Vertrag von BVG-Chefin Eva Kreienkamp wird nicht verlängert

Wie die Berliner Zeitung berichtet, müssen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) ihren Chefposten neu besetzen. „Der Aufsichtsrat der BVG hat sich gegen eine Verlängerung des Vertrages ausgesprochen“, sagte Verkehrs-Staatssekretärin Meike Niedbal am Mittwoch im Mobilitätsausschuss des Abgeordnetenhauses. „Wir brauchen mehr Impulse in Richtung Strategie“, und dabei müssten die Beschäftigten des Landesunternehmens mitgenommen werden, forderte die Grünen-Landespolitikerin. Wie jetzt bekannt wurde, fiel die Entscheidung unter ungewöhnlichen Umständen.

Das Votum im Aufsichtsrat, über das die Berliner Morgenpost zuerst berichtet hatte, wurde am 5. Oktober einstimmig und ohne lange Debatte gefällt. Sowohl die Vertreter der Arbeitgeber- als auch die der Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat übernahmen die Empfehlung des BVG-Personalausschusses. Beide Seiten stimmten dafür, den Drei-Jahres-Vertrag mit Kreienkamp nicht über den 30. September 2023 hinaus zu verlängern und von der zuvor ebenfalls diskutierten fünfjährigen Verlängerung abzusehen. „Das ist deshalb ungewöhnlich, weil Einstimmigkeit bei solchen Entscheidungen nicht die Regel ist“, sagte ein Mitglied des Gremiums der Berliner Zeitung am Mittwoch.

Letztlich sei es eine ganze Kette von Themen gewesen, die zu dem Votum am Mittwoch vergangener Woche geführt hat. Derzeit gebe es Streit um die Ausstattung des Fahrpersonals mit Mobiltelefonen, bei der sich die Personalvertretung nicht ausreichend eingebunden fühlt. Das wesentliche Argument ist allerdings ein atmosphärisches, hieß es weiter. „Frau Kreienkamp hat bis heute keinen Draht zu den BVG-Mitarbeitern gefunden.“ Bei der BVG sei es üblich, dass Manager in Betriebshöfen, Werkstätten oder in anderen Bereichen auftauchen, um sich zu erkundigen, wo der Schuh drückt. Von der jetzigen Chefin wird dies nicht berichtet. Als 2021 auf einem Betriebshof ein Video zur „Jerusalema Dance Challenge“ gedreht wurde, sei sie erst kurz vorher gekommen, so der Bericht. Die Chance, bei der Gelegenheit länger mit Mitarbeitern zu sprechen, habe sie nicht ergriffen.

Im Senat vermisst man auch strategische Ansätze, wie die BVG schneller als bisher aus der coronabedingten Krise herauskommen könnte. Noch immer hat die Zahl der Fahrgäste nicht den Vor-Stand erreicht – zuletzt waren es 86 Prozent. Damit die Mobilitätswende in Berlin gelingt, müsse die BVG wieder eine größere Rolle im Nahverkehr spielen, hieß es. Allerdings wurden die Probleme, Personal zu gewinnen, noch nicht überwunden. Rund 900 Stellen sind unbesetzt.

Quelle: Berliner Zeitung

Bundesweites 49-Euro-Ticket soll kommen

Der Nachfolger des 9-Euro Tickets soll als Abonnement digital buchbar sein, bundesweit gelten und “schnellstmöglich” eingeführt werden, berichtet das ZDF. Das geht aus einem Beschlusspapier von Bund und Ländern hervor, das dem ZDF-Hauptstadtstudio vorliegt. Ein konkreter Zeitpunkt für die Einführung des 49-Euro-Tickets wie zum Beispiel Anfang Januar 2023 steht allerdings noch nicht fest.

Unklar ist auch noch, ob es ein vergünstigtes Ticket beispielsweise für Kinder oder Rentner geben wird. Final entscheiden muss eine Ministerpräsidentenkonferenz.

Die Verkehrsminister der Länder haben die Einigung am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mit Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) vorgestellt – allerdings zwei Stunden später als ursprünglich geplant. Die Länder haben einen Finanzierungsvorbehalt angemeldet: Sie fordern weitere Milliarden vom Bund für den Ausbau des Nahverkehrs, die sogenannten Regionalisierungsmittel.

“Ohne deutliche Erhöhungen der Regionalisierungsmittel drohen Abbestellungen von Zügen und Ausdünnen des Angebots, bei einigen Ländern sogar schon im nächsten Jahr”, heißt es in dem Papier. Der Erhalt des bestehenden Angebots sei eine Mindestvoraussetzung für ein bundesweites Ticket, so die Länder.

Eigentlich war ein bundesweit gültiges Nachfolgeticket für Januar geplant. Das Land Berlin hat in der Zwischenzeit ein 29-Euro-Ticket als Übergangslösung für die Monate Oktober, November und Dezember 2022 eingeführt. Verbände wie Greenpeace hatten zuletzt ein generelles 29-Euro-Ticket gefordert.

Quelle: ZDF

Al-Wazir begrüßt Beschluss zu bundesweitem Flatrate-Ticket

Zum heutigen Beschluss der Verkehrsministerkonferenz über eine mögliche Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket erklärt der Hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir:

„Die Länder sind sich einig: Wir sind bereit, ein attraktives und bundesweit gültiges Ticket für Bus und Bahn im Nahverkehr für zunächst 49 Euro im Monat einzuführen und dazu unseren finanziellen Beitrag zu leisten. Darin liegt eine große Chance, mehr Menschen zum Umstieg auf klimafreundliche öffentliche Verkehrsmittel zu bewegen. Aber die Bedingung für die Länder ist, dass nicht nur dieses Ticket, sondern der Betrieb von Bussen und Bahnen dauerhaft finanziert ist und der Bund mehr Regionalisierungsmittel für den Betrieb und Ausbau des ÖPNV sowie Mittel für die gestiegenen Energiekosten bereitstellt. Denn das schönste Ticket nützt nichts, wenn der Bus nicht mehr kommt. Es ist gut, dass diese Haltung von allen Ländern geteilt wird und der heutige Beschluss in der Verkehrsministerkonferenz mit 16 zu 0 Stimmen und damit mit Zustimmung aller Länder gefasst wurde. Jetzt sind wieder die Ministerpräsidentenkonferenz und die Bundesregierung am Zug.“

Bund und Länder hatten sich zuvor auf die Möglichkeit eines bundesweit gültigen ÖPNV-Tickets für zunächst 49 Euro monatlich verständigt. Die Länder erklärten sich zur Kofinanzierung bereit, machen dies aber von einer Einigung über die Regionalisierungsmittel des Bundes abhängig.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

BVG bauen auf Ausbildung

Richtfest für die neue Talentschmiede der BVG: Am heutigen Donnerstag, den 13. Oktober 2022, feierte Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen die Fertigstellung des Rohbaus seines neuen Ausbildungszentrums. Dieses wird seit November 2020 im Machandelweg, in unmittelbarer Nähe zum U-Bahnhof Olympia-Stadion und zur U-Bahn-Werkstatt, gebaut und soll im Herbst des kommenden Jahres bezugsfertig sein.

Die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördern das Vorhaben mit 45 Millionen Euro aus dem Programm „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur” (GRW). Das Gesamtbudget für den Bau eines Ausbildungszentrums beträgt rund 68 Millionen Euro.

Allein im Bereich der technischen Auszubildenden erhöht die BVG die Kapazitäten gegenüber dem jetzigen Ausbildungszentrum, das auf dem Grundstück nebenan beheimatet ist, um 40 Prozent auf jährlich 144 Azubis. Die Einstellungsquote am Ausbildungsort Machandelweg steigt damit sogar um 60 Prozent. Damit wird der Fachkräftebedarf der BVG nachhaltig gesichert.

Für die Fachkräfte von morgen entsteht am Machandelweg ein hochmoderner Bau. Auf vier Stockwerken bietet das neue Ausbildungszentrum insgesamt 20.286 Quadratmeter Nutzfläche. Hinzu kommt eine Außenfläche von rund 620 Quadratmetern. Ebenfalls auf dem Areal entsteht für weitere rund 15 Millionen Euro eine Vorhaltehalle für die U-Bahn, in der Betrieb und Ausbildung sich unmittelbar treffen werden.

Betreut wird das Vorhaben durch die BVG-Tochter „BVG-AusBildungs-Campus”, oder kurz ABC gGmbH. Die bauliche Projektleitung liegt bei der BVG-eigenen Projekt GmbH (PRG), die bereits den Lückenschluss der U-Bahnlinie 5 erfolgreich realisiert hat. Der Bauauftrag ging an das Unternehmen Implenia.

Die BVG ist nicht nur einer der größten Arbeitgeber Berlins, sondern auch einer der größten und besten Ausbildungsbetriebe. Bereits seit 2016 ist die BVG mit dem IHK-Siegel „Exzellente Ausbildungsqualität“ ausgezeichnet. Jedes Jahr werden derzeit 158 neue Auszubildende eingestellt. Von den durchschnittlich 460 Auszubildenden, die gleichzeitig bei der BVG ihren Beruf lernen, sind aktuell 24 Prozent weiblich. 2022 haben sich 4839 Personen auf eine Ausbildung bei der BVG beworben.

Die BVG bietet:

  • 13 Ausbildungsberufe: von Elektroniker für Betriebstechnik über Gleisbauer bis hin zur Kauffrau für Büromanagement.
  • Duale Studiengänge in verschiedenen Fachrichtungen je nach Bedarf, z.B. BWL, Wirtschaftsinformatik, Industrielle Elektrotechnik oder Bauingenieurwesen
  • Drei Ausbildungs-Standorte

Quelle: BVG

HanseCom: Stadtwerke Heilbronn setzen auf PTCloud

Die Stadtwerke Heilbronn (SWHN) haben sich für den Einsatz von PTCloud entschieden, dem neuen SaaS-basierten Kundendaten- und Vertriebshintergrundsystem von HanseCom. PTCloud ersetzt bei den SWHN die On-Premises-Software PT120 von HanseCom. Mit der neuen SaaS-Variante der Lösung können die SWHN künftig das marktführende Kundendaten- und Vertriebshintergrundsystem nutzen, ohne dafür eine eigene IT-Infrastruktur zu benötigen. Sie erhalten ein skalierbares und individuell maßgeschneidertes Komplettpaket zum monatlichen Festpreis. In diesem sind alle benötigten Nutzungslizenzen, die technische Infrastruktur und der Betrieb der Lösung durch HanseCom in einem zertifizierten Rechenzentrum in Deutschland enthalten. Ein vorkonfiguriertes System-Template gewährleistet die schnelle Einführung der Software.

Mit PTCloud steht den SWHN ein umfassendes System für das Kundendatenmanagement und die Digitalisierung ihrer Vertriebsprozesse zur Verfügung. Die Funktionen der modernen Software ermöglichen es den SWHN beispielsweise, ihre Kunden-, Abo-, Vertrags- und Produktdaten sowie ihre Tarife zentral zu verwalten. Außerdem können die SWHN damit unter anderem sämtliche Einnahmen aus dem verkaufsgerätebezogenen Verkauf, dem sogenannten Freien Verkauf abrechnen, Kontakte- und Beschwerden managen oder EBE-Vorfälle im Rahmen der Deliktverfolgung bearbeiten. 

Die SWHN werden die Abo-Online-Lösung von HanseCom, die sie bereits seit einiger Zeit in Kombination mit PT120 für ein Self-Service-Portal nutzen, zukünftig an PTCloud anbinden. Mit dem Portal können Privatkunden der Stadtwerke ihre ÖPNV-Abonnements rund um die Uhr online bestellen und bearbeiten. Es ist nahtlos in die Website der SWHN integriert und für den Einsatz auf Smartphones und Tablets optimiert.

Zudem wird PTCloud die Basis für die moderne Mobilitätsplattform der SWHN bilden. Mit ihrer Umsetzung beauftragten die SWHN vor Kurzem HanseCom im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung. Die Mobilitätsplattform wird Nutzern über eine mobile App einen digitalen Zugang zu sämtlichen Stadtwerke-Sevices eröffnen. Neben klassischen ÖPNV-Tickets und Abonnements zählen dazu auch On-Demand-Verkehre, Stromtanken, Parken, Car- und Bikesharing sowie Freizeitangebote wie Hallen- und Freibäder oder ein Eisstadion. Neben PTCloud und Abo-Online werden die SWHN für die Mobilitätsplattform auch die mobile Ticketing-Plattform HandyTicket Deutschland von HanseCom nutzen.

„Die Einführung von PTCloud ist für uns ein entscheidender Modernisierungsschritt“, erklärt Andreas Schluchter, Leiter kaufmännische Verwaltung beim Verkehrsbetrieb der SWHN. „Wir erhalten ein zukunftsfähiges Kundendaten- und Vertriebshintergrundsystem, das uns durch seine Offenheit und Flexibilität als zentrales Backend-System optimal bei unserer ehrgeizigen Digitalisierungsstrategie unterstützen kann – und das, ohne dass wir dafür länger eine eigene Infrastruktur benötigen.“

Quelle: HanseCom

Branche sieht großes Potenzial bei Ausgestaltung des Einwanderungsrechts

Im Vorfeld der Novellierung des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes (FEG) unterstreichen die Ergebnisse der VDV-Branchenumfrage „Fachkräftegewinnung aus dem Ausland“ den Bedarf eines modernisierten Einwanderungsgesetzes und die Notwendigkeit, sich auf die neuen Rahmenbedingungen frühzeitig einzustellen: 87 Prozent der Unternehmen geben an, gegenwärtig noch nicht aus dem Ausland zu rekrutieren, während 13 Prozent bereits aktiv sind, insbesondere im osteuropäischen Raum.

„Nicht in allen Bereichen – etwa als Fachkräfte – werden zugewanderte Menschen in den Unternehmen unmittelbar helfen können, doch sie werden zu einem Erfolgsfaktor bei so unterschiedlichen Arbeiten wie Fahrberufen oder Spezialisten-Tätigkeiten“, so VDV-Vizepräsident Werner Overkamp.

„Angesichts des weiterhin steigenden Durchschnittsalters des Personals in unserer Branche wird der Handlungsbedarf immer drängender, denn bis 2030 müssen altersbedingt allein im ÖPNV 74.000 Mitarbeitende ersetzt werden. Hinzu kommen 110.000 Mitarbeitende, die für den Aufwuchs des Bus- und Bahn-Angebotes und damit für die angestrebte Mobilitätswende erforderlich sind“, so Overkamp.

Fachleute sagen für Deutschland voraus, dass sich ohne Zuwanderung aus dem Ausland das Erwerbspersonenpotenzial bis 2060 um rund ein Drittel sinken wird. Bei einem Wandersaldo von etwa 400.000 Personen würde es konstant bleiben.

Diejenigen Unternehmen, die bereits grenzüberschreitend aktiv sind, sorgen bereits eigeninitiativ für Integrationsmaßnahmen: Genannt werden „Sprachkurse“ von 60 Prozent, „Unterstützung bei Kinderbetreuung“ (25) „Paten- und Mentorenprogramme“ (21). Außerdem werden „Unterstützung bei der Wohnungssuche“ oder „Mitfinanzierung des Busführerscheins“ genannt. „Bei den Verkehrsunternehmen hat der Wandel bereits eingesetzt, sie wollen und müssen auch aus dem Ausland rekrutieren. Künftig können sie dazu auch vermehrt und gebündelt auf die VDV-Arbeitgeberinitiative zurückgreifen. Dieses Umdenken brauchen wir auch seitens der staatlichen Stellen, bei den Behörden, bei Bund und Ländern: Wir brauchen dort qualifizierte Leute, Programme und auch finanzielle Mittel“, so Overkamp.

Das belegt auch die VDV-Branchenumfrage. Unter den dringlichsten Aufgaben rangieren: Feste Ansprechpersonen in den Arbeitsagenturen und finanzielle Entlastung bei Qualifikationsmaßnahmen (69 Prozent), Handreichungen, was wann zu erledigen ist (61) sowie die Befähigung des Personalbereichs zur Integrationskompetenz (37).

Bei der VDV-Branchenumfrage „Rekrutierung aus dem Ausland“ haben sich 69 Verkehrsunternehmen beteiligt – 77 Prozent aus dem Bereich ÖPNV, zwölf Prozent aus dem Bereich der Güterbahnen und elf Prozent aus dem Schienenpersonenverkehr. „Die Zahl der offenen Stellen in Deutschland ist von 800.000 im Jahre 2010 auf 1,7 Millionen im letzten Jahr gestiegen – und steigt weiter. Wir suchen Frauen und Männer in allen Bereichen“, so Overkamp.

Die VDV-Arbeitgeberinitiative im Netz: www.in-dir-steckt-zukunft.de

Quelle: VDV

pepper erhält Umweltpreis der Bayerischen Landesstiftung

Am 10. Oktober 2022 erhielt die pepper motion GmbH den Umweltpreis 2022 der Bayerischen Landestiftung. Die Stiftung zeichnet jedes Jahr hervorragende Leistungen auf kulturellem und sozialem Gebiet sowie auf dem Gebiet des Umweltschutzes aus, die einen engen Bezug zu Bayern haben. Im Rahmen des Festakts anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Bayerischen Landesstiftung wurde auch der Umweltpreis 2022 von Dr. Florian Herrmann, MdL, Leiter der Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien, an pepper CEO Andreas Hager übergeben. Die Würdigung der Preisträger für den Bereich Umwelt nahm Dr. Christian Mikulla, Präsident des Bayerischen Landesamts für Umwelt, vor.  

Nach ausführlicher Prüfung ist Mitte Juli 2022 die Wahl des zuständigen Auswahlausschusses, für den mit 10.000 Euro dotierten Umweltpreis, auf pepper gefallen, nachdem das Landratsamt Eichstätt das Unternehmen mit Sitz in Denkendorf vorgeschlagen hat. pepper nehme eine Vorreiterrolle bei der technischen Umrüstung von Diesel- hin zu E-Nutzfahrzeugen ein und sei ein Musterbeispiel für die Innovationskraft bayerischer Unternehmen.

„Im Namen des gesamten pepper Teams möchte ich mich herzlich für diese Auszeichnung bedanken – wir nehmen den Umweltpreis mit großer Freude entgegen. Nachhaltiger Umwelt- und Klimaschutz sowie Ressourcen- und Energieeffizienz sind wichtige Säulen unseres gesamten unternehmerischen Handelns. Mit unserer innovativen Retrofitting-Lösung zur Elektrifizierung des Nutzfahrzeugsektors „made in Bavaria“ leisten wir einen aktiven Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Mobilitätswende und somit der Transformation hin zu Zero-Emission und CO2-Neutralität“, so Andreas Hager, CEO pepper.

Ausgezeichnet wurde pepper für ihre innovative Elektrifizierungslösung, die einen schnellen und kosteneffizienten Einstieg in die Elektromobilität ermöglicht. Mit dem etrofit Kit werden gebrauchte Dieselnutzfahrzeuge umgerüstet und erhalten ein zweites Leben als emissionsfreie Elektronutzfahrzeuge. Das pepper Konzept zur Elektrifizierung bestehender Nutzfahrzeugflotten ist sowohl nachhaltig als auch wirtschaftlich und bietet kurzfristige Verfügbarkeit für die gängigen Bus- und LKW-Modelle in Serienqualität.

Quelle: pepper motion GmbH

Kooperationsvertrag zwischen VRR, EVG und mobifair

Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) hat heute gemeinsam mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und mit mobifair, dem Verein für fairen Wettbewerb in der Mobilitätswirtschaft, eine Kooperationsvereinbarung zur künftigen Zusammenarbeit im Rahmen personeller Herausforderungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) unterzeichnet.

VRR, EVG und mobifair sind überzeugt, dass die im SPNV aktiven Menschen essenziell für die Sicherstellung und Erbringung eines qualitativ hochwertigen Schienenpersonennahverkehrs sind. Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen sowie sozialen Verantwortung, welche die Mitarbeiter im SPNV haben, und der bevorstehenden Verkehrswende werden in einer künftig verstärkten Zusammenarbeit viele Chancen gesehen. Der demographische Wandel und der damit einhergehende branchenübergreifende Fachkräftemangel bleiben die zentralen Herausforderungen für die Bahnbranche im Land und im Verbundgebiet.

„Mit der heutigen Kooperationsvereinbarung ist ein gemeinsamer Rahmen für die Zusammenarbeit der Parteien geschaffen worden, der der weiterhin verschärfenden Problemstellung des Fachkräftemangels in der Branche Rechnung trägt,“ so Gabriele Matz, Vorstandssprecherin beim VRR.

Es wurden dabei Regelungen getroffen, die beispielsweise beim Personalübergang und bei einem Betreiberwechsel im SPNV angewendet werden. Bei der Ausgestaltung der wettbewerblichen Vergabe der SPNV-Betriebsleistungen wird der VRR die Belange der Arbeitnehmer weiter und verstärkt berücksichtigen und der Verbund wird im Rahmen seiner rechtlichen und tatsächlichen Möglichkeiten den Personalübergang bei einem Betreiberwechsel koordinierend und unterstützend begleiten.

Alle Parteien werden sich dazu innerhalb einer Arbeitsgruppe regelmäßig austauschen und vereinbaren, 18 Monate nach Unterzeichnung eine Zwischenbilanz durchzuführen. Die Kooperationsvereinbarung wird auf unbegrenzte Zeit geschlossen und ist mit einer Frist von sechs Monaten zum Jahresende mit Wirkung zum Folgejahr ordentlich kündbar.

Quelle: VRR

HanseCom launcht Mobile Ticketing-Plattform auf dem nordamerikanischen Markt

HanseCom hat eine Mobile Ticketing-Plattform für die USA entwickelt. URpass richtet sich an kleine und mittelgroße Verkehrsunternehmen, die schnell und ohne große Investitionen einen digitalen Vertriebskanal zum Ticketverkauf aufbauen wollen. HanseCom ist bereits führender Anbieter von Mobile Ticketing-Apps und Mobilitätsplattformen im DACH-Markt und will jetzt in Nordamerika expandieren.

Mit URpass können Verkehrsunternehmen Mobile Ticketing schnell, modular und kostengünstig einführen. Hosting und Vertrieb der Lösung werden von INIT, Anbieter von integrierten IT-Lösungen für den öffentlichen Personennahverkehr, übernommen. HanseCom, Softwareanbieter für den ÖPNV und hundertprozentige Tochtergesellschaft der INIT, hat die Plattform entwickelt.

Der nordamerikanische Markt ist für die INIT Gruppe besonders interessant, weil es dort sehr viele kleinere Verkehrsbetriebe mit bis zu maximal 200 Bussen gibt, die noch keine Mobile Ticketing-App nutzen. Die Einführung der neuen Lösung können die Verkehrsbetriebe komplett selbst übernehmen.

INIT und HanseCom haben URpass offiziell auf der APTA Trade Show vom 8. bis 11. Oktober in Seattle gelauncht, einer der wichtigsten Messen für den öffentlichen Personennahverkehr in Nordamerika.

Besonders vorteilhaft an der Lösung: Verkehrsbetriebe können ihr Ticketsortiment über das Kundensupport- und Administrationsportal selbst erfassen, verwalten und Tarife mit wenigen Klicks konfigurieren. Über einen Excel-Upload erstellen die Mitarbeiter individuelle Tarifstrukturen oder Ticketportfolios, die die Grundlage für den digitalen Ticketverkauf bilden. Durch Zusatzfunktionen können sie zum Beispiel Tarife anpassen, saisonale Tickets anbieten oder eine Bestpreisstruktur einführen.

URpass umfasst auch ein Dashboard mit Standardberichten. Verkehrsunternehmen sehen dort zum Beispiel auf einen Blick, wie viele Fahrscheine pro Tag die Fahrgäste kaufen und über welche Kanäle. Mit diesen Berichten behalten Mobilitätsanbieter Trends im Blick, erkennen Veränderungen im Kundenverhalten und können so ihre Strategien anpassen sowie Marketing- und Vertriebsaktivitäten entsprechend ausrichten.

Mit URpass reduzieren Verkehrsbetriebe deutlich ihren Verwaltungsaufwand sowie die Kosten für das Bargeldhandling. Die Lösung für mobiles Ticketing ist besonders kosteneffizient, weil die Unternehmen nach dem Pay-per-Use-Prinzip nur für die genutzten Funktionen zahlen.
„Wir sehen ein sehr großes Wachstumspotenzial für URpass in Nordamerika“, erläutert HanseCom-Geschäftsführer Sebastian Neil Hölken. „URpass bietet Verkehrsunternehmen eine kosteneffiziente Lösung, mit der sie ihren Fahrgästen sehr schnell einen digitalen Ticketkauf anbieten können und die mit den Anforderungen der Unternehmen Schritt für Schritt bedarfsgerecht ausgebaut werden kann.“

Quelle: HanseCom

Klima, Kosten und Corona treiben Mobilitätswende

Steigende Energiepreise, die Corona-Pandemie, das 9-Euro-Ticket und die Klimakrise verändern das Mobilitätsverhalten so stark wie nie zuvor. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland.

96 Prozent geben an, in den letzten Jahren ihr Mobilitätsverhalten grundlegend verändert zu haben – aus sehr unterschiedlichen Gründen. Rund die Hälfte (55 Prozent) nennt die Klimakrise als Grund, jeweils 4 von 10 (41 Prozent) das 9-Euro-Ticket sowie den gestiegenen Benzinpreis und 30 Prozent die Angst vor einer Ansteckung mit dem Corona-Virus.

Der große Gewinner der Mobilitätswende ist das Fahrrad. 39 Prozent nutzen das Fahrrad häufiger, 16 Prozent seltener. Ein Viertel (25 Prozent) setzt häufiger auf sogenannte On-Demand-Angebote wie Ride Pooling oder Ride Hailing, 14 Prozent aber auch weniger oft. Der eigene Pkw wird von 22 Prozent häufiger genutzt, 36 Prozent lassen ihn aber öfter stehen. Ebenfalls 22 Prozent fahren häufiger Bus und Bahn im Nahverkehr, 37 Prozent aber seltener.

Mit den bestehenden Nahverkehrsangeboten ist eine Mehrheit unzufrieden. 55 Prozent sagen, sie seien sehr oder eher unzufrieden, 43 Prozent sind eher oder sehr zufrieden. Damit nimmt die Kritik am ÖPNV verglichen mit dem Vorjahr weiter zu. Dabei gilt: In Großstädten ist die Unzufriedenheit aktuell mit 44 Prozent am geringsten, in Städten mit 20.000 bis 100.000 Einwohner liegt sie bei 56 Prozent und in kleineren Orten sogar bei 62 Prozent.

Neue Mobilitätsangebote würden vielen Menschen auch den Abschied vom eigenen Pkw erleichtern. Unter denjenigen, die ein Auto im Haushalt haben, würden 40 Prozent darauf verzichten, wenn andere Mobilitätsangebote zur Verfügung stünden. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) würde hingegen unter keinen Umständen auf den Privat-Pkw verzichten wollen. Die große Mehrheit sieht in neuen Mobilitätsangeboten eine Chance, die aktuellen Herausforderungen zu meistern. 89 Prozent sind überzeugt, dass mit ihnen die Lebensqualität auf dem Land erhöht werden kann.

In der Bevölkerung gibt es eine große und stetig steigende Bereitschaft, autonom fahrende Verkehrsmittel zu nutzen. So würden 71 Prozent in ein autonomes Taxi steigen (2019: 48 Prozent), 68 Prozent in eine fahrerlose U- oder S-Bahn (2019: 63 Prozent) sowie 67 Prozent in einen autonomen Bus (2019: 38 Prozent) und 66 Prozent in einen autonomen Mini- oder Shuttle-Bus. An die Politik richten die Bürger den Appell, mehr digitale Technologien zur Verbesserung der Mobilitätsangebote einzusetzen.

Quelle: Bitkom