Bund fördert Elektromobilität in Hamburg

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert die Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs auf Elektromobilität in Hamburg mit rund 160 Millionen Euro. Bundesverkehrsminister Volker Wissing überreichte heute den Förderbescheid im Beisein des Senators für Verkehr und Mobilitätswende Anjes Tjarks an die Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Henrik Falk und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH), vertreten durch den Geschäftsführer Toralf Müller. Mit dabei sind Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Walddörfer, die diesen „Scheck für die Zukunft“ stellvertretend entgegennahmen.
Die Fördermittel werden für die Anschaffung von insgesamt 472 E-Bussen (Solo- und Gelenkbusse) sowie rund 700 Ladestationen zur Versorgung der Batteriebusse auf den Betriebshöfen der beiden Verkehrsunternehmen eingesetzt. Die HOCHBAHN kann von diesen Fördermitteln 289 emissionsfreie Busse (194 Solo- und 90 Gelenkbusse sowie 5 Brennstoffzellenbusse) und 481 Ladestationen finanzieren. Bei der VHH werden 183 E-Busse (117 Solo- und 57 Gelenkbusse sowie 9 Kleinbusse) und rund 210 Ladestationen gefördert. Weitere Fördermittel entfallen auf den Umbau der Werkstätten und die Erweiterung von Management-systemen für die Betriebssteuerung. Die HOCHBAHN wird mit 97,3 Millionen Euro gefördert, die VHH mit 59,7 Millionen Euro. Grundlage ist die „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personennahverkehr“ vom 7. September 2021.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „472 weitere Hamburger Stadtbusse fahren künftig elektrisch – dafür investieren wir rund 160 Millionen Euro. Denn Klimaschutz beginnt vor der Haustür – beim Einsteigen in den öffentlichen Nahverkehr. Wir brauchen eine klimaneutrale Mobilität für die Menschen. Das gelingt uns nur mit dem Einsatz von Elektrofahrzeugen, um die Emissionen im Verkehr nachhaltig und dauerhaft zu senken. Denn gerade Busse haben eine enorm hohe Fahrleistung in unseren Innenstädten, da setzen wir mit unserer Förderung gezielt an. Unsere Unterstützung trägt dazu bei, dass in den kommenden Jahren bis zu 40 Prozent der Hamburger Stadtbusflotte elektrifiziert werden kann.“

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende: „Hamburg macht Tempo bei der Elektrifizierung des ÖPNV. Bis 2030 wollen wir alle Dieselbusse auf lokal emissionsfreie Antriebe umgestellt haben. Die Förderung durch das Bundesverkehrsministerium gibt uns dafür deutlichen Rückenwind – darüber freue ich mich sehr. Die Umstellung auf Elektrobusse ist dabei nicht nur ein wichtiger Beitrag für den Klima- und Gesundheitsschutz, sondern steigert auch den Komfort für alle Fahrgäste. Das macht den ÖPNV in Hamburg noch attraktiver und ist so auch ein Baustein für die Mobilitätswende in unserer Stadt.”

Hamburg setzt auf einen emissionsfreien und klimafreundlichen Nahverkehr im hvv. Während die U- und S-Bahnen seit Jahren mit zertifiziertem Ökostrom unterwegs sind, wird nun auch die Hamburger Busflotte kontinuierlich auf emissionsfreie Antriebe umgestellt. Ziel der Freien und Hansestadt Hamburg ist die Umstellung der kompletten Busflotte von knapp 1 800 Fahrzeugen auf emissionsfreie Antriebe in dieser Dekade. Seit 2020 bestellen die HOCHBAHN und die VHH für Hamburg ausschließlich E-Busse.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

WienMobil Rad bald in ganz Wien

Angebotserweiterung bei den Wiener Linien: Neben Bus, Bim und U-Bahn kommen jetzt Leih-Fahrräder zum Fuhrpark hinzu. Pünktlich zu Frühlingsbeginn sind bereits ab 1. April die ersten 1.000 Räder im Einsatz. Die stufenweise Ausrollung ist im Herbst abgeschlossen, dann können die Wiener 3.000 Rädern nutzen und besonders umweltbewusst von A nach B kommen. Im Vollausbau ab Herbst werden flächendeckend in ganz Wien über 200 WienMobil Rad-Stationen – rund 185 physische Stationen und rund 50 virtuelle Stationen – zu finden sein. Neben der Errichtung der Stationen wird auch die Bereitstellung der Räder und der Betrieb, inklusive Servicierung, Wartung und Verteilung der Räder, von der Firma nextbike übernommen. Das bisherige Leihradsystem Citybike Wien wird damit abgelöst.
Der Standardtarif beträgt 60 Cent für 30 Minuten. Viel-Radler profitieren vom Jahresabo um 49€, wo bei jeder Fahrt die erste halbe Stunde kostenlos mit dabei ist. Wer bereits umweltfreundlich mit den Öffis unterwegs ist und zu den Wiener-Linien-Stammkunden zählt, kann auch die Leihräder zu einem günstigeren Preis nutzen: Den WienMobil Mix Standardtarif für Stammkunden gibt es um 30 Cent pro 30 Minuten, das WienMobil Mix Jahresabo um 25€.
Einfach über die nextbike-App oder die Homepage registrieren und los geht’s. Für das Ausleihen nur den QR-Code am Fahrrad mit der nextbike App scannen oder bei der WienMobil Rad Hotline 01/ 385 01 89 anrufen. Bis zu vier Räder gleichzeitig können mit einem Account für Freunde und Familie ausgeborgt werden. Die Räder können 15 Minuten vorher über die App reserviert werden.
Um das Rad zurückzugeben, wird es an der Station abgestellt und das Rahmenschloss verschlossen. Bei einer Rückgabe an virtuellen Stationen mit Fahrradbügeln wird das Rad zusätzlich zum Rahmenschloss mit dem Zahlenschloss abgeschlossen. Der passende Code findet sich am Rad selbst.

Quelle: Wiener Linien

DB will 2022 wieder schwarze Zahlen schreiben

Die Deutsche Bahn (DB) hat beim Umsatz zweistellig zugelegt und damit das Vor-Krisen-Jahr 2019 übertroffen. Der Konzernumsatz stieg im Geschäftsjahr 2021 gegenüber dem Vorjahr um 18,4 Prozent auf 47,3 Milliarden Euro. Im laufenden Jahr will die DB operativ wieder schwarze Zahlen schreiben. Die Bilanz des Jahres 2021 weist dagegen pandemiebedingt mit 1,6 Milliarden Euro noch einen operativen Verlust (EBIT bereinigt) aus. Im Vergleich zum Vorjahr verringerte sich das Minus aber erheblich (2020: minus 2,9 Milliarden Euro). Das Jahresergebnis inklusive außerordentlicher Effekte, Zinsen und Steuern verbesserte sich noch deutlicher um fast fünf Milliarden Euro auf minus 900 Millionen Euro (2020: minus 5,7 Milliarden Euro).
In den Fernverkehrszügen der DB reisten 2021 mehr Fahrgäste als im Vorjahr. Im Kerngeschäft der Bahn stieg der Umsatz insgesamt an, dabei legte auch DB Cargo wieder zu. Trotz Pandemie investierte die DB so viel wie nie zuvor – für mehr Verkehr auf der Schiene, bessere Angebote für Kunden und klimafreundliches Wachstum.
Die DB setzte 2021 die Erweiterung ihrer Flotte fort und baute das Fernverkehrsangebot weiter aus – unter anderem mit einem Halbstundentakt zwischen Hamburg und Berlin. Rund 82 Millionen Reisende nutzten 2021 die Fernverkehrszüge der DB (2020: rund 81 Millionen). Anfang 2020 waren noch zwei Monate ohne Pandemie und mit Fahrgast-Rekorden in die Vergleichszahlen eingeflossen. Von März bis Dezember 2021 reisten rund 30 Prozent mehr Menschen im DB-Fernverkehr als im gleichen Vorjahreszeitraum.
DB Regio lieferte eine stabile Betriebsleistung. Der DB-Nahverkehr verzeichnet zudem volle Auftragsbücher: Der Auftragsbestand lag zum 31.12.2021 mit einem Volumen von rund 93,6 Milliarden Euro 10,5 Prozent über Vorjahr und ist höher als vor der Pandemie. Die europäische Nahverkehrstochter DB Arriva beförderte 2021 fast elf Prozent mehr Reisende und konnte ihren operativen Verlust deutlich verringern.
Die Pünktlichkeit im Schienenpersonenverkehr sank insgesamt um 1,4 Prozentpunkte auf 93,8 Prozent. Die Fernverkehrszüge erreichten zu 75,2 Prozent pünktlich ihr Ziel (2020: 81,8 Prozent). Negativ ausgewirkt haben sich Sonderereignisse wie die Flutkatastrophe und Streiks der Lokführergewerkschaft GDL. Fehlende Kapazitäten im Schienennetz und mehr Baustellen bleiben auch in den kommenden Jahren die größten Herausforderungen. Um Engpässe zu beseitigen, das Netz zu erweitern und zu digitalisieren, investiert und modernisiert die DB so viel wie nie zuvor.

Quelle: Deutsche Bahn

Maskenpflicht im Schweizer ÖV wird aufgehoben

Mitte Februar 2022 hatte der Schweizer Bundesrat entschieden, die letzten noch geltenden Corona-Maßnahmen per Anfang April aufzuheben. Diesen Entscheid hat der Bundesrat an seiner Sitzung vom 30. März 2022 bestätigt. Für den öffentlichen Verkehr bedeutet dies, dass die Maskenpflicht nach 21 Monaten per 1. April 2022 aufgehoben wird.
Die Reisenden haben die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr während dieser Zeit größtenteils konsequent eingehalten. Die Unternehmen des öffentlichen Verkehrs bedanken sich bei ihren Kundinnen und Kunden für diese Disziplin. Selbstverständlich ist es den Fahrgästen freigestellt, im öffentlichen Verkehr weiterhin eine Maske zu tragen. Ein Dank gebührt auch den Mitarbeitenden der Transportunternehmen, welche seit Beginn der Pandemie ohne Unterbruch im Einsatz stehen und den öffentlichen Verkehr aufrechterhalten.
Mit der Aufhebung der Maskenpflicht müssen die öV-Betriebe verschiedene Kommunikationsmittel anpassen beziehungsweise entfernen. Dies betrifft beispielsweise Zugdurchsagen, Fahrzeugbeschriftungen oder Bildschirminformationen. Aus technischen Gründen und aufgrund des Wartungsrhythmus der Wagen wird es voraussichtlich bis zu drei Wochen dauern, bis die Hinweise auf die Maskenpflicht entfernt sind. Auch in diesen, noch markierten Wagen, muss keine Maske mehr getragen werden.

Quelle: SSB AG

Future Mobility Award 2022: Jetzt bewerben und 5.000 € gewinnen

Der Future Mobility Award zeichnet Start-ups aus, die innovative Ideen und Wege für eine nachhaltige Mobilität konzipieren. Die Initiatoren des Awards, die Fachzeitschrift Nahverkehrs-praxis, die Messe Karlsruhe und das AEN – Automotive Engineering Network fordern Start-ups weltweit auf, ihre Konzepte und Projekte einzureichen. Die Stadt Karlsruhe Wirtschaftsförderung stellt den Förderpreis bereit. Bewerbungen werden bis zum 30. April 2022 berücksichtigt. Am 11. Mai 2022 erhalten die Finalisten die Chance, ihr Konzept in der Start-up Zone der IT-TRANS zu pitchen. Die Bekanntgabe des Gewinners und Preisverleihung des Future Mobility Award findet am 17. Mai im Rahmen der 5. Regionakonferenz Mobilitätswende in Ludwigshafen statt.

Weitere Informationen und die Bewerbungsunterlagen zum Future Mobility Award finden Sie unter hier.

Neue CITYLINK-Generation für Chemnitz

Chemnitz erhält neue Straßenbahnen von Stadler. Der Zweckverband Mittelsachsen bestellt 19 CITYLINK mit der Option auf bis zu 27 weitere Fahrzeuge für die Chemnitz-Bahn. Die dreiteiligen Zweirichtungsfahrzeuge gehen ab Sommer 2026 in den Fahrgastbetrieb. Mit der neuen Bestellung erhöht sich die Chemnitzer Fahrzeugflotte von Stadler auf 61 Fahrzeuge. Die vollelektrischen Tram-Trains verbinden die Innenstadt mit dem Chemnitzer Umland.
Die zweite Generation der CITYLINK Fahrzeuge fährt vollständig elektrisch und bieten bis zu 236 Fahrgästen eine umsteigefreie Verbindung aus den Mittelzentren der Region in die Chemnitzer Innenstadt. Die 3-teiligen Tram-Trains sind 37.5 Meter lang und verfügen über 88 Sitzplätze sowie vier Multifunktionsbereiche für den Transport von Rollstühlen, Kinderwagen oder Fahrrädern. Die vollständig stufenlos begehbaren Fahrzeuge können an vier Doppeltüren pro Seite ebenerdig an Bahnsteigen mit 38 Zentimeter und 55 Zentimeter Bahnsteighöhe betreten werden. Die neuen Tram-Trains sind mit einem dynamischen Fahrgastinformationssystem (FIS) und einem funkferngesteuerten Blindeninformationssystem (BLIS) ausgerüstet.
Die Fahrzeuge haben eine Antriebsleistung von 900 kW und erreichen eine Maximalgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde. Sie können mit Straßenbahnstrom (600/750 V Gleichspannung) im Stadtgebiet oder Eisenbahnstrom (15.000 V Wechselspannung) im Umland betrieben werden.

 Mathias Korda, Geschäftsführer des Verkehrsverbund Mittelsachsen: „Mit dem neuen Fahrzeugpaket sind wir kostengünstiger und umweltfreundlicher unterwegs. Damit gehen wir einen großen Schritt Richtung Vollendung des Chemnitzer Modells.“

Quelle: Stadler Deutschland

Viel Bewegung in Hessens Schienennetz

Das hessische Schienennetz wächst: Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir wies am 30.3.2022 im Landtag auf zahlreiche laufende Projekte hin, die in den vergangenen Jahren fertiggestellt wurden, im Bau sind oder auf den Baubeginn zusteuern. „In unserer Schieneninfrastruktur ist vieles in Bewegung gekommen“, sagte der Minister und nannte unter anderem folgende Beispiele:

• Die Fertigstellung der neuen S-Bahn-Station Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen.

• Die zweigleisige Erweiterung des Homburger Damms im Zulauf des Frankfurter Hauptbahnhofs.

• Der laufende Ausbau der S6 von Frankfurt nach Bad Vilbel, der Bau der Lichtwiesenbahn in Darmstadt und die Verlängerung der Stadtbahn ins Frankfurter Europaviertel.

• Die Baurechtserteilung für den ersten Abschnitt der Regionaltangente West.

• Das laufende Genehmigungsverfahren für die Nordmainische S-Bahn.

• Die fortschreitenden Planungen für die Fernverkehrsstrecken Frankfurt-Mannheim, Hanau-Fulda und Fulda-Gerstungen

Skeptisch äußerte sich der Minister zum Vorschlag, eine Landesgesellschaft zur Planung von Schienenprojekten zu gründen. Wie Al-Wazir erläuterte, ist der allergrößte Teil der 2.800 Schienenkilometer in Hessen in der alleinigen Zuständigkeit des Bundes.
Für eine Landesgesellschaft verbliebe damit nur ein sehr geringer und regional begrenzter potenzieller Aufgabenbereich. Der FDP-Vorschlag einer Trägerschaft des Landes, der Verkehrsverbünde, Hessen Mobil und aller Landkreise und kreisfreien Städte würde wegen des hohen Abstimmungsbedarfs eher zur Verlangsamung als zur Beschleunigung führen.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Warnstreikankündigung für den 1. April in vier Bundesländern

Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen e.V. (AGVDE) für rund 6.000 Beschäftigte, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV) fallen, ruft die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten mehrerer Verkehrsunternehmen in vier Bundesländern zum Warnstreik am 1. April 2022 auf. Geplant sind Aktionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Da regional mit Beeinträchtigungen im Öffentlichen Nahverkehr zu rechnen ist, wird ver.di vor Ort rechtzeitig über die konkreten Planungen informieren. ver.di fordert für die Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 7 Prozent. Die Arbeitgeberseite hatte zuletzt eine Erhöhung von lediglich 3 Prozent angeboten.

„Wir werden mit den Warnstreiks ein erstes Zeichen setzen, dass unsere Forderungen ernst gemeint sind und die Arbeitgeber ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen müssen. Falls nötig, wird es auch zu weiteren Aktionen kommen“, betont ver.di-Verhandlungsführer Volker Nüsse. „Die Beschäftigten und ihre Familien sind 15 von den Preiserhöhungen der letzten Monate hart getroffen. Es braucht eine Zeitenwende bei der Lohnentwicklung, um die steigenden Kosten aufzufangen und die Arbeitsbedingungen soweit zu verbessern, dass dem Personalmangel in vielen Betrieben etwas entgegengesetzt werden kann.“

Nüsse verwies in diesem Zusammenhang auf den besonderen Stellenwert der Branche. Unter den Eisenbahn-Tarifvertrag fallen bundesweit etwa 40 Betriebe, die mehrheitlich ÖPNV auf Straße und Schiene sowie Schienengüterverkehr betreiben. „Die Beschäftigten, die unter den Eisenbahn-Tarifvertrag fallen, verrichten die Arbeit der Zukunft, auf die es jetzt in der Energie- und Klimakrise besonders 25 ankommt. In den Arbeitsbedingungen der Beschäftigten drückt sich die Wichtigkeit ihrer Tätigkeit jedoch nicht aus.“
Der Tarifvertrag läuft noch bis Ende März 2022. Ab dem 1. April sind Warnstreiks in den Betrieben möglich. Die nächste Verhandlungsrunde findet am 26. April statt.

Quelle: ver.di

VDV-Vorschläge für Planungsbeschleunigung bei der Infrastruktur

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist die Beschleunigung und Vereinfachung von Planungs- und Genehmigungsverfahren ein besonderer und übergeordneter Schwerpunkt. Die Ampel-Koalition setzt sich diesbezüglich hohe Ziele und will etwa die Verfahrensdauer halbieren. Für den mit Blick auf die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor besonders relevanten Bereich der Infrastruktur macht der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) nun zahlreiche konkrete Vorschläge, wie aus seiner Sicht die Planungsbeschleunigung schnell in die Tat umgesetzt werden kann.

„Die Planungs- und Genehmigungszeiträume bei vielen unserer Ausbau- und Modernisierungsvorhaben sind zu lang, zu kompliziert und zum Teil überbürokratisiert. Mit den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen wird es nahezu unmöglich, die bis 2030 angestrebten Kapazitäts- und Netzerweiterungen auf der Schiene und im gesamten öffentlichen Verkehr zu realisieren. Zwar gab es in der letzten Legislaturperiode schon einige deutliche Verbesserungen bei der Planungsbeschleunigung im Fachrecht, wir sehen aber weiterhin großen Handlungsbedarf. Deshalb haben Experten des Verbandes und der Branche weitere konkrete Vorschläge macht, wie und wo die Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren nun umgesetzt werden kann. Aus unserer Sicht kann es sofort losgehen, wir stehen bereit“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Der VDV hat in seinem neuen Positionspapier zur Planungsbeschleunigung für die Schieneninfrastruktur fünf Punkte identifiziert, wo die politischen Entscheider die Rahmenbedingungen für Planungs- und Genehmigungsverfahren durch entsprechende Gesetzesänderungen und Priorisierungen verbessern und die Verfahren damit nachhaltig beschleunigen können:
1. Digitalisierung, Modernisierung und Vereinfachung von Anforderungen, Planungsprozessen und Genehmigungsverfahren
2. Arten-, Naturschutz- und Wasserrecht für klimafreundliche Infrastruktur öffnen
3. Verlässliche Projektressourcen von Planung bis Inbetriebnahme sicherstellen
4. Neuer gesellschaftlicher Konsens für Schieneninfrastruktur, bessere Kommunikation und Öffentlichkeitsbeteiligung
5. Anforderungen an Vorhabenumsetzung nach Genehmigung modernisieren

„Zu jedem dieser Punkte gibt es im VDV-Papier zahlreiche konkrete Maßnahmen und Vorschläge. Das geht von Änderungsvorschlägen in den entsprechenden Gesetzen über Ideen für Bürokratieabbau, etwa durch Digtialisierung der Prozesse, bis hin zur Empfehlung für den Aufbau von personellen Ressourcen in den entsprechenden Ämtern. In Summe ist das ein umfassender Maßnahmenkatalog und ein konkreter Handlungsleitfaden, wie aus Sicht der Branche die Planungsbeschleunigung im Sinne der Ziele des Koalitionsvertrags nun zeitnah verbessert werden kann. Wir schlagen vor, diese Ideen auch mit in die Arbeit der Beschleunigungskomission der Bundesregierung einfließen zu lassen, die laut Koalitionsvertrag ja noch in diesem Jahr ihre Arbeit aufnehmen soll. Auch hier stehen wir selbstverständlich mit unserer Fachexpertise für eine Mitarbeit zur Verfügung“, so Wortmann.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Wie geht es weiter mit dem 9-Euro-Ticket?

Neun Euro pro Monat für 90 Tage? Die Idee für günstigere Nahverkehrs-Monatstickets stößt grundsätzlich auf viel Beifall. Doch die Umsetzung ist offenbar nicht ganz einfach. Woran hakt es? Die Idee an sich – das Neun-Euro-Ticket für 90 Tage – begrüßen die Verkehrsminister der Länder. Mit diesem Angebot ließen sich Menschen ganz konkret von den derzeit hohen Energiepreisen entlasten. Und zudem womöglich auch neue Kunden für den Nahverkehr gewinnen, etwa Autofahrer, die angesichts der hohen Spritpreise umsteigen.
Der Vorschlag der Bundesregierung ist aus Sicht der Länder jedoch schwer umzusetzen. Der Organisationsaufwand ist hoch. Es gibt in Deutschland viele verschiedene Verkehrsverbünde, manche sind eher klein, andere ziemlich groß. Die sind ganz unterschiedlich finanziert. Und dann gibt es auch jede Menge Menschen, die jetzt schon Monats- oder Jahrestickets haben. Was ist mit ihnen? Wie werden sie entlastet? Deutlich einfacher zu organisieren wäre ein Gratis-Ticket. Bundesverkehrsminister Volker Wissing lehnt das aber ab. Denn dann wisse man nicht, wie viele Menschen im Nahverkehr unterwegs sind. Und die Verkehrsverbünde könnten nicht einschätzen, ob sie mehr Busse und Bahnen einsetzen müssen, weil auf einmal viel mehr Leute mitfahren.
Bevor es losgeht, müssen noch weitere Fragen beantwortet werden. Zum Beispiel: Wo soll das Ticket gelten? Die Verbünde sind ganz unterschiedlich groß. Gilt das dann für eine Zone, für zwei, für das ganze Netz? Und: Wo bekommt man das Ticket überhaupt? Laut Wissing soll alles digital laufen, aber auch dafür müsste dann eine geeignete Plattform geschaffen werden. Klar ist auf jeden Fall: Auch wer jetzt schon ein Monatsticket hat, soll profitieren. Und es soll schnell gehen. Eine Arbeitsgruppe von Bund und Ländern soll diese Fragen nun klären. Und die Verkehrsverbünde arbeiten intensiv an einer schnellen Umsetzung.
Wenn alles klappt und geklärt ist, könnte es schon ab 1. Mai losgehen mit dem Neun-Euro-Ticket.

Quelle: tagesschau.de