Förderaufruf für „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“ gestartet

Der erste Förderaufruf der Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“ ist gestartet. 55 Millionen Euro stehen dafür zur Verfügung. Bis zum 21. Oktober 2022 können Projektvorschläge bei der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) eingereicht werden.

„Mit unserem Gesetz zum autonomen Fahren können autonome Fahrzeuge Level 4 regulär im Straßenverkehr unterwegs sein. Das ist weltweit einmalig. Mit unserer Förderung setzen wir jetzt konkrete Impulse, damit diese Möglichkeiten genutzt und weiterentwickelt werden. Damit unterstützen wir den technologischen Fortschritt der Wirtschaft. Zudem wollen wir so die Akzeptanz bei den Bürgerinnen und Bürgern erhöhen. Das autonome Fahren wird in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen, auch mit Blick auf ein klimafreundliches Mobilitätssystem.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr

Mit der neuen Förderrichtlinie „Autonomes und vernetztes Fahren in öffentlichen Verkehren“ werden anwendungsorientierte Forschungsvor-haben im Bereich des autonomen und vernetzten Fahrens im Straßen-verkehr, einschließlich der Berücksichtigung von Schnittstellen zu anderen Verkehrsträgern gefördert.

Ziel der Förderung ist, dass Lösungen zum Regelbetrieb autonomer Fahr-zeuge entwickelt werden, die für den Einsatz im öffentlichen Verkehr in Deutschland geeignet sind. Die Projekte sollen zur Steigerung der Verkehrssicherheit, zu einer effizienten und emissionsreduzierten Mobilität sowie zur gesellschaftlichen Teilhabe und Akzeptanz des autonomen und vernetzten Fahrens beitragen. Die Vernetzung von barrierefreien, auto-nomen Fahrzeugen mit anderen Verkehrsträgern soll insbesondere durch barrierefrei nutzbare Anwendungen sichergestellt werden. Damit soll die Teilhabe aller an multimodaler Mobilität ermöglicht werden.

Zur Unterstützung der Etablierung des Regelbetriebs autonomer Mobilität wird mit der Förderung insbesondere das Ziel verfolgt, dass nach Abschluss der Projektförderung autonome Fahrzeuge der SAE Kategorisierung Level 4 durch Verkehrsunternehmen oder Mobilitätsanbieter dauerhaft im Linienverkehr oder als nachfrageorientiertes Angebot und auf eigene Kosten betrieben werden.

Die Förderrichtlinie und der Förderaufruf können hier heruntergeladen werden.

Quelle: BMDV

InnoTrans kehrt eindrucksvoll zurück

Die gesamte Welt der Verkehrstechnik und Mobilität traf sich vom 20 bis 23.09.2022 auf der Weltleitmesse InnoTrans in Berlin. Nach vier Jahren fand die Messe zum 13. Mal wieder auf dem Berliner Messegelände statt und verzeichnete eine ähnlich große Nachfrage wie ihre Vorgänger. Zahlreiche Besucher, hohe Internationalität und viele Geschäftsabschlüsse kennzeichnen die InnoTrans ebenso wie die breite Marktabdeckung und hohe Innovationsdichte. Mit 250 Weltpremieren präsentierten die Aussteller so viele Neuheiten wie noch nie zuvor. Auf dem Gleis- und Freigelände erwarteten die Fachbesucher 128 Fahrzeuge und Exponate.

Rund 140.000 Besucher aus über 131 Ländern kamen auf die Weltleitmesse. 2.834 Aussteller aus 56 Ländern waren vertreten. Auf dem Berliner Messegelände zeigten sie die gesamte Produkt- und Service-Vielfalt der Mobilitätsbranche.

Bei der diesjährigen InnoTrans ist der Anteil von Erstbesuchern mit 56 Prozent besonders hoch. Insgesamt kommen 57,3 Prozent der Besucher aus dem Ausland. Die hohe Quote bestätigt den Status der InnoTrans als Weltleitmesse. Die Fachbesucher interessieren sich vor allem für Schienenverkehrstechnik, Schienenverkehr-Infrastruktur sowie das 3,5 Kilometer umfassende Gleis- und Freigelände. Danach folgt bereits der neue Ausstellungsbereich Mobility+, eine Plattform für Dienstleistungen und Produkte rund um die ergänzende Mobilität zum ÖPNV.

„Die Zukunft der Eisenbahn können wir nur gemeinsam mit starken Partnern gestalten. Deshalb ist der Austausch innerhalb der Branche auf der InnoTrans so wichtig. Für uns als DB war die InnoTrans 2022 ein voller Erfolg.“

Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn


„Die InnoTrans 2022 war eine fulminante Messe. Obwohl chinesische Aussteller weniger präsent waren als vor vier Jahren und russische überhaupt nicht, waren genauso viele Teilnehmer da wie 2018 – und es wurden sogar noch mehr hochwertige Geschäftskontakte geknüpft, und das bis zum Schlusstag. Das versprüht Optimismus für die kommenden zwei Jahre. Gleichzeitig ist eine dunkle Wolke über der Branche aufgezogen. Die Energiekrise, die Rohstoffpreise und die exorbitanten Energiekosten machen unseren Unternehmen schwer zu schaffen. Hier muss die Politik schnell und frei von Dogmen handeln. Tut sie nichts, werden Unternehmen aufgeben müssen oder abwandern.“

Axel Schuppe, Hauptgeschäftsführer Verband der Bahnindustrie (VDB)

„Die InnoTrans 2022 war geprägt von einer großen Zuversicht und Freude an Innovationen – und das trotz der aktuell schwierigen politischen und wirtschaftlichen Lage. In der Eisenbahnbranche denken wir immer strategisch und werfen wir den langen Blick nach vorne. Deshalb gibt uns ein Programm wie „Fit for 55“ der Europäischen Union Rückenwind: Wir wissen, dass wir dazu einen starken Beitrag liefern können. Die Innovationen und Themen, die auf der InnoTrans 2022 im Vordergrund standen, zeigen, dass wir hier tatsächlich gemeinsam die Zukunft gestalten. Umso wichtiger war es nach vier Jahren, sich wieder zu treffen und die Produkte vor Ort sehen zu können.“

Martin Schmitz, Geschäftsführer Technik, Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Quelle: Messe Berlin

Rolls-Royce gibt mtu-Bahnmotoren für nachhaltige Kraftstoffe frei

Rolls-Royce setzt mit der Freigabe seiner mtu-Bahn-Motoren für den Einsatz mit nachhaltigen Kraftstoffen ein wichtiges Zeichen für einen noch klimafreundlicheren Schienenverkehr. Mit synthetischen Diesel-Kraftstoffen der Norm EN15940 können CO2-Emissionen um bis zu 100 Prozent gegenüber fossilem Diesel gesenkt werden: Der bereits heute verfügbare Biokraftstoff Hydrotreated Vegetable Oil (HVO) senkt den CO2-Ausstoß bilanziell um bis zu 90 Prozent. Wenn die Kraftstoffe mithilfe von erneuerbaren Energien auf Basis von Wasserstoff hergestellt werden (sogenannter PtX-Prozess), können vorhandene Schienenfahrzeuge sogar gänzlich CO2-neutral betrieben werden.

Die mtu-Motoren der Baureihen 1800, die in mtu PowerPacks zum Einsatz kommen, sowie 1300 und 1500 (für Lokomotiven und Schienensonderfahrzeuge) sind bereits für die Verwendung mit synthetischen Kraftstoffen wie HVO freigegeben. Die Baureihe 1600 und verschiedene Baumuster der Baureihe 4000 werden in naher Zukunft folgen.

Eine nachhaltige Freigabe der Motoren für die klimafreundlichen Kraftstoffe setzt eine Reihe von Tests und Erprobungen voraus. Dafür hat Rolls-Royce starke Partner gefunden: DB Cargo und RDC Autozug Sylt haben mtu-Motoren der Baureihe 4000 mit HVO in ihren Lokomotiven getestet beziehungsweise tun dies aktuell.

„HVO erlaubt es unseren Kunden, mit vorhandenen Fahrzeugen und Motoren ihren Treibhausgas-Ausstoß signifikant zu verringern und schon heute einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Auch Emissionen von Ruß und Stickoxid werden deutlich verringert – ohne dass Veränderungen an Antrieb oder Infrastruktur vorgenommen werden müssen. Es wurden keine signifikanten Leistungsveränderungen festgestellt, Verfügbarkeit und Lebensdauer unserer Motoren bleiben unverändert, das ist für unsere Kunden hochattraktiv.“

Jürgen Blassmann, Director Rail Business beim Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems

Für HVO können als Basismaterial Abfälle von pflanzlichen und tierischen Fetten und gebrauchte Pflanzenöle verwendet werden, die mittels katalytischer Reaktion unter Zugabe von Wasserstoff in Kohlenwasserstoffe umgewandelt werden. Durch diesen Prozess werden die Fette und Pflanzenöle in ihren Eigenschaften an Dieselkraftstoff angepasst und können ihn als Beimischung ergänzen oder vollständig ersetzen. Da HVO-Kraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen produziert wird, entstehen durch seine Verbrennung nur etwa so viele Treibhausgase, wie beim Wachstum der Biomasse durch die Pflanzen aufgenommen wurde. Dank der Herstellung aus Rest- und Abfallstoffen besteht keine Konkurrenzsituation zur Nahrungsmittelproduktion.

Quelle: Rolls-Royce

Ideenzug zeigt Zukunft des Regionalverkehrs

Noch steht der Ideenzug Südostbayernbahn der Deutschen Bahn auf der weltgrößten Bahntechnikmesse in Berlin, der InnoTrans. Doch ab März 2023 kommt der visionäre Wagen nach Bayern. Verkehrsminister Christian Bernreiter hat gemeinsam mit Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG, und Thomas Prechtl, Geschäftsführer der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), schon einmal einen Blick hineingeworfen: „Der Ideenzug gewährt uns einen Blick in die Zukunft des Reisens. Der Freistaat hat die Entwicklung mit rund 1,5 Millionen Euro gefördert und ich freue mich, dass Bayerns Fahrgäste den Ideenzug bald schon im täglichen Betrieb erleben werden“, so der Minister. 

Der Ideenzug ist ein gemeinschaftliches Projekt der Bayerischen Eisenbahngesellschaft, der DB-Tochter Südostbayernbahn (SOB) sowie des Designbüros Neomind. Auf der InnoTrans wurde er erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Er vereint neben vielen weiteren Besonderheiten vier Module, die sich an den unterschiedlichen Bedürfnissen der Reisenden ausrichten: ein Büro, um in Ruhe zu arbeiten, einen Stammtisch, um gemütlich zusammenzukommen, ein Familienmodul zur großzügigen Entspannung und das Modul „Neues Sitzen“ mit besonders ergonomischen Sitzgelegenheiten.

Fahren wird der Ideenzug auf einer der meistfrequentierten Nahverkehrsstrecken im Freistaat: zwischen Mühldorf am Inn und München. Zum 3. März 2023 soll er den täglichen Betrieb aufnehmen. 

Evelyn Palla, Vorständin Regionalverkehr Deutsche Bahn AG: „Im Ideenzug Südostbayernbahn erleben unsere Fahrgäste in Bayern bald als Erste den Regionalverkehr der Zukunft. Ob Drehsessel für mehr Privatsphäre oder Live-Informationen zur Auslastung des Zuges auf Displays: Wir sorgen für mehr Komfort und mehr Qualität. Damit wollen wir möglichst viele Menschen überzeugen, vom Auto in den klimafreundlichen öffentlichen Nahverkehr umzusteigen – besonders Pendlerinnen und Pendler im ländlichen Raum, die ihre Zeit an Bord individuell gestalten können.“

„Das Projekt Ideenzug ist eine starke Teamleistung, in der das Herzblut vieler Partner steckt. Dahinter steht eine gemeinsame Vision: Um die Verkehrswende zu schaffen, müssen wir die Fahrgäste davon überzeugen, dass die Bahn ein attraktives Verkehrsmittel ist. Dazu benötigen wir nicht zuletzt innovative Fahrzeuge und neue Servicekonzepte. Der Ideenzug ist gewissermaßen unser rollendes Testlabor und stellt sich ab März kommenden Jahres dem Realitätscheck“, so Thomas Prechtl, Sprecher der Geschäftsführung der BEG.

Quelle: DB

SKF auf der Innotrans: Fahrmotorlagereinheiten für den Zug der Zukunft

Für den „Next Generation Train“ – kurz NGT – entwickelt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) derzeit ein neues Triebwagenkonzept, das Zuggeschwindigkeiten bis 400 Stundenkilometer ermöglichen soll. Im technisch anspruchsvollen Fahrwerk, das zurzeit auf der Mobilitätsmesse InnoTrans (20. bis 23. September 2022, Berlin) vorgestellt wird, stecken eigens entwickelte SKF-Fahrmotorlagereinheiten.

Mit dem in Entwicklung befindlichen doppelstöckigen Triebwagenzug, bei dem jeder Wagen einzeln fahrfähig ist, können künftig Hochgeschwindigkeitshauptstrecken bedient werden. Das Konzept ist energiesparend und auf lange Nutzungszeiten ausgelegt. Der „Zug der Zukunft“ ist schneller, sicherer und komfortabler. Damit die Fläche auch im unteren Stockwerk der Triebwägen voll genutzt werden kann, musste eine Lösung für das normalerweise aus achsgetriebenen Radsätzen bestehende Fahrwerk gefunden werden. Denn über der Achse „stört“ üblicherweise ein Radkasten, der in den Innenraum ragt.

Das DLR setzt hier auf ein strukturoptimiertes Fahrwerk mit Einzelradaufhängung, das mit mechatronischer Spurführung und Direktantrieb an der Radaußenseite ausgestattet ist. Zwischen den Einzelrädern gibt es keine Achse, weshalb der Fußraum des unteren Waggonstockwerks plan weitergeführt werden kann. Während zwei achsgetriebene Räder naturgemäß gleichschnell laufen müssen und deshalb rein mechanisch die Spur halten, müssen die einzelgetriebenen Räder über eine Steuerungstechnik synchronisiert werden.

SKF hat für diese Fahrwerke neue Fahrmotorlagereinheiten hergestellt, die abgedichtet und wartungsfrei sind. Dies geschah im engen Austausch zwischen SKF und dem DLR. Die ersten Exemplare finden sich in dem auf der InnoTrans ausgestellten Fahrwerks-Prototypen, dessen Last- und Laufverhalten in einem eigens entwickelten Forschungsprüfstand des DLR getestet wird.

Stefan Gladeck, Director EMEA Railway, ist überzeugt, dass die neue Technik nach einer zwei- bis dreijährigen Prüfphase einsatzbereit ist und auf großes Interesse stoßen wird. „Die doppelstöckigen Triebwägen machen die Zugplanung flexibler, sind schneller unterwegs und können mehr Menschen befördern“, so Gladeck. „Mehr Kapazitäten im Schienenverkehr zu schaffen ist elementar und braucht Innovation – SKF ist mit seinen auf die neue Technik ausgelegten Fahrmotorlagereinheiten von Anfang an mit an Bord.“

Neben der Fahrmotorlagereinheit für den Next Generation Train im Prüfstand des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt präsentiert SKF auf der InnoTrans weitere Railway-Neuheiten. Der Fokus der jüngsten Entwicklungen liegt im Bereich Leistungssteigerung und Nachhaltigkeit, auch im Güterverkehr. Den Ausstellungsstand von SKF finden Sie in Halle 22b (Stand 670).

Quelle: SKF

Neuer Wasserstoffbus Škoda H’CITY

Škoda Group bringt den neuen wasserstoffbetriebenen Bus Škoda H’CITY 12 auf den Markt. Der Wasserstoffbus hatte seine Premiere auf der InnoTrans in Berlin.

“Das Busportfolio der Škoda Group umfasst eine breite Palette von Antriebsarten, so dass wir für nahezu jede Anforderung eine Lösung anbieten können. Die jüngsten Trends zeigen, dass die Kunden umweltfreundliche Fahrzeuge fordern, die das Leben der Menschen so wenig wie möglich beeinträchtigen. Deshalb kommen wir mit einer neuen Lösung, die den Städten eine interessante Möglichkeit bietet”, sagt Tanya Altmann, President Bus Mobility der Škoda Group. “Der Škoda H’CITY 12 ist ein völlig emissionsfreies Fahrzeug, das sich als Ersatz für die in den Städten noch weit verbreiteten Dieselbusse eignet. Mit diesem neuen Fahrzeug folgen wir unserer Entwicklung, bei der wir bereits 2009 das erste Modell des Škoda TriHyBus-Wasserstoffbusses eingeführt haben, der seit vielen Jahren im Einsatz ist. Das neue Modell hat bewährte Praktiken des ursprünglichen Fahrzeugs übernommen, bietet aber auch eine Reihe von Innovationen.”

Der Wasserstoffbus ist Teil der New Energy Vehicle-Lösung von Škoda und ergänzt das Portfolio der umweltfreundlichen und stadttauglichen Busse. Wasserstoffbetriebene Busse sind extrem geräusch- und vibrationsarm, was auch für herkömmliche Elektrobusse typisch ist. Im Gegensatz dazu ist die Betankung eines Wasserstoffbusses viel schneller, da die Batterien nicht direkt aufgeladen werden müssen. Dem Bus wird Wasserstoff zugeführt, der dann mit dem Sauerstoff aus der Luft reagiert und direkt im Bus Strom erzeugt. Das bedeutet, dass die Fahrzeuge nicht an Ladestationen warten müssen, sondern jederzeit einsatzbereit sind. Der Dampf wird dann als Nebenprodukt der chemischen Reaktion an die Luft abgegeben. Daher belasten Wasserstoffbusse die Umwelt nicht.

Der Bus Škoda H’CITY 12 nutzt als Energiequelle PEM-Brennstoffzellen, in denen eine Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff stattfindet, und Batterien, in denen die erzeugte Energie gespeichert wird. Diese Antriebsart ermöglicht eine Reichweite von bis zu 350 km mit einer einzigen Betankung.

Die wichtigsten Merkmale des Wasserstoffbusses Škoda H’ CITY 12:

  • Länge: 12 020 mm
  • Breite: 2 550 mm
  • Höhe: 3 430 mm
  • Sitzplatzkapazität: 26
  • Anzahl der Fahrgäste: bis zu 85
  • Fassungsvermögen des Wasserstofftanks: 39 kg

Quelle: Škoda Group

Women in Mobility lädt ein „sich gegenseitig zu motivieren“

2016 kam zum ersten Mal ein Kreis von 40 Frauen mit der Vision zusammen, die weibliche Sicht auf Mobilität stärker in den Fokus von Politik, Planung und verkehrstechnischer Praxis zu rücken. Heute, sechs Jahre später, zeigt sich die steigende Relevanz dieser Thematik ganz konkret: Das Women Mobility (WiM) Luncheon im Berlin-Brandenburg-Pavillon verzeichnete im Vorfeld rund 600 angemeldete Teilnehmerinnen – tatsächlich waren rund 1.000 Besucherinnen vor Ort.

Carmen Maria Parrino, Geschäftsführerin Vertrieb Nahverkehr bei der DB, unterstrich, dass Diversität im öffentlichen Personenverkehr nach wie vor mehr Sichtbarkeit braucht: „50 Prozent der Menschen in unserer Bevölkerung sind weiblich.“

Das WiM Luncheon bot in diesem Zusammenhang eine wichtige Vernetzungsplattform, die angeregt zum Austausch genutzt wurde. „Die riesige Resonanz hier zeigt, dass das WiM Luncheon eine super Gelegenheit ist, um sich gegenseitig zu motivieren“, so BMDV-Staatssekretärin Susanne Henckel.

Quelle: Messe Berlin

DB will auch bei steigenden Preisen an Fahrzeuginvestitionen festhalten

Trotz aktuell stark steigender Beschaffungskosten, will die Deutsche Bahn an ihren geplanten Fahrzeugkäufen festhalten. Entsprechend äußerte sich der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz. Auch in Zeiten von Krisen müsse man an den langfristigen Zielen für die Schiene auf dem Weg zu mehr Klimaschutz festhalten.

Im Moment bewege man sich das erste Mal seit über 25 Jahren in einem „Hochinflationsumfeld“, und als eine energie-, anlagen-, kapital- und personalintensive Branche sei man „in der Mitte des perfekten Sturms“. Lutz zeigte sich allerdings sicher, dass die DB – gemeinsam mit der Bundesregierung – an den Wachstumszielen, auch für die Infrastruktur, festhalte.

Bis 2030 sollen sich die Investitionen der Deutschen Bahn in neue Fahrzeuge auf 19 Milliarden Euro belaufen. Der größte Teil davon solle in den Bereich Fernverkehr und die neuen ICE-L-Hochgeschwindigkeitszüge von Talgo fließen, sagte Lutz bei einem Rundgang zu den geplanten Beschaffungen mit seinen Vorstandskolleginnen Sigrid Nikutta (Güterverkehr), Daniela Gerd tom Markotten (Digitalisierung und Technik) und Evelyn Palla (Regionalverkehr).

Quelle: Messe Berlin

Übergabe Zweiwege-Unimog an die Verkehrsbetriebe Karlsruhe

Auf der diesjährigen Mobilitätsmesse InnoTrans in Berlin übergab Dr. Ralf Forcher, Leiter Mercedes-Benz Special Trucks, ein multifunktionales Zweiwegefahrzeug auf Unimog Basis an den technischen Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) sowie der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), Christian Höglmeier.

Dr. Ralf Forcher, Leiter Mercedes-Benz Special Trucks: „Wir sind stolz, den Verkehrsbetrieben Karlsruhe das erste von insgesamt fünf multifunktionalen Zweiwegefahrzeugen auf Basis Unimog übergeben zu dürfen. Diese werden einen wichtigen Beitrag leisten, die Betriebssicherheit des weltweit bekannten Karlsruher Straßenbahnnetzes ganzjährig sicherzustellen“.

Das Fahrzeug ist eine Kombination aus Zugmaschine und Geräteträger.  Es ist mit verschiedenen Wechselaufbauten wie einem Frontausleger, Ladekran, Hubarbeitsbühne, Gleissprühanlage, Schneepflug und einem 2-Wege Anhänger ausgestattet. Über die verbaute Wandlerschaltkupplung bietet sich die Möglichkeit, beispielsweise eine liegengebliebene S-Bahn zu ziehen. Die je nach Anwendung optimale Arbeitsgeschwindigkeit wird durch den hydrostatischen Fahrantrieb des Trägerfahrzeuges gewährleistet.

Quelle: Daimler Truck

Busunternehmen Hacker Touristik stellt Insolvenzantrag

Das traditionsreiche Busunternehmen Hacker Touristik mit Sitz in Sinsheim hat Insolvenzantrag gestellt. Das zuständige Amtsgericht Heidelberg bestellte Rechtsanwalt Holger Blümle von Schultze & Braun zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Blümle und sein Team verschaffen sich vor Ort einen Überblick über die wirtschaftliche Situation von Hacker Touristik. Der vorläufige Insolvenzverwalter prüft Sanierungsoptionen für das Unternehmen, das 1986 gegründet wurde und im Linien- und Schülerverkehr fährt, aber auch touristische Busreisen in Deutschland und dem europäischen Ausland im Programm hat. 

Hacker Touristik ist in Sinsheim, Gundelsheim, Bad Friedrichshall und Neckarsulm im Linien- und Schulverkehr tätig. „Die Fahrten werden wie geplant stattfinden, und unsere Fahrgäste werden durch die Insolvenz keine Einschränkungen haben“, sagt Holger Blümle. „Wir stehen in Kontakt mit den Verkehrsverbünden und sind mit unseren modernen Fahrzeugen wie gewohnt im Einsatz.“ Dreh- und Angelpunkt von Hacker Touristik ist das neu errichtete Betriebsgelände in Sinsheim-Reihen, das das Unternehmen 2016 bezogen hat. Die 24 Mitarbeitenden wurden bereits über die aktuelle Situation und das weitere Vorgehen informiert. Ihre Löhne und Gehälter sind bis Ende Oktober 2022 gesichert.

Der Insolvenzantrag ist Folge der Corona-Beschränkungen aus den vergangenen Jahren. Über Monate hinweg hatten Busreisen nicht oder nicht in dem erforderlichen Umfang stattfinden können. Das hatte Busunternehmen wie Hacker Touristik finanziell stark belastet. Hinzu kommen die zuletzt stark gestiegenen Kosten für Kraftstoff, die nicht an die Kunden weitergegeben werden konnten.

„Bereits jetzt ist klar, dass die für den Herbst und Winter geplanten Busreisen aufgrund des Insolvenzantrags und der angespannten finanziellen Lage des Unternehmens nicht durchgeführt werden können“, sagt Blümle. Seit der Planung der Reisen ist der Preis für Dieselkraftstoff enorm gestiegen. Dadurch sind die Reisen mit den noch im vergangenen Jahr kalkulierten Reisepreisen für Hacker Touristik wirtschaftlich derzeit nicht darstellbar. Inwieweit im kommenden Frühjahr neue Busreisen angeboten werden könnten, hängt vom Fortgang der Sanierungsbemühungen ab. 

Der vorläufige Insolvenzverwalter wird bereits in Kürze eine gezielte Suche nach möglichen Investoren starten. „Die Tatsache, dass Hacker Touristik breit aufgestellt ist und mit dem Linien- und Schulverkehr und den touristischen Busreisen über mehrere Standbeine verfügt, macht das Unternehmen für potentielle Investoren attraktiv.“ Wenn es gelingt, einen Investor zu finden, der an das Potential von Hacker Touristik glaubt, sei eine Sanierung möglich, so der vorläufige Insolvenzverwalter. 

Quelle: Schultze & Braun GmbH & Co. KG