VDV begrüßt Pläne für Fachkräfteeinwanderung

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt den Modernisierungsansatz, den die Bundesregierung bei der Fachkräfteeinwanderung verfolgt. „Das gestern vom Kabinett verabschiedete Eckpunktepapier ist ein Schritt nach vorn und kommt keinen Tag zu spät. Fachkräfte sollen demnach nicht nur in dem Bereich arbeiten dürfen, für den sie eine Qualifikation haben, sie dürfen auch dann einreisen, wenn sie – auch ohne Abschluss – Berufserfahrung haben. Zudem sollen Nicht-EU-Migranten grundsätzlich Zugang zum Arbeitsmarkt erhalten, wenn sie maßgebliche Kriterien – Qualifikation, Sprache, Berufserfahrung – in einem Punktesystem erfüllen. Jetzt kommt es natürlich auf die Ausgestaltung an, denn wir brauchen bei den Bus- und Bahnunternehmen alle helfenden Hände und klugen Köpfe“, so VDV-Vizepräsident Werner Overkamp. Die Bundesregierung setzt in ihren Eckpunkten auf eine Säulensystematik aus „Fachkräften“, „Erfahrung“ und „Potenzial“. Der VDV sorgt sich jedoch um den formulierten Finanzierungsvorbehalt. Ohne zusätzliche Mittel können die Maßnahmen, die zu Ausgaben im Bundeshaushalt führen, nur umgesetzt werden, wenn sie in den Ressort-Einzelplänen gegenfinanziert werden.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Neuer Wiener U-Bahnknoten: Tunnelbau schreitet voran

Die Tiefbauarbeiten zum Öffi-Ausbau U2xU5 schreiten zügig voran. Seit Juni dieses Jahres haben die Bauteams der Wiener Linien bei der Station Rathaus rund 300 neue Tunnelmeter in bis zu 20 Meter Tiefe errichtet. Beim Schottentor wurde die bestehende Tunnelwand aufgebrochen und der bisherige Gleisbereich der U2 mit dem neu gebauten U2-Tunnel unter der Universitätsstraße verknüpft. In diesem Abschnitt wird die U2 zukünftig zwischen Schottentor und Rathaus deutlich an Zeit gewinnen: Durch die direktere Verbindung verkürzt sich die Fahrzeit hier um die Hälfte, von rund. 2 Minuten auf rund 1 Minute. In Summe werden die Fahrgäste vom U-Bahn-Ausbau U2xU5 mit der U5-Verlängerung bis nach Hernals und der U2-Verlängerung bis zum Wienerberg stark profitieren: Die 600.000 Öffi-Nutzer, die direkt entlang der neuen U-Bahn-Stationen unterwegs sind, sparen täglich 1,3 Millionen Minuten an Fahrzeit bzw. 905 Jahre Fahrzeit jährlich.
Die neue Station U2xU5 Rathaus ist namensgebend für den Öffi-Ausbau. Hier treffen zukünftig die neue U2 und die vollautomatische U-Bahn-Linie U5 aufeinander. Die U2 wird hier in rund 30 Meter Tiefe unter der U5 queren. Die Station ist zukünftig die Drehscheibe einer neuen, hochwertigen Öffi-Verbindung vom Zentrum in die Seestadt, zum Wienerberg und nach Hernals: Davon profitieren täglich 600.000 Fahrgäste auf den Linien U2 und U5, sowie Pendler vom Stadtrand und die ca. 15.000 Anrainer im Umfeld des Rathauses.

Quelle: Wiener Linien

Urbane Seilbahnen

Mit dem am 30.11.2022 veröffentlichten Leitfaden „Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nahverkehr“ unterstützt das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) Kommunen oder kommunale Verkehrsunternehmen bei der Realisierung – von der Projektidee über die Planung und den Bau bis zum Betrieb.
Mit dem Leitfaden sollen Seilbahnen als nachhaltiges Mobilitätsangebot im urbanen Raum vorangebracht werden. Ziel ist es, einen nationalen Standard für urbane Seilbahnen in Deutschland zu schaffen, an dem sich Städte und Kommunen orientieren können. Denn in Deutschland gibt es bislang wenige Erfahrungen mit Seilbahnsystemen im urbanen Bereich.

Sebastian Beck, Drees & Sommer SE / Mitautor des Leitfadens:
„Gerade in größeren Städten stoßen Straßen und öffentlicher Nahverkehr an ihre Grenzen oder sind längst über dem Limit. Auch in Deutschland taucht daher die Seilbahn angesichts zunehmender Staus, Lärm und Emissionen immer stärker als urbanes Nahverkehrsmittel auf den Radarschirmen der Verkehrsplaner auf. Zwar gibt es kein Patentrezept für ein urbanes Seilbahnsystem, da die Infrastruktur, das Verkehrsaufkommen oder die Topografie in jeder Stadt unterschiedlich sind, doch der Leitfaden gibt wertvolle Orientierungshilfen, wo sich der Einsatz einer Seilbahn lohnt und was sie im ÖPNV leisten kann. Mit dem Handlungsleitfaden erhalten deutsche Städte und Kommunen fundierte Informationen, wie sich Seilbahnvorhaben stadt- und verkehrsplanerisch sinnvoll integrieren lassen und wie es gelingt, die Akzeptanz dieses Verkehrsmittels in der Bevölkerung zu erhöhen. Im Fokus stehen gesellschaftliche und politische Aspekte, der Vergleich von Kosten und Nutzen sowie die Einführung eines nationalen Standards.“

Wie unterstützt das BMDV?
Das BMDV hat im Jahr 2019 den Arbeitskreis Urbane Seilbahnen eingerichtet, um mit Vertretern von Kommunen, Ländern und der Wissenschaft Unterstützungsmöglichkeiten des Bundes zu diskutieren. Wo liegen die Chancen? Wo die Potenziale? Wo liegen Schwierigkeiten oder Hemmnisse? Dieser Arbeitskreis tagt seitdem regelmäßig.
    Das BMDV hat am 30.11.2022 den gemeinsam mit dem Stuttgarter Planungs- und Beratungsunternehmen Drees & Sommer SE und Verkehrswissenschaftliches Institut Stuttgart GmbH (VWI) erstellten Leitfaden „Urbane Seilbahnen im öffentlichen Nachverkehr“ veröffentlicht.

    Er analysiert:

        -die stadt- und verkehrsplanerische Integration urbaner Seilbahnprojekte

        -bereits bestehende internationale urbane Seilbahnprojekte,

        -den Stand von Planungen und Erfahrungen in Deutschland,

        -Ergebnisse der Workshops mit kommunalen Vertretern sowie Bürgerinnen und Bürgern unter den Aspekten Verkehr, Städtebau, Umwelt und Bürgerbeteiligung

    Er umfasst:

        -allgemeine Grundlagen (z. B. Anwendungsfelder, Seilbahnsysteme, rechtliche Rahmenbedingungen),

        -einen exemplarischen Projektablauf, welcher als Orientierungshilfe für die Umsetzung von Seilbahnprojekten herangezogen werden kann

        -die Bereiche Verkehr, Umwelt und Städtebauliche Integration,

        -die technische Infrastruktur und Betrieb

        -Bewertung, Investitionen und Förderung

Fördert das BMDV auch finanziell?
Das BMDV hat mit der jüngsten Neuregelung des Gesetzes zur Gemeindeverkehrsfinanzierung (GVFG; Bundesfördermittel für die Nahverkehrsinfrastruktur) Seilbahnen als förderungsfähige Vorhaben aufgenommen. Seilbahnvorhaben sind bei einer Mindestvorhabengröße von 30 Mio. Euro mit bis zu 75 % der zuwendungsfähigen Kosten im Rahmen des GVFG-Bundesprogramms förderfähig. Die Förderung des Projekts muss im Einklang mit dem Beihilferecht der Europäischen Union stehen. Hierfür ist eine Erörterung im Einzelfall erforderlich.
Der Investition in den Bau oder Ausbau eines Seilbahnsystems muss eine gesamtwirtschaftliche Bewertung vorangestellt werden, um durch Bundesfinanzhilfen unterstützt zu werden. Der entsprechende Wirtschaftlichkeitsnachweis ist nach dem bundesweit einheitlichen Berechnungsverfahren der Standardisierten Bewertung zu erbringen. Mit der 2022 veröffentlichten neuen Version (2016+) der Standardisierten Bewertung, wird die umfassende Darstellung der gesellschaftlichen, verkehrlichen und gesamtwirtschaftlichen Vorteile von ÖPNV-Vorhaben, auch für urbane Seilbahnen, erheblich erleichtert. Sie ist die neue Grundlage für eine anteilige Bundesförderung als Nachweis der Wirtschaftlichkeit nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG).

Quelle: BMDV

Finanzierung der Mehrkosten beim Deutschland-Ticket

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt den Beschluss der Landesverkehrsminister zur Mitfinanzierung der Mehrkosten beim Deutschland-Ticket. Bundeskanzler und Ministerpräsidenten müssten nun zeitnah die Gesamtfinanzierung beschließen, damit sich die Umsetzung des Tickets nicht weiter verzögert.

„Der Beschluss der Verkehrsministerkonferenz zur hälftigen Finanzierung des Deutschland-Tickets inklusive etwaiger Mehrkosten ist ein starkes Signal der Länder, das wir ausdrücklich begrüßen. Die Landesverkehrsminister gehen damit einen entscheidenden Schritt weiter als ihre Ministerpräsidenten dies noch Anfang November getan haben. Dafür sind wir dankbar und damit ist klar: Das Ticket kann umgesetzt werden, wenn jetzt auch der Bund seinen Teil zu möglichen Mehrkosten beiträgt. Die politische Hängepartie muss aufhören und der Starttermin des Tickets endlich final festgelegt werden.“, so VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff.

Die Verkehrsministerinnen und Verkehrsminister der Länder haben im Rahmen ihrer Sitzung am 29. November bekräftigt, dass eine klare Finanzierungszusage des Bundes und der Länder zur uneingeschränkten Übernahme der tatsächlich entstehenden Mindereinnahmen infolge des Deutschlandtickets bereits in den ersten beiden Jahren erforderlich sei. Die Verkehrsministerkonferenz erwartet vom Bund, dass eventuell entstehende Mehrkosten zu gleichen Teilen zwischen Bund und Ländern aufgeteilt und gemeinsam getragen werden. Die Länder sind zu dieser hälftigen Übernahme ihrerseits bereit. Sollten Mehrkosten über die jährlich 3,0 Mrd. Euro hinaus eintreten, sind hierzu Gespräche zwischen Bund und Ländern zu deren Finanzierung zeitnah zu führen. „Dieses Bekenntnis der Länderverkehrsministerinnen und -minister greift aus unserer Sicht die entscheidenden Kritikpunkte von Branche und Kommunen in Sachen Finanzierungssicherheit auf, weil sich die Länder hier eindeutig den Ausgleich aller Mindereinnahmen im Zuge des Deutschland-Tickets zusichern“, so Wolff.
Das Ziel der Verkehrsunternehmen und Verbünde bleibt es weiterhin, das Deutschland-Ticket bundesweit schnellstmöglich einzuführen. Allerdings bedarf es dazu einiger umfangreicher Maßnahmen, die nicht allein in der Verantwortung der Branche liegen. „Wir reden hier, anders als beim 9-Euro-Ticket, nicht über ein befristetes Angebot als Sonderaktion, sondern über einen dauerhaften und nahezu kompletten Systemwechsel im gesamten deutschen ÖPNV-Tarif. Dazu müssen Bundes- und Landesgesetze angepasst und die Liquidität der Unternehmen gesichert werden. Zudem müssen zahlreiche Genehmigungsbehörden vor Ort dem neuen Tarif formal zustimmen. Alternativ kann das auf Bundesebene erfolgen, dann muss dies allerdings im Bundestag und im Bundesrat beschlossen werden“, so Wolff.

Auch die Branche selbst hat eine ganze Reihe umfangreicher vorbereitender Maßnahmen umzusetzen, bevor ein bundesweit einheitliches Ticket überall und dauerhaft angeboten und genutzt werden kann:

•             Tarifbestimmungen: Es bedarf einheitlicher Tarifbestimmungen zur Umsetzung des Deutschlandtickets. Das stellt einen Paradigmenwechsel gegenüber der bisher regionalen Struktur dar. Die Tarifbestimmungen werden aktuell bereits in Abstimmung mit den Ländern erstellt, aber hier bedarf es einer Diskussion zu den einzelnen Punkten und Abschätzungen zu den Auswirkungen auf die bisherige Produktlandschaft.

•             Vertrieb: Die politische Anforderung an die Branche ist es, den Bestellprozess zügig vollständig zu digitalisieren und die Ausgabe von digitalen Abos kundenfreundlich zu gestalten. Die Bestellung soll tagesscharf ohne Vorlaufzeit erfolgen. Dazu müssen die technischen Prozesse in den meisten Verkehrsverbünden angepasst werden.

•             Kontrollierbarkeit: Aktuell funktionieren die Ausgabe und die Kontrolle von Abo-Tickets im ÖPNV auf Basis sehr unterschiedlicher technischer Rahmenbedingungen. Die Branche arbeitet bereits mit Hochdruck daran, die Anforderungen an ein deutschlandweit gültiges Ticket mit Blick auf die Ausgabe und Kontrolle zu definieren, damit die erforderliche Umstellung der Systeme vor Ort abgeleitet werden kann.

•             Hard- und Software-Umstellung: Die Umstellung der technischen Systeme im Vertrieb kann bei vielen Unternehmen nicht einfach via Software-Update erfolgen. Die technische Umstellung der Hard- und Software muss entsprechend beauftragt werden. Damit ist ein zeitlicher und monetärer Aufwand verbunden.

•             Einnahmenaufteilung: Es besteht die Anforderung, bereits ab ersten Tag der Gültigkeit des Deutschland-Tickets eine sachgerechte Verteilung der Einnahmen aus den Ticketverkäufen auf Länderebene und Ebene der Tarifregionen bzw. Verkehrsverbünden herzustellen.

„Die Aufgabe der Branche ist es, alle technischen und regulatorisch notwendigen Prozesse bundesweit anzupassen und zu harmonisieren, damit das Ticket überall gleichzeitig angeboten werden kann. Und natürlich müssen von jeder Großstadt bis in jeden Landkreis hinein alle Menschen und Fahrgäste mit entsprechendem Vorlauf informiert werden. Je länger aber die Finanzierungsfrage zwischen Bund und Ländern nicht abschließend geklärt sind, desto später können auch erst alle danach folgenden Maßnahmen finalisiert und umgesetzt werden“, erklärt Wolff abschließend.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

bdo: Das Deutschlandticket wird zur Hängepartie

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V. zeigt sich nach der gestrigen Sonder-Verkehrsministerkonferenz enttäuscht. bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard urteilte direkt im Anschluss an die Konferenz: „Wieder einmal eine Sonderkonferenz ohne konkrete Ergebnisse. Wieder keine auskömmliche Finanzierung. Wieder keine geregelte Nachschusspflicht. Wieder kein verbindlicher Rechtsanspruch für Busunternehmen, der den Ausgleich der Einnahmeverluste gesetzlich regelt und sicherstellt. Es ist nicht mehr zu vermitteln, warum es bei so einer epochalen Richtungsentscheidung nicht zu einer Einigung kommt. Die Fährgäste und die Verkehrsunternehmen erwarten, dass endlich Klarheit geschaffen wird.“
Wenn das Deutschlandticket zum 1. April 2023 überall, zeitgleich und unter den gleichen Bedingungen eingeführt werden soll, brauchen die Busunternehmen zeitnah einen verbindlichen und vollständigen Ausgleich der Einnahmeverluste. Ansonsten wird die Existenz der gesamten mittelständischen Busbranche rücksichtslos aufs Spiel gesetzt. Aber auch die öffentlichen Verkehrsunternehmen und die Kommunen werden ohne eine garantierte Nachschusspflicht in ernste Schwierigkeiten geraten. Damit das Deutschlandticket zum Erfolg werden kann, müssen zeitnah und verbindlich alle Finanzierungsfragen geklärt werden.

Quelle: bdo

Maskenpflicht im ÖPNV – Uneinigkeit bei Verkehrsministerkonferenz

Angesichts des bevorstehenden Winters hat sich Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies gegen ein genaues Abschaffungsdatum der Maskenpflicht im Nahverkehr ausgesprochen. Es ergebe keinen Sinn, in der kalten Jahreszeit über ein genaues Abschaffungsdatum zu diskutieren, sagte Lies in einer am Dienstag verbreiteten Mitteilung. „Damit die Situation gut kontrollierbar bleibt und damit besonders gefährdete Menschen weiter geschützt werden, sollten wir weiterhin den Gesundheitsaspekt in den Vordergrund stellen.“
Die Verkehrsminister der Länder hatten am Dienstag neben der Diskussion über den Start des geplanten Deutschlandtickets über einen Antrag des Vorsitzlandes Bremen beraten, die Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit zur Einführung des vorgesehenen 49-Euro-Tickets abzuschaffen – falls die Pandemielage dies zulässt.
Die Verkehrsminister fanden zu dieser Frage jedoch keine einheitliche Linie. Die Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz, Bremens Senatorin Maike Schaefer, sagte, einige Länder wollten die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen bereits zum 1. Januar abschaffen, andere angesichts der weiter angespannten Lage in der Pandemie erst nach dem Winter zur Einführung des Tickets. Ein „Flickenteppich“ sollte vermieden werden, sagte Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann. Mit dieser Frage sollen sich nun Bundeskanzler Olaf Scholz und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten bei Beratungen in gut einer Woche befassen.

Quelle: sat1 regional

49 Euro Ticket soll im April 2023 kommen

Die Bundesländer wollen das 49-Euro-Ticket im öffentlichen Nah- und Regionalverkehr Anfang April kommenden Jahres einführen. Das haben die Verkehrsministerinnen und -minister am 29.11.2022 beschlossen. Die Vorsitzende der Konferenz, Bremens Senatorin Schaefer, sagte, der ursprüngliche Termin zum Jahresbeginn sei zu ambitioniert gewesen. Noch nicht ganz geklärt ist nach ihren Angaben vor allem die Kostenfrage. Es sei noch offen, wie mögliche Mehrkosten zwischen Bund und Ländern aufzuteilen sind. Außerdem nannte sie organisatorische Schwierigkeiten. Der Verkehrsverbund Großraum Nürnberg hält die Einführung des Deutschlandtickets für machbar. Von der technischen Seite her sei das sogar schon im kommenden März möglich gewesen, sagt VGN-Sprecher Rupp. Es sei zwar aufwendig, aber möglich. Probleme sieht er bei den Finanzen. Denn die Verkehrsunternehmen und die Kommunen stünden bereits durch die Energie- und Kraftstoffpreise massiv unter Druck, so Rupp.

Quelle: BR 24

Tier Mobility stellt E-Moped-Angebot ein

Nachdem Tier Mobility im Februar 2020 die rund 5.000 Elektromopeds inklusive der Ladeinfrastruktur des ehemaligen Sharing-Dienstes Coup von Bosch erworben hatte, stehen die Fahrzeuge nun auch bei Tier kurz vor dem Aus.
Zum Jahreswechsel werden die ehemaligen Coup-Roller auch im Tier-Design von den Straßen verschwunden sein. „Wir haben beschlossen, den Betrieb unserer E-Mopeds in Deutschland zum Ende des Jahres auslaufen zu lassen. Das bedeutet, dass die Fahrzeuge nach und nach von den Straßen verschwinden und nicht zurückkehren werden”, erklärt Tier Mobility gegenüber dem Portal „MOViNC“.
Grund für die plötzliche Einstellung des Angebots seien vor allem die hohen Kosten für die E-Mopeds. Die Synergien, die Tier bei der Ankündigung vor fast drei Jahren bei der Kundenbasis, der App und der Ladelogistik „für einen wirtschaftlichen Betrieb der neuen Flotte“ gesehen hatte, sind in dieser Form also nicht eingetreten. Gegenüber „MOViNC“ führte Tier nun „hohe Investitionskosten in die Soft- und Hardware“ an, „welche sich für uns leider nicht mehr rentieren auf dem Weg zur Profitabilität“.
Tier Mobility will laut einem Unternehmenssprecher „nun voll den Fokus auf unsere E-Scooter- und E-Bike-Flotten und den Ausbau unserer Marktführerschaft in Deutschland und weltweit” legen.

Quelle: electrive.net

DVG ab 2030 CO2-frei unterwegs

Die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) wird ab dem Jahr 2030 CO2-frei unterwegs sein. Den Grundstein dafür hat der Rat der Stadt Duisburg mit dem Beschluss zur Flotten-Umstellung gelegt: In den kommenden Jahren bis 2030 soll die DVG 100 neue Wasserstoffbusse beschaffen.
Die Straßenbahnen, die das Rückgrat des ÖPNV in Duisburg bilden, sind bereits CO2-frei unterwegs: Sie fahren mit umweltfreundlichem Naturstrom aus Wasserkraft. Den entsprechenden Vertrag zur Stromlieferung hat die DVG jetzt verlängert. Auch alle weiteren Bereiche der DVG, wie beispielsweise das Kundencenter, die Leitstelle und die Betriebshöfe, werden mit Naturstrom versorgt. Die myBUS-Fahrzeuge sollen perspektivisch ebenfalls durch Elektrofahrzeuge ersetzt werden.
Die DVG leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz in der Stadt. „Der schonende Umgang mit Ressourcen ist vor allem für die DVG als Mobilitätsanbieterin in Duisburg von besonderer Bedeutung. Der öffentliche Personennahverkehr trägt einen wichtigen Teil dazu bei, die Stadt nachhaltiger zu gestalten“, sagt Marcus Wittig, Vorstandsvorsitzender der DVG. Mit dem Strom aus erneuerbaren Energien und der Elektrobuslinie senkt die DVG den jährlichen Kohlenstoffdioxidausstoß (CO2) um mehr als 18.000 Tonnen pro Jahr. Zum Vergleich: Ein Pkw produziert im Jahr laut der Natur- und Umweltschutzorganisation WWF etwa 1,5 Tonnen CO2. Mit den bisherigen Maßnahmen reduziert die DVG also jedes Jahr den CO2-Ausstoß von 12.000 Pkw.

Quelle: Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG)

Kommt das Deutschlandticket später als geplant?

Das 49-Euro-Ticket für den Nahverkehr wird sich nach Ansicht der Branche voraussichtlich weiter verspäten. „Der Zeitpunkt des Beginns wird der 1. Mai sein”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Oliver Wolff, der „Frankfurter Allgemeinen“. Viel früher sei es nicht möglich. Es gebe noch viel zu tun, bis alles administrativ geregelt sei. Er nannte den Prozess der Tarifgenehmigung als Beispiel. Zudem müssten die Tarifsysteme der Verkehrsverbünde umgestellt werden. Bundesverkehrsminister Volker Wissing dringt unterdessen darauf, das Ticket trotz Bedenken rasch einzuführen.
Das Deutschlandticket ist Thema bei der digitalen Verkehrsministerkonferenz am Dienstag. Wissing hatte als Ziel für die Einführung der neuen Fahrkarte für 49 Euro im Monat Anfang 2023 genannt. Sie soll Nachfolger des 9-Euro-Tickets werden, das im Sommer millionenfach verkauft wurde.
Wissing dringt darauf, die Pläne schnell umzusetzen. „Es gibt einen einstimmigen Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz, der alle bindet. Wichtig ist, dass dieser jetzt zügig umgesetzt wird und nicht ständig neue Dinge diskutiert werden”, sagte der FDP-Politiker der Funke-Mediengruppe. Die Bürger warteten auf das Ticket. Ziel sei die schnellstmögliche Einführung im kommenden Jahr. Das genaue Startdatum ist unklar. Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies etwa geht davon aus, dass das Ticket sicher nicht vor dem 1. März und eher am 1. April starten wird.
Auch über die Finanzierung gibt es Streit. Das Ticket kostet den Planungen zufolge drei Milliarden Euro. Bund und Länder finanzieren das je zur Hälfte. VDV-Hauptgeschäftsführer Wolff sagte der „FAZ“: „Drei Milliarden Euro werden nicht reichen.”
Der Bund der Steuerzahler forderte die Bundesregierung auf, auf Bundeszuschüsse für das Ticket zu verzichten und die Finanzierung den Ländern zu überlassen. Es sei falsch, Milliarden in ein subventioniertes, bundesweit geltendes Ticket zu pumpen, sagte Verbandspräsident Reiner Holznagel der „Augsburger Allgemeinen“. Der Regionalverkehr sei ebenso wie die Finanzierung Ländersache. „Das könnten sie auch finanziell stemmen.“ Während der Bund auf 100 Milliarden Euro Minus sitze, verfügten die Länder über ein Plus von 24 Milliarden Euro. „Sie betrachten die Verkehrspolitik als ihr Hoheitsgebiet, außer, wenn es um die Finanzierung geht – dann soll der Bund einspringen.“

Quelle: zeit.de