BVG testet eCitaro-Gelenkbus

Auf dem Weg zur Elektrifizierung der Busflotte testen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ein weiteres Gelenkbusmodell mit Elektroantrieb. Seit dem 11. April ist der eCitaro der Firma Evobus im Fahrgastverkehr unterwegs. Zuerst im Ersatzverkehr für die Straßenbahnlinie M4 und ab dem 15. April auf der Linie 107 im Nordosten der Stadt. Zwar hat die BVG bereits seit zwei Jahren elektrische Gelenkbusse im Einsatz, allerdings wird der 18-Meter-lange Gast nicht durch einen Pantographen an der Endhaltestelle, sondern per Kabel im Depot geladen. Der Test soll nun zeigen, wie sich das Fahrzeug im Berliner Alltag schlägt und mit der vorhandenen BVG-Ladeinfrastruktur harmoniert.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe

9-Euro-Ticket soll über Bundesländergrenzen hinweg gültig sein

Wenngleich das 9-Euro-Ticket für Bus und Bahn wohl erst im Juni kommt, erwartet Nutzer des ÖPNV aller Voraussicht nach eine entscheidende Ausweitung des Tickets: Das im Entlastungspaket der Bundesregierung geplante Monatsticket soll offenbar auch über Ländergrenzen hinweg gültig sein. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland zitiert aus dem Verkehrsausschuss, eine regional begrenzte Gültigkeit sei unpraktikabel. Der Bund sei bereit, die Kosten von geschätzt 2,5 Milliarden Euro für die dreimonatige Vergünstigung zu übernehmen.
„Das Neun-Euro-Ticket muss bundesweit gültig sein”, sagte der SPD-Verkehrsexperte im Bundestag, Martin Kröber, den RND-Zeitungen. „Sonst benachteiligt es jene Pendlerinnen und Pendler, die über die Grenzen von Bundesländern und Tarifverbünden unterwegs sind.” Wegen des nötigen Gesetzgebungsprozesses sei der 1. Juni der frühestmögliche Zeitpunkt.
Am 18. oder 19. Mai soll der Bundestag laut Bericht über einen noch zu erarbeitenden Gesetzentwurf abstimmen, am 20. Mai der Bundesrat. Damit würden auch in den Sommerferienmonaten Juli und August Neun-Euro-Tickets verfügbar sein.

Quelle: kreiszeitung.de, südwestpresse

E-Busse für die „grüne Linie“

Auf „leisen Sohlen“ kommen die neuen angefahren, elektrisch angetrieben durch sechs Batterie-Packs mit einer Gesamtkapazität von 480 kWh auf den Dächern der Fahrzeuge. Die ersten zehn Elektrobusse der wupsi wurden ausgiebig getestet und sind bereit, künftig auf der Linie 222 zwischen Bergisch Gladbach und Leverkusen zu fahren.

Stephan Santelmann, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises und NVR-Verbandsvorsteher: „Für eine erfolgreiche Mobilitätswende ist nicht nur die Schaffung neuer Angebote wichtig, sondern auch die Überprüfung und damit einhergehende Anpassungen des bestehenden Angebotes. Die technischen Möglichkeiten erlauben inzwischen den Einsatz von batteriebetriebenen Elektrobussen auch auf längeren Strecken. Wir freuen uns, dass diese künftig im Kreisgebiet und der Stadt Leverkusen unterwegs sein werden.“

Die zehn Busse werden in den kommenden Wochen nach und nach auf der Linie 222 eingesetzt, die den Bergisch Gladbacher Busbahnhof mit seinem Pendant in Opladen verbindet. In den vergangenen Wochen wurden sowohl die Busse, als auch die Infrastruktur getestet. „Die Busse haben einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Die vom Hersteller MAN angegebene Reichweite konnte bestätigt werden und auch die Infrastruktur funktioniert“, freut sich Marc Kretkowski, Geschäftsführer der wupsi.
Sechs E-Busse werden künftig vom Betriebshof Leverkusen aus fahren, vier bedienen die Linien vom Standort Bergisch Gladbach aus. Für die Einführung der E-Busse waren einige Zusatzarbeiten nötig: Auf dem Betriebshof in Bergisch Gladbach musste die Anschlusskapazität durch den Netzbetreiber erhöht werden, elektrische Anlagen ausgebaut und ergänzt werden, zudem wurden auf beiden Betriebshöfen neue Stromleitungen verlegt, um die Ladegeräte mit ausreichend Strom versorgen zu können. Havarie-Plätze werden in den nächsten Wochen geschaffen und auch ein neues Betriebshofmanagementsystem wird eingeführt. Die Werkstatt wurde ebenfalls umgerüstet und in den nächsten Wochen wird ein neuer Hocharbeitsplatz entstehen, um die Batterien auch von oben warten zu können. Sowohl die Mitarbeiter der Werkstatt als auch die Leitstelle und das Fahrpersonal wurde in den vergangenen Wochen entsprechend geschult.
Die vom Hersteller angegebene Reichweite von mindestens 206 Kilometern bei voller Ladung konnte in den Tests bisher bestätigt werden. Die Vollladung mit 150 kW dauert ca. 2,5-3 Stunden. Die wupsi hat daher sowohl Schnelllader als auch normale Ladestationen auf den Betriebshöfen integriert.
Neben der Ausstattung mit Klimaanlage und Hybrid-Heizung halten die E-Busse eine Besonderheit für die Fahrgäste bereit: 32 USB-Anschlüsse ermöglichen das Laden elektronischer Geräte von allen Sitzplätzen aus. Auch an den Schutz für Fußgänger ist gedacht. Seit Juli 2021 müssen E-Fahrzeuge bis zu einem Tempo von 20 km/h ein Warngeräusch aussenden. Die Busse sind also leise, aber nicht komplett lautlos unterwegs. 

Quelle: Nahverkehr Rheinland (NVR)

Förderung von NVR- und VRR-Projekten

Die verkehrliche Entwicklung hat eine herausragende Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Rheinischen Reviers. Aus diesem Grund hat der Nahverkehr Rheinland (NVR) gemeinsam mit dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zehn Projektskizzen für die Förderung im Rahmen des „SofortprogrammPLUS“ der Zukunftsagentur Rheinisches Revier (ZRR) eingereicht. Sieben Projektskizzen beinhalten die Erstellung von Machbarkeitsstudien für Schieneninfrastrukturprojekte. Bei den drei anderen eingereichten Projekten handelt es sich um den Einsatz von Brennstoffzellentriebzügen im Kreis Düren, die Einrichtung von zukunftsfähigen Mobilstationen sowie den Bau von smarten Pendlerparkplätzen (P&R).
In ihrer Aufsichtsratssitzung am vergangenen Freitag hat die Zukunftsagentur für die beiden letzten Projekte „Mobilstationen der Zukunft“ und „Smarte Pendlerparkplätze“ den bis dato ausstehenden finalen Schritt unternommen und ihnen mit der Verleihung des dritten Sterns den Förderzugang ermöglicht. Hierfür war es nötig, dass die Projekte von der Bundes- und der Landesregierung als förderfähig angesehen werden. Das Projekt „Brennstoffzellentriebzüge im Kreis Düren“ hatte den dritten Stern bereits im Juni 2021 erhalten. Für die sieben eingereichten Skizzen für Machbarkeitsstudien hat die Zukunftsagentur im August 2021 grünes Licht gegeben. Die Anträge sollen zeitnah bei der jeweils zuständigen Bewilligungsbehörde gestellt werden.

Quelle: Nahverkehr Rheinland, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr

Martin Hulecki wird neuer Geschäftsführer der ICB

Martin Hulecki wird zum 1. Mai 2022 neuer kaufmännischer und technischer Geschäftsführer der In-der-City-Bus GmbH (ICB). Er teilt sich die Unternehmensführung mit Stephanie Schramm, die die Geschäftsbereiche Personal und Betrieb verantwortet. Der 43-jährige Betriebswirt Hulecki ist seit mehr als zehn Jahren in der Verkehrsbranche tätig und weist eine entsprechende Expertise und ein tiefes Fachverständnis der Prozesse hinter überzeugenden ÖPNV-Angeboten auf. Er ist somit auf das Beste mit den Anforderungen, die an einen zukunftsfähigen ÖPNV gestellt werden, vertraut.

Quelle: In-der-City-Bus GmbH

Österreich 2020 Spitzenreiter beim Bahnfahren in der EU

Die Covid-19 Pandemie hat im Jahr 2020 zu einem starken Rückgang der Bahnfahrten in Europa geführt. Doch auch im Corona-Jahr 2020 wurde in der Schweiz mit 1.539 Kilometer pro Person am meisten in Europa Bahn gefahren, informiert der VCÖ. Und Österreich war erneut EU-Champion, knapp vor Frankreich. Die Energiekrise führt vor Augen, wie wichtig ein dichteres Bahnnetz und häufigere Verbindungen für eine leistbare Mobilität sind, betont der VCÖ.
Auch in Europas Top-Bahnland Schweiz hat die Coronakrise ihre Spuren hinterlassen. Während vor der Covid-19 Pandemie pro Person im Schnitt 2.400 Kilometer mit der Bahn gefahren wurden, waren es im Corona-Jahr 2020 mit 1.539 Kilometer um über ein Drittel weniger, berichtet der VCÖ. 
„Auch in Österreich gingen die mit der Bahn gefahrenen Kilometer im Corona-Jahr 2020 deutlich zurück. Aber Österreich ist weiterhin der EU-Champion beim Bahnfahren“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Mit durchschnittlich 832 Kilometer pro Person liegt Österreich knapp vor Frankreich (829), „Bronze“ geht an Schweden mit 783 Kilometer. An vierter Stelle folgt Dänemark (730 Kilometer) vor Deutschland (716 km). EU-Schlusslicht ist Griechenland, wo im Schnitt pro Person nur 62 Kilometer mit der Bahn gefahren wurden.
Für dieses Jahr rechnet der VCÖ mit einer deutlichen Zunahme des Bahnverkehrs in Österreich. „Während die Spritpreise stark gestiegen sind, ist das Bahnfahren für viele durch das Klimaticket sogar günstiger als vor der Coronakrise“, betont VCÖ-Experte Schwendinger.

Quelle: VCÖ

RMV-Firmenticket Bund

Das Bundesamt für zentrale Dienste und offene Vermögensfragen (BADV), der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main mbH (VGF) und traffiQ, die Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (traffiQ), haben eine Vereinbarung für ein RMV-Firmenticket Bund getroffen. Bundesbeschäftigte im RMV-Gebiet können zukünftig ein solches Ticket über ein Online-Portal des RMV bei der VGF erwerben und erhalten anschließend von ihrem Arbeitgeber einen Zuschuss von bis zu 40 Euro monatlich. Voraussetzung dafür ist der Beitritt der jeweiligen Behörde oder dem Bund nahestehenden Einrichtung oder Institution zur Rahmenvereinbarung.

„Bundesbedienstete im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds können den ÖPNV nun günstiger nutzen“, so BADV-Präsident Florian Scheurle. „Dank der Rahmenvereinbarung ist es allen hiesigen Bundesbehörden möglich, das ÖPNV-Ticket ihrer Beschäftigten zu bezuschussen.“

Das BADV hat deutschlandweit mehrere neue Rahmenverträge mit örtlichen Verkehrsverbünden abgeschlossen oder bestehende neugestaltet, nachdem das Bundesministeriums des Innern die Voraussetzungen für die Gewährung von Arbeitgeberzuschüssen zu Jobtickets durch eine geänderte Richtlinie geschaffen hat. Die dem Rahmenvertrag beigetretene Behörde gewährt ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen zweckgebundenen Zuschuss zu den Kosten für Fahrten mit Bahn und Bus zwischen Wohnung und Dienst- bzw. Ausbildungsstelle, sofern ein entsprechender Rahmenvertrag des BADV mit einem Verkehrsverbund geschlossen wurde und die Behörden und dem Bund nahestehende Einrichtungen/Institutionen diesem beigetreten sind.

„Frankfurt am Main ist Pendler-Hauptstadt. Wir wollen, dass möglichst viele Berufstätige das Auto stehen lassen und mit Bus oder Bahn in die Stadt kommen. Das geht nur mit attraktiven Angeboten. Die Rahmenvereinbarung des Bundes mit den lokalen Aufgabenträgern schließt hier eine Lücke. Der Arbeitgeberzuschuss macht das Jobticket endlich auch für Bundesbedienstete günstiger“, so Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann. „Für die Mitarbeitenden der Stadt Frankfurt am Main ist das Jobticket schon seit vielen Jahren selbstverständlich, seit dem Jahr 2018 sind auch die Landesbediensteten dabei. Nun folgen die Bundesbehörden, die damit einen weiteren Beitrag zur Mobilitätswende leisten. Auch deren Beschäftigte können nun günstig von schnellen Verbindungen, dichten Takten, gut geschulten Personalen, modernen und umweltfreundlichen Fahrzeugen des Nahverkehrs profitieren“, erklärt der Frankfurter Mobilitätsdezernent Stefan Majer.

„Mit unserem Firmenkundenrabatt und dem RMV-Jobticket sind wir seit Jahren sehr erfolgreich. Über 500 Unternehmen nehmen diese Angebote bereits in Anspruch. Berufspendlerinnen und –pendler möchten bequem, günstig und stressfrei ins Büro kommen. Am besten geht das mit unseren speziell auf Unternehmen zugeschnittenen Produkten. Dass die Bundesbeschäftigten das nun auch bald können, ist das tolle Ergebnis einer guten Zusammenarbeit aller Partner“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.

Die Beschäftigten können sich über ein Nutzerportal registrieren und haben die Möglichkeit, dort eine rabattierte, persönliche Jahreskarte zu erwerben. Die Bundesbehörden und dem Bund nahestehende Einrichtungen/Institutionen, die dem Rahmenvertrag beitreten, können ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen verpflichtenden Beitrag zwischen 15 und 40 Euro im Monat als Zuschuss gewähren. Dieser wird dann mit dem monatlichen Gehalt an die Beschäftigten ausgezahlt.

„Die VGF bewegt Frankfurt und damit Beschäftigte globaler Unternehmen wie lokaler Einzelhändler. Flexibel und zuverlässig bringen wir unsere Fahrgäste ans Ziel – passend zur Vielseitigkeit unserer Stadt. Wir freuen uns, den Bund als wichtigen Arbeitgeber auch in der Rhein-Main-Region unterstützen zu können und wünschen allseits gute Fahrt“, sagt VGF-Geschäftsführer Thomas Wissgott.

„Mit dieser Vereinbarung machen wir den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Bundesbehörden ein attraktives Angebot, auf Zeitkarten umzusteigen und sich damit für die regelmäßige Nutzung des Nahverkehrs zu entscheiden. Wir begrüßen es sehr, wenn das vom Arbeitgeber koordiniert und dann auch noch mit einem Zuschuss gefördert wird, denn dann werden die Tickets und damit die ÖPNV-Nutzung noch attraktiver“, so traffiQ-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH  

Erste Bilanz zum neuen Luftlinien-Tarif im RVF

Anfang Oktober 2021 hatte der Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF) die LuftLinie eingeführt: ein neues Tarifmodell, bei dem die gefahrenen Luftlinien-Kilometer abgerechnet werden. Die Nutzung erfolgt per App, beim Fahrtantritt müssen Fahrgäste lediglich einmal über den Start-Button wischen. Nach 6 Monaten ziehen RVF und die Freiburger Verkehrs AG (VAG), die für den Verbund die gesamte Kunden-Betreuung übernimmt, nun eine erste Bilanz. Bereits im Oktober 2021 wurden über 7.000 Fahrten mit der LuftLinie unternommen, nach einem halben Jahr sind es über 71.000. 2.600 Kundinnen und Kunden fahren regelmäßig mit der LuftLinie.

„Wir sind sehr zufrieden mit der Nachfrage in diesen ersten Monaten. In Pandemie-Zeiten mit allgemein rückläufigen Fahrgastzahlen ist das ein schönes Ergebnis. Als wir vor 6 Jahren mit unserem MobilTicket gestartet sind, haben wir eine ähnliche Hochlaufkurve beobachtet.“, sagt Dorothee Koch, Geschäftsführerin des RVF.

Bislang wird die LuftLinie eher für kürzere Strecken genutzt. Tatsächlich finden etwa 87% der Fahrten innerhalb Freiburgs statt, rund 10% der Fahrten fallen auf Stadt-Umland-Strecken und 3% der Fahrten auf netzweite Distanzen. Aber auch für Fahrten über Tarifzonengrenzen ist die LuftLinie interessant. Die Preissprünge, die im normalen Tarif enthalten sind, entfallen in der LuftLinie. So kostet eine Einzelfahrt von Wittnau (Alemannenstraße) zum Paula-Modersohn-Platz in Freiburg im normalen RVF-Tarif 4,20 Euro, da man zwei Tarifzonen durchquert; mit der LuftLinie kostet dieselbe Strecke jedoch nur 2,20 Euro.

Quelle: Regio-Verkehrsverbund Freiburg (RVF)

Förderbescheide für klimafreundliche Busse

Aktualisierung:
Stellungnahme des VDV am Textende

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing übergab am 7. April 2022 Förderbescheide in Höhe von insgesamt rund 600 Millionen Euro für die Beschaffung von klimafreundlichen Bussen. Rund 1.700 Busse werden mit der neuen „Richtlinie zur Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ von den Verkehrsunternehmen beschafft, davon rund 1.400 Batterie-, 150 Brennstoffzellen-, 50 Oberleitungs- und 100 Gas-Busse. Gefördert wird auch die dazugehörige Wartungs- und Ladeinfrastruktur.

Minister Wissing:
Gerade in Städten, in denen viele Busse unterwegs sind, können alternative Antriebe enorm dazu beitragen, den CO2-Ausstoß, den Schadstoffausstoß und den Lärm zu reduzieren – und damit die Lebensqualität zu erhöhen. Daher unterstützen wir gezielt die Umstellung von Dieselbussen auf alternative Antriebe. Künftig werden 1.700 klimafreundliche, leise, hochmoderne Busse deutschlandweit unterwegs sein – und der fahrende Beweis dafür sein, dass moderne Mobilität ein Gewinn für Bürgerinnen und Bürger, das Klima und die Wirtschaft ist. Unser Ziel ist, dass 50 Prozent der Stadtbusse bis 2030 mit alternativen, klimafreundlichen Antrieben unterwegs sind. Es freut mich, dass die Verkehrsunternehmen diese große Herausforderung gemeinsam mit uns angehen.

Folgende acht Verkehrsunternehmen und Gesellschaften erhielten heute Förderbescheide (inkl. Planzahlen zu Fahrzeugen):

•             KVG Kieler Verkehrsgesellschaft mbH: 50 Batteriebusse

•             Stadtwerke München GmbH: 71 Batteriebusse

•             Transdev GmbH Berlin: 325 Batteriebusse,
40 Brennstoffzellenbusse, 110 Biomethanbusse

•             Bremer Straßenbahn Aktiengesellschaft: 50 Batteriebusse

•             Stadt Esslingen am Neckar: 51 Batterie-Oberleitungsbusse

•             AeroGround Flughafen München GmbH: 72 Batteriebusse

•             Berliner Verkehrsbetriebe (BVG): 350 Batteriebusse

•             Regionalverkehr Köln GmbH: 108 Brennstoffzellenbusse

Eine Woche zuvor wurden in Hamburg bereits Bescheide an die Verkehrsunternehmen Hamburger Hochbahn AG und Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) überreicht.
Die aktuellen Bescheidübergaben bilden den Auftakt der Bearbeitung des ersten Aufrufs aus dem vergangenen Jahr. Weitere Anträge sind derzeit in der Bearbeitung. Der zweite Förderaufruf befindet sich derzeit in Planung und soll noch im zweiten Quartal 2022 veröffentlicht werden.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr

Stellungnahme des VDV:

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) reagiert auf die angekündigten Förderbescheide für 1.700 E Busse seitens des Bundes mit einer gemischten Bewertung: „Wir teilen die Einschätzung des Bundesverkehrsministers, dass klimafreundliche Antriebe dazu beitragen, den CO2-Ausstoß, den Schadstoffausstoß und den Lärm im öffentlichen Verkehr nochmals zu reduzieren – und damit die Lebensqualität in den Kommunen zu erhöhen“, so VDV-Vizepräsident Werner Overkamp. „Gleichwohl muss man diese Zahl vor dem Hintergrund von derzeit rund 5.000 beantragten E-Bussen sehen und auch mit Blick auf die geplanten Haushaltskürzungen genau in diesem Bereich. Wenn sich hier nichts ändert, werden viele, vor allem mittlere und kleine Verkehrsunternehmen, von der Bestellung von E-Bussen absehen müssen. Das passt nicht zum Koalitionsvertrag.“
Werner Overkamp lobt dabei das Förderprogramm im Grundsatz als effektives Werkzeug für die konkrete Verkehrswende vor Ort: „Es ist gut, dass wir im zweiten Quartal einen zweiten Förderaufruf erwarten können. Wir können jedoch nicht nachvollziehen, warum nicht alle Mittel und die zusätzliche Aufstockung um die europarechtlich gestatteten zehn Prozent umgehend angegangen werden, um die Klimaschutzeffekte schnellstmöglich auszulösen und die Abhängigkeit von Energieimporten zu mindern. Jetzt für das Jahr 2025 zusätzliche Mittel anzukündigen, das ist einfach zu spät.“ Der Branchenverband schätzt die Ziele des Bundes als unterambitioniert ein: „Wir können bis 2030 – mit der entsprechenden Unterstützung des Bundes – weitaus mehr klimafreundliche E-Busse einsetzen, als er gegenwärtig anstrebt.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen

MVG präsentiert Solarbusanhänger

Sono Motors führt erstmals die proprietäre Solartechnologie gemeinsam mit der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) im öffentlichen Personennahverkehr ein. Der neuartige Solarbusanhänger ist künftig im Münchner Stadtgebiet unterwegs und testet die Energieerträge sowie das Potenzial der Technologie im täglichen Betrieb. Mit einer möglichen Einsparung von bis zu 2.500 Litern Diesel pro Jahr und einem jährlichen lokalen CO2-Einsparpotential von über 6,5 Tonnen pro Bus, leistet die Sono Solartechnologie einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Senkung der innerstädtischen Treibhausgasemissionen. 20 semi-flexible Spezial-Photovoltaik-Module (PV-Module) liefern über 2.000 Watt für die Versorgung der Fahrzeugbatterie, für die elektrischen Verbraucher wie Heizung, Lüftung und Klimaanlage sowie für das Lenkungssystem des Anhängers.
„Die Partnerschaft mit der Münchner Verkehrsgesellschaft veranschaulicht das enorme Potential unserer einzigartigen Solartechnologie, welche nun zum ersten Mal in der Geschichte des Unternehmens im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt wird. Für Sono Motors ist dies ein Meilenstein auf der Mission, jedes Fahrzeug mit Solarzellen auszustatten”, sagt Laurin Hahn, Gründer und CEO von Sono Motors. „Gerade in Zeiten von steigenden Energiepreisen und zunehmenden Emissionsregulierungen im städtischen Bereich, bietet unsere Solartechnologie einen großen Mehrwert für öffentliche Verkehrsbetriebe. Stadt- und Reisebusse – egal ob Elektro- oder Dieselantrieb – bieten viel Fläche und sind tagtäglich draußen unterwegs. Der erste Solarbusanhänger für die MVG ist künftig auf Münchens Straßen unterwegs und lässt MVG-Fahrgäste Solarmobilität im täglichen Einsatz erleben”, so Hahn weiter.

Quelle: Sono Motors