Deutschland hinkt bei Schienennetz-Elektrifizierung hinterher

Die Allianz pro Schiene beklagt Stillstand bei der Elektrifizierung des Schienennetzes in Deutschland. Der Geschäftsführer des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses, Dirk Flege, sagte in Berlin: „Seit 2019 tut sich praktisch nichts in Deutschland – gerade einmal 61 Prozent des Schienennetzes sind elektrifiziert. Im europaweiten Vergleich ist die fehlende Dynamik hierzulande beschämend.“
Spitzenreiter ist nach wie vor die Schweiz mit einem komplett elektrifizierten Streckennetz. Auch Luxemburg hat deutlich aufgeholt und hat 91 Prozent des Schienennetzes mit Oberleitungen versehen. Die EU-Mitgliedstaaten haben den Anteil der elektrifizierten Strecken in den vergangenen neun Jahren um durchschnittlich vier Prozentpunkte steigern können, während Deutschland lediglich einen Zuwachs von zwei Prozentpunkten vorweisen kann. Ausgewertet hat die Allianz pro Schiene für ihren EU-Vergleich kürzlich veröffentlichte Daten der EU-Kommission.
Die Bundesregierung plant, bis 2030 75 Prozent des Streckennetzes in Deutschland zu elektrifizieren. „Dieses Ziel rückt in immer weitere Ferne“, beklagte Flege. Derzeit umfasst das bundeseigene Streckennetz hierzulande 33.400 Kilometer. Zuletzt wurden gut 65 Kilometer pro Jahr neu mit Oberleitungen ausgestattet. „Um das Ziel der Bundesregierung zu erreichen, müssten allerdings 500 Kilometer pro Jahr elektrifiziert werden.“

Quelle: Allianz pro Schiene

Neue Geschäftsführung für die WestfalenTarif GmbH

Die Gesellschafter der WestfalenTarif GmbH haben in ihrer Sitzung am Dienstag, 27. September, die Geschäftsführung neu bestellt. Matthias Hehl wurde als Geschäftsführer bestätigt. Dr. Oliver Mietzsch ist als neuer Geschäftsführer benannt worden. Er übernimmt das Amt von Odilo Enkel, der die Geschäftsführung im Rahmen einer rechtzeitigen Nachfolgeregelung bei der WestfalenTarif GmbH abgibt. Die neue Geschäftsführung übernimmt zum 1. Oktober 2022 die Leitung.

Quelle: WestfalenTarif GmbH

Infrastrukturprojekte schneller planen und genehmigen

Am 28.9.2022 hat das Bundeskabinett die Änderung des Raumordnungsgesetzes des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen verabschiedet. Die Novelle wird auch die Realisierung größerer Verkehrsprojekte deutlich beschleunigen.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Wir beschleunigen Planungs- und Genehmigungsverfahren. Das ist ein zentrales Ziel unseres Koalitionsvertrags, das wir prioritär vorantreiben. Mit der heute verabschiedeten Änderung des Raumordnungsgesetzes verkürzen wir die Dauer für die Realisierung von Infrastrukturprojekten erheblich. Gerade größere Verkehrsprojekte profitieren davon. Im Bereich der Schiene können wir mit der heute beschlossenen Änderung teilweise mehrere Jahre einsparen – ohne Abstriche bei Umweltstandards und Öffentlichkeitsbeteiligung zu machen.“

Bei Verkehrsinfrastrukturprojekten ist vor dem Planfeststellungsverfahren ein Raumordnungsverfahren vorgesehen. Raumverträglichkeitsbelange werden jedoch auch im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens geprüft. Mit der Änderung des Raumordnungsgesetzes wird die Dauer für die Erstellung des Gutachtens der Raumordnungsbehörde nun verbindlich auf maximal sieben Monate begrenzt.  Legt die Raumordnungsbehörde nach einer Vollständigkeitsprüfung von maximal einem Monat ihre Stellungnahme nicht innerhalb von sechs Monaten vor, kann das Zulassungsverfahren gleichwohl eingeleitet werden. In der Vergangenheit konnte das Raumordnungsverfahren bei großen Projekten mehrere Jahre in Anspruch nehmen.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Positive RMV-Zwischenbilanz nach zwei Jahren autonomes Fahren

Der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) hat den Betrieb autonomer Shuttles am Kloster Eberbach planmäßig beendet. An den rund 170 Betriebstagen haben fast 7.000 Fahrgäste das Angebot genutzt, kostenlos auf dem Gelände mitzufahren.

„Nach rund 2.500 Kilometern rund um das Kloster Eberbach verabschieden sich die EASY-Shuttles des RMV. Unter dem Motto ‚Zukunft der Mobilität trifft Mittelalter‘ haben wir hier gesehen, wie es gehen kann: Das autonome Shuttle hat die Gäste des Klosters zuverlässig vom Parkplatz zu den Sehenswürdigkeiten auf dem Gelände gebracht. Das Angebot wurde über den langen Zeitraum sehr gut angenommen und der RMV kann viele Erkenntnisse mitnehmen. Danke an alle Nutzerinnen und Nutzer“, so Günter F. Döring, RMV-Aufsichtsratsmitglied und Verkehrsdezernent des Rheingau-Taunus-Kreises.

„Dass Fahrzeuge autonom fahren, wird in nicht allzu ferner Zukunft die Regel sein“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Im Rhein-Main-Gebiet haben wir als einer der ersten Verkehrsverbünde in Deutschland autonomes Fahren mit Fahrgästen gestartet. Das Vertrauen in die Technik ist groß. 99 Prozent der Befragten haben ein positives Sicherheitsgefühl während der Fahrt. Und mit EASY geht es weiter: Noch in diesem Jahr starten die Shuttles auf einem neuen Testfeld, als On-Demand-Verkehr, buchbar über die RMV-OnDemand-App.“

In den vergangenen Jahren wurde bereits an mehreren Standorten autonomes Fahren getestet. Die EASY-Shuttles waren an den Helios Kliniken Wiesbaden, am Frankfurter Mainufer, in Bad Soden-Salmünster, auf dem Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt Frankfurt und am Kloster Eberbach autonom unterwegs. Während zunächst das Erkennen von Straßensituationen mit Operator im Vordergrund stand, wurde auf dem Gelände der VGF-Stadtbahnzentralwerkstatt deutschlandweit erstmalig das vollautonome Fahren ohne Operator getestet. Voraussichtlich ab Ende 2023 / Anfang 2024 sollen im RMV-Gebiet erste autonome On-Demand-Fahrzeuge im normalen Straßenverkehr mit Fahrgästen fahren.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV)

Münster-Hiltrup wird nächstes Drehkreuz für Elektrobusse

Am Bahnhof Hiltrup machen die Stadtwerke Münster den nächsten Schritt, um ihre Busflotte auf elektrischen Antrieb umzustellen: Vor dem alten Stellwerk hat ein Schwerlastkran nun die neue Ladestation für die klimafreundlichen Elektrobusse aufgestellt. Noch in diesem Jahr können dort die Busse der Linien 5 und 6 Ökostrom tanken. „Wir liegen deutlich vor unserem eigenen Zeitplan, was die Elektrifizierung der Busflotte und damit auch den Abschied vom Diesel angeht. Das ist ein wichtiger Meilenstein, um die Klimakrise zu bekämpfen, aber auch um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren“, sagt Frank Gäfgen, Geschäftsführer für Mobilität der Stadtwerke Münster.
Nach dem nun erfolgten Aufstellen der Trafostation werden noch zwei Lademasten aufgebaut, an denen die Elektrobusse künftig Ökostrom tanken. „Gerade auf der Marktallee werden die Hiltruperinnen und Hiltruper den Unterschied spüren, wenn die ersten Busse der Linie 5 leise und abgasfrei durch den Ortskern fahren. Das gilt auch für Nienberge, wo wir dank der Nachladung in Hiltrup überhaupt erstmals regelmäßig Elektrobusse einsetzen können“, so Gäfgen. Bis es so weit ist, muss noch der Anschluss der Trafostation ans Mittelspannungsnetz hergestellt werden, dafür arbeiten die Stadtwerke eng mit ihrem Tochterunternehmen, den Stadtnetzen Münster, zusammen. Für die Stadtwerke ist es bereits die fünfte Endhaltestelle, die sie mit einer Schnellladestation ausrüsten. Dort können die Busse mit bis zu 300 Kilowatt Leistung Ökostrom tanken, innerhalb einiger Minuten sind die Batterien wieder genug zu laden, um die nächste Fahrt anzutreten. 39 Elektrobusse haben die Stadtwerke aktuell, 2025 werden es bereits fast 100 sein. Komplettieren wollen die Stadtwerke den Umstieg spätestens 2029. 
Gefördert wird das neue Elektrobus-Drehkreuz vom Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und dem NRW-Verkehrsministerium mit 90 Prozent der Investitionssumme. „Die Infrastrukturförderung ermöglicht uns den schnellen Hochlauf der E-Mobilität im Nahverkehr“, bedankt sich Frank Gäfgen. Auch weitere Standorte für die Elektrifizierung haben die Stadtwerke bereits im Blick, 2023 geht es also weiter.

Quelle: Stadtwerke Münster GmbH

Parlamentarischer Herbst-Abend des bdo

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen e. V. (bdo) konnte zu seinem traditionellen Parlamentarischen Herbst-Abend neben zahlreichen Busunternehmerinnen und Busunternehmern, Vertretern aus Wirtschaft und Ministerien auch wieder über 30 Mitglieder des Deutschen Bundestages begrüßen. In diesem Jahr wurde die Veranstaltung erstmals als Abend der Buswirtschaft im Zollpackhof gegenüber dem Reichstagsgebäude ausgerichtet. Im Vordergrund des politischen Austauschs standen drängende Branchenthemen – neben den Auswirkungen des Fahrpersonalmangels wurden mögliche Nachfolgemodelle des 9-Euro-Tickets, die Sicherung der Bestandsverkehre, der Vorrang der eigenwirtschaftlichen Verkehre, eine faire Einnahmeaufteilung und der noch immer fehlende Energiekostenausgleich diskutiert. bdo-Präsident Hülsmann versicherte den anwesenden Entscheidungsträgern, dass die private Busbranche trotz der derzeitigen Krisensituation aktiv an der Umgestaltung des Mobilitätssektors mitarbeiten wird.
Seit dem Ende des landesweiten 9-Euro-Tickets wurde intensiv in Bund und Ländern über mögliche Nachfolgmodelle diskutiert. Diese Debatten dürfen aber nicht die eigentlichen Probleme des ÖPNV überlagern: Der auch von den Ländern geforderte Ausgleich für die gestiegenen Kosten fehlt noch immer. Bevor es mit der Weiterführung verbilligter Tickets weitergehen sollte, müssen sich Bund und Länder zuerst über die ausreichende Finanzierung der Bestandsverkehre einigen. Seit vielen Monaten ist bei dieser wichtigen Frage trotz höchster finanzieller Belastung der Unternehmen keine Einigung in Sicht. Außerdem muss bei jedem Nachfolgemodell ein Ausgleich der entgangenen Einnahmen durch verbilligte ÖPNV-Angebote für die Unternehmen garantiert sein, denn zahlreiche Busunternehmen haben keinen Ausgleich für die 3 Monate des 9-Euro-Tickets erhalten.
Dementsprechend mahnte bdo-Präsident Karl Hülsmann in seiner Begrüßungsrede faire Wettbewerbsbedingungen und bessere Rahmenbedingungen für den Busmittelstand an: „Es kann nicht sein, dass Aufgabenträger in der größten Energie- und Wirtschaftskrise aller Zeiten Geld vom Bund für ein Nachfolge- 9-Euro-Ticket erhalten und dieses nicht an die Busbetriebe weiterleiten. Dies ist nicht nur moralisch verwerflich, weil es Existenzen vernichtet. Es ist auch europarechtswidrig, wie jüngst der EuGH in einem ähnlich gelagerten Fall aus Estland klar und deutlich entschieden hat. Der bdo mahnt Bund und Länder eindringlich, zunächst eine saubere beihilferechtliche Lösung zu erarbeiten, die auch für eigenwirtschaftliche Verkehre gilt, bevor weiter die Existenzen familiengeführter Betriebe aufs Spiel gesetzt werden.”
Darüber hinaus stand an diesem Abend der Buswirtschaft noch ein besonderes Jubiläum auf dem Programm: Vor 10 Jahren wurde durch Bundestagsbeschluss die Liberalisierung des Fernbusmarktes in Deutschland vollzogen. Seitdem hat sich der Fernbuslinienverkehr überaus erfolgreich als günstige und umweltverträgliche Alternative etabliert. Sollte ein 9-Euro-Nachfolgeticket kommen, muss deshalb auch der Fernlinienverkehr mit Bussen einbezogen werden. Alles andere wäre nicht nachvollziehbar, will man gerade in ländlichen Räumen, die über keinen Bahnanschluss verfügen, die bestehenden Verkehrsangebote erhalten. Darüber hinaus fordert der bdo für alle Busreisen einen reduzierten Mehrwertsteuersatz.

Quelle: bdo

Alternative Mobilitätsangebote gewünscht

Für fast zwei Drittel der Menschen in Deutschland engagiert sich die Bundesregierung zu wenig beim Ausbau von Mobilitätsangeboten. Das geht aus einer Civey-Umfrage im Auftrag des NABU hervor. 62 Prozent der Deutschen wünschen sich mehr politische Anstrengungen beim Ausbau alternativer Mobilitätsangebote. Nur knapp 24 Prozent sehen keine Notwendigkeit dafür.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: „Unsere Umfrage bestätigt, die Menschen wünschen sich Alternativen zum Auto. Vor allem in ländlichen Räumen werden sie von der Politik allein gelassen. Dabei sollte gerade der Verkehrssektor mit seinen hohen Treibhausgasemissionen dringend reformiert werden. Jetzt heißt es, Bremse lösen! Die Mobilität der Zukunft ist erschwinglich, klimafreundlich, erreichbar und zuverlässig.”

Bei Befragten aus ländlichen Räumen bestätigen knapp 60 Prozent den Wunsch nach mehr politischem Handlungswillen. Mit Blick auf eine attraktive, umweltschonende Mobilität in ländlichen Räumen hat der NABU deshalb zwölf Bausteine formuliert, an denen Politik und Kommunen sich orientieren können:

1. Attraktive Fußwege schaffen

2. Naturverträglichen Ausbau von Mobilitätsnetzen ermöglichen

3. Pedelecs und (E-)Lastenräder fördern   

4. Verbrenner- durch E-Autos ersetzen

5. Durch Homeoffice und digitale Arbeitsformen Pendelwege verringern

6. Gemeinsames Autofahren und -teilen erleichtern

7. Mobilitätsstationen sozial und technisch aufwerten

8. Entscheidungsspielräume für Kommunen stärken

9. Zersiedelung und Flächenverbrauch stoppen

10. Gute Praxis muss Schule machen

11. Eine Mobilitätsgarantie für den öffentlichen Verkehr einführen

12. Mobilitätswende sozial gerecht für alle gestalten

Link zur gesamten Pressemitteilung

Quelle: NABU Naturschutzbund Deutschland

bdo-Präsident Hülsmann einstimmig wiedergewählt

Die Mitgliederversammlung des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen e. V. (bdo) hat heute (27.9.2022) bdo-Präsident Karl Hülsmann einstimmig wiedergewählt. Neben Hülsmann wurden auch die bisherigen Vorstandsmitglieder Mario König (MDO), Hans Gassert (LVS) und Karl-Reinhard Wissmüller (LHO) erneut in ihren Ämtern bestätigt.

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen e. V. (bdo)

Fachkräftebedarf in der Branche langfristig sichern

In Deutschland waren im Sommer 2022 mehr als 1,9 Millionen Stellen und über 50 000 Ausbildungsplätze unbesetzt – allein auf dem Stellenmarkt der VDV-Arbeitgeberinitiative sind weit mehr als 10 000 Positionen offen. „Es geht für die Branche darum, Fachkräfte zu gewinnen und beruflich zu integrieren – aus dem EU-Binnenmarkt, vom Balkan und aus Drittstaaten. Das wird in den nächsten Jahren zur zentralen, branchenweiten Herausforderung im Personalwesen“, so Gisbert Schlotzhauer, Vorsitzender des VDV-Akademie e.V. Angesichts der bevorstehenden Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG) widmete sich der Branchenverband im ersten VDV-Expertendialog dem Thema mit insgesamt 50 Fachleuten aus den Verkehrsunternehmen – weitere Veranstaltungen sollen folgen. Ein Ergebnis: Durch zu geringe Erwerbsmigration droht die Einwanderung hinter den Erwartungen zurückzufallen – und wird den Arbeitskräftemangel verschärfen. „Die Integrationschancen der Migrationsbevölkerung dürfen nicht hinter ihr eigentliches Potenzial zurückfallen. Daran muss sich die FEG-Novelle orientieren. Wir schultern den demografischen Wandel sonst nicht – und auch nicht die für die Klimaschutzziele unabdingbare Mobilitätswende mit mehr Bus und Bahn“, so Schlotzhauer. Der Gesetzentwurf wird für die kommenden Wochen erwartet.

In den nächsten zehn Jahren gehen in Deutschland bis zu fünf Millionen Beschäftigte in den Ruhestand, gleichzeitig steigt die Fluktuationsrate in verschiedenen Gruppen. Der VDV sieht fünf Bausteine, um den Arbeitskräftemangel zu mildern:

-Erhöhung der Frauenerwerbsquote

-Ausbau der Aus- und Weiterbildung

-Schnellere Digitalisierung

-Verlängerung der Lebensarbeitszeit bzw. der wöchentlichen Arbeitszeit

-Mehr Erwerbsmigrantinnen und -migranten

Beim VDV-Expertenaustausch ging es um die Personalgewinnung und Qualifizierung von Erwerbsmigrantinnen und -migranten zum Beispiel als Fahr-, Betriebs- und Verwaltungspersonal in den Verkehrsunternehmen. Der Branchenverband VDV begrüßt die bisher bekannten Pläne zur Novelle des FEG und sieht darin Erleichterungen für die Einreise für die Arbeitsmigration und damit für das Gewinnen von Arbeitskräften durch Unternehmen. Der heimische Arbeitsmarkt verfügt gegenwärtig nicht über ausreichende Personalressourcen, um die Personalersatz zu gewährleisten. Fachleute gehen davon aus, dass jedes Jahr rund 400 000 Erwerbsmigranten rekrutiert werden müssen, um den Bedarf der Branchen in den nächsten zehn Jahren decken zu können. „Wir stehen mit unseren Schwierigkeiten nicht allein da, auch die Industrie, die Bauwirtschaft, der Dienstleistungssektor ringt um Personal – insofern stehen wir hier auch in Konkurrenz mit diesen Branchen und müssen uns entsprechend in Stellung bringen.“ Die Novellierung hat unter anderem das Ziel, die Chancen für die Einreise von Erwerbsmigranten nach Deutschland zu erhöhen, auch wenn sie noch kein konkretes Arbeitsangebot haben. „Dafür brauchen wir ein kluges Instrument, das für die Einreise zu erfüllende Kriterien vorgibt, etwa Hochschul- oder Berufsqualifikation, Berufserfahrung, Sprachkenntnisse und Aufenthaltserfahrung, Alter unter 35 Jahren“, so Schlotzhauer abschließend. Der VDV-Fachkräftekongress findet vom 28. Februar bis zum 1. März 2023 in Berlin statt und nimmt die erarbeiteten Erkenntnisse der Expertendialoge als Grundlage auf.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Hermes bestellt O-Busse bei Solaris

Solaris und das niederländische Verkehrsunternehmen Hermes, Teil von Transdev/Connexxion, haben einen Vertrag über die Lieferung von 10 Trollino 18 im MetroStyle-Design unterschrieben. Die emissionsfreien Oberleitungsbusse sollen einen maßgeblichen Beitrag zur Schaffung eines innovativen ÖPNV in der Region Arnhem Nijmegen sowie in der ganzen Provinz Gelderland leisten. Die Fahrzeuge treffen in der Stadt Arnhem in der ersten Hälfte 2024 ein und es werden die ersten Oberleitungsbusse der Marke Solaris sein, die in den Niederlanden eingesetzt werden.
Die Oberleitungsbusse, die von Hermes geordert wurden, werden auch auf Strecken ohne Oberleitung fahren können. Dies wird dank den Traktionsbatterien mit einer Kapazität von ca. 90 kWh möglich. So werden die Fahrzeuge eine Reichweite von einigen Dutzend Kilometern ohne Oberleitung zurücklegen können. Die Batterien werden während der Fahrt unter der Oberleitung mittels der In-Motion-Charging-Technologie geladen. Angetrieben werden die Solaris Trollino 18 mit einem 240 kW starken E-Motor.

Quelle: Solaris