In Deutschland hält die Eisenbahn laut Allianz pro Schiene ihren Spitzenplatz als sicherstes Verkehrsmittel. Nach Berechnungen des Verbandes war im deutschen Elfjahresschnitt von 2004 bis 2014 das Todesrisiko für Insassen eines Pkw 63-mal höher als für Bahnreisende. Bei den Verletzungen fällt der Abstand noch größer aus: Bezogen auf die Personenkilometer ist die Wahrscheinlichkeit zu verunglücken bei jeder Autofahrt gut 113-mal höher als bei einer Bahnfahrt. Während der Bus in puncto Sicherheit ebenfalls klar vor dem Pkw liegt, bleibt der Abstand zwischen Bus und Bahn dennoch spürbar: Das Todesrisiko für Busreisende ist im Vergleich zur Bahn gut viermal höher, das Verletzungsrisiko liegt 34-mal über dem der Bahn.
Zur heutigen Pressekonferenz der Allianz pro Schiene sagte Wolfgang Steinbrück, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo): „Bus und Bahn sind sichere Verkehrsmittel, es ist gut, dass wir das an den heutigen Zahlen wieder sehen konnten.“ Mit Blick auf den Straßenverkehr sagte er: „Nichts ist sicherer auf der Straße als deutsche Busse.“
Mitteldeutsche Regiobahn startet auf der Regionalexpress-Linie RE 6 Leipzig–Chemnitz
Mehr Sitzplätze, mehr Beinfreiheit, mehr Toiletten und deutlich mehr Platz für Rollstühle, Fahrräder und Gepäck sowie Ruhezonen in der Wagenmitte. Das sind die wesentlichen Neuerungen, wenn zum Fahrplanwechsel am Sonntag, den 13. Dezember 2015 auf der RegionalExpress-Linie RE 6 die Farbe der Züge auf Blau-Silber wechselt. Die Transdev Regio Ost GmbH übernimmt mit der Marke Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) den stündlichen Bahnverkehr zwischen Leipzig und Chemnitz.
Weihnachtsmusik und Ticketverkauf zum Neustart
Im Rahmen dieses Neustarts werden an diesem Tag von 10 bis 15 Uhr die Fahrgäste zwischen Leipzig und Chemnitz vom Weihnachtsmann begrüßt und mit Live-Musik zu ihrem Fahrziel begleitet. Kinder dürfen sich in den Steuerwagen am Zugende phantasievoll schminken lassen. Zusätzlich öffnet die Verkaufsagentur in Burgstädt außerplanmäßig von 10:30 bis 14:30 Uhr ihre Türen, um den Kunden zum Betriebsstart den Fahrkartenerwerb zu ermöglichen.
Mit der MRB betreibt Transdev bisher die Verbindungen Leipzig–Geithain und Halle–Eilenburg (bis 12.12.2015). Ab 13. Dezember 2015 verkehren runderneuerte Wagenzüge stündlich auch auf der Strecke zwischen Leipzig und Chemnitz.
Abellio-Zug auf den Namen „Die Wartburg“ getauft
Gegen 13:30 Uhr knallten am Dienstag die Sektkorken auf dem Eisenacher Bahnhof und der erste Abellio-Zug erhielt in einer feierlichen Taufe einen Namen. Fortan trägt er den Namen "Die Wartburg" jeden Tag kreuz und quer durch das 575 km große Saale-Thüringen-Südharz-Netz (STS).
Vor der Taufe unterstrich Eisenachs Oberbürgermeisterin, Katja Wolf, die touristische und kulturhistorische Bedeutung der Wartburg: "Die Wartburg ist wohl wie kaum eine andere Burg in Deutschland mit der Geschichte unseres Landes und natürlich der Stadt Eisenach verknüpft. Deshalb freuen wir uns in Hinblick auf das bevorstehende Reformationsjubiläum sehr, wenn der Name der Wartburg auch über die Schiene ins Land getragen wird. Die Namensgebung des Zuges ist ein kleiner Teil des bunten Mosaiks zur Vorbereitung des bedeutenden Jubiläums 2017."
Taufen sollen Tradition werden
Katja Wolf, Dirk Ballerstein (Geschäftsführer Abellio Rail Mitteldeutschland), Stephan Krenz (Geschäftsführer Abellio GmbH), Engelhardt Robbe (CFO Nederlandse Spoorwegen [NS] und CEO der Abellio Group) und Oliver Höpfner (Fachbereichsleiter für Angebotsplanung und Fahrzeuge der Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen [NVS]) nahmen gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe Wartburg GmbH, Gerhard W. Keute, die Zugtaufe vor.
In Abstimmung mit den Aufgabenträgern für das Saale-Thüringen-Südharz-Netz möchte Abellio Rail Mitteldeutschland Namensgebungen für seine Züge zu einer schönen Tradition werden lassen. Im Vordergrund stehen dabei Persönlichkeiten oder Einrichtungen mit historischer, kultureller oder touristischer Bedeutung.
Quelle: abellio
Programm veröffentlicht: bdo-Expertenforum BUS 4.0 am 15. März in Berlin
Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer hat das Programm für das bdo-Expertenforum 4.0 veröffentlicht: Der Blick in die Zukunft der Bus-Mobilität findet am 15. März 2016 von 8.30 Uhr bis 18 Uhr in Berlin statt. Praktiker und Experten aus unterschiedlichen Bereichen wollen Unternehmern zeigen, wie die Digitalisierung in den nächsten Jahren fortschreiten kann. Ort der Veranstaltung ist das Langenbeck-Virchow-Haus (Luisenstraße 58/59 in 10117 Berlin).
„Wer wissen will, wie sich neueste digitale Trends und technische Entwicklungen konkret auf das eigene Angebot im Linienverkehr und in der Touristik auswirken werden, der darf unsere Veranstaltung in Berlin nicht verpassen. Ein Muss für die Branche!“, sagte bdo Präsident Wolfgang Steinbrück in Berlin. „Der bdo bietet seinen Unternehmen und
Landesverbänden sowie Sachkundigen der Branche eine einmalige Plattform mit dem bdo-Expertenforum an.“
Mobilität an der Schwelle der Gegenwart zur Zukunft, Orientierung für Unternehmer, die große Datenkommunikationsoffensive mit RBL, Fahrerassistenzsysteme und autonomes Fahren stehen im Mittelpunkt der Präsentationen und Diskussionen. „Der Mehrwert liegt im Erfahrungsaustausch“, sagte Steinbrück. Anmeldungen sind ab sofort möglich. Informationen gibt es im angehängten Programm oder
direkt unter www.bdo-online.de/bus-4-0.
Hochbahn: DT2 – nach 62 Erdumrundungen in den Ruhestand
Der letzte Doppeltriebwagen DT2 der Hamburger Hochbahn AG (Hochbahn) wird aus dem Betrieb genommen. Nachdem er seine letzte reguläre Fahrgastfahrt hatte, gab es noch eine Abschiedsfahrt durch das Hamburger U-Bahn-Netz.
1962: "Silberlinge" als Botschafter der Moderne
Insgesamt 186 DT2-Fahrzeuge schaffte die Hochbahn in den Jahren 1962 bis 1966 an. Die Gestaltung des DT2-Modells wurde zusammen mit der Hochschule für Gestaltung in Ulm erarbeitet. Damals waren die Doppeltriebwagen, die „Silberlinge“, optisch eindrucksvolle Botschafter der Moderne. Außen dominierte der unlackierte Edelstahl. Eine Gestaltung, die die Hochbahn beim DT3 ab 1968 fortsetzte und zu der sie beim neuesten Fahrzeug, dem DT5, zurückkehrte. Auch im Inneren des DT2 gab es für die Hamburgerinnen und Hamburger Neues zu entdecken: So waren die Sitze erstmals aus glasfaserverstärktem Kunststoff.
2,6 Millionen Kilometer gefahren
Im Laufe der Zeit erfuhren die DT2 mehrere komplette Überarbeitungen und Redesigns. Insgesamt haben die Fahrzeuge eine „Lebensleistung“ von jeweils 2,6 Millionen Kilometern auf dem Hamburger U-Bahn-Netz erbracht. In den letzten Jahren wurden die verbliebenen 15 Fahrzeuge als Betriebsreserve und für „Verstärkerfahrten“ eingesetzt. Nach rund 50 Jahren Betriebslaufzeit ist ein Weiterbetrieb wirtschaftlich nun nicht mehr vertretbar. Mit mittlerweile 40 Fahrzeugen der neuesten Generation DT5 ist nun ein Generationenwechsel vollzogen. Die DT2-Fahrzeuge werden verwertet. Ein Fahrzeug wird für die historische Hochbahn-Flotte erhalten bleiben.
Quelle: Hochbahn
NordWestBahn gibt RB 43 “Emschertal-Bahn” an DB Regio NRW ab
Zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember 2015 findet auf der Linie RB 43 zwischen Dorsten und Dortmund ein Betreiberwechsel statt. Neun Jahre lang war die NordWestBahn auf der „Emschertal-Bahn“ unterwegs. Künftig wird die RB 43 zu einem Teil des „Neuen Sauerland-Netzes“, das DB Regio NRW im Wettbewerb gewinnen konnte.
Symbolische Schlüsselübergabe in Dortmund
Am Montag, 7. Dezember, eine Woche vor dem offiziellen Betreiberwechsel, trafen sich Führungskräfte und Mitarbeiter von NordWestBahn und DB Regio NRW am Dortmunder Hauptbahnhof zur symbolischen Schlüsselübergabe. „Selbstverständlich werden wir bis Betriebsschluss am kommenden Samstag den Verkehr mit der gewohnten Zuverlässigkeit und vollem Einsatz weiterführen“, versichert Hark Neumann, Regionalleiter der Region Niederrhein/Ruhr der NordWestBahn (NWB). Dennoch steht insbesondere für das Zugpersonal der RB 43 ein recht schwerer Abschied an.
„Die Linie war für mich und meine Kollegen immer etwas Besonderes“ erzählt Eva-Maria Döring, die als Triebfahrzeugführerin seit Betriebsstart im Dezember 2006 täglich auf der Strecke unterwegs ist. An Werktagen nutzen knapp 3.500 Fahrgäste die Züge zwischen Dortmund und Dorsten – die Fahrgastzahlen sind in den vergangenen Jahren dabei deutlich gestiegen. „Die meisten sind Stammkunden, zu denen wir ein sehr persönliches und herzliches Verhältnis pflegen“, erläutert Döring. „Viele Fahrgäste begleiten wir schon lange Jahre – man kennt sich eben.“ Zum Abschied hat sich die NordWestBahn etwas Besonderes ausgedacht: Vergangene Woche wurden in den Zügen Taschentücher an die Fahrgäste verteilt.
Dank des VRR an die langjährigen Betreiber
Auch der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) bedankt sich bei dem langjährigen Betreiber der Linie: „Als Aufgabenträger sagen wir vielen Dank an die NordWestBahn für neun Jahre vertrauensvolle Zusammenarbeit und DB Regio NRW wünschen wir einen erfolgreichen Start in das neue Fahrplanjahr auf der RB 43“, so VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann.
Quelle: VRR
Tschechischer Großauftrag für Setra Niederflurbusse
Das tschechische Verkehrsunternehmen „ICOM transport a.s.“ hat in Neu-Ulm 15 Low Entry Omnibusse des Typs S 415 LE business übernommen. Die Überlandlinien-Fahrzeuge der Setra MultiClass sind Teil eines Großauftrages über insgesamt 140 Omnibusse – es sind zugleich die ersten Produkte, die der tschechische Konzern bei der Ulmer Marke bestellte.
Siemens setzt auf technotrans-Kühlung für Straßenbahnen in Katar
In Katar fahren ab 2016 Straßenbahnen von Siemens, ausgestattet mit Kühlsystemen der technotrans AG. Diese gewährleisten auch unter den extremen Bedingungen in dem Wüstenstaat eine ausreichende Kühlung der Energiespeicher. Die Straßenbahnen des Typs Avenio nutzen sowohl Kondensatoren als auch Batterien und kommen daher ohne Oberleitung aus.
PlanB für berlinlinienbus.de
Für den weiteren Ausbau des Angebots bei berlinlinienbus.de ist das Fernbusunternehmen gut gerüstet – ab sofort ist PlanB im Einsatz, die Software der Firma highQ vereinfacht die Angebotsplanung. Durch die neue Technologie werden weniger Fahrzeugkilometer benötigt, die Taktzeiten optimiert und die Koordination der gesamten Fahrzeugflotte verbessert.
PlanB ermöglicht nicht nur die Erstellung von Fahr- und Umlaufplänen, sondern auch die rechtssichere Berücksichtigung von Arbeits- und Lenkzeitregelungen. Mit der neuen Software lassen sich effektiv und ohne großen Personalaufwand die komplexen Linienverläufe planen.
Große Herausforderungen für den Nahverkehr
Mal kommt der laut Fahrplan vorgesehene Bus nicht, mal fällt ein Zug aus. Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird immer unzuverlässiger. Das ist das Ergebnis einer bislang unveröffentlichten Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die der Berliner Morgenpost vorliegt. "Die Engpässe dürften sich in den kommenden Jahren noch verschärfen, weil die Mehrheit der ÖPNV-Unternehmen mit steigenden Kundenzahlen rechnet", stellen die Autoren der Studie fest.
Bundesweit sichern 2347 Unternehmen den Transport von Pendlern oder Schülern in Stadt und Land. Die große Mehrheit der Betriebe ist zwar in privatem Besitz. Doch die rund 350 öffentlichen Unternehmen bewältigen den Löwenanteil des Verkehrs mit Bussen und Bahnen. Von den fast elf Milliarden Fahrgästen im Jahr entfallen 9,7 Milliarden auf den ÖPNV. Weitere 530 Millionen Passagiere werden von halb öffentlichen Betrieben gefahren. Lange Zeit wurden die oft kommunalen Verkehrsträger subventioniert, zum Beispiel durch die Gewinne, die Städte mit ihren Stadtwerken erzielten. Doch auf Druck der EU sollen sich die Unternehmen europäischen Wirtschaftlichkeits- und Wettbewerbsbedingungen anpassen.
Diese Anpassung ist nach Einschätzung der Böckler-Stiftung zwar gelungen, hat aber erhebliche Schattenseiten zutage gefördert. "Die kostenorientierten Umstrukturierungen haben die Arbeitsbedingungen vielfach deutlich verschlechtert", berichten die Forscher. Dies ergab die Befragung von über 200 Betriebs- und Personalräten. Personal wurde abgebaut, Schichtpläne verengt. Insbesondere im Fahrdienst beklagen die Beschäftigten einen wachsenden Arbeitsdruck. Ähnlich angestiegen sind die Anforderungen an das Wartungspersonal in den Werkstätten.
"Drei Viertel der Beschäftigten beurteilen die Restrukturierung negativ", heißt es in der Studie. Innovative Ansätze wie Gruppenarbeit oder andere Formen der Beteiligung der Mitarbeiter würden verringert oder eingestellt, weil die Betriebe unter wirtschaftlichen Druck gerieten.
Trotz aller Anstrengungen erwirtschaftet der Nahverkehr seine Kosten nicht selbst. Rund 15 Milliarden Euro setzen die Unternehmen im Jahr um. Doch fast jeder vierte Euro kommt als Ausgleichszahlung von der öffentlichen Hand. Obwohl der Kostendeckungsgrad in den vergangenen Jahren angestiegen ist, liegt er im Durchschnitt noch immer unter 80 Prozent.
Die finanziell schwache Lage drückt sich auch beim Material aus. "Ein weiteres großes Problem sind Investitionsrückstände, die in einzelnen Städten schon zu Einschränkungen im Fahrplan führen", betonen die Autoren. Die Studie geht von einem Investitionsrückstau im Umfang von rund vier Milliarden Euro aus. Zudem würden jährlich 500 Millionen Euro fehlen, um den Nachholbedarf zu decken.
Drei Viertel der Unternehmen rechnen bis zum Jahr 2020 mit einem erheblichen Zuwachs an Fahrgästen, ergab die Analyse. Es gebe allerdings ein erhebliches Gefälle zwischen Stadt und Land. In ländlichen Regionen teilt diese Zuversicht nicht einmal jeder dritte Verkehrsbetrieb.
Bund und Länder haben sich zwar über die Zukunft der sogenannten Regionalisierungsmittel geeinigt. Statt 7,3 Milliarden Euro schießt der Bund ab 2016 acht Milliarden Euro dazu. Jährlich kommen dann noch einmal 1,8 Prozent dazu. Doch angesichts des Investitionsstaus im öffentlichen Nahverkehr dürfte diese Steigerung nicht ausreichen. Die Finanznot erreicht schon den Fuhrpark: "Anstatt regelmäßig Fahrzeuge zu kaufen, werden Busse und Bahnen einem höheren Verschleiß unterworfen", kritisiert Studienautor Hubert Resch.

