Bahn bereitet sich auf Winter vor

Die Deutsche Bahn bereitet sich personell, technisch und organisatorisch intensiv auf den Winter vor. Rechtzeitig vor der frostigen Jahreszeit werden Mitarbeiter geschult und Einsatzpläne erstellt. Auch externe Dienstleister stehen bereit, um Bahnsteige und Gleise von Schnee und Eis zu räumen. Die Schneeräumflotte der Bahn wird überprüft. Im Regional- und Fernverkehr beschleunigen Abtauanlagen flächendeckend das Enteisen der Züge, bevor sie in den Werkstätten gewartet werden können. 
Bei extremen Witterungsverhältnissen ist die oberste Priorität, die Reisenden im Störfall aktuell zu informieren. So werden die Kunden unter anderem über Fahrgastinformationsanlagen oder dynamische Schriftanzeiger auf den Bahnhöfen erreicht, falls es zu Abweichungen vom Fahrplan kommt. Ansagezentren zum Beispiel in Rostock, Stralsund oder Schwerin und Mitarbeiter im stationären Service sichern dies ab. In der ersten Novemberwoche wird deshalb unter anderem auf zehn Stationen in Mecklenburg-Vorpommern ein Wintereinbruch simuliert. Diese Übungen sollen die Wirkung der vorgesehenen Maßnahmen bestätigen und die Bahn fit für den Winter machen.

Citizens‘ Rail ausgezeichnet – Projekt gewinnt Community Rail Award

Drei Jahre erfolgreiche Zusammenarbeit – eine Auszeichnung: Partner aus den Niederlanden, Frankreich und England arbeiteten gemeinsam mit der Stadt Aachen und dem Aachener Verkehrsverbund (AVV ) im Rahmen des EU-Interreg-IVBProjekts „Citizens’ Rail“ seit 2012 an Verbesserungen der regionalen Bahnnetze, der sogenannten Slow-Speed-Bahnnetze. Ziel des Projekts ist es, kleinere Bahnhöfe sowie deren „Slow-Speed-Verbindungen“ aufzuwerten.

Für die erfolgreiche Zusammenarbeit wurde Citizens‘ Rail jetzt von der „Association of Community Rail Partnerships“ (ACoRP) aus Großbritannien in der Kategorie „Outstanding Teamwork“ mit einem Community Rail Award ausgezeichnet. Damit wird insbesondere die gute Zusammenarbeit der Projektpartner aus vier Staaten gewürdigt.
Citizens‘ Rail läuft nach drei Jahren Ende 2015 aus. In Torquay im Süden Englands fand nun die Abschlusskonferenz statt, auf der die Projektpartner Resümee gezogen haben.
Was wurde in der Region Aachen umgesetzt?
Im Rahmen des Projektes haben Stadt Aachen und AVV in den letzten drei Jahren zahlreiche Maßnahmen gemeinsam durchgeführt:

  • Machbarkeitsstudie zur Errichtung einer neuen, barrierefreien Querungsmöglichkeit zu den Gleisen am Haltepunkt Eilendorf mit umfangreicher und frühzeitiger Bürgerbeteiligung (Abendveranstaltung, Befragungen RWTH), politischer Beschluss für Vorzugsvariante Anfang 2015
  • Machbarkeitsstudie zum Neubau eines neuen euregiobahn-Haltepunktes in Richterich in zwei Varianten (Nord und Süd) mit umfangreicher Bürgerbeteiligung, politischer Beschluss aufgrund der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und Erkenntnisse aus der Bürgerbeteiligung Anfang 2015 für Nordvariante
  • Machbarkeitsstudie zur barrierefreien Erschließung des Bahnhofs Aachen West
  • Schulprojekt an der Maria-Montessori-Gesamtschule in Aachen: Pilotprojekt zu Bahnfahrpraxis (Sicherheitsthemen, Tarife, Planen einer Bahnreise, Verknüpfungen, Umstiege) in einer 6. Klasse sowie ein Gestaltungsprojekt am Haltepunkt Eilendorf (Verschönerung Fahrgastunterstand und Lärmschutzwand)
  • Marketingkampagne für den Bahnhaltepunkt in Eilendorf mit speziellem Flyer, Infoständen, Plakaten etc.
  • Beteiligung von jungen Menschen: Schüleraustausch sowie studentische Masterclass, die 2013 in Aachen stattfand

Registrierte Flüchtlinge erhalten „Welcome to Berlin-Ticket“

Ab heute haben Flüchtlinge, Verkehrsunternehmen und Verwaltung Klarheit über die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs in Berlin für neuankommende Flüchtlinge und Asylbewerber. An den Registrierungsstellen Turmstraße, Kruppstraße und Bundesallee erstellt und verteilt die BVG „Welcome to Berlin-Tickets“ für die Flüchtlinge, die an diesen Standorten registriert werden. 
 Damit wird eine Entscheidung des Senats von letzter Woche umgesetzt. Flüchtlinge erhalten für die Zeit, in der sie zur Wohnsitznahme in der Erstaufnahmeeinrichtung verpflichtet sind und lediglich Anspruch auf Sachleistungen haben, ein personalisiertes Ticket, das in den Verkehrsmitteln von BVG und S-Bahn Berlin sowie allen anderen Verkehrsunternehmen im Tarifbereich Berlin AB gültig ist. Der Fahrschein wird als Sachleistung an jeden Flüchtling ausgegeben und das Taschengeld um den Anteil für Verkehrsdienstleistungen gekürzt. Das Ticket ist zunächst für drei Monate gültig und nicht übertragbar.
 Bereits seit der vergangenen Woche erhalten Flüchtlinge, die auf eine Registrierung warten, ein Armband, das sie bis zum Termin der Registrierung zur Benutzung des ÖPNVs berechtigt. Asylbewerberinnen und Asylbewerber, die nicht mehr in einer Erstaufnahmeeinrichtung wohnen müssen, bekommen einen Berlinpass und können dann selber entscheiden, ob sie den ÖPNV nutzen und sich dafür ein Berlin-Ticket-S oder Einzeltickets aus ihren laufenden Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz kaufen.

Worldline ermöglicht Ticket-Kauf via App in ganz Deutschland

Mit nur einer App in allen angebundenen Verkehrsnetzen Deutschlands unterwegs – dank IPSI können Fahrgäste künftig unabhängig vom jeweiligen Verkehrsbund ihr eTicket kaufen. Möglich wird dies durch die Schnittstelle "Interoperable Product Service Interface" (IPSI) des VDV eTicket Service (VDV-ETS) und dem zentralen System "Interoperable Product-Service" (IPS), der von Worldline im Auftrag des VDV-ETS umgesetzt und seit Oktober 2015 betrieben wird. Dies sorgt für die zentrale Kommunikation zwischen den verschiedenen Handy-Ticket-Systemen der Verkehrsverbünde. Nutzer verwenden nur die App ihres lokalen Verkehrsverbundes, eine Zusatz-App wird nicht benötigt.
Dank IPSI kann der Kunde über die App seines örtlichen Verkehrsverbundes künftig ein Ticket auch außerhalb dieses Verkehrsverbundes kaufen und muss sich nicht mehrfach registrieren. So steigert IPSI nicht nur den Komfort für die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), sondern ermöglicht es Verkehrsunternehmen, neue Nutzergruppen zu erschließen: beispielsweise dem Gelegenheitsfahrer, für den die Bedienung von Fahrscheinautomaten im Vergleich zur Nutzung einer App häufig umständlich ist.

HVV verteilt Broschüre für Flüchtlinge

Vor einigen Tagen ist die dreisprachige Broschüre „How to travel by HVV“ fertiggestellt worden. Sie soll Neuankömmlingen mit leicht verständlicher Sprache, Bildern und Piktogrammen die Orientierung im Hamburger Verkehrsverbund erleichtern. Neben Hinweisen zur Nutzung der Verkehrsmittel wird auch der Weg zur richtigen Fahrkarte beschrieben. Darüber hinaus gibt es eine Liste wichtiger Adressen wie Kleiderkammern und Beratungsstellen, jeweils mit den passenden Bus- und Bahnhaltestellen.
Die Verteilung der Broschüre, die auf deutsch, englisch und arabisch erstellt wurde, ist bereits im Gange. Sie ist in den Flüchtlingsunterkünften, aber auch in den HVV-Servicestellen erhältlich. Darüber hinaus steht „How to Travel by HVV“ auch zum Download unter hvv.de/service/downloads zur” Verfügung. 

DB Regio Bayern investiert 50 Mio. Euro in neues Werk

Im Münchner Ortsteil Pasing beginnt DB Regio Bayern in diesen Tagen mit dem Bau einer 207 Meter langen Fahrzeughalle mit fünf Gleisen. Bis 2017 werden rund 50 Millionen Euro investiert. Das neue Werk ersetzt die, aus dem Jahr 1938 stammende, alte Werkstatthalle.
17 Lokomotiven, 80 Reisezugwagen und 52 Elektrotriebzüge werden künftig in dem 57 Meter breiten Hallenneubau gewartet. Ein ca. 190 m langer Verwaltungs- und Sozialtrakt sowie ein Materiallager ergänzen den Gesamtwerkstattkomplex. Schienentechnisch werden die Anlagen an den bereits vorhandenen Abstellbahnhof angebunden. Die hierfür benötigten, neuen Gleisanlagen umfassen ca. 2500 Meter.
Mit den neuen Anlagen erfolgt ein wesentlicher Beitrag zur Ökologie und zum Schallschutz, indem Geothermie zur Energiegewinnung eingesetzt wird und die Dachflächen für den Einsatz einer Photovoltaik-Anlage vorbereitet werden. Zudem entfallen mit der Überspannung der Gleisanlagen schallintensive Rangierfahrten, da die Züge elektrisch in die neue Werkstatt gefahren werden können.
„Der Regionalverkehr in Bayern ist heute eng getaktet und leistet – dank der Bestellungen des Freistaates – mehr denn je. Die neue Werkstatt wird auf die künftigen Instandhaltungsaufgaben zugeschnitten sein. Unsere modernen Züge legen Tag für Tag mehr Kilometer zurück als ihre Vorgänger und benötigen eine deutlich intensivere Wartung“, so Hansrüdiger Fritz, Vorsitzender der Regionalleitung von DB-Regio Bayern.
DB Regio Bayern begann die Planungen für die Anlage im Jahr 2013. Im August dieses Jahres erteilte das Eisenbahnbundesamt das Baurecht. Der Neubau der Gesamtanlage bietet insgesamt 150 Arbeitsplätze am Standort München. Die geplante Bauzeit beträgt zwei Jahre, sodass eine Inbetriebnahme der Werkstatt im Dezember 2017 erfolgen kann. 

VDL übergibt ersten E-Bus an KVB

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) stellen die Bus-Linie 133 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 auf den Betrieb mit vollelektrischen Gelenkbussen um. Hierzu hat die KVB beim niederländischen Hersteller VDL Bus & Coach bv im Juli des vergangenen Jahres insgesamt acht batteriebetriebene Gelenkbusse bestellt. Das Land Nordrhein-Westfalen fördert die Investition mit insgesamt 1,92 Millionen Euro. Der erste E-Bus wurde heute durch den Hersteller VDL offiziell an die KVB übergeben. Die weiteren sieben E-Busse erreichen die KVB in den nächsten Wochen.
Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB: „Mit der Auslieferung des ersten E-Busses ist die nächste wichtige Etappe auf dem Weg zur ersten Elektrobus-Linie in Köln erreicht. Ab Dezember 2016 fahren rund 9.000 Fahrgäste auf der Linie 133 täglich CO2- und abgasfrei. Diese Investition war jedoch nur möglich, weil das Land Nordrhein-Westfalen mit einer Förderung von 1,92 Millionen Euro und die KVB mit 1,25 Millionen Euro die Mehrkosten im Vergleich zu herkömmlichen Dieselbussen ausgeglichen haben.“

Osram setzt Highlight im Münchner Untergrund

Das neu gestaltete Zwischengeschoss der Münchner U- und S-Bahnstation Marienplatz ist an diesem Montag eröffnet worden. Das gemeinsame Konzept der Architekten Allmann Sattler Wappner und des Lichtdesigners Ingo Maurer lässt die unterirdische Zwischenebene nach dreieinhalb Jahren Bauzeit heute übersichtlich, hell und kundenfreundlich erscheinen. Bis zu 200.000 Fahrgäste betreten täglich diesen Verkehrsknotenpunkt, den die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) nun modernisiert haben. Ein wesentliches Gestaltungselement ist die orangerote Lichtdecke der zentralen Schalterhalle, in die mehr als 1.000 Osram LED-Lichtlinien zur Beleuchtung eingebaut sind.

Sanierungsstau bei ÖPNV-Fahrzeugen

Wegen altersschwacher Busse und Bahnen schlagen die kommunalen Verkehrsbetriebe Alarm. Der VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) fordert von Bund und Ländern, den Kommunen bei der Modernisierung der Fahrzeugflotten im Öffentlichen Personennahverkehr zu helfen. „Wir brauchen dringend einen gesamtstaatlichen Finanzierungstopf, mit dem der Sanierungsstau bei den Fahrzeugflotten des kommunalen ÖPNV aufgelöst werden kann", sagte der Präsident des VDV, Jürgen Fenske, der „Welt am Sonntag". Bund und Länder müssten den Kommunen bei der Modernisierung der Fahrzeugflotten im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) helfen.
Fenske hält den ÖPNV für „sträflich unterfinanziert", und bei Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen in vielen deutschen Städten sehe er einen Qualitätsverlust: Trotz steigender Fahrgastzahlen und immer neuer Linien bleibe bei den Fahrzeugen die Zahl der Neubeschaffungen weit hinter dem Bedarf zurück. Deshalb müssten alte Fahrzeuge viel länger genutzt werden, als es wirtschaftlich vertretbar sei. „Die Instandhaltungskosten für die alten Bahnen und Busse laufen den Unternehmen mittlerweile davon", sagte Fenske der Zeitung.