27. Weltklimakonferenz: hvv benennt Haltestellen um

Insgesamt 14 U-Bahn-, S-Bahn- und Bushaltestellen im hvv werden heute im Rahmen einer Aktion zum Klimawandel für drei Tage umbenannt: Aus Eppendorfer Baum wird Steppendorfer Baum, Rothenburgsort heißt Tropenburgsort und statt in Kirchwerder steigt man in Kap Verder aus dem Bus.

Das Überkleben der Schilder erfolgt anlässlich des Auftaktes der 27. Weltklimakonferenz vom 6. bis 18. November in Ägypten. Ziel der Aktion: Die konkrete Bedrohung durch den Klimawandel auch für Hamburg deutlich machen. Steigende Meeresspiegel, anhaltende Trockenheit und extreme Hitze werden auch bei uns im Norden tiefgreifende Folgen haben.

Diese Haltestellen werden umbenannt:

S-Bahn

  • Balearenfeld (Bahrenfeld)
  • Seychellingen (Stellingen)
  • Tropenburgsort (Rothenburgsort)
  • Havannerbrook (Hammerbrook)
  • Mallermöhe (Allermöhe)

U-Bahn

  • Kuala Schlumpur (Schlump)
  • Saharalandstraße (Saarlandstraße)
  • Steppendorfer Baum (Eppendorfer Baum)
  • São Pauli (St. Pauli, siehe Foto)

Bus

  • S Casablankenese (S-Bahn Blankenese) 
  • Trabrennbahn Balearenfeld (Trabrennbahn Bahrenfeld)
  • U Mümmelmannsbeach (Mümmelmannsberg)
  • Schenefelder La Paz (Schenefelder Platz)
  • Schule Kap Verder (Schule Kirchwerder)

Der Mobilitätssektor ist ein wichtiger Hebel, um den CO2-Fußabdruck signifikant zu reduzieren. Schon heute leistet jede Fahrt im hvv einen Beitrag zum Klimaschutz: Alle U- und S-Bahnen fahren bereits mit 100% Ökostrom, schon heute sind mehr als 200 batterieelektrische Busse im hvv unterwegs. Bis 2030 wird die vollständige Umstellung auf emissionsfreie Busse in Hamburg abgeschlossen sein, allein damit werden jährlich etwa 113.000 Tonnen CO2eingespart.

Mehr Infos: hvv.de/SteigEinBeimKlimaschutz
#SteigEinBeimKlimaschutz

Quelle: HVV

Expertenrat bestätigt Rechtsbruch der Bundesregierung beim Klimaschutz

Angesichts des heute vorgestellten Gutachtens des Expertenrates für Klimaschutz der Bundesregierung fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Umsetzung sofort wirksamer Klimaschutzmaßnahmen noch vor Jahresende. Diese müssten sich auf die Sektoren Gebäude und Verkehr konzentrieren und dafür sorgen, dass die rechtsverbindlichen Klimaschutzvorgaben aus dem Klimaschutzgesetz und dem Pariser Klimaschutzabkommen eingehalten werden, so der Umwelt- und Verbraucherschutzverband. Sollte die Regierung das nicht sicherstellen, so werde man es durch bereits anhängige Verfahren vor dem Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg juristisch durchsetzen, so die DUH.

Der Expertenrat hatte zuvor in seinem ersten sogenannten Zweijahresgutachten das klimapolitische Scheitern der Bundesregierung festgestellt: mit den derzeitigen Einsparungen und auch geplanten Maßnahmen werden die Klimaziele bis 2030 erheblich verfehlt. Damit verstößt die Ampel gegen das Bundesklimaschutzgesetz. Sie werde auch nicht ausreichend tätig, um die Einhaltung künftig sicherzustellen. Das gelte insbesondere für den Sektor Verkehr, in dem eine 14 Mal so hohe Einsparung pro Jahr benötigt werde, so die von der Regierung selbst berufenen Experten.

„Dieses Gutachten belegt eindrucksvoll das Komplettversagen der Ampel-Regierung im Klimaschutz. Dabei untersucht der Expertenrat nicht einmal, ob die Maßnahmen ausreichen, die Erderwärmung tatsächlich auf unter 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Es bewertet den absoluten Minimalanspruch: Ob die Regierung bestehende Gesetze einhält. Und hier ist die Aussage eindeutig: Diese rot-grün-gelbe Bundesregierung versagt im Klimaschutz und hält nicht einmal das Gesetz der Vorgängerregierung Merkel ein. Und den Mut das auszusprechen, haben die Expertinnen und Experten, die die Regierung selbst berufen hat. Das ist ein Donnerschlag. Auch, weil es einfach umsetzbare Maßnahmen gibt, gerade im besonders desaströsen Verkehrssektor. Mit einem Tempolimit 100/80/30, lassen sich sofort mehr als 9 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr einsparen. Und die aktuell mindestens vier Milliarden Euro jährlich für eine Ertüchtigung des jahrzehntelang kaputtgesparten ÖPNV lassen sich durch ein Ende der Absetzbarkeit und Subventionen von klimaschädlichen Dienstwagen mehr als finanzieren.“

Jürgen Resch, DUH-Bundesgeschäftsführer

Um die Einhaltung der Klimaschutzverpflichtungen Deutschlands sicherzustellen, hat die DUH Klimaklagen auf drei Ebenen gestartet: Grundrechtsverfahren, Klimaklagen vor den Verwaltungsgerichten sowie Klimaklagen vor Zivilgerichten gegen große Konzerne, aktuell gegen die Unternehmen Mercedes, BMW und Wintershall Dea.

Quelle: DUH

Wiedereinsteigen und das Klima schützen

Eine neue deutschlandweite Kampagne der Deutschland mobil 2030 GmbH, eine Tochtergesellschaft des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), soll auf die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs beim Klimaschutz hinweisen. Die Magdeburger Verkehrsbetriebe GmbH & Co. KG (MVB) ist Partner und zeigt mit Projekten vor Ort, wie die Mobilitätswende aktiv gestaltet werden kann.

Im Sommer erlebten die öffentlichen Verkehrsmittel einen wahren Fahrgastansturm. Selten gab es eine größere Aufmerksamkeit für den ÖPNV als bei der Einführung des 9-Euro-Tickets. Viele Menschen probierten Busse und Bahnen neu aus und die Fahrgastzahlen erreichten endlich wieder das Vor-Corona-Niveau. „Das gewachsene Interesse der Menschen gilt es nun zu nutzen, um den öffentlichen Verkehr wieder stärker als Problemlöser für die Erreichung der Klimaschutzziele in Deutschland zu positionieren“, sagt VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff bei der Vorstellung einer neuen Kampagne in Magdeburg.

In ganz Deutschland werben Plakate dafür, auf Bus und Bahn umzusteigen und damit das Klima zu schützen. Auch in Magdeburg sind die Motive zu finden, die speziell an die Region angepasst wurden. So strahlen Magdeburger Dom und Jahrtausendturm dem Betrachter entgegen. Verdeutlicht werden soll aber auch, dass Klimaschutz und Mobilität unzertrennlich miteinander verbunden sind. Und in Magdeburg passiert seit Jahren sehr viel, um eine Mobilitätswende voranzutreiben, wie MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel betont: „Wir setzen dabei gemeinsam mit der Stadt auf den Ausbau unseres Straßenbahnnetzes, da die Straßenbahn das ideale Verkehrsmittel ist, um viele Menschen schnell und umweltfreundlich ans Ziel zu bringen“.

Bereits seit zwei Jahrzehnten werden mit der „2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn“, so der Name des Projekts, ganze 13,5 km neue Strecken quer durch Magdeburg gebaut und so 44.000 Einwohner an das Netz der Straßenbahn angeschlossen. „Ein solch großes Projekt im dicht besiedelten Stadtraum zu realisieren, ist nahezu einmalig in Deutschland. Magdeburg nimmt hier eine echte Vorreiterrolle bei der Mobilitätswende ein“, meint Birgit Münster-Rendel.

Bereits sechs der acht Teilabschnitte sind realisiert und werden von den Menschen rege genutzt. „Die Fahrgastzahlen der neuen Strecken zeigen: Wenn das Angebot stimmt, nutzen die Menschen gern den ÖPNV. Ein gutes Angebot ist daher unerlässlich für die Mobilitätswende und zum Erreichen der Klimaschutzziele in Deutschland“, ergänzt Oliver Wolff.

Einsteigen und das Klimaschützen ist also in Magdeburg besonders einfach. Und mit der neuen Kampagne von Deutschland mobil 2030 sollen noch mehr Menschen davon überzeugt werden.

Quelle: MVB

IVECO stellt CROSSWAY Low Entry Hybrid vor

IVECO BUS stellte auf der FIAA 2022 in Madrid die neueste Ergänzung seines Portfolios für die nachhaltige Mobilität vor: das erste Hybrid-Low-Entry-Modell seiner CROSSWAY-Baureihe, dem europäischen Marktführer in diesem Segment mit einer Rekordproduktion von fast 55.000 Einheiten. Mit den neuen Hybridmodellen, die sowohl als Version für erneuerbaren XTL-Kraftstoff als auch als CNG-Variante erhältlich sind, erweitert die Marke ihr Angebot an effizienten Lösungen für Personenbeförderungsunternehmen, um deren CO2-Bilanz zu verbessern.

Der elektrische Antriebsstrang arbeitet mit einer Hybridtechnologie zusammen, die in enger Zusammenarbeit mit Voith entwickelt wurde, und verfügt über eine 48-V-Batterie, die mit einem DIWA-NXT-Getriebe von Voith und dem bewährten Cursor-9-CNG-Motor gekoppelt ist. Das DIWA-NXT-Getriebe ist mit einem leistungsstarken 35-kW-Peak-Elektrorückgewinnungsmotor verbunden, der als Anlasser und Generator zur Rückgewinnung der in den Verzögerungs- und Bremsphasen anfallenden kinetischen Energie dient, sowie mit einer auf dem Dach montierten Hochenergie-LTO-Batterie (48 V). Der Elektromotor unterstützt den CNG-Motor des Cursor 9 während der Startphasen.

Mit diesen Eigenschaften spart die neue Generation des CROSSWAY LE Hybrid deutlich Kraftstoff im Vergleich zur Nicht-Hybrid-Version ein – ein wichtiger Vorteil in einer Zeit, in der Betreiber mit steigenden Energiekosten konfrontiert sind. Darüber hinaus lassen sich mit dieser Hybridlösung in Kombination mit erneuerbaren Kraftstoffen die CO2-Emissionen deutlich reduzieren.

Der CROSSWAY LE Hybrid verfügt ebenfalls über die bekannten Qualitäten des CROSSWAY und bietet eine Ausstattung, die das Wohlbefinden von Fahrgästen und Fahrern verbessert. Er erfüllt die Anti-Roll-over-Norm R66.02 und den Frontkollisionsschutz R29.03 Tests A und B. Der CROSSWAY LE Hybrid CNG erhielt bereits die Auszeichnung „Sustainable Bus of the Year 2023″ in der Kategorie Intercity.

Der IVECO BUS CROSSWAY LE Hybrid, der im IVECO BUS-Werk in Vysoké Myto (Tschechische Republik) hergestellt wird, wurde bereits in Ausschreibungen für das Jahr 2022 angeboten, die Auslieferung beginnt im ersten Quartal 2023.

Quelle: IVECO

Wolff: „1. Januar nicht zu halten, da das Ticket finanziell nicht gedeckt ist“

Zitate von Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband für über 600 Unternehmen des öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs:

„Das Deutschlandticket bedeutet einen Paradigmenwechsel für mehr klimafreundliche Mobilität in unserem Land und wir begrüßen, dass sowohl Bund und Länder ihre finanzielle Verantwortung in einem höheren Maße wahrnehmen wollen. Verkehrsunternehmen und -verbünde werden alles daransetzen, diesen Beschluss so schnell wie möglich umzusetzen, allerdings ist klar, dass der 1. Januar nicht zu halten sein wird, da entscheidende Fragen unbeantwortet geblieben sind. Diese offenen Punkte führen auch dazu, dass das Ticket zunächst nicht überall in digitaler Form kommen kann.

Der Bund stellt für das Deutschlandticket ab 2023 jährlich 1,5 Milliarden Euro für den Verlustausgleich zur Verfügung und die Länder beteiligen sich in gleicher Höhe. Das Risiko eines höheren Verlustes sowie die erforderlichen Anlaufinvestitionen sind ins unternehmerische Risiko der Unternehmen verschoben, das geht nicht. Völlig unberücksichtigt geblieben sind auch die pandemiebedingten Verluste und die hohen Anlaufverluste. Auch die monatliche Kündbarkeit führt zu erheblichen Einnahmenrisiken, die den Kompensationsbedarf erhöhen. Damit fehlen dem Beschluss zwei wesentliche Parameter! Einerseits die Übernahme der Nachschusspflicht und andererseits die Dynamisierung nach zwei Jahren, wie sie die Verkehrsministerkonferenz noch vor Kurzem einstimmig beschlossen hatte.

Den Unternehmen kann nicht aufgebürdet werden, das von Bund und Ländern beschlossene Ticket umzusetzen und dabei das eigene Unternehmen in eine massive Schieflage zu bringen. Auch aus kommunaler Sicht ist der Beschluss nicht ausreichend, da auch die städtischen Haushalte keinen Risikoausgleich finanzieren können. Insofern muss umgehend verhandelt werden – im Sinne der hälftigen Finanzierung der tatsächlichen Kosten durch Bund und Länder.“

Regionalisierungsmittel:

„Wir begrüßen außerordentlich, dass der Bund seiner Verantwortung stärker gerecht wird und die Regionalisierungsmittel anheben möchte. Es ist ein Meilenstein, dass der Bund schon ab dem Jahr 2022 zusätzliche Regionalisierungsmittel in Höhe von einer Milliarde Euro jährlich zur Verfügung stellen will und das die Regionalisierungsmittel jährlich ab 2022 um drei Prozent erhöht werden. Wir gehen davon aus, dass diese Mittel – angesichts der stark gestiegenen Strom- und Kraftstoffkosten – auch und vor allem in die Sicherung des Bestandsangebotes fließen werden.

Die Bus- und Bahn-Unternehmen haben in den letzten Jahren in engem Schulterschluss mit Bund und Ländern für verschiedenste Herausforderungen Lösungen gefunden: Wir haben mit unseren Vorschlägen die Klimaschutzgesetzgebung mit vorangebracht, sind in der Pandemie auf Wunsch der Politik mit dem vollen ÖPNV-Angebot gefahren – und wir haben das 9-Euro-Ticket zum Erfolg geführt. Die Branche steht weiter für eine konstruktive Zusammenarbeit bereit. Dabei ist aber von entscheidender Bedeutung, dass die finanziellen Risiken nicht auf die Verkehrsunternehmen und -verbünde verlagert werden.“

Quelle: VDV

BENTELER gründet neue Marke HOLON für autonome Mobilität

BENTELER unterstreicht seine Ambitionen im weltweiten Geschäft mit autonomer Mobilität durch die Etablierung einer neuen Marke: HOLON. Die Ende 2021 ausgegründete Einheit BENTELER EV Systems firmiert dazu um: Als HOLON setzt das Unternehmen künftig einen Fokus auf das Geschäft mit vollständig elektrischen, autonomen Movern.

„Autonome Mover sind essenzieller Bestandteil der Mobilität von morgen – emissionsfrei, komfortabel, zuverlässig und vor allem inklusiv. HOLON wird der erste OEM für autonome Mover mit den Standards und dem Skalierungspotenzial, wie wir es aus der Automobilindustrie kennen. Mit unserer Plattformtechnologie, unserer Fahrzeugexpertise und unserem starken Partnernetzwerk ist es unser Ziel, den Personentransport neu zu definieren – sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich.“

Marco Kollmeier, Geschäftsführer von HOLON

Der Begriff Holon stammt aus dem Griechischen und bedeutet „Ein Ganzes, das Teil eines anderen Ganzen ist“. Die Zukunftsorientierung der Marke spielt sich auch im Claim der neuen Marke wider: „Established Tomorrow“. Nächster Meilenstein des jungen Unternehmens ist die Fachmesse CES 2023 in Las Vegas. Dort wird HOLON im Januar kommenden Jahres den weltweit ersten autonomen Mover mit Automobilstandards vorstellen – also führend in Sicherheit, Fahrkomfort und Produktionsqualität.

Bei Entwicklung und Einsatz des autonomen Movers arbeitet HOLON eng mit verschiedenen Partnern zusammen, darunter die renommierte italienische Designfirma Pininfarina, der Mobilitätsanbieter Beep und Mobileye, ein Intel-Unternehmen. Die Shuttles sollen ab 2025 zuerst in den USA in Produktion gehen.

Anwendungsbereiche und damit Kunden sind neben ÖPNV-Unternehmen sowohl Kommunen als auch private Einrichtungen wie Campus, Flughäfen, Nationalparks und andere. Ein weiteres Feld ist die Zustellung auf der letzten Meile – ein wachsender Transportsektor, der bislang mit dem Ziel kollidiert, den Verkehr und die lokalen Emissionen in städtischen Gebieten zu reduzieren. Hierzu strebt HOLON künftig auch spezielle autonome Transport-Varianten an.

Um das Wachstumspotenzial weiter zu vergrößern, prüfen BENTELER und HOLON zudem die Möglichkeit der Zusammenarbeit mit weiteren strategischen Partnern und Investoren für die neue Gesellschaft. Erste Pilotanwendungen, auch außerhalb Nordamerikas, sollen in den kommenden Monaten bekannt gegeben und ab 2023 entwickelt werden.

Quelle: BENTELER

Mehr Bike+Ride- und Park+Ride-Anlagen für die Metropolregion Berlin-Brandenburg

Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann und Berlins Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch haben heute am S-Bahnhof Bernau einen Vertrag zur gemeinsamen Planung und Finanzierung weiterer Bike+Ride- und Park+Ride-Parkplätze in der Metropolregion Berlin-Brandenburg unterzeichnet. Steigende Pendlerzahlen machen einen erheblichen Ausbau der Fahrrad- und Pkw-Abstellplätze notwendig, um allen Fahrgästen einen attraktiven Zugang zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu ermöglichen.

Bereits 2020 haben die Länder ihre Zusammenarbeit dazu intensiviert und eine gemeinsame Absichtserklärung veröffentlicht. Nunmehr stehen die finanziellen Rahmenbedingungen fest. Eine erste Potenzialliste ist bereits erstellt und zwischen den Ländern abgestimmt. Die Liste ist für weitere kommunale Vorhaben offen. Anträge können über das bewährte Verfahren im Landesprogramm ÖPNV-Invest gestellt werden.

Ein Gutachten des VBB hat bereits im Jahr 2020 gezeigt, dass mit den höheren Pendlerzahlen auch der Bedarf an Stellplätzen für Fahrräder und Autos deutlich steigt. Die Studie geht von einem Bedarf von 21.500 Bike+Ride-Stellplätzen und 8.800 Park+Ride-Stellplätzen bis 2030 aus. Daraus resultiert ein Investitions- und Finanzbedarf von insgesamt rund 150 Millionen Euro.

Mit der heute unterzeichneten Planungs- und Finanzierungsvereinbarung legen die Länder nun fest, wie weitere Bike+Ride- und Park+Ride-Flächen gemeinsam geplant und finanziert werden. Dabei unterstützt das Land Brandenburg die Planung und Durchführung der Bauvorhaben mit einem Regelfördersatz von 65 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten mit bis zu 6 Millionen Euro Landesmitteln aus dem Programm ÖPNV-Invest. Das Land Berlin beteiligt sich mit einem Regelförderbetrag in Höhe von 20 Prozent und jährlich bis zu 2 Millionen Euro. Dazu kommen Bundesmittel aus dem Sonderprogramm Stadt und Land. Damit werden die Kosten für Bike+Ride und Park+Ride-Anlagen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg mit bis zu 90 Prozent gefördert – ein attraktives Finanzierungsangebot für die Kommunen. Zusammen mit dem Beratungsangebot beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und dem Landesamt für Bauen und Verkehr als Bewilligungsbehörde bieten die Länder damit den Kommunen ein umfassendes Paket für die Entwicklung und Finanzierung der Bahnhofvorplätze an. In den nächsten Monaten ist bereits die Förderung von Projekten in Michendorf, Hohen Neuendorf und Eichwalde vorgesehen.

Die Park+Ride- und Bike+Ride-Studie des VBB sowie den Leitfaden finden Sie hier.

Quelle: VBB

Statements zum Deutschlandticket

EVG: Erhöhung der Regionalisierungsmittel allein wird die Herausforderungen im ÖPNV nicht lösen

„Es ist positiv, dass nun der Weg für das 49-Euro-Ticket frei ist und der Bund zudem mehr Geld für den ÖPNV bereitstellt. Allerdings lassen sich die dringenden Herausforderungen Angebotsausbau, mehr Personal und mehr Fahrzeuge mit der Erhöhung der Regionalisierungsmittel um rund eine Milliarde Euro nur teilweise lösen. Auch für den Ausgleich der gestiegenen Energiepreise reichen die zusätzlichen Mittel nicht aus. Wir brauchen eine wirksame Preisbremse für den Fahrstrom der Verkehrsunternehmen im gesamten Personen- und Güterverkehr. Die Beschäftigten müssen bei der Umsetzung einbezogen werden.“

EVG-Vorsitzender Martin Burkert

Es darf jetzt nicht bei einmaligen Maßnahmen bleiben. Die sozial-ökologische Verkehrswende muss auch im Nahverkehr entschieden vorangebracht werden. Dafür braucht es nachhaltig mehr Geld sowie bessere Arbeits- und Sozialbedingungen. Wir werden den Druck hochhalten!

Quelle: EVG

DIE LINKE Nordrhein-Westfalen: Keine Mobilität für Menschen mit geringem Einkommen

“Das nun beschlossene bundesweit gültige Deutschland-Ticket für den öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) kann nur ein erster Schritt sein. Leider werden sich viele Menschen dieses Ticket nämlich nicht leisten können. Wer ein niedriges Einkommen hat oder von Transferleistungen leben muss, kann den ‘Startpreis’ von 49 Euro nicht aufbringen und so das Recht auf Mobilität nicht wahrnehmen. Perspektivisch müssen wir daher zu einem generell kostenlosen, also fahrscheinfreien Nahverkehr kommen und diesen gleichzeitig massiv auszubauen. Das kann aber nur funktionieren, wenn mehr Geld in den ÖPNV investiert wird. Der Bund sollte daher einerseits seinen Anteil an der Finanzierung des Tickets erhöhen. Andererseits muss im NRW-Haushalt mehr Geld bereitgestellt werden und die Zeit der Austeritätspolitik vorbei sein. Andernfalls wird das Land NRW die Zahl der derzeit aktuell bereits nicht ausreichenden Bus- und Bahnverbindungen nicht aufrecht erhalten können. Die Folge wird ein noch unattraktiverer Nahverkehr sein, den sich dann auch niemand mehr leisten will. Verkehrswende geht anders!”

Sascha H. Wagner, Landessprecher von DIE LINKE NRW

Quelle: DIE LINKE NRW

bdo: Fehlender Energiekostenausgleich und unzureichende Finanzierung

Nach der Einigung von Bund und Ländern zur Finanzierung des ÖPNVs zeigte sich der bdo enttäuscht. Die Beschlüsse beenden zwar eine monatelange Hängepartie, bleiben aber weit hinter dem zurück, was die Länder ursprünglich gefordert hatten und was jetzt notwendig gewesen wäre: eine auskömmliche ÖPNV-Finanzierung – und einer Entlastung nicht nur beim Strompreis, sondern auch beim Dieselpreis (Im September lag der Anteil batterieelektrischer Busse in Deutschland bei 1,88%, hingegen fahren noch über 90% der Bestandsbusse mit Diesel).

Keines der bisherigen oder gestern auf den Weg gebrachten Hilfsprogramme unterstützt die privaten ÖPNV-Busunternehmen bei den dramatisch gestiegenen Energiekosten. Damit nicht weiter Bus- und Schülerverkehre ausgedünnt oder gestrichen werden müssen, könnten Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds als Härtefallregelung für die Busunternehmen eingesetzt werden. Es ist allerdings offen, ob Busunternehmen tatsächlich zu den Härtefällen gehören werden.

„Da die Länder offensichtlich beschlossen haben, dass sie auf eine Unterstützung des Bundes bei den gestiegenen Energiekosten für den ÖPNV verzichten können, müssen sie die 1,65 Mrd. Euro jetzt aus ihren Haushalten aufbringen, um die Verkehrsunternehmen zu unterstützen.“

bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard

Bund und Länder stellen zwar dauerhaft 3 Mrd. Euro für das Deutschlandticket zur Verfügung, allerdings ohne eine Zusage, bei höheren Kosten diese auch auszugleichen. Dabei ist schon heute absehbar, dass drei Milliarden nicht reichen werden. Alleine durch die monatliche Kündbarkeit des Tickets wird das Deutschlandticket deutlich teurer – ganz zu schweigen von Einführungs- und Umstellungskosten.

Quelle: bdo

Al-Wazir begrüßt Einigung zum Deutschland-Ticket

„In Hessen haben wir mit dem Schülerticket 2017 das Prinzip des über Tarif-, Stadt- und Kreisgrenzen hinaus gültigen Flatratetickets erstmals in Deutschland eingeführt. Wir haben gute Erfahrungen mit solchen Angeboten gemacht und sie Zug um Zug mit dem Landes- und dem Seniorenticket ausgeweitet. Dabei haben wir von Anfang an auf unser langfristiges Ziel eines günstigen, überall gültigen Tickets für jeden und jede hingearbeitet. Mit dem Deutschland-Ticket ist es jetzt erreicht, sogar mit noch größerem Geltungsbereich. Die momentan teuerste Monatskarte im Rhein-Main Verkehrsverbund RMV kostet 299 Euro. Damit kommt man bisher von Fulda nach Wiesbaden. in Zukunft gibt es für 49 Euro Busse und Bahnen in ganz Deutschland. Das ist ein großer Erfolg unserer hessischen Vision, die jetzt Realität wird.“

Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir

Als weiteren Erfolg der Bund-Länder-Konferenz vom Mittwoch bezeichnete der Minister die Einigung auf höhere Mittel für Busse und Bahnen und vor allem die stärkere jährliche Dynamisierung der sogenannten Regionalisierungsmittel. Al-Wazir kündigte an, in den Wochen bis zur nächsten Verkehrsministerkonferenz Ende November die Ausgestaltung des Deutschland-Tickets zu konkretisieren.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

 

Drei-Länder-Linie ist erfolgreich gestartet

Im vergangenen Dezember nahm die erste durchgehende S-Bahn-Linie zwischen der Schweiz, Österreich und Deutschland ihren Betrieb auf. Das Angebot erfreute sich in der ersten Sommersaison einer regen Nachfrage. Die beteiligten Kantone, Länder und Bahnunternehmen prüfen einen Ausbau des Angebots.

Am 12. Dezember 2021 verkehrte erstmals eine S-Bahn zwischen Romanshorn, Rorschach, Bregenz und Lindau-Reutin. Das neue grenzüberschreitende Angebot verkehrt auf Schweizer Seite als S7, auf österreichischem und deutschem Gebiet als Regional-Express (REX). Es verbindet die Städte und Zentren am südöstlichen Teil des Bodensees und verkehrt vorerst am Wochenende.

Die neue Linie ist erfolgreich gestartet. Die Züge der S7/RE verkehren pünktlich und zuverlässig. Das Angebot wird durch die Bahnunternehmen Thurbo AG und ÖBB Personenverkehr AG in Kooperation erbracht. Nach einem coronabedingt verhaltenen Start im Dezember 2021 liegt die Nachfrage nach der ersten Sommersaison über den Erwartungen. Die neue attraktive und schnelle Verbindung zwischen der Ostschweiz, Vorarlberg und Bayern findet bei den Reisenden guten Anklang. Die am besten nachgefragten Verbindungen werden durchschnittlich von 30 bis 60 Reisenden genutzt.

Die EuroCity-Züge Zürich–München verkehren seit Dezember 2020 mit verkürzten Fahrzeiten und im Zweistundentakt. Die neue grenzüberschreitende Linie S7/RE verkehrt in jenen Stunden, in denen der EuroCity nicht verkehrt. Die beiden Angebote ergänzen sich damit ideal. Insbesondere für Reisende zwischen Zürich, St. Gallen, Bregenz und Lindau verkürzen sich die Fahrzeiten deutlich und es ergeben sich bessere Takte. In Lindau-Reutin bestehen attraktive Anschlüsse ins Allgäu und Richtung München. Ab Dezember 2023 ist vorbehaltlich der Zustimmung des deutschen Infrastrukturbetreibers die touristisch wichtige Verlängerung bis Lindau-Insel vorgesehen.

Das neue Bahnangebot zwischen Rorschach und Lindau wird von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats Bayern den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, dem Land Vorarlberg, dem Österreichischen Klimaschutzministerium, dem Kanton St. Gallen, dem Kanton Thurgau, dem Kanton Graubünden und dem Schweizer Bundesamt für Verkehr mitfinanziert. Die Besteller und Aufgabenträger streben einen weiteren, schrittweisen Ausbau des Angebots an. Ziel sind zusätzliche Verbindungen von Montag bis Freitag für Pendler in der Bodenseeregion als attraktive und umweltfreundliche Alternative zum Auto. Entsprechende Prüfungen der Bahnen und Besteller laufen aktuell.

Quelle: Land Vorarlberg

70 emissionsfreie Busse für Wien

Bis 2025 kaufen die Wiener Linien 60 E-Busse und 10 Wasserstoff-Busse und errichten die dafür notwendige Infrastruktur. Als Bestbieter des mehrstufigen, europaweiten Ausschreibungsprozesses gingen EvoBus Austria und Solaris Austria hervor. EvoBus Austria liefert bis 2025 60 eCitaros, Solaris Austria 10 Wasserstoff-Busse des Typs „Urbino Hydrogen“. Beide sind 12 Meter lang und barrierefrei.

Für den Kauf der Busse sowie die Errichtung von Schnellladestationen werden 48 Mio. Euro investiert. Davon kommen rund 22 Mio. Euro aus dem Förderprogramm des Klimaschutzministeriums für „Emissionsfreie Busse und Infrastruktur“ (EBIN). Zudem investieren die Wiener Linien rund 40 Mio. Euro für die Errichtung des modernen E-Kompetenzzentrums in Siebenhirten.

Diverse Testfahrten haben gezeigt, dass sich Batteriebusse vor allem für eher flachere Gegenden mit entsprechenden Lademöglichkeiten eignen, während H2-Busse auch auf anspruchsvollen Strecken mit Steigungen eingesetzt werden können. Bis Ende 2025 stellen die Wiener Linien daher die Linien 17A, 57A, 61A, 61B, 64A, 64B, 70A sowie 71A und 71B auf E-Busse um. Auf der Linie 39A werden bis Ende 2024 zehn Wasserstoff-Busse unterwegs sein. Bei den Bussen handelt es sich um echte Nullemissionsfahrzeuge, also Batteriebusse ohne Dieselzusatzheizer. Alle Busse werden zudem mit einer CO2-Klimaanlage mit Wärmepumpe ausgestattet, die wesentlich klimaschonender als eine herkömmliche Bus-Klimaanlange ist.

Auf dem ehemaligen Busabstellplatz in Siebenhirten errichten die Wiener Linien bis Ende 2023 ein neues E-Kompetenzzentrum, das Platz für rund 50 E-Busse bietet. Die Busse werden dort geladen, gewartet und repariert. Bei der Planung des E-Kompetenzzentrums spielten sowohl die Klimaaktiv Kriterien als auch Energieeffizienz eine wichtige Rolle. So wird eine Photovoltaikanlage am Dach Strom liefern, die Abwärme der Ladegeräte wird für das Beheizen des Werkstättengebäudes genutzt.

Die Busgarage in der Spetterbrücke wird ebenfalls mit Ladeinfrastruktur ausgestattet, darüber hinaus entstehen drei Schnellladestationen entlang der Linien. Für die Energieversorgung der Ladestationen werden auch bestehende Unterwerke der Straßen- sowie U-Bahn genutzt. Die Wasserstoff-Busse werden im H2-Kompetenzzentrum der Garage Leopoldau betankt und gewartet.

Mit dem Kauf der 60 E- und 10 H2-Busse werden auch Wartungsverträge mit den Busfirmen abgeschlossen. Die Arbeiten werden durch die Wiener Linien durchgeführt, die Risiken der laufenden Instandhaltung gehen damit aber auf die Hersteller über. Das trägt dazu bei, dass die Gesamtkosten der Fahrzeuge für die Wiener Linien einfacher abzuschätzen sind.

Quelle: Wiener Linien