Seit Anfang April gibt es mit ticket2go eine weitere Smartphone-App im Tarifgebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar (VRN), die den Fahrgästen im VRN ein verbundweites Fahren im Luftlinientarif mit Bus und Bahn ermöglicht und darüber hinaus verbundübergreifend in weiten Teilen Baden-Württembergs nach den dort üblichen Tarifen genutzt werden kann. Bei ticket2go handelt es sich um den technischen Nachfolger von Touch&Travel, das die Deutsche Bahn zum November letzten Jahres nicht mehr weiterbetrieben hatte. Mehr Informationen finden Sie hier.
Fahrgast-Rekord im AVV
Der Aachener Verkehrsverbund (AVV) und die in ihm zusammengeschlossenen Verkehrsunternehmen freuen sich über einen neuen Rekord an Fahrgästen und Einnahmen. 2016 haben die Fahrgäste 107,7 Millionen Fahrten mit Tickets des AVV-Tarifs in Bussen und Bahnen unternommen. Im Vergleich zum Vorjahr sind dies 3,0 Millionen bzw. 2,9 Prozent mehr. Die wachsenden Fahrgastzahlen lassen auch die Einnahmen der Verkehrsunternehmen steigen: Diese erhöhten sich in 2016 um 1,2 Millionen auf 97,7 Millionen Euro, was einem Umsatzplus von 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Erfolgreiche Premiere der Bus2Bus
Die Bus2Bus ist am 26. April zu Ende gegangen. Bei der neuen Plattform waren neben den Branchengrößen auch viele junge Unternehmen und Start-Ups vertreten. Die Besucher konnten aber nicht nur vom Marktplatz mit seinen Ausstellern, sondern auch von einem vielfältigen Angebot an Vorträgen und Keynotes beim FutureForum und beim bdo-Kongress profitieren. Das Drei-Säulen Modell aus Kongress, Forum und Marktplatz kam bei den Besuchern sehr gut an. Besonders beliebt waren die verschiedenen Beiträge, die sich mit zukunftsweisenden Themen und der Digitalisierung beschäftigt haben und für den ein oder anderen Besucher sicherlich einen Weckruf darstellten. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zeigte sich beim Eröffnungsrundgang beeindruckt von der Vielzahl der präsentierten Neuheiten und Technologien.
Die ausführliche Nachberichterstattung finden Sie in den kommenden Ausgaben der Nahverkehrs-praxis. Stöbern Sie auch in unseren Messe-Special in der aktuellen Ausgabe, dort warten viele Anregungen auf Sie.
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Neuer Brennstoffzellenbus von Ursus und Ziehl-Abegg
Vorstandschef Peter Fenkl (Ziehl-Abegg) hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und die polnische Premierministerin Beata Szydło auf der Hannover Messe über einen neuartigen Brennstoffzellenbus informiert. Anlass ist die deutsch-polnische Kooperation zwischen Ziehl-Abegg und Ursus (Polen). Der Elektrobus fährt laut Herstellern 450 Kilometer ohne Zwischenladen, ein Tankvorgang dauert nur acht Minuten. „Linienbusse können ihre Reichweite verdoppeln, obwohl die Batteriepakete kleiner als bisher sind“, erklärte Fenkl. Der weltweit unerreichte Wirkungsgrad von gut 90 Prozent ist durch die Radnabenmotoren von Ziehl-Abegg möglich.
Vossloh: Guter Start in das Geschäftsjahr 2017
Umsatz und Ergebnis im Vossloh-Konzern haben sich im ersten Quartal 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbessert. Die Erlöse stiegen um 18,2 % auf 224,3 Mio.EUR. Im Vorjahr hatte der Konzernumsatz bei 189,8 Mio.EUR gelegen (exklusive des inzwischen veräußerten Geschäftsfelds Electrical Systems). Erlöszuwächse wurden im aktuellen Berichtsquartal vor allem durch die Akquisition von Vossloh Tie Technologies in den USA erzielt. Zudem verzeichnete neben den Geschäftsbereichen Transportation und Lifecycle Solutions auch das Geschäftsfeld Fastening Systems deutlich höhere Umsätze.
Das Konzern-EBIT im ersten Quartal verbesserte sich vor allem dank eines margenstärkeren Projektmixes im Geschäftsfeld Fastening Systems deutlich auf 7,1 Mio.EUR (Vorjahr: 2,0 Mio.EUR). Die EBIT-Marge stieg dementsprechend von 1,0 % im ersten Quartal 2016 auf 3,1 % im ersten Quartal 2017. Der Auftragseingang im Konzern ging zurück auf 210,8 Mio.EUR (Vorjahr: 249,3 Mio.EUR), der Auftragsbestand zum 31. März betrug 750,9 Mio.EUR (Vorjahr: 642,2 Mio.EUR). Im Kerngeschäft, also ohne den Geschäftsbereich Transportation, lag das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz im ersten Quartal bei knapp über 1.
Pilotprojekt mit Hybrid-Oberleitungsbussen in Solingen kommt in Gang
Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, hat am 24. April Förderbescheide in Höhe von insgesamt 15,3 Millionen Euro an die sieben Partner des Solinger Pilotprojekts "Mit dem Batterie-Oberleitungs-Bus (BOB) und der intelligenten Ladeinfrastruktur zum emissionsfreien ÖPNV" übergeben. In dem einzigartigen Projekt wird eine Dieselbuslinie auf rein elektrischen Betrieb mit Batterieoberleitungsbussen umgestellt.
Vorreiter für saubere Mobilität
Barthle: "Die Elektrifizierung des Stadtverkehrs ist einer der Schlüssel für bessere Luftqualität und mehr Umweltschutz. Als Bundesverkehrsministerium setzen wir daher auf innovative, alternative Antriebe bei Fahrzeugen, die täglich auf städtischen Straßen unterwegs sind. Die von uns geförderten Oberleitungsbusse sind Vorreiter für eine saubere Mobilität in unseren Innenstädten. Solche technischen Lösungen anzubieten, ist deutlich besser und wirksamer, als über Fahrverbote zu debattieren."
Laden während der Fahrt
Das Pilotprojekt ist auf fünf Jahre angelegt. Verbundkoordinator ist die Stadtwerke Solingen GmbH. Die Batterien der Busse werden während der Fahrt unter den Oberleitungen aufgeladen. Das ermöglicht auch einen Weiterbetrieb der Linie auf Strecken ohne entsprechende Oberleitungsinfrastruktur.
Rhein-Ruhr-Express: Umbau in Köln-Mülheim geht in die entscheidende Phase
Die Bauarbeiten in Köln-Mülheim für den Ausbau der Infrastruktur für den Rhein-Ruhr-Express kommen gut voran. Seit Anfang März wurden beispielsweise Oberleitungsmasten neu gegründet. Vom 28. April bis 19. Mai 2017 finden nun die Hauptbauarbeiten statt. Weitere Arbeiten werden direkt im Anschluss, am Wochenende vom 19. Mai, 20 Uhr, bis 22. Mai, 4 Uhr, für die neuen Oberleitungsanlagen durchgeführt. Während der Hauptarbeiten werden über zwei Kilometer Gleis ausgebaut und neu errichtet. Darüber hinaus werden vier Weichen eingebaut. Im Rahmen der Sperrung muss die Leit- und Sicherungstechnik angepasst werden. Für alle Baumaßnahmen müssen die S-Bahn-Gleise gesperrt werden.
Fahrplanänderungen
Aufgrund der Sperrung muss der S-Bahn Verkehr in dieser Zeit eingeschränkt werden. Die Fahrplanänderungen sind in den Online-Auskunftssystemen enthalten und werden über Aushänge an den Bahnsteigen bekannt gegeben. Außerdem sind sie unter bauinfos.deutschebahn.com/nrw und über die App „DB Bauarbeiten“ abrufbar.”
Hintergrund der Arbeiten
Auf dem 2,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Köln-Mülheim und Köln-Stammheim wird der Abstand zwischen den S-Bahn-Gleisen vergrößert. Damit können künftig Güterzüge, die derzeit auf den Fernbahngleisen die schnellen Züge des Regional- und Fernverkehrs ausbremsen, auf das S-Bahn-Gleis verlagert werden. S-Bahn und Güterzug fahren aufgrund der Zughalte der S-Bahnen etwa die gleiche Durchschnittsgeschwindigkeit und haben deshalb keine gegenseitigen Staueffekte. Durch den Einbau der vier zusätzlichen Weichen wird die Flexibilität der Betriebsführung erhöht.
Studie: ÖPNV genügt Flexibilitätsansprüchen noch nicht
Autofahren in der Innenstadt bedeutet für 46 Prozent der deutschen Autofahrer Stress. Trotzdem verliert das Auto in einer Zeit, in der die Infrastruktur in Innenstädten an ihre Kapazitätsgrenze stößt, nicht an Popularität, schließlich würde rund ein Viertel (23 Prozent) der Befragten im Stadtverkehr unter keinen Umständen auf ihr Auto verzichten. Das ist ein Ergebnis aus der aktuellen bevölkerungsrepräsentativen YouGov-Umfrage „Urbanes Leben: Mobilität in der Stadt“ im Auftrag des ACV Automobil-Club Verkehr.
Höhere Spritpreise und bessere ÖPNV-Anbindungen verändern Autonutzung
Stau hin oder her, das Auto spielt auch im Stadtverkehr immer noch eine große Rolle. Bessere ÖPNV-Anbindungen an das Umland würden 41 Prozent zwar dazu bewegen, das Auto im Stadtverkehr stehen zu lassen, bei den 18–24-Jährigen sind es sogar über die Hälfte (54 Prozent), aber knapp ein Viertel der Deutschen (23 Prozent) würde im innerstädtischen Verkehr unter keinen Umständen auf ihr Auto verzichten. Zwischen Männern (22 Prozent) und Frauen (23 Prozent) gibt es dabei keinen Unterschied.
Ein Beweggrund auf die innerstädtische Nutzung des Autos zu verzichten, wären für 17 Prozent der Deutschen deutlich höhere Spritpreise. Jüngere Menschen bis 34 Jahren würden die Spritpreise eher von innerstädtischer Autonutzung abhalten als ältere. Sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder würden 16 Prozent dazu bewegen, auf das Auto in der Stadt zu verzichten, unter der Voraussetzung einer besseren Verfügbarkeit von Carsharing-Fahrzeugen würden lediglich neun Prozent auf die innerstädtische Nutzung des Autos verzichten. Ab 45 Jahren nimmt die Bereitschaft ab, auf das Auto in der Stadt zu verzichten.
Der Anspruch an Flexibilität dominiert
Trotz roter Ampeln und erheblicher Verkehrsbehinderungen bedeutet Autofahren auch in der Stadt insbesondere Flexibilität (49 Prozent). Bei der Personengruppe ab 55 Jahren und älter verbindet über die Hälfte (52 Prozent) mit Autofahren in der Stadt vor allem flexibel zu sein. Den Komfort, den der Wagen mit sich bringt, schätzen immerhin 27 Prozent. Nach wie vor ereignen sich die meisten Unfälle mit Personenschaden innerhalb von Ortschaften, die Sicherheit die das Auto alleine durch seine Karosserie mitbringt, belegt mit 16 Prozent Platz vier.
Weitere Studienergebnisse finden Sie hier.
Auszeichnung “Eisenbahner mit Herz” verliehen
Die Sieger im Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ stehen fest. Mit Gold ehrt die Jury zwei Mitarbeiter von Abellio, die eine blutige Messerstecherei auf einem Zug mit kühlem Kopf bestanden haben. Der Triebfahrzeugführer Dirk Otte und die Kundenbetreuerin Maria Voigt „sind trotz der Gefahr fürs eigene Leben vorbildlich für die Verletzten und ihre Fahrgäste dagewesen“, urteilte die Jury. Der Preis sei auch eine Anerkennung für alles, was die beiden Abellio-Mitarbeiter durchlitten haben.
Silber und Bronze für engagierte Zugbegleiter
Silber erhält der Zugbegleiter Sadik Tubay von National Express, der die Notlage einer Flüchtlingsfrau ohne Fahrkarte mit kreativen Dolmetscherkünsten löste. „Das ist ein Eisenbahner, der alle Sprachgrenzen überwindet“, begeisterte sich die Jury. Bronze gewinnt der ICE-Zugbegleiter Christian Mainka von DB Fernverkehr München, der eine verirrte Reisegruppe aus den USA wieder zusammengeführt hat. „Dieser Zugchef macht keine halben Sachen“, lobte die Jury. „Er lieferte die beiden Schüler aus Texas höchstpersönlich am Bestimmungsort ab.“
Sonderpreis Naturschutz für Uhu-Rettung
Der Sonderpreis Naturschutz geht an den DB Cargo-Lokführer Kai Steinkamp, der eine verletzte Eule zwischen den Rädern seiner Lokomotive geborgen und der Tierrettung übergeben hat. Dass der Uhu den Zusammenstoß mit dem Güterzug überlebt hat, „zeigt dass dieser Lokführer viel Herz besitzt und viel Verstand dazu.“ Steinkamps Einsatz für eine vom Aussterben bedrohte Vogelart hat die Jury überzeugt, den Titel „Eisenbahner mit Herz“ erstmals auch einem Mitarbeiter des Güterverkehrs zuzusprechen.
Neun Bundesländer mit Landessiegern
Bahnkunden hatten bis zum Januar rund 160 Geschichten an die Allianz pro Schiene geschickt. Aus den besten Reisegeschichten kürte die Jury neben den diesjährigen Bundessiegern auch Landessieger aus neun Bundesländern. In Baden-Württemberg gewann die Lokführerin Saskia Schönlebe von der AVG. Für Bayern geht der Preis an den BOB-Lokführer Thomas Hindelang. In Berlin überzeugte die ODEG-Zugbegleiterin Simone Kroll. Für Brandenburg kürte die Jury den DB Regio-Mitarbeiter Heiko Schmidt-Dworschak, in Bremen und Niedersachsen siegte Metronom-Lokführerin Cornelia Gerke. Für Hamburg und Hessen hob die Jury die beiden S Bahn-Lokführer Sven Krolikowski und Kevin Grün aufs Siegertreppchen. Christine Herrwaldt von DB Station & Service siegte in Mecklenburg-Vorpommern. In NRW gewann Alexander Rezek vom DB Fernverkehr Köln den Titel „Landessieger“: Elf Fahrgäste hatten Rezek vorgeschlagen.
Der Wettbewerb Eisenbahner mit Herz findet in diesem Jahr zum siebten Mal in Folge statt. Die Zahl der Einsendungen ist seit dem Start auf über 1400 angewachsen. Geschichten von Bahnkunden für die nächste Runde nimmt die Allianz pro Schiene ab sofort wieder entgegen: www.eisenbahner-mit-herz.de
Landkreis, AVG und VBK unterstützen Flüchtlinge beim Start ins Berufsleben
Integration durch Ausbildung: Zwölf junge Flüchtlinge aus acht Nationen absolvieren derzeit ein Praktikum bei den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG). Durch das Pilotprojekt, das die VBK und AVG gemeinsam mit dem Landkreis Karlsruhe und der Albert-Einstein-Schule in Ettlingen vor rund neun Monaten ins Leben gerufen haben, werden die Teilnehmer an die Arbeitswelt in Deutschland herangeführt und so beim Start in ihren neuen Lebensabschnitt unterstützt.
Gesellschaftliche Verantwortung
Eine gute berufliche Qualifikation macht fit für das Leben. Dies hat man auch bei der AVG und den VBK erkannt. „Als kommunale Verkehrsunternehmen übernehmen wir gesellschaftliche Verantwortung und wollen mit diesem Projekt einen Beitrag dazu leisten, dass die Integration von Flüchtlingen in Deutschland gelingt“, macht Dr. Alexander Pischon, Geschäftsführer von AVG und VBK, deutlich. „Wir hoffen mit unserem Engagement auch andere Unternehmen zu ermuntern, unserem Beispiel zu folgen und Praktika für Flüchtlinge anzubieten. Angesichts des Fachkräftemangels sehe ich hier auch die große Chance für Arbeitgeber neue, motivierte Mitarbeiter zu gewinnen.“
Ausbildung und Deutsch-Unterricht im Wechsel
Im Betriebshof West am Karlsruher Rheinhafen durchlaufen die jungen Männer im Alter zwischen 17 und 23 Jahren die verschiedenen, facettenreichen Abteilungen in der Werkstatt der beiden kommunalen Verkehrsunternehmen. Parallel dazu besuchen sie die Albert-Einstein-Berufsschule in Ettlingen, wo in einer speziellen Vorbereitungsklasse vor allem Deutschunterricht auf dem Stundenplan steht. Durch den intensiven Sprachunterricht – derzeit sind es 16 Stunden pro Woche – konnten die Teilnehmer das A2-Sprachniveau erreichen.
Weitere Partner gesucht
Gerne möchten sowohl das Landratsamt als auch die beiden Verkehrsunternehmen das Kooperationsprojekt fortsetzten, das bereits erste Früchte trägt. „Ein Praktikant hat inzwischen einen Ausbildungsvertrag bei der VBK erhalten. „Diese Erfolgsgeschichte wollen wir gerne fortschreiben. Sollten weitere Praktikanten den Sprung in ein Ausbildungs-Verhältnis schaffen, halten wir hierfür zusätzliche Ausbildungsplätze vor, damit es zu keiner Konkurrenz-Situation mit dem heimischen Bewerber-Markt kommt“, verdeutlicht Mock.