Jobabbau bei Schaeffler aufgrund von Überkapazitäten

Die beschleunigte Transformation der Fahrzeugantriebe hin zur Elektromobilität führt bei Schaeffler zu Überkapazitäten bei Produkten für Verbrennerfahrzeuge. Deshalb und zur Reduzierung von Fixkosten kündigt der Automobilzulieferer nun den Abbau von insgesamt 1.300 Stellen bis Ende 2026 an.
Der Jobabbau betrifft vor allem die Unternehmensbereiche Motor-/Getriebesysteme und Radlager der Sparte Automotive Technologies sowie „Zentralfunktionen“ des Unternehmens. 1.000 der 1.300 Stellen werden an deutschen Standorten gestrichen. Weiter präzisiert Schaeffler, dass knapp drei Viertel des Kapazitätsabbaus auf Stellen in der Verwaltung sowie zentralen Funktionen im Bereich Forschung und Entwicklung für Verbrennungsmotoren entfallen, der Rest auf Stellen in der Produktion.
In Deutschland sind im Wesentlichen die Standorte Herzogenaurach, Bühl und Homburg betroffen. Die Maßnahmen sollen nach Unternehmensangaben zu jährlichen Einsparungen von voraussichtlich bis zu 100 Millionen Euro führen. „Dem stehen Transformationsaufwendungen in Höhe von rund 130 Millionen Euro gegenüber, von denen voraussichtlich der Großteil als Rückstellung im vierten Quartal 2022 gebildet wird“, so Schaeffler.
Denn parallel will der Zulieferer die vom Kapazitätsabbau betroffenen deutschen Standorte durch Investitionen in neue Technologien stärken. In Herzogenaurach und Bühl geht dies mit einer Ausweitung der eMobility-Aktivitäten einher: So sollen in Herzogenaurach neben dem bereits im Bau befindlichen Zentrallabor die Wasserstoffaktivitäten erweitert und das entsprechende Kompetenzzentrum weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus will Schaeffler dort verstärkt Komponenten und Systeme für die E-Mobilität entwickeln.
Laut Schaeffler sind wettbewerbsfähige Kostenstrukturen entscheidend, um die Transformation weiter zu beschleunigen und Schaeffler konsequent auf die Elektrifizierung des Antriebsstrangs auszurichten. Dies bedeute im Umkehrschluss auch, die Kostenbasis zu reduzieren und Überkapazitäten abzubauen.
Die Umsetzung des Maßnahmenpakets soll möglichst sozialverträglich erfolgen. Ziel sei, die strukturellen Maßnahmen mithilfe einer Kombination von unterschiedlichen Instrumenten zu realisieren und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Dazu will Schaeffler unter anderem zusätzliche Qualifizierungsangebote und Maßnahmen zur fachlichen Weiterbildung vorstellen.

Quelle: electrive.net

Finanzierung des Deutschlandtickets

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) will im Interesse der Fahrgäste das Deutschlandticket schnellstmöglich einführen, das unternehmerische Risiko kann die Branche dabei aber nicht tragen: Bund und Länder haben ihren Zuschuss auf je maximal 1,5 Mrd. Euro begrenzt und das Risiko damit auf die Unternehmen abgewälzt. Der Ball liegt im Feld von Bund und Ländern, um Fahrgästen das gewünschte Angebot zu machen.

Ingo Wortmann, Präsident des Branchenverbands VDV: „Wir begrüßen die Einigung von Bund und Ländern zum Deutschlandticket und wir werden das Angebot so schnell wie möglich umsetzen. Denn für unsere Fahrgäste werden damit der Zugang und die Attraktivität des ÖPNV um einen entscheidenden Schritt verbessert. Die wesentliche Grundvoraussetzung für die Einführung des Tickets ist allerdings, dass die damit verbundenen Einnahmeverluste und Zusatzkosten vollständig und dauerhaft von Bund und Ländern ausgeglichen werden. Da das auf Basis der aktuellen Beschlüsse noch nicht der Fall ist, entsteht für die Branche ein nicht absehbares finanzielles Risiko. Es ist unternehmerisch daher momentan nicht zu verantworten, ohne flankierende politische Beschlüsse zur Finanzierung die Einführung des Deutschlandtickets voranzutreiben.“

Mitte Oktober hatte die Verkehrsministerkonferenz einstimmig beschlossen, dass mit der Umsetzung des Deutschlandtickets für 49 Euro im Monat eine Nachschusspflicht für die realen Einnahmeverluste und ab dem zweiten Jahr auch eine Dynamisierung des Ticketpreises und der Tarifausgleichsleistungen einhergeht. Beide Punkte sind im Beschluss der Ministerpräsidenten und des Kanzleramtes von Anfang November jedoch nicht mehr enthalten. Somit ist der Finanzierungsbeitrag von Bund und Ländern für das Deutschlandticket auf insgesamt drei Milliarden Euro gedeckelt. Sollten die tatsächlichen Verluste und Kosten der Branche also darüber liegen, müssten die Verkehrsunternehmen oder ihre Aufgabenträger die Differenz ausgleichen.

„Als wirtschaftlich verantwortliche Unternehmer können wir ein solches Risiko nicht einfach ignorieren. Einen Verlust können weder die Verkehrsunternehmen noch ihre Aufgabenträger, wie z. B. Städte und Gemeinden, aus eigenen Mitteln ausgleichen. Die Branche will mit allen Kräften zügig Klarheit für die Fahrgäste schaffen, kann aber keine Risikoübernahme zu eigenen Lasten akzeptieren“, so Wortmann. Es versteht sich dabei von selbst, dass es nicht um einen Zuschuss geht, sondern die Erstattung der realen Kosten für das Deutschlandticket, die auch spitz abgerechnet werden.

Im Rahmen seiner gestrigen Sitzung hat das Präsidium des VDV unter Beteiligung der gesamten Branche sieben Punkte zur Einführung des Deutschlandtickets beschlossen. Neben dem nachdrücklichen Willen, das Ticket so schnell wie möglich anzubieten und dafür zusätzlich zu den bestehenden Vertriebswegen auch eine digitale Plattform zu schaffen, haben die Spitzenvertreter*innen der Branche den vollumfänglichen finanziellen Ausgleich der mit dem Ticket verbundenen Mindereinnahmen und Kosten durch Bund und Länder als Grundvoraussetzung für die Einführung betont. Wörtlich heißt es im Beschluss: Mit einer entsprechenden Vereinbarung steht und fällt die Einführung des Deutschlandtickets.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Olivier Michard neues Vorstandsmitglied bei Solaris

Anfang November 2022 hat Olivier Michard den Vorstand von Solaris verstärkt. Das neue Vorstandsmitglied ist für die Bereiche Vertrieb, Aftersales und Marketing verantwortlich. Michard kam zu Solaris als neuer CEO der Solaris-Tochtergesellschaft Solaris France im Juni 2021. Er verfügt über eine über 20-jährige internationale Erfahrung in der Automobilbranche. 10 Jahre lang lebte er im Ausland (Brasilien, China, Italien, Spanien und Großbritannien). Während seiner beruflichen Laufbahn war er auch in der Busindustrie tätig, als Business Director bei Iveco France, wo er für Vertrieb, Aftersales und Netzwerkaktivitäten zuständig war. Bevor er zu Solaris wechselte, arbeitete er als Business Director EMEA bei der ESG (Ecco Safety Group), wo sein Aufgabenbereich vor allem die Reorganisation aller Vertriebsprozesse und Steigerung des Umsatzpotenzials durch Kundenakquise umfasste.

Quelle: Solaris Bus & Coach

Absicherung von (((eTicket Deutschland

Das Sicherheitsmanagement von (((eTicket Deutschland kommt auch in Zukunft aus dem Hause Telekom: Der VDV eTicket Service (VDV-ETS) passt ab 2026 die gesamte Sicherheitsinfrastruktur hinter dem deutschlandweiten digitalen Ticketing-Ökosystem an und hat deshalb Aufbau und Betrieb einer zweistufigen Public Key Infrastructure (PKI) ausgeschrieben. Diese PKI sichert alle elektronischen Tickets und die Hintergrundkommunikation im ÖPNV ab. Damit werden Betrugsversuche mit eTickets in Form von Fälschung, Kopien und Manipulation verhindert und Fahrgeldeinnahmen sowie Kundendaten gesichert.
Die Deutsche Telekom Security GmbH hat sich bei der europaweiten Ausschreibung gegen mehrere Bieter durchgesetzt und ist damit für die zweite Generation des Sicherheitsmanagements hinter (((eTicket Deutschland verantwortlich. Am 2. November 2022 fand die Vertragsunterzeichnung in Köln statt.
„Sicheres, digitales Ticketing funktioniert nur, wenn alle Daten Ende-zu-Ende verschlüsselt sind“, sagt Nils Zeino-Mahmalat, Geschäftsführer des VDV ETS. „Wir freuen uns sehr, dass mit der Deutschen Telekom Security ein vertrauter und zuverlässiger Businesspartner die Sicherheitsinfrastruktur verantwortet.“ Im Rahmen der Umstellung auf das neue Sicherheitsmanagement entwickelt der VDV-ETS aktuell die nächste Version des Ticketing-Standards (((etiCORE. Mit (((etiCORE und dem neuen Sicherheitsmanagement entsteht ein Teil deutscher IT-Infrastruktur, die langfristig die weiterere Digitalisierung und deutschlandweite Tickets im ÖPNV sicherstellt.

Quelle: VDV eTicket Service GmbH & Co. KG

49-Euro-Ticket als historischer Schritt

Die Allianz pro Schiene begrüßt die Einigung von Bund und Ländern auf ein deutschlandweit gültiges 49-Euro-Ticket im Nahverkehr. „Das ist ein wirklich historischer Schritt auf dem Weg zu einer modernen Verkehrspolitik“, sagte Geschäftsführer Dirk Flege am Donnerstag in Berlin. „Es ist ein Riesenschritt fürs Klima und eine Richtungsentscheidung für die Verkehrswende, dass die Politik den ÖPNV nun tatsächlich leichter zugänglich, preiswerter und attraktiver machen will.“
„Mit seinem Einsatz für ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing einen verkehrspolitischen Meilenstein erreicht. Er hat gezeigt, dass das 9-Euro-Ticket im Sommer keine Eintagsfliege der Bundesregierung war. Vielmehr tragen Bund und Länder nun gemeinsam dem Willen der Menschen Rechnung, die eindrucksvoll bewiesen haben, dass sie mehr Bus und Bahn fahren wollen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, sagte Flege. „Für uns ist das ein eindeutiges Signal. Bund und Länder wollen die Verkehrswende endlich ernsthaft anpacken.“
Dazu ist es wichtig, auch beim Klimaschutzsofortprogramm der Bundesregierung Nägel mit Köpfen zu machen. Laut dem in der Ressortabstimmung befindlichen Eckpunktepapier will die Regierung im Frühjahr 2023 den massiven CO2-Überschuss im Verkehrssektor mit weiteren Maßnahmen erneut angehen. „Aufbauend auf den jetzigen finanziellen Zusagen an die Länder muss der Bund dann nochmal nachlegen für mehr Nahverkehr. Die Regionalisierungsmittel müssen weiter erhöht werden, damit die Verkehrsunternehmen nicht nur steigende Energiepreise und Inflation ausgleichen können“, so Flege. „Deutschlandweit werden zusätzliche Mittel für eine echte Angebotsoffensive gebraucht, damit der ÖPNV nicht nur einfacher und günstiger für die Menschen wird, sondern auch eine verlässliche Alternative mit einem so attraktiven Angebot, dass das Auto immer häufiger überflüssig wird. Das würde dann auch die dringend erforderlichen CO2-Einsparungen bringen“, so Flege.

Quelle: Allianz pro Schiene

Bahnindustrie warnt vor Folgen der Inflation

Im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz warnt der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) vor drastischen Folgen der aktuellen wirtschaftlichen Situation im Verkehrssektor. „Die hohe Inflation und extremen Energie- und Rohstoffpreisanstiege nagen an der Substanz der Bahnindustrie in Deutschland“, sagt VDB-Geschäftsführer Axel Schuppe. Die Bahnindustrie werde derzeit über Gebühr belastet, weil die Branche grundsätzlich mit langlaufenden Liefer- und Rahmenverträgen zu festen Preisen arbeite. Heute in Abarbeitung befindlich Aufträge bilden häufig die Vertragsrealität von vor drei, vier oder sogar mehr Jahren ab.
Ohne faire Regelungen zur Preisgleitung in Bestands- und Rahmenverträgen besteht derzeit kaum eine Möglichkeit für die Industrie, die massiven Preisanstiege entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu kompensieren oder fair mit den Auftraggebern zu teilen. Die Folge sei eine unverhältnismäßige, teilweise existenzgefährdende Belastung der Bahnindustrie trotz starker Auftragslage, da das Risiko der Kostensteigerungen derzeit allein bei den Auftragnehmern liege. „Wenn die Politik jetzt nicht schnell Gegenmaßnahmen ergreift, drohen bis Ende des Jahres unverschuldete Betriebseinstellungen“, warnt Schuppe. Gleichzeitig setze die aktuelle Situation auch die Auftraggeber finanziell unter Druck. Es könne folglich vermehrt zu Projektverschiebungen kommen.
Der VDB fordert bei der Diskussion zur Nachfolge des 9-Euro Tickets eine dynamische Finanzierung in Form einer deutlichen, zusätzlichen Erhöhung der Regionalisierungsmittel pro Jahr. Um das aktuelle Verkehrsangebot aufrechterhalten und perspektivisch ausbauen und modernisieren zu können, regt der VDB darüber hinaus eine Zweckbindung der gestiegenen Mittel von mindestens 20% für die Beschaffung von Schienenfahrzeugen und bahntechnischen Infrastrukturausrüstungen an. Das 9-Euro-Ticket habe eindrucksvoll gezeigt, dass die Nachfrage für den ÖPNV da sei. „Diese Nachfrage gilt es jetzt nicht zu enttäuschen. Aber das heißt nicht nur, dass ein Nachfolgeticket kommen muss. Das muss dann auch bedeuten, dass diese Nachfrage durch ein angemessenes und attraktives Angebot bedient wird“, sagt Schuppe. Das müsse bei Diskussionen um die Erhöhung der Regionalisierungsmittel dringend miteingepreist werden.
„Nur, wenn den Auftraggebern für die Beschaffung von Schienenfahrzeugen und Infrastruktur ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, können diese die Folgen der aktuellen Krise finanziell kompensieren und eine faire Lastenteilung mit den Herstellern gewährleisten“, führt Schuppe weiter aus. Das sei die notwendige Grundvoraussetzung für beste Mobilitätsangebote im ÖPNV, die wiederum die Basis für die Verkehrswende bilden würden.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.

Miles Mobility übernimmt Carsharing-Dienst WeShare

Volkswagen trennt sich von seinem verlustreichen Elektro-Carsharing: Zum 1. November wurde WeShare vom Konkurrenten Miles Mobility übernommen. Gleichzeitig hat Miles mehr als 10.000 Elektroautos der Marken Audi, Seat, Cupra und VW bestellt, die ab 2023 ausgeliefert werden sollen. Im Zuge der „Partnerschaft“, bei der Miles Mobility von Volkswagen Pkw die Gesellschaft UMI Urban Mobility International GmbH übernommen hat, wird WeShare somit in das Kundenangebot von Miles integriert. Beide Seiten haben Stillschweigen über den Kaufpreis vereinbart.
Miles ist aktuell in Berlin, Bonn, Düsseldorf, Duisburg, Hamburg, Köln, München und Potsdam aktiv. Im Herbst dieses Jahres sind mit Brüssel und Gent zwei Standorte hinzugekommen. Die Miles-Flotte besteht derzeit aus über 9.000 Fahrzeugen – rund 70 Prozent davon kommen aus dem Volkswagen Konzern. Wobei es sich dabei nicht ausschließlich um elektrische Fahrzeuge handelt. Im Rahmen der künftigen Integration sei geplant, „dass sich die Miles-Flotte entlang der Elektrifizierung des Volkswagen Konzerns weiterentwickelt“. WeShare betreibt hingegen aktuell rund 2.000 Volkswagen ID.3 und ID.4 an den Standorten Berlin und Hamburg – mit insgesamt mehr als 200.000 Nutzerinnen und Nutzern.

Quelle: electrive.net

Mehr Geld für den Nahverkehr

Im Streit um dauerhaft mehr Geld für den Nahverkehr will der Bund finanzielle Mittel für die Länder erhöhen. Wie es in einem Beschlussvorschlag des Bundeskanzleramts für die Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch heißt, will der Bund für das Jahr 2022 zusätzliche sogenannte Regionalisierungsmittel in Höhe von einer Milliarde Euro jährlich zur Verfügung stellen. Von 2023 an sollten die Regionalisierungsmittel jährlich um drei Prozent erhöht werden, bisher seien es 1,8 Prozent.
In dem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Papier heißt es weiter, über die weitere Entwicklung der Regionalisierungsmittel für die Zeit ab 2025 sollten Bund und Länder Ende 2024 sprechen. Mit den Regionalisierungsmitteln bestellen die Länder Bahn- und Busverbindungen bei den Verkehrsunternehmen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder kommen am Mittwoch zu Beratungen über Finanzfragen zusammen. Dabei geht es auch um den öffentlichen Personennahverkehr.
Die Länder haben eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel um 1,5 Milliarden Euro von diesem Jahr an zur Bedingung gemacht, dass sie ein 49-Euro-Ticket als Nachfolge des 9-Euro-Tickets mitfinanzieren. Zusätzlich soll der Bund nach den Vorstellungen der Länder die Regionalisierungsmittel 2022 und 2023 aufgrund der gestiegenen Energiepreise jeweils um 1,65 Milliarden Euro erhöhen.

Quelle: handelsblatt.com

Regio-Verkehrsverbund Freiburg muss Tarife anpassen

Der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) hat in einer außerordentlichen Aufsichtsrats-Sitzung eine Tarifanpassung zum 1. März 2023 beschlossen. Beim Verbund rechnet man mit einer Einnahmensteigerung von knapp 6,5 %, was nach eigenen Angaben deutlich unter der tatsächlichen Kostenentwicklung liegt. „Unsere Verkehrsunternehmen stehen aufgrund massiver Kostensteigerungen in allen Bereichen mit dem Rücken zur Wand. Personalkosten und vor allem die Energiepreise sind die Treiber dieser Entwicklung “, erklärt Dorothee Koch, Geschäftsführerin des RVF die Dringlichkeit der Maßnahme. „Die Unternehmen im Verbund haben Sorge, dass sie unter den aktuellen Bedingungen nicht alle ihre Verkehre aufrechterhalten können. Dieses Worst-Case-Szenario wollen wir unter allen Umständen verhindern. Ohne zusätzliche Mittel der öffentlichen Hand bleibt uns nichts anderes übrig, als die Preise anzuheben.“, sagt VAG-Vorstand Oliver Benz, der auch Aufsichtsratsvorsitzender des Verbundes ist.
Auch die regionalen Aufgabenträger – die Stadt Freiburg sowie die Landkreise Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald – sehen keine Möglichkeit, weitere Mittel, über den vertraglich vereinbarten Tarifzuschuss von 9,6 Mio. Euro pro Jahr hinaus, zur Verfügung zu stellen.  „Unsere Finanzmittel sind fest eingeplant für den Ausbau des Angebots in der Fläche, im Ballungsraum und insbesondere auch im Stadt-Umland-Verkehr. Wir wollen als Region den Nahverkehr weiter mutig voranbringen, aber auch unsere finanziellen Möglichkeiten sind begrenzt“, sagt Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn, Vorsitzender des Zweckverbands Regio-Nahverkehr (ZRF).

Quelle: Regio-Verkehrsverbund Freiburg GmbH (RVF)

EVG fordert Strom- und Dieselpreisbremse für Verkehrsunternehmen

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert eine Strom- und Dieselpreisbremse für Verkehrsunternehmen. Ihr Vorsitzender Martin Burkert sagte dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND): „Unter den hohen Energiepreisen leiden auch die Verkehrsunternehmen. Wir brauchen daher eine Strom- und Dieselpreisbremse für Bahnen und Busse sowie eine Entlastung durch die Abschaffung der Stromsteuer.“ Die EVG werde sich auf Bundesebene und innerhalb der Konzertierten Aktion für ein Entlastungspaket für die Verkehrsunternehmen einsetzen, sagte Burkert weiter.
Heute (31.10.2022) treffen sich die Spitzen von Wirtschaftsverbänden und Gewerkschaften im Rahmen der Konzertierten Aktion mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Am Mittwoch kommt der Kanzler mit den Regierungschefinnen und ‑chefs der Bundesländer zusammen.
Die Stromkosten hätten sich in diesem Jahr mehr als verdoppelt, der Dieselpreis sei dagegen „nur“ um etwa 40 Prozent angestiegen, sagte Burkert. Das führe aktuell sogar zu klimaschädlichen Entwicklungen, dass vermehrt Dieselfahrzeuge anstatt Elektroloks und ‑busse eingesetzt würden. „Wenn Güterzüge mit Diesel gefahren werden, weil Strom zu teuer ist, halte ich das für Klimairrsinn“, sagte der neue EVG-Vorsitzende dem RND. „Schienenverkehr wird unbezahlbar, wenn die Preise auf die Kunden umlegt werden. Daher muss die Bundesregierung jetzt handeln“, so Martin Burkert.
Allein im Deutsche-Bahn-Konzern (DB) werde von Mehrkosten von bis zu 2 Milliarden Euro ausgegangen, die sonst durch Preiserhöhungen im Güter- und Personenfernverkehr umgelegt werden müssten. Für den Nahverkehr fordert die Branche 1,65 Milliarden mehr Regionalisierungsmittel als Ausgleich für die Energiepreissteigerungen. Auch darüber wird bei der Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch verhandelt.

Quelle: Redaktions-Netzwerk Deutschland