Bahngewerkschaften gegen die Fortführung des 9-Euro-Tickets

Eine Verlängerung des 9-Euro-Tickets stößt bei den Bahngewerkschaften auf Widerstand. „Das 9-Euro-Ticket kann so nicht fortgeführt werden“, sagte der Vizevorsitzende der Gewerkschaft EVG, Martin Burkert, am 28.7.2022. „Die Belegschaft hat die Belastungsgrenze erreicht und teilweise überschritten.“ Angesichts dieser Überlastung könne das Ticket nicht verlängert werden.
Ähnlich äußerte sich die Lokführergewerkschaft GDL. Mit dem Ticket, das eigentlich Pendler entlasten solle, habe man zusätzliche Anstürme von Reisenden auf die Bahn gebracht, sagte GDL-Chef Claus Weselsky im RBB-Inforadio. „Das tut dem System nicht gut, weil es sowieso schon auf Verschleiß gefahren wird. Jetzt sind wir zusätzlich noch völlig überlastet.“
Unterschiedliche Haltungen haben die Gewerkschaften zur Preisgestaltung. EVG-Vizechef Burkert sagte: „Langfristig wollen wir, dass der ÖPNV kostenlos wird. Vorher müssen jedoch zuerst das Angebot und die Kapazitäten flächendeckend ausgebaut werden.“ Dagegen sagte Weselsky: „Wir verhökern hier etwas. Wir tun so, als wäre Nahverkehr umsonst.“ Es müsse ein bundesweites Nahverkehrsticket zu einem vernünftigen Preis geben.
Bund und Länder diskutieren über eine Nachfolgeregelung. So gibt es Vorschläge für eine 69-Euro-Monatsfahrkarte oder ein 365-Euro-Ticket fürs ganze Jahr. Während Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) auf die Verantwortung der Länder für den Nahverkehr hinweist, wollen diese mehr Geld vom Bund.

Quelle: Berliner Kurier

Bahnnetz muss zum Hochleistungsnetz ausgebaut werden

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing äußert sich anlässlich der Halbjahres-Bilanz der Deutschen Bahn wie folgt:

„Die Bahn muss im Wettbewerb der Verkehrsträger mit einem attraktiven Angebot überzeugen, nur dann wird sie ihren Beitrag zu einer klimafreundlichen Mobilität leisten können. Die aktuellen Zahlen zeigen, dass das Potential dazu vorhanden ist: Bürgerinnen und Bürger steigen wieder sehr viel häufiger ein – im Fern- wie im Nahverkehr. Auch wurden wieder mehr Gütertransporte auf die Schiene verlagert. Der Ukraine-Krieg hat noch einmal die Systemrelevanz der Bahn sehr deutlich gemacht. Sowohl beim Transport von Flüchtlingen als auch bei der Versorgung der Ukraine mit humanitären Gütern, der so genannten Schienenbrücke, hat die Bahn sich bewährt. Dass das 9-Euro -Ticket so ein Erfolg werden konnte ist vor allem auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bahn sowie der Verkehrsbetriebe zu verdanken, die gerade Herausragendes leisten, um die hohe Nachfrage zu bewältigen. Ihnen gilt mein besonderer Dank.
Das System Bahn wurde leider jahrelang vernachlässigt. Die Folgen sind heute an vielen Stellen spürbar, es fehlen Trassen, es fehlt technische Infrastruktur, es fehlen Kapazitäten. Die Folge ist, dass die Bahn ihr Potential nicht ausschöpfen kann: Güter können nicht über die Bahn transportiert werden, Züge sind unpünktlich. Damit ist jetzt Schluss. Jetzt gilt es, das Netz und den Betrieb wieder so aufzustellen, dass die Bahn den Anforderungen, welche die Bürgerinnen und Bürger, aber auch die Wirtschaft an sie haben, wieder gerecht werden kann. Wir haben beschlossen, unser Netz zu einem Hochleistungsnetz auszubauen – damit Bahnfahren wieder pünktlich und komfortabel abläuft und wir ausreichend Kapazitäten für den Güterverkehr haben. Die vorbereitenden Maßnahmen, wie die Planung und Ertüchtigung von Umleitungsstrecken, die wir für die Modernisierung der großen Korridore brauchen, laufen bereits.
Die Bahn hat ein enormes Potenzial, aber wir müssen es nutzen und daran arbeiten wir.”    

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Neuer Verkehrsvertrag für die AVG bis zum Jahr 2037

Die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) wurde am 27. Juli durch die Unterzeichnung eines neuen Verkehrsvertrags damit beauftragt, im Netz 7a Los 1 (Stadtbahn Karlsruhe) für 15 weitere Jahre die Verkehrsleistungen auf ihren Stadtbahnlinien in der Region zu erbringen. Die vergebene Verkehrsleistung beläuft sich auf die Zahl von 10,8 Millionen Zugkilometern, die pro Jahr durch die AVG-Stadtbahnen im Gesamtnetz gefahren werden sollen. Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann setzte persönlich als Vertreter des Landes Baden-Württemberg bei einer Feierstunde in Karlsruhe seine Unterschrift unter den neuen Vertrag. In den vergangenen Jahren waren umfangreiche und intensive Verhandlungen zwischen mehreren Partnern nötig gewesen, um die konkrete Ausgestaltung des neuen Verkehrsvertrags zu klären. Um die heutige Direktvergabe der Verkehrsleistungen an die AVG zu ermöglichen, war eigens eine Gruppe von Behörden gegründet worden. Deren Vertreter konnten nun mit ihrer Unterschrift gemeinsam die AVG für die kommenden 15 Jahre beauftragen. Auch werden in den nächsten Jahren neu beschaffte „Tram-Trains“ die AVG-Flotte verstärken und modernisieren.
Diese Gruppe von Behörden besteht aus dem Land Baden-Württemberg, dem Zweckverband Schie-nenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, der Stadt Karlsruhe, dem Landkreis Karlsruhe, dem Landkreis Germersheim und der Stadt Heilbronn. Neben dem baden-württembergischen Verkehrsminister, Winfried Hermann, zählten zu den Unter-zeichnern des neuen Vertrags auch Karlsruhes Oberbürgermeister und Vorsitzender des AVG-Aufsichtsrats, Dr. Frank Mentrup, der Landrat des Landkreises Karlsruhe, Dr. Christoph Schnaudigel, der Landrat des Landkreises Germersheim und Vorsteher des Zweckverbands Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd, Dr. Fritz Brechtel, und Harry Mergel als Oberbürgermeister der Stadt Heilbronn. Von Seiten der AVG unterzeichneten der Vorsitzende der Geschäftsführung, Dr. Alexander Pischon, und der technische Geschäftsführer der AVG, Christian Höglmeier, gemeinsam den neuen Verkehrsvertrag.

Quelle: Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH

Baden-Württemberg beschließt dritten Rettungsschirm für ÖPNV

Die grün-schwarze Landesregierung in Baden-Württemberg hat einen weiteren Rettungsschirm für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) beschlossen. Damit sollen Einnahmeverluste wegen der Corona-Pandemie ausgeglichen werden. 141 Millionen Euro stellt das Land den Verkehrsunternehmen in diesem Jahr zur Verfügung. Der Bund bezahlt den gleichen Betrag, macht bei der Finanzierung allerdings eine hälftige Beteiligung der Länder zur Bedingung. Das Geld werde an die 21 Verkehrsverbünde ausgezahlt, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) dem SWR.
Es ist nach den Jahren 2020 und 2021 der dritte Rettungsschirm für den ÖPNV. Ziel ist es laut Hermann, die Betriebe durch die Corona-Krise zu bringen und das Angebot im öffentlichen Nahverkehr weitgehend aufrechtzuerhalten. Weil die Nachfrage durch die coronabedingten Lockdowns eingebrochen war, haben die Verkehrsbetriebe bis zu einem Viertel weniger eingenommen.

Quelle: SWR

Die Nürnberger U-Bahn ist 50 geworden

Die Nürnberger U-Bahn ist im März dieses Jahres 50 geworden. Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft lädt alle Interessierten für das kommende Wochenende, Samstag, 30. und Sonntag, 31. Juli 2022 in die U-Bahn-Wagenwerkstatt im Nürnberger Stadtteil Langwasser ein. Am Samstag von 10.00 bis 17.00 Uhr, am Sonntag von 10.00 bis 16.00 Uhr. Letzter Einlass ist jeweils eine halbe Stunde vor Veranstaltungsende. Die Anreise erfolgt am besten und bequem mit der U-Bahn. Vom U1-Bahnhof Scharfreiterring werden die Besucher mit einem Shuttlezug zur U-Bahn-Wagenwerkstatt gebracht. Unter anderem im Einsatz ist der Museumszug, zwei historische Fahrzeuge der ersten Baureihe, die schon auf dem Weg zum Veranstaltungsort über die Geschichte informieren. Da der Ausstieg im Betriebshof nicht vollständig barrierefrei ist, bietet die VAG Besuchern mit Rollstuhl, Rollator oder Kinderwagen einen Shuttle-Bus ab Langwasser Mitte an. Dieser bringt die Besucher im 10-Minuten-Takt auf direktem Weg in die U-Bahn-Werkstatt und schließlich wieder zurück. Der direkte Zugang zum Werkstattgelände von der Haltestelle Thomas-Mann-Straße (Buslinie 55) über die Kafkastraße 8 ist aus Sicherheitsgründen leider nicht möglich.
In der U-Bahn-Wagenwerkstatt wird den großen und kleinen Besucher zwei Tage lang ein buntes Programm geboten. Im Vordergrund steht die Präsentation der vielfältigen Aufgaben in den Werkstattbereichen, die für den zuverlässigen Einsatz der U-Bahn-Züge notwendig sind. Gezeigt und erläutert werden auch Infrastruktureinrichtungen wie die Stromversorgung, der Gleisbau und die Zugsicherungstechnik der U-Bahn. Stets ein Magnet ist der Fahrerstand einer U-Bahn. Wann darf man da schon einmal Platz nehmen und zumindest für kurze Zeit in die Rolle des Fahrpersonals schlüpfen? Wem das gefällt, kann sich gleich vor Ort über die VAG als Arbeitgeber – nicht nur im Fahrdienst – informieren. Mit einem Stand vertreten ist auch Siemens Mobility. Das Unternehmen hat mit der VAG Deutschlands erste und noch immer einzige automatische U-Bahn-Linien im Jahr 2008 und 2010 realisiert. Siemens liefert gerade die letzten von insgesamt 35 neuen U-Bahn-Zügen der Baureihe G1 an die VAG aus bzw. nimmt sie in Betrieb. Die Inbetriebnahme durch Siemens und die VAG erfolgt ebenfalls in der U-Bahn-Wagenwerkstatt.
Nach dem Rundgang durch die Ausstellungsbereiche lädt die VAG zum Besuch der Festhalle ein, in der eine Ausstellung zum U-Bahn-Bau gezeigt wird. Dort findet am Samstag ab 13.00 Uhr der offizielle Teil der Veranstaltung statt, mit Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König und VAG-Vorstandsmitglied Technik und Marketing Tim Dahlmann-Resing als Redner. Beide werden um 14.00 Uhr die Geburtstagstorte anschneiden und damit eine Spendenaktion zugunsten des Vereins Klabautermann e. V. starten. Dieser unterstützt die Kinderklinik am Südklinikum der Stadt Nürnberg.

Quelle: VAG Nürnberg

Bahnen der Stadt Monheim starten mit eigener Ticketing-App

Die Bahnen der Stadt Monheim GmbH (BSM) haben gemeinsam mit HanseCom eine App für mobiles Ticketing entwickelt. Sie eröffnet den Kunden des Verkehrsunternehmens einen einfachen und intuitiven Zugang zu digitalen Fahrscheinen. Die neue App der Bahnen der Stadt Monheim GmbH bietet die wichtigsten und beliebtesten Fahrscheine der Verkehrsverbünde Rhein-Ruhr (VRR) und Rhein-Sieg (VRS) sowie Ländertickets für Nordrhein-Westfalen zum digitalen Kauf an. Sie steht für die mobilen Betriebssysteme Android und iOS bereit und kann ab sofort aus den App-Stores von Google und Apple heruntergeladen werden. Bezahlen können Nutzer ihre Tickets mit der App per PayPal, Kreditkarte und Lastschrift, in Kürze werden auch Apple Pay und Google Pay verfügbar sein.
Bei der Entwicklung der App wurde besonderen Wert auf eine einfache und intuitive Bedienung gelegt. Nutzer kommen in nur wenigen Schritten zum gewünschten Fahrschein: Ticket auswählen, Preisstufe und Start eingeben, Kauf bestätigen. Um dem Nutzer einen einfachen und übersichtlichen Zugang zum ÖPNV zu bieten, weist die App nur zwei Menüpunkte auf. Unter „Tickets“ finden Nutzer alle verfügbaren Fahrscheine nach Gruppen sortiert sowie ihre Tickethistorie, unter „Mein Profil“ können sie unter anderem persönliche Daten wie Namen, Passwörter oder Bezahlinformationen verwalten.
Für Monheimer Bürgerinnen und Bürger bietet die Bahnen-Monheim-App einen besonders komfortablen Clou: Die Ticketübersicht zeigt priorisiert alle Fahrscheine an, die für die ÖPNV-Nutzung in Verbindung mit dem Monheim-Pass relevant sind. Durch diese schnelle Orientierung gestalten sich auch spontane Fahrten völlig unkompliziert.
In die Bahnen-Monheim-App ist der Ticketshop von HandyTicket Deutschland integriert. Mit dieser überregionalen Ticketing-Plattform vertreibt die BSM bereits seit vielen Jahren ihre digitalen Fahrscheine. Durch die Integration können bestehende Nutzer von HandyTicket Deutschland – auch aus anderen Regionen – die neue Bahnen-Monheim-App verwenden, ohne sich dafür erneut registrieren zu müssen.
Die BSM plant, ihre neue App sukzessive auszubauen. In einem nächsten Schritt soll sie um eine Verbindungsauskunft erweitert werden. Dann lassen sich Tickets für die gewünschten Verbindungen auch ohne Tarifkenntnisse direkt nach Eingabe des Start- und Zielorts kaufen. Mittelfristig soll die App um weitere Angebote ergänzt werden. So könnte zum Beispiel Abonnenten ihr Abo in der App als digitales Ticket ausgegeben werden. Auch eine Ergänzung der App mit zusätzlichen Modalitäten ist denkbar: Neben dem klassischen ÖPNV könnten auch alternative Mobilitätsangebote für die Nutzer angebunden werden.

Quelle: HanseCom Public Transport Ticketing Solutions GmbH

DUH kritisiert weitere Förderung von Agrokraftstoffen

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Bundesregierung auf, die staatlich geförderte Verschwendung von Raps, Weizen und Mais als Agrosprit im Tank sofort zu beenden. Nachdem Umweltministerin Lemke einen entsprechenden Gesetzesentwurf angekündigt hat, diskutiert die Bundesregierung aktuell über den Förderstopp von Agrosprit.

Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Jeden Tag landet Weizen für etwa 15 Millionen Laibe Brot in Europas Fahrzeugtanks. Damit tragen Agrokraftstoffe zur globalen Nahrungsmittelknappheit und zum Preisdruck bei Lebensmitteln bei. Landwirtschaftsminister Cem Özdemir und Umweltministerin Steffi Lemke haben bereits im vergangenen Jahr einen Förderstopp von Agrosprit bis 2025 gefordert. Hinter dieses Ziel dürfen sie auf keinen Fall zurückfallen, ein Förderstopp ist überfällig. Schon seit Wochen wird die ‚zeitnahe‘ Veröffentlichung des BMUV-Gesetzentwurfes angekündigt, bislang jedoch ohne Resultat. Wir fordern die Bundesregierung zu schnellem Handeln auf, um die Verschwendung von Essen im Tank sofort zu beenden.“

In seinem kürzlich vorgestellten Sofortprogramm für den Verkehr will Verkehrsminister Wissing die Anrechenbarkeit von Agrosprit weiter ermöglichen, ohne ein Enddatum für deren Förderung zu nennen. Dabei ist der Förderstopp von Agrokraftstoff eine simple und schnell umsetzbare Maßnahme, um dringend benötigte Flächen für Nahrungsmittelproduktion, Klimaschutz und Biodiversität zur Verfügung zu stellen.

Dazu Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH: „Agrosprit ist nicht nur teurer als fossiler Sprit. Durch seinen hohen Flächenbedarf schadet er auch massiv dem Klima. Diesen Unsinn auch noch staatlich zu fördern, ist absurd. Verkehrsminister Wissing muss endlich damit beginnen, für die Bürgerinnen und Bürger im Lande und nicht für die Automobilindustrie zu arbeiten. Es geht darum, den Spritverbrauch der Pkw-Neuwagen radikal zu senken und eben nicht immer größeren Stadtpanzern auch noch Agrosprit in Riesentanks einzufüllen.“

Quelle: Deutsche Umwelthilfe e.V.

Münsters Leezenbus

Statt mit dem großen Bus zum Beispiel vom Schlossplatz zur Rothenburg zu fahren und den restlichen Weg zur Klemensstraße zu laufen, machen Stadt und Stadtwerke Münster den Fahrgästen in diesem Sommer ein besonderes Angebot: Vom 1. August bis zum 25. September sind zwei Rikschas als Teil des Nahverkehrs in Münsters Innenstadt unterwegs. Sie bringen die Fahrgäste im Anschluss an eine Busfahrt klimafreundlich an ihr Ziel oder einfach schnell und bequem von A nach B. „Das Rad ist in der Innenstadt das schnellste Verkehrsmittel, mit ihm geht es über die Promenade und durch fast alle Straßen. Wir möchten ausprobieren, ob und wie Rikschas den Nahverkehr ergänzen sowie besser machen können. Das macht es attraktiver, Münster zu besuchen. Davon profitieren sowohl Besucherinnen und Besucher als auch die Kaufleute der Innenstadt“, erklärt Gerhard Rüller, kommissarischer Leiter des Amtes für Mobilität und Tiefbau der Stadt Münster. Unterwegs sein werden die Rikschas innerhalb des Promenadenrings, am Hauptbahnhof und bis zum Hafen täglich von 7 bis 21 Uhr.
Pro Leeze können zwei Fahrgäste mitfahren, die Fahrerinnen und Fahrer werden von einem Elektromotor unterstützt. Finanziert wird das Angebot gemeinsam von Stadt und Stadtwerken, die sich die Kosten von 50.000 Euro teilen.
Das Angebot realisieren Stadt und Stadtwerke zusammen mit den Leezen Heroes aus Münster sowie der Software-Firma door2door. „Der ‚Leezenbus‘ wird wie LOOPmünster funktionieren: Er fährt auf Bestellung in der bekannten LOOPmünster-App, ohne Fahrplan und feste Linienwege, so dass die Fahrgäste ganz einfach an der nächsten Straßenecke ein- und aussteigen können. Somit entwickeln sich neue Querverbindungen, die unsere normalen Busse nicht fahren können“, sagt Phil Rose, Nahverkehrsplaner und Projektleiter bei den Stadtwerken. „ÖPNV ist längst nicht mehr nur Bus und Bahn, sondern eine Verknüpfung vieler verschiedener Verkehrsmittel, die sich nachhaltig ergänzen. Indem wir die Rikscha versuchsweise zum Teil des Nahverkehrs machen, wird es für unsere Fahrgäste einfacher, ihr Ziel zu erreichen.“ Es gilt der normale ÖPNV-Tarif: alle Tickets und Abos, die im Stadtgebiet Gültigkeit haben, berechtigen auch zur Fahrt mit den Rikschas. Es ist bundesweit das erste Mal, dass Rikschas komplett integriert als Teil des Nahverkehrs unterwegs sein werden.
Eine Verstetigung des Angebots ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geplant, nach den acht Wochen möchten Stadt und Stadtwerke auswerten, in welchen Situationen die Rikschas den Nahverkehr effizient unterstützt haben.

Quelle: Stadtwerke Münster

NVV vergibt RegioTram-Leistungen für die nächsten zehn Jahre

Kassels RegioTram-Gesellschaft bleibt die Betreiberin der drei nordhessischen RegioTram-Linien. Das Tochterunternehmen der Kasseler Verkehrs-Gesellschaft und der Hessischen Landesbahn hat sich in einem vom Nordhessischen VerkehrsVerbund (NVV) umgesetzten europaweiten Ausschreibungsverfahren durchgesetzt und übernimmt zum Fahrplanwechsel 2023 weitere zehn Jahre die Verantwortung für den Betrieb in der Region und der Stadt Kassel.
Unter ihrer Regie werden die Züge bis Dezember 2033 sowohl auf Straßenbahn- als auch Eisenbahnstrecken rollen. Das bewährte Angebot mit Verkehren im Stunden- und Halbstundentakt, die sich zwischen Obervellmar und der Kasseler Innenstadt zum Viertelstundentakt überlagern, wird praktisch unverändert fortgeführt. Jedes Jahr legen die RegioTram-Züge 2,3 Millionen Kilometer zurück – und befördern etwa 7 Millionen Fahrgäste.
Neben vielen betrieblichen Vereinbarungen sind in dem Verkehrsvertrag Reservefahrzeuge und -personal am Kasseler Hauptbahnhof vorgesehen, um bei Verspätungen und Störungen flexibel zu reagieren und den Betrieb stabil halten zu können. „Die erneute Vergabe des RegioTram-Betriebes an die RTG auch für die kommenden zehn Jahre ist für beide Gesellschaften Zeichen der Anerkennung ihrer bisherigen Leistungen und Ansporn für die Zukunft“, erklärt KVG-Vorstandsvorsitzender Dr. Michael Maxelon.
„Dies sichert bei der RTG aktuell rund 120 Arbeitsplätze von Triebfahrzeugführ- und Zugbegleitpersonal, und bei der KVG mehr als 20 hochqualifizierte Arbeitsplätze in der RegioTram-Werkstatt“, ergänzt Thomas Wolf, neben Oliver Eikenberg Geschäftsführer der RTG.

Quelle: RegioTram-Gesellschaft

Großräumige Streckensperrungen im Zugverkehr in Sachsen-Anhalt

Aufgrund von sehr kurzfristig anberaumten Instandsetzungsarbeiten der DB Netz AG am Schienennetz in Sachsen-Anhalt wird es ab dem 26.7. 2022 zu umfangreichen Einschränkungen im Zugverkehr in Sachsen-Anhalt kommen. Betroffen ist vor allem der Zugverkehr im und durch den Harz.
Als erste Maßnahme wurde bereits am 25.7.2022 um 16.30 Uhr der Abschnitt zwischen Quedlinburg und Thale gesperrt. Die Züge der Regionalexpresslinie RE 11 enden in Quedlinburg.
Bereits seit dem 25.7. zum Betriebsschluss wurde der Bahnhof Blankenburg vom Netz abgekoppelt. Der letzte Zug bis nach Blankenburg (Harz) fuhr 20.05 Uhr ab Halberstadt. Danach fuhren die Züge der Regionalexpress-Linie RE 31 nur noch bis und ab Langenstein.
Ab heute, Dienstag, den 26.07., 11 Uhr, wird der Zugverkehr kurzfristig zwischen Halberstadt und Goslar eingestellt. Betroffen davon sind die Regionalexpresslinien RE 4 Halle (Saale) – Goslar und RE 21 Magdeburg – Goslar sowie der am Wochenende verkehrende Harz-Berlin-Express HBX.
Ab Mittwoch, 27.07., können auch zwischen Aschersleben und Halberstadt keine Züge mehr fahren. Die Züge der Regionalexpresslinien RE 4 Halle (Saale) – Goslar sowie RE 24 Halle (Saale) – Halberstadt verkehren dann nur zwischen Halle und Aschersleben. Die Fahrten der RB 44 Aschersleben – Halberstadt entfallen.
Ebenfalls ab Mittwoch wird der Streckenabschnitt zwischen Staßfurt und Güsten für den Zugverkehr gesperrt. Daher verkehren die Züge der Linie RE 10 Magdeburg – Erfurt nur zwischen Magdeburg und Staßfurt bzw. Erfurt und Güsten. Auch die Regionalbahnlinie RB 41 Magdeburg – Aschersleben verkehrt nur zwischen Magdeburg und Staßfurt.
Aufgrund der Kurzfristigkeit der großflächigen Sperrungen und der umfangreichen und nicht vorgeplanten betrieblichen Änderungen ist auch auf anderen Verbindungen im Dieselnetz Sachsen-Anhalt (DISA) mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen.
Da die Maßnahmen äußerst kurzfristig angekündigt wurden, war leider keine Vorbereitung und Planung möglich. Dementsprechend kann vorerst nur vereinzelt Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet werden, da kurz- bis mittelfristig keine Buskapazitäten zur Verfügung stehen. Reisende werden gebeten, auf andere Linien oder Verkehrsmittel auszuweichen.

Quelle: Abellio