Wien und Niederösterreich starten gemeinsame Rad-Initiative

Seit 1. April 2022 ist das Wiener Leihradsystem WienMobil Rad in Betrieb und bereits ein voller Erfolg: In nicht einmal drei Monaten wurden bereits 55.000 Fahrten unternommen. Fast die Hälfte der geplanten Stationen sind aktiv, bis zum Herbst wird das System wie geplant weiter ausgerollt. Im Vollausbau stehen 3.000 Räder an über 220 Stationen in ganz Wien zur Verfügung.
Um all jenen Nutzern, die im Wiener Umland unterwegs sind oder über die Stadtgrenze pendeln, einen bequemen und raschen Umstieg zu bieten, verstärken WienMobil Rad und nextbike Niederösterreich ihre Zusammenarbeit. An insgesamt fünf Standorten wurden sogenannte „Zwillingsstationen“ errichtet, wo sowohl WienMobil Räder als auch Räder von nextbike Niederösterreich ausgeliehen und zurückgegeben werden können. Die ersten solcher Stationen in Strebersdorf im Norden und in Stammersdorf im Nordosten sind bereits seit längerem aktiv. Die Zwillingsstationen in Liesing und bei der Perfektastraße im Süden und in Hütteldorf im Westen Wiens wurden kürzlich eröffnet.
Wer bereits einen nextbike-Account hat, kann sowohl das System in Niederösterreich als auch das System in Wien nutzen. Es gelten die Tarife und Vergünstigungen des jeweiligen Systems. Natürlich können auch Fahrten mit einem WienMobil Rad über die Stadtgrenze hinaus oder mit nextbike Niederösterreich in die Wiener City unternommen werden. Wichtig ist allerdings, dass die Räder wieder an einer Station im jeweiligen Bundesland zurückgegeben werden. Dafür wurden die Umsteigemöglichkeiten an den Zwillingsstationen geschaffen. Am besten einfach das nextbike NÖ Rad z.B. in Hütteldorf bei der nextbike NÖ Station abstellen und dann ein WienMobil Rad ausborgen und dieses an einer von bald über 200 Stationen in der ganzen Stadt zurückgeben.

Quelle: Wiener Linien

Viele Engpässe im Schienennetz

Das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead beklagt, dass der Eisenbahnbetrieb auf vielen Strecken in ganz Süddeutschland derzeit sehr unzuverlässig ist, weil es eine Vielzahl an Einschränkungen im Bahnnetz gibt. „Die Bundesrepublik Deutschland investiert seit Jahrzehnten zu wenig in ihr Eisenbahnnetz. Das ist nicht bei jeder einzelnen Baustelle die Ursache, aber in der übergroßen Mehrzahl der Situationen doch. Daher muss dringend mehr investiert sowie viel vorausschauender instandgehalten und kundenfreundlicher gebaut werden“, so Fabian Amini, Geschäftsführer der Go-Ahead Gesellschaften in Deutschland. „Wir entschuldigen uns bei unseren Fahrgästen für die Verspätungen und Zugausfälle“, so Amini, er erklärt weiter: „Die Probleme an der Infrastruktur können wir nicht beseitigen. In Gesprächen mit DB Netz und den anderen Eisenbahnverkehrsunternehmen versuchen wir, die Auswirkungen für die Fahrgäste zu verringern.“
Go-Ahead verzeichnet gerade zahlreiche Baustellen und Einschränkungen auf den Strecken der Deutsche-Bahn-Tochtergesellschaft DB Netz, die einen pünktlichen Bahnbetrieb unmöglich machen. So sind seit einer Woche auf der Bahnstrecke von Lindau ins Allgäu auf dem rund 10 Kilometer langen Abschnitt zwischen Lindau-Aeschach und Weißensberg von zwei Gleisen nur eines befahrbar; nach Aussage der DB Netz ist etwas am Gleis defekt, und es soll noch eine Woche dauern, bis das Problem behoben ist.
Auch in Baden-Württemberg haben die Infrastrukturstörungen in den Juni-Wochen drastisch zugenommen, die sich in Zugverspätungen und Zugausfällen bemerkbar machen. „So wie bei anderen Bahnbetreibern, sind auch bei Go-Ahead die Pünktlichkeitswerte in der vergangenen Woche dramatisch abgerutscht“, sagt Fabian Amini: „Unsere Fahrgäste mussten in der Kalenderwoche 24 allein bei Go-Ahead Baden-Württemberg pro Wochentag mindestens 42 Stunden an Zugverspätungen verkraften, die wir nicht selbst verursacht haben. Dies ist ein neuer Höhepunkt, nachdem gerade erst die 4-Wochen-Großbaustellen von DB Netz auf der Frankenbahn abgeschlossen waren.“ Beispiele dieser Verspätungsursachen sind Infrastrukturmängel durch verschiedene Langsamfahrstellen, Fahrbahnstörungen, Streckensperrungen, Auswirkungen durch Baustellen, Stellwerksstörungen, Oberleitungsstörungen, sowie die üblichen Weichen-, Signal- und Bahnübergangsstörungen.
„Wir hoffen, dass DB Netz diese Schwierigkeiten in den Griff bekommt. Darüber hinaus müssen die Infrastrukturgesellschaften der DB AG dringend auf das Gemeinwohl ausgerichtet werden. Es ist höchste Zeit, dass die Bundesregierung dieses Vorhaben aus ihrer eigenen Koalitionsvereinbarung realisiert“, so Amini.

Quelle: Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland GmbH

VRS-Resolution: Nachhaltige ÖPNV-Finanzierung für NRW

Mit einer fraktionsübergreifenden Resolution zum Thema nachhaltige Mobilität und Finanzierung des ÖPNV haben sich die Fraktionsvorsitzenden der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) an die Mitglieder des neu gewählten NRW-Landtags gewandt. Mobilität sei ein unverzichtbarer Motor der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung und müsse als wichtiger Standortfaktor darauf ausgerichtet sein, die von Bund und Ländern definierten Wachstums- und Klimaziele im Verkehrssektor zu erreichen. Eine nachhaltige Mobilitätswende gelinge jedoch nur mit einem attraktiven und qualitativ hochwertigen Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der einfach, flexibel und innovativ sei, auf klimafreundliche Antriebstechnologien setze und für Menschen in der Stadt und auf dem Land vernetzte Mobilitätslösungen biete, so die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD/Volt, Bündnis 90/Die Grünen und FDP.
Um ein bedarfsgerechtes, zukunftsfähiges, klima- und umweltfreundliches Mobilitätsangebot aufrechterhalten und weiter ausbauen zu können, bedürfe es einer nachhaltigen und gesicherten Finanzierung. Bisher ruht die Finanzierung des Öffentlichen Personennahverkehrs in Deutschland auf zwei tragenden Säulen: der Steuerfinanzierung durch Geldtöpfe von Bund, Land und Kommunen sowie der Nutzerfinanzierung aus den Ticketeinnahmen. Allerdings zeichne sich ab, dass die Einnahmen nicht mehr ausreichten, um die massiv gestiegenen Kosten für Energie, Personal und Material zu decken – erst recht nicht, wenn man das gemeinsame Ziel erreichen wolle, die Zahl der Fahrgäste im ÖPNV bis zum Jahr 2030 zu verdoppeln.
Der damit verbundene erhöhte Finanzbedarf könne nicht allein durch gesteigerte Ticketverkäufe refinanziert werden, schon gar nicht über weitere Preiserhöhungen, die sich bereits heute zu einem Zugangshemmnis entwickelten. „Um also weiterhin das Verkehrsangebot aufrechterhalten und in die Ausweitung des ÖPNV-Angebots investieren zu können, ist es nötig, die Gesamtfinanzierung des ÖPNV langfristig und nachhaltig belastbar sicherzustellen!“, fordern die Fraktionsvorsitzenden.
Damit im VRS auch weiterhin ein attraktiver Nahverkehr mit einem vollen Verkehrsangebot aufrechterhalten werden könne und die ÖPNV-Preise angemessen blieben, sprechen sich die Spitzen aller Fraktionen im Zweckverband VRS für eine nachhaltige, gesicherte und auskömmliche Finanzierung aus. Aus Sicht der Gremienvertreter sei es notwendig, den Wandel der ÖPNV-Finanzierung von einer überwiegenden Nutzerfinanzierung zu einer stärkeren öffentlichen Finanzierung bzw. ergänzend einer Nutznießerfinanzierung einzuleiten, um die Mobilitätswende aktiv zu gestalten und die gesteckten Klimaschutzziele erreichen zu können.
„Wir appellieren, die Finanzierung der Nahverkehrsleistungen nachhaltig auszubauen und neben den erforderlichen Investitionen in Infrastruktur und Fahrzeuge auch die gestiegenen und weiter steigenden Betriebskosten sowie den Ausgleich der Corona-bedingten Einnahmeausfälle, bis das fortgeschriebene Einnahmeniveau des Basisjahres 2019 wieder erreicht ist, zu fördern“, schreiben die Fraktionsvorsitzenden. Denn der ÖPNV sei das Rückgrat einer zeitgemäßen, umwelt- und klimafreundlichen Nahmobilität und damit ein wesentlicher Baustein, um die Ziele der Mobilitätswende zu erreichen.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

mofair fordert reformierten DB-Konzern

Bundesverkehrsminister Volker Wissing und DB-AG-Chef Richard Lutz haben vor der Bundespressekonferenz eine neue Strategie zur Sanierung der Eisenbahninfrastruktur vorgestellt. Inhaltlich Neues gab es laut dem Verband mofair kaum zu hören. Es stelle sich die Frage, wozu dieser Termin vor der Sitzung des DB-Aufsichtsrats, vor dem Regierungsentwurf des Bundeshaushalts 2023 und vor einem Konzept für eine im Koalitionsvertrag vorgesehene gemeinwohlorientierte Schieneninfrastrukturgesellschaft gut sein sollte. Dass die Qualität der Infrastruktur mies zu nennen ist, wissen laut mofair Fahrgäste und Verlader im Güterverkehr schon länger, und seit dem 30. Mai räume es auch die DB selbst ein.

mofair-Präsident Tobias Heinemann: „Das vermeintlich neue ‚radikale Bauen‘ könnten die DB-Infrastrukturtöchter bereits heute praktizieren. Es ist nicht verboten, nicht voll abgeschriebene Gewerke zu erneuern, wenn eine Strecke grundsaniert werden soll. Auch Modernisierungen sind möglich. Das Problem sind vielmehr schlecht organisierte Prozesse bei der Baustellenplanung, der Beschaffung und der Kommunikation und vor allem die Gewinnorientierung der DB-Infrastrukturtöchter, die einer Qualitätsorientierung heute im Wege stehen. Es ist zwar richtig, dass wir insgesamt mehr Geld für Instandhaltung, Aus- und Neubau und die Digitalisierung der Schiene brauchen. Den notwendigen Vertrauensvorschuss kann aber nur ein reformierter DB-Konzern beanspruchen. Mehr Mittel gibt es nur im Paket mit Strukturreformen.“

Der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP sieht die Bildung einer gemeinwohlorientiert zu führenden, einheitlichen Schieneninfrastrukturgesellschaft vor. Wie diese genau auszugestalten ist, steht laut mofair derzeit noch nicht einmal in Ansätzen fest.

Quelle: mofair

Link zum mofair-Positionspapier „Eine starke Schieneninfrastrukturgesellschaft für die Verkehrswende“

GDL-Bundesvorsitzender Claus Weselsky wiedergewählt

Claus Weselsky heißt der alte und neue Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). Er wurde in der Generalversammlung vom 20. bis 21. Juni 2022 in Frankfurt von 97 Prozent der knapp 230 Delegierten unter dem Motto „Zukunft der Eisenbahnen – GDL ist der Garant“ gewählt. Auch der bisherige stellvertretende Bundesvorsitzende Lutz Schreiber wurde in dieser Arbeitstagung ebenfalls mit 97 Prozent in seinem Amt bestätigt. Neu im geschäftsführenden Vorstand sind der bisherige Betriebsratsvorsitzende der DB Cargo AG/ Aufsichtsratsmitglied im DB-Konzern Mario Reiß (56) und GDL-Tarifreferent Lars Jedinat, die ebenfalls mit großen Mehrheiten gewählt wurden. Der bisherige stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Norbert Quitter tritt aus persönlichen Gründen nicht mehr an.

Quelle: Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL)

Qualitätsbericht SPNV NRW 2021

Im Auftrag des Verkehrsministeriums NRW erstellte das Kompetenzcenter Integraler Taktfahrplan NRW den NRW-Qualitätsbericht für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Transparent, sachlich und umfassend wird auf insgesamt 52 Seiten die Betriebs- und Infrastrukturqualität im Berichtsjahr 2021 in Nordrhein-Westfalen untersucht.
Die durchschnittliche Pünktlichkeitsquote der Bahnen in NRW lag 2021 bei 84,2% (2020: 86,8%). Fehlende Infrastrukturkapazitäten und viele Baustellen wirkten sich negativ auf nahezu alle Linien aus. Zusätzlich werden die Auswirkungen der Flutkatastrophe in NRW und Rheinland-Pfalz im Juli 2021 auf den SPNV thematisiert. Ein Sonderkapitel nimmt das Maßnahmenpaket „Robustes Netz I + II“ ein.
Regionalexpress (RE), Regionalbahn (RB) und S-Bahn waren 2021 weniger pünktlich als noch im Vorjahr. Am pünktlichsten waren die RB-Linien mit einer durchschnittlichen Pünktlichkeit von 86,8% (2020: 88,5%). Die Pünktlichkeitsquote der S-Bahnen liegt bei 83,6% (2020: 87,2%) und die der RE-Linien bei 81,1% (2020: 84,3%). Als zu spät gilt ein Zug ab einer Verspätung von 3:59 Minuten. Die ausgefallenen Zugkilometer stiegen im Vergleich zu den Vorjahren weiter an. Ausfälle aufgrund der hohen Bautätigkeit wurden durch Ersatzverkehre mit Bussen aufgefangen.
Auch die Infrastrukturqualität wurde untersucht: Die Analyse der so genannten Langsamfahrstellen zeigt, dass Mängel an der Schieneninfrastruktur zugenommen haben. Insgesamt ist die durchschnittliche Anzahl an Langsamfahrstellen je Monat von 62 im Jahr 2020 auf 66 im Jahr 2021 leicht angestiegen. Die Auswirkungen der Flutschäden zeigen sich dabei hingegen kaum, da häufig ganze Streckenabschnitte gesperrt werden mussten. Langsamfahrstellen sind Streckenabschnitte auf denen z. B. aufgrund von Einschränkungen nicht die maximale Geschwindigkeit gefahren werden kann.
Das Maßnahmenpaket „Robustes Netz I + II“ wurde 2021 ausgeweitet. Insgesamt 35 kleine und große Investitionen in das Schienennetz sollen für einen reibungsloseren und flexibleren Betriebsablauf während Bauphasen und Störungen sorgen. Für die nächsten Jahre stellt das Land hierfür mehr als 300 Millionen Euro zur Verfügung.
Über 116,1 Mio. Zugkilometer (2020: 115,1 Mio Zkm.) wurden von den Aufgabenträgern (Nahverkehr Rheinland NVR, Nahverkehr Westfalen-Lippe NWL, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr VRR) für den SPNV in NRW bestellt, damit wurde das Angebot weiter erhöht und erreicht 2021 erneut einen neuen Höchststand.
Mit Einführung der neuen RRX-Fahrzeuge auf der Linie RE4 zum Fahrplan 2021 befinden sich nun alle 84 Fahrzeuge der RRX-Flotte im Vorlaufbetrieb.
Der mittlerweile zum 11. Mal erstellte Qualitätsbericht macht die in NRW erhobenen Daten transparent und zeigt langfristige Entwicklungen der Betriebs- und Infrastrukturqualität auf. Durch den Vergleich von Kennzahlen, die über mehrere Jahre vorliegen, können Tendenzen entdeckt und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden, die den Schienenpersonennahverkehr langfristig stärken sollen. Das KC ITF NRW ist eines der vier vom Land geförderten Kompetenzcenter zur Koordinierung von Schwerpunktthemen im Personennahverkehr. Seinen Sitz hat es in Bielefeld beim Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).

Quelle: Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL)

Link zum Downloadbereich des Berichts

ModelRad – für eine bessere Radverkehr-Infrastruktur

Die Ziele der Verkehrswende, darunter lebenswertere Städte, gesunde Luft und Klimaschutz, und der damit einhergehende Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wie das Fahrrad steigern die Notwendigkeit, den Radverkehr detailliert in Verkehrsmodellen zu berücksichtigen. Mit realitätsnahen Verkehrsmodellen können Informationen zur Verkehrsmittel- und Routenwahl von Verkehrsteilnehmenden abgebildet und die Wirkungen von bestehenden und neuen Radverkehrsanlagen quantifiziert werden.
Welche Datengrundlage wird hierzu benötigt? Mit dieser Frage beschäftigt sich das im Mai 2022 gestartete Projekt „ModelRad“ an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Die Stiftungsprofessur Radverkehr im ReLUT – Research Lab for Urban Transport der Frankfurt UAS unterzieht gemeinsam mit den Unternehmen PTV Planung Transport Verkehr GmbH, PTV Transport Consult GmbH und RydeUp UG die aktuelle Datenbasis im Radverkehr einer Bestandsaufnahme. Die Projektpartner wollen im Projektverlauf Entwicklungsoptionen aufzeigen, um diese Daten in einer realitätsnahen Radverkehrsmodellierung nutzen zu können. Das Projekt wird im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit insgesamt 96.311 Euro für ein Jahr bis April 2023 durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert.
Politisch wird der Radverkehr beispielsweise im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans durch eine bessere Radverkehrs-Infrastruktur gefördert. In dem Zusammenhang wird gefordert, datenbasierte Planungswerkzeuge weiterzuentwickeln. „Aktuell existieren zwar Verkehrsmodelle, in denen der Radverkehr integriert betrachtet wird, deren Aussagekraft für den Radverkehr im Vergleich zu Kfz-Verkehr und Öffentlichen Verkehr allerdings noch gering ist. Für die Weiterentwicklung der Abbildung des Radverkehrs sind weitere Daten und Modell-Parameter notwendig, die bisher nicht verfügbar sind. Dies wären beispielsweise nähere Informationen zur Verkehrsmittel- und Routenwahl.
Genau an dieser Stelle knüpft das Forschungsprojekt ModelRad an“, erklärt Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Dennis Knese, Stiftungsprofessor Radverkehr der Frankfurt UAS. „Die geringere Aussagekraft der Verkehrsmodelle hinsichtlich des Radverkehrs im Vergleich zum Kfz-Verkehr liegt vor allem daran, dass für den Kfz-Verkehr eine größere Datenbasis vorliegt und diese seit vielen Jahren erprobt und fortlaufend verbessert wird“, so Projektmitglied Juliane Pillat der PTV Transport Consult GmbH. Die gute Datenbasis beim Kfz-Verkehr sorgt dafür, dass genaue Aussagen zur Routenwahl möglich sind. „Mit ModelRad möchten wir den Grundstein für ähnlich hohe Standards bei der Radverkehrsplanung legen “, ergänzt Pillat.
Das Projektteam wird aufzeigen, welche Daten und Parameter benötigt werden und welche von diesen bereits vorliegen. Ein Beispiel könnte der Einfluss des Wetters auf die Verkehrsmittelwahl sein. Mit den unterstützenden assoziierten Partnern des Projekts, dem Straßenverkehrsamt der Stadt Frankfurt, Hessen mobil sowie dem Regionalverband FrankfurtRheinMain wird im Untersuchungsgebiet Hessen ein Fallbeispiel erarbeitet. Anhand verschiedener Radverkehrsanlagen, darunter städtische und ländliche Radwege sowie Radschnellverbindungen, soll gezeigt werden, wie ein fehlender Parameter neu entwickelt und in die bestehenden Modelle aufgenommen werden kann.

Quelle: idw-online.de

Ampelkoalition plant übergreifende Mobilitäts-App

Die Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket ist groß. Die Bundesregierung will nun offenbar weitere, dauerhafte Vereinheitlichungen im ÖPNV: mit einer App, die Verkehrsunternehmen bundesweit vernetzt. Die Berliner Ampelkoalition plant einem Medienbericht zufolge eine Mobilitäts-App für ganz Deutschland. Man werde „eine anbieterübergreifende digitale Buchung und Bezahlung vorantreiben”, sagte der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer, den Tageszeitungen „Stuttgarter Zeitung” und „Stuttgarter Nachrichten. Das Verkehrsministerium wolle dabei nicht eine Handy-Applikation entwickeln lassen, sondern die Rahmenbedingungen für Softwareunternehmen schaffen. Man werde „Verkehrsunternehmen und Mobilitätsanbieter verpflichten, ihre Echtzeitdaten unter fairen Bedingungen bereitzustellen”, sagte der FDP-Politiker.
„Wir müssen die simplen Regeln des 9-Euro-Tickets nun in die Zukunft übertragen”, sagte der Grünen-Politiker Matthias Gastel, Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestages, den Zeitungen. „Die Ampelregierung wird eine einheitliche Mobilitäts-App für ganz Deutschland auf den Weg bringen.”

Quelle: Berliner Morgenpost

VRR-Beteiligungsplattform „Einsteigen und Mitreden“

Seit 2014 fragt der VRR seine Fahrgäste über das Online-Beteiligungsportal „Einsteigen und Mitreden!“ nach ihrer Meinung zu den unterschiedlichsten Themen rund um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Verbundraum. Am 20. Juni startet für zwei Wochen der nächste offene Dialog zum Thema „Verkehrsmittelwahl heute und morgen“. Er bietet Raum für verschiedene Sichtweisen, Austausch, Anregungen und Ideen zu diesem Thema.
Im offenen Dialog zum Thema „Verkehrsmittelwahl heute und morgen“ möchte der VRR erfahren, nach welchen Kriterien die Bürger Verkehrsmittel für ihre tägliche Mobilität auswählen. Welche Überlegungen spielen dabei eine Rolle? Welche Angebote ziehen sie in Betracht? Welche Veränderungen stehen an? In den Rubriken „heute“ und „morgen“ freut sich der Verbund über Meinungen zum Thema und bietet den Teilnehmenden auch die Möglichkeit, die Gedanken anderer Nutzer zu kommentieren.
Informationen zu und Teilnahme an den VRR-Dialogthemen unter: www.einsteigenundmitreden.de
Im offenen Online-Portal kommt der VRR mit Fahrgästen zu konkreten Fragestellungen rund um das Thema Mobilität ins Gespräch. In einem jeweils begrenzten Zeitraum, meist zwei bis drei Wochen, können sich Nutzer zur Fragestellung einbringen, ganz unkompliziert ohne Registrierung, moderiert von einem Dialog-Team.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR

Dr. Meike Niedbal ist neue Vorsitzende des VBB-Aufsichtsrates

In der Sitzung des Aufsichtsrates der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH am 16. Juni 2022 hat Staatssekretärin Dr. Meike Niedbal aus der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz des Landes Berlin den VBB-Aufsichtsratsvorsitz übernommen. Dr. Niedbal löst damit turnusmäßig Staatssekretär Rainer Genilke vom Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg ab, der künftig als erster Stellvertreter im Aufsichtsratsvorsitz fungiert. Zweiter stellvertretender Vorsitzender bleibt Stephan Loge, Landrat des Landkreises Dahme-Spreewald.

Quelle: VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg GmbH