ÖPNV-Fahrgastzahlen im Jahr 2021 auf neuem Tiefststand

Bedingt durch die Corona-Pandemie waren im Jahr 2021 nochmals weniger Fahrgäste im Linienverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als Jahr 2020. Die Fahrgastzahl sank damit auf den tiefsten Stand seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2004. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, lag die Zahl der Fahrgäste 2021 mit fast 7,9 Milliarden 4 % unter dem Wert von 2020 und 34 % unter dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019. Der Rückgang der Fahrgastzahl im Vorjahresvergleich ist allerdings ausschließlich auf das von Lockdown-Maßnahmen und der Einführung der „Homeoffice-Pflicht“ geprägte 1. Quartal 2021 zurückzuführen, während das 1. Quartal 2020 noch vergleichsweise gering von der Pandemie beeinflusst war. Im 2. bis 4. Quartal 2021 reisten durchgängig mehr Fahrgäste im Bus- und Bahnlinienverkehr als in den Vorjahresquartalen.

Quelle: DESTATIS | Statistisches Bundesamt

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„Osterpaket“ positiv für den Verkehrssektor

Die Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrsforums (DVF) Dr. Heike van Hoorn hat sich zum sogenannten Osterpaket der Bundesregierung positiv geäußert: „Vorrang für erneuerbare Energien – das Prinzip begrüßen wir hundertprozentig. Der Verkehrssektor braucht Grünstrom, Wasserstoff und E-Fuels, sonst kann der klimafreundliche Umbau unserer Mobilität nicht gelingen. Das Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur, bei den Netzen und Anschlüssen muss massiv erhöht werden. Die Planungsbeschleunigung muss ebenso für die Verkehrsinfrastruktur gelten, für Schienenwege, ÖPNV, Wasserstraße, Radwege und weitere. Dann kann ein Teil der Emissionssenkung auch aus der Verkehrsverlagerung gewonnen werden.“

Folgende von der Bundesregierung geplante Grundsätze und Maßnahmen bewertet das DVF positiv:

-Nutzung erneuerbarer Energien liegt im überragenden öffentlichen Interesse
-Stromversorgung in Deutschland soll 2035 nahezu vollständig auf erneuerbaren Energien basieren. Verdoppelung des Ausbauziels. Erhöhung der Ziele für Offshore-Windenergie. Erhöhung der Ausschreibungsmengen.
-Abschaffung der EEG-Umlage. Strom im Verkehr muss von regulatorischen Kosten entlastet werden.

 Weitere Schritte müssen folgen:

 -Bundeshaushalt 2022 ff: Finanzmittel für die Transformation im Verkehr müssen gesichert werden.
– Einbeziehung der Verkehrsinfrastruktur in grundlegende Schritte zur Planungsbeschleunigung, konkret z. B. durch Einführung einer Stichtagsregelung und Redaktionsschluss.
-Beschleunigung, Entbürokratisierung und Harmonisierung für Ladeinfrastrukturausbau durch einheitliche Auslegung des Eichrechts in Kommunen, Aufbau eines Netzkatasters, mehr Digitalisierung.
-Dafür Ladegipfel organisieren mit Bund, Ländern, Kommunen, Herstellern, Energie- und Infrastrukturbranche, Nutzerverbänden, Transportwirtschaft u.a.

Quelle: Deutsches Verkehrsforum

Deutscher Verkehrswendepreis 2022

Das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene e.V. hat heute Nachmittag (6.4.2022) auf einer Gala-Veranstaltung in Berlin den „Deutschen Verkehrswendepreis 2022“ vergeben. Ausgezeichnet wurden fünf Projekte, die als Leuchtturm-Beispiele ihre Region schon heute lebenswerter machen und daher deutschlandweit Vorbilder für nachhaltige Mobilität sind. „Diese Projekte bieten entscheidenden Mehrwert auf Basis der bereits vorhandenen Struktur und bringen so Tempo in die Verkehrswende“, lobte der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesumweltministerium, Christian Kühn in seiner Laudatio.

„Klimaschutz im Verkehr ist eine Mammutaufgabe, an der man verzweifeln kann. Deshalb haben wir uns bundesweit auf die Suche nach ermutigenden Praxisbeispielen vor Ort gemacht. Die frohe Botschaft: Wir sind fündig geworden. Die Verkehrswende in Deutschland beginnt vor Ort“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Sowohl für den Personen-, als auch für den Güterverkehr zeigen die Preisträger Wege auf, wie unser aller Mobilität schnell besser und nachhaltiger werden kann. Und das Beste ist, alle Erfolgsbeispiele sind übertragbar auf andere Regionen in Deutschland und Europa.“

Alle fünf Preisträger setzen auf die Verknüpfung der Verkehrsträger und erleichtern den Zugang zum Schienenverkehr. Das Projekt PlusBus, eine Erfindung des Mitteldeutschen Verkehrsverbundes (MDV) im Herzen der Metropolregion Halle/Leipzig, schafft großflächig Mobilität im ländlichen Raum. Erstmals wurden landkreisübergreifende Buslinien systematisch im Stundentakt und mit kurzen Übergangszeiten mit den Zügen des Personennahverkehrs verbunden. Nach einem Fahrgastplus von über 50 Prozent fährt der PlusBus mittlerweile deutschlandweit auf 130 Linien in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg und dem Saarland. Eine Einführung in Niedersachsen und Schleswig-Holstein wird derzeit geprüft.
Der Preisträger ioki aus Hamburg setzt für die sogenannte erste und letzte Meile auf On-Demand-Shuttles als Ergänzung des Nahverkehrs. Das Gemeinschaftsangebot der Deutschen Bahn-Tochter für intelligente Online-Mobilität und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein ist in den Hamburger Verkehrsverbund (hvv) integriert. Die elektrisch angetriebenen Shuttles für bis zu sechs Personen werden individuell per App gebucht und schließen die Lücke zwischen Haltestelle und Haustür am Stadtrand von Hamburg.
Wer statt Shuttle das Fahrrad für die letzte Meile nutzt, ist Adressat des Fahrradparkhauses Eberswalde. Es bietet auf zwei Stockwerken über 600 Stellplätze als Einzel- oder Doppelparker, auch für Lastenräder und Anhänger sowie für Eltern-Kind und Senioren. Wer noch geschützter stehen will, kann eine der 60 Fahrradboxen für fünf Euro monatlich mieten. Das 1.300 Quadratmeter große Fahrradparkhaus wurde in nahezu reiner Holzbauweise errichtet. Eine Holzstreben-Fassade in freier Anordnung macht das Gebäude am Hauptbahnhof zu einem Hingucker. Die Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach erzeugt Strom für Beleuchtung und das Laden der Batterien von E-Bikes.
Ebenfalls ausgezeichnet wurden Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, Verkehrsverbund Rhein-Sieg und der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe als Träger des Zukunftsnetz Mobilität NRW. Das kommunale Unterstützungsnetzwerk berät, begleitet, vernetzt und qualifiziert seine Mitglieder in allen Fragen zur kommunalen Mobilitätswende. Drei regionale Koordinierungsstellen unterstützen mittlerweile mehr als 280 Kommunen und Kreise in ganz Nordrhein-Westfalen auf dem Weg zu einer nachhaltigen und klimagerechten Mobilität. Dabei nutzt das Netzwerk zwei wesentliche Instrumente: Das Kommunale Mobilitätsmanagement richtet sich nach innen und organisiert den notwendigen strukturellen und prozessualen Rahmen zwischen Kommunalpolitik, Kommunalverwaltung und Zivilgesellschaft neu. Das zielgruppen- und standortbezogene Mobilitätsmanagement richtet sich nach außen. Es beeinflusst das individuelle Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger mit zielgerichteten Angeboten und nimmt die Menschen im Transformationsprozess mit.
Eine unkomplizierte Lösung, um rasch mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen, hat der Preisträger VTG in Partnerschaft mit Vega International und Kässbohrer Transporttechnik entwickelt. 90 Prozent der Lkw-Trailer in der EU sind nicht kranbar. Die roadrailLink (r2L)-Umschlag- und Transporttechnologie macht es möglich: Der r2L-Korb ist ein vollverzinkter Verladekorb, in den die Trailer hineingefahren werden. Mit einem Terminalkran oder Reach-Staker kann der Korb dann mitsamt Trailer in oder aus einem Doppeltaschenwagen gehoben werden.
Der Wettbewerb „Deutscher Verkehrswendepreis“ ist Teil des Projektes „Verkehrswende konkret“. Gefördert wird das Projekt vom Umweltbundesamt und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz.
Die Preisverleihung findet statt am Mittwoch, 6.4.2022, zwischen 15.00 und 17.00h mit anschließendem Get Together (Ort: Colonia Nova, Thiemannstraße 1, 12059 Berlin). Eine Teilnahme ist virtuell möglich unter folgendem Link.

Quelle: Allianz pro Schiene

VRR-FlexTicket

Mit dem neuen FlexTicket hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ein Ticketmodell entwickelt, das die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs flexibler macht. Damit trägt der Verbund dem Wunsch vieler Fahrgäste nach Ticketmodellen für eine flexiblere Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs Rechnung. Das neue Angebot ist ab dem Januar 2022 in den Varianten Flex25 und Flex35 verfügbar.
In Kombination mit einem festen Grundbetrag von 3,90 Euro (Flex25) bzw. 8.90 Euro (Flex35) haben Ticketinhaber an 30 aufeinander folgenden Tagen Zugriff auf rabattierte EinzelTickets. In der Variante Flex25 erhalten Fahrgäste 25 Prozent Rabatt auf EinzelTickets und das FahrradTicket. Die Variante Flex35 bietet 35 Prozent Rabatt auf EinzelTickets und eine kostenlose Fahrradmitnahme. Kunden können die Preisstufe der EinzelTickets jederzeit frei wählen: Das FlexTicket gilt in den Preisstufen A1, A2, A3, B, C und D. Beide Tarifmodelle sind ausschließlich digital verfügbar. Kunden, die eine der bei-den Ticket-Varianten nutzen möchten, benötigen ein digitales Kundenkonto in einer App. Der Grundbetrag verlängert sich automatisch oder kann jederzeit. bequem zum Ende eines je-den 30-Tage-Zeitraums ohne Frist kostenlos gekündigt werden.‘
„Auch wenn sich in vielen Fällen die Flatrate-Produkte wie das übertragbare Ticket2000 nach wie vor lohnen, haben wir vorausschauend an Tarifen gearbeitet, die neue Arbeitsmodelle stärker berücksichtigen“, sagt VRR-Vorstand José Luis Castrillo. „Mit dem FlexTicket-Modell für Einzelkunden kommen wir dem Wunsch der Fahrgäste nach, neben dem Bartarif und den Abonnements einen weiteren, flexiblen Tarif für regelmäßigere Nutzer anzubieten“, so Castrillo. Mit den Wahlmöglichkeiten der verschiedenen Tarife soll es gelingen, den ÖPNV in vielen Fällen auch zur wirtschaftlich günstigeren Alternative zum eigenen Auto zu machen. Nicht erst seit der Corona-Pandemie, die neue Arbeitsmodelle mit Auswirkungen auf die Arbeitsplatzmobilität etablierte, sondern schon seit einiger Zeit beobachtet der Verbund ein verändertes Konsumentenverhalten mit dem Wunsch der Nutzer, Tickets variabler einsetzen zu können. Auf diese Marktentwicklung reagiert der VRR nun mit einem weiteren flexiblen Ticket Modell.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)

Erste App-Version von Mobility Inside

Erstmals in Deutschland und vermutlich auch Europa steht Fahrgästen eine unternehmens- und verkehrsmittelübergreifende App zur Verfügung, die „Informieren, Buchen und Bezahlen“ aus einer Hand anstrebt: Ab heute, 4. April 2022 stellt Mobility inside nach intensiver Vorbereitung die erste App-Version in die Stores. Den Fahrgästen stehen vom Namen her verschiedene, aber technisch identische Anwendungen zur Verfügung, die ab sofort genutzt und ausgiebig getestet werden können. Ziel ist, deutschlandweit nur eine einzige App für alle Reisen mit Bus und Bahn, Bike- und Carsharing zu benötigen. Die Apps der in der ersten Phase teilnehmenden Partner heißen:

•             RMV.Deutschland           (Rhein-Main-Verkehrsverbund) 

•             MVG Deutschland           (Münchner Verkehrsgesellschaft)

•             dTicket (BOGESTRA)

•             DOplus (DSW21)

Zum Marktstart mit dabei sind die Tarife von Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sowie Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). Jede App kann Fahrkarten der jeweils anderen verkaufen, umfasst also alle vier Tarife.
Schrittweise wird diese App-Version um zusätzliche Funktionen, Tarife und Partner erweitert und kontinuierlich optimiert, um schließlich auf die komplette ÖPNV- und Mobilitätsbranche ausgerollt zu werden. Gerade auch kleinere Verkehrsunternehmen können bei Mobility inside mitmachen – dafür sorgt die technische wie organisatorische Gestaltung des Projekts. 
Mit der nun gelaunchten App können Fahrgäste Einzel- und Tageskarten für Erwachsene zum Regeltarif erwerben, im MVV-, RMV- und VRR-Gebiet auch Kurzstrecken-Tickets. Der Verkauf des Tarifs im Schienennahverkehr sowie von DB-Fernverkehr erfolgt vorerst per Link zum DB-Navigator.  Die deutschlandweite Verbindungsauskunft zu Bus und Bahn umfasst die Angabe von Echtzeitdaten und ist zudem multimodal: Mit dabei sind die Sharing-Angebote von ShareNow, Miles, Tier, Call a Bike, nextbike und MVG Rad. 
Fahrgäste müssen sich vor Nutzung der App registrieren, da die Anwendung in dieser Form neu ist. Dies gilt auch, wenn sie bereits bei einem der Partner einen Account haben. Die Abrechnung erfolgt nach Buchung der Fahrkarten per Lastschrift. 
Maßgeblich unterstützt wurde die Realisierung der Mobility inside-App vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr, welches mit 10,3 Millionen Euro die Hälfte der Kosten im Rahmen des Förderprojekts „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ förderte.
Bei Mobility inside handelt es sich um die erste vergleichbare App überhaupt in Deutschland. Der Erfolg dieses Launches hängt auch von einer regen Nutzung durch die Fahrgäste ab. Denn so können technische Hürden schneller erkannt und beseitigt werden und die Nutzerfreundlichkeit weiter verbessert werden: Die bei der ersten Produktivversion erwarteten Anregungen von Nutzerinnen und Nutzern für die Optimierung von technischen Funktionen und Handling werden gesammelt und bei der Weiterentwicklung berücksichtigt. Gleichzeitig sind diese ersten App-Versionen auch ein Aufruf an alle Unternehmen der ÖV-Branche, sich an diesem Leuchtturmprojekt zu beteiligen. 

Quelle: Mobility Inside

Sanierung des ÖPNV

Der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner will im Bemühen um eine klimafreundlichere Mobilität den Bund stärker in die Pflicht nehmen. Auf den Kosten der Sanierung des für die Verkehrswende so wichtigen öffentlichen Nahverkehrs dürften die Kommunen nicht sitzen bleiben. „Die Städte haben riesige Bestandsstrecken, die erhalten, saniert, modernisiert und barrierefrei umgebaut werden müssen – doch für die erforderlichen gewaltigen Ausgaben gibt es keine Förderung des Bundes mehr”, monierte Würzner. Die Kommunen könnten das alleine nicht stemmen. Er plädiert auch für deutlich reduzierte Tarife.
Zwar würden neue Haltestellen noch mitfinanziert, sagte Würzner, der Erster Stellvertreter des Präsidenten des Deutschen Städtetags, Markus Lewe (Münster), ist, der Deutschen Presse-Agentur. Doch das gelte nicht für die in die Jahre gekommenen Fahrwege dorthin. Die neue Bundesregierung müsse ihren Förderschwerpunkt von der Beteiligung an neuen Strecken, für deren Kosten der Bund bis zu 70 Prozent beisteuere, auf die Ertüchtigung bestehender Straßenbahngleise verschieben. „Da muss es rasch ein Umdenken geben, denn einige Kommunen bauen mangels Mitteln für den Unterhalt Infrastruktur zurück.” Nach Auskunft des Landesverkehrsministeriums gibt es bereits solche Programme.
Nicht nur die Substanz des ÖPNV müsse verbessert werden, so Würzner, sondern auch das Preisgefüge. „Der Nahverkehr muss günstiger werden.” Eine Schülerjahreskarte für 550 Euro stelle für manche Eltern, zumal bei zwei oder mehr schulpflichtigen Kindern, eine hohe Belastung dar. In einem Stufenmodell will Würzner von Gratis-Tagen über Nulltarif für Kinder und Heranwachsende sowie Menschen über 60 Jahren zur kostenlosen Nutzung von Bussen und Bahnen für alle kommen.

Quelle: sueddeutsche.de

63 Züge mit alternativem Antrieb für das Niederrhein-Münsterland-Netz

Am 4. April 2022 ist der Vertrag für die Produktion, Lieferung und die langfristige Instandhaltung von 63 lokal emissionsfreien Triebfahrzeugen unterzeichnet worden. Vertragspartner sind der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und der spanische Fahrzeughersteller Contrucciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A. (CAF). Vorab hatten VRR und NWL nach einem europaweiten Vergabeverfahren dem Unternehmen den Zuschlag erteilt und setzen damit auf innovative Antriebstechnologien im Regionalverkehr. Ab 2025 stellen die SPNV-Aufgabenträger den Dieselbetrieb im Niederrhein-Münsterland-Netz (NMN) auf lokal emissionsfreie Fahrzeuge um und bieten den Fahrgästen zusätzliche Sitzplatzkapazitäten. Ein wichtiger Schritt, um bis zum Jahr 2030 90 Prozent der SPNV-Leistungen im Verbundgebiet elektrisch erbringen und die Emissionen von CO2, Feinstaub und Lärm weiter reduzieren zu können. Das Netz umfasst die sieben Regionalverkehrslinien RE 10, RE 14, RE 44, RB 31, RB 36, RB 37 und RB 43 mit jährlichen Verkehrsleistungen von über sechs Millionen Zugkilometern.
Die Lieferung der Fahrzeuge von Typ „Civity BEMU“ erfolgt in zwei Größen mit einem Sitzplatzangebot von je 120 beziehungsweise 160 Sitzplätzen, was deutliche Kapazitätssteigerungen auf vielen Linien des Niederrhein-Münsterland-Netzes ermöglicht. Es handelt sich bei den Fahrzeugen um batterieelektrische Fahrzeuge.
Bevor die neuen Fahrzeuge ihren Betrieb aufnehmen können, muss die Eisenbahninfrastruktur entsprechend ausgebaut werden: So müssen beispielsweise die Stellwerkstechnik erneuert, Bahnsteige verlängert und für einen niveaugleichen Ein- und Ausstieg erhöht, der Bahnhof Coesfeld elektrifiziert, in Geldern eine Wendeanlage für die neue RB 37 errichtet sowie Abstellanlagen erweitert und ertüchtigt werden. In Kleve baut die DB Netz AG eine Oberleitungsinselanlage (OLIA) an der die neuen BEMU-Fahrzeuge aufgeladen werden können. Darüber hinaus wird die ehemalige Zechenbahn nach Kamp-Lintfort reaktiviert und verlängert, so dass der Hochschulstandort künftig an das SPNV-Netz angeschlossen wird.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR)

Neue Doppelstock-Züge für die Kinzigtalbahn

Alstom hat mit der DB Regio AG einen Liefervertrag über 29 elektrische Doppelstocktriebzüge des Modells Coradia Stream High Capacity (HC) geschlossen. Die Züge werden ab Dezember 2025 auf den Linien der RE50 (Frankfurt – Fulda – Bebra) und RB51 (Frankfurt – Wächtersbach) eingesetzt. Die DB Regio betreibt die Strecken nach einer Ausschreibung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds und des Nordhessischen Verkehrsverbunds über den Fahrplanwechsel am 14.12.2025 hinaus mit Neufahrzeugen.
Alstom wird die Züge für die Kinzigtalbahn in Salzgitter produzieren. Das Projektbüro mit Projekt- und Vertragsmanagement, Validierung und Inbetriebnahme, Dokumentation und Schulung wird in Deutschland sein.

„Die neuen elektrischen Doppelstocktriebzüge beschleunigen schneller. Dies ermöglicht einen engeren Takt: So verkürzt sich die Fahrzeit des RE50 zwischen Frankfurt und Fulda im Schnitt um acht Minuten. Künftig fährt der RE50 in der Hauptverkehrszeit sogar stündlich bis nach Bebra. Mehr Angebot und hoher Reisekomfort in Neufahrzeugen – wir freuen uns darauf, mit diesen Verbesserungen den Nahverkehr im Kinzigtal für die Fahrgäste deutlich attraktiver zu machen“, so Maik Dreser, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Mitte.

„Mit den neuen Zügen bieten wir zwischen Frankfurt und Osthessen zu Stoßzeiten künftig über 1080 Sitzplätze und zu den anderen Fahrtzeiten 840 statt bisher 720 Sitzplätze“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Zudem bieten die Züge mehr Komfort mit Steckdosen am Platz und Tischen sowie kostenlosem WLAN. Mit der Kombination aus mehr Platz, mehr Komfort und schnelleren Fahrzeiten profitieren unsere Fahrgäste ganz erheblich von den neuen Alstom-Fahrzeugen. Im Kinzigtal ab Dezember 2025 und zwischen Frankfurt, Mittelhessen und Kassel sogar bereits ein Jahr früher.“

Quelle: Alstom

Berufskampagne der NRW-Bahnen

Ob in den Zügen, der Werkstatt oder der IT: Die Bahnbranche in Nordrhein-Westfalen bietet in den kommenden Jahren hunderte spannende und zukunftssichere neue Jobs sowie eine starke Gemeinschaft. Mit einer gemeinsamen Kampagne macht die Bahnbranche in NRW auf die Vielfalt der qualifizierten Berufe aufmerksam. Das Ziel: noch mehr Menschen für einen Job bei den Bahnen im Land begeistern. Nachdem die Unternehmen in der Vergangenheit bereits massiv für die Lokführer*innen-Ausbildung geworben hatten, rückt die Initiative mit der neuen Kampagne weitere Berufsfelder in den Fokus. Die Website www.bahnen.nrw stellt sechs Profile näher vor: Triebfahrzeugführer, Werkstattmitarbeiter, Disponent, Kundenbetreuer, Betriebsplaner und IT-Spezialist. Neben Hintergründen und Fakten zum Tätigkeitsfeld und den Anforderungen gewähren Videos einen lebendigen und authentischen Einblick in den Berufsalltag.
Für Interessierte erleichtert ein Bewerberpool auf den einzelnen Berufsbildern der Kampagnenseite den Berufseinstieg als Bahner. Per Klick können sie sich unkompliziert bei den Eisenbahnverkehrsunternehmen vorstellen. Aber auch bei Fragen rund um den beruflichen Start stehen bei den Bahnen in NRW die Türen offen: So findet beispielsweise am 26. April um 11 Uhr ein Live-Dialog statt. Personaler und Triebfahrzeugführer laden zum persönlichen Austausch ein: www.bahnen.nrw/dialog

Quelle: Landesprogramm Fokus Bahn NRW

Neue Rolltreppen der Haltestelle „Akazienweg“ in Köln

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) haben an der U-Bahn-Haltestelle „Akazienweg“ zwei neue Rolltreppen in Betrieb genommen, mit denen die Bahnsteigebene der Stadtbahn-Linien 3 und 4 erreichbar ist. Die beiden Anlagen ersetzen zwei Rolltreppen aus dem Jahr 1991, die nach über 30 Jahren Betrieb zu störanfällig waren.
Der Austausch der Rolltreppen gehört zu einem umfangreichen Programm, mit dem bis einschließlich 2023 insgesamt 39 Anlagen an zwölf U-Bahn-Haltestellen in der links-rheinischen Innenstadt und im Stadtbezirk Ehrenfeld erneuert werden. Die neuen Rolltreppen weisen den neuesten Stand der Technik auf und bieten den Fahrgästen wesentliche Verbesserungen hinsichtlich Sicherheit und Verfügbarkeit. So sind die Rolltreppen in der Lage, abhängig von der Frequentierung in den Aufwärts- oder Abwärtsbetrieb zu wechseln. Bei einer versehentlichen Betätigung des Nothalt-schalters können die Anlagen automatisiert den Störungsgrund überprüfen und ggf. selbsttätig wieder in Betrieb gehen. Die neuen Trittstufen weisen gelb markierte Hinter- und Seitenkanten auf, womit insbesondere sehbehinderte Menschen besser geschützt werden. Sockelbürsten an Treppenenden reduzieren die Einklemmgefahren. Die neuen Anlagen arbeiten energieeffizienter und werden durch eine geringere Störanfälligkeit weniger Ausfälle haben.
Zudem sind die neuen Rolltreppen mit einer besonderen Beleuchtung ausgestattet. Die Illumination führt zu interessanten Lichteffekten, mit denen die Aufenthaltsqualität in den Haltestellen verbessert werden kann. Die Einrichtung war ohne Mehrkosten möglich.

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB)