SBB-Lohnverhandlungen 2023 abgeschlossen

Die SBB und ihre Sozialpartner haben sich auf eine Lohnerhöhung geeinigt: Die SBB setzt 2023 Maßnahmen in Gesamthöhe von 3,3 Prozent der Lohnsumme um. Diese gelten auch für SBB Cargo.

Wie im Gesamtarbeitsvertrag der SBB (GAV) vorgesehen, haben die SBB und ihre Sozialpartner SEV, transfair, VSLF und KVöV in den vergangenen Wochen die Lohnmaßnahmen für das Jahr 2023 für die GAV-Mitarbeitenden von SBB und SBB Cargo verhandelt. Die Parteien haben sich darauf geeinigt, dass die SBB Maßnahmen in Gesamthöhe von 3,3 Prozent der Lohnsumme umsetzt.

Die wirtschaftliche Großwetterlage macht sich im Portemonnaie der SBB Mitarbeitenden bemerkbar. Gleichzeitig bleibt der Spardruck bei der SBB aufgrund der angespannten finanziellen Lage hoch. Wie an der Medienkonferenz zum Halbjahresergebnis bekanntgegeben, schreibt die SBB einen Halbjahresverlust von 142 Millionen Franken. Um die nachhaltige Finanzierung bis 2030 zu sichern, muss die SBB rund sechs Milliarden Franken sparen. 

Die Verhandlungen waren entsprechend intensiv und anspruchsvoll. Dank Entgegenkommen auf beiden Seiten konnten Ende November die letzten Differenzen bereinigt werden. Markus Jordi, Leiter Human Resources SBB, zeigt sich zufrieden mit dem Verhandlungsresultat: «Angesichts der gestiegenen Lebenshaltungskosten wollen wir unsere Mitarbeitenden finanziell im Rahmen der Möglichkeiten der SBB unterstützen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit den Sozialpartnern eine gute Lösung gefunden haben.» Valérie Solano, Leiterin der Verhandlungsgemeinschaft der Sozialpartner, äußert sich ebenfalls positiv: «Die Verhandlungsgemeinschaft findet dieses Abkommen gut, sowohl für die niedrigsten Löhne wie auch für die Kader. Für uns hatte Priorität, dass die Erhöhungen dauerhaft und nicht in Form einer einmaligen Prämie erfolgen. Wir werden den Preisanstieg im nächsten Jahr sehr aufmerksam verfolgen.» 

Folgende Maßnahmen in der Gesamthöhe von 3,3 Prozent der Lohnsumme werden per 1. Mai 2023 umgesetzt, die Einmalzahlung bereits mit dem Januarlohn 2023: 

  1. Generelle Lohnerhöhungen von 1,8% – mindestens CHF 1300.- brutto pro Jahr. 
  2. Mittel für individuelle Lohnmaßnahmen gemäß neuem Lohnsystem im Umfang von insgesamt 1,0%. 
  3. Mittel für abgestufte Einmalprämien im Umfang von 0,5%.

Quelle: SBB

Neigetechnik in Bayern wird fortgeführt

Züge mit Neigetechnik können sich, ähnlich wie ein Motorrad, in Kurven legen und sind so insgesamt schneller unterwegs. Für die Fahrgäste hat das den Vorteil, dass sich die Reisezeit deutlich verkürzt. Die Staatsregierung wird deswegen auch in Zukunft auf diese Technik setzen. Der Ministerrat hat das in seiner heutigen Sitzung beschlossen.

„Gerade auf den Strecken im Allgäu und in Nordostbayern gibt es keinen adäquaten Ersatz für die Neigetechnik. Mit einem neuen Wasserstoffneigetechnikfahrzeug leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz. Außerdem wird dieses Fahrzeug barrierefrei sein. Im ländlichen Raum wird Nahverkehr auf der Schiene damit noch attraktiver.“

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter

Züge mit Neigetechnik sind im bayerischen Schienenpersonennahverkehr seit 1992 unterwegs und werden auf etwa 800 Kilometern im Allgäu und in Nordostbayern eingesetzt. Allerdings gibt es mit dem Triebwagen VT 612 deutschlandweit nur einen Fahrzeugtyp mit Neigetechnik, der mit Diesel fährt, nicht barrierefrei ist und auch nicht mehr produziert wird. Die Verkehrsverträge mit Neigetechnik laufen bis 2030 aus. Da die betroffenen Strecken auch bis dahin nicht elektrifiziert sein werden, hat der Ministerrat nun die Grundsatzentscheidung für eine Fortführung der Neigetechnik getroffen. „Triebwagen ohne Neigetechnik, egal mit welchem Antrieb, sind auf diesen kurvenreichen Strecken keine Alternative“, so Minister Bernreiter. „Schon um fünf bis zehn Minuten längere Fahrzeiten würden vor allem im ländlichen Raum dazu führen, dass Fahrgäste ihre Anschlüsse nicht mehr erreichen. Wir wollen aber gerade Bus und Bahn noch attraktiver machen. Deswegen haben wir uns entschieden, auch in Zukunft auf die Neigetechnik zu setzen – unter modernen Vorzeichen.“

Auf nicht elektrifizierten Strecken sind konventionelle elektrische Fahrzeuge oder Akku-Hybrid-Züge keine Option. Vielversprechend sind dagegen Wasserstofffahrzeuge, die bereits auf dem Markt sind – allerdings noch ohne Neigetechnik. Mit Alstom hat ein Hersteller aber bereits Interesse daran signalisiert, einen Wasserstoffzug mit Neigetechnik zu entwickeln. Minister Bernreiter: „Ein solches Fahrzeug wäre eine Weltneuheit und mit drei verschiedenen Antrieben gleichzeitig extrem flexibel einsetzbar: ausschließlich mit Wasserstoff, bei teilweiser Elektrifizierung mit Batteriestrom oder vollständig mit Strom aus der Oberleitung. Das ist besonders wichtig, weil noch nicht alle Strecken im Allgäu und in Nordostbayern elektrifiziert sind, wie etwa die Franken-Sachsen-Magistrale. Entwicklung und Betrieb eines solchen neuen Fahrzeugs sind zwar mit höheren Kosten verbunden, die sich niederschlagen werden, wenn wir ab Ende 2029 Verkehre mit dem neuen Fahrzeugtyp bestellen. Ein attraktiver Schienenpersonennahverkehr ist uns das aber Wert – schließlich leisten wir damit auch einen Beitrag zum Klimaschutz.“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Verkehrswende: Die Ampel schaltet auf Rot

Vor einem Jahr ging die neue Bundesregierung an den Start. Im Koalitionsvertrag vereinbarte sie zwei wichtige Bausteine für die Erreichung der Klimaziele im Verkehr: Die große Reform des Straßenverkehrsrechts und die Finanzierung des Radverkehrs. Einen Gesetzentwurf ist das Bundesverkehrsministerium aber bisher schuldig geblieben. Auch eine seriöse Finanzierung für den Radverkehr verweigert die Ampel – stattdessen hat sie die Mittel für den Radverkehrshaushalt unlängst sogar auf 560 Millionen Euro gekürzt. Die Bedeutung des Fahrrads für den Klimaschutz wird negiert. Der ADFC sieht das von Minister Wissing angekündigte „Fahrradland Deutschland“ in Gefahr.

„Der Verkehrsminister schaltet die Verkehrswendeampel auf Rot und Klimaschutzminister Habeck trägt das mit. Das ist beschämend. Wissing verweigert die einfachsten und kostengünstigsten Klimaschutzmaßnahmen im Verkehr.“

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider

Im Koalitionsvertrag ist klar vereinbart, dass die Regierung im Straßenverkehrsrecht neben der Flüssigkeit und Sicherheit des Verkehrs gleichrangig die Ziele des Klima- und Umweltschutzes, der Gesundheit und der städtebaulichen Entwicklung verankern will. Ziel ist, den Kommunen mehr Möglichkeiten zu geben, die Straßen zugunsten von Fuß, Rad und ÖPNV umzugestalten und so den Klimaschutz voran zu bringen. Bisher können beispielsweise geschützte Radfahrstreifen, Fahrradstraßen oder großflächiges Tempo 30 oftmals nicht umgesetzt werden, weil dafür die Rechtsgrundlage fehlt. Für die Reform von StVG und StVO hat das Bundesverkehrsministerium aber bisher keine Vorschläge geliefert.

Laut Nationalem Radverkehrsplan will der Bund bis 2030 lückenlose Radwegenetze und einladende Bedingungen zum Radfahren im ganzen Land schaffen. Der ADFC und die Verkehrsministerkonferenz der Länder halten dafür eine langfristige Erhöhung der Fahrradförderprogramme des Bundes auf mindestens eine Milliarde Euro pro Jahr für notwendig. Von dieser Höhe sind die im Bundeshaushalt 2023 verabschiedeten Mittel weit entfernt. Sie wurden gegenüber 2022 sogar von 750 Millionen auf 560 Millionen Euro gekürzt. Schneider: „Ohne deutlich höhere Investitionen in durchgängige Radwege, Radschnellwege und Fahrradparkhäuser wird es nicht gelingen, mehr Menschen aus dem Auto auf das Rad zu locken. Es ist unverantwortlich, dass der Bund die Länder und Kommunen bei der Verkehrswende im Stich lässt und die Bedeutung des Fahrrads für den Klimaschutz nicht ausreichend anerkennt.“

Quelle: ADFC

VBZ-Angebotsänderungen zum Fahrplanwechsel 2022

Am kommenden Fahrplanwechsel vom 11. Dezember 2022 stehen bei den Verkehrsbetrieben Zürich (VBZ) vor allem drei Gebiete im Vordergrund: die Lengg, Kilchberg und das Limmattal.

Im Jahr 2024 wird das Kinderspital eröffnet. Während die bis Balgrist verlängerte Linie 77 viertelstündlich via Klinik Hirslanden fährt, sind die Busse der neuen Linie 99 ab Bahnhof Zollikon auf der Strecke unterwegs, an der zukünftig das Kinderspital liegt; zur Hauptverkehrszeit im 15-Minuten-Takt, in der übrigen Zeit alle 30 Minuten. Beide Linien verbinden die EPI-Klinik und die Haltestelle Balgrist.

Mit dem Start der Limmattalbahn erhalten auch die Buslinien in der Region Aufwind. Zahlreiche Anpassungen wurden vorgenommen mit dem Ziel, ein Busnetz aufrechtzuerhalten, das auch in 10 Jahren noch optimal leistungsfähig ist. Zu diesem Zweck wurde bei verschiedenen Buslinien die Linienführung angepasst. Andere Linien werden durch die Limmattalbahn oder durch die angepassten Linien ersetzt. Gleichzeitig entsteht auf insgesamt neun Linien eine höhere Taktdichte.

Die Busse in Kilchberg sorgen im Zusammenspiel dafür, dass die Fahrgäste von einer höheren Taktdichte frühmorgens und bis spätabends profitieren. Teil des neuen Busregimes ist die auf jeder zweiten Fahrt bis «Kilchberg, Kirche» verlängerte Linie 66. Von Samstag, 24 Uhr bis Sonntag, Betriebsschluss fahren die Busse wegen eines hängigen Rechtsverfahrens vorläufig nur bis Breitloo und von dort wieder zurück. Auch die Linien 162 und 163 fahren eine angepasste Strecke, die momentan am Sonntag aufgrund der aktuellen Situation nicht übernommen werden kann.

Nachdem vergangenes Jahr der große Wechsel im Nachtnetz stattgefunden hat, wird auf den aktuellen Fahrplanwechsel hin – im Nachtnetz auf den 16. Dezember 2022 – ein Feinschliff vorgenommen. Die Optimierungen umfassen bessere Anschlüsse und dadurch erhöhte Pünktlichkeit. Mit dem vermehrten Einsatz der modernen Elektrobusse, namentlich auf den Linien N6, N16, N17 und N91, erhöht sich auch der Komfort für die Fahrgäste. An den Haupthaltestellen des Nachtnetzes rund um den Zürcher Bahnhof ist Aufmerksamkeit geboten: Verschiedene Linien starten wegen geänderter Linienführungen an anderen Haltekanten als bisher.

Sämtliche Informationen über den kommenden Fahrplanwechsel am
11. Dezember 2022 sind hier einzusehen.

Quelle: ZVV

Postbus Shuttle startet in der Region Gusental

Mit 1. Dezember startet in sechs oberösterreichischen Gemeinden in der Region Gusental das Postbus Shuttle und bringt ca. 30.000 Einwohnern ein völlig neues Mobilitätsangebot.

Die Mobilitätsbedürfnisse ändern sich und die Menschen wollen im Alltag immer flexibler und unabhängiger, gleichzeitig aber kostengünstig sowie klimafreundlich unterwegs sein. Der Gedanke, ein eigenes Auto zu besitzen, verliert zunehmend an Bedeutung. Die Nachfrage bedarfsorientierter Services, die den vorhandenen öffentlichen Verkehr in ländlichen Regionen ergänzen und gleichzeitig Anbindungen schaffen, wo es bisher keine gab, steigt hingegen. Der neue Mobilitätsdienst deckt die erste und letzte Meile erfolgreich ab und vernetzt nicht fußläufige Distanzen, die sonst mit dem PKW zurückgelegt werden müssen.

„Das Postbus Shuttle ist die clevere neue Mobilitätslösung für viele Wege, so günstig wie ein Öffi-Bus und so individuell wie der eigene PKW. Und attraktiv für die gesamte Bevölkerung – ganz gleich für welche Altersgruppe“, sagt ÖBB Postbus Vorstand Alfred Loidl. „Per Klick sicher, günstig und durch geteilte Fahrten klimaschonend unterwegs sein. Genauso unkompliziert, wie man Filme und Musik jederzeit streamen kann oder Essen zugestellt bekommt, kann man das Postbus Shuttle jederzeit abrufen.“

Gebucht wird das Postbus Shuttle vom Fahrgast selbst über die Postbus Shuttle-App. Genutzt wird es über ein dichtes Haltepunktenetz mit etwa 500 Haltepunkten, die in max. 300 Meter fußläufig erreichbar sind. Zusätzlich ist es möglich, direkt bei regionalen Partnern in der Region, wie Ärzten sowie Dienstleistungs- und Gastronomiebetrieben telefonisch zu buchen. Das vom Fahrgast gewünschte Fahrziel wird erfasst, die Route berechnet und die Fahrt unter Berücksichtigung vorhandener öffentlicher Verkehrsmittel abgewickelt. Da das Postbus Shuttle nur nach Bedarf und ohne fixen Fahrplan fährt, wird dadurch ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Darüber hinaus werden Fahrten dank einer intelligenten Buchungsplattform gebündelt, sodass sich Fahrgäste ein Stück des Weges teilen.

Die Preise für Postbus Shuttle-Fahrten orientieren sich an den Preisen des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes. Reisende mit einem KlimaTicket Österreich & OÖ, OÖVV Jahres- & Semesterkarte, OÖVV Schüler- & Lehrlingsticket und Jugendticket-Netz zahlen für die zu fahrende Strecke den ermäßigten Tarif. Darüber hinaus können sich die Einwohner mit einem Gutschein-Code, der ihnen in einem postalischen Infoschreiben zugeschickt wird, eine von 50 Freifahrten sichern.

Quelle: ÖBB

DB Regio und Land unterzeichnen Verkehrsvertrag

Fahrgäste zwischen Wendlingen und Ulm fahren ab 11. Dezember 2022 mit der neuen, bis zu 200 km/h schnellen Interregio-Express-Linie (IRE 200) in Zügen der Deutschen Bahn (DB). DB Regio hatte vergangenes Jahr vom Land Baden-Württemberg den Zuschlag bei einer europaweiten Ausschreibung erhalten. Der Vertrag läuft bis Dezember 2027 und ist zum Dezember 2025 erstmals kündbar.

David Weltzien, Vorsitzender der Regionalleitung DB Regio Baden-Württemberg, und Winfried Hermann, Verkehrsminister des Landes Baden-Württemberg, unterzeichneten heute den Vertrag für das neue Netz 59 in Stuttgart bei passender Kulisse im neugestalteten IRE-Reisezugwagen.

Bereits drei Jahre vor der Inbetriebnahme von Stuttgart 21 geht die Neubaustrecke Wendlingen am Neckar–Ulm an den Start. Für Fahrgäste gibt es deutliche Verbesserungen: Die von DB Regio eingesetzten IRE-Züge erbringen auf der Schnellfahrstrecke Leistungen auf Fernverkehrsniveau mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 200 km/h. Sie sind mit dem neuen Europäischen Zugsicherungssystem (ETCS) ausgerüstet.

Fahrradstellplätze sind ein weiterer Pluspunkt für Fahrgäste, die klimafreundlich mit Bahn und Rad unterwegs sind. Die Züge fahren im Stundentakt von Wendlingen bis nach Ulm. Erstmals halten die Züge auch am neuen Regionalbahnhof Merklingen. Die Reisezeit auf dem Korridor Ulm–Stuttgart verkürzt sich um zirka vier bis sieben Minuten. Besonders profitieren Reisende von Ulm über Wendlingen nach Reutlingen und Tübingen: Hier führt das neue Angebot zu einer Fahrzeitverkürzung von rund 30 bis 40 Minuten gegenüber dem Jahresfahrplan 2022. Damit erreichen die Deutsche Bahn und das Land Baden-Württemberg einen weiteren wichtigen Meilenstein für den verkehrlichen Ausbau im Südwesten.

Im Fernverkehr verkürzt sich die Reisezeit dank der Neubaustrecke zwischen Stuttgart und München um rund 15 Minuten. Gleichzeitig wächst das tägliche Angebot zwischen den beiden Landeshauptstädten um rund ein Viertel auf 90 Fahrten. Über die neue Strecke verbindet die DB auch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern noch schneller und häufiger. So führt die bestehende ICE-Linie Dortmund/Düsseldorf–Stuttgart über Köln und Mannheim nun weiter nach Ulm, Augsburg und München. Zusammen mit den bereits bestehenden Direktverbindungen über Nürnberg oder Stuttgart können Fahrgäste damit zweimal pro Stunde umsteigefrei zwischen Köln und München reisen. Die Zahl an umsteigefreien Verbindungen zwischen Ulm und Köln verdoppelt sich auf etwa stündliche Fahrten, das Angebot zwischen Mannheim und Ulm/Augsburg/München erhöht sich um 50 Prozent auf drei Fahrten innerhalb von zwei Stunden.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Marlies Felfernig neue Kommunikationsleiterin von Alstom Österreich

Marlies Felfernig ist neue Leiterin der Kommunikation bei Alstom Österreich. Die 38-jährige verfügt über mehr als 15 Jahre internationale Berufserfahrung im Bereich Communications und Projektmanagement und hat in dieser Zeit mehrere Führungspositionen verantwortet. Zuletzt leitete Felfernig u.a. den Bereich Kommunikation der Nachhaltigkeitsorganisation Arche Noah, der Veterinärmedizinischen Universität Wien sowie eine Pressestelle im Europäischen Parlament.

Die Kommunikatorin ist nach ihren ersten hundert Tagen in der neuen Funktion begeistert vom Potenzial, das das Unternehmen Alstom in Österreich und international bereithält: „Saubere Mobilität und nachhaltige Verkehrslösungen gehören zu den wichtigsten Themen unserer Zeit. Alstom baut Straßenbahnen in Wien für Wien und für die Welt. Nächstes Jahr bauen wir die tausendste Straßenbahn in der Donaustadt – was für eine Erfolgsgeschichte!“, so Felfernig.

Der Schienenfahrzeughersteller Alstom hatte Anfang des Jahres 2021 Bombardier Transportation übernommen und ist seitdem Weltmarktführer im Bereich der smarten und nachhaltigen Mobilität. „Alstom in Österreich und insbesondere der Produktionsstandort Wien ist als neues globales Kompetenzzentrum für Straßen- und Stadtbahnen von großer Bedeutung. Hier nimmt eine strategisch ausgerichtete und überzeugende Kommunikation eine wichtige Rolle ein. Ich freue mich unheimlich, dass wir mit Marlies Felfernig eine ausgewiesene Kommunikationsexpertin und Führungskraft gewinnen konnten, die ihre internationale branchenübergreifende Erfahrung in diese entscheidende Unternehmensphase einbringt“, unterstreicht Jörg Nikutta, Geschäftsführer von Alstom Österreich.

Marlies Felfernig besitzt zwei Diplom-Abschlüsse der Universität Wien: in Rechtswissenschaften und in Sozialwissenschaften. Die Kommunikatorin zeichnet als Director Communications Austria verantwortlich für den kommunikativen Gesamtauftritt und die strategische Beratung der Geschäftsleitung von Alstom Österreich. Sie berichtet an Stefan Brauße, VP Communications DACH.

Quelle: Alstom

Baustart für Wasserstoff-Erzeugungsanlage in Wien

Wien Energie und Wiener Netze starten mit der Errichtung der ersten städtischen Wasserstoff-Erzeugungsanlage in Wien-Simmering. Die Elektrolyseanlage erzeugt mit einer Leistung von 3 Megawatt ab Sommer 2023 täglich bis zu 1.300 Kilogramm grünen Wasserstoff (H2) aus Ökostrom.

Die H2-Erzeugungsanlage entsteht am Campus der Wiener Netze, betrieben wird sie künftig von Wien Energie. Das Investitionsvolumen beträgt rund 10 Millionen Euro, auch Förderungen für die vollumfängliche Umsetzung des Projekts wurden beantragt. Die Anlage wird die erste ihrer Art und Größenordnung sein, mit der direkt in Wien grüner Wasserstoff aus Ökostrom erzeugt wird.

Für die Wasserstoff-Erzeugung in Simmering kommt ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen, wie Sonnen-, Wind- und Wasserkraft zum Einsatz. Um aus Ökostrom grünen Wasserstoff zu erzeugen, wird Elektrolyse als Verfahren eingesetzt. Bei diesem Verfahren wird Wasser (H2O) in seine Bestandteile zerlegt: Sauerstoff und Wasserstoff. Der freigesetzte Sauerstoff entweicht in die Luft. Der Wasserstoff wird direkt vor Ort verdichtet. Er ist unter hohem Druck gut und platzsparend lager- und transportierbar.

Die täglich produzierte Wasserstoffmenge von bis zu 1.300 Kilogramm reicht aus, um etwa 60 Busse/LKW zu betanken. Neben der H2-Erzeugungsanlage entsteht in Simmering auch eine weitere Wasserstoff-Tankstelle für Busse und LKWs. Dort können Verkehrs- und Logistikunternehmen künftig mit 350 oder 700 bar grünen Wasserstoff tanken. Nicht nur Mobilitäts-, sondern auch Industriepartner können dann den Wasserstoff beziehen. Dazu wird ein eigener Bereich für die Abholung mit Trailern eingerichtet. Auch die H2-Tankstelle am Gelände der Wiener Linien-Busgarage in der Leopoldau wird in Zukunft von Simmering aus beliefert.

Bei den Wiener Linien kommt klimaneutraler Wasserstoff als Treibstoff für Busse bereits zum Einsatz. In den vergangenen Monaten wurde getestet, ab sofort ist der erste H2-Bus auf der Linie 39A im regulären Fahrgastbetrieb unterwegs. Erst kürzlich hat das Verkehrsunternehmen verkündet, dass die Linie 39A bis 2025 komplett auf emissionslose Antriebe umgestellt wird. 10 Wasserstoff-Busse werden dann zwischen Heiligenstadt und Sievering unterwegs sein.

Die Wiener Linien sind damit die ersten Mobilitätskunden von Wien Energie für grünen Wasserstoff. Mit weiteren Partnern aus der Verkehrs- und Logistikbranche ist Wien Energie bereits im Gespräch.

Die Wiener Stadtwerke-Gruppe treibt gemeinsam die Nutzung von grünem Wasserstoff voran. 2021 hat der Konzern mit einer eigenen Wasserstoff-Strategie einen klaren Fahrplan vorgelegt, wie Wien bis 2030 zur zentralen Wasserstoff-Drehscheibe im Osten Österreichs wird.

Quelle: Stadt Wien

Fahrrad und Zug als Alternative zum Auto stärken

Allianz pro Schiene und Zukunft Fahrrad rechnen wegen des Deutschland-Tickets mit einem Boom im öffentlichen Nahverkehr. Dabei gilt es, das Fahrrad als klimafreundlichen Zubringer zur Bahn gegenüber dem Auto zu stärken. Schon jetzt fehlen allerdings mehr als eine Million Stellplätze für Fahrräder an Bahnhöfen. Es besteht dringender Handlungsbedarf.

Zu teuer, zu kompliziert, zu viele Ansprechpartner – für Kommunen kann es bislang sehr umständlich sein, eine Abstellanlage oder ein Fahrradparkhaus zu bauen. Am Bahnhof Eberswalde wurde im November 2021 ein neues Fahrradparkhaus eröffnet. Die Allianz pro Schiene hat es kürzlich mit dem Deutschen Verkehrswendepreis ausgezeichnet.

Silke Leuschner, Leiterin des Stadtentwicklungsamts Eberswalde: „Wir haben damit auf einen Schlag mehr als 600 Fahrradparkplätze geschaffen, damit Pendlerinnen und Pendler die Wege zum oder vom Bahnhof mit Rad statt Auto zurücklegen können. Das war eine Mammutaufgabe, und wir geben unser Wissen immer wieder an andere Kommunen weiter. Für andere wäre das eine große Hilfe, wenn es einen zentralen Ansprechpartner oder eine zentrale Ansprechpartnerin auf Landesebene gäbe.“

„Die meisten Kommunen bauen nur einmal eine Abstellanlage oder ein großes Fahrradparkhaus und fangen dann jedes Mal von vorn an, sich durch einen Dschungel an Kompetenzen und Zuständigkeiten zu schlagen“, sagt der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege. „Hier sind die Landesregierungen gefordert, einen Masterplan für Rad und Bahn zu entwickeln, um den Bau von Fahrradparkhäusern zu vereinfachen und zu beschleunigen.“ Der Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein hat dafür schon 2015 ein Modell etabliert, der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg hat 2021 die Vernetzungsstelle Bike+Ride geschaffen.

Seit 2018 ist die Allianz pro Schiene im Dialog mit Kommunen und Verbänden zum Thema Fahrradparken. Dabei hat sich gezeigt, dass es auch Klarheit bei der Finanzierung von Fahrradparkhäusern und Abstellanlagen braucht.

Allein für die erforderlichen eine Million Fahrradstellplätze an Bahnhöfen werden laut Berechnungen der Brancheninitiative Fahrrad und Bahnen bis 2030 insgesamt rund 6,7 Milliarden Euro für Bau und Betrieb benötigt. Diese Summe muss von Bund, Ländern und Kommunen gemeinsam gestemmt werden. „Bisher ist nicht absehbar, dass diese Finanzierung sichergestellt wird“, kritisiert der Geschäftsführer von Zukunft Fahrrad, Wasilis von Rauch. „Denn auch wenn für das Jahr 2023 im Vergleich zum ursprünglichen Haushaltsentwurf nochmal aufgestockt wurde, so stehen doch allein im Programm ,Stadt und Land‘ rund 250 Millionen Euro weniger zur Verfügung als in diesem Jahr.“

Neben der Finanzierung und dem Ausbau der Abstellanlagen sind aus Sicht von Zukunft Fahrrad weitere Maßnahmen nötig, damit Mobilität mit Bahn und Rad möglichst einfach wird:

  • Sharing und Fahrradverleih müssen flächendeckend in Kommunen angeboten werden.
  • Planung, Reservierung und der Kauf von Tickets für Radfahrer müssen möglichst einfach, digital und bundesweit einheitlich möglich sein. Das gilt sowohl für die Fahrradmitnahme als auch für Fahrradparken an Bahnhöfen oder die Buchung des Sharing-Bikes für die letzte Meile.

Quelle: Allianz pro Schiene

KVV integriert Voi-Roller in regiomove-App

Urbane, umweltfreundliche Mobilität auf zwei Rädern: Der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) integriert die Dienste des schwedischen E-Scooter-Anbieters Voi in seine regiomove-App. Ab sofort können die korallroten Roller, die im Stadtgebiet von Karlsruhe zur Ausleihe bereit stehen, über die App gebucht und bezahlt werden. Damit erweitert der KVV das Spektrum an Mobilitätsangeboten auf seiner digitalen Plattform regiomove, die den öffentlichen Nahverkehr am Oberrhein mit vielen anderen Verkehrsmitteln intelligent miteinander vernetzt.

Die Buchung eines Voi-Scooters über die regiomove-App ist einfach: Nach einem kurzen Update der App können die Roller über das bereits bestehende Nutzer-Konto ausgeliehen werden. In der App findet man in der Kartendarstellung alle Scooter auf einen Blick. Durch Klick auf das QR-Code-Symbol öffnet sich der QR-Code-Scanner. Einfach mit dem Handy den Code am Scooter scannen, die Buchung bestätigen und schon wird der Roller für die Fahrt freigeschaltet. Nach der Fahrt muss der Nutzer nur noch einen sicheren Abstellort in der Betriebszone finden und die Buchung in der regiomove-App beenden. Für das Entsperren des Scooters ist eine Grundgebühr in Höhe von zurzeit 50 ct zu entrichten. Anschließend berechnet Voi eine Gebühr von 19 ct pro Minute. Weitere Informationen zu den Voi-Scootern gibt es auch auf dieser Website.

Für die Nutzung von E-Scootern hat die Stadt Karlsruhe bestimmte Betriebszonen definiert, in denen dann auch der Ausleihvorgang beendet und der Roller abgestellt werden muss. Diese Parkzonen werden auch in der regiomove-App angezeigt und auch vom Scooter automatisch erkannt. Die Roller sind so ab­zu­stel­len, dass stets eine freie ­Geh­weg­breite von mindestens 1,60 Metern gewähr­leis­tet wird. Außerhalb dieser Bereiche gilt für die Roller ein Parkverbot – hierbei handelt es sich um Fuß­gän­ger­zo­nen, Grünflä­chen, Halte­stel­len und stark fre­quen­tierte Flächen in der Innenstadt. Nähere Informationen hierzu hat die Stadt Karlsruhe auf dieser Website aufbereitet.

Neben den Voi-Scootern können über die regiomove-App auch Leihräder (KVV.nextbike), Car-Sharing (Stadtmobil) und die Tarifprodukte des KVV – darunter auch der innovative Luftlinien-Tarif und die smarte KVV.homezone gebucht werden. Zudem bietet die App den Kund*innen eine Vielzahl an weiteren Services. Der Vorteil für regiomove-Kunden ist, dass man sich nur einmal bei der App mit einem Konto registrieren muss, um dann alle Mobilitätsdienste aus einer Hand buchen und bezahlen zu können. Perspektivisch will der KVV noch weitere Mobilitätsangebote in die regiomove-App integrieren.

Quelle: KVV