Wegweiser durch den Förder-Dschungel in NRW

In Nordrhein-Westfalen entscheiden sich immer mehr Kommunen dafür, unterschiedliche Verkehrsmittel zu verknüpfen, um ihre Verkehrsprobleme zu lösen und den Weg für eine nachhaltige Mobilitätsentwicklung zu ebnen. Dabei werden sie von Bund und Land mit verschiedensten Förderprogrammen unterstützt. Die Vielfältigkeit der Angebote wird nun auf einer zentralen Plattform gebündelt: Mit dem neuen Onlineportal www.förderfinder.nrw.de bekommen vor allem Kommunen nun Unterstützung, um schneller und einfacher Finanzierungsmöglichkeiten für ihre Mobilitätsprojekte zu finden.
Der Förderfinder ist eine intuitive Online-Datenbank des „Zukunftsnetz Mobilität NRW“ und bündelt übersichtlich Fördermöglichkeiten im Bereich Mobilität für nordrhein-westfälische Kommunen sowie private und öffentliche Akteure. Dieser öffentliche und zentrale Zugang zu Förderinformationen soll vor allem kommunale Mitarbeiter bei der zeitaufwändigen Recherche entlasten.
Entwickelt wurde der Förderfinder vom Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung in Kommunen, mit Unterstützung der SPNV-Zweckverbände Nahverkehr Rheinland (NVR), Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR).

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

Verbände fordern Ende des Busreiseverbots

Die Verbände des Busgewerbes in Deutschland haben am 6. Mai eine schnelle Freigabe des Busreiseverkehrs gefordert. Nach der erfolgten Einigung zwischen Bund und Ländern auf zahlreiche Lockerungen bestehender Corona-Beschränkungen sei dies der logische Schritt, parallel zu den Entwicklungen in Hotellerie und Gastronomie. Busreisen bringen beste Voraussetzungen mit, Bürgerinnen und Bürger in kleinen und festen Gruppen und unter genau definierten Bedingungen ans Ziel zu bringen. Ein detailliertes Konzept für die Durchführung der Fahrten wurde gestern veröffentlicht.  Neben der gründlichen Reinigung und Desinfektion der Reisebusse sowie der Ausstattung der Fahrerinnen und Fahrer mit Gesichtsmasken und Einweghandschuhen zielt der umfassende Empfehlungskatalog der Branchenverbände auch auf die Mindestabstände der Gäste ab. Deren Einhaltung wird durch die Zuweisung fester Sitzplätze in den Fahrzeugen sowie Regeln für den geordneten Ein- und Ausstieg garantiert. Bereits bei der Buchung, die kontaktlos per Internet oder Telefon möglich ist, werden die Reisegäste über das Hygienekonzept aufgeklärt. Und während der Reise werden sie mit Durchsagen der Busfahrerinnen und Busfahrer sowie mit Aushängen im Fahrzeug an die entsprechenden Vorgaben erinnert.
„Im Zuge erster Lockerungen im Tourismussegment sind Reisebusse eine geeignete Alternative zum Individualverkehr“, betonen Karl Hülsmann (Präsident des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer bdo), Benedikt Esser (Präsident des Internationalen Bustouristik Verbands RDA) und Hermann Meyering (Vorsitzender der Gütegemeinschaft Buskomfort gbk) in einer gemeinsamen Erklärung zum Hygienekonzept der drei Verbände. „Nicht nur die hervorragende Umweltbilanz, sondern auch das Konzept einer festen Reisegruppe erweist sich als besonders sinnvoll.“ Zumal das Risiko einer Infektion bei Reisen mit einer überschaubaren Zahl an Teilnehmerinnen und Teilnehmern von vornherein stark reduziert werden kann.
„Für die privaten bustouristischen Unternehmen hat die Gesundheit ihrer Fahrgäste sowie der Busfahrerinnen und Busfahrer oberste Priorität“, unterstreichen die Verbandsspitzen. „Mit dem vorliegenden Konzept ist ein Neustart unter verantwortungsvollen Bedingungen möglich. Wir rufen daher nachdrücklich dazu auf, das bereits zwei Monate lang geltende komplette Fahrverbot aufzuheben. Wenn nun schon Bars und Fitnessstudios eine Öffnungsperspektive erhalten, dann muss das auch für die Busbranche gelten.“
Mit ihrem Konzept für einen Neustart geht es bdo, RDA und gbk auch um das Überleben einer Branche, an der knapp 240.000 Arbeitsplätze hängen und die jährlich einen Umsatz von mehr als 14 Milliarden Euro erwirtschaftet.

Die gemeinsamen Empfehlungen finden Sie als PDF hier.

SWB Bus und Bahn modernisiert Aufzüge

Für mehr Komfort und barrierefreie Zugänge an Haltestellen investiert das Bonner Nahverkehrsunternehmen bis 2022 rund 700.000 Euro in die Erneuerung der Anlagen. 40 Prozent der Investitionen werden durch den Nahverkehr Rheinland (NVR) gefördert. Insgesamt 33 Aufzüge sind derzeit im Bonner Nahverkehrsnetz im Dauereinsatz. Manche von ihnen haben bereits mehr als 30 Jahre auf dem Buckel. Aus diesem Grund werden in den Jahren 2019 bis 2022 sieben Aufzüge in vier U-Bahn-Stationen modernisiert.
An der Haltestelle “Heussallee” ist der Aufzug in Fahrtrichtung Bonn Hauptbahnhof nun erfolgreich modernisiert worden. Damit der Aufzug auch für die nächsten 25 Jahre fit ist, wurden innerhalb von gerade einmal sieben Wochen sowohl die gesamte Technik als auch die Kabine erneuert.
Durch die neuen Schacht- und Kabinentüren werden die Türstörungen minimiert. Auch werden durch den Einsatz der neuen Technik die Energiekosten, und nachfolgend auch die CO2-Emissionen, gesenkt. Seit März 2020 können die Fahrgäste den Aufzug wieder nutzen.

Quelle: Stadtwerke Bonn GmbH

Öffentlicher Nahverkehr macht Wien zur grünsten Stadt der Welt

Wien belegt im jüngsten “The World’s 10 Greenest Cities 2020″ Ranking Platz 1. Damit lässt unsere Hauptstadt mehr als 100 Metropolen weltweit hinter sich. Ein wesentliches Kriterium für die Bestplatzierung ist das gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz: „Wien ist der europäische Maßstab für den öffentlichen Nahverkehr”, stellen die AutorInnen des Rankings fest. „Fast die Hälfte der Stadtbevölkerung besitzt eine Jahreskarte für die Öffis – und nutzt diese auch intensiv”.
„Wir sind stolz darauf, dass die Öffis in Wien so beliebt sind. Damit das auch so bleibt, investieren wir laufend in den Ausbau der Öffis, verdichten Intervalle und sorgen mit dem Bau des neuen Linienkreuzes U2xU5 für das größte Klimaschutzprojekt der Stadt”, freut sich Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien, über das Ranking-Ergebnis.
Aber noch viele weitere Projekte helfen den Klimaschutzgedanken der Wiener Linien in die Realität umzusetzen: Wo möglich, werden Stationen, Gleise und Wartehäuschen begrünt, tagsüber leerstehende Garagen werden in dem Forschungsprojekt RemiHub als Logistik-Hub für Paketdienste mit Lastenfahrrädern verwendet und WienMobil Stationen helfen dabei, die letzten Meter zur Wohnung klimafreundlich mit unterschiedlichen Sharing-Angeboten zurückzulegen.

Quelle: Wiener Linien GmbH & Co. KG

Neue U-Bahnen für München

Zug um Zug erneuern und erweitern die Stadtwerke München (SWM) die Flotte der Münchner U-Bahn: Ab dem 7. Mai 2020 setzt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) den ersten von insgesamt 24 neuen Zügen des Typs C2 auf der U6 ein, nämlich das Fahrzeug mit der Nummer 722. Drei weitere Züge (723 bis 725) gehen in den nächsten Ta-gen ebenfalls in den Fahrgastbetrieb. Die neuen C2-Züge ergänzen die bereits seit 2016 betriebenen 21 C2-Züge der ersten Generation. Hersteller ist Siemens Mobility.

Quelle: Stadtwerke München

eTarif-Pilotprojekt des VRS bis 2021 verlängert

Im April 2019 hat der Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) sein Pilotprojekt zum elektronischen Tarif (eTarif) gestartet. Mehr als 8.500 Testkunden haben sich seitdem angemeldet, um die Funktionalität des smartphonebasierten Tarifs auf Luftlinienbasis zu testen. Über 162.000 Fahrten wurden bereits absolviert. Der Beirat der VRS-Verkehrsunternehmen hat jetzt entschieden, dass das Pilotprojekt noch bis mindestens Juni 2021 fortgesetzt wird. „Wir freuen uns, unser erfolgreiches Pilotprojekt fortzuführen. Ziel ist natürlich, den eTarif in den Regelbetrieb zu überführen“, erklärt VRS-Geschäftsführer Michael Vogel. „Bevor es soweit ist, steht noch die Auswertung der aufgrund der guten Resonanz sehr zahlreichen Datensätze an. Aus dieser Betrachtung werden sich wertvolle Rückschlüsse ergeben, wie wir den eTarif sinnvoll in die bestehende Tariflandschaft integrieren können.“ Bislang sind mehr als 8.500 Testkunden mit dabei. Insbesondere während der aktuellen Corona-Pandemie ist der Ticketkauf mittels eTarif attraktiv. Durch die Nutzung des eigenen Smartphones funktioniert er kontaktlos und ohne großen Aufwand.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH

IAA Nutzfahrzeuge erst im September 2022

Die gesundheitlichen Risiken der Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen zu ihrer Eindämmung haben die Ausgangssituation für die IAA Nutzfahrzeuge grundlegend verändert. Zwar hat die Covid-19-Pandemie der Öffentlichkeit und vielen Bürgern auf besondere Weise gezeigt, wie elementar Nutzfahrzeuge für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Lebensversorgung sind. In wirtschaftlicher Hinsicht werden die Branche und auch die IAA wie noch nie zuvor beeinträchtigt.
In vielen Ländern gibt es Reisebeschränkungen, die noch etliche Monate einzuhalten sind. Großveranstaltungen sind in den kommenden Monaten in nahezu allen europäischen Ländern untersagt. Der direkte Austausch auf einer Messe ist im Rahmen der Corona-Pandemie nicht mehr mit dem Anspruch der IAA vereinbar.
Vor diesem Hintergrund hat der VDA die Entscheidung getroffen, die IAA Nutzfahrzeuge 2020, die vom 24. bis 30. September in Hannover stattfinden sollte, abzusagen. Der VDA sieht angesichts der internationalen und europäischen Gesamtlage keine Möglichkeit, die IAA in diesem Jahr in ihrer gewohnten und für die Aussteller und Besucher adäquaten Form durchzuführen.
Die vielen Aussteller, die sich bereits zur IAA 2020 angemeldet hatten, hat der VDA über diese Entscheidung umgehend informiert, ebenso alle Dienstleister, die Deutsche Messe AG sowie alle Partner in Politik und Wirtschaft. Der VDA hat gegenüber den Ausstellern und Dienstleistern die Absage so früh ausgesprochen, um die wirtschaftlichen Belastungen für die Unternehmen möglichst gering zu halten. Die nächste IAA Nutzfahrzeuge findet im September 2022 statt.

Quelle: Verband der Automobilindustrie e.V.

Voith und PCS Holding übernehmen die Traktionssysteme Austria GmbH

Der Technologiekonzern Voith und die Schweizer Beteiligungsgesellschaft PCS Holding planen den Erwerb von zusammen 59% an der Traktionssysteme Austria GmbH (TSA) mit dem Sitz in Wiener Neudorf. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde am 29.04.2020 unterzeichnet. TSA ist ein weltweit führender Hersteller von Elektromotoren, Generatoren und Getrieben für Schienen- und Straßenfahrzeuge.
Der Abschluss der Transaktion wird im Laufe des zweiten Halbjahres 2020 erwartet und steht unter dem Vorbehalt, dass alle behördlichen Genehmigungen erteilt werden und weitere übliche Vollzugsbedingungen erfüllt sind. Zum Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen.

Quelle: Voith Group

COVID-19-Krise trifft Bahnbranche in Europa sehr hart

In der gestern (5.5.2020) von SCI Verkehr vorgelegten Studie „Impact of the COVID-19 Crisis on the railway sector in Europe“ werden die weitgehenden Auswirkungen auf Betreiber, Fahrzeughalter und die Schienenfahrzeugindustrie in drei Szenarien analysiert. 
Seit März gelten in Europa Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen, die Wirtschaft steht in vielen Sektoren still. Unmittelbar getroffen wurde der Schienenpersonenverkehr, welcher um über 90%, etwa in Italien oder Frankreich, eingebrochen ist. Der Schienengüterverkehr ist seit April verstärkt betroffen – Betreiber melden Rückgänge zwischen 20% und 35%, der Autotransport ist komplett zum Erliegen gekommen.
Wie es in den kommenden Monaten und Jahren weitergeht, hängt wesentlich vom weiteren Verlauf der Pandemie, der Dauer der Lockdowns und der Stabilisierung der Wirtschafft ab. SCI Verkehr hat hierzu in den drei Szenarien „Lockdowns return“, „Disrupted markets“ und „Rapid recovery“ verschiedene Annahmen getroffen und die Entwicklung der Verkehrsleistung im Schienengüter- und Personenverkehr abgeleitet.
Im Fall eines erneuten Lockdowns im Herbst erwartet SCI Verkehr einen Einbruch im Personenverkehr um 40% für das Gesamtjahr 2020, der Güterverkehr geht in Continental Europe um 10% zurück. Mit einer Erholung auf Vorkrisenniveau rechnen die Experten von SCI in diesem wahrscheinlichsten Szenario erst im Jahr 2023 bzw. 2024.
Während die hohen Einnahmeverluste der Verkehrsunternehmen im Personenverkehr voraussichtlich teilweise durch staatliche Programme kompensiert werden, geraten auch die Betreiber im zunächst schwächer betroffenen Güterverkehr aufgrund verbreitet geringer Margen unter Druck. Fehlende Investitionsmittel der Bahnen werden sich negativ auf Fahrzeugbeschaffungen auswirken – SCI Verkehr bewertet in der Studie den OEM Markt je Fahrzeugsegment und Szenario.

Quelle: SCI Verkehr GmbH

Autogipfel ohne Beschluss ist eine Chance

Das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat das ergebnislose Ende des Autogipfels als „Chance für die Politik zum Nachdenken über Klimaschutz in Corona-Zeiten“ begrüßt. „Ein breites Bündnis von Umwelt-, Verbraucher- und Verkehrsverbänden hat mit der Mobilitätsprämie ein Modell für eine klimafreundliche Antwort auf die Wirtschaftskrise vorgelegt“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Dienstag in Berlin. „Die Mobilitätsprämie fördert den gesamten Verkehr, also neben dem Autokauf auch die Anschaffung von Tickets im öffentlichen Verkehr oder von E-Bikes. Sie ist die ökologische Alternative zur Abwrackprämie 2.0 mit der Förderung allein des Straßenverkehrs.“
Wenn die Koalition im ersten Jahr nach den großen Klimaprotesten steuergeldfinanzierte Kaufanreize für Pkw und Lkw vorbereite, müsse sie zumindest im Gegenzug umweltschädliche Subventionen reduzieren. „Mit dem Dieselprivileg subventioniert Deutschland seit Jahren den Straßenverkehr“, sagte Flege. Das Umweltbundesamt weise immer wieder darauf hin, dass die Steuervergünstigung schwere Fahrzeuge und Vielfahrer begünstige und daher unterm Strich nicht zu einer CO2-Reduktion führe, so Flege. Zudem sei diese Subvention eine der Ursachen für die hohe Stickoxid-Belastung in deutschen Innenstädten. Nicht einmal industriepolitisch habe sich die jahrzehntelange Subventionierung um 21,9 Cent pro Liter ausgezahlt. Im Gegenteil verleite sie deutsche Autokonzerne zum Festhalten an alten Technologien. „Das Dieselprivileg gehört dringender denn je auf den Prüfstand“, betonte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Eine Abschaffung des Dieselprivilegs würde den elektrisch betriebenen Schienenverkehr preislich im Wettbewerb mit dem dieselbetriebenen Straßenverkehr stärken, dem Staat Mehreinnahmen von mehr als acht Milliarden Euro pro Jahr bescheren und die Volkswirtschaft in Deutschland zusätzlich um Folgeschäden durch Luftverschmutzung und CO2-Ausstoß in Milliardenhöhe entlasten.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.