Bund setzt Maskenpflicht im Fernverkehr aus

Die Maskenpflicht im öffentlichen Fernverkehr soll zum 2. Februar vorzeitig fallen. Das teilte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit. Der SPD-Politiker begründet den Schritt damit, dass sich die Lage in der Coronavirus-Pandemie stabilisiert habe. Es sei nicht mit einer weiteren Winterwelle von Infektionen zu rechnen, sagte er.
Man habe dies mit den Ländern abgesprochen. Die Bundesregierung kann die Maßnahme per Rechtsverordnung ganz oder teilweise aussetzen. „Wir müssen einfach mehr auf Eigenverantwortung und Freiwilligkeit setzen”, sagte Lauterbach. Er appellierte an die Reisenden, im Fern- und Nahverkehr freiwillig weiter Masken zu tragen.

Quelle: tagesschau.de

Statement Bundesminister Dr. Volker Wissing:
„Ich begrüße, dass die Maskenpflicht im Fernverkehr ab dem 2. Februar entfällt. Es ist den Menschen nicht vermittelbar, warum es Unterschiede geben soll zwischen ÖPNV und Fernverkehr oder dem Flugverkehr.
Deswegen begrüße ich die Vereinheitlichung – nicht nur für die Fahrgäste, sondern auch für das Personal.”

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Fußverkehrs-Check 2023

Der „Fußverkehrs-Check NRW“ des Zukunftsnetz Mobilität NRW hat sich bei den Mitgliedskommunen des Unterstützungsnetzwerks in kürzester Zeit zum beliebten Werkzeug für die Bürgerbeteiligung entwickelt. Seit 2019 können sich Städte, Kreise und Gemeinden mithilfe dieses Angebots dem Thema Fußverkehr widmen und gleichzeitig die nachhaltige Fortbewegung ihrer Bürger fördern. Nun geht es in die nächste Runde: Ab sofort können Kommunen ihre Bewerbung für die diesjährige Programmteilnahme beim Zukunftsnetz Mobilität NRW einreichen. Bewerbungsschluss ist der 24. Februar.

Mehr Perspektiven, mehr Beteiligung

Das Besondere am „Fußverkehrs-Check NRW“ ist sein Format. Gemeinsame Workshops und Begehungen bringen Bürger, Verwaltung und Politik zusammen, um das Gehen in der Kommune attraktiver zu machen. Diese Begehungen auf zuvor abgestimmten Routen bilden das Kernstück.

Bewerbungsbedingungen

Teilnahmeberechtigt sind Städte, Gemeinden und Kreise, die Mitglied im Zukunftsnetz Mobilität NRW sind. Der „Fußverkehrs-Check NRW“ ist geeignet sowohl für den Einstieg in die Fußverkehrsförderung als auch für die Vertiefung des Themas. Auf Grundlage der Bewerbungen werden landesweit zwölf Kommunen für die Teilnahme ausgewählt. Details zu den Wettbewerbsbedingungen finden Sie auf der Internetseite des Zukunftsnetz Mobilität NRW.

Hintergrund „Fußverkehrs-Check“

Die „Fußverkehrs-Checks NRW“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Nach den beschriebenen Begehungen vor Ort folgen eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürgern und Expertn erarbeitet werden.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Sieg GmbH, Landesgeschäftsstelle Zukunftsnetz Mobilität NRW

Steigende Kosten stellt ÖPNV vor Herausforderungen

Nach Aussage des Landrats von Vorpommern-Rügen bereiten den Landkreisen steigende Kosten für den öffentlichen Personennahverkehr Schwierigkeiten. „Es ist eine Riesen-Herausforderung für die Landkreise, den Status Quo des ÖPNV-Angebots zu halten“, sagte Stefan Kerth (SPD) am Dienstag in Stralsund vor Journalisten. Neben den gestiegenen Spritkosten hätten Arbeitnehmer angesichts fehlender Busfahrer auch ordentliche Gehaltssteigerungen verhandelt.
Wegen steigender Kosten erhöhe der Landkreis die Mittel für den ÖPNV jährlich um mindestens zwei bis drei Millionen Euro. „Ohne, dass hinterher mehr gefahren wird.“ Es werde einfach alles teurer. Kerth wisse von deutschen Landkreisen, die im vergangenen Herbst angesichts Diskussionen um eine Fortsetzung des günstigen Neun-Euro-Tickets gesagt hätten: „Wie irre ist das denn. Wir werden jetzt zum nächsten Jahr Linien streichen.“

Quelle: zeit online

KVB und cambio eröffnen gemeinsam mit ALDI SÜD Mobilstationen

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und cambio Rheinland haben gemeinsam mit ALDI SÜD zwei Mobilstationen auf dem Gelände der ALDI-Filialen in Bilderstöckchen und Sürth eröffnet. Hier können die Kunden, aber auch die Anwohner der Filialen in der Osterather Straße 26 und Am Feldrain 13 komfortabel KVB-Räder sowie CarSharing-Autos von cambio ausleihen und zurückgeben. Die Mobil-stationen sind in der Nähe der Eingänge der ALDI-Märkte angeordnet, so dass weite Wege über die Parkplätze entfallen. Mit diesen Mobilstationen auf privatem, jedoch öffentlich zugänglichem Gelände, erweitern KVB und cambio die Netze ihrer Sharing-Angebote. Zugleich leisten sie zusammen mit ALDI SÜD einen Beitrag zur Verkehrswende in Köln.
Die Mobilität ist im Wandel: Die Nachfrage nach alternativen Mobilitätsangeboten steigt und die Einstellung zum eigenen PKW verändert sich. Innerstädtisch nutzen viele Personen schon lange kein eigenes Auto mehr, was sich auch im veränderten Einkaufsverhalten der Kundschaft von ALDI SÜD zeigt. Immer mehr Kundinnen und Kunden kommen mit dem Fahrrad oder zu Fuß, die Parkplätze werden zukünftig nicht mehr so stark mit parkenden Autos ausgelastet sein wie bisher.
„Was liegt also näher, als die Parkplätze um Mobilstationen zu erweitern?“ fragt Fatih Özdemir, Manager im Kölner Immobilienbüro von ALDI SÜD. „Gemeinsam mit der KVB und cambio bieten wir Kundinnen und Kunden einen zusätzlichen, ökologisch sinnvollen Service und können sie so auch stärker an uns binden. Sie kommen, um sich ein Auto oder Rad zu leihen, und können nebenbei noch ihren Einkauf erledigen.“
Für cambio und die KVB passt das sehr gut zusammen. „Die Menschen kommen zu ALDI SÜD und werden auf die Mobilstationen aufmerksam“, sagt Frank Wendler, Leiter des Mobilitätsmanagements der KVB. „Wir können hier unser Stationsnetz erweitern und wirken dem manchmal unordentlichen Abstellen im öffentlichen Straßenland entgegen.“

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB)

SPNV-Finanzierung im NWL-Gebiet ab 2024 nicht gesichert

Mit dem kürzlich auf der Bundesebene gefassten Beschluss, die Finanzmittel für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) in Deutschland um eine Milliarde Euro pro Jahr zu erhöhen sowie die gesamten sogenannten Regionalisierungsmittel ab 2023 jährlich um 3 % statt wie bisher 1,8 % zu steigern, ist die Finanzierung des derzeitigen SPNV im Zweckverband  Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) für 2023 gesichert.
Ob diese finanzielle Sicherheit auch für die Folgejahre ab 2024 gegeben ist, ist derzeit jedoch weiterhin unklar, da der NWL noch nicht weiß, welche Anteile dieser Mittel oder weiterer Entlastungs-pakete er tatsächlich erhalten wird. Ohne weitere, zusätzliche Mittel können aber spätestens ab 2026 erneut nicht einmal die steigenden Kosten des bestehenden Angebots vollständig und dauerhaft finanziert werden – von einer Weiterentwicklung des SPNV in Westfalen-Lippe ganz zu schweigen. Weil aber die verbindlichen Bestellungen der Verkehre für 2024 bereits im April 2023 erfolgen müssen, wurden der NWL-Verbandsversammlung im Dezember 2022 Szenarien und Grundsätze für eventuell notwendig werdende Leistungskürzungen vorgestellt.

Dabei würde ein flächendeckender Stundentakt als Mindestangebot erhalten bleiben und somit eine Angebotsverschlechterung auf ländlichen Nebenstrecken vermieden. Bei Kürzungen von Fahrplanangeboten würde mindestens in den Hauptverkehrszeiten eine vollständige Bedienung aller Verbindungen sichergestellt, aber Verstärkerzüge eben nur noch in diesen Hauptverkehrszeiten angeboten.

Kürzungen unter Berücksichtigung dieser Grundsätze könnten zu einer Verringerung des Angebotes von ca. 4,5 Mio. Zugkilometern führen, was etwa 13 % des heutigen Verkehrs entspräche. Der Schwerpunkt der Einschränkungen läge auf den größeren Verkehrsachsen, z. B. Münster – Rheine, Münster – Paderborn, Hamm – Bielefeld, Herford – Minden, Hamm – Unna, Dortmund – Soest und Dortmund – Bestwig, außerhalb der Hauptverkehrszeiten.

Sollte die finanzielle Lage jedoch Kürzungen in einem größeren Umfang notwendig werden lassen, reichten diese Planungen dafür nicht aus. Es würde dann zu massiveren Einschnitten in das Fahrplanangebot kommen müssen.

Quelle: NWL

Busitalia erhält 150 vollelektrische E-WAY Stadtbusse

Iveco Bus hat einen Auftrag von Busitalia über die Lieferung von 150 vollelektrischen Stadtbussen erhalten. Dieser bedeutende Rahmenvertrag für E-WAY Busse ist der größte, den Iveco Bus bisher in Italien unterzeichnet hat. Die Auslieferungen sind von 2023 bis 2025 geplant, wobei die ersten 18 Busse im Juli 2023 zur Auslieferung kommen.
Die 12 Meter langen E-WAY Busse in Nachtladeausführung, die Busitalia künftig einsetzt, verfügen über zahlreiche Ausstattungsmerkmale wie eine Klimaanlage, USB-Steckdosen, spezielle Bereiche für Rollstuhlfahrer sowie ein Rückfahrsystem. Zwei verschiedene Ausstattungsvarianten bieten eine große Fahrgastkapazität, ohne die Reichweite mit nur einer Ladung zu beeinträchtigen. Einige der Fahrzeuge verfügen über 28 Sitzplätze für den Stadtverkehr. Andere wiederum bieten eine optimale Kombination aus 32 Sitzplätzen und etwas weniger Stehplätzen für den Überlandverkehr.

Quelle: Iveco Bus

Verkehrswende ist mehr als E-Autos

Der von Bundeskanzler Olaf Scholz einberufene „Mobilitätsgipfel“ ist aus Sicht mehrerer Fahrrad- und Verkehrsverbände ein Beleg dafür, dass die Verkehrswende noch nicht im Kanzleramt angekommen ist. Dass es bei dem Treffen zwar laut Ankündigung um die Transformation der Mobilitätswirtschaft gehen soll, aber fast ausschließlich Vertreterinnen und Vertreter der Automobilbranche eingeladen sind, kritisieren die Allianz pro Schiene, der Allgemeine Deutsche Fahrradclub (ADFC), der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) und Zukunft Fahrrad. Dies steht aus Sicht der Verbände für ein völlig veraltetes Mobilitätsverständnis. Sie fordern von Bundeskanzler Olaf Scholz, die Verkehrswende als Ganzes anzugehen und zur Chefsache zu machen.
Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, sagte am Montag: „Was früher einmal Autogipfel genannt wurde, hat jetzt ein neues Label bekommen – die Inhalte sind aber die alten. Das Kanzleramt betreibt hier Etikettenschwindel und beweist, dass es die Transformation der Mobilitätswirtschaft nicht im Großen und Ganzen denkt, sondern Mobilität mit E-Auto gleichsetzt. Die Verkehrswende ist aber mehr als eine Antriebswende beim Auto. Der große Fehler der selbsternannten Aufbruch-Regierung ist es, dass sie verkehrspolitisch genauso weitermacht wie ihre Vorgänger-Regierungen: Jedes Verkehrsmittel wird isoliert betrachtet, es wird nicht das große Ganze in den Blick genommen. Das ist ein Beleg für eine völlig falsch verstandene Verkehrswende.“

Quelle: Allianz pro Schiene

AVV-Fahrgäste möchten mehr Querverbindungen

Die Ergebnisse der Online-Befragung des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbunds (AVV) zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans zeigen: Die Zufriedenheit der Befragten mit dem bestehenden Angebot ist hoch. Trotzdem identifizieren die Befragten Verbesserungspotenziale.
Über 3.000 Bürgerinnen und Bürger haben an der Online-Befragung des Augsburger Verkehrs- und Tarifverbunds teilgenommen. Die Online-Umfrage mit freiwilliger Teilnahme kann keine statistisch gesicherten Aussagen treffen, ermöglicht aber Trends in den Einschätzungen der Bürgerinnen und Bürger zu identifizieren.

„Um die Ergebnisse besser interpretieren zu können, haben wir eine Unterteilung der Teilnehmer nach drei Räumen vorgenommen: Augsburger Stadtkern, Augsburger Stadtrand und stadtnahe Gebiete sowie die Region“, erklärt Dr. Linda Kisabaka, Geschäftsführerin des AVV. Eine Übersicht zu den Ergebnissen der Befragung hat der AVV unter https://www.avv-augsburg.de/nahverkehrsplan veröffentlicht.

In der Bewertung der bestehenden Fahrtangebote zeigen sich wegen der unterschiedlichen Ausgangspositionen deutliche Unterschiede zwischen den drei Räumen: Im Stadtkern Augsburg sind zwischen 51 und 87 Prozent der Befragten mit dem Fahrtangebot zufrieden – einzige Ausnahme ist das Angebot an Sonn- und Feiertagen nach 18.00 Uhr. Am Stadtrand und in stadtnahen Gebieten sind zwischen 58 und 70 Prozent mit dem Angebot werktags und samstags von 6.00 bis 18.00 Uhr zufrieden, mit dem Angebot nach 18.00 Uhr sowie an den Wochenenden weniger als die Hälfte. In der Region sind 50 Prozent mit dem Angebot werktags von 6.00 bis 18.00 Uhr zufrieden, in den anderen Zeiträumen weniger als 30 Prozent.

Quelle: Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV)

BEM-Pressestatement zum Mobilitätsgipfel

Den am 10. Januar 2023 im Kanzleramt angesetzten Mobilitäts-Gipfel kommentiert der Präsident des BEM | Bundesverband eMobilität e.V., Kurt Sigl, wie folgt:

„Für Ängste um den Industriestandort meldet sich der Kanzler reichlich spät und er glaubt, dass alte Rezepte hier weiterhelfen. Aber China ist längst da und liefert die eAutos die wir für die Klimaziele brauchen. Es wird höchste Zeit, das gesamte Angebot deutscher Fahrzeugindustrie vom Leichtfahrzeug, über Fahrräder und Bikes bis zum eTruck ins Visier zu nehmen und hier deutsche Arbeitsplätze und umweltschonende Technologie nachzufragen. Dann besteht vielleicht noch die Chance, Leitmarkt werden. Allerdings müssen dazu Politik und Behörden konstruktiv mitmachen, was allein durch das Set-up des heutigen Gipfels angezweifelt werden darf.“

Quelle: BEM | Bundesverband eMobilität e.V