KVB und Voi erweitern den Kölner Umweltverbund

Die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) und Voi erweitern den Kölner Umweltverbund. Die verfügbaren E-Scooter von Voi sind nun schnell und einfach in der KVB-App zu finden. Sie können somit zum Beispiel vor oder nach einer Bus- oder Bahnfahrt durch eine App-to-App-Weiter-leitung über die KVB-App gebucht werden. Hierdurch wird den Verkehrsteilnehmern in Köln ab sofort eine noch flächendeckendere Mobilitätslösung angeboten. Die beiden Unternehmen wollen damit weitere Fahrtalternativen im Umweltverbund anbieten und Autofahrten vermeiden. Der Anbieter ist seit April 2021 in Köln präsent.
Die Fahrzeuge mit austauschbaren Akkus sowie die durch das Unternehmen genutzten Gebäude werden zu 100 Prozent mit Ökostrom betrieben. Hierdurch sind die Fahrten mit Sharing-Fahrzeugen von Voi emissionsfrei praktizierter Klima- und Umweltschutz.
Das Bediengebiet von Voi in Köln erstreckt sich über 100 Quadratkilometer. Seit dem Betriebsstart wurden bereits über vier Millionen Fahrten in Köln ermöglicht. Aktuell bietet das Unternehmen seinen Service in 26 Städten Deutschlands an.

Quelle: Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB)

Enthüllung des MockUps der neuen Karlsruher TramTrains

Seit dem 13. Dezember ist bekannt, wie die neuen Bahnen für die Regionen Karlsruhe, Saarbrücken, Neckar-Alb, Oberösterreich und Salzburg aussehen werden. Denn im feierlichen Rahmen haben Geschäftsführer der Verkehrsunternehmen und Politiker aus den Regionen zusammen mit dem Hersteller Stadler im Karlsruher Westen das MockUp der VDVTramTrains enthüllt. Das weltweit einzigartige gemeinsame Beschaffungsprojekt, bei dem sieben Partner zusammen TramTrains für ihre jeweilige Region ordern, ist damit auf die letzte Etappe hin zur Produktion eingebogen. Bei dem MockUp handelt es sich um ein 22 Meter langes Modell in Originalmaßen, das einen halben Zug mit seinen wesentlichen Bereichen darstellt. Darunter sind das Cockpit, Sitzreihen sowie ein Multifunktionsbereich für die barrierefreie Abstellung von Kinderwagen und Rollstühlen. Haltestangen, Displays und Türöffner – alles ist originalgetreu nachgebildet.
„Hier dürfen und sollen unsere Fahrgäste, Behindertenvertretungen und Mitarbeiter in den kommenden Wochen Platz nehmen, den Einstieg mit dem Rollstuhl testen, ein Gefühl für die neuen Banen bekommen und mit Fahrzeugexperten ins Gespräch kommen. Gemeinsam geben wir den Bahnen zusammen mit dem Hersteller den letzten Feinschliff bevor sie in die Produktion gehen. Das ist eine Premiere für uns“, freute sich Christian Höglmeier, Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) und der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) bei der Enthüllung auf den Dialog mit den Kunden. Die Karlsruher Schwesterunternehmen erhalten zusammen ab 2025 rund 150 Neufahrzeuge, darunter Niederflurbahnen für die Innenstadt (VBK) und TramTrains für die Region (AVG). Letztere werden ebenso wie die Bahnen der am Projekt beteiligten Regional-Stadtbahn Neckar-Alb vom Land Baden-Württemberg gekauft.
Ein MockUp für sechs Regionen verteilt auf Deutschland und Österreich: Das ist einzigartig und es steht stellvertretend für das zukunftsweisende gemeinsame Fahrzeug-Beschaffungsmodell. Allen Partnern gemein ist die Nutzung sogenannter TramTrains, die zugleich Eisenbahn und Straßenbahn sind und somit umsteigfreie Verbindungen aus der Region direkt in die Innenstädte ermöglicht. Die Partner haben im Rahmen des Projekts mit dem Hersteller zusammen eine Standardbahn entwickelt, die in den wesentlichen Elementen gleich ist. Aus dieser Standardbahn entstehen sechs Varianten, die beispielsweise den unterschiedlichen Einstiegshöhen, dem individuellen Farbdesign aber auch der Frage gerecht werden, ob eine Toilette vorhanden sein muss oder nicht. Auch das MockUp kann in die unterschiedlichen Varianten umgebaut werden.

Quelle: Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV)

Abschlussbericht der Beschleunigungskommission Schiene

Bundesminister Dr. Volker Wissing hat am 13.12.2022 in Berlin den Abschlussbericht der Beschleunigungskommission Schiene entgegengenommen. Vertreterinnen und Vertreter aus dem gesamten Schienensektor haben darin in fünf Handlungsfeldern 70 konkrete Handlungsempfehlungen ausgearbeitet, die nun geprüft und zeitnah umgesetzt werden sollen.

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Wir sanieren das marode Bestandsnetz, forcieren den Aus- und Neubau im Sinne des Deutschlandtakts und digitalisieren das System, um unseren selbstgesteckten Fahrgastzielen gerecht zu werden. Das sind alles notwendige aber auch langwierige und weitgehende Eingriffe für eine gesunde Schiene. Daneben braucht es aber auch die schnelle Erste Hilfe. Viele Vorschläge, die die Expertinnen und Experten erarbeitet haben, setzen genau da an. Aus der Praxis in die Umsetzung. Jetzt gilt es, geeignete Vorschläge in der Bundesregierung schnell abzustimmen, gemeinsam mit Leben zu füllen und in die Umsetzung zu kommen.“

Die Vorschläge der Kommission, die nun von der Bundesregierung geprüft werden, lassen sich in drei Pakete zusammenfassen:

Operative Anpassungen bei Bau und Nutzungen des Schienennetzes:

Dies betrifft z. B. kleine und mittlere Maßnahmen, die einen schnell wirkenden Beitrag zur Erhöhung der Resilienz und Pünktlichkeit im Schienennetz leisten können. Beispiele sind die Trassenplanung und Kapazitätsnutzung. Aber auch beim Bau selbst gibt es in puncto Automatisierung noch Luft nach oben. Effektive Großmaschinen, die den Zeitbedarf für Maßnahmen um bis zu 50 % senken können, müssen schneller zugelassen und konsequent eingesetzt werden. Partnerschaftsmodelle sollen alle Beteiligte motivieren, ihre ganze Kompetenz zur schnelleren und kostengünstigeren Projektrealisierung einzusetzen.

Legislative Anpassungen:

Die Kommission empfiehlt für kleinere und mittlere Maßnahmen den Umfang und die Dauer von Genehmigungsverfahren zu senken. Neue Weichen, längere Überholgleise oder die Elektrifizierung von Schieneninfrastruktur, hier bedarf es aus Sicht der Experten schlankerer Verfahren. Beispielsweise soll die Verankerung der Vorrangstellung von Infrastruktur im Grundgesetz Prozesse zur Flächennutzung und Raumplanung deutlich vereinfachen. Vorgeschlagen wird auch ein Moderne-Schiene-Gesetz, mit dem die Digitalisierung und Elektrifizierung im Hinblick sowohl auf die Finanzierung als auch auf die planrechtliche Genehmigung deutlich beschleunigt werden soll.

Ordnungspolitische Anpassungen:

Die BKS bekräftigt den vom BMDV eingeschlagenen Weg bei der Neuaufstellung des DB-Konzerns mit einer gemeinwohlorientierten Infrastrukturgesellschaft und einer vereinfachten Finanzarchitektur.

Die gesamte Abschlusserklärung: https://bmdv.bund.de/abschlussbericht-beschleunigungskommission

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Finanzierung des Deutschlandtickets

Die Ministerpräsidenten-Konferenz hat in Abstimmung mit dem Bundeskanzler am letzten Donnerstag mit der Einigung zur Finanzierung des Deutschlandtickets einen Durchbruch erreicht.
„Die Einigung zwischen Bund und Ländern bietet den Verkehrsunternehmen im WestfalenTarif die notwendige Finanzierungssicherheit – allerdings auch nur für das nächste Jahr“, sagen Matthias Hehl und Dr. Oliver Mietzsch, Geschäftsführer der WestfalenTarif GmbH. Wie das Deutschlandticket darüber hinaus finanziert werden soll, ist unklar. Die beiden Geschäftsführer machen deutlich: „Hier müssen sich Bund und Länder frühzeitig einigen, damit die Liquidität der Verkehrsunternehmen in den Folgejahren gesichert ist. Eine Hängepartie muss verhindert werden.“ Für den Ausbau des Bus- und Schienenverkehrs – eine grundlegende Voraussetzung für einen attraktiven Nahverkehr und die Verkehrswende – sind die jetzt getroffenen Einigungen ohnehin nicht ausreichend. „Mehr als das Aufrechterhalten der Bestandsverkehre ist mit den finanziellen Zusagen nicht möglich“, erklären Dr. Oliver Mietzsch und Matthias Hehl.
Ungeachtet der noch offenen Finanzierung über 2023 hinaus, arbeiten alle Unternehmen im WestfalenTarif daran, schnellstmöglich alle nötigen Voraussetzungen zu schaffen, um den Kauf des Deutschlandtickets für die Fahrgäste in Westfalen-Lippe zu realisieren. Dazu sind tarifliche, technische und vertriebliche Aspekte umzusetzen, die eine bestimmte Vorlaufzeit benötigen. Zudem müssen zeitnah gesetzgeberische Prozesse auf den Weg gebracht werden. Hier sind der Bund und die Länder in der Verantwortung. „Der Zeitplan ist sportlich. Nur wenn alle Schritte ohne Verzögerungen bewältigt werden können, ist der diskutierte Starttermin zum 1. April 2023 noch haltbar“, betonen die beiden Geschäftsführer der WestfalenTarif GmbH.

Quelle: WestfalenTarif GmbH

Lieferprobleme für LNVG-Doppelstockzüge

Die Lieferung von neuen Doppelstocktriebzügen für die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) verzögert sich. Ursprünglich sollte Hersteller Alstom 34 Züge bis Mitte Dezember 2024 liefern, nun hat Alstom gegenüber der LNVG erklärt, dass nur 10 Züge pünktlich fertig sein werden. Alstom macht dafür unter anderem das Anlaufen der Produktion an verschieden Standorten, Lieferkettenschwierigkeiten wegen des Krieges in der Ukraine und Auswirkungen der Pandemie verantwortlich. Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung: „Wir werden jetzt alles tun, um die Verzögerung beim Hersteller möglichst abzufedern, damit die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich bleiben. Für Alstom werden die Verzögerungen spürbare Konsequenzen haben. Wir prüfen, welche Ansprüche wir geltend machen können.“
Die Züge sind für das Expresskreuz Bremen/Niedersachsen bestimmt. Es verbindet unter anderem Bremen, Bremerhaven, Oldenburg, Osnabrück, Norddeich, Hannover und Wilhelmshaven miteinander. Erste Überlegungen der LNVG für die Reaktion auf die Lieferverzögerungen sehen so aus: Die LNVG wird die ersten 10 neuen Züge ab Dezember 2024 zunächst nur auf der Strecke Bremerhaven – Hannover (RE 8) und bei den Verstärkerzügen zwischen Bremen und Hannover   einsetzen. Auf den übrigen Strecken sollen die weiteren Fahrzeuge dann ab Dezember 2025 rollen. Bis dahin soll dort uneingeschränkt der bisherige Verkehr weiterlaufen. Schwabl: „Mit dieser Übergangsregelung wollen wir einen verlässlichen Betrieb sicherstellen.“
Welches Bahnunternehmen mit den neuen Zügen unterwegs sein wird, entscheidet sich in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren, dass derzeit bei der LNVG läuft. Das Landesunternehmen fordert von Alstom und dem künftigen Betreiber der Fahrzeuge ein, dass die Zeit der Verzögerung sinnvoll genutzt wird. Schwabl: „Alstom muss dafür sorgen, dass die Züge auf die Schienen kommen, so früh wie möglich die Zulassung erhalten und reibungslos funktionieren.“ Bei Fahrzeugen verschiedener Hersteller hatte es bei Neueinführungen in Deutschland öfters Probleme gegeben. Und mit Blick auf den künftigen Betreiber der Strecken sagt Schwabl: „Das Bahnunternehmen muss die Zeit nutzen, das Personal auf den neuen Zügen gründlich einzuarbeiten – und vor allem muss es rechtzeitig genügend Lokführerinnen und Lokführer sowie Servicepersonal zur Verfügung haben.“

Quelle: Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG)

DVF begrüßt Vorschlag zur Fondsfinanzierung für Schienenprojekte

Die von Bundesverkehrsminister Wissing eingesetzte Beschleunigungskommission Schiene legt heute (13.12.2023) ein Maßnahmenpaket vor, mit dem Kapazität und Attraktivität der Schiene innerhalb von drei bis fünf Jahren deutlich verbessert werden sollen. Zu dem Bericht, der unter anderem 89 kleine und mittlere Maßnahmen auflistet, äußert sich DVF-Präsident Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner: „Der Bericht enthält eine ganze Reihe notwendiger Maßnahmen zur Verbesserung der schwierigen Situation im deutschen Schienennetz. Dabei hat die Kommission auch strukturelle Fragen adressiert, die in der Vergangenheit häufig ausgeklammert wurden. So hat sie endlich die bereits seit vielen Jahren vom DVF geforderte Einrichtung von Fonds für die Absicherung der öffentlichen Finanzierung für die Schiene aufgegriffen. Das ist der richtige Schritt, um mehr Schiene pro Euro zu bekommen.“
Die Beschleunigungskommission schlägt vor, zwei Fonds einzurichten – einen für die Modernisierung und den Erhalt des Bestandsnetzes und einen für Erweiterung, Aus- und Neubau. Mit der parlamentarischen Erfolgskontrolle zur Verwendung der Mittel soll das neue System transparenter werden, und die Ausrichtung der Mittelbereitstellung und -verwendung an den klaren Zielen Kapazität, Qualität und Kundenorientierung soll sicherstellen, dass die Steuergelder effektiv eingesetzt werden.

„Mit einem Moderne-Schiene-Gesetz muss der Minister jetzt die erforderlichen legislativen Voraussetzungen für eine schnelle Kapazitätssteigerung schaffen – mit schlankeren Verfahren und einer Finanzarchitektur, die eine Bewirtschaftung und Modernisierung des Schienennetzes erleichtert. Die avisierte fünffach beschleunigte Umsetzung von Elektrifizierungs- und Digitalisierungsmaßnahmen ist ambitioniert, aber unbedingt notwendig“, fordert DVF-Präsident Klinkner.

Am Ende werde für die Modernisierung und den Ausbau des Netzes auch mehr Geld benötigt. Daher sei es richtig, alternative Finanzierungsquellen zu erschließen, so Klinkner.
Seit Juni haben Expertinnen und Experten aus Planungs- und Bauwirtschaft, Bahnindustrie, Eisenbahninfrastrukturunternehmen, Eisenbahnverkehrsunternehmen, gemeinnützigen Verkehrsbündnissen, Forschungseinrichtungen, Aufgabenträgern, dem Deutschen Bundestag sowie Aufsichts- und Genehmigungsbehörden an Empfehlungen gearbeitet, wie die Kapazität und Attraktivität der Schiene unter dem Leitbild des Deutschlandtakts kurzfristig verbessert werden können. Ab dem kommenden Jahrzehnt sollen die großen Neu- und Ausbaumaßnahmen Abhilfe schaffen.

Quelle: Deutsches Verkehrsforum (DVF)

Auch Schleswig-Holstein beendet Maskenpflicht im Nahverkehr

Nachdem in Bayern und Sachsen-Anhalt die Maskenpflicht in Bus und Bahn bereits gefallen ist, zieht Schleswig-Holstein zum Jahresanfang nach. Ministerpräsident Günther bedauert, dass eine gemeinsame Lösung aller Bundesländer gescheitert sei.
Die Maskenpflicht in Bus und Bahn läuft in Schleswig-Holstein zum Jahresende wie angekündigt aus. Nach einer Expertenanhörung hat sich die Landesregierung darauf verständigt. Sie setzt vor dem Hintergrund des Infektionsgeschehens künftig auf Freiwilligkeit und empfiehlt das Tragen einer Maske. „Wir gehen den Weg Richtung Normalität kontinuierlich weiter”, sagte Ministerpräsident Daniel Günther von der CDU. Die Regierung setze auf mehr Eigenverantwortung, gegenseitige Rücksicht und gesunden Menschenverstand als wichtigstes Mittel gegen Corona. „Damit sind wir in Schleswig-Holstein gut durch die Pandemie gekommen.” Eine gemeinsame Lösung aller Länder sei nicht möglich gewesen.
Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken sagte mit Blick auf die derzeitige Welle an Atemwegserkrankungen, dass nur noch ein geringer Prozentsatz der Erkrankungen durch das Coronavirus verursacht werde.

Quelle: n-tv.de

EU ebnet Weg für umfassende Batteriemarkt-Regulation

Das Europa-Parlament und die Mitgliedstaaten haben eine vorläufige Einigung zur Überarbeitung der EU-Vorschriften für Batterien erzielt. Hintergrund der Verordnung sind die Ende 2020 von der EU-Kommission vorgestellten Vorschläge zu verpflichtenden Nachhaltigkeitskriterien für Batterien.
Für Batteriehersteller gelten künftig strengere Umwelt- und Sorgfaltspflichten, wenn sie auf dem europäischen Markt verkaufen wollen. Die neuen Vorschriften zielen darauf ab, eine Kreislaufwirtschaft zu fördern, indem sie sämtliche Arten von Batterien – darunter auch Elektrofahrzeug-Batterien – während ihres gesamten Lebenszyklus regulieren. Parlament und Rat müssen das Abkommen nun nur noch formal billigen, bevor es in Kraft treten kann. Wichtige Details müssen aber noch in einer Reihe von Umsetzungsvorschriften geklärt werden.
Sicher ist, dass im Bereich von Akkus, die in Elektrofahrzeugen zum Einsatz kommen, künftig unter anderem die CO2-Bilanz angegeben und Recycling-Quoten für bestimmte Materialien eingehalten werden müssen. So sollen Kennzeichnungs- und Informationspflichten Einzug halten, die unter anderem die Bestandteile der Batterie und den Recycling-Anteil betreffen. Die EU-Behörden sprechen von einem verpflichtenden elektronischen Batteriepass. Ab Juli 2024 muss zunächst die CO2-Bilanz der Batterien von der Rohstoff-Gewinnung über die Produktion bis zum Recycling angegeben werden.
Anhand dieser Daten soll anschließend ein CO2-Höchstwert für Batterien festgelegt werden, der ab Juli 2027 gelten soll. Bei den Recycling-Quoten geht die Einigung von Parlament und Rat über die von der Kommission im Jahr 2020 vorgeschlagenen Vorgaben hinaus: Sie werden „anfänglich“ auf 16 Prozent für Kobalt, 85 Prozent für Blei und jeweils sechs Prozent für Lithium und Nickel festgelegt. Ein konkretes Einführungsdatum für diese Regulation wird nicht genannt.
Außerdem haben die Gremien neue EU-Recycling-Ziele formuliert: Ab 2027 müssen die Batteriehersteller demnach 90 Prozent des verwendeten Nickels und Kobalts zurückgewinnen, 2031 sogar 95 Prozent. Außerdem müssen sie 50 Prozent des verwendeten Lithiums wieder aufbereiten, bis 2031 soll dieser Anteil auf 80 Prozent steigen.
Flankiert werden die genannten Kriterien von Vorgaben zu strengeren Sorgfaltspflichten für Batterie-Akteure im ökologischen und sozialen Bereich. So müssen die Marktteilnehmer künftig die Herkunft ihrer verwendeten Rohstoffe und die Arbeitsbedingungen in ihrer Lieferkette überprüfen. Dabei sieht die Vereinbarung allerdings eine Ausnahme für kleine und mittlere Betriebe vor.

Quelle: electrive.net

Rekordmittel für Bus und Bahn in Hessen

Mit dem Abschluss neuer Vereinbarungen für die Jahre 2023 und 2024 stellt das Land Hessen laut Verkehrsministerium den Betrieb von Bussen und Bahnen finanziell auf sichere Füße: Insgesamt 2,2 Mrd. Euro für die Verkehrsverbünde sind die Grundlage, um in den kommenden zwei Jahren den Öffentlichen Nahverkehr in Hessen zu finanzieren. „Wir wollen, dass mehr Menschen im Alltag auf Bus und Bahn umsteigen. Das kostet Geld. Dafür brauchen wir einen attraktiven und bequemen ÖPNV. Darum gibt es erneut deutlich mehr Mittel“, sagte Verkehrsminister Tarek Al-Wazir bei der öffentlichen Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarungen mit den Geschäftsführern der drei Verkehrsverbünde Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), Nordhessischer Verkehrsverbund (NVV) und Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN). „Wir halten unser Versprechen: Hessen ist Vorreiter der Verkehrswende und dazu gehört auch, dass ein gutes Angebot von Bussen und Bahnen gesichert und Schritt für Schritt ausgebaut wird. Denn klar ist: Der Öffentliche Nahverkehr braucht eine auskömmliche Finanzierung, auch mitten in einer Energiekrise.“
Im Jahr 2023 erhalten die drei Verbünde laut aktuellem Haushaltsentwurf 1,055 Mrd. Euro, im Jahr 2024 steigt die Summe auf 1,167 Mrd. Euro. Erstmals ist in den Vereinbarungen für RMV und NVV die Finanzierung des Schülertickets Hessen integriert: Ab 2023 werden die Zuschüsse des Landes Hessen für das Schülerticket Hessen in Höhe von jährlich 20 Mio. Euro Teil der Finanzierungsvereinbarung. Damit wird das Schülerticket zum Regelangebot und dauerhaft in das Tarifangebot von RMV und NVV übernommen. Dasselbe gilt für das Seniorenticket, das ebenfalls durch die neuen Finanzierungsvereinbarungen abgesichert ist. Darüber hinaus erhalten die kommunalen Aufgabenträger anteilig Mittel für ihre Ausgaben für den lokalen Verkehr.          
Die Gelder aus den neuen Finanzierungsvereinbarungen verteilen sich unterschiedlich auf die drei Verkehrsverbünde: So sind in den Jahren 2023 und 2024 für den größten hessischen Verkehrsverbund, den RMV, rund 1,6 Mrd. Euro vorgesehen, für den NVV rund 512 Mio. Euro und für den VRN, an dem Hessen mit dem Kreis Bergstraße beteiligt ist, rund 79 Mio. Euro. „Es sind Rekordsummen, die wir den drei hessischen Verkehrsverbünden in den kommenden zwei Jahren zusichern“, sagte Al-Wazir. Möglich geworden sei dies durch gestiegene Bundes- und Landesmittel: „Wir reichen die Zuschüsse des Bundes für Busse und Bahnen, die sogenannten Regionalisierungsmittel, zu hundert Prozent an die Verbünde weiter. Zusätzlich legen wir Landesgeld oben drauf – und zwar noch einmal mehr als in den Vorjahren.“

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen