Fünf MAN-Elektrobusse sorgen für nachhaltige Mobilität auf Sylt

In den nächsten fünf bis sechs Jahren möchte die Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG) ihre  Flotte vollständig auf Elektromobilität umstellen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wurde nun mit der Inbetriebnahme von insgesamt vier vollelektrischen  Gelenkbussen sowie einem Solobus der Baureihe MAN Lion’s City E getätigt. Hierfür wird der Betriebshof der SVG zusätzlich mit einem umfangreichen Lademanagement ausgestattet. Der Umbau dafür soll bis Ende 2023 abgeschlossen sein.

Die vier batterieelektrischen Gelenkbusse MAN Lion’s City 18 E sowie der 12-Meter Elektrobus MAN Lion’s City 12 E werden vollständig in den Linienbetrieb der fünf Linien auf Sylt integriert und sind damit auf der gesamten Insel von List bis Hörnum für die SVG im Einsatz. Mit seinen 53 Sitzplätzen und 79 Stehplätzen sowie den zwei Rollstuhlplätzen eignet sich der eGelenkbus besonders für hochfrequentierte Linien.

Neben der Hardware setzt die SVG auch auf das Angebot von MAN DigitalServices. Voraussetzung für diese Nutzung der digitalen Dienste von MAN ist die RIO Box. Über diese erfolgt eine mobile Datenübertragung der Fahrzeug- und Wartungsinformationen an die RIO Cloud. Einen besonderen Vorteil für das Flottenmanagement der SVG bringt dabei das Lade- und Batteriemanagement für eBusse. Der MAN eManager ermöglicht ein exaktes Fahrzeug- und Batterie-Monitoring, Laden mit Timer-Funktion sowie eine klimatische Vorkonditionierung der Elektrobusse. Durch Letztere können die Busse beispielsweise vor Abfahrt im Betriebshof an der Ladesäule im Winter geheizt und im Sommer gekühlt werden, um so Batteriekapazität einzusparen und zusätzlich Reichweite zu gewinnen. Aber auch etwaige Fehler bei der Ladung werden dem Flottenverantwortlichen ebenfalls angezeigt, sodass rechtzeitig interveniert werden kann.

MAN greift auf die ausgereifte Lithium-Ionen (NMC) Batteriezelltechnologie aus dem Konzernbaukasten zurück. Dank des intelligenten und für Stadtbusse optimierten Temperaturmanagements wird eine besonders gute Verfügbarkeit zu jeder Jahreszeit gewährleistet. Die vollelektrischen Gelenkbusse schaffen anspruchsvolle Tagesreichweiten von bis zu 350 Kilometern. Dass bei entsprechend guten Alltagsbedingungen sogar noch wesentlich mehr als 350 Kilometermöglich sind, hat der Elektrobus beim MAN eBus Efficiency Run und der Electrifying Europe Tour durch acht Länder mehrfach unter Beweis gestellt.

Platziert sind die insgesamt acht Batteriepacks auf dem Dach der Busse. Dies hat den Vorteil, dass sich die Batterien außerhalb des crashgefährdeteren Heckbereichs befinden und für den Service einfacher zugänglich sind.

Quelle: MAN

Ausbau Bike + Ride weiter mit hohem Tempo

Der Ausbau des Bike+Ride-Angebots läuft auch in diesem Jahr weiter – und nimmt sogar an Tempo zu. Sicher ist: Im Jahr 2023 sollen 1.000 zusätzliche an acht Standorten in Hamburg geschaffen werden. Zusätzlich werden 750 Stellplätze saniert und modernisiert. Weitere bis zu 200 Stellplätze sollen im Rahmen von Projekten anderer Träger hinzukommen. Dafür investiert die P+R-Betriebsgesellschaft, die in Hamburg für das B+R-Angebot verantwortlich ist, rund 3,2 Millionen Euro. Ende des Jahres soll es in Hamburg insgesamt mehr als 27.000 B+R-Stellplätze geben. An insgesamt acht Standorten werden Stellplätze zusätzlich geschaffen bzw. modernisiert.

Am Standort Hauptbahnhof gibt es bislang keine gesicherten Fahrradstellplätze. Mit der neuen B+R-Anlage werden erstmals Mietstellplätze geschaffen. Die 200 Plätze entstehen auf einer Fläche der DB nördlich des Hauptbahnhofs (in Richtung Kunsthalle) in unmittelbarer Nähe zum hvv-switch-Punkt.

„Damit wir das Fahrrad besser in die alltägliche Mobilität einbinden und eine bedarfsgerechte und bequeme Nutzung ermöglichen, brauchen wir eine sinnvolle Vernetzung verschiedener Verkehrsarten. Mit dem deutlichen Ausbau der B+R Anlagen in diesem Jahr schaffen wir bessere Abstellmöglichkeiten an den Schnellbahnhaltestellen, schnellere Mitnahmemöglichkeiten und ein ganzheitliches attraktives Verkehrskonzept. Wir bauen Bike+Ride in der ganzen Stadt weiter mit Hochdruck aus. Insgesamt werden im Jahr 2023 acht neue Stationen mit 1000 Stellplätzen und die Modernisierung von über 750 Stellplätzen die Mobilitätswende in der ganzen Stadt beschleunigen.“

Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende

Hinzu kommen darüber hinaus neue Stellplätze an weiteren Standorten, die im Rahmen von Drittprojekten (andere Projektträger) umgesetzt werden sollen, bislang aber nicht final festgelegt sind. Insgesamt geht die P+R- Betriebsgesellschaft davon aus, dass im besten Fall bis zu 1.200 Stellplätze in diesem Jahr fertiggestellt werden könnten.

Im vergangenen Jahr wurden insgesamt knapp 750 zusätzliche Fahrradstellplätze an vier U- und S-Bahn-Haltestellen gebaut. Zusätzlich wurden 600 Stellplätze saniert und modernisiert. Mit der Station Buchenkamp wurde im November der Um- und Ausbau der 30. B+R-Anlage im Rahmen des Bike+Ride-Entwicklungskonzepts der Freien und Hansestadt Hamburg abgeschlossen.

Quelle: HOCHBAHN

Stadler liefert FLIRT für den Rheingau-Express

Stadler hat den Zuschlag über die Lieferung von acht vierteiligen FLIRT mit extralangen Wagenkästen für den Einsatz auf der neuen Regionalexpress-Linie RE 19 zwischen Koblenz und Frankfurt sowie der Linie RB 10 von Neuwied nach Frankfurt erhalten. Der Zuschlagserteilung war die Vergabe des Netzes an VIAS durch den Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV) vorausgegangen. Mit der Bestellung erhöht sich die Zahl der FLIRT-Fahrzeuge in der VIAS-Flotte auf 27 Züge.

Die Triebzüge vom Typ FLIRT bieten Platz für bis zu 512 Fahrgäste, davon 230 auf Sitzplätzen. Drei geräumige Mehrzweckbereiche ermöglichen den Transport von bis zu 12 Fahrrädern, Kinderwagen oder Rollstühlen pro Zug. Die Züge verfügen über sechs Einstiegsbereiche und sorgen damit für einen schnellen Fahrgastwechsel. Der Servicemittelwagen mit den Stellplätzen für die Rollstühle hat einen optimierten Einstiegsbereich für Bahnsteige auf 550 mm. Höhe. Die Fahrzeuge sind zudem mit einem Hublift ausgestattet, so dass der barrierefreie Ein- und Ausstieg unabhängig von der jeweiligen Bahnsteighöhe sichergestellt wird. Energieeffiziente Klimaanlagen, Steckdosen in allen Passagierbereichen sowie kostenfreies Fahrgast-WLAN sorgen für eine angenehme Reise.

„Wir freuen uns auf die langfristige Partnerschaft mit unserem neuen Kunden, der VIAS Rail GmbH (VIAS). Die Zusammenarbeit bis zur Vertragsunterschrift lief ausgesprochen professionell und engagiert und hat gezeigt, dass unsere Unternehmen ‘auf einer Wellenlänge’ sind. Das sind beste Voraussetzungen, um gemeinsam dieses zeitlich herausfordernde Projekt – zwischen rechtskräftiger Vergabe des Verkehrsvertrages und Unterzeichnung des Leasingvertrages lag nur ein Monat – termingerecht und erfolgreich umsetzen zu können.“, sagt Thomas Schmidt, Geschäftsführer der Alpha Trains Europa GmbH.

Die hochmodernen Fahrzeuge werden mit mit der neuesten Version des Zugbeeinflussungs-Systems «Guardia» ausgerüstet. Die ETCS-Lösung aus dem Hause Stadler ist bislang bei Zügen in verschiedenen europäischen Staaten im Einsatz, darunter u.a. in der Schweiz, Polen, Ungarn und Slowenien.

Quelle: Stadler

Abellio verzeichnet deutliche Steigerung der Fahrgastzahlen im Jahr 2022

Abellio konnte seine Fahrgastzahlen im Jahr 2022 gegenüber den Vorjahren deutlich steigern. Insgesamt waren in den Zügen des Unternehmens in Mitteldeutschland im vergangenen Jahr 18,8 Millionen Fahrgäste unterwegs. Das entspricht einer Steigerung von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gegenüber dem letzten Vor-Corona-Jahr 2019 betrug der Zuwachs immerhin 20 Prozent.

Der Ansturm der Fahrgäste in den Monaten Juni bis August, in denen das 9-Euro-Ticket galt, hat dazu einen großen Teil beigetragen. Dass es sich dennoch um einen nachhaltigen Trend handelt, zeigen die Fahrgastzahlen im letzten Quartal des Jahres. Auch in den Monaten Oktober bis Dezember stiegen die Fahrgastzahlen gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2019 spürbar um 7 Prozent. Das lässt vermuten, dass einige Menschen in der Region dank des 9-Euro-Tickets auf den Geschmack gekommen und auf das nachhaltige Verkehrsmittel Eisenbahn umgestiegen sind.

„Eine Steigerung der Fahrgastzahlen um ein Fünftel gegenüber dem Niveau vor Corona ist eine enorme Leistung, zu der alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beigetragen haben. Gerade im Sommer war das mit enormen Belastungen verbunden, vor allem für das Personal auf den Zügen. Da ist es gut zu wissen, dass sich der Einsatz ungeachtet aller Schwierigkeiten mit der Infrastruktur gelohnt hat, und wir dauerhaft mehr Fahrgäste gewonnen haben.“

Rolf Schafferath, Vorsitzender der Geschäftsführung von Abellio Mitteldeutschland

Auch im Jahr 2023 setzt Abellio darauf, mehr Menschen in der Region von den Vorzügen des Bahnfahrens mit Abellio zu überzeugen. Eine zentrale Rolle bei der Gewinnung neuer Fahrgäste wird das Deutschlandticket spielen, mit dem die Menschen ab Mitte des Jahres für 49 Euro monatlich den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr nutzen können.

Um die neu gewonnenen Fahrgäste ebenso wie die Stammkunden zuverlässig an ihr Ziel zu bringen und ihnen einen hohen Servicestandard zu bieten, verstärkt Abellio in diesem Jahr erneut seine Anstrengungen bei der Suche nach Personal. „Wir bieten sichere und interessante Jobs in einer Zukunftsbranche, auf Basis guter Tarifverträge – auch für Menschen, die bislang noch wenig berufliche Berührung mit der Eisenbahn hatten. Das wollen wir in diesem Jahr noch stärker kommunizieren und bekannt machen“, so Schafferath.

Quelle: Abellio

New York wählt The Mobility House für das intelligente Laden von Busflotten

In den ersten zwei Referenzprojekten in New York City kommt ab sofort das intelligente Lade- und Energiemanagementsystem ChargePilot von The Mobility House zum Einsatz. Zum einen hat sich New York City Transit (NYCT), der größte öffentliche Busflottenbetreiber in den USA, dafür entschieden. Zum anderen werden die New York City School Bus Umbrella Services (NYCSBUS) mit ChargePilot das größte V2G-Projekt für rein elektrische Schulbusse in dem Bundesstaat umsetzen.

Gemeinsam mit NYCT arbeitet The Mobility House daran, die Ladevorgänge in zwei Busdepots in den Stadtbezirken Staten Island und Queens zu optimieren. Dabei stimmt ChargePilot die Tarifstrukturen der örtlichen Energieversorger mit den Routen bzw. Umläufen der Elektrobusse ab. Ziel ist es, die Ladevorgänge zu optimieren, die Betriebszeit der Fahrzeuge zu maximieren und die Stromkosten zu minimieren. Laut einer Machbarkeitsstudie von The Mobility House kann ChargePilot die Betriebskosten der Elektrobusse allein an einem der beiden Betriebshöfe um annähernd eine halbe Million US-Dollar pro Jahr senken.

Mit V2G erproben NYCSBUS und The Mobility House in einem weiteren Projekt in New York City eine wichtige Zukunftstechnologie für die Elektromobilität und die Energiewende im Allgemeinen. Grundsätzlich geht es beiden Partnern – ähnlich wie beim Projekt mit NYCT – darum, die Ladevorgänge rein elektrischer Schulbusse an die Umläufe sowie die Strompreise anzupassen, um die Ladekosten so gering wie möglich zu halten. Ebenso gilt es, die Investitionskosten einer Netzanschlusserweiterung zu vermeiden bzw. so gering wie möglich zu halten.

Ergänzend hierzu setzen NYCSBUS und The Mobility House bidirektionales Laden um. Durch die Einspeisung von Energie aus den Elektrobus-Batterien in das Stromnetz zu Zeiten, in denen diese Energie nicht für den Fahrbetrieb benötigt wird, können zusätzliche Einnahmen erzielt werden. Grund dafür ist, dass Strom während Netzengpässen teurer ist als zu Zeiten schwacher Auslastung. The Mobility House schätzt, dass NYCSBUS mit dem gemanagten intelligenten Be- und Entladen, das zudem u.a. zur Stabilisierung des Stromnetzes beiträgt, jährlich zwischen 70.000 und 160.000 US-Dollar einsparen wird.

Quelle: The Mobility House

BUS2BUS 2024: Die Hälfte der Hallenfläche ist bereits gebucht

Bereits 50 Prozent der Hallenfläche der BUS2BUS, die vom 24. bis 25. April 2024 in Berlin stattfindet, ist jetzt schon belegt. Zahlreiche Bushersteller und Zulieferer aus dem In- und Ausland haben sich ihre Messeteilnahme bis zur First Mover-Deadline am 15. Dezember 2022 früh gesichert. Wieder dabei sind Ebusco, VDL Bus & Coach, EvoBus/Daimler Buses, MAN Truck & Bus Deutschland, Iveco Magirus, Karsan Automotive, Otokar Europe, pepper motion und Anadolu Isuzu.

Erstmals präsentieren MCV Deutschland, Van Hool und Elektrobus Europe ihre Busse auf der BUS2BUS. Zoltán Sipos, CEO bei Elektrobus Europe überzeugt die Qualität der Business-Plattform: „Als Vertreter der Marke Ikarus sind wir der Meinung, dass auch ein etablierter Hersteller regelmäßig an den renommiertesten Branchenmessen teilnehmen sollte. Neben der Präsentation der aktuellen Produktpalette bietet uns die Teilnahme auch die Möglichkeit, neue Kontakte zu knüpfen und neue Brancheneinblicke zu gewinnen. Das BUS2BUS-Team hat erfolgreich bewiesen, dass es uns eine solche Plattform mit großer Kompetenz und Geschick eröffnet.”

Dirk Snauwaert, Communications & PR Manager bei Van Hool, ist wichtig, die Innovationen des Busherstellers auf dem deutschen und dem internationalen Markt zu zeigen: „Wir präsentieren auf der BUS2BUS völlig neue Stadtbusse, die komplett emissionsfrei sind durch den Betrieb mit Batterien, Brennstoffzellen oder Oberleitungen. Zum Angebot bei Reisebussen gehört eine neue Reihe, bei denen Sicherheit und Komfort im Vordergrund stehen.“

Seitens der Zulieferer werden auf der BUS2BUS 2024 unter anderem ausstellen: J.M. Voith, Munk, AMCON Software, ITCS Service Support, Valeo Thermal Commercial Vehicles Germany, Franz Kiel sowie erstmals die italienisches Firmen Punginelli und SERMEC.

Für Aussteller, die sich noch bis zum 31. Oktober 2023 für eine Teilnahme an der BUS2BUS 2024 entscheiden, bietet der ab jetzt geltende Early Bird-Rabatt noch Vergünstigungen.

Zum Angebot der BUS2BUS gehören schlüsselfertige Komplettstände, die den Planungsaufwand für Unternehmen deutlich minimieren. Die Buchung der reinen Standfläche mit eigenem Standbau ist ebenfalls möglich. Für die Präsentation von Fahrzeugen bietet die BUS2BUS Flächen in der modernsten Messehalle hub27 und im Außenbereich. Der hub27 ist mit 10.000 Quadratmetern eine der größten stützenfreien Hallen Europas. Der Hallenfußboden weist eine hohe Traglast auf und ist somit ideal geeignet für das Befahren und Parken von schweren Fahrzeugen wie Bussen. Der hub27 verfügt über 20 Tagungsräume für bis zu 200 Personen und ist fußläufig vom S-Bahnhof Messe Süd zu erreichen.

Quelle: Messe Berlin

Regierung gefährdet mit „Weiter so“ die Klimaziele

Autobahnneubau statt Verkehrswende: Das „Weiter so“ des Bundesverkehrsministeriums droht zu einem verkehrspolitischen Stillstand zu führen und die Klimaziele im Verkehrssektor zu gefährden. Die Allianz pro Schiene und der NABU kritisieren, dass die Bundesregierung der Diskussion ausweicht, welche Verkehrsprojekte in den kommenden Jahren priorisiert werden müssen. Der sogenannte Bundesverkehrswegeplan, der die wichtigsten Infrastrukturprojekte für Straße, Schiene und Wasserwege bis 2030 enthält, muss aus Sicht der Verbände dringend angepasst werden.

Die Regierungsparteien hatten sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, dass es einen breiten Dialog geben soll, um die anstehenden Infrastrukturprojekte bis 2030 zu überprüfen. Das Bundesverkehrsministerium hat diesen Dialog nun zwar Ende 2022 begonnen, will dabei aber – anders als im Koalitionsvertrag versprochen – nicht über den geltenden Bundesverkehrswegeplan sprechen, sondern über den folgenden.

„Wir dürfen bei der Gestaltung der Verkehrswende keine Zeit verlieren, wir müssen jetzt die richtigen Prioritäten setzen und mehr Platz für Menschen und Güter auf der Schiene schaffen. Das Schienennetz platzt aus allen Nähten, Züge sind viel zu häufig verspätet, und der Güterverkehr leidet unter fehlenden Kapazitäten. Wir hinken beim Ausbau der Schieneninfrastruktur seit Jahren hinterher. Es ist überfällig, ein wesentliches Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzulösen, nämlich tatsächlich stärker in die Schiene als in die Straße zu investieren. Das Bundesverkehrsministerium weicht der überfälligen Diskussion um die Prioritäten der drängendsten Verkehrsprojekte einfach aus.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene

„Nur eine Verkehrswende mit mehr Schiene zahlt auf aktiven Klimaschutz ein. Es zeugt von großer klimapolitischer Ignoranz, jetzt noch schneller neue Autobahnen planen und bauen zu wollen und gleichzeitig die Schiene zu vernachlässigen. Die Planungsgrundlage dafür, der aktuelle Bundesverkehrswegeplan, stammt noch aus einer Zeit vor dem Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts. Was wir daher sofort brauchen, ist ein Klima- und Biodiversitäts-Check für den Straßenbau, statt einer Fortsetzung längst überholter Mobilitätspolitik.“

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger

Im Koalitionsvertrag hatten die Regierungsparteien vereinbart, einen „Infrastrukturkonsens“ anzustreben, „mit dem Ziel einer Verständigung über die Prioritäten bei der Umsetzung des geltenden Bundesverkehrswegeplans“.

Bei der Auftaktveranstaltung hieß es jedoch vom Bundesverkehrsministerium, es solle nicht etwa um den geltenden Bundesverkehrswegeplan, sondern ausschließlich um erste Ideen für einen künftigen Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan 2040 gehen. Die Verbände Allianz pro Schiene und NABU sehen hier einen Widerspruch zum Koalitionsvertrag.

Quelle: Allianz pro Schiene

Baufortschritt für neue Öffi-Drehscheibe Matzleinsdorfer Platz

Die Bauarbeiten für Wiens größtes Klimaschutzprojekt nehmen weiter an Fahrt auf. Für den zukünftigen Öffi-Knoten U2xS Matzleinsdorfer Platz wurden im Schacht bei der Triester Straße bereits über 400 Meter Tunnel gebaut. Insgesamt 1.400 Meter werden im direkten Umfeld der Station gebaut, bevor im Sommer 2024 von hier aus die Tunnelvortriebsmaschine Richtung Reinprechtsdorfer Straße startet.

„Wir bauen am Matzleinsdorfer Platz eine neue attraktive Öffi-Drehscheibe im Süden von Wien. Rund 50.000 Anrainerinnen profitieren zukünftig direkt von der neuen U2. Durch die Anbindung der S-Bahn-Stammstrecke an die U-Bahn können täglich viele tausende Pendlerinnen aus dem Süden hier rasch Richtung Stadtzentrum umsteigen“, informiert Öffi-Stadtrat Peter Hanke.

Die Tunnelvortriebsmaschine (TVM), auch „Maulwurf“ genannt, wird den Großteil der neuen U2-Streckentunnel, von Matzleinsdorfer Platz bis zum Augustinplatz im 7. Bezirk, graben. Die Tunnelbohrmaschine ist bis zu 70 Meter lang und hat einen Durchmesser von ca. 7 Meter. Der Maulwurf gräbt und sichert auch den Tunnel: Der Bohrkopf an der Maschinenfront löst den Untergrund, das abgebaute Material wird rückwärts abtransportiert und der Tunnel mit Fertigteilen aus Stahlbeton ausgekleidet. Durch diese „minimal-invasive“ Bauweise finden die Arbeiten zum Öffi-Ausbau U2xU5 weitgehend unterirdisch statt. Das gesamte Erdmaterial wird über den zentralen Schacht am Matzleinsdorfer Platz an die Oberfläche gebracht und abtransportiert. Diese Baumethode erspart 20.000 LKW-Fahrten durch die Innenstadt und 75 Tonnen CO2. Auch das benötigte Baumaterial gelangt zentral über den Matzleinsdorfer Platz in den Tunnel.

Bis zum Start der Tunnelbohrmaschine 2024 werden beim Matzleinsdorfer Platz die Stationstunnel fertiggestellt und durch zwei querliegende Tunnel verbunden. Beim Schacht unter dem Margaretengürtel wird im Sommer 2023 die Bodenplatte hergestellt. Direkt am Matzleinsdorfer Platz folgt die weitere Herstellung der obersten Decke.

Auch bei der Station Rathaus schreitet der Tunnelbau weiter voran, ab 2023/2024 starten auch bei allen weiteren Stationen der ersten Baustufe die Tunnelarbeiten. Die Fertigstellung des neuen U2-Südastes bis zum Matzleinsdorfer Platz soll 2028 erfolgen, die Fertigstellung der vollautomatischen U5 Karlsplatz-Frankhplatz bereits bis 2026.

Quelle: Wiener Linien

DB Regio AG gewinnt Linie RE 62 Rheine – Osnabrück – Löhne

In einem europaweiten Wettbewerbsverfahren hat sich die DB Regio AG durchgesetzt und wird Betreiberin der neuen Regionalexpress-Linie RE 62 Rheine – Osnabrück – Löhne. Sie soll den Betrieb im Zwei-Stunden-Takt im Dezember 2023 aufnehmen, der Verkehrsvertrag mit ca. 0,6 Mio. Zugkilometern pro Jahr läuft bis Dezember 2030. Federführender Auftraggeber ist die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG). Weiterer Auftraggeber ist der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).

DB Regio wird mit eigenen Fahrzeugen an den Start gehen. Es handelt sich um sechs Elektrotriebwagen der Baureihe 440 (Alstom Coradia Continental) der Baujahre 2009/2010, die aus Bayern in den Norden wechseln. Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung, erläutert: „Dieser Fahrzeugtyp ist auch bei der NordWestBahn im Netz der Regio-S-Bahn Bremen/Niedersachsen bereits seit 2010 im Einsatz. Die Fahrzeuge werden noch einer Modernisierung unterzogen.“ Die Züge bieten Informationsanzeigen in den Fahrzeugen, kostenloses WLAN, Videoaufzeichnung, Klimaanlage und faltbare Klapprampen für Fahrgäste mit Rollstühlen.

LNVG und NWL richten die neue Linie ein, um für die Fahrgäste entlang der Strecke wichtige Umsteigemöglichkeiten zu sichern. Hintergrund: Der Fernverkehr der Deutschen Bahn AG ändert zum Dezember 2023 seinen Fahrplan auf der Achse Berlin – Hannover – Osnabrück – Bad Bentheim – Amsterdam. Das hat Auswirkungen auf Anschlüsse. Bisher ergänzen sich zwischen Rheine, Osnabrück und Hannover Intercity (IC) und RE im Wechsel zum stündlichen Angebot, das kann so künftig nicht aufrechterhalten werden, weil sich die Taktlage des IC auf dem Streckenabschnitt ändert und damit die zeitliche Abstimmung mit dem Regionalexpress nicht mehr möglich ist.

LNVG und NWL wollen aber die stündlichen Anschlüsse in Osnabrück und Rheine weiterhin anbieten. Das künftige Gesamtkonzept in diesem Korridor: Auf der Strecke Rheine – Osnabrück – Hannover (und weiter bis Braunschweig) fährt wie bisher zweistündlich die Westfalenbahn (RE 60). Ebenfalls zweistündlich kommt dann die neue Linie RE 62 Rheine – Löhne dazu. Die Züge halten im Abschnitt Löhne – Osnabrück in Kirchlengern, Bünde und Melle (wie der RE 60). Aufgrund der zu erreichenden Anschlusszüge kann zwischen Osnabrück Hbf und Rheine nur in Osnabrück Altstadt und Ibbenbüren gehalten werden.

Die Line RE 62 hat in Löhne Anschluss an die Linie RE 70 (Bielefeld – Hannover – Braunschweig). Dazu kommt weiterhin stündlich die RegionalBahn RB 61 (Eurobahn im Teutoburger Wald-Netz) Bielefeld – Osnabrück – Rheine – Hengelo.

Quelle: LNVG

TÜV Rheinland forscht über Beschaffungsprozesse im Nahverkehr

TÜV Rheinland hat einen Forschungsauftrag des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung beim Eisenbahn-Bundesamt erhalten. Im Rahmen des Projekts ermitteln die Fachleute von TÜV Rheinland und der Wirtschaftssozietät FPS, wie sich Prozesse für die Beschaffung von Fahrzeugen für den städtischen Schienenpersonennahverkehr beschleunigen lassen. Es geht dabei um jene Schienenfahrzeuge, die der „Verordnung über den Bau und Betrieb der Straßenbahnen“ (BOStrab) unterliegen.

„Hinter dem Forschungsprojekt steht das Ziel, den städtischen Schienenpersonennahverkehr leistungsfähiger zu machen. Schnellere Beschaffungsprozesse können hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten“, erklärt Antonios Psounos, bei TÜV Rheinland für das Forschungsprojekt verantwortlich.

Die Experten sollen im Rahmen des Projekts außerdem einen umfassenden Überblick dazu erstellen, welche Anforderungen die unterschiedlichen Straßen- und Stadtbahnnetze in Deutschland jeweils an das Rollmaterial und die Infrastruktur stellen. Auf dieser Grundlage soll das Projektteam Empfehlungen für sinnvolle Kooperationen städtischer Verkehrsbetriebe bei der Fahrzeugbeschaffung aussprechen.

In mehreren Schritten wird das Projektteam, begleitet von einem Arbeitskreis aus Fachleuten der Branche, zunächst die relevanten Beschaffungsprozesse in Deutschland und der Europäischen Union analysieren. Zusätzlich werden die Ähnlichkeiten von Straßen- und Stadtbahnnetzen in Deutschland herausgearbeitet. Abschließend werden die Ergebnisse mit der Branche diskutiert. Ziel ist es, Einigkeit zwischen den Akteuren darüber zu erzielen, wie die Beschaffungsprozesse von Straßen- und Stadtbahnfahrzeugen beschleunigt und an welchen Stellen Synergieeffekte zwischen den Verkehrsbetrieben genutzt werden können.

Das Projekt wird von TÜV Rheinland gemeinsam mit der Anwaltskanzlei FPS umgesetzt. Zum Projektteam gehören sowohl Ingenieure im Bereich Schienenfahrzeugtechnik als auch Experten für kommerzielle Fragen sowie Vertrags- und Vergaberechtsexperten. Die Laufzeit des Projekts beträgt 24 Monate.

„Vor dem Hintergrund der Verkehrswende muss der Nahverkehr künftig deutlich andere Anforderungen erfüllen als heute. Das Projekt wird eine wichtige Rolle bei der Vorbereitung auf diese Zukunft spielen“, ist Antonios Psounos von TÜV Rheinland überzeugt.

Quelle: TÜV Rheinland