Stadtwerke schreiben Teile des Busverkehrs europaweit aus

Ab 2027 übernehmen die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm zusätzlich den ÖPNV in Neu-Ulm. Im Zuge der Angebotserweiterung wurden bereits neue E-Busse bestellt. Für die Umsetzung aller geplanten Fahrleistungen ist die SWU auf die Mithilfe von Subunternehmen angewiesen. Eine europaweite Ausschreibung dazu ist nun in weiten Teilen abgeschlossen. Ab dem 01.01.2027 übernehmen die RBA Regionalbus Augsburg GmbH und ein Zusammenschluss aus der Robert Bayer GmbH, der Omnibus Missel e.K. und der Omnibusreisen Baumeister-Knese GmbH & Co. KG Teile des Omnibusverkehrs in Ulm und Neu-Ulm.

Der Umfang der ausgeschriebenen Fahrdienstleistungen umfasst circa 200.000 Fahrstunden, was ungefähr 130 Fahrern entspricht. Ein Teil der Dienstleistungen ist an die Bedingung geknüpft, dass Subunternehmer eigene Elektrobusse zum Einsatz bringen. Somit fahren dann rund 25 zusätzliche elektrisch betriebene Busse im Liniennetz der SWU. In Optik und Ausstattung sind diese kaum von den SWU-Fahrzeugen zu unterscheiden. Künftig wird etwa 70 Prozent aller angebotenen Busfahrten elektrisch sein. Derzeit steht noch ein letzter Teil der Ausschreibung zur Vergabe aus. Hinzu kommen dann weitere 40.000 Fahrstunden.

Sonja Bayer, Geschäftsführerin der Robert Bayer GmbH, begrüßt die Fortführung der Zusammenarbeit: „Wir freuen uns sehr über den Vergabezuschlag und das in uns gesetzte Vertrauen. Mit diesem Auftrag bauen wir die über Jahrzehnte gewachsene sehr gute Partnerschaft mit der SWU Verkehr GmbH weiter aus. Als private Busunternehmer setzen wir damit ein starkes Zeichen für einen CO₂-neutralen ÖPNV.“

Zu den erfolgreichen Bietern gehört auch die RBA Regionalbus Augsburg GmbH. Geschäftsführer Martin Pöhler betont: „Wir freuen uns über den Zuschlag von zwei Losen und sind natürlich auch erleichtert, dass wir unseren Standort in Neu-Ulm erhalten können. Damit setzen wir die langjährige gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der SWU fort und leisten unseren Beitrag für eine zukunftsfähige Mobilität in Ulm und Neu-Ulm.“

Ralf Gummersbach, Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH, kommentiert den Ausgang der Ausschreibung: „Wir freuen uns sehr, dass wir regionale und bewährte Dienstleister für uns gewinnen konnten. Der Anteil an elektrischen Fahrten wird somit nochmal deutlich gesteigert. Ulm und Neu-Ulm werden künftig ein attraktives und umfassendes ÖPNV-Angebot erhalten, welches Bürgerinnen und Bürgern barrierefreie und nachhaltige Mobilität bei guter Taktung und einem dichten Haltestellen-Netz ermöglicht.“

Branche legt Vorschlag für neues Trassenpreissystem vor

Die Eisenbahnbranche in Deutschland erwartet eine zügige und grundlegende Reform des Trassenpreissystems durch den Bund. In einem gemeinsamen Branchenpapier haben die Allianz pro Schiene, der Bundesverband SchienenNahverkehr und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) konkrete Vorschläge für ein neues und wettbewerbsorientiertes Trassenpreissystem vorgelegt. Ziel ist es, die Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland nachhaltig wirtschaftlich zu stärken, Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Verkehrsträgern abzubauen und somit Investitionen in den Verkehrsträger Schiene zu sichern.

Seit mindestens zwei Jahren sehen sich die Nutzer von Schieneninfrastruktur, insbesondere im Schienengüterverkehr und im Schienenpersonenfernverkehr, mit erheblichen Trassenpreissteigerungen konfrontiert. Hierzu haben – neben Inflation und steigenden Instandhaltungskosten – auch politische Entscheidungen beigetragen. Die Branchenverbände Allianz pro Schiene, Bundesverband SchienenNahverkehr und Verband Deutscher Verkehrsunternehmen haben deshalb Eckpunkte einer Reform der Trassenpreisregulierung erarbeitet. Die Verfasser des Papiers erwarten von der Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag angekündigte Reform des Trassenpreissystems nun zügig umzusetzen.

Drei Kernziele für ein neues Trassenpreissystem

Die Branche formuliert drei zentrale Anforderungen an die anstehende Reform:

  1. Absenkung des Preisniveaus: Die Trassenpreise müssen aus Sicht der Eisenbahnverkehrsunternehmen spürbar sinken, um den Eisenbahnverkehr wirtschaftlich tragfähig und intermodal wettbewerbsfähig zu machen. Eine Orientierung am EU-weit empfohlenen Grenzkostenmodell, bei dem sich die Trassenpreise ohne weitere Aufschläge an den unmittelbaren Kosten der Zugfahrt orientieren, ist demnach der richtige Weg – verbunden mit einer zusätzlichen finanziellen Beteiligung des Bundes an der Infrastrukturfinanzierung in Höhe von rund 2 Milliarden Euro jährlich.
  2. Faire Preisstruktur: Eine gerechte Verteilung der Infrastrukturkosten auf alle Verkehrsarten ist notwendig, um Überbelastungen einzelner Marktsegmente zu vermeiden. Dies ist auch vor dem Hintergrund eines möglichen EuGH-Urteils zur Trassenpreisbremse im Schienenpersonennahverkehr von besonderer Relevanz.
  3. Verlässlicher Preispfad: Für mehr Planungssicherheit soll ein rollierender, gesetzlich verankerter Preispfad über fünf Jahre eingeführt werden – ähnlich wie bei der Lkw-Maut. Grundlage dafür soll ein transparentes Verfahren unter Einbindung der Branche und externer Expertise sein.

Jetzt handeln – für eine starke Schiene

Die vorgeschlagene Reform ist aus Sicht der Branche ein entscheidender Hebel, um die Schiene als Rückgrat einer nachhaltigen Verkehrswende zu stärken. „Die Wettbewerbsbedingungen zwischen Straße und Schiene sind aktuell systematisch unausgewogen – das muss sich ändern, wenn die politischen Ziele der Verkehrsverlagerung ernst genommen werden sollen. Ein „Weiter so“ bei den Trassenpreisen darf es nicht geben. Bereits die aktuelle finanzielle Belastung ist für die meisten Eisenbahnen im Personenfern- und Güterverkehr nicht mehr zu schultern“, so die Verfasser.

Der gemeinsame Vorschlag der drei Organisationen zeigt auf, wie ein neues Trassenpreissystem umgesetzt werden kann – europarechtskonform, marktgerecht und wettbewerbsfördernd. Die Branche erwartet nun ein entschlossenes Handeln von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat. Ziel müsse es sein, spätestens 2027 ein neues Trassenpreissystem in Deutschland einzuführen.

Den gemeinsamen Branchenvorschlag für ein neues Trassenpreissystem finden Sie hier zum Download.

Autonomes Fahren im ÖPNV braucht politischen Rückenwind und klare Entscheidungen

Anlässlich des Autogipfels im Bundeskanzleramt am 9. Oktober 2025 fordert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), die Perspektiven des öffentlichen Verkehrs stärker in die strategische Ausrichtung der deutschen Wirtschafts- und Verkehrspolitik einzubeziehen. Der Verband begrüßt zwar grundsätzlich den von der Bundesregierung im Rahmen des Autogipfels initiierten Austausch über die Zukunft des Mobilitätsstandorts Deutschland – kritisiert aber, dass die Branche des öffentlichen Verkehrs, wie schon bei den bisherigen Treffen dieser Art, erneut nicht einbezogen wird.

„Ein zentrales Thema bei den Diskussionen um die Zukunftsfähigkeit des Wirtschafts-und Mobilitätstandorts Deutschland ist das autonome Fahren. Im Koalitionsvertrag hat die Bundesregierung sich deshalb zum Ziel gesetzt, Deutschland zum Leitmarkt für autonomes Fahren zu entwickeln. Ein Ziel, das nur unter Einbeziehung des öffentlichen Verkehrs realisierbar ist. Deshalb wäre es klug und richtig, die Branche der öffentlichen Mobilitätsanbieter bei solchen Spitzengesprächen mit einzuladen“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann.

Der VDV hat gemeinsam mit der Branche ein Konzept entwickelt, um autonome Shuttles und Linienbusse flächendeckend einzusetzen. Dazu sind Investitionen in den Aufbau von größeren Modellregionen notwendig. Für die erfolgreiche Einführung autonomer Fahrzeuge fordert der VDV ein nationales Förderprogramm, das technologische Entwicklung und betriebliche Umsetzung gleichermaßen berücksichtigt. Bis 2027 könnten so bundesweit bis zu 2.500 autonome Shuttles sowie 2.000 Linienbusse in länderübergreifenden Modellregionen schrittweise in Betrieb gehen.

„Autonomes Fahren wird nicht zuerst auf der Autobahn Realität, sondern im ÖPNV. In unserer Branche laufen einige sehr erfolgreiche Pilotprojekte zum autonomen Fahren. Die Verkehrsunternehmen und Verbünde stehen bereit, um hierzu die nächsten Schritte zu gehen. Jetzt braucht esdenpolitischen Willen für eine Investitionsoffensive und klare Rahmenbedingungen für den Einsatz autonomer Fahrzeuge im ÖPNV“, so Wortmann abschließend.

Das aktuelle Positionspapier des VDV zum autonomen Fahren im ÖPNV finden Sie hier.

München verabschiedet älteste Trams aus dem Linienbetrieb

Mehr als 30 Jahre lang waren sie täglich im Einsatz und haben die Fahrgäste durch die Stadt an ihr Ziel gebracht: Die ältesten Trambahnen der Serie R2.2. Jetzt verabschieden die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) die nicht modernisierten Fahrzeuge der Serie mit Sonderfahrten aus dem Linienbetrieb. Ein Teil der Serie wurde in den 2010er-Jahren modernisiert und ist weiterhin im Einsatz.

Am Samstag, 18. Oktober 2025, sind drei Züge des ältesten noch im Linienbetrieb befindlichen Fahrzeugtyps von 10 bis 18 Uhr im gesamten Tram-Netz unterwegs. Die Fahrzeuge fahren dabei alle Haltestellen ab. Jeder Zug ist dabei thematisch dekoriert: Es gibt eine Kinder-Tram, eine Musik-Tram und eine historische Tram. Die Fahrzeuge rücken anschließend im MVG Museum ein, wo sie mit einem kleinen Festakt in Empfang genommen werden.

Der Fahrplan inklusive der Ausrückzeiten am Trambahnbetriebshof in der Einsteinstraße sowie den Einrückzeiten im MVG Museum wird im Laufe der kommenden Woche vorab auf mvg.de veröffentlicht.

In den 1980er-Jahren beschlossen die SWM, die dreiachsigen M-Wagen aus der Nachkriegszeit durch zeitgemäße Fahrzeuge zu ersetzen. Es waren die ersten sogenannten Niederflurwagen, mit denen ein bequemer Einstieg ohne die bisher zu bewältigenden drei Stufen möglich wurde. Nach erfolgreichen Tests der Prototypen (Serie R1.1) wurden 70 Fahrzeuge der Bauart GT6N (Serie R2.2) bestellt und von 1994 bis 1997 in Betrieb genommen. Die meisten Fahrzeuge dieser Serie wurde in den 2010er-Jahren modernisiert (seitdem als R2.2b bezeichnet) und so auf ihren weiteren Einsatz vorbereitet. Die verbliebenen nicht modernisierten Fahrzeuge wurden fortan als R2.2a bezeichnet. Jetzt schickt die MVG die letzten drei R2.2a in den Ruhestand.

Das erste Serienfahrzeug, mit der Nummer 2101, wird zum 150-jährigen Trambahnjubiläum in München herausgeputzt, beim Corso im Herbst 2026 fahren und offiziell als Museumsfahrzeug übergeben.

Weitere Fahrzeuge der S-Bahn Rheinland werden modernisiert

Neue Sitzpolster und die Ausstattung mit WLAN sind nur zwei von vielen Verbesserungen, auf die sich die Fahrgäste der S-Bahn Rheinland demnächst auch in den Bestandsfahrzeugen der Flotte freuen können. Nachdem die vollständig modernisierten 24 Züge der Baureihe ET 424 bereits seit April 2024 im Rheinland unterwegs sind, bekommen jetzt die insgesamt 99 Züge der Baureihen ET 422 und ET 423 nacheinander eine Frischzellenkur. Bis Ende 2026 soll die Modernisierung der von der DB Regio AG gefahrenen S-Bahnen abgeschlossen sein. Die beiden Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) Zweckverband go.Rheinland und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR) investieren einen dreistelligen Millionenbetrag in das Redesign aller 123 Fahrzeuge.

Bei der Präsentation eines runderneuerten ET 422 im Kölner Hauptbahnhof freute sich go.Rheinland-Geschäftsführer Marcel Winter:

„Die modernisierten Fahrzeuge bringen spürbar mehr Komfort für unsere Fahrgäste und verbessern die Aufenthaltsqualität deutlich. Sie sind ein weiterer Schritt in eine neue Ära des Nahverkehrs. Die gemeinsam mit dem VRR bestellten Neufahrzeuge werden diese Entwicklung ab Ende der 2020er Jahre ideal abbinden und die S-Bahn Rheinland weiter stärken.“

VRR-Vorstandssprecher Oliver Wittke ergänzte:

„Das Redesign haucht den S-Bahn-Fahrzeugen neues Leben ein. Nachhaltigkeit ist hier von enormer Bedeutung – durch die Modernisierung werden Ressourcen geschont und die Lebensdauer der Züge wird verlängert. Mit der Runderneuerung fahren die Menschen bereits heute in top modernisierten Zügen durchs Rheinland – und mit der S 11 und der S 6 auch bis in den Rhein-Ruhr-Raum.“

Frederik Ley, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio NRW:

„Wir wollen noch mehr Leute davon überzeugen, auf die klimafreundliche Bahn umzusteigen. Mit der Neugestaltung der Innenräume unserer gesamten Flotte machen wir das S-Bahn-Fahren jetzt noch attraktiver und bequemer für unsere Fahrgäste.“

Hier die wichtigsten Neuerungen zum Redesign der Reihen ET 422 und ET 423:

  • WLAN
  • Tausch der Polster und Kopfstützen, Ausbau der Armlehnen
  • neue und größere digitale Fahrgastinformationsgondeln mit Fahrgast-TV
  • Modernisierung und Erweiterung des Videosystems für noch mehr Sicherheit
  • Einbau von Steckdosen und USB-Anschlüssen
  • erneuerter oder ausgebesserter Fußboden
  • neue Einstiegsbeleuchtung, je nachdem ob sich die Türen öffnen (grün) oder schließen (rot)
  • neue Seitenanzeiger mit besserer Linienerkennung
  • Neulackierungen außen (die ET 422 bekommen ein neues schwarzes Fensterband, die ET 423 bleiben optisch gleich)

Kölner Verkehrsbetriebe und Stadler starten großes Beschaffungsprojekt

Die weitere Modernisierung der Stadtbahnflotte der Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) ist nun offiziell: Der Vorstand der KVB und die Unternehmensführung des Schweizer Fahrzeugherstellers Stadler gaben am 7. Oktober 2025 in Köln den Startschuss für die künftige Zusammenarbeit. Die KVB hat Stadler mit dem Bau von 132 Hochflur-Stadtbahnen beauftragt. Der Auftrag hat ein Volumen von knapp 700 Millionen Euro. Die ersten Fahrzeuge werden 2029 ausgeliefert.

“Wir sind sehr froh, mit Stadler einen der weltweit führenden Fahrzeug-Hersteller gewonnen zu haben. Moderne, komfortable Stadtbahnen sind für die Menschen ein wichtiger Grund, vom Auto auf den ÖPNV umzusteigen. Mit den neuen Fahrzeugen werden wir daher einen wichtigen Beitrag zur Mobilitätswende in Köln und der Region leisten. Der Stadt Köln sind wir sehr dankbar für die finanzielle Unterstützung des Projektes in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.”

KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks

“Die neuen Bahnen sind exakt auf unsere Bedürfnisse abgestimmt”, ergänzt Technik-Vorstand Jörn Schwarze. “Mit der Möglichkeit, die Züge durch ein Zwischenmodul zu verlängern, vergrößern wir die Kapazität der Bahnen deutlich und nutzen unsere Infrastruktur effektiver.”

Zwei verbundene Fahrzeuge bieten Platz für 470 Fahrgäste

Das ist eine der Besonderheiten des Auftrags: Über eine Schnelltrennstelle können zwei Fahrzeugeinheiten zu einem durchgängigen Zug verbunden werden. Der Auftrag umfasst zudem 34 je zehn Meter lange Zwischenmodule, die eine Erweiterung der Bahnen auf rund 70 Meter ermöglichen. In dieser Konfiguration bieten sie Platz für bis zu 470 Fahrgäste und übertreffen damit die Kapazität der bisherigen Fahrzeugserien deutlich.

“Die Partnerschaft mit der KVB ist für uns ein bedeutender Meilenstein. Mit den 132 neuen Hochflur-Stadtbahnen liefern wir nicht nur modernste Fahrzeugtechnologie, sondern auch ein Bekenntnis zur nachhaltigen Mobilität. Stadler steht für Qualität, Innovation und langfristige Verlässlichkeit – Werte, die wir gemeinsam mit den Kölner Verkehrsbetrieben leben.”

Peter Spuhler, Präsident des Verwaltungsrats der Stadler Gruppe

“Wir freuen uns sehr, die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs in Köln aktiv mitzugestalten. Die neuen Fahrzeuge vereinen modernste Technik mit hoher Flexibilität – etwa durch die modularen Erweiterungsmöglichkeiten. Gemeinsam mit der KVB setzen wir neue Standards für Komfort, Effizienz und Barrierefreiheit im Stadtbahnverkehr.”

Jure Mikolčić, CEO von Stadler in Deutschland

Technologisch auf dem neuesten Stand

Technologisch werden die Fahrzeuge auf dem neuesten Stand sein. Der Fahrerstand bietet exzellente Rundumsicht, ein Rückspiegel-Videosystem eliminiert den toten Winkel. Die Anzeigen im Cockpit passen sich automatisch der Umgebungshelligkeit an und der Monitor für die Videobeobachtung lässt sich direkt ins Display integrieren. Ein integriertes Fahrgastzählsystem unterstützt die Betriebsplanung. Hybrid-Räder mit Aluminium-Radscheiben reduzieren sowohl Gewicht als auch Fahrgeräusche.

Auch im Innenraum setzen die neuen Stadtbahnen moderne Maßstäbe. Eine energiesparende Klimatechnik sorgt für ein angenehmes Raumklima bei hoher Energieeffizienz. Große 29-Zoll-Monitore liefern aktuelle Fahrgastinformationen, während LED-Beleuchtung für gleichmäßige und stromsparende Ausleuchtung sorgt. Breitere Gänge und ein durchgängiger Fahrgastraum schaffen ein großzügiges Raumgefühl und ermöglichen eine gleichmäßigere Verteilung der Fahrgäste, was schnelleres Ein- und Aussteigen begünstigt und die Standzeiten an Haltestellen verkürzt. Bei der Gestaltung wird konsequent auf Barrierefreiheit – von der Materialauswahl bis zur Farbgebung – geachtet, um eine inklusive Nutzung für unsere Fahrgäste zu gewährleisten.

Nachhaltigkeit: Lebensdauer von mehr als 30 Jahren

Auch in puncto Nachhaltigkeit und langfristiger Betriebssicherheit setzt die KVB auf Stadler. Die neuen Stadtbahnen sind nicht nur komfortabel und energieeffizient, sondern auch auf eine Lebensdauer von mehr als 30 Jahren ausgelegt. Stadler stellt im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft die Versorgung mit Ersatzteilen sicher und unterstützt durch Service- und Supportleistungen – von präventiver Wartung bis technische Beratung. So bleiben die Fahrzeuge dauerhaft zuverlässig, sicher und effizient im Einsatz.

Die ersten zehn Bahnen und fünf Verbindungsmodule werden 2029 für den Vorserienbetrieb ausgeliefert. Die Serienauslieferung ist von Mitte 2030 bis Ende 2032 geplant. Die neuen Fahrzeuge ersetzen schrittweise die bisherigen Züge der Serien 2200/2300 sowie 5100 und kommen ab 2029 auf den Linien 4, 13 und 18 zum Einsatz.

SBB investiert in Bahnnetz der Zukunft: Mehr Züge dank digitalen Stellwerken

Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) führen eine neue Generation digitaler Stellwerke ein. Reisende profitieren, indem das Bahnnetz effizienter und noch zuverlässiger wird. Langfristig verkehren mehr Züge in dichterem Takt. Die SBB hat am 7. Oktober 2025 die Rahmenverträge für Stellwerke im Umfang von 1,4 Milliarden Franken an Hitachi, Siemens und Stadler Rail vergeben. Die ersten digitalen Stellwerke werden nach erfolgreicher Erprobung voraussichtlich 2029 in Betrieb genommen. 80 Prozent der Anlagen werden in den nächsten 20 Jahren ersetzt.

Die SBB treibt die Digitalisierung in allen Bereichen voran: Dank ihr kann man deutlich mehr aus dem Bahnnetz herausholen. Die prognostizierte weitere Zunahme der Mobilität kann besser bewältigt werden. Ziel ist ein digitales, vernetztes Bahnsystem: digitale Stellwerke, präzise ortbare Züge dank Führerstands-Signalisierung, weiterentwickelte Leitsysteme sowie eine Verkehrssteuerung, die noch besser in Echtzeit die Verkehrslage abbildet.

Die SBB hat nun den Auftrag zur Digitalisierung der Stellwerke im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung vergeben. Den Zuschlag erhalten Hitachi, Siemens und Stadler Rail. Die SBB hat den Auftrag gemäß den beschaffungsrechtlichen Bestimmungen vergeben. Maßgebliche Kriterien für die Vergabe waren die Wirtschaftlichkeit, zukunftsgerichtete Entwicklung, Qualität der technischen Entwicklung und Leistungen.

Da es sich um eine neue Generation von Stellwerken handelt, werden diese bis zu den ersten Inbetriebnahmen mit den gewählten Lieferanten für die Anwendung auf dem dicht befahrenen Netz mit Güter- und Personenverkehr erprobt und auf Funktionsfähigkeit geprüft.

Mehr Züge können in kürzeren Abständen verkehren

Die Einführung digitaler Stellwerke ist die zentrale Voraussetzung für die Umsetzung der Führerstands-Signalisierung – ein System, das den Lokführern alle Signale und wichtigen Fahrinformationen direkt im Führerstand anzeigt und nicht mehr mittels Signalen entlang der Strecke. Dies ist die Grundlage, damit mehr Züge in kürzeren Abständen verkehren können.

Mit einer neuen Generation digitaler Stellwerke wird ein einheitliches, zukunftsfähiges System eingeführt. Die Komponenten sind standardisiert und modular aufgebaut, sodass einzelne Teile bei Bedarf einfacher ausgetauscht werden können. Das macht die Anlagen flexibler und günstiger im Betrieb; sie sind auch leichter zu modernisieren.

Stellwerke sind das Herzstück des Bahnbetriebs: Sie steuern Weichen, Signale und Fahrten und sorgen dafür, dass Züge sicher und pünktlich verkehren. Die Modernisierung der Stellwerke ist der zentrale Hebel, um das Netz effizienter und noch zuverlässiger zu machen. Davon profitieren die Reisenden und letztlich alle Steuerzahlenden.

Digitale Stellwerke ersetzen Technologie aus den 1950er-Jahren

Heute betreibt die SBB knapp 500 Stellwerke in der Schweiz. Sie stammen aus verschiedenen, teils veralteten Generationen. Das bedeutet: Hohe Komplexität und großer Wartungsaufwand. Etwa die Hälfte der Stellwerke sind noch Relaisstellwerke. Diese beruhen auf Technologie aus den 1950er-Jahren und erreichen das Ende ihrer Lebensdauer; auch das Fachwissen für deren Wartung geht verloren. Mit dieser Technik lässt sich das Netz nicht mehr weiterentwickeln – der Einbau von zusätzlichen Weichen ist beispielsweise nicht möglich.

Die Modernisierung der Stellwerke beginnt mit den ersten Inbetriebnahmen voraussichtlich ab 2029 und dauert insgesamt rund 40 Jahre. 80 Prozent der Anlagen werden in den nächsten 20 Jahren ersetzt. Der Ersatz der Stellwerke richtet sich nach verschiedenen Kriterien, insbesondere dem Ende der Lebensdauer, dem Kundennutzen im Rahmen der Ausbauten und der schweizweiten Umsetzung der Führerstandsignalisierung. Künftig wird die SBB mit dem Einsatz neuer Technologien deutlich weniger Stellwerke benötigen.

Neue Fahrpreise im VBN ab 1. Januar 2026

Die Gremien der Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen GmbH (VBN) und des Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen (ZVBN) haben beschlossen, die Ticketpreise zum 1. Januar 2026 um durchschnittlich 5,1 Prozent anzupassen. Hintergrund sind vor allem stark gestiegene Energie- und Personalkosten in den letzten Jahren, die eine stabile Finanzierung des umfangreichen Verkehrsangebots erfordern. Unabhängig von der Beschlussfassung von VBN und ZVBN erhöht sich der Preis des Deutschland-Tickets nach dem Beschluss der Verkehrsministerkonferenz zum 1. Januar 2026 von 58 Euro auf 63 Euro.

Trotz erfreulich hoher Fahrgastzahlen im Jahr 2025 sind die Einnahmen durch die Einführung des preisgünstigen Deutschland-Tickets gesunken – aktuell rund 16,4 Prozent weniger als 2019. Bund und Länder gleichen diese Mindereinnahmen bislang aus. Um weiterhin ein verlässliches und attraktives Angebot zu sichern, wird die Tarifanpassung als Teil der Gesamtfinanzierung als erforderlich angesehen.

Rainer Counen, Geschäftsführer des VBN, erklärt die Tarifentwicklung so: „Zwischen Anfang 2020 und Ende 2024 sind die Kosten insgesamt deutlich stärker gestiegen als die Fahrpreise im gleichen Zeitraum. Bedingt auch durch Jahre ohne Preisanpassung in der Pandemiezeit fehlen hier die zusätzlichen Einnahmen, sodass nunmehr reagiert werden musste. Nach den Entscheidungen zum Deutschlandticket wird nun der VBN-Tarif im kommenden Jahr analysiert und auf das Deutschlandticket abgestimmt.“

Ein Blick in andere Regionen Deutschlands zeigt zudem: In den vergangenen fünf Jahren hat sich die VBN-Tarifanpassung im Vergleich zu vielen anderen Verkehrsverbünden zurückhaltend entwickelt.

Christof Herr, Geschäftsführer des ZVBN: „Die Tarifanpassung ist notwendig, um vieles, was vor Ort in den letzten Jahren im ÖPNV verbessert wurde, nicht zu gefährden – und zugleich die Weichen für ein verlässliches Verkehrsangebot in den kommenden Jahren zu stellen.“

Die EinzelTickets für Erwachsene in den Preisstufen I, A, B und S werden zwischen 0,10 Euro und 0,20 Euro angehoben. In den höheren Preisstufen liegen die Anhebungen zwischen 0,30 Euro und 0,80 Euro. Auch bei den Zeit-Tickets erhöhen sich die Entgelte. Betroffen sind zudem das Jugend-FreizeitTicket, das NachtTicket, das FahrradTicket sowie das AnschlussTicket. Für Schüler, Studierende, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende gelten ebenfalls neue Konditionen. Das beliebte TIM-Ticket wird erstmals seit seiner Einführung im Jahr 2022 erhöht und kostet künftig 31,50 Euro.

Neue Führungsspitze bei Hitachi Rail in Deutschland

Zum 1. Oktober 2025 hat Isabel Vollers die Position als neue Geschäftsführerin und Country Director der Hitachi Rail in Deutschland übernommen. Sie folgt auf Markus Fritz, der innerhalb des Hitachi-Konzerns eine neue Funktion als Vice President Markets Germany und Global Account Manager Deutsche Bahn für alle Hitachi-Geschäftseinheiten übernehmen wird.

Zuletzt verantwortete Isabel Vollers bei Alstom das Mainline Wayside & Infrastructure Geschäft in der DACH-Region. Durch ihre langjährige Führungserfahrung bei international tätigen Bahnunternehmen wie Alstom und Bombardier verfügt sie über ausgewiesene Expertise in der Leitung komplexer Bahnprojekte. Isabel Vollers hat sowohl operative als auch strategische Führungsaufgaben in paneuropäischen Märkten übernommen – von der DACH-Region bis hin nach Skandinavien, Finnland und ins Baltikum.

„Verlässliche Projektabwicklung, Geschäftskontinuität, ein klarer Fokus auf Wachstum in unserem wichtigsten europäischen Markt sowie Zuverlässigkeit für alle unsere internen und externen Stakeholder werden meine obersten Prioritäten für Deutschland sein“, erklärt Vollers.

BVG baut Schnellladestationen

Die BVG macht ihre E-Bus-Ladetechnik fit für den stabilen Betrieb. Bis Ende 2027 entsteht im ersten Schritt ein Netz von bis zu 20 Schnellladestationen an Endhaltestellen im Stadtgebiet. Busse können dort im Linienbetrieb Strom „nachtanken“ und müssen nicht zwischendurch zum Aufladen auf den Betriebshof. Am 6. Oktober 2025 startet der Bau an der Endhaltestelle Schwarzelfenweg in Pankow. In diesen Tagen geht es am S-Bahnhof Kaulsdorf und am S-Bahnhof Marzahn ebenfalls los.

Patrick Schnieder, Bundesverkehrsminister: 

„Elektrobusse sind zunehmend zentraler Baustein eines klimafreundlichen ÖPNV. Aufgrund der Kostenunterschiede zu herkömmlichen Bussen ist der Umstieg für Verkehrsbetriebe aber eine Mammutaufgabe. Mit unserer Förderung gleichen wir diesen Unterschied aus und unterstützen außerdem beim Aufbau der dazugehörigen Infrastruktur. Mit dem Projekt Stella investiert die BVG in moderne Infrastruktur, die das Laden der Busse noch alltagstauglicher macht. Das unterstützt das BMV mit 12,1 Millionen Euro. Die BVG beweist seit Jahren, dass der Umstieg funktioniert und sich lohnt – für die Unternehmen, für Bürgerinnen und Bürger und erst recht für die Umwelt. Insgesamt fördert das BMV die BVG auf ihrem Weg zur emissionsfreien Flotte mit rund 160 Millionen Euro.“

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG: 

„Hier gibt es Strom für zwischendurch. Wir sind mit unseren E-Bussen rund um die Uhr und in der ganzen Stadt für unsere Fahrgäste unterwegs. Mit der neuen Ladetechnik schaffen wir dafür stabile Grundlagen.“  

Die Schnellladestation am Schwarzelfenweg soll bereits Anfang 2026 ans Netz gehen. Die nächsten beiden folgen im Abstand weniger Wochen. Das Projekt Stella wird im Rahmen der „Richtlinie Förderung alternativer Antriebe von Bussen im Personenverkehr“ mit insgesamt 12,1 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Verkehr (BMV) gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und durch den Projektträger Jülich (PtJ) umgesetzt. Weitere Förderung kommt von der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt. 

Die neuen Elektrobusse können an den Stationen innerhalb weniger Minuten Energie für die weitere Fahrt “tanken”. Jede Endstelle benötigt dazu ein Transformatorenhaus und ein Ladehaus, welches die Ladegeräte beinhaltet, sowie einen oder mehrere Lademasten.