Solaris war 2021 größter Hersteller emissionsfreier Busse in Europa

Corona und die damit verbundenen Einschränkungen forderten von Solaris, dass es spezielle Prozeduren ausarbeitet und Lösungen findet, die die Kontinuität der Produktion und des Geschäftsbetriebs ermöglichen. Trotz der Coronamaßnahmen, die einen erheblichen Einfluss auf viele Wirtschaftssektoren nahm, darunter auch auf die Automobilbranche, verzeichnete das Unternehmen 2021 solide Absatz- und Finanzergebnisse. Im gegenständlichen Zeitraum erwirtschaftete das Unternehmen den Umsatz von 721 Mio. EUR.
2021 lieferte der Busbauer insgesamt 4.004 Elektro- und Wasserstoffbusse an seine Kunden. Dies bedeutet, dass Solaris der größte europäische Lieferant emissionsfreier Stadtbusse im Zeitraum von 2012 bis Ende 2021 mit einem kumulierten Anteil von 15,5% in diesem Segment war.
Insgesamt verkaufte das Unternehmen 2021 14.925 Einheiten, wovon emissionsarme und -freie Fahrzeuge, d. h. Elektro-, Wasserstoff-, Hybrid- und Oberleitungsbusse, 41% des Gesamtabsatzes ausmachten. 2021 lieferte Solaris seine Produkte an Kunden aus 18 Ländern aus. Zu den größten Abnehmern der Solaris-Fahrzeuge gehörten im vergangenen Jahr die Verkehrsunternehmen aus Polen, Deutschland, Spanien, Estland, Italien, Rumänien, Tschechien, Israel und der Schweiz. Bereits zum 19. Jahr in Folge behauptete sich Solaris als Spitzenreiter am polnischen Stadtbusmarkt mit einem Anteil von 63,7%.
Erwähnenswert ist auch, dass Solaris 2021 rund 54 Wasserstoffbusse an Kunden aus Italien, Deutschland, den Niederlanden und Schweden verkauft hat. Erstmals wurde der Solaris Urbino 12 hydrogen 2019 vorgestellt. Seitdem wächst das Interesse an der Brennstoffzellentechnologie rasant, was die Aufträge über die 2021 gelieferten Wasserstofffahrzeuge wie auch weitere, die 2022 und in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen, bestätigen.
Solaris ist der größte europäischer Lieferant von Oberleitungsbussen. 2021 verkaufte das Unternehmen insgesamt 119 Solaris Trollino 12 und 18, die an die Verkehrsunternehmen in Deutschland, Frankreich, Tschechien, Rumänien, Polen und Ungarn ausgeliefert wurden.
Da der Hersteller 2021 an herkömmlichen Messen oder anderen Werbeveranstaltungen nicht teilnehmen konnte, entschied er sich, sein neuestes Produkt dem Markt online vorzustellen. Die Internet-Premiere des elektrischen Urbino 9 LE electric fand am 30. September 2021 statt.
2021 wird Solaris neben der Markteinführung des neuen E-Busses der Midi-Klasse auch die Entwicklung eines 18 Meter langen E-Busses fortsetzen, der für den Antrieb eine Wasserstoff-Brennstoffzelle der neuen Generation nutzen wird. Außerdem wird der Bus mit den modernsten Lösungen zur Nutzung von Wasserstoff als Kraftstoff ausgestattet. 2021 wurden auch Arbeiten an zwei Prototypen aufgenommen, die im zweiten Quartal 2022 fertiggestellt werden sollen. Damit wird Solaris ab dem Jahr 2022 Wasserstoffbusse in den im Stadtverkehr gängigsten Längen anbieten können, d. h. 12 und 18 Meter (Gelenkbus). Darüber hinaus wurde 2021 die Entwicklung eines 24 Meter langen elektrisch betriebenen Doppelgelenkbusses fortgeführt. Das Projekt wird im Zusammenhang mit dem Zuschlag für die Lieferung von 14 Einheiten dieses Modells nach Aalborg in Dänemark realisiert.

Quelle: Solaris Bus & Coach sp. z o.o.

Via führt On-Demand-Angebot der BVG aus

Für die beiden geplanten On-Demand-Angebote der Berliner Verkehrsbetriebe ist ein wichtiger Meilenstein erreicht: Am 29. März 2022 haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) den Zuschlag an die Firma Via erteilt. Sie übernimmt im Auftrag der BVG die „Alternative Barrierefreie Beförderung (ABB)“ und den neuen, digitalen Rufbus in den östlichen Außenbezirken. Der Auftragnehmer stellt die App mit Ridepooling-Algorithmus, die Fahrzeugflotte und das Fahrpersonal.
Start der neuen Angebote ist voraussichtlich im dritten Quartal 2022. Der Vertrag läuft bis Jahresende 2025. Beide Angebote sind vom Land Berlin im Rahmen des Verkehrsvertrags bestellt. Sie ergänzen das gute Nahverkehrsangebot mit Bussen und Bahnen bedarfsgerecht durch gebündelte Mobilität. Dabei wird von Anfang an auf einen hohen Anteil an Elektromobilität gesetzt.
Der „BVG Rufbus“ (Arbeitstitel) wird in einem über 60 Quadratkilometer großen Bediengebiet im Osten Berlins rund um die Uhr im Einsatz sein. Er soll Fahrgäste zu den regulären ÖPNV-Haltestellen bringen oder sie dort abholen. Es werden aber auch Direktfahrten im Bediengebiet möglich sein. Wie für den Nahverkehr typisch, wird er dabei Fahrten bündeln und somit für weniger Verkehr auf Berlins Straßen sorgen. Buchbar wird das neue Angebot über eine App sowie telefonisch sein. Voraussetzung für die Mitfahrt ist ein gültiges VBB-Ticket, je nach Art der Fahrt werden Zuschläge fällig.
Auch die „Alternative Barrierefreie Beförderung (ABB)“ (ebenfalls Arbeitstitel) kann telefonisch oder per App bestellt werden. Sie schafft für Fahrgäste, die auf Barrierefreiheit angewiesen sind, eine Mobilitätsgarantie bei U-Bahn, S-Bahn und Regionalbahn. Die ABB kommt zum Beispiel an noch nicht barrierefreien Bahnhöfen zum Einsatz oder dort, wo ein Aufzug gerade defekt ist oder modernisiert wird. Bis voraussichtlich Ende 2023 sollen in einem Pilotprojekt zunächst die U8, Teile der U5 sowie der S-Bahnhof Marienfelde angebunden werden. Ab Anfang 2024 soll das Angebot dann berlinweit gelten. Für die Nutzung reicht ein gültiges VBB-Ticket, die Betriebszeiten entsprechen jeweils denen der U- und S-Bahnen.
In den kommenden Monaten werden BVG und Via nun alle Details der neuen Angebote klären und den Betriebsstart vorbereiten. Ausführliche Informationen für die Fahrgäste, z.B. über das genaue Bediengebiet, Tarifdetails, die Funktion der App oder die Fahrzeugflotte, veröffentlicht die BVG rechtzeitig.
Für den BerlKönig in der östlichen Berliner Innenstadt, den die BVG und Via seit September 2018 als Teil einer Forschungs- und Entwicklungs-Kooperation betreiben, ändert sich zunächst nichts. Die aktuelle Genehmigung läuft bis September 2022.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)

Zakopane schafft drei Urbino 12 electric an

Die polnische Stadt Zakopane entschied sich für die Anschaffung von drei Urbino 12 electric von Solaris. Die modernen elektrisch betriebenen Busse werden in der Hauptstadt des Tatra-Gebirges innerhalb eines Jahres ab Vertragsunterzeichnung eintreffen. Der Vertrag umfasst auch eine Lieferung von zwei Ladegeräten für den Betriebshof, zwei Pantograph-Ladestationen und eines mobilen Ladegeräts. Der Auftragswert beläuft sich auf knapp 12 Mio. PLN.
Die Busse für Zakopane werden mit modernen Solaris High Energy-Batterien mit einer Kapazität von über 350 kWh ausgestattet. Es handelt sich dabei um Batterien mit hoher Energiedichte, die in Verbindung mit der Pantograph-Ladung dafür sorgen, dass die Fahrzeuge den ganzen Tag auf Linie fahren können, ohne dass lange Stopps erforderlich sind. Die Busse für Zakopane werden sowohl per Stecker als auch per Pantograph geladen, der auf dem Busdach montiert wird. Die von der Stadt Zakopane bestellten Urbino 12 electric werden über die modernsten Lösungen zur Unterstützung des Fahrpersonals verfügen. Die MobilEye- und MirrorEye-Systeme eliminieren den toten Winkel wie auch Sichteinschränkungen durch vereiste oder beschlagene Außenspiegel. Im bergigen Gelände der Podhale-Region mit extremen wechselhaften Wetterverhältnissen hat die optimale Sicht für den Fahrer eine besondere Bedeutung.
Die Fahrgäste werden auch von den an den Sitzplätzen angebrachten USB-Ladebuchsen, einem Fahrgastinformationssystem und Fahrkartenautomaten profitieren. Mit Blick vor allem auf Touristen wurden im Businnenraum Fahrradhaken und Skihalterungen, die in der Wintersaison montiert werden, vorgesehen. Eine Neuheit wird auch die zweite und die dritte Tür sein, die nach außen geöffnet wird, was das Ein- und Aussteigen in der Hauptsaison erleichtern wird.

Quelle: Solaris

Positive ÖPNV-Bilanz 2021 der Wiener Linien

Die Wiener Linien haben auch 2021, im zweiten von der weltweiten Coronapandemie geprägten Jahr, für Stabilität gesorgt. Sie haben die Wiener trotz aller durch die Krise ausgelöste Umstände mobil gehalten, in diesen wirtschaftlich herausfordernden Zeiten hunderte neue Jobs geschaffen und insgesamt tausende Arbeitsplätze in Wien und ganz Österreich gesichert. Die Wiener Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer und Alexandra Reinagl haben im Rahmen eines Pressegesprächs eine positive Bilanz über das aus Sicht des Unternehmens erfolgreiche Jahr 2021 gezogen.
Bei den Wiener Öffis ist ein positiver Trend trotz anhaltender Coronakrise zu erkennen. Bei den zentralen Kennzahlen zeigen alle Pfeile nach oben. Die zurückgelegten Kilometer von U-Bahn, Straßenbahn und Bus waren 2021 schon wieder so hoch wie noch vor Corona – 78 Millionen gefahrene Kilometer. Nach über einem Jahr Zwangspause durch Corona ist die beliebte Nacht-U-Bahn seit Ende Juni wieder in den Nächten vor Samstagen, Sonn- und Feiertagen unterwegs. Und die Fahrgäste nehmen das Wiener Öffi-Angebot an.
Rund 596 Millionen Fahrgäste waren im vergangenen Jahr mit den Öffis unterwegs und damit wieder etwas mehr als noch 2020. Insgesamt liegen die Fahrgastzahlen noch immer um 38 Prozent hinter dem Vor-Corona-Niveau von 2019.

„Die Wienerinnen und Wiener sind wieder mehr mit U-Bahn, Bim und Bus unterwegs und das freut uns. Deshalb bauen wir unser Netz und unsere alternativen Mobilitätsservices weiter aus, um für jeden Bedarf ein passendes Angebot bereitzustellen“, so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer.

Quelle: Wiener Linien

Alina Hain wird zweite NOW-Geschäftsführerin

Alina Hain übernimmt zum 25. April 2022 die Position der Geschäftsführerin und des Chief Operating Officers der NOW GmbH. Sie leitet damit das Unternehmen gemeinsam mit Kurt-Christoph von Knobelsdorff, der als Sprecher der Geschäftsführung agiert. Hain ist ausgebildete Volljuristin und derzeit noch als Verwaltungsleiterin des Leibniz-Instituts für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) in Großbeeren/Brandenburg tätig.

Quelle: NOW GmbH

„0 für 90“ ÖPNV-Ticket?

Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir in seiner Stellungnahme zu den Ergebnissen der Sonderverkehrsministerkonferenz:

… Die Länder werden jetzt mit dem Bund und den Verkehrsverbünden in einer Arbeitsgruppe die Einzelheiten beraten. Weil die Idee eines 9-Euro-Tickets für drei Monate in der Umsetzung sehr aufwendig erscheint, haben wir als Verkehrsministerkonferenz dem Bundesverkehrsminister mehrheitlich den Vorschlag gemacht, die Fahrt mit Bus und Bahn für drei Monate komplett kostenfrei anzubieten – und zwar für denselben Zeitraum wie die Senkung der Energiesteuer auf Diesel und Benzin. Ein solches befristetes kostenloses Angebot wäre einfacher umzusetzen und entlastet nicht nur die regelmäßigen Nutzerinnen und Nutzer von Bus und Bahn, sondern könnte für viele ein Anreiz sein, den umweltfreundlichen öffentlichen Nahverkehr einmal auszuprobieren. Die wegfallenden Fahrgeldeinnahmen wären einfach zu ermitteln, genau ein Viertel einer Jahreseinnahme, und vom Bund zu erstatten …“

Quelle: Hessisches Verkehrsministerium

Umsetzung des „9 für 90“ ÖPNV-Tickets

In der Sondersitzung der Verkehrsminister haben Bund und Länder erste Rahmenbedingungen für ein neues ÖPNV-Ticket im Kontext des gestern beschlossenen Energie-Entlastungspakets abgestimmt. Die konkrete Umsetzung dazu wird nun mit den Beteiligten in der Branche und mit den politischen Akteuren vorgenommen. Ziel ist es, das Angebot allen Stammkunden und auch potenziellen Neukunden in geeigneter Form zur Verfügung zu stellen.
Nach dem auch die für Tarife im ÖPNV zuständigen Länder im Rahmen der Sonderverkehrsministerkonferenz eingebunden wurden und entsprechend beschlossen haben, werden sich die Verkehrsunternehmen und Verbünde, koordiniert über den Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und weitere Verkehrsverbände, jetzt unmittelbar an die Realisierung des Angebots begeben. Dafür sind noch zahlreiche Details zu klären und branchenweit sowie mit der Politik abzustimmen. Sobald diese Rahmenbedingungen final geklärt sind und die Angebotsgestaltung finalisiert ist, werden alle Fahrgäste und insbesondere die Stammkundinnen und -kunden über das weitere Vorgehen durch die Verkehrsunternehmen und Verbünde vor Ort informiert. Die Fahrgäste und allen voran die Abonnentinnen und Abonnenten müssen nun zunächst nicht selber aktiv werden.
Der VDV bekräftigt in diesem Zusammenhang auch nochmals die Notwendigkeit einer auskömmlichen Finanzierung für die Angebote im Nahverkehr. Die dafür vom Bund den Ländern bereitgestellten Mittel müssen noch in diesem Jahr, wie auch im Koalitionsvertrag vereinbart und in der Verkehrsministerkonferenz im Februar zwischen Bund und Ländern verabredet, erhöht werden. Nur so sind auch zusätzliche Angebote und Kapazitäten, die im Rahmen der Ticketaktion und der Mobilitätssicherung der Geflüchteten jetzt umgesetzt werden auskömmlich finanzierbar. Auch den aktuell durch den Krieg in der Ukraine steigenden Energiekosten der Branche muss durch einen entsprechenden Finanzausgleich Rechnung getragen werden.

Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Energiepaket und Hilfen für den ÖPNV

Die Verkehrsministerkonferenz hat bei ihrer Sondersitzung am 25. März 2022 einstimmig begrüßt, dass die Bundesregierung für drei Monate die Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das europäische Mindestmaß absenken wird. Hierdurch werden sowohl die Bereiche Transport und Logistik als auch private Pkw-Nutzer, aber auch der ÖPNV entlastet. Die Verkehrsministerkonferenz begrüßt zudem, dass die Bundesregierung Monatskarten für drei Monate auf neun Euro je Monat rabattieren möchte, um die Mobilitätskosten für ÖPNV-Kunden zu senken und durch diese Maßnahme auch zusätzliche Kunden für den Wechsel hin zum ÖPNV zu gewinnen. Dies ist ein wichtiger Beitrag zur Rückgewinnung von Fahrgästen für den ÖPNV, heißt es in dem Beschluss. Die Verkehrsministerkonferenz empfiehlt zudem mehrheitlich, um den administrativen Aufwand zu minimieren und das attraktive Angebot zeitnah, verbundweit und bundeseinheitlich einzuführen, anstellte der Neun-Euro-Lösung einen auf drei Monate befristeten Nulltarif vollfinanziert durch den Bund umzusetzen.

Dazu Dr. Maike Schaefer, Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz und Bremer Mobilitätssenatorin: „Die Koalition in Berlin stellt in diesen harten Zeiten verursacht durch den Angriffskrieg Putins auf die Ukraine die richtigen Weichen. Viele Menschen sind hart getroffen – insbesondere durch steigende Kosten im Supermarkt und bei den Energiepreisen. Diese nun zu entlasten ist wichtig. Besonders freut mich, dass der ÖPNV eine tragende Rolle spielen soll. Das ist bezogen auf die energiepolitische Unabhängigkeit Deutschlands und die Klimakrise der richtige Schritt.“

Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Mit dem ‘9 für 90’ -Ticket wollen wir die Nutzung des ÖPNV gerade in der jetzigen Zeit besonders attraktiv machen. Für alle, die auf den ÖPNV angewiesen sind, ist es eine echte finanzielle Entlastung – für alle anderen eine Einladung, den ÖPNV als leistungsfähige und kostengünstige Alternative zum eigenen Auto auszuprobieren. Die Kosten wird der Bund den Ländern erstatten. Jetzt muss es darum gehen, die Tickets schnell und unbürokratisch in den regionalen Verkehrsverbünden anzubieten. Eine bundesweit einheitliche digitale Lösung würde dabei Zeit und Kosten sparen. Wir werden in den 90 Tagen genau beobachten, welche Auswirkungen vergünstigte Tickets auf das Nutzerverhalten haben. Die Ergebnisse werden in unsere Bund-Länder-Arbeitsgruppe zur Erarbeitung eines Ausbau- und Modernisierungspaktes für den ÖPNV einfließen, um den ÖPNV auch langfristig zu verbessern.”

In dem gemeinsamen Beschluss der Bundesländer heißt es weiter, es sei sicherzustellen, dass diese Maßnahme gut vorbereitet und kommuniziert wird, um den Aufgabenträgern für den ÖPNV auch die Möglichkeit zu geben, dieses Angebot strukturiert in Abstimmung mit den Tarifstrategien umsetzen zu können. Weiterhin seien die Einnahmeminderungen und deren Bezüge zum ÖPNV-Rettungsschirm zu betrachten und zu klären. Die Verkehrsministerkonferenz hat daher den Bund um Prüfung gebeten, ob den Ländern darüber hinaus eine einmalige finanzielle Hilfe in Höhe von 750 Millionen Euro im Jahr 2022 zur Abfederung der außergewöhnlichen finanziellen Belastungen bei den Verkehrsunternehmen gewährt werden kann.
Die Verkehrsministerkonferenz hat auch festgestellt, dass im Jahr 2022 weiterhin sowohl zusätzliche Regionalisierungsmittel für die Fortführung des ÖPNV-Rettungsschirms des Bundes und der Länder zum Ausgleich der pandemiebedingten Mindereinnahmen als auch weitere zusätzliche Regionalisierungsmittel in Höhe von 750 Millionen Euro erforderlich sind, um hiermit die erheblichen und nicht vorhersehbaren Kostensteigerungen unter anderem im Bereich der Bau-, Energie- und Personalkosten im ÖPNV zu finanzieren, in deren Folge ein zusätzlicher Finanzbedarf abzudecken ist, allein um das aktuelle Angebot aufrecht zu erhalten.

Dazu weiter Dr. Maike Schaefer, Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz: „Die Nutzerentlastung ist die eine Seite, aber auf der anderen Seite steht die dringend benötigte Anhebung der Regionalisierungsmittel ab 2022. Die Länder habe das inzwischen schon zweimal einstimmig gefordert. Wir haben im ÖPNV seit längerem steigende Personal-, Bau- und Energiekosten, die nicht weiter von den Ländern und Kommunen alleine geschultert werden können. Hier gibt es dringenden Handlungsbedarf durch den Bund. Zudem steht der Bund in der Pflicht, seine Klimaziele umzusetzen. Dazu muss der ÖPNV massiv ausgebaut und die Regionalisierungsmittel entsprechend aufgestockt werden.“

Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau der Freien Hansestadt Bremen

Swvl Inc. übernimmt door2door

door2door GmbH gibt die 100%ige Übernahme des Unternehmens durch die Swvl Inc. mit Sitz in Dubai bekannt. Zusammen sind beide Unternehmen in 20 Ländern auf vier Kontinenten tätig. Aktuell laufen die gemeinsamen Vorbereitungen für den Börsengang an der NASDAQ. Bis Ende 2022 ist ein Umsatz von 150 Mio. US-Dollar geplant, ab 2025 über 1 Mrd. US-Dollar, basierend auf einer Expansion in neue Geschäftsfelder und Regionen in Europa sowie Argentinien, Brasilien, Chile, Kolumbien, Peru und USA.
 Swvl ist mit seinen Angeboten rund um Transportation-as-a-Service (“TaaS”) für Privat- und Geschäftskunden in 115 Städten weltweit vertreten, verzeichnete in 2021 insgesamt 32,2 Mio. gebuchte Fahrten (+92% Vorjahr) bei einer Auslastung der Flotte von 82% (+8% Vorjahr) und erzielt eine Unternehmensbewertung von 1,5 Mrd. US-Dollar.
door2door verfügt über 70 Deployments in 10 europäischen Ländern bei einem Marktanteil von 24% in Deutschland, dem strategisch wichtigsten Markt in Europa. +45% CAGR in der Anzahl der B2B/B2G Kunden 2018-2021, >90% Kundenloyalität und 7.0x Umsatzwachstum von 2017-2021.
door2door und Swvl ergänzen sich strategisch zu 100% komplementär im Produktportfolio, in den Märkten und in den tätigen Geschäftsfeldern. Beide Unternehmen erhöhen signifikant die breite und tiefe der gemeinsamen Wertschöpfungskette durch die Verbindung von Mobility-as-a-Service (“MaaS”) mit Transportation-as-a-Service (“TaaS”).

Dr. Tom Kirschbaum & Maxim Nohroudi, Gründer von door2door, sagen: „Jetzt schlagen wir das nächste Kapitel auf. Gemeinsam mit Swvl bauen wir einen globalen Mobility Champion mit dem Ziel ‘making cities smarter’. Es ist door2door sehr erfolgreich gelungen einen flexiblen Nahverkehr auf Basis neuer On-Demand Technologien in Europa einzuführen. Ein Nahverkehr der nicht mehr starr nach Fahrplan und Haltestellen fährt, sondern völlig dynamisch. Das ist revolutionär und wird unsere Mobilität nachhaltig verändern. Durch den Zusammenschluss beider Unternehmen werden wir die Technologieführerschaft konsequent ausbauen. Die Kombination des MaaS- und TaaS- Geschäftsmodells liefert unseren Kunden breitere und tiefere Wertschöpfung aus einer Hand. Mit dem Börsengang an der Nasdaq haben wir ausreichend Kapital und Schlagkraft für das Wachstum in neue Technologien, neue Märkte und neue Geschäftsfelder. ”

 Quelle: door2door

Verhandlungen zum Eisenbahn-Tarifvertrag bisher ohne Ergebnis

Die dritte Verhandlungsrunde zwischen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen (AGVDE) endete am 22. März 2022 ohne Ergebnis. ver.di fordert für die rund 6.000 Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt eine Erhöhung von lediglich 3 Prozent angeboten. Um 5 den Druck auf die Arbeitgeber zu erhöhen, wird ver.di ab Anfang April zu Warnstreiks aufrufen.
„Es braucht eine Zeitenwende bei der Lohnentwicklung“, betont ver.di-Verhandlungsführer Volker Nüsse. „Nach den Belastungen der Pandemie können die Beschäftigten nicht noch weiter steigende Preise auf sich nehmen. Das Maß ist voll. Deshalb bleibt uns nach drei ergebnislosen Verhandlungen keine andere Möglichkeit, als mit Warnstreiks Druck zu machen.“
Nüsse verwies in diesem Zusammenhang auf den besonderen Stellenwert 15 der Branche. Unter den Eisenbahn-Tarifvertrag fallen bundesweit etwa 40 Betriebe, die mehrheitlich ÖPNV auf Straße und Schiene sowie Schienengüterverkehr betreiben. „Die Beschäftigten, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag fallen, verrichten die Arbeit der Zukunft, auf die es jetzt in der Energie- und Klimakrise besonders ankommt. In den Arbeitsbedingungen der 20 Beschäftigten drückt sich die Wichtigkeit ihrer Tätigkeit jedoch nicht aus. Auch der Personalmangel erfordert in vielen Betrieben deutliche Verbesserungen.“
Der Tarifvertrag läuft noch bis Ende März 2022. Ab Anfang April sind Warnstreiks in den Betrieben möglich. In den kommenden Tagen wird ver.di Aktionen vorbereiten. Da regional mit Beeinträchtigungen im Öffentlichen Nahverkehr zu rechnen ist, wird ver.di rechtzeitig über die Planungen informieren.
Die nächste Verhandlungsrunde findet am 26. April statt.

Quelle: ver.di