grundsätzliches Umdenken: „Die Forschungslandschaft sollte sich viel mehr an den verkehrspolitischen Zielen von Bund und Ländern ausrichten. Es muss darum gehen, dass sich die Klimaziele in der Forschungslandschaft zeigen und der energieeffiziente Schienenverkehr stärker in den Fokus rückt. Den Status quo zu erhalten führt hier nicht weiter. Wir brauchen jetzt Fachkräfte für die Mobilität der Zukunft – das können nicht nur Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sein. Wir brauchen Menschen, die den Schienenverkehr und vernetzte Mobilität von der Pike auf kennen. Die vom Bund im Masterplan Schienenverkehr versprochenen Stiftungsprofessuren sollten für die Länder Anlass sein, ihre Mobilitätsforschungsförderung neu auszurichten und zu modernisieren.“

Das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung hatte bereits im Februar in einer Studie festgestellt, dass weniger als fünf Prozent der deutschen Hochschulen über Lehrstühle mit Eisenbahnkompetenz verfügen. Deshalb hatte das Bundesinstitut bereits vor „gravierenden Engpässen“ bei der Stellenbesetzung im Schienenverkehrssektor gewarnt.
Die stark wachsende Eisenbahnbranche beschäftigt derzeit etwa 550.000 Menschen. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten braucht es gut ausgebildete Fachkräfte, die sich um Instandhaltung und Erneuerung, Fahrzeugbau sowie um Aus- und Neubaumaßnamen am Schienennetz kümmern. Dazu gehören auch neuere Berufsbilder wie Drohnenpiloten, Netzwerk-Ingenieurinnen oder Big-Data-Analysten, die stärker als bisher eine akademische Ausbildung benötigen. Die Bahnbauunternehmen rechnen allein bis 2024 mit einem Mehrbedarf von 15.000 Beschäftigten.

Quelle: Allianz pro Schiene

Corona: Zugausfälle bei metronom und erixx

Die nach den Sommermonaten erneut ansteigenden Corona-Infektionszahlen machen sich aktuell leider auch bei den Eisenbahnunternehmen metronom und erixx bemerkbar. In der Folge fallen aktuell viele Zugverbindungen aus.
„Wir haben einen erhöhten Krankenstand, darunter einen steigenden Anteil an Coronaerkrankungen“, so Sprecherin Miriam Fehsenfeld. Im laufenden Monat gäbe es bereits so viele Coronafälle wie in den zwei vorherigen Monaten zusammengenommen. „Das sind die uns bekannten Fälle. Da es keine Meldepflicht mehr gibt, kann der Anteil der Coronafälle auch deutlich höher liegen. Eine Prognose ist unter diesen Umständen schwierig“, so Fehsenfeld. Beide Unternehmen gehen aktuell zumindest bis Ende kommender Woche von einer deutlich angespannten Personalsituation aus.
Natürlich würde immer versucht, bei kurzfristigen Krankmeldungen Schichten nachzubesetzen, das gelinge aber nicht immer. „Im schlechtesten Fall müssen Züge entfallen, das betrifft dann leider auch nicht nur einen Zug, sondern in der Regel ganze linienübergreifende Umläufe.“ Daher fallen im gesamten Streckennetz Verbindungen aus. „Es tut uns sehr leid, wir hoffen, dass die Corona-Fallzahlen bald wieder abebben“, erklärt die Sprecherin.
Fahrgäste werden gebeten, sich vor Reiseantritt in den elektronischen Auskunftsmedien zum Beispiel auf den Webseiten von metronom und erixx oder in der FahrPlaner-App oder der App von metronom zu informieren.

Quelle: metronom Eisenbahngesellschaft mbH

RheinTakt in Düsseldorf geht in die politische Beschlussfassung

Zuverlässiger, öfter, besser aufeinander abgestimmt: Unter dem Namen RheinTakt wollen Landeshauptstadt Düsseldorf und Rheinbahn den Nahverkehr in Düsseldorf stärken. Das Paket aus Verbesserungen im ÖPNV-Angebot mit kurzfristigem Umsetzungshorizont soll den Nahverkehr in Düsseldorf attraktiver machen und im Sinne der Mobilitätswende stärken.
Im Mittelpunkt des Projekts steht das Schienennetz als Rückgrat des Angebots der Rheinbahn. Kernpunkte sind der Aufbau eines einheitlichen Taktschemas und das Angleichen des Takts aller Rheinbahnlinien untereinander sowie mit der S-Bahn und mit den Linien im Umland.
Auch im Busnetz wird der RheinTakt spürbar: Die bestehenden Linien werden an den neuen Standard im Bahnnetz angeglichen und bei vielen Linien werden Lücken im Taktangebot geschlossen. Aufgrund der Komplexität kann das Busliniennetz allerdings erst im Rahmen der Neuaufstellung des Nahverkehrsplans umfassend überprüft und weiterentwickelt werden.
Mit den Veränderungen wollen die Landeshauptstadt Düsseldorf und die Rheinbahn das Angebot für die Fahrgäste verständlicher, aber vor allem auch robuster machen: Durch eine bessere Abstimmung der einzelnen Bahnlinien untereinander werden Verspätungsrisiken minimiert. Ein zielgerichteter Einsatz der Fahrzeuge optimiert das Platzangebot. Zur Umsetzung der Ziele gehört auch, Linienäste anders miteinander zu verbinden und parallele Linien zusammenzufassen.
Nach der Vorstellung der Ansätze zu Beginn des Jahres im Ordnungs- und Verkehrsausschuss (OVA) der Stadt Düsseldorf steht jetzt die weitere politische Beratung und Beschlussfassung für die Umsetzung an. Dafür wird RheinTakt in den nächsten Wochen den Bezirksvertretungen Düsseldorfs, dem Ordnungs- und Verkehrsausschuss, dem Haupt- und Finanzausschuss und dem Rat der Stadt vorgestellt. Nach Abschluss der politischen Beratungen erfolgt Anfang 2023 die Abstimmung mit Düsseldorfs Nachbarkreisen und -städten. Danach können die Landeshauptstadt und die Rheinbahn mit der Umsetzung beginnen.

Quelle: Rheinbahn AG

VDV: Gesamtfinanzierung der Branche muss schnell geklärt werden

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) weist im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz (20. und 21. Oktober) auf die immer noch ungelösten Finanzierungsfragen im ÖPNV hin: „Wir brauchen von den Länderchefs und der Bundesregierung jetzt endlich eine tragbare Lösung für die Gesamtfinanzierung unserer Branche. Allein durch die Verständigung auf ein bundesweites Ticket lässt sich der ÖPNV nicht dauerhaft finanzieren. Wir sehen bereits erste kostenbedingte Einschränkungen beim Bus- und Bahnangebot, bald wird es flächendeckende Abbestellungen geben. Es wäre vollkommen absurd, wenn ein bundesweites Klimaticket eingeführt würde und gleichzeitig muss der Umfang an ÖPNV-Leistungen erheblich zurückgefahren werden, weil niemand den Kostenentwicklungen Rechnung trägt“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff heute in Berlin.

Die Branche macht noch einmal deutlich, welche Finanzierungsfragen auf der Verkehrsministerkonferenz letzte Woche vom Bund erneut nicht beantwortet wurden:

  • Erhöhung der Regionalisierungsmittel gemäß der Zusage des Bundes im Koalitionsvertrag: 1,5 Mrd. Euro mehr pro Jahr ab 2022 zur Finanzierung und Ausweitung des Leistungsangebots
  • Kompensation der erheblichen Mehrkosten im Bereich Energie (Strom, Diesel): 1,65 Mrd. Euro jährlich für die Jahre 2022 und 2023
  • Vertriebs- und Umstellungskosten sowie Anlaufverluste bei der Einführung eines bundesweiten Klimatickets: 1,1 Mrd. Euro (zusätzlich zu den 3 Mrd. Euro reiner Einnahmeverluste durch das Ticket)

„Aus unternehmerischer Sicht kann man ein bundesweites Klimaticket nur und ausschließlich dann umsetzen, wenn ein Weg gefunden wird ÖPNV-Leistungen auch zukünftig in vollem Umfang erbringen zu können. Das muss über zusätzliche Steuermittel finanziert werden. Denn mit 49 Euro im Monat für ein solches Ticket nimmt man einer gesamten Branche so gut wie jegliche Möglichkeit, über Fahrgeldeinnahmen die Refinanzierung der Dienstleistung ÖPNV zu realisieren“, so Wolff weiter.
Der VDV kritisiert, dass der Bund zwar ausgiebig über die Umsetzung eines deutschlandweiten Klimatickets diskutiere, aber zugleich die übrigen längst bekannten und zum Teil (wie bei den Regionalisierungsmitteln) schon vereinbarten Finanzierungsnotwendigkeiten weiterhin blockiere. „Es muss allen beteiligten Akteuren klar sein, was hier gerade passiert: Man konzentriert sich gern auf das bei der Bevölkerung populäre Klimaticket, kümmert sich aber nicht darum, dass der ÖPNV künftig dazu in der Lage wäre, deutlich mehr Fahrgäste zu befördern. Obwohl eine Verdopplung der Verkehrsleistung bei Bus und Bahn integraler Bestandteil der vom Bund vereinbarten Klimaschutzziele bis 2030 ist“, erklärt Wolff.
Der Branchenverband VDV macht zudem deutlich, dass er das von den Verkehrsministern beschlossene bundesweite Klimaticket Deutschland nicht nur für ein zeitlich befristetes Angebot hält. „Machen wir uns nichts vor: Ein solches Ticketangebot wird nicht nach zwei Jahren wieder eingestellt, dafür sind der Aufwand und auch der Effekt zu groß. Auch wenn es nach zwei Jahren – wie von den Verkehrsministern beschlossen – eine Evaluierung geben soll, wird mit dieser neuen Tarifstruktur ein Paradigmenwechsel im ÖPNV eingeführt, der langfristig wirkt. Von daher ist es umso entscheidender, dass die Gesamtfinanzierung der Branche jetzt ebenfalls langfristig und nachhaltig geregelt wird“, so Wolff abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Auto bleibt Verkehrsmittel der Wahl

Sowohl bei Reisen aus privaten als auch aus beruflichen Gründen ist für viele Menschen das Auto das Verkehrsmittel der Wahl. Durch die Corona- Pandemie hat das Reisen mit dem Auto zuletzt weiter an Bedeutung gewonnen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurde 2021 für mehr als zwei Drittel (69 %) der 178,2 Millionen Privat- und Geschäftsreisen mit mindestens einer Übernachtung im In- oder Ausland auf das Auto zurückgegriffen – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Damals wurde das Auto für 59 % der Reisen als Verkehrsmittel genutzt. Ein Rückgang ist hingegen bei den Flugreisen zu erkennen: Deren Anteil halbierte sich nahezu – von 17 % im Jahr 2019 auf 9 % im Jahr 2021. Zugreisen lagen 2021 mit einem Anteil von 17 % auf einem ähnlichen Niveau wie 2019 (16 %). Andere Verkehrsmittel wie etwa Schiffe und Reisebusse machten 2021 einen Anteil von 6 % aus.

Quelle: DESTATIS | Statistisches Bundesamt

Neues Vorstands-Duo bei der VAG in Nürnberg

Der Aufsichtsrat der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg hat über die neue Besetzung des Vorstands entschieden: Damit stehen seit Freitag, 14. Oktober 2022 Tim Dahlmann-Resing und Magdalena Weigel dem Nürnberger Verkehrsbetrieb als Führungsduo vor. Beide waren auch bislang Mitglied im Vorstand. Tim Dahlmann-Resing verantwortet künftig die Ressorts Technik und Markt und übernimmt zusätzlich die Funktion als Sprecher des Vorstands. Magdalena Weigel wird als Vorstand Personal und IT sowie Arbeitsdirektorin für das Unternehmen tätig sein.

Quelle: VAG Nürnberg