Hannovers erste Buslinie ist voll elektrifiziert

Auf dem Weg zum CO2-freien Nahverkehr hat die ÜSTRA den nächsten großen Schritt gemacht: Die Ringlinie 100/200, die einmal durch Hannovers gesamte Innenstadt führt, wird nun ausschließlich mit Elektrobussen bedient. „Unsere E-Busoffensive ist ein voller Erfolg. Das kann man nun auch auf Hannovers Straßen sehen“, sagt ÜSTRA Vorstandsvorsitzen-de Elke Maria van Zadel: „Für den hannoverschen Nahverkehr ist das ein echter Meilenstein, auch deutschlandweit sind wir damit Vorreiterin in der Elektrifizierung und umweltfreundlichen Gestaltung des Busverkehrs.“
Die eCitaro-Solobusse werden am Endpunkt August-Holweg-Platz mit CO2-freiem Ökostrom geladen, ehe sie wochentags im 10-Minuten-Takt auf der 16 Kilometer langen Ringlinie unterwegs sind. „Unsere hochmodernen Elektrobusse sind ein wichtiger Baustein für die klimafreundliche Mobilität in der Landeshauptstadt. Sie fahren lokal abgasfrei und reduzieren andere Emissionen wie Lärm oder Feinstaub“, sagt Denise Hain, ÜSTRA Arbeitsdirektorin und Vorständin für Betrieb und Personal, zu den ökologischen Vorzügen der Busse.

Quelle: ÜSTRA Hannoversche Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft

Neue Genehmigung für MOIA in Hamburg

Der Ridepooling-Dienst MOIA hat von der Stadt Hamburg erstmals eine Konzession nach dem novellierten Personenbeförderungsgesetz erhalten und integriert sich als eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr in den öffentlichen Personennahverkehr in Hamburg. Die Genehmigung gilt für die Jahre 2023 bis 2025 und 450 Fahrzeuge. MOIA wird das Geschäftsgebiet mit der neuen Genehmigung in die Stadtteile Wilhelmsburg, Billstedt/Billbrook, Osdorf/Lurup und Rahlstedt erweitern. Zudem wird MOIA mit Start der neuen Konzession barrierefreie Fahrzeuge in die Flotte integrieren. Das Unternehmen nahm im April 2019 in Hamburg den Betrieb auf, um vollelektrisches Ridepooling entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu entwickeln und zu erproben. In dieser Zeit beförderte es bereits über 5,4 Millionen Fahrgäste.
MOIA wird mit der neuen Genehmigung das aktuelle Geschäftsgebiet ab 2023 von 200 Quadratkilometern auf eine Fläche von rund 270 km2 vergrößern. Die Erweiterung erfolgt in die Stadtteile Wilhelmsburg, Lurup/Osdorf, Billstedt/Billbrook und Rahlstedt. Maßgeblich für die Auswahl der Erweiterungsgebiete ist das Ziel, Stadtteile zu bedienen, die bislang weniger engmaschig durch den vorhandenen ÖPNV versorgt sind. Zudem wird das Unternehmen die Flotte um vollständig barrierefreie Fahrzeuge ergänzen, um noch mehr Menschen mit Mobilitätseinschränkungen befördern zu können. Das Angebot für Rollstuhlfahrer wird sich nahtlos und als regulärer Bestandteil in den Ridepooling-Service einfügen.
Ab dem kommenden Jahr wird MOIA zudem mit dem Tarif des Hamburger Verkehrsverbunds (hvv) verknüpft. Inhaber eines hvv-Abonnements erhalten einen Abschlag auf den Grundpreis von MOIA. Die Ausweitung des Angebotes und die tarifliche Verzahnung werden in Teilen durch die Förderrichtlinie „Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV” des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr ermöglicht, für die MOIA gemeinsam mit der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende der Freien und Hansestadt ausgewählt wurde. Die Maßnahmen sind ein weiterer Schritt in Richtung Hamburg-Takt. Ziel ist es, durch den Ausbau klimaschonender und bedarfsgerechter Mobilitätslösungen das privat genutzte Auto in Hamburg für noch mehr Menschen überflüssig zu machen.

Quelle: MOIA

Krisengipfel zum Nahverkehrsticket ohne Erfolg

Nach der Konferenz der Ministerpräsidenten mit Kanzler Olaf Scholz wächst in den Ländern der Ärger. Die Hilfen bleiben im Ungefähren. Immer fraglicher wird, ob die Deutschen schnell mit einem Neun-Euro-Nachfolgeticket rechnen können.
Die so dringend erwarteten Hilfen für die Deutschen bleiben in der schweren Krise weiter im Ungefähren – auch nach dem Gipfel. Vor allem das Neun-Euro-Nahverkehrsticket droht endgültig zur Posse zu werden. Nachdem schon eine direkte Anschlusslösung an das millionenfach verkaufte Rabattticket Ende August scheiterte, ist inzwischen auch der neue geplante Starttermin zum 1. Januar in Gefahr. Gerade mal drei Monate bleiben, um die vielen offenen Fragen zu klären. Noch ist völlig unklar, was das Ticket kosten und leisten soll – vor allem aber, wer es bezahlt.
Nach Angaben von Teilnehmern wurde am Dienstagabend beim Gipfel im Kanzleramt klar, wie weit Bund und Länder noch immer auseinanderliegen. Denn die Länder wollen dem Ticket nur zustimmen und die Hälfte der insgesamt drei Milliarden Euro Kosten tragen, wenn der Bund zusätzlich seine Nahverkehrsmittel insgesamt um jährlich gut drei Milliarden Euro aufstockt. Doch auf diesen Handel wollte sich Scholz am Mittwoch laut Teilnehmern unter keinen Umständen einlassen. Die Länder kassierten eine Absage. Der Bund will mit 1,5 Milliarden Euro weiter lediglich die Hälfte der Kosten eines neuen bundesweiten Nahverkehrstickets zahlen, das zwischen 49 und 69 Euro kosten soll. Zusätzliche Milliardenhilfen sind nicht in Sicht.
Damit wächst die Wut in den Ländern. Es gebe doch keinen Sinn, ein billiges Ticket einzuführen, wenn die Länder gleichzeitig Züge abbestellen müssten, weil sie nicht genug Mittel vom Bund bekämen, warnt etwa Ministerpräsident Kretschmann. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) warf ein, es dürfe nicht so weit kommen, dass Takte ausgedünnt werden müssten. Die Länder fürchten, dass bis 2030 ein Defizit von 30 Milliarden Euro aufläuft. Allein Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) rechnet damit, im kommenden Jahr wegen der vielen Preissteigerungen 511 Millionen Euro zusätzlich für den Nahverkehr zahlen zu müssen – nur um das aktuelle Angebot und die heutigen Takte zu halten.
Die Entscheidung, ob das neue Rabattticket überhaupt kommt, soll nun in der kommenden Woche auf einer neuerlichen Verkehrsministerkonferenz fallen. Dann treffen sich die Landesminister mit Bundesminister Volker Wissing (FDP). Damit aber drehen sich die Verhandlungen im Kreis. Denn die Verkehrsminister hatten gerade darauf gehofft, dass ihre Ministerpräsidenten und der Kanzler sich auf mehr Geld für den Nahverkehr einigen können. Auch Wissing lehnt höhere Nahverkehrszahlungen ab. Der Streit könnte sich gar verhärten. Denn Wissing hatte zuletzt davor gewarnt, dass der Starttermin im Januar nicht zu halten sei, wenn die Länder sich bei der Finanzierung richtig querstellen.
Platzt das Ticket am Ende? Selbst Landesverkehrsminister rätseln, wie der Streit ausgeht. Denn auch die Länder sind sich untereinander nicht mehr ganz einig. Stadtstaaten wie Berlin oder Bremen drängen darauf, nun wenigstens das neue Nahverkehrsticket einzuführen – notfalls auch ohne Sonderzahlung des Bundes. Flächenländer wie Bayern und Baden-Württemberg, die stärker unter den hohen Preisen etwa für Energie leiden, machen dagegen die milliardenschweren Nahverkehrshilfen weiter zur Bedingung.

Quelle: sueddeutsche.de

Braunschweig ordert MAN Stadt- und Überlandbusse

Die Kraftverkehrsgesellschaft Braunschweig (KVG) hat den Kauf von 23 Hybrid- sowie einem Diesel-Low-Entry-Bus ausgeschrieben. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens geht der Auftrag mit einem Gesamtwert von rund 6,2 Millionen Euro nun an MAN Truck & Bus. Die Lieferung der 23 MAN Lion’s City Busse mit MAN EfficientHybrid sowie dem MAN Lion’s Interciy LE soll Anfang 2023 erfolgen.
Die KVG Braunschweig folgt bei ihren Einkäufen den Vorgaben der Clean-Vehicles Richtlinie (CVD). In der CVD ist geregelt, zu welchen Anteilen öffentliche Verkehrsunternehmen Busse mit sauberen Antrieben kaufen müssen.

Quelle: MAN Truck & Bus

SSB Flex wird barrierefrei

Der Stuttgarter On-Demand-Verkehr SSB Flex führt barrierefreie Fahrzeuge ein. Den ersten Schritt in Richtung Barrierefreiheit ist SSB Flex bereits mit der Einführung der telefonischen Buchungsmöglichkeit im April 2021 gegangen. Zuvor war die Buchung ausschließlich digital über die SSB Flex-App oder über die Webbuchung möglich.
Ab sofort erweitern zwei zur Barrierefreiheit umgebaute und elektrisch betriebene Fahrzeuge die SSB Flex-Flotte. Die beiden Fahrzeuge sind mit einer Auffahrrampe versehen, über die der Fahrgast in das Fahrzeug fahren kann. Mit speziellen Sicherungsvorrichtungen wird eine sichere Beförderung gewährleistet. Die Fahrer und Fahrerinnen wurden speziell für den Einsatz der barrierefreien Fahrzeuge geschult. Neben dem Rollstuhlplatz stehen außerdem drei weitere, reguläre Sitzplätze im Fahrgastraum zur Verfügung. Die SSB Flex-Flotte umfasst mit der Erweiterung dann insgesamt 19 Fahrzeuge.
Zur Buchung können die barrierefreien Fahrzeuge direkt in der SSB Flex-App angewählt werden. Dazu muss im Menüpunkt der persönlichen Daten die Angabe gemacht werden, dass ein rollstuhlgerechtes Fahrzeug benötigt wird. Mit der Einstellung wird der Bedarf bei jeder Buchung automatisch berücksichtigt. Die Fahrten werden ohne Aufpreis angeboten.

Quelle: Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB)

„Auftakt Ruhr – Mobilität aus einem Guss“

Auftakt Ruhr – Aus Wunsch soll nun endlich Wirklichkeit werden: für BOGESTRA und Ruhrbahn ist ‚Mobilität aus einem Guss‘ mehr als nur ein Symbol für mehr Gemeinsamkeit im Revier. Es ist eine Voraussetzung, um in Zukunft moderne, attraktive und finanzierbare Mobilitätsangebote für die Kundinnen und Kunden erbringen zu können.

Mit dem 11-Punkte-Plan, der zur Gründung der Kooperation Metropole Ruhr (KMR) geführt hat und unter anderem auch die Synchronisation der Nahverkehrspläne der einzelnen Städte im Ruhrgebiet bis Ende 2023 beinhaltet, ist ein erster Schritt getan. Ein deutlich weitreichender zweiter Schritt soll nun in Bochum, Essen, Gelsenkirchen und Mülheim an der Ruhr folgen: Ruhrbahn und BOGESTRA wollen in Zukunft gemeinsam Mobilität nicht nur aus einem Guss, sondern sogar aus einer Hand in der Mitte des Ruhrgebiets anbieten. „Beide Unternehmen sollen noch viel stärker und umfassender kooperieren und dazu eine gleichgerichtete strategische Ausrichtung erhalten sowie neue Angebote wie On-Demand-Verkehre oder Sharing-Systeme gemeinsam entwickeln“, fasst Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch die Stoßrichtung zusammen.

Um dies organisatorisch zu fassen, wird nun das Projekt „Auftakt Ruhr– Mobilität aus einem Guss“ gestartet, in dem der Vorstand bzw. die Geschäftsführung der beiden Unternehmen beauftragt werden – unter Einbeziehung der Gremien der Unternehmen und der Städte –  bis zum Ende des Jahres 2023 eine Struktur zu entwickeln, die dies gewährleistet. Für Oberbürgermeister Thomas Kufen aus Essen steht fest, dass „es nur folgerichtig ist, sowohl ein gemeinsames strategisches Management und personelle Verschränkungen zwischen beiden Unternehmen zu prüfen als auch einen gemeinsamen Markenauftritt gegenüber den Kundinnen und Kunden anzustreben. Das gilt natürlich nicht nur bei der App-Entwicklung, sondern auch bei den Mobilitätsangeboten. Bei der Entwicklung einer Kooperationsstruktur für Auftakt Ruhr muss immer klar sein, dass wir dabei anschlussfähig für weitere Partner bleiben wollen.“

„Bei den rechtlichen Rahmenbedingungen von EU, Bund und Land für den ÖPNV wird schnell deutlich, dass es sinnvoll ist, die jeweiligen steuerlichen Querverbünde mit den Stadtwerken, die Direktvergaben, die Aufgabenträgerschaft aber auch die Zuordnung der Infrastrukturen von Bus und Bahn unangetastet zu lassen und daher gern diskutierte Unternehmensfusionen nicht die richtige Antwort wären“, stellt Karin Welge, Oberbürgermeisterin der Stadt Gelsenkirchen klar. „Vielmehr sei eine verbindliche, intensive Kooperation der Weg, der beschritten werden soll. Wie diese Kooperation aussehen und gelingen kann, wird in den nächsten Wochen intensiv vorbereitet.“

Sowohl durch die Corona- als auch die aktuelle Energiekrise beschleunigt, verändern sich die Rahmenbedingungen bei Bus und Bahn derzeit rasant. „Deshalb ist jetzt genau der richtige Zeitpunkt, um durch die Vereinheitlichung von Overhead-Prozessen entsprechende Synergien zu heben“, verdeutlicht der Mülheimer Oberbürgermeister Marc Buchholz. „Zum einen, um dadurch Umfang und Qualität der Mobilitätsleistungen zu sichern. Zum anderen aber auch, um im Zuge der derzeitig diskutierten Neujustierung der ÖPNV-Finanzierung gegenüber Bund und Land zu verdeutlichen, dass wir bereit sind, auch die eigenen Strukturen zu hinterfragen und zu verändern. Insofern ist Auftakt Ruhr ein mutiger, aber unbedingt notwendiger Schritt, auf den viele Menschen im Ruhrgebiet gewartet haben.“

Quelle: Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen Aktiengesellschaft (BOGESTRA)

Claudia Güsken hat die HOCHBAHN verlassen

Claudia Güsken, Vorständin und Arbeitsdirektorin der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), hat aus privaten Gründen das Unternehmen verlassen. Der Aufsichtsrat der HOCHBAHN hat mit Bedauern die Nachricht von der Niederlegung entgegengenommen und der Aufhebung des Arbeitsvertrages zugestimmt. Claudia Güsken war seit 1. September 2017 im Vorstand der HOCHBAHN zuständig für die Bereiche Personal, Betrieb und die Hamburger Hochbahn-Wache.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Guter Nahverkehr wichtig für Zuzug von Fachkräften

Die Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommer sieht Mobilität als wichtigen Faktor, um Fachkräfte nach Mecklenburg-Vorpommern zu holen. Die Grundfrage sei: „Wie hoch ist eigentlich die Mobilität von Mitarbeitern solch interessanter Firmen, um nach Schwerin zu kommen?”, sagte Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) der dpa mit Blick auf die gescheiterte Ansiedlung des Chipherstellers Intel in der Landeshauptstadt. Die Antwort darauf sei für ihn ein Kernelement einer erfolgreichen Strategie.
Meyer zufolge gibt es hierbei im Nordosten noch Nachholbedarf: „Insbesondere der ÖPNV im ländlichen Raum – und damit die Pendelbeziehung in die Zentren – den können wir sicherlich noch verbessern.” Den Worten des Wirtschaftsministers nach sollen das geplante landesweite Rufbussystem, der Öffentliche Nahverkehr und die Bahnverbindungen ineinandergreifen.
Bezüglich des Bahnverkehrs im Land sieht der SPD-Politiker auch Möglichkeiten für die Verbesserung der Infrastruktur, gleichzeitig gehe es um kluges Marketing für das bereits existierende Angebot: Sie können heute mit dem ICE in etwas mehr als 50 Minuten von Hamburg Hauptbahnhof nach Schwerin Hauptbahnhof fahren”, sagte er. Für Menschen, die aus dem Hamburger Umland in die Hansestadt pendeln, sei das etwas ganz Normales. Von Neustrelitz sei man zudem in einer Stunde in Berlin.
Insgesamt gehe es darum, Menschen für das Land Mecklenburg-Vorpommern zu gewinnen. Meyer könne sich daher auch eine Werbekampagne vorstellen, die Menschen für das Pendeln aus Mecklenburg-Vorpommern in die Metropolen zu begeistern versucht. „Bei uns können Sie noch ein Einfamilienhaus errichten zu vernünftigen Preisen”, hob er die Vorteile im Vergleich zu den Ballungsräumen hervor.

Quelle: stern.de

Verkehrsverbände: Strompreisdeckel auch für Bahnen

Angesichts des geplanten Entlastungspakets der Bundesregierung und vor dem heutigen Sondertreffen der EU-Energieminister in Brüssel fordern Verkehrsverbände einen Strompreisdeckel für die gesamte Branche. Die Allianz pro Schiene, der Verband Die Güterbahnen und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen wollen erreichen, dass die Schienenbranche sowohl bei nationalen als auch bei europäischen Maßnahmen berücksichtigt und entlastet wird.

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, sagt: „2019 wurden an der Börse im Schnitt noch knapp 38 Euro pro Megawattstunde Strom gezahlt, Ende August wurden kurzfristig sogar 970 Euro pro Megawattstunde fällig – diese Situation ist existenzbedrohend – wir brauchen jetzt ein großzügiges Paket auf EU-Ebene, um weitere Schäden von der Branche abzuwenden.“

Peter Westenberger, Geschäftsführer des Verbands Die Güterbahnen, verweist auf die Chancen für die Branche, die durch eine Preisregulierung geschützt würde: „Das ist der effektivste Weg, die Verlagerungsziele der Regierung trotz Schwierigkeiten weiter zu forcieren. Wir können es uns in der EU und in Deutschland nicht leisten, den Rollback durch mehr Kohle in der Stromerzeugung mit einem weiteren Rollback von der Schiene auf die Straße zu verstärken. Das Ziel, CO2-Emissionen zu reduzieren, dürfen EU und Deutschland nicht aus den Augen verlieren.”

Dr. Martin Henke, Geschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen, ergänzt: „Eine kurzfristige Senkung und Deckelung der Bahnstrompreise ist jetzt das Gebot der Stunde, damit sich die Verkehre nicht auf die billigere Straße zurückverlagern, da der Dieselkraftstoffpreis längst nicht so stark gestiegen ist wie die Bahnstrompreise. Viele zusätzliche Verkehrskapazitäten auf der Schiene könnten verschwinden, wenn Eisenbahnverkehrsunternehmen insolvent gehen – es muss jetzt gehandelt werden.“

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

On-Demand-Shuttle SiGGI in Kelsterbach unterwegs

Seit Donnerstag, 29. September 2022, fährt SiGGi durch die Straßen in Kelsterbach im Kreis Groß-Gerau. Mit der Inbetriebnahme des On-Demand-Shuttles steigt der Kreis Groß-Gerau in eine neue Form des digitalen ÖPNV ein, um sich nachhaltig und emissionsfrei weiterzuentwickeln. Die On-Demand-Shuttles folgen keinem festen Fahrplan, sondern können einfach gebucht werden, wenn man sie braucht. Wollen mehrere Fahrgäste in die gleiche Richtung, bündelt ein intelligenter Algorithmus ihre Fahrtwünsche wie bei einer Fahrgemeinschaft. So gelingt mehr Mobilität bei weniger Verkehr und die Lücke zwischen den herkömmlichen ÖPNV-Angeboten und dem Individualverkehr wird geschlossen. Die Entwicklung dieser App und die Bereitstellung weiterer digitaler und betrieblicher Infrastrukturen werden vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit 27 Millionen Euro im Rahmen der Förderrichtlinie „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ gefördert.
Mit dem Start des SiGGi wird die RMV On-Demand-App für das Angebot in Kelsterbach freigeschaltet. Entwickelt hat sie das DB-Unternehmen ioki. Auftraggeberin von SiGGi ist die Lokale Nahverkehrsgesellschaft mbH Kreis Groß-Gerau (LNVG). In Zusammenarbeit mit dem RMV wurde das neue On-Demand-Angebot in Kelsterbach mit dem Ziel gestaltet, einen Beitrag zu einer ganzheitlichen Mobilitätswende zu leiten. „Auf den Erfahrungen dieses Projektes aufbauend, besteht die Absicht, das Angebot in den nächsten Jahren bei entsprechender Nachfrage und Finanzierung auf das gesamte Kreisgebiet zu übertragen“, stellt LNVG-Geschäftsführer Christian Sommer heraus.
SiGGi fährt ab dem 4. Oktober 2022 sonntags bis donnerstags auf Bestellung von 9 bis 24 Uhr sowie freitags, samstags und vor Feiertagen von 9 bis 2 Uhr innerhalb von Kelsterbach und ergänzt damit das vorhandene ÖPNV-Angebot. Neben den bekannten Haltestellen wurden zusätzliche virtuelle Haltestellen im gesamten Stadtgebiet dafür eingerichtet, um den letzten Weg bis zur Haustür zu verkürzen.
Wenn der Fahrgast im Besitz einer gültigen RMV-Fahrkarte für das Bediengebiet ist, kostet eine Fahrt 1 Euro, ohne RMV-Ticket 3,35 Euro. Die Bezahlung erfolgt bequem digital über die App. Es sind bis zu vier elektrische Fahrzeuge des Mercedes-Typs eVito Tourer PRO unterwegs. Ein Fahrzeug wird in den nächsten Monaten zur barrierefreien Nutzung umgebaut. Der „SiGGi-Betrieb“ wird durch die VerkehrsService GmbH Groß-Gerau (VSGG) sichergestellt.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH