Warnstreik im ÖPNV

Warnstreik im ÖPNV

In mehreren Bundesländern kommt es am 21. Februar 2024 bei Linienbussen, Straßen- und U-Bahnen zu Ausfällen oder Verzögerungen. Betroffen sind unter anderem Städte und Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.
Hintergrund sind laut ver.di die Tarifverhandlungen, die am 21. Februar in Rostock fortgesetzt würden.

Quelle: Deutschlandfunk, merkur.de

INIT implementiert neues Ticketingsystem in Atlanta

Die Metropolitan Atlanta Rapid Transit Authority (MARTA) in Atlanta, USA, hat INIT damit beauftragt, eine Smart-Ticketing-Lösung mit der Bezeichnung AFC 2.0 (automated fare collection) einzuführen. Das neue Ticketingsystem entspricht dem neuesten Stand der Technik und ermöglicht kontaktlose Bezahlungen in MARTAs Bussen, Zügen, Straßenbahnen und weiteren öffentlichen Verkehrsmitteln der Metropolregion Atlanta. Es ist INITs bisher umfangreichstes Ticketingprojekt in den Vereinigten Staaten und wird das erste sein, das vollständig in der Public Cloud mit cloud-nativen Diensten gehostet wird.
Durch die Einführung verschiedener Bezahlmethoden wird das neue System MARTA und ihren rund 500.000 Fahrgästen täglich eine Vielzahl von Vorteilen bringen: Sie können einfach mit Bankkarte, Kreditkarte oder Smart Device ihr Ticket per „Tap and go“ lösen. Dazu können sie an den rund 1800 Terminals an Haltestellen und in den Fahrzeugen sowie an den Zugangsgates an Bahnstationen ganz einfach kontaktlos einchecken. Dadurch wird das System intuitiver und Bezahlvorgänge werden verkürzt. Die Fahrgäste können sich auf MARTAs Website einloggen, um ihre Fahrten und Ausgaben einzusehen.
Das System wird in allen öffentlichen Verkehrsmitteln zum Einsatz kommen. Regionale ÖPNV-Partner von MARTA lassen sich schnell ins System integrieren.
Der Auftrag umfasst ebenfalls die Lieferung von über 275 bedienerfreundlichen VENDstation Ticketautomaten, die es ermöglichen, kontaktlos für Fahrscheine und Closed-Loop-Karten, deren Konten mit Geldbeträgen aufgeladen werden können, zu bezahlen. Die Ticketautomaten akzeptieren darüber hinaus Bargeld und geben Wechselgeld in Scheinen und Münzen aus. Zusätzlich werden Kassenterminals bei Vertriebspartnern, die einen Vertrag mit MARTA haben, ebenfalls alle Funktionalitäten der Ticketautomaten enthalten und mit INITs externem Zahlungsterminal PROXusb ausgestattet.

Quelle: INIT

KAV reagiert mit Unverständnis auf ver.di-Ankündigungen

Der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV) hat mit großem Unverständnis auf die Ankündigung von weiteren Warnstreiks der Gewerkschaft Verdi bei den Nahverkehrsunternehmen in Baden-Württemberg reagiert. „Das ist alles andere als der versprochene verantwortungsvolle Umgang mit dem Streikrecht“, kritisierte KAV-Hauptgeschäftsführerin Sylvana Donath. Zusätzlich zu den Gehaltssteigerungen in Höhe von durchschnittlich 12 Prozent ab März fordert Verdi für die Beschäftigten im Nahverkehr einen weiteren Zuschlag im Umfang von 30 Prozent, belegen Berechnungen des KAV. Der Forderungskatalog von Verdi sei in seinem Gesamtumfang „historisch“ und „maßlos“. Auch Gewerkschaftsmitgliedern sei bewusst, dass dieser nicht finanzierbar sei. Verdi selbst hatte die Berechnungen des KAV nicht ansatzweise infrage gestellt. „Verdi kann gerne bei den Fahrgästen, die am 20. oder 21. Februar 2024 nicht wie gewohnt mit dem ÖPNV zur Arbeit kommen, um Verständnis für die Streiks werben. Dann sollten die Gewerkschaftsmitglieder endlich auch ihre völlig übertriebenen Forderungen konkret in der Öffentlichkeit vortragen – und nicht nur hinter verschlossenen Türen in den Verhandlungen“, erklärte Donath weiter.
„Mittlerweile drängt sich der Eindruck auf, dass die unrealistische Forderungshöhe einzig dazu dienen soll, eine Einigung unmöglich zu machen und die Streikfähigkeit so lange wie möglich aufrecht zu erhalten.“ merkt der Vorsitzende des KAV, Dr. WolfRüdiger Michel an. „Die Arbeitgeber haben Angebote zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen gemacht, auf die Verdi überhaupt nicht eingegangen ist. Verdi kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass zu den 440,00 Euro Gehaltssteigerungen im März allein durch die geforderte Nahverkehrszulage noch einmal 450,00 Euro obendrauf kommen. In keiner Branche gab es Entgelterhöhungen von knapp 1.000,00 Euro pro Monat“ so Dr. Michel weiter. Die weiteren Verdi Forderungen sind hierbei noch nicht einmal berücksichtigt. „Ständige Streiks für Forderungen von mehr als 30 Prozent zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger. Das Maß ist voll“ ergänzte Donath hierzu. Mit dem bereits vereinbarten Zuschlag aus dem Tarifkompromiss für den Öffentlichen Dienst von April 2023 steigt das durchschnittliche Bruttogehalt im Fahrdienst nach KAV-Berechnungen ab März bereits von rund 3.600 auf mehr als 4.000 Euro. Der aktuelle Forderungskatalog in den Manteltarifverhandlungen sehe einen weiteren Anstieg auf 5.200 Euro vor. Ihr sei keine Branche bekannt, in der für Gehaltssteigerungen in einer Größenordnung von insgesamt mehr als 40 Prozent gestreikt werde, erklärte Donath. „Wir wünschen uns nun endlich schnelle und lösungsorientierte Verhandlungen von Verdi“, sagte die KAV-Hauptgeschäftsführerin mit Bezug auf die nächste Verhandlungsrunde, die am 5. und 6. März 2024 in Stuttgart stattfindet.

Quelle: KAV Baden-Württemberg e.V.

40 Citaro hybrid Solobusse in Rom im Einsatz

Seit dem 21. Januar 2024 sollen 40 Stadtbusse des Typs Mercedes-Benz Citaro hybrid einen wichtigen Beitrag zur Steigerung von Umweltverträglichkeit, Fahrgastkomfort und Servicequalität im Vorortverkehr der italienischen Metropole Rom leisten Das Busunternehmen Autoservizi Troiani hat die neuen Hybridfahrzeuge erst kurz zuvor von der italienischen Daimler Buses Vertriebsgesellschaft Daimler Buses Italia übernommen.
Beim Einsatz unter anderem im Linienverkehr des römischen Vorstadtbezirks Municipio V, der östlich des Flusses Tiber liegt, ermöglicht die neue Citaro Hybridbusflotte eine voraussichtliche Senkung des Kraftstoffverbrauchs um bis zu 8,5 Prozent im Vergleich zu einem herkömmlichen Dieselmotor. Gleichzeitig rechnet Autoservizi Troiani mit Einsparungen von bis zu zehn Tonnen CO2 pro Jahr.
Jeder der 40 dreitürigen Solobusse Citaro hybrid mit knapp über 12 Metern Länge kann bis zu 108 Fahrgäste transportieren. Für sie stehen 26 Sitz- und 82 Stehplätze zur Verfügung. Der Komfort an Bord wird durch das großzügige Raumgefühl und den hohen Sitzkomfort an Bord der Busse garantiert. Für in ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste erleichtert eine manuell bedienbare Klapprampe den Ein- und Ausstieg. Im Stehperron ist zusätzlich ein Rollstuhlplatz eingerichtet.

Quelle: Daimler Truck AG

Schienenerneuerung auf der Mülheimer Brücke in Köln

Am 16. Februar 2024 hat der Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Viktor Haase, einen Zuwendungsbescheid über 44 Millionen Euro an den Beigeordneten für Mobilität der Stadt Köln, Ascan Egerer, überreicht. Die Kofinanzierung des Landes NRW beträgt hierbei rund 7,47 Millionen Euro.
Im Rahmen dieser Gesamtinstandsetzung werden Teile des rund einen Kilometer langen Brückenzugs abgerissen und komplett neu gebaut. Dazu gehören die linksrheinische Deichbrücke und die rechtsrheinische Rampe. Alle anderen Bereiche der 1951 eröffneten Brücke werden grundlegend saniert und verstärkt.
Mit dem Bescheid wird die Erneuerung der Schieneninfrastruktur der Mülheimer Brücke im Rahmen des Förderprogramms „Kommunale Schiene“ gefördert. Nachdem ein Gutachten einen erheblichen Investitionsbedarf für die Erneuerung der Stadt- und Straßenbahnnetze in Nordrhein-Westfalen festgestellt hat, wurden landesweit Fördermittel in Höhe von einer Milliarde Euro bis 2031 vom Land bereitgestellt.
Allein auf Köln entfallen hiervon rund 250 Millionen Euro Fördermittel. Seit der Novellierung des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) fördert auch der Bund die Grunderneuerung. So beteiligt sich der Bund mit bis zu 50 Prozent und das Land mit bis zu zehn Prozent an den zuwendungsfähigen Ausgaben des ÖPNV. Darüber hinaus unterstützt das Land die Verbesserung der Verkehrsverhältnisse im Rahmen der Förderrichtlinien für den kommunalen Straßenbau mit weiteren 61 Millionen Euro.

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB)

Warnstreik im ÖPNV

Die Gewerkschaft ver.di hat zu neuen Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr aufgerufen.

Viele Fahrgäste in Niedersachsen müssen sich am 19. Und 20. Februar Alternativen zu Bus oder Bahn suchen. In den Städten Hannover, Braunschweig, Osnabrück, Göttingen, Wolfsburg und Goslar sowie bei der Lüchow-Schmarsauer Eisenbahn streiken die ÖPNV-Beschäftigten. Von dem Warnstreik betroffen sind laut ver.di Beschäftigte, für die der Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) gilt.

Bus- und Bahnfahrer müssen am 19. Februar in Sachsen-Anhalt mit Behinderungen rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hat im Nahverkehr in Magdeburg, Halle, Dessau-Roßlau und im Burgenlandkreis zu ganztägigen Warnstreiks aufgerufen.

Quelle: NDR, MDR

HOCHBAHN wohl mit 250 Millionen Euro Verlust

Die Hamburger Hochbahn wird für das vergangene Jahr voraussichtlich einen Verlust in Höhe von rund 250 Millionen Euro ausweisen. Im Vergleich zum Jahr 2022 seien das noch einmal rund 90 Millionen Euro mehr, bestätigte ein Hochbahn-Sprecher am Freitag. Gründe für die steigenden Verluste des städtischen Unternehmens für U-Bahnen, Busse und Fähren sind nach Angaben von Hochbahnchef Robert Henrich steigende Kosten für Energie, Neubauten und Personal – bei gleichzeitig sinkenden Einnahmen wegen des Deutschlandtickets.
Vor dem Start des 49-Euro-Tickets mussten die Hamburger für ihre Monatskarten noch deutlich mehr bezahlen. 2018 habe das Hochbahn-Minus noch bei 50 Millionen Euro gelegen.

Quelle: zeit.de

KAV kritisiert Verhandlungstaktik von Ver.di

Nach der zweiten Verhandlungsrunde für die Beschäftigten im Nahverkehr hat der Kommunale Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV) die Verhandlungstaktik der Gewerkschaft Ver.di scharf kritisiert. „In der Öffentlichkeit und gegenüber Medien beteuert Verdi, es gehe ausschließlich um Entlastungen für die Beschäftigten. In den Tarifgesprächen liegen dagegen weiterhin Forderungen auf dem Tisch, die entgeltwirksame Kostensteigerungen beim Personal in Höhe von 30 Prozent bedeuten“, kritisierte KAV-Hauptgeschäftsführerin Sylvana Donath.
Mit dem Zuschlag aus dem Tarifkompromiss für den Öffentlichen Dienst von April 2023 steige das durchschnittliche Bruttogehalt im Fahrdienst ab März bereits von rund 3.600 auf mehr als 4.000 Euro. Der aktuelle Forderungskatalog in den aktuellen Manteltarifverhandlungen sehe einen weiteren Anstieg auf 5.200 Euro vor. „In den Verhandlungen bestreitet Ver.di den Umfang der Forderungen nicht. Nur gegenüber der Öffentlichkeit ist davon keine Rede“, erklärte Donath.
Auch in der zweiten Verhandlungsrunde am 5. und 6. Februar gab es keine Annäherung. „Die ersten beiden Gesprächsrunden waren ernüchternd“, zeigte sich KAV-Verhandlungsführerin Stephanie Schulze enttäuscht. Ver.di beharre auf seinen Maximalforderungen, die so von den Kommunen nicht finanzierbar seien. Der KAV habe konkrete Angebote unterbreitet, erschwerte Arbeitsbedingungen stärker zu belohnen und für Entlastungen zu sorgen. „Bei der Entgeltordnung, bei der Schichtlänge oder bei Zuschlägen für Samstagsarbeit haben wir Verbesserungen in Aussicht gestellt. Ver.di ist darauf überhaupt nicht eingegangen.“

Quelle: Kommunaler Arbeitgeberverband Baden-Württemberg (KAV)

Massive Unterfinanzierung der Schiene

Mit der Verabschiedung des Haushalts 2024 ist klar, dass bis 2027 mindestens 13,5 Milliarden Euro für die Grundsanierung des Schienennetzes fehlen werden. Mittel, die für den Aus- und Neubau geplant waren, müssen nun notgedrungen für die Sanierung verwendet werden und dringend benötigte Projekte können nicht wie geplant erfolgen. Ein breites Bündnis warnt nun vor den Folgen dieser massiven Unterfinanzierung: Es drohen erhebliche Planungsunsicherheiten mit drastischen Auswirkungen auf den Deutschlandtakt, Pünktlichkeit und Qualität im Schienenverkehr in ganz Deutschland.
 Das Bündnis fordert deshalb von der Bundesregierung die vollständig gesicherte Finanzierung des dringend nötigen Schienenausbaus. Dazu gehören der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V., die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), die Klima-Allianz Deutschland, Germanwatch und Greenpeace. Die Organisationen kritisieren, dass ausgerechnet bei der klimafreundlichen und lange vernachlässigten Schiene gekürzt werden soll. Hingegen bleiben Einsparpotenziale bei Neu- und Ausbau von Fernstraßen ungenutzt, obwohl dieser nachweislich zu mehr Stau und zusätzlichem CO2-Ausstoß führt. Diese falsche Priorisierung gefährde die Erreichung der Klimaziele.

Das Bündnis fordert von der Bundesregierung:

• Eine grundsätzlich neue Verkehrsinfrastrukturpolitik: Planen ausgehend vom Ziel der Mobilitätswende und den gesetzlichen Klimaschutzzielen der Bundesregierung.
• Eine Einsparungen bei Schieneninfrastrukturprojekten, sondern ein Stopp von Neu- und Ausbauprojekten bei Fernstraßen: Schiene ausbauen, Straße sanieren.
• Eine nachhaltige und langfristige Finanzierung der Schieneninvestitionen über Infrastrukturfonds, wie von der Beschleunigungskommission Schiene gefordert.

Das staatliche Schienennetzunternehmen DB InfraGO AG sei durch die Haushaltsentscheidung gezwungen, im Schienenverkehr zu übernehmen, was eigentlich die Bundesregierung verkehrsträgerübergreifend tun sollte: priorisieren. „Man kann nicht die Mittel kürzen und sich dann über die Konsequenzen beschweren. Die Bundesregierung trägt die Verantwortung dafür, die notwendigen Investitionen für das Schienennetz ausreichend, langfristig und planungssicher zu finanzieren”, so Martin Burkert, EVG-Vorsitzender.

Quelle: Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)

Deutschland-Ticket bringt im RMV Fahrgäste zurück

730 Millionen Fahrgäste sind 2023 mit den Bussen und Bahnen im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) gefahren und haben für Einnahmen von 850 Millionen Euro gesorgt. Beide Werte liegen deutlich über dem Vorjahresniveau (710 Millionen Fahrgäste und 750 Millionen Euro Einnahmen). „Mit dem im Mai 2023 eingeführten Deutschland-Ticket liegen die Fahrgastzahlen annähernd auf vor-Corona-Niveau. Die Erholung der Fahrgastnachfrage trotz Homeoffice-Effekt wäre ohne Deutschland-Ticket nicht denkbar gewesen“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.
„Das Deutschland-Ticket ist eine Tarifrevolution, die zeigt, wie erfolgreich einfache ÖPNV-Angebote sein können. Deshalb begrüße ich sehr, dass die Verkehrsminister das Deutschland-Ticket für dieses Jahr beschlossen haben zu sichern. Im RMV hatte jeder zweite Deutschland-Ticket-Inhaber vorher keine Zeitkarte und drei bis vier Prozent sind komplett neue ÖPNV-Kunden. Jedes zweite Deutschland-Ticket im RMV wurde per RMVgo-App erworben“, so Prof. Knut Ringat. „Ich bin überzeugt, dass wir 20 Prozent Neukunden erreichen können, wenn das Deutschland-Ticket dauerhaft gesichert ist, der Verkaufspreis feststeht und das Fahrtenangebot stimmt. Um die Klimaziele zu erreichen, sollten sogar 30 Prozent Neukunden das gemeinsame Ziel sein.“

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH