DeutschlandTicket im VRR

Nachdem jetzt auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen sind, werden den politischen Gremien des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) die für die Umsetzung des DeutschlandTickets erforderlichen Beschlüsse im Rahmen von Sondersitzungen zur Entscheidung vorgelegt. Dies wird voraussichtlich im Januar 2023 der Fall sein. Ziel ist es, das Ticket bis zum 1. April 2023 einzuführen. „Dass die politisch Verantwortlichen gezielt auf den ÖPNV setzen, um die Menschen in Deutschland zu entlasten, freut uns sehr. Die Nahverkehrsunternehmen im Verbundraum leisten mit ihrem attraktiven Angebot einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Denn der ÖPNV ist das Rückgrat einer zeitgemäßen, klima- und umweltfreundlichen Mobilität. Deshalb ist es uns wichtig, dass Bund und Länder die Einnahmeausfälle der Verkehrsunternehmen ausgleichen, die durch das DeutschlandTicket entstehen“, erklärt VRR-Vorstand José Luis Castrillo.
Der VRR bereitet bereits seit vielen Wochen gemeinsam mit seinen Partnern und Verkehrsunternehmen im Verbundraum die schnellstmögliche Umsetzung des DeutschlandTickets vor. Der Verbund wird dabei sicherstellen, dass alle Fahrgäste vom deutschlandweit gültigen Nahverkehrsticket profitieren. Wer das DeutschlandTicket schnell und unkompliziert kaufen möchte, sobald es verfügbar ist, kann sich schon heute im Ticketshop der VRR App registrieren. Fahrgäste, die bereits ein Aboticket nutzen, müssen nichts weiter unternehmen. Die Verkehrsunternehmen und Vertriebsdienstleister aus dem VRR werden ihre Abonnent*innen in Kürze darüber informieren, wie es mit ihrem Zeitticket weitergeht und wie sie bei Interesse in das DeutschlandTicket-Abonnement wechseln können.
Bis zur Einführung des DeutschlandTickets gelten im Verbund die im September beschlossenen Externer LinkPreise. Mit dem Start des DeutschlandTickets wird ein großer Teil der Stammkund*innen dann deutlich günstiger unterwegs sein. Perspektivisch wird der Verbund gemeinsam mit dem Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und den Verbünden in NRW ein einfaches, landesweites, aber auch finanziertes Tarifkonzept durchdenken, das alle Kundengruppen einschließt. Der Schwerpunkt wird auf der digitalen Transformation sowie auf der Weiterentwicklung des landesweiten elektronischen Tarifs eezy liegen.

Quelle: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr VRR

Elektrifizierung der Hamburger Busflotte verlangsamt sich

Die Umstellung der Hamburger Busflotte auf Elektrofahrzeuge kommt langsamer voran als geplant. Bis zum Jahresende werde die Hochbahn über 145 E-Busse verfügen und die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) über 85, teilte der Senat auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Richard Seelmaecker und Stephan Gamm mit. Das sind 20 Prozent weniger Elektrofahrzeuge als geplant. Eigentlich sollten die beiden Nahverkehrsunternehmen bis zum Jahresende zusammen 288 Batteriebusse einsetzen. Hochbahn und VHH hatten im Frühjahr sogar die Zahl von 295 E-Bussen bis Ende des Jahres angepeilt. Der Senat machte Lieferschwierigkeiten für die Verzögerung verantwortlich.
Beide Hamburger Verkehrsunternehmen sind zurzeit noch überwiegend mit Dieselfahrzeugen unterwegs. Der Fuhrpark der Hochbahn umfasst rund 1100 Busse, der Fuhrpark der VHH knapp 700. Ab 2030 sollen in Hamburg nach dem Willen von Senat und Bürgerschaft nur noch emissionsfreie Fahrzeuge im öffentlichen Nahverkehr eingesetzt werden. Seit 2020 bestellen die Hochbahn und die VHH für Hamburg ausschließlich E-Busse.

Quelle: Süddeutsche Zeitung

HLB betreibt weiterhin RegionalExpress nach Siegen und Kassel

Die Hessische Landesbahn GmbH (HLB) betreibt auch über den Fahrplanwechsel am 14.12.2025 hinaus die RegionalExpress (RE) Linien RE98 Frankfurt – Gießen – Kassel und RE99 (Frankfurt –) Gießen – Siegen. Das Verkehrsunternehmen hat sich in einer europaweiten Ausschreibung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV) und des Zweckverbands Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) durchgesetzt. Der Vertrag beginnt im Dezember 2025 und läuft planmäßig 13 Jahre. Die rund zehn Jahre jungen, bereits bisher eingesetzten Fahrzeuge der HLB erhalten ein umfangreiches modernes Redesign und kommen auch weiterhin zum Einsatz. Der „Sprinter“, der bislang zweimal am Tag zwischen Frankfurt und Siegen ohne Halt in Gießen fährt, wird bis zum Fahrplan 2026 noch vertraglich vereinbart.
Der Fahrplan entspricht weitgehend dem bekannten Angebot: Wie bislang fahren die Linien RE98 und RE99 von Frankfurt im Zweistundentakt zu einem Zug vereint bis Gießen. Dort teilen sie sich und der vordere Zugteil (RE98) fährt in Richtung Kassel weiter, während der hintere Zug (RE99) nach Siegen fährt. Analog dazu vereinigen sich RE98 und RE99 in Fahrtrichtung Frankfurt in Gießen. Die Abfahrtszeiten an Anfangs- und Endstation ändern sich nicht, der Regionalexpress aus Richtung Frankfurt fährt jedoch bis Stadtallendorf um wenige Minuten beschleunigt. Dort wird er künftig von dem ICE26 überholt. Dadurch verlängert sich die weitere Fahrtzeit für den Regionalexpress um rund fünf Minuten, die bis Kassel aber wieder aufgeholt werden. Mit den neuen Zeiten des ICE26 sind die Gleise zwischen Frankfurt und Gießen frei für mehr Fahrten des Mittelhessenexpresses: So werden mit RE98/99, RE30 und RB40/41 ab Dezember 2025 halbstündlich schnelle Regionalverbindungen auf der Strecke zwischen Frankfurt und Gießen angeboten.
Darüber hinaus wird in Kassel künftig ein Fahrzeug eingeschert, so dass die Züge nicht mehr, wie bisher, direkt wenden und sofort nach Frankfurt zurückfahren müssen. Das sorgt für mehr Verlässlichkeit und Pünktlichkeit der Verbindungen: Kommt beispielsweise ein Zug aus Frankfurt mit Verspätung in Kassel an, kann der Zug in die Gegenrichtung trotzdem pünktlich abfahren.
Auf der Dillstrecke zwischen Gießen und Siegen bedient der RE99 auch weiterhin alle zwei Stunden zusätzliche Stationen zwischen Dillenburg und Siegen.

Quelle: Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH  

Zukunft des Hamburger ÖPNV ist autonom und digital

Die Digitalisierung des Verkehrs eröffnet der Mobilität neue Dimensionen: So kann digitale Verkehrslenkung Staus verhindern, die fahrerlose Bahn Personalprobleme lösen oder der autonom fahrende LKW seine Fracht rund um die Uhr sicher transportieren. Um Innovationen im Verkehrsbereich zu fördern, haben Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende Dr. Anjes Tjarks heute (19.12.2022) vereinbart, bei Mobilitätsprojekten künftig enger zu kooperieren. Sie haben dazu die Absichtserklärung „Metropol-Modellregion Mobilität“ unterzeichnet.

Dr. Volker Wissing: „Angesichts zunehmender Verkehre brauchen wir mehr denn je neue Technologien, um Mobilität klug zu lenken und die bestehende Infrastruktur effizient zu nutzen. Digitalisierung ist der Schlüssel zu mehr Mobilität für Menschen und Güter und bietet gleichzeitig Chancen, unsere Klimaziele zu erreichen. In Hamburg gibt es ein experimentierfreudiges Klima für neue Mobilitätsformen. Darauf wollen wir aufbauen und Lösungen für andere Regionen und Städte ableiten.“

Dr. Anjes Tjarks: „Wir setzen auf die Digitalisierung, um den Menschen der Stadt und der Metropolregion ein modernes, nachhaltiges und effizientes Mobilitätangebot zu machen. Mir ist dabei ganz wichtig: Die Digitalisierung soll das Leben und in diesem Fall die Mobilität der Menschen einfacher und komfortabler machen. Das wirkt sich dann ganz konkret in zukunftsorientierten Projekten aus wie dem des autonomen Fahrens, mit dem wir die Flotte an on-demand Fahrzeugen deutlich erhöhen können und der digitalen Schiene S-Bahn – die es uns ermöglichen wird, auch mit der bestehenden Infrastruktur Taktfrequenz und Angebot in Hamburgs Schnellbahnnetz deutlich zu verbessern.“

Ziel der „Metropol-Modellregion Mobilität“ ist die Entwicklung und der Aufbau eines vollständig neuen, digitalisierten und vernetzten urbanen Mobilitätssystems. Die neue Modellregion steht dabei nicht in Konkurrenz zu anderen Maßnahmen. Durch einen kontinuierlichen Austausch und definierten Prozess soll die Umsetzung von Mobilitätsprojekten beschleunigt und begleitet werden. Die Ergebnisse sollen auf andere Regionen übertragen werden können.

Erste Projekte: Autonomes Fahren, Digitale Schiene, UTIP-Weltkongress

In der „Metropol-Modellregion Mobilität“ sollen Projekte mit anderen Ländern, der Europäischen Kommission, Wirtschaft und Wissenschaft identifiziert und umgesetzt werden. Anknüpfen wird man dabei an bereits existierenden Planungen für eine nachhaltige Mobilitätswende in Hamburg wie den Klimaplan oder den Hamburg-Takt. In der Absichtserklärung werden drei erste Projekte festgehalten.

•             Bis 2030 sollen in Hamburg bis zu 10.000 autonome Fahrzeuge (beispielsweise von MOIA, ioki oder einem anderen Anbieter) unterwegs sein und ein neues digitales On-Demand Verkehrsangebot schaffen, das auch für den ländlichen Raum adaptiert werden kann.

•             Mit einem ETCS- Standard für automatisiertes Fahren soll die Hamburger S-Bahn in Zukunft vollautonom unterwegs sein und einen dichteren Takt ermöglichen.

•             Der Bund unterstützt Hamburgs Bewerbung um die Ausrichtung des UTIP-Weltkongresses, einer der größten Messen für den ÖPNV, in den Jahren 2025 und 2027.

Hamburg wird sich außerdem mit eigenen Anwendungen im Mobility Data Space einbringen und so die breite Verfügbarkeit und den Austausch von Mobilitätsdaten unterstützen. 

So geht es weiter

Um die Erklärung mit Leben zu füllen wird als nächster Schritt ein Projektkatalog initiiert und fortgeschrieben. Die Metropol-Modellregion etabliert einen Beirat, in den Vertreterinnen und Vertreter der Beteiligten berufen werden. Die Initiierung dieses Beirats erfolgt durch das BMDV und die BVM. Der Projektstand wird durch ein für das BMDV und Projektbeteiligte zugängliches Projektmanagement-Office durch Hamburg vorgehalten. Die Projektergebnisse werden den Beteiligten und auch anderen interessierten Vertreterinnen und Vertretern des Bundes, der Bundesländer und Gebietskörperschaften, Wirtschaft und Wissenschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern transparent und diskriminierungsfrei zur Verfügung gestellt. Der Status der Projekte und die Ergebnisse werden veröffentlicht.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Text der Erklärung

Jetzt auch personalbedingte Zugausfälle bei metronom

Aufgrund zahlreicher kurzfristiger Krankmeldungen entfallen seit dem Wochenende bei metronom etliche Zugverbindungen. Leider lässt sich nicht prognostizieren, welche Züge genau ausfallen. Es können im gesamten Netz auf allen Strecken Verbindungen entfallen.
„Bis Mitte der Woche sah es bei uns noch einigermaßen gut aus. Aber seit Mittwoch ist die Zahl der Krankmeldungen rapide angestiegen, so dass wir kaum noch Personalreserven für einen stabilen Betrieb haben“, sagte Sprecherin Miriam Fehsenfeld. Deutlich über 10 Prozent der Lokführer seien aktuell krankgemeldet. Hinzu komme, dass einige Kollegen und Kolleginnen bereits im Weihnachtsurlaub seien. Natürlich werde dennoch versucht, die offenen Schichten nachzubesetzen. Bis mindestens Anfang dieser Woche bleibe die Situation aber sehr angespannt.

Quelle: metronom

Durch das Deutschlandticket deutlich mehr Fahrgäste?

Für das geplante 49-Euro-Ticket für den Nah- und Regionalverkehr gibt es laut einer repräsentativen Umfrage großes Nachfragepotenzial: 41 Prozent der Befragten sagten, sie würden das Ticket kaufen, auch 40 Prozent der Autobesitzer äußerten Interesse, ebenso knapp ein Drittel der Befragten, die aktuell keine Monats- oder andere Zeitkarte für den Nahverkehr (ÖPNV) haben. Das ergibt eine Erhebung der Unternehmensberatung PwC. Sie zeige, dass der ÖPNV mit dem Deutschlandticket als Alternative zum Auto an Bedeutung gewinnen dürfte, hieß es. Das Potenzial sei allerdings in Süddeutschland größer als im Norden und in den Metropolen viel größer als auf dem Land. Auch sei bei Menschen mit wenig Einkommen die Nachfrage geringer. Durch die Einführung des Deutschlandtickets dürfte die Zahl der Fahrgäste aber stark zunehmen, nicht nur im Freizeitverkehr, hieß es. Das bundesweit nutzbare Ticket für Busse und Bahnen im Nahverkehr soll an das beliebte 9-Euro-Ticket aus dem Sommer anknüpfen. Die Länder peilen bisher als Start den 1. April an.

Quelle: sueddeutsche.de

Al Wazir fordert finanzielles Bekenntnis des Bundes für mehr klimafreundlichen Verkehr

Die achte Novelle des Regionalisierungsgesetzes, die am heutigen Freitag im Bundesrat beschlossen wurde, enthält die Erhöhung der sogenannten Regionalisierungsmittel, also der Gelder, die der Bund den Ländern zur Finanzierung des Öffentlichen Nahverkehrs zur Verfügung stellt. Wegen der Coronaschäden sowie der gestiegenen Energie- und Personalkosten werden diese Mittel rückwirkend für das Jahr 2022 um eine Mrd. Euro erhöht. Zudem wird die Anpassung an steigende Preise – die sogenannte Dynamisierungsrate – von 1,8 auf drei Prozent erhöht.

Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir sagte dazu:
„Hessen ist das einzige Bundesland, das schon seit Jahren die Mittel des Bundes für den öffentlichen Nahverkehr zu hundert Prozent an die Verkehrsverbünde weitergibt. Hinzu kommen unsere eigenen Landesmittel, die inzwischen Rekordhöhe erreicht haben. Denn wir sind überzeugt: Busse und Bahnen brauchen eine solide Finanzierung, gerade in Krisenzeiten. Die heute beschlossene Erhöhung der Regionalisierungsmittel um 1 Mrd. Euro für 2022 und die dynamische Anpassung an steigende Preise ab 2023 sind ein erster und wichtiger Schritt. Aber es ist auch klar: Der Mittelaufwuchs kann die Coronaschäden und die massiv gestiegenen Energie- und Personalkosten nicht ausgleichen. Deshalb sage ich ganz deutlich: Dieses Änderungsgesetz verschafft uns Ländern und den Verkehrsverbünden ein wenig Luft, damit keine Verkehrsleistungen abbestellt werden müssen. Mehr aber auch nicht.

 Darum erwarte ich für 2023 konstruktive Gespräche zwischen Bund und Ländern sowie ein finanzielles Bekenntnis des Bundesverkehrsministers für mehr klimafreundlichen Verkehr. Wenn wir mehr Menschen zum Umstieg auf Bus und Bahn bewegen wollen, brauchen wir auch mehr Angebot auf Schiene und Straße. Das kostet Geld – aber das ist gut angelegtes Geld.”

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Neue Straßenbahn in Darmstadt eingetroffen

Gestern (15. Dezember 2022) stand zum ersten Mal stand eine Straßenbahn der neuen Baureihe ST15 auf Darmstädter Gleisen. Im September hatten HEAG mobilo und der Hersteller Stadler den Modelltyp TINA auf der Fachmesse InnoTrans vorgestellt, jetzt wurde das erste Fahrzeug nach Darmstadt geliefert. Es wurde von einer Straßenbahn der Baureihe ST14 über die Bismarckstraße und die Frankfurter Straße ins Depot nach Kranichstein gezogen. Nun beginnt die Inbetriebnahmephase: Um die Straßenbahnen für die Zulassung bei der Technischen Aufsichtsbehörde vorzubereiten, werden viele Testfahren und Messungen durchgeführt. In Schulungen werden die Mitarbeiter in Fahrschule, Werkstatt und Verkehrsleitstelle sowie Fahrpersonal fit für TINA gemacht.
Weitere Fahrzeuge werden in den kommenden Wochen und Monaten angeliefert. Dirk Schillings, Chief Technical Officer für Light Rail Vehicles bei Stadler erklärt: „Heute feiern wir einen wichtigen Meilenstein für unsere neuste Straßenbahn-Generation. Wir freuen uns, dass die erste TINA nach erfolgreicher Werksabnahme nun erstmals auf dem Darmstädter Schienennetz die Testphase beginnt und sind überzeugt, dass die neuen Niederflurfahrzeuge dem hohen Anspruch der Fahrgäste sowie der HEAG mobilo gerecht werden.“
Ab Herbst nächsten Jahres können Fahrgäste in Darmstadt und im Landkreis Darmstadt-Dieburg die neuen Bahnen selbst erleben. Im Sommer 2024 soll der neue Fuhrpark dann komplett sein. „Der ÖPNV als nachhaltiges und ökologisches Verkehrsmittel, muss nicht nur weiter ausgebaut und gestärkt werden, wie durch unsere neuen Linienkonzepte, er muss auch modern und attraktiv sein. Ich freue mich auf die erste Fahrt mit TINA“, so Michael Kolmer, Mobilitätsdezernent der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Die 25 neuen Straßenbahnen kosten insgesamt rund 100 Millionen Euro, das ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Verkehrskonzerns.

Quelle: HEAG mobilo

Erste neue Stadtbahn für Dortmund und Verabschiedung von Hubert Jung

Heute (15. Dezember) hat das Dortmunder Verkehrsunternehmen DSW21 seinen neuen Stadtbahnwagen der Öffentlichkeit präsentiert. Im Anschluss an die Fahrzeugpräsentation wurde DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung, der zum 31. Dezember in den Ruhestand geht, verabschiedet. Er übergibt damit dieses Zukunftsprojekt an seinen Nachfolger Ulrich Jaeger, der ihm ab dem 1.1.2023 als Verkehrsvorstand nachfolgt.
Die Dortmunder Fahrgäste müssen sich zwar noch bis zum Sommer 2023 gedulden, bis sie in das erste von insgesamt 26 neuen Fahrzeugen steigen. Sie können sich aber jetzt schon auf hochmoderne Bahnen freuen, die bei Themen wie Energieeffizienz, Barrierefreiheit und Sicherheit aber auch Innenraumgestaltung, Komfort und Fahrgastinformation echte Vorreiter sein werden. Und nicht nur das: Bei der Fahrzeugdämmung und -absenkung sind die Bahnen sogar bundesweit einmalig und damit Vorbilder für die gesamte Nahverkehrsbranche.
Die 26 neuen und 64 bereits vorhandenen Hochflurstadtbahnen (B-Wagen), die in den nächsten Jahren baugleich modernisiert werden, können mit einer Vielzahl weiterer sichtbarer und unsichtbarer Features auftrumpfen, die den Fahrgästen zugutekommen werden. DSW21-Verkehrsvorstand Hubert Jung: „Ich lehne mich sicher nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich unseren Fahrgästen zukünftig ein ganz neues Fahrerlebnis verspreche.“

Die sieben Top-Features der Bahn

Kneeling: Verneigen für mehr Barrierefreiheit

Neu ist, dass DSW21 das bundesweit erste Verkehrsunternehmen ist, das Bahnen mit Luftdruck-Absenkung ins Liniennetz bringen wird. Die neuen Bahnen können auf Anforderung – ähnlich wie man es von Bussen kennt – 3 cm in die Knie gehen. Zusammen mit baulichen Maßnahmen sorgt dieses »Kneeling« dafür, dass die Höhendifferenz zum Bahnsteig im gesamten Netz nur noch maximal 5 cm beträgt. Eine entscheidende Verbesserung der Barrierefreiheit für in ihrer Mobilität eingeschränkte Menschen, etwa gehbehinderte Menschen oder Rollstuhlfahrende. Aber auch Fahrgäste mit Kinderwagen oder Rollatoren profitieren davon.

Dämmung: Quantensprung für mehr Energieeffizienz 

Bei der Energieeffizienz geht DSW21 neue Wege und versieht die Bahnen mit einer bundesweit einzigartigen Dämmung. Tests in einem Klimakanal, die mit Bestnoten bestanden wurden, bescheinigen dem Fahrzeug Spitzenwerte beim Thema Heizung und Energie: So wird die installierte Heizleistung um mehr als 70 % von 100 kW auf nur noch 27 kW reduziert, ohne dass die Fahrgäste es wahrnehmen werden. Denn die Wagen können in der kalten Jahreszeit effektiver beheizt werden – im Sommer heizen sie sich dafür umgekehrt weniger schnell auf. Der Stromverbrauch der gesamte Hochflurflotte reduziert sich insgesamt um rund 4,8 Mio. kWh pro Jahr, das entspricht dem Verbrauch von mehr als 1.000 Vier-Personen-Haushalten.
Klimafreundlich ist die aus insgesamt 121 Hoch- und Niederflurbahnen bestehende Stadtbahnflotte seit vielen Jahren, denn sie fährt mit 100 % DEW21-Ökostrom. Mit den neuen Fahrzeugen vollzieht DSW21 in der Öko-Bilanz aber auf mehreren Ebenen einen Quantensprung, betont Ralf Habbes, Technischer Prokurist und Betriebsleiter bei DSW21: „Der Energieverbrauch für Fahrstrom und Strom für die Heizung wird, auf die Gesamtflotte gerechnet, um rund 12,5 % sinken. Das ergibt bei den aktuellen Preisen eine jährliche Einsparung in Höhe von etwa einer Million Euro.“

Tür-Ampel: Grünes Licht für den Einstieg

Die neuen Fahrzeuge haben eine »Tür-Ampel« mit auffälliger LED-Beleuchtung. Grün signalisiert: Fahrgäste können entspannt ein- und aussteigen, blinkendes Licht bedeutet: Der Schließvorgang beginnt. Bei Rot sind die Türen geschlossen: Die Bahn ist bereit zur Abfahrt. Damit sollen gefährliche Situationen, die durch Einstiegsversuche in schließende Türen entstehen können, zukünftig verringert werden.

Kameras und Sensoren: Mehr Sicherheit im toten Winkel

Ultraschallsensoren an den Fahrzeugköpfen leuchten bei den neuen Bahnen tote Winkel aus. Hinten überwachen die Sensoren sowie Kameras den Kupplungsbereich und den Raum zwischen den Wagen. Die Fahrerinnen und Fahrer bekommen die Kamerabilder auf einen Monitor geschaltet. Gerade bei schlechter Sicht, etwa abends oder zur dunklen Jahreszeit, ist das ein wirksamer Schutz vor Unfällen.

Größere Sondernutzungsflächen: Mehr Platz für Rollstuhl und Co.

Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwagen nehmen Platz in Anspruch und müssen in der Bahn sicher stehen. Die Sondernutzungsflächen sind in den neuen Wagen deutlich größer und von allen Türen aus sofort erreichbar. Diese Verbesserung kommt vor allem mobilitätseingeschränkten Fahrgäste zugute, aber auch alle, die etwa mit Kinderwagen, Gepäck oder Fahrrad unterwegs sind, haben nun mehr Platz. Diese Verbesserung wurde wie weitere Maßnahmen der Barrierefreiheit wie z. B. optimierte Taster und kontrastreiche Griffstangen mit dem Behindertenpolitischen Netzwerk (BPN) der Stadt Dortmund abgestimmt.

Moderne Sitze: Wünsche aus Sitztest berücksichtigt

Rund 1.100 Fahrgäste beteiligten sich Anfang 2019 an einem groß angelegten Sitztest und stimmten darüber ab, wie die neuen Sitze beschaffen sein sollten: Eher dickes oder eher dünneres Polster? Stoff oder Kunstleder? Normale oder hohe Lehne? Die Wünsche der Fahrgäste – eine spürbare Polsterung, ein Stoffbezug und eine etwas höhere Lehne – wurden bei der Bestellung der insgesamt rund 5.000 Sitze für die neuen und zu modernisierenden Bahnen berücksichtigt.

Ansprechender Fahrgastraum: Komfort, Service und Infotainment

Der Innenraum der Bahnen wurde komplett neu gestaltet und bietet eine einladende Umgebung mit ansprechenden Materialien. Dazu gehören u.a. ein Ambiente-Beleuchtungskonzept, farblich kontrastierte Böden und ein modernes Infotainment- und Fahrgastsystem. Während der Fahrt einmal kurz im Internet surfen und dabei schnell das Handy aufladen? W-LAN und USB-Buchsen gehören in den neuen und modernisierten Bahnen zur Serienausstattung.
Die Anfang Dezember angelieferte neue Bahn soll ab Sommer 2023 im Linienbetrieb eingesetzt werden.

„Das B-Wagen-Projekt ist eine der größten Investitionen in der Geschichte von DSW21“, betont Verkehrsvorstand Hubert Jung. „Eine Ausschreibung und Bestellung über 26 neue und 64 baugleich zu modernisierende Stadtbahnwagen hat es meines Wissens nach in unserer Branche noch nicht gegeben. Das Projekt ist uns aber nicht nur mindestens 210 Mio. € wert, es hat viele Bereiche von Technik bis Einkauf bei uns über Jahre beschäftigt und wird das auch weiterhin tun. Deshalb sind wir sehr stolz, mit der Anlieferung des ersten Wagens in Dortmund einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht zu haben.“

Quelle: DSW21, Nahverkehrs-praxis

Die erste neue Hochflurstadtbahn für Dortmund: (v. l.) Guntram Pehlke (Vorstandsvorsitzender DSW21), Hubert Jung (Verkehrsvorstand DSW21), Samuel Kermelk (Geschäftsführer HeiterBlick), Thomas Westphal (OB Dortmund und AR-Vorsitzender DSW21), Alexander Ketterl (Geschäftsführer Kiepe Electric), Ulrich Jaeger (Vorstandsmitglied DSW21, ab 1.1.2023 Verkehrsvorstand) Harald Kraus (Arbeitsdirektor DSW21), Jörg Jacoby (Finanzvorstand DSW21). Foto: DSW21/Claudia Posern
Bilder: DSW21

Neues BVG-Kundenzentrum im U-Bahnhof Rathaus Steglitz

Die Berliner Verkehrsbetriebe bauen seit Juni 2014 den U-Bahnhof Rathaus Steglitz für ihre Fahrgäste um. Die aufwändigen Arbeiten an dem rund 15.000 Quadratmeter großen Bahnhof fanden größtenteils unter laufendem Fahrbetrieb statt. Ein wichtiger Bestandteil des Umbaus ist die Neugestaltung der Bahnhofszwischenebene. Auf dieser findet nun auch, neben acht weiteren Verkaufsflächen, das neue BVG-Kundenzentrum seinen neuen Platz. Eröffnung war am 14. Dezember 2022.
Mit insgesamt rund 177 Quadratmetern Verkaufsraum und dem völlig neu gestalteten Innenraumkonzept ist das der neue Flagship-Store der BVG. Nicht nur der große Verkaufsraum, sondern auch die knapp elf Meter lange LED-Wand gegenüber dem Eingang ist ein echter Hingucker. Auch die rund drei Meter lange Pflanzwand und die sechs modernen Arbeitsplätze, mit Möglichkeit der optischen Raumtrennung, sorgen für ein völlig neues Raumklima.
Durch den Umzug vom „Schloss“ in die Verteilerebene des U-Bahnhofs Rathaus Steglitz kann die BVG längere Öffnungszeiten anbieten. Dies war zuvor nicht möglich, da man an die Öffnungszeiten des Einkaufszentrums gebunden war. Ab sofort erhalten alle Kunden ihre Beratung, Tickets sowie andere BVG-Produkte jeweils Montag bis Freitag von 6:30 bis 21:30 Uhr sowie an Wochenenden und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr.
Noch länger zugänglich ist die neugestaltete Verteilerebene des U-Bahnhofs Rathaus Steglitz. Diese wurde großzügiger, heller und gradliniger gestaltet, sodass eine klar erkennbare Wegführung für Fahrgäste geschaffen wurde.  Des Weiteren wurde im gesamten Bahnhof das Blindenleitsystem erneuert und erweitert, sodass nun auch die gesamte Vorhalle autark von Menschen mit Sehbeeinträchtigung genutzt werden kann. Die verbreiterte Zwischenebene bietet nach dem Umbau Platz für insgesamt acht Verkaufsfläche. Vorher gab es hier nur fünf Verkaufseinheiten. Zusätzlich gibt es einen neuen Shop direkt auf dem Bahnsteig.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)