Mercedes-Benz eCitaro als Langstreckenläufer in Dänemark

Das dänische Busunternehmen Vikingbus hat 31 vollelektrisch angetriebene Mercedes-Benz eCitaro geordert. Sie werden künftig vorwiegend in der Gemeinde Køge eingesetzt, einer Hafenstadt südlich der dänischen Hauptstadt Kopenhagen im Osten der Insel Sjӕlland (deutsch: Seeland) gelegen. Der Einsatz ist höchst anspruchsvoll: Zum Linienverkehr zählen ebenfalls Fahrten in die nochmals weiter südlich gelegene Gemeinde Stevn. Aus dieser längsten Stadtbuslinie Dänemarks resultieren Einsätze von teils mehr als 500 Kilometer am Tag – für einen Stadtbus sehr selten, für einen E-Stadtbus bisher nahezu unmöglich. Die 31 eCitaro sind darauf bestens vorbereitet, im Mittelpunkt stehen dabei Batterien der neuesten Generation NMC3 mit hoher Energiedichte und einer Gesamtkapazität von 588 kWh. Die Inbetriebnahme der Stadtbusse ist für die Jahreswende 2023/2024 vorgesehen.

Vikingbus ist mit rund 450 Stadt-, Überland- und Reisebussen sowie 13 landesweiten Stützpunkten eines der führenden Busunternehmen in Dänemark. Der private Betrieb basiert auf einem Zusammen­schluss von 17 Unternehmen und ist komplett in dänischem Besitz. Er bietet eine Vielzahl von Verkehren und Dienstleistungen bis hin zu Krankentransporten in Dänemark und darüber hinaus an.

Ergänzend zum Auftrag über die 31 eCitaro hat Vikingbus mehrere Mercedes-Benz Intouro für den Einsatz als Schulbus in der Region Jütland geordert. Außerdem platzierte Vikingbus einen Auftrag über zehn Setra Luxusreisebusse des Typs S 517 HDH der neuen Generation. Auch die Inbetriebnahme von mehreren Intouro und Setra 517 HDH sind für 2023 vorgesehen.

Quelle: Daimler Truck

Neue Geschäftsführung startet bei den Wiener Linien

Mit November hat die neue Geschäftsführung der Wiener Linien mit Alexandra Reinagl, Petra Hums und Gudrun Senk ihre Arbeit aufgenommen. Die drei Frauen stehen nun an der Spitze einer der größten Arbeitgeberinnen der Stadt.

„Das umfangreiche und leistbare Öffi-Angebot der Wiener Linien ist einer der Gründe, warum Wien eine so lebenswerte Stadt ist. Es ist ein gewichtiges Zeichen, dass das Verkehrsunternehmen mit 8.700 Mitarbeiter*innen nun von drei erfahrenen Managerinnen geführt wird. Auf die weitere Zusammenarbeit mit der neuen Geschäftsführung freue ich mich sehr“

Stadtrat Peter Hanke

Alexandra Reinagl ist bereits seit elf Jahren in der Geschäftsführung des Unternehmens und übernimmt den Vorsitz der Geschäftsführung (CEO) sowie Betrieb, Markt & Kunde und Unternehmenskommunikation. Gudrun Senk war zuvor Prokuristin der Wien Energie und übernimmt die technische Geschäftsführung sowie das Bau- und Anlagenmanagement (CTO). Petra Hums, langjährige Wiener Linien-Managerin, ist bereits seit 1. Jänner 2022 Geschäftsführerin (CFO) und hat den Bereich Finanzen, Recht, Personal und IT inne.

„Vor uns liegen große Herausforderungen, um die Verkehrswende weiter voranzutreiben und als Unternehmen für noch mehr nachhaltige Mobilität in Wien zu sorgen. Dieser neuen Aufgabe stellen wir uns mit Freude, Weitblick und der notwendigen Portion Respekt. Wir sind bereit, als starkes Trio mit viel Expertise in den unterschiedlichsten Bereichen voll durchzustarten“

Geschäftsführerin Alexandra Reinagl

Die Wiener Linien sind mit rund 83 Kilometern U-Bahn-Strecke, 227 Kilometern Straßenbahnnetz und 880 Kilometern Buslinien das größte regionale Öffi-Netz Österreichs und sorgen dafür, dass jeden Tag knapp zwei Millionen Fahrgäste rasch, sicher und umweltfreundlich an ihr Ziel kommen.

Quelle: Wiener Linien

Bund und Länder einigen sich auf 49-Euro-Ticket

Das Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets steht – sein Name: Deutschlandticket. Nach langem Streit haben sich sich Bundeskanzler Scholz und die Länderchefs auf die Finanzierung verständigt, berichtet der Tagesspiegel.

Das Ticket wird digital erhältlich sein und deutschlandweit für den ÖPNV gelten. Das Ticket wird 49 € im Abo kosten, monatlich kündbar sein und soll schnellstmöglich eingeführt werden. Ob ein Start Anfang des Jahres 2023 klappt, ist aber offen. Der Preis könnte im Laufe der Zeit steigen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing bestätigte die Einigung und äußerte sich zufrieden: „Jetzt ist der Weg frei für die größte ÖPNV-Tarifreform in Deutschland. Noch nie war es für die Menschen in unserem Land so einfach, Bus und Bahn zu nutzen“, teilte der FDP-Politiker mit.

Die Einigung bei Finanzfragen sieht vor, dass Bund und Länder sich die Kosten für das 49-Euro-Ticket von insgesamt drei Milliarden Euro im Jahr teilen.

„Ich freue mich darüber, dass die Ministerpräsidentenkonferenz zusammen mit dem Bundeskanzler der einstimmigen Empfehlung der Verkehrsministerkonferenz gefolgt ist. Das Neun-Euro-Nachfolgeticket „Deutschlandticket“ ist eine echte Entlastung im Portemonnaie vieler Pendler. Auch die dringend notwendige Erhöhung der Regionalisierungsmittel ist ein erstes positives Signal. Ein kostengünstiges deutschlandweit gültiges Ticket hätte keinen finanziellen Entlastungseffekt für Menschen oder für die Verkehrswende und damit für das Klima, wenn die Länder künftig mangels Finanzmitteln Strecken schließen und Leistungen abbestellen müssten. Jetzt sind die Länder zumindest in der Lage, den Status quo aufrecht zu erhalten. Um über das Deutschlandticket und den öffentlichen Nahverkehr eine echte Verkehrswende herbeizuführen, die aus Klimaschutzgründen dringend notwendig ist, werden die Länder am Ball bleiben. Zusätzliche Regionalisierungsmittel müssen Bestandteil des Mobilitätspaktes sein, den Bund und Länder 2024 gemeinsam schließen wollen.“

Dr. Maike Schaefer, Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz

Quellen: Tagesspiegel, BMDV, Verkehrsministerkonferenz

Investition der Stadt Posen in Wasserstoffbusse

Das städtische Verkehrsunternehmen MPK Poznań entschied sich für die Anschaffung von 25 wasserstoffbetriebenen Busse Solaris Urbino 12 hydrogen. Ausgeschrieben wurden 15 Fahrzeuge, doch das Verkehrsunternehmen nahm sein Recht in Anspruch, den Auftrag um weitere 10 Busse zu erweitern. Die ultramodernen, emissionsfreien Wasserstoffeinheiten verstärken die MPK-Flotte bereits in der zweiten Hälfte 2023. Das ist bisher der größte Auftrag über Wasserstoffbusse von Solaris. Die Investition wird über das Programm „Grüner ÖPNV“ des Landesfonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft (NFOŚiGW) kofinanziert.

Im MPK-Fuhrpark fahren bereits 58 Solaris-Elektrobusse, die fast 20% der gesamten Flotte ausmachen. 25 Urbino 12 hydrogen verstärken die Posener Busflotte in der zweiten Hälfte 2023.

„Wir setzen große Erwartungen in diese Fahrzeuge und ich bin überzeugt, dass sie ihre Aufgabe erfolgreich erfüllen werden. Diese Anschaffung bringt uns auch der Erfüllung der vorgeschriebenen Standards im Bereich der E-Mobilität näher. 2028 sollen 30% unserer Busflotte emissionsfrei sein. Derzeit sind es 18% und nach der Auslieferung der Wasserstoff-Fahrzeuge werden es ca. 25% sein. Zugleich mit der Auslieferung der emissionsfreien Fahrzeuge werden nämlich Fahrzeuge mit den niedrigsten Emissionsnormen aus dem Liniendienst zurückgenommen“, so Krzysztof Dostatni, Vorstandsvorsitzender von MPK Poznań.

In der Praxis kann der vollgetankte Bus mindestens 350 km zurücklegen, und die Betankung dauert, je nach der Infrastruktur, ca. 10 Minuten. Die Betankung wird an einer Wasserstoff-Tankstelle in der Straße Warszawska in Posen stattfinden.

In den 12-Meter-Bussen werden ultramoderne Brennstoffzellenmodule mit einer Leistung von 70 kW verbaut, die den Wasserstoff aus fünf Tanks mit einem Gesamtvolumen von 1560 l beziehen werden. Die Komponenten des Wasserstoffsystems werden die höchsten auf dem Markt verfügbaren Sicherheitssysteme besitzen. Die Solaris-Wasserstoffbusse werden auch über eine relativ kleine Solaris High Power-Traktionsbatterie verfügen, die die Brennstoffzelle bei Strombedarfsspitzen unterstützen soll. Als Antrieb wird ein elektrischer Zentralmotor dienen.

Quelle: Solaris

DUH begrüßt drastische Verschärfung der Grenzwerte für Feinstaub und NO2

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission auf Verschärfung der Grenzwerte für Feinstaub und das Dieselabgasgift NO2 in dem vorgelegten Entwurf zur Überarbeitung der Europäischen Luftqualitätsrichtlinie. Ein wichtiger Punkt ist der zukünftig vorgesehene rechtliche Zugang aller betroffenen Menschen zu Schadensersatz, wenn die Luftgrenzwerte nicht eingehalten werden.

Allerdings muss der Entwurf nun im Rahmen der Konsultationen mit Blick auf das Datum des Inkrafttretens und die Grenzwertbestimmung nachgeschärft werden. Die DUH fordert die für Luftreinhaltung zuständige Bundesumweltministerin Steffi Lemke sowie die Mitglieder des Europaparlaments dazu auf, sicherzustellen, dass die Grenzwerte für die Konzentration aller problematischen Luftschadstoffe vollständig und bereits ab 2025, nicht erst ab 2030, an die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angepasst werden.

Nur so lassen sich die jährlich rund 53.800 vorzeitigen Todesfälle aufgrund der Luftverschmutzung mit Feinstaub, 6.000 durch das Dieselabgasgift NO2 und 3.350 durch Ozon allein in Deutschland deutlich verringern. Derzeit schlägt die Kommission für Feinstaub (PM2,5) einen Grenzwert im Jahresmittel von 10 µg/m3 (WHO Empfehlung: 5µg/m3) und für Stickstoffdioxid (NO2) ein Jahresmittelwert von 20 µg/m3 (WHO Empfehlung: 10 mg/m3) vor.

Bei den früheren Verschärfungen der Luftreinhalterichtlinie zu Feinstaub im Jahr 2005 und dem Dieselabgasgift NO2 im Jahr 2010 haben Bundes- wie Landesregierungen die Grenzwerteinhaltung aus Rücksichtnahme auf die Autokonzerne ignoriert. Die DUH musste daher im Rahmen ihrer Kampagne „Saubere Luft“ die 70 Umweltzonen für die Einhaltung der Feinstaubwerte zum Teil gerichtlich durchsetzen. Seit 2011 kämpft sie in 40 weiteren Gerichtsverfahren für die Einhaltung der aktuellen Grenzwerte für das Dieselabgasgift NO2.

Dass europaweit jährlich immer noch 300.000 Menschen vorzeitig wegen Luftschadstoffen sterben, macht deutlich, dass die Verschärfung der Grenzwerte schnellstmöglich erfolgen muss.

Die nun auch von der EU-Kommission im Grundsatz bestätigte Notwendigkeit einer drastischen Verschärfung der Luftqualitätsgrenzwerte ist Voraussetzung, um die zuständige Politik zu wirksamen Maßnahmen für wirklich „Saubere Luft“ zu bewegen. Dazu zählt eine konsequente Verkehrswende in unseren Städten mit der Aussperrung aller Fahrzeuge, die im realen Fahrbetrieb die aktuellen Abgasgrenzwerte nicht einhalten. Darüber hinaus muss die Zahl der Pkws halbiert und die Infrastruktur für Bahn, Bus und Tram sowie Fahrradverkehr drastisch ausgebaut werden.

Quelle: DUH

KVB muss vorübergehend eine Stadtbahn-Baureihe aus dem Betrieb nehmen

Die KVB muss vom morgigen Donnerstag an vorübergehend die HochflurStadtbahnen der Baureihe 2300 aus dem Betrieb nehmen. Anlass ist die Mitteilung einer Zulieferfirma, dass bei einem von ihr in den Fahrzeugen eingebauten Bauteil (Fahrmotorumrichter) dringend eine neue Software aufgespielt werden müsse. Bei einem weiteren Einsatz der Fahrzeuge mit der derzeit laufenden Software könne eine Brandgefahr an den Fahrzeugen nicht ausgeschlossen werden. Die KVB hat insgesamt 33 Stadtbahnen dieses Typs im Bestand, am Mittwoch waren 26 davon im Einsatz.

„Wir bedauern es sehr, dass wir gezwungen sind, eine solche Maßnahme zu ergreifen“, so KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. „Aber die Sicherheit hat für uns absolute Priorität.“ Nach dem Brand an einer Stadtbahn dieser Serie an der U-Bahnhaltestelle Ebertplatz am 8. Oktober wurden alle Fahrzeuge gemeinsam mit der Zulieferfirma einer Sonderuntersuchung unterzogen. Dabei gab es keinerlei Auffälligkeiten. Die gutachterliche Untersuchung zur Brandursache ist allerdings noch nicht abgeschlossen.

Nachdem am Mittwochmorgen das Schreiben der Zulieferfirma mit dem Hinweis auf eine mögliche Brandgefahr einging, hat sich die KVB nach Rücksprache mit der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) bei der Bezirksregierung Düsseldorf entschlossen, die Fahrzeuge ab Donnerstag aus dem Betrieb zu nehmen. Die Nachrüstung der Fahrzeuge mit der neuen Software, die noch von der TAB freigegeben werden muss, wird schnellstens vorangebracht. Anschließend muss jedes Fahrzeug auch noch einer Bremsprüfung unterzogen werden.

Da die Bahnen in dieser Zeit nicht für den Fahrbetrieb zur Verfügung stehen, muss das Verkehrsangebot angepasst werden. „Wir wollen unseren Fahrgästen eine möglichst klare und nachvollziehbare Regelung anbieten, auf die sie sich verlassen können“, so Haaks. Daher werden vom Betriebsbeginn am morgigen Donnerstag auf den Stadtbahn–Linien 3, 5 und 13 statt Doppelzügen nur Einzelbahnen unterwegs sein. „Wir sind uns bewusst, dass auch diese Lösung für viele Fahrgäste Unannehmlichkeiten mit sich bringt. Aber es ist leider die beste aller möglichen Alternativen.“

Aller Voraussicht nach wird diese Regelung mindestens bis zum 5. November beibehalten werden. Die KVB wird über alle ihre Kommunikationskanäle über die neuen Betriebsregelungen informieren.

Quelle: KVB

Jelbi jetzt auch in Buch

Am heutigen Mittwoch, den 26. Oktober 2022, geht in Buch das insgesamt vierte Jelbi-Netz in Berlin an den Start. Damit bringt Jelbi mehr Flexibilität in den Mobilitätsalltag des Pankower Ortsteils und verbindet die Wohngebiete und den Campus Buch mit dem S-Bahnhof.

Das Netz in Buch beinhaltet drei Jelbi-Stationen. Die Station auf dem Campus Buch/Lindenberger Weg geht heute gemeinsam mit den Jelbi-Punkten an den Start. Die beiden anderen am S-Bahnhof Buch/Moorwiese und auf dem Campus Buch/Robert-Rössle-Straße folgen bereits im November. Jeweils einen Jelbi-Punkt findet man am S-Bahnhof Buch/P+R-Parkplatz und an der Karower Chaussee im Wohngebiet. Abgerundet wird das Ganze mit weiteren fünf Jelbi-Punkten auf dem Campus Buch.

Zahlreiche Sharing-Angebote werden damit nach Buch gebracht und können bequem über die Jelbi-App gebucht werden: E-Bikes von Lime und Tier, E-Scooter von Lime, Tier und Voi sowie stationäres E-Carsharing von Mobileee. Auch flexibles Carsharing für „One-Way-Fahrten“ von Miles und Sixt Share sind vor Ort buchbar.

Auch in Buch hat Jelbi das Ziel, das „wilde Parken“ zu reduzieren. Dafür werden auch dort digitale Parkverbotszonen in den Buchungs-Apps eingerichtet: am S-Bahnhof Buch und auf dem Campus Buch. Daher können die Mieten nur an den dafür ausgewiesenen Flächen beendet werden. Sollte aber trotzdem mal ein Zweirad vom Weg abkommen, können die Nutzer dies einfach über die Meldeseite www.jelbi.de/melden durchgeben.

Nach dem Charité Campus Mitte und dem Charité Campus Benjamin Franklin ist nun auch der Gesundheitsstandort Berlin-Buch an das Jelbi-Netz angeschlossen. Das Netz in Buch konnte unter anderem dank der Finanzierung durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verkehr und Klimaschutz und der Genehmigung des Straßen- und Grünflächenamt Pankow realisiert werden.

Jelbi ist die Mobilitätsplattform der Berliner Verkehrsbetriebe. Sie bietet die ganze Palette geteilter Mobilität – von Bus und Bahn über Mieträder, E-Mopeds und E-Scooter bis zu Autos und Taxis. Rund 70.000 Fahrzeuge dieser Mobilitätsformen sind über die App buch- und nutzbar. Das alles nur mit einer einzigen Registrierung. Das macht Jelbi zu DER Mobilitäts-App für alle Fälle in Berlin.

Alle weiteren Informationen zum neuen Jelbi-Netz unter www.jelbi.de/buch

Quelle: BVG

Mehr als 200.000 Stück verkauft: Klimaticket feiert ersten Geburtstag

Seit einem Jahr können alle Menschen in Österreich so einfach und günstig „Öffi-Fahren“, wie nie zuvor. Das erfolgreiche Klimaticket markiert einen Meilenstein auf dem Weg zu leistbarer, nachhaltiger und moderner Mobilität. Seit dem Start am 26. Oktober 2021 haben sich mehr als 200.000 Menschen für das KlimaTicket entschieden. Damit wurden die Erwartungen bei weitem übertroffen: Vertriebsstatistiken der Verkehrsunternehmen waren von rund 110.000 Kunden ausgegangen.

Verkaufte Tickets nach Bundesländern

  • Wien 63.000
  • Niederösterreich 51.000
  • Oberösterreich 33.000
  • Steiermark 14.000
  • Tirol 12.000
  • Salzburg 11.000
  • Kärnten 7.000
  • Burgenland 6.000
  • Vorarlberg 5.000
  • Ausland 1.000

Der große Erfolg dieses Angebots zeigt, dass die Menschen in Österreich bereit sind, auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen. Das lohnt sich nicht nur für den Klimaschutz: Gerade in Zeiten hoher Spritreise bieten „Öffis“ auch eine kostensparende Alternative. In einer Zeit, in der Russland Gaslieferungen als politisches Druckmittel einsetzt, die Menschen unter der Teuerung leiden und die Klimakrise weiter voranschreitet, sind leistbare öffentliche Verkehrsmittel besonders wichtig.

Mit dem österreichweiten KlimaTicket können die Menschen für 1.095 Euro im Jahr österreichweit alle Öffis nutzen. Wer sich seit 1. Juli 2022 für das österreichweite KlimaTicket entscheidet, bekommt außerdem zusätzlich ein 13. KlimaMonat geschenkt. Die Aktion gilt bei Neukauf des österreichweiten KlimaTickets bis Ende des Jahres. Wer bereits eines hat, bekommt bei Verlängerung bis zum 30. Juni 2023 ebenfalls ein KlimaMonat geschenkt.

Zusätzlich senkt der Verkehrsverbund Ost-Region (VOR) ab November die Preise für regionale Klimatickets um bis zu zehn Prozent. Das Klimaschutzministerium (BMK) stellt dafür weitere 80 Millionen Euro zur Verfügung – zusätzlich zu den 100 Millionen Euro im Jahr für die fortlaufende Finanzierung der KlimaTickets in den Bundesländern. Mit dem VOR KlimaTicket MetropolRegion sind die Menschen nun für nur 860 Euro (statt bisher 915) in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland unterwegs, Senior:innen zahlen 607 Euro. Auch das regionale KlimaTicket für Niederösterreich und das Burgenland ist künftig mit 495 Euro (statt bisher 550) noch attraktiver.

Quelle: BMK

ÖV42: Mit Daten und Hackathons die Mobilität verändern

Zur Arbeit, in die Schule oder in der Freizeit: Die Schweizer Bevölkerung ist gerne unterwegs. Rund 21 Prozent des Gesamtverkehrs decken die Angebote des öffentlichen Verkehrs ab. Rund 60 Prozent aller Fahrten werden weiterhin mit dem Auto zurückgelegt. Trotz Angebotsausbau und Investitionen in die Infrastruktur stagniert der Anteil des öffentlichen Verkehrs am Gesamtverkehrsaufkommen – der sogenannte Modalsplit – in den vergangenen 15 Jahren. Bis 2050 soll die Verkehrsleistung gemäß Schätzungen des Bundes um 11 Prozent zunehmen, der Modalsplit des öV würde sich in dieser Zeit jedoch nur auf 24 Prozent erhöhen. Zu wenig, um die Klimaziele des Bundes zu erreichen.

Mit dem Projekt ÖV42 wollen die BLS, die Schweizerische Südostbahn AG (SOB), die PostAuto AG, der Kanton St. Gallen und die in Trogen (AR) ansässige Klima-Genossenschaft 42hacks rasch und unkonventionell Ideen entwickeln und testen, um mehr Menschen von der Straße auf die Schiene zu bringen. Geprüft wird die Verkehrsverlagerung mit mehreren kurzfristigen und lokal beschränkten Pilotversuchen. ÖV42 ist eine Anspielung auf die Vision, den öV-Anteil am Modalsplit zu verdoppeln.

«Wir orientieren uns beim Projekt ÖV42 nicht am bestehenden Nutzerverhalten von öV-Kunden, sondern fokussieren uns auf das Mobilitätsverhalten der Nichtkunden. Dieser datenbasierte und unkonventionelle Ansatz ist eine große Chance, dank innovativem Handwerk und gebündelten Kräften den Modalsplit zu verändern», sagt der St. Galler Volkswirtschaftsdirektor Beat Tinner. Der Kanton St. Gallen unterstützt das Projekt ebenso wie die übrigen Partner finanziell. Die Initialkosten betragen gesamthaft rund 750.000 Franken.

«Unser Ziel ist es, langfristig zu beweisen, dass es neue Wege braucht, um nachhaltigere Mobilitätsformen mit weniger CO2-Ausstoss zu finden und neue Kundinnen und Kunden für den ÖV zu gewinnen», sagt Marc Stoffel, Mitgründer von 42hacks.

Die drei Kernelemente des Projektes sind

  • Künstliche Intelligenz: Mithilfe von anonymisierten Mobilfunkdaten sowie einer künstlichen Intelligenz werden im Projekt ÖV42 Verkehrsmuster analysiert und unterschiedliche Zusammenhänge zur öV- respektive Auto-Nutzung zusammengetragen. Dies erlaubt unter anderem das Verkehrsverhalten von Automobilisten besser zu verstehen. Diese stellen einen der elementaren Schlüssel zur Modalsplit-Optimierung dar.
  • Hackathons: Mit sogenannten «Hackathons» – die Wortschöpfung aus «Hack» und «Marathon» umschreibt Anlässe, an denen unter Zeitdruck Konzepte, Lösungen oder Tools entwickelt werden – gehen gemischte Teams der Frage auf den Grund, wie sich der Modalsplit zugunsten des öV erhöhen lässt.
  • Pilotversuche: Aus den Erkenntnissen der Datenanalyse und der Hackathons entwickeln BLS, SOB und PostAuto gemeinsam regionale Pilotversuche. Sind diese mit minimalem Mitteleinsatz durchgeführten Versuche erfolgreich, können diese an anderen Orten wiederholt und erweitert werden.

Quelle: BLS

Arne Petersen ist neuer Geschäftsführer der GB infraVelo GmbH

Seit dem 17. Oktober 2022 ist Arne Petersen Geschäftsführer bei GB infraVelo GmbH. Petersen (50) verantwortet damit den weiteren Aufbau von infraVelo sowie die Entwicklung, Planung und den Bau von Radinfrastrukturvorhaben für das Land Berlin und seine Bezirke. Er ist Nachfolger von Katja Krause, die nach fünfjähriger Tätigkeit infraVelo verlassen hat und sich neuen Herausforderungen widmen wird.

Zuletzt war Petersen bei den Stadtwerken München als Leiter Verkehrsinfrastruktur für deren Planung, Instandhaltung, Reinvestition und Neubau zuständig. Die Entwicklung und Umsetzung von ganzheitlichen Lösungen für alle Mobilitätsformen und die Berücksichtigung der vielfältigen Interessen der Stadtgesellschaft waren für ihn dabei zentrale Anliegen. Petersen sieht dies auch als wichtigen Anspruch bei infraVelo und erklärt: „Ich freue mich sehr, die Mobilitätswende in Berlin mitgestalten zu dürfen und ganz besonders die Radinfrastruktur sichtbar zu verbessern. Das vertrauensvolle Abwägen der Interessen aller Mobilitätsteilnehmer*innen sehe ich als wichtige Aufgabe.“

Petersen studierte an der Leibniz Universität in Hannover Bauingenieurwesen mit Schwerpunkt Verkehr und war zunächst als Projekt- und Büroleiter in einem Ingenieurbüro für Gleis- und Straßenplanung tätig. 2003 wechselte er zu den Stadtwerken München und verantwortete dort verschiedene Positionen im Bereich der Tram- und U-Bahninfrastruktur mit der Realisierung mehrerer Aus- und Neubauprojekte.

Quelle: Land Berlin