Investition der Stadt Posen in Wasserstoffbusse

Das städtische Verkehrsunternehmen MPK Poznań entschied sich für die Anschaffung von 25 wasserstoffbetriebenen Busse Solaris Urbino 12 hydrogen. Ausgeschrieben wurden 15 Fahrzeuge, doch das Verkehrsunternehmen nahm sein Recht in Anspruch, den Auftrag um weitere 10 Busse zu erweitern. Die ultramodernen, emissionsfreien Wasserstoffeinheiten verstärken die MPK-Flotte bereits in der zweiten Hälfte 2023. Das ist bisher der größte Auftrag über Wasserstoffbusse von Solaris. Die Investition wird über das Programm „Grüner ÖPNV“ des Landesfonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft (NFOŚiGW) kofinanziert.

Im MPK-Fuhrpark fahren bereits 58 Solaris-Elektrobusse, die fast 20% der gesamten Flotte ausmachen. 25 Urbino 12 hydrogen verstärken die Posener Busflotte in der zweiten Hälfte 2023.

„Wir setzen große Erwartungen in diese Fahrzeuge und ich bin überzeugt, dass sie ihre Aufgabe erfolgreich erfüllen werden. Diese Anschaffung bringt uns auch der Erfüllung der vorgeschriebenen Standards im Bereich der E-Mobilität näher. 2028 sollen 30% unserer Busflotte emissionsfrei sein. Derzeit sind es 18% und nach der Auslieferung der Wasserstoff-Fahrzeuge werden es ca. 25% sein. Zugleich mit der Auslieferung der emissionsfreien Fahrzeuge werden nämlich Fahrzeuge mit den niedrigsten Emissionsnormen aus dem Liniendienst zurückgenommen“, so Krzysztof Dostatni, Vorstandsvorsitzender von MPK Poznań.

In der Praxis kann der vollgetankte Bus mindestens 350 km zurücklegen, und die Betankung dauert, je nach der Infrastruktur, ca. 10 Minuten. Die Betankung wird an einer Wasserstoff-Tankstelle in der Straße Warszawska in Posen stattfinden.

In den 12-Meter-Bussen werden ultramoderne Brennstoffzellenmodule mit einer Leistung von 70 kW verbaut, die den Wasserstoff aus fünf Tanks mit einem Gesamtvolumen von 1560 l beziehen werden. Die Komponenten des Wasserstoffsystems werden die höchsten auf dem Markt verfügbaren Sicherheitssysteme besitzen. Die Solaris-Wasserstoffbusse werden auch über eine relativ kleine Solaris High Power-Traktionsbatterie verfügen, die die Brennstoffzelle bei Strombedarfsspitzen unterstützen soll. Als Antrieb wird ein elektrischer Zentralmotor dienen.

Quelle: Solaris

DUH begrüßt drastische Verschärfung der Grenzwerte für Feinstaub und NO2

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission auf Verschärfung der Grenzwerte für Feinstaub und das Dieselabgasgift NO2 in dem vorgelegten Entwurf zur Überarbeitung der Europäischen Luftqualitätsrichtlinie. Ein wichtiger Punkt ist der zukünftig vorgesehene rechtliche Zugang aller betroffenen Menschen zu Schadensersatz, wenn die Luftgrenzwerte nicht eingehalten werden.

Allerdings muss der Entwurf nun im Rahmen der Konsultationen mit Blick auf das Datum des Inkrafttretens und die Grenzwertbestimmung nachgeschärft werden. Die DUH fordert die für Luftreinhaltung zuständige Bundesumweltministerin Steffi Lemke sowie die Mitglieder des Europaparlaments dazu auf, sicherzustellen, dass die Grenzwerte für die Konzentration aller problematischen Luftschadstoffe vollständig und bereits ab 2025, nicht erst ab 2030, an die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angepasst werden.

Nur so lassen sich die jährlich rund 53.800 vorzeitigen Todesfälle aufgrund der Luftverschmutzung mit Feinstaub, 6.000 durch das Dieselabgasgift NO2 und 3.350 durch Ozon allein in Deutschland deutlich verringern. Derzeit schlägt die Kommission für Feinstaub (PM2,5) einen Grenzwert im Jahresmittel von 10 µg/m3 (WHO Empfehlung: 5µg/m3) und für Stickstoffdioxid (NO2) ein Jahresmittelwert von 20 µg/m3 (WHO Empfehlung: 10 mg/m3) vor.

Bei den früheren Verschärfungen der Luftreinhalterichtlinie zu Feinstaub im Jahr 2005 und dem Dieselabgasgift NO2 im Jahr 2010 haben Bundes- wie Landesregierungen die Grenzwerteinhaltung aus Rücksichtnahme auf die Autokonzerne ignoriert. Die DUH musste daher im Rahmen ihrer Kampagne „Saubere Luft“ die 70 Umweltzonen für die Einhaltung der Feinstaubwerte zum Teil gerichtlich durchsetzen. Seit 2011 kämpft sie in 40 weiteren Gerichtsverfahren für die Einhaltung der aktuellen Grenzwerte für das Dieselabgasgift NO2.

Dass europaweit jährlich immer noch 300.000 Menschen vorzeitig wegen Luftschadstoffen sterben, macht deutlich, dass die Verschärfung der Grenzwerte schnellstmöglich erfolgen muss.

Die nun auch von der EU-Kommission im Grundsatz bestätigte Notwendigkeit einer drastischen Verschärfung der Luftqualitätsgrenzwerte ist Voraussetzung, um die zuständige Politik zu wirksamen Maßnahmen für wirklich „Saubere Luft“ zu bewegen. Dazu zählt eine konsequente Verkehrswende in unseren Städten mit der Aussperrung aller Fahrzeuge, die im realen Fahrbetrieb die aktuellen Abgasgrenzwerte nicht einhalten. Darüber hinaus muss die Zahl der Pkws halbiert und die Infrastruktur für Bahn, Bus und Tram sowie Fahrradverkehr drastisch ausgebaut werden.

Quelle: DUH

KVB muss vorübergehend eine Stadtbahn-Baureihe aus dem Betrieb nehmen

Die KVB muss vom morgigen Donnerstag an vorübergehend die HochflurStadtbahnen der Baureihe 2300 aus dem Betrieb nehmen. Anlass ist die Mitteilung einer Zulieferfirma, dass bei einem von ihr in den Fahrzeugen eingebauten Bauteil (Fahrmotorumrichter) dringend eine neue Software aufgespielt werden müsse. Bei einem weiteren Einsatz der Fahrzeuge mit der derzeit laufenden Software könne eine Brandgefahr an den Fahrzeugen nicht ausgeschlossen werden. Die KVB hat insgesamt 33 Stadtbahnen dieses Typs im Bestand, am Mittwoch waren 26 davon im Einsatz.

„Wir bedauern es sehr, dass wir gezwungen sind, eine solche Maßnahme zu ergreifen“, so KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. „Aber die Sicherheit hat für uns absolute Priorität.“ Nach dem Brand an einer Stadtbahn dieser Serie an der U-Bahnhaltestelle Ebertplatz am 8. Oktober wurden alle Fahrzeuge gemeinsam mit der Zulieferfirma einer Sonderuntersuchung unterzogen. Dabei gab es keinerlei Auffälligkeiten. Die gutachterliche Untersuchung zur Brandursache ist allerdings noch nicht abgeschlossen.

Nachdem am Mittwochmorgen das Schreiben der Zulieferfirma mit dem Hinweis auf eine mögliche Brandgefahr einging, hat sich die KVB nach Rücksprache mit der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) bei der Bezirksregierung Düsseldorf entschlossen, die Fahrzeuge ab Donnerstag aus dem Betrieb zu nehmen. Die Nachrüstung der Fahrzeuge mit der neuen Software, die noch von der TAB freigegeben werden muss, wird schnellstens vorangebracht. Anschließend muss jedes Fahrzeug auch noch einer Bremsprüfung unterzogen werden.

Da die Bahnen in dieser Zeit nicht für den Fahrbetrieb zur Verfügung stehen, muss das Verkehrsangebot angepasst werden. „Wir wollen unseren Fahrgästen eine möglichst klare und nachvollziehbare Regelung anbieten, auf die sie sich verlassen können“, so Haaks. Daher werden vom Betriebsbeginn am morgigen Donnerstag auf den Stadtbahn–Linien 3, 5 und 13 statt Doppelzügen nur Einzelbahnen unterwegs sein. „Wir sind uns bewusst, dass auch diese Lösung für viele Fahrgäste Unannehmlichkeiten mit sich bringt. Aber es ist leider die beste aller möglichen Alternativen.“

Aller Voraussicht nach wird diese Regelung mindestens bis zum 5. November beibehalten werden. Die KVB wird über alle ihre Kommunikationskanäle über die neuen Betriebsregelungen informieren.

Quelle: KVB

Jelbi jetzt auch in Buch

Am heutigen Mittwoch, den 26. Oktober 2022, geht in Buch das insgesamt vierte Jelbi-Netz in Berlin an den Start. Damit bringt Jelbi mehr Flexibilität in den Mobilitätsalltag des Pankower Ortsteils und verbindet die Wohngebiete und den Campus Buch mit dem S-Bahnhof.

Das Netz in Buch beinhaltet drei Jelbi-Stationen. Die Station auf dem Campus Buch/Lindenberger Weg geht heute gemeinsam mit den Jelbi-Punkten an den Start. Die beiden anderen am S-Bahnhof Buch/Moorwiese und auf dem Campus Buch/Robert-Rössle-Straße folgen bereits im November. Jeweils einen Jelbi-Punkt findet man am S-Bahnhof Buch/P+R-Parkplatz und an der Karower Chaussee im Wohngebiet. Abgerundet wird das Ganze mit weiteren fünf Jelbi-Punkten auf dem Campus Buch.

Zahlreiche Sharing-Angebote werden damit nach Buch gebracht und können bequem über die Jelbi-App gebucht werden: E-Bikes von Lime und Tier, E-Scooter von Lime, Tier und Voi sowie stationäres E-Carsharing von Mobileee. Auch flexibles Carsharing für „One-Way-Fahrten“ von Miles und Sixt Share sind vor Ort buchbar.

Auch in Buch hat Jelbi das Ziel, das „wilde Parken“ zu reduzieren. Dafür werden auch dort digitale Parkverbotszonen in den Buchungs-Apps eingerichtet: am S-Bahnhof Buch und auf dem Campus Buch. Daher können die Mieten nur an den dafür ausgewiesenen Flächen beendet werden. Sollte aber trotzdem mal ein Zweirad vom Weg abkommen, können die Nutzer dies einfach über die Meldeseite www.jelbi.de/melden durchgeben.

Nach dem Charité Campus Mitte und dem Charité Campus Benjamin Franklin ist nun auch der Gesundheitsstandort Berlin-Buch an das Jelbi-Netz angeschlossen. Das Netz in Buch konnte unter anderem dank der Finanzierung durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verkehr und Klimaschutz und der Genehmigung des Straßen- und Grünflächenamt Pankow realisiert werden.

Jelbi ist die Mobilitätsplattform der Berliner Verkehrsbetriebe. Sie bietet die ganze Palette geteilter Mobilität – von Bus und Bahn über Mieträder, E-Mopeds und E-Scooter bis zu Autos und Taxis. Rund 70.000 Fahrzeuge dieser Mobilitätsformen sind über die App buch- und nutzbar. Das alles nur mit einer einzigen Registrierung. Das macht Jelbi zu DER Mobilitäts-App für alle Fälle in Berlin.

Alle weiteren Informationen zum neuen Jelbi-Netz unter www.jelbi.de/buch

Quelle: BVG

Mehr als 200.000 Stück verkauft: Klimaticket feiert ersten Geburtstag

Seit einem Jahr können alle Menschen in Österreich so einfach und günstig „Öffi-Fahren“, wie nie zuvor. Das erfolgreiche Klimaticket markiert einen Meilenstein auf dem Weg zu leistbarer, nachhaltiger und moderner Mobilität. Seit dem Start am 26. Oktober 2021 haben sich mehr als 200.000 Menschen für das KlimaTicket entschieden. Damit wurden die Erwartungen bei weitem übertroffen: Vertriebsstatistiken der Verkehrsunternehmen waren von rund 110.000 Kunden ausgegangen.

Verkaufte Tickets nach Bundesländern

  • Wien 63.000
  • Niederösterreich 51.000
  • Oberösterreich 33.000
  • Steiermark 14.000
  • Tirol 12.000
  • Salzburg 11.000
  • Kärnten 7.000
  • Burgenland 6.000
  • Vorarlberg 5.000
  • Ausland 1.000

Der große Erfolg dieses Angebots zeigt, dass die Menschen in Österreich bereit sind, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Das lohnt sich nicht nur für den Klimaschutz: Gerade in Zeiten hoher Spritreise bieten „Öffis“ auch eine kostensparende Alternative. In einer Zeit, in der Russland Gaslieferungen als politisches Druckmittel einsetzt, die Menschen unter der Teuerung leiden und die Klimakrise weiter voranschreitet, sind leistbare öffentliche Verkehrsmittel besonders wichtig.

Mit dem österreichweiten KlimaTicket können die Menschen für 1.095 Euro im Jahr österreichweit alle Öffis nutzen. Wer sich seit 1. Juli 2022 für das österreichweite KlimaTicket entscheidet, bekommt außerdem zusätzlich ein 13. KlimaMonat geschenkt. Die Aktion gilt bei Neukauf des österreichweiten KlimaTickets bis Ende des Jahres. Wer bereits eines hat, bekommt bei Verlängerung bis zum 30. Juni 2023 ebenfalls ein KlimaMonat geschenkt.

Zusätzlich senkt der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) ab November die Preise für regionale Klimatickets um bis zu zehn Prozent. Das Klimaschutzministerium (BMK) stellt dafür weitere 80 Millionen Euro zur Verfügung – zusätzlich zu den 100 Millionen Euro im Jahr für die fortlaufende Finanzierung der KlimaTickets in den Bundesländern. Mit dem VOR KlimaTicket MetropolRegion sind die Menschen nun für nur 860 Euro (statt bisher 915) in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland unterwegs, Senior:innen zahlen 607 Euro. Auch das regionale KlimaTicket für Niederösterreich und das Burgenland ist künftig mit 495 Euro (statt bisher 550) noch attraktiver.

Quelle: BMK

ÖV42: Mit Daten und Hackathons die Mobilität verändern

Zur Arbeit, in die Schule oder in der Freizeit: Die Schweizer Bevölkerung ist gerne unterwegs. Rund 21 Prozent des Gesamtverkehrs decken die Angebote des öffentlichen Verkehrs ab. Rund 60 Prozent aller Fahrten werden weiterhin mit dem Auto zurückgelegt. Trotz Angebotsausbau und Investitionen in die Infrastruktur stagniert der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen – der sogenannte Modalsplit – in den vergangenen 15 Jahren. Bis 2050 soll die Verkehrsleistung gemäß Schätzungen des Bundes um 11 Prozent zunehmen, der Modalsplit des öV würde sich in dieser Zeit jedoch nur auf 24 Prozent erhöhen. Zu wenig, um die Klimaziele des Bundes zu erreichen.

Mit dem Projekt ÖV42 wollen die BLS, die Schweizerische Südostbahn AG (SOB), die PostAuto AG, der Kanton St. Gallen und die in Trogen (AR) ansässige Klima-Genossenschaft 42hacks rasch und unkonventionell Ideen entwickeln und testen, um mehr Menschen von der Straße auf die Schiene zu bringen. Geprüft wird die Verkehrsverlagerung mit mehreren kurzfristigen und lokal beschränkten Pilotversuchen. ÖV42 ist eine Anspielung auf die Vision, den öV-Anteil am Modalsplit zu verdoppeln.

«Wir orientieren uns beim Projekt ÖV42 nicht am bestehenden Nutzerverhalten von öV-Kunden, sondern fokussieren uns auf das Mobilitätsverhalten der Nichtkunden. Dieser datenbasierte und unkonventionelle Ansatz ist eine große Chance, dank innovativem Handwerk und gebündelten Kräften den Modalsplit zu verändern», sagt der St. Galler Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner. Der Kanton St. Gallen unterstützt das Projekt ebenso wie die übrigen Partner finanziell. Die Initialkosten betragen gesamthaft rund 750.000 Franken.

«Unser Ziel ist es, langfristig zu beweisen, dass es neue Wege braucht, um nachhaltigere Mobilitätsformen mit weniger CO2-Ausstoss zu finden und neue Kundinnen und Kunden für den ÖV zu gewinnen», sagt Marc Stoffel, Mitgründer von 42hacks.

Die drei Kernelemente des Projektes sind

  • Künstliche Intelligenz: Mithilfe von anonymisierten Mobilfunkdaten sowie einer künstlichen Intelligenz werden im Projekt ÖV42 Verkehrsmuster analysiert und unterschiedliche Zusammenhänge zur öV- respektive Auto-Nutzung zusammengetragen. Dies erlaubt unter anderem das Verkehrsverhalten von Automobilisten besser zu verstehen. Diese stellen einen der elementaren Schlüssel zur Modalsplit-Optimierung dar.
  • Hackathons: Mit sogenannten «Hackathons» – die Wortschöpfung aus «Hack» und «Marathon» umschreibt Anlässe, an denen unter Zeitdruck Konzepte, Lösungen oder Tools entwickelt werden – gehen gemischte Teams der Frage auf den Grund, wie sich der Modalsplit zugunsten des öV erhöhen lässt.
  • Pilotversuche: Aus den Erkenntnissen der Datenanalyse und der Hackathons entwickeln BLS, SOB und PostAuto gemeinsam regionale Pilotversuche. Sind diese mit minimalem Mitteleinsatz durchgeführten Versuche erfolgreich, können diese an anderen Orten wiederholt und erweitert werden.

Quelle: BLS

Arne Petersen ist neuer Geschäftsführer der GB infraVelo GmbH

Seit dem 17. Oktober 2022 ist Arne Petersen Geschäftsführer bei GB infraVelo GmbH. Petersen (50) verantwortet damit den weiteren Aufbau von infraVelo sowie die Entwicklung, Planung und den Bau von Radinfrastrukturvorhaben für das Land Berlin und seine Bezirke. Er ist Nachfolger von Katja Krause, die nach fünfjähriger Tätigkeit infraVelo verlassen hat und sich neuen Herausforderungen widmen wird.

Zuletzt war Petersen bei den Stadtwerken München als Leiter Verkehrsinfrastruktur für deren Planung, Instandhaltung, Reinvestition und Neubau zuständig. Die Entwicklung und Umsetzung von ganzheitlichen Lösungen für alle Mobilitätsformen und die Berücksichtigung der vielfältigen Interessen der Stadtgesellschaft waren für ihn dabei zentrale Anliegen. Petersen sieht dies auch als wichtigen Anspruch bei infraVelo und erklärt: „Ich freue mich sehr, die Mobilitätswende in Berlin mitgestalten zu dürfen und ganz besonders die Radinfrastruktur sichtbar zu verbessern. Das vertrauensvolle Abwägen der Interessen aller Mobilitätsteilnehmer*innen sehe ich als wichtige Aufgabe.“

Petersen studierte an der Leibniz Universität in Hannover Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Verkehr und war zunächst als Projekt- und Büroleiter in einem Ingenieurbüro für Gleis- und Straßenplanung tätig. 2003 wechselte er zu den Stadtwerken München und verantwortete dort verschiedene Positionen im Bereich der Tram- und U-Bahninfrastruktur mit der Realisierung mehrerer Aus- und Neubauprojekte.

Quelle: Land Berlin

65 Überlandbusse Mercedes Benz Intouro vernetzen Slowenien

Es ist die bisher größte Investition in den Intercity-Personenverkehr in Slowenien: Ab sofort setzt der Betreiber Arriva Slovenija 45 hochmoderne Überlandbusse Mercedes-Benz Intouro ein. Im kommenden Jahr werden weitere 20 folgen.

Oben zahlreiche Sitzplätze, unten Platz auch für größere Gepäckstücke, dazu herausragende Eigenschaften bei Wirtschaftlichkeit und Sicherheit sowie Komfort und Bedienung – dies ist das Konzept des vielseitigen Hochboden-Überlandbusses Mercedes-Benz Intouro. Ein beachtlicher Erfolg in seiner noch jungen Geschichte: Kürzlich übergab Rasto Oderlap (CEO des Generalvertreters Autocommerce Slovenija) im Beisein von Alenka Bratusek (slowenische Staatssekretärin für Verkehr) auf einen Schlag 45 Überlandbusse an Bo Karlsson, den CEO von Arriva Slovenija. Sie verbinden unter anderem die Städte Ljubljana, Maribor, Kranj, Novo Mesto, Jesenice und Koper.

Das aktuelle Kontingent setzt sich aus 35 Intouro mit der klassischen Länge von rund zwölf Metern und zehn besonders wendigen und kompakten Intouro K (Länge 10,75 Meter) zusammen. Fahrgäste nehmen auf 55 (Intouro) bzw. 43 (Intouro K) bequemen Reisebussitzen des Typs Travel Star Eco aus eigener Fertigung Platz.

Freundliche Sitzbezüge in blau-gelb mit blauen Kopflatzen, verstellbare Rückenlehnen, schwenkbare Armlehnen gangseitig, ein Fußboden in Holzboden, gelbe Vorhänge an den Fenstern, durchgehende Gepäckablagen, eine Doppel­verglasung der Seitenscheiben und eine leistungsstarke Aufdach-Klimaanlage gewährleisten sowohl ein angenehmes Erscheinungsbild als auch Wohlfühlkomfort selbst auf langen Verbindungen.

Fahrer profitieren von einem attraktiven und ergonomisch vorbildlich gestalteten Cockpit auf Reisebus-Niveau sowie von einer Rückfahrkamera und einem Rückfahr-Warnsignal bei Rangiermanövern. Der ebenso kraftvolle wie wirtschaftliche und umweltschonende Antriebsstrang basiert durchweg auf dem kompakten Reihensechszylinder Mercedes-Benz OM 936 mit 7,7 Liter Hubraum und einer Leistung von 260 kW (354 PS). Die Kraftübertragung erfolgt über das vollautomatisierte Schaltgetriebe Mercedes-Benz GO 250-8 PowerShift.

Arriva ist ein britisches Verkehrsunternehmen im Besitz der Deutschen Bahn und betreibt in zahlreichen Ländern Europas Bus- und Bahnlinien. Das Tochter­unternehmen Arriva Slovenija agiert seit knapp zehn Jahren in Slowenien, beschäftigt rund 950 Mitarbeiter und verfügt über einen Fuhrpark von 550 Omnibussen.

Quelle: Daimler Truck

Grünes Licht für Finanzierung des Ausbaus von U2 und U5 in Wien

Eine Vereinbarung des Bundes mit dem Land Wien über die Finanzierung der vierten und fünften Ausbauphase der Wiener U-Bahn wurde einstimmig von allen Fraktionen befürwortet. Das Bauvorhaben umfasst die Errichtung eines Linienkreuzes der U-Bahnlinien U2 und U5 mit einer Verlängerung der Linie U2 bis Wienerberg sowie der Linie U5 bis Hernals bis 2033. Die Gesamtkosten in Höhe von 5,741 Mrd. € werden zu 50% vom Bund sowie zu 50% vom Land Wien getragen. Dafür würden Mittel der so genannten “Öffi-Milliarde” eingesetzt. Der Finanzierungsbeitrag des Bundes (maximal 2.870,5 Mio. €) soll laut der Vereinbarung in jährlichen Raten in der Höhe von 78 Mio. € an das Land Wien geleistet werden. Der Unterschiedsbetrag zwischen der Summe der jährlichen Beiträge des Bundes sowie des Landes Wien wird durch den Vorfinanzierungsrahmen des Bundes in Höhe von maximal 1,9 Mrd. € ausgeglichen.

Mit dem Ausbau fördere man das im Regierungsprogramm festgelegte Ziel der Verbesserung des Nahverkehrs insbesondere in den Ballungsräumen, betonte Verkehrsministerin Leonore Gewessler im Ausschuss. Der Ausbau sei ein großer Schritt für die Menschen und deren Mobilität. Der Bau bringe Entlastung für einen stark ausgelasteten Teil des Wiener Verkehrsnetzes. Zudem würden mit der Vereinbarung auch Rechnungshof-Empfehlungen umgesetzt, strich Gewessler hervor.

Der Ausbau der Wiener U-Bahn habe mit seiner besseren Anbindung an das Schnellbahnnetz auch überregionale Bedeutung für Pendler und entlaste das Straßenbahn-Netz, betonte Andreas Ottenschläger (ÖVP).

Ein Großteil der Österreicher würde von dem Ausbau nicht profitieren, aber diesen bezahlen, kritisierte Christian Hafenecker (FPÖ) und forderte einen Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes auch ins Wiener Umland und in die ländlichen Regionen. Der Ausbau in Wien sei durchaus im gesamtösterreichischen Interesse, entgegnete Johannes Margreiter (NEOS). Gegen ein gegenseitiges Ausspielen der Regionen plädierte Andreas Ottenschläger (ÖVP). Dem stimmte Alois Stöger (SPÖ) zu und betonte, dass Mobilität überall eine gute Infrastruktur brauche.

Das Erfolgsmodell der Wiener U-Bahn werde mit dem Ausbau fortgesetzt, zeigte sich Lukas Hammer (Grüne) über einen wichtigen Schritt zur Sicherstellung des öffentlichen Verkehrs in Wien erfreut. Der Ausbau bringe Umstiegsmöglichkeiten für Pendler auf den öffentlichen Verkehr, hob Hermann Weratschnig (Grüne) hervor.

Quelle: Parlamentskorrespondenz

PRO BAHN: 49-Euro-Ticket mit Fragezeichen

Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht die Einführung des geplanten 49-Euro-Tickets positiv. Zum ersten mal überhaupt wird ein dauerhaftes und deutschlandweit gültiges Ticket für den gesamten öffentlichen Nahverkehr geschaffen. Selbst die BahnCard 100 gilt bis heute nur selten außerhalb der großen Städte. Bei der Umsetzung müssen aber noch einige Fragen beantwortet werden.

Der am häufigsten geäußerte Kritikpunkt ist, dass das Ticket nur online zu erhalten sein soll. „Das schließt Fahrgäste, die kein Smartphone haben, nicht haben wollen oder damit technisch überfordert von der Teilhabe am 49-Euro-Ticket aus“, sagt der Bundesvorsitzende Detlef Neuß. „Hier muss eine Lösung gefunden werden, die allen Fahrgästen den Erwerb dieses Tickets ermöglicht. ChipKarten-Lösungen vieler Verbünde zeigen, dass dies auch ‚digital‘ möglich ist.“

Weiterhin müssen auch die Pendler berücksichtigt werden, die den Fernverkehr nutzen. Ebenso muss das Ticket in allen öffentlichen Verkehrsmitteln gelten, auch in Bürgerbussen und On-Demand-Verkehren, wie z. B. Anruf-Sammel-Taxis.

Auch für Fahrgäste mit geringem Einkommen sollte ein Ticket zu einem geringeren Preis angeboten oder das Budget für Mobilität beim Arbeitslosengeld II bzw. dem neuen Bürgergeld angehoben werden. Für die Empfänger von Transferleistungen ist ein Ticket für 49 Euro oft noch zu teuer. Die dadurch entstehende Einnahmenlücke darf natürlich nicht zu Lasten der Verkehrsunternehmen gehen, sondern muss aus dem Sozialetat finanziert werden.

Schon jetzt befürchten Verkehrsunternehmen, die Einnahmeausfälle durch Angebotskürzungen gegenfinanzieren zu müssen. Das betrifft dann vor allem Angebote im ländlichen Raum und geringer genutzte Linien. „Eine Finanzierung des 49-Euro-Tickets durch die Regionalisierungsmittel setzt eine massive Erhöhung dieser Mittel voraus“, bemerkt der stellvertretende Bundesvorsitzende Andreas Schröder.

Es stellt sich auch die Frage nach bei den Fahrgästen beliebten Zusatznutzen, wie z.B. die Fahrrad- oder Hundemitnahme, die Mitnahme zusätzlicher Personen am Wochenende und die Nutzung der 1. Klasse, selbstverständlich gegen einen entsprechenden Aufpreis. Auch die Möglichkeit des Übergangs zum Fernverkehr und ins Ausland ist zu berücksichtigen.

Diese Fragen kann man sicher nicht gleich alle zu Anfang beantworten. Auf keinen Fall darf die Diskussion darüber also die Einführung des Tickets und die dauerhafte Entlastung zahlreicher Fahrgäste verzögern. Gerade auch, weil im Dezember und Januar in vielen Verbünden sonst exorbitante Preissprünge anstünden. Man sollte diese Fragen aber nicht aus den Augen verlieren und möglichst schnell abschließend beantworten.

Quelle: PRO BAHN