Sharing-Anbieter Bolt testet Swobbee-Stationen in Berlin

Das Berliner GreenTech-Startup Swobbee und der estnische Sharinganbieter Bolt verkünden den Start ihrer Partnerschaft. Zu Beginn der Kooperation testet Bolt im Rahmen eines Pilotprojekts die innovativen Lade- und Wechsellösungen von Swobbee mit seiner Berliner E-Scooter-Sharingflotte. Später soll die Zusammenarbeit auf weitere Städte ausgeweitet werden.

In Berlin betreibt Bolt eine große Flotte von E-Scootern. Durch die Nutzung von Swobbee-Stationen muss der Mikromobilitätsanbieter nicht mehr wie zuvor die leeren Akkus mit Vans einsammeln und zum Aufladen in ein Lagerhaus und wieder zurück bringen, sondern kann die Ladelogistik nun mit E-Cargobikes an dezentral aufgestellten Swobbee-Stationen erledigen. Dort können die leeren Akkus in wenigen Sekunden gegen vollgeladene getauscht werden. Die Akku-Wechselstationen befinden sich in der Nähe der Berliner E-Scooter-Hotspots von Bolt. Dies spart in erheblichem Maße Zeit und Sprit, was das neue Ladekonzept auch zu einem aktiven Beitrag zur Verbesserung des Verkehrsflusses sowie der Luftqualität in Berlin macht.

Balthasar Scheder, Country-Manager von Bolt Deutschland für den Bereich Vermietung, sagt: “Wir bei Bolt haben es uns zur Aufgabe gemacht, dabei zu helfen, Städte zu schaffen, die für Menschen und nicht für Autos gebaut werden. Dazu gehört auch, dass wir unseren Betrieb so umweltfreundlich wie möglich gestalten. Durch die Partnerschaft mit Swobbee sind wir in der Lage, ein dezentrales Netzwerk von Ladestationen zu nutzen, an denen wir die Akkus mit E-Cargo-Bikes statt mit Transportern tauschen können, was unseren Betrieb effizienter und nachhaltiger macht. Mit Scootern in 59 Städten in ganz Deutschland hoffen wir, dass wir die Partnerschaft in den kommenden Monaten auf weitere Städte ausweiten können.”

Thomas Duscha, CEO von Swobbee, fügt hinzu: „”Wir freuen uns, unsere neue Partnerschaft mit Bolt, dem größten europäischen Mikromobilitätsanbieter, mit einem ersten Pilotprojekt in Berlin bekannt zu geben. Diese Partnerschaft ist ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung Dezentralisierung und Dekarbonisierung des Mikromobilitätsbetriebs und schafft grünere, lebenswertere Städte für alle. Wir freuen uns auf die Ergebnisse des Pilotprojekts und hoffen, die Partnerschaft in Zukunft auf andere deutsche und europäische Städte ausweiten zu können.”“

Quelle: Swobbee

Elterntaxis sind das Problem Nummer eins

Das Elterntaxi ist mit Abstand das drängendste Problem vor Schulen und Kitas. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung innerhalb der Kommunen im Nachbarschaftsforum Südholstein/Hamburg. Die Befragung ist Teil eines größer angelegten Projekts zum Thema Mobilität und Verkehrswende in der Metropolregion Hamburg. Die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel soll gefördert und die PKW-Nutzung verringert werden. Die Federführung für den Aspekt Mobilitätsmanagement vor Schulen und Kitas hat der Kreis Pinneberg.

118 der befragten 153 Einrichtungs- und Schulleitungen nannten das Elterntaxi als eines der fünf größten Probleme, die sie als Einrichtung im Bereich Mobilität stören. Weitere Problemfelder – allerdings in deutlich geringerem Ausmaß – sind demnach überhöhte Geschwindigkeit, fehlende oder unsichere Querungshilfen, fehlende Abstellanlagen für Fahrräder oder auch fehlende Hol- und Bringzonen.

Abgefragt wurde außerdem, wie die Einrichtungen die ÖPNV-Infrastruktur in ihrem Umfeld bewerten. Die Nähe von Haltstellen bezeichnen mehr als 70 Prozent der Kitas als sehr gut oder gut. Bei den Schulen sind es sogar fast 90 Prozent. Die Zufriedenheit mit der Taktung des ÖPNV und dem Sitzplatzangebot jedoch fällt geringer aus. 40 Prozent der befragten Grundschulen halten das Sitzplatzangebot im ÖPNV nur für befriedigend oder ausreichend, 10 Prozent sogar für mangelhaft oder ungenügend.

Mit den Ergebnissen der Befragung liegt eine Beschreibung der Gesamtsituation vor. Auf dieser Basis ist das Projekt nun mit einem Workshop in eine neue Phase gestartet. Das gemeinsame Ziel: die selbstständige und sichere Mobilität von Kindern und Jugendlichen zu fördern. In dem Projekt sollen die Ursachen für die bestehenden Probleme gezielt untersucht werden, um maßgeschneiderte Lösungsansätze für die Region zu entwickeln und exemplarisch umzusetzen. All dies wird zum Abschluss in einem Praxisleitfaden zusammengefasst.

Der nächste Projektschritt ist aber zunächst eine Detailuntersuchung in den Projektkommunen. Bis zu zehn Kitas, 20 Grundschulen und zehn weiterführende Schulen werden sich ab Herbst an einer differenzierten Erhebung zum Mobilitätsverhalten und zu subjektiven Problemen beteiligen. Das gesamte Projekt zu Elterntaxis und schulischem Mobilitätsmanagement dauert noch bis ins Jahr 2023 hinein.

Das Projekt ist eines von insgesamt vier Reallaboren und Teil des im Januar vorgestellten Leitprojekts „Mobilitätsmanagement“ der Metropolregion Hamburg. Es wird zum größten Teil aus Mitteln der Metropolregion finanziert. Das Projekt zielt darauf ab, Verhaltensmuster bei der Verkehrsmittelwahl im Alltag zu hinterfragen und Einstellungen und Verhaltensweisen zu verändern.

Quelle: Metropolregion Hamburg

Größeres Bediengebiet und Nachtverkehr bei KNUT

„Jetzt darf in Bonames, Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach ‚geknutet‘ werden“ – so wurde das On-Demand Angebot KNUT am 4. Oktober 2021 eröffnet. Seitdem bringt KNUT Fahrgäste in elektrischen Kleinbussen ohne festen Fahrplan an ihr gewünschtes Ziel. Die Nutzerzahlen steigen stetig und die Zufriedenheit der Fahrgäste bleibt kontinuierlich hoch.

Jetzt soll KNUT weiter und länger fahren: Weiterhin wird er zum Nordbahnhof in Bad Vilbel fahren, auch wenn mit dem Ende der Sommerferien die S-Bahnlinie S6 wieder fährt. „Allein im Juli nutzten rund 60 Menschen KNUT, um sich nach Bad Vilbel bringen oder von dort abholen zu lassen,“ stellt traffiQ-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold fest. Ursprünglich war die Verbindung nach Bad Vilbel nur für die Zeit der „Sommerbaustelle“ entlang der S-Bahn geplant.

„Wir haben aber noch mehr vor“, kündigt Mobilitätsdezernent Stefan Majer an. „KNUT ist vorsichtig gestartet, um die Ansprüche an ihn auch sicher erfüllen zu können. Das funktioniert, wie die Kundenbewertungen zeigen. traffiQ bereitet daher mit den beteiligten Partnern sowohl eine Ausweitung des bedienten Gebietes als auch der Bedienungszeiten vor. Dies soll noch im Herbst umgesetzt werden“.

Neu einbezogen werden sollen die Stadtteile Kalbach-Riedberg, Frankfurter Berg und Berkersheim. KNUT bringt dann „on demand“, also auf Abruf, Fahrgäste zu einer von etwa 1.500 „echten“ und virtuellen Haltestellen. Zudem soll KNUT an den Wochenenden rund um die Uhr bestellt werden können – ein vielfach geäußerter Wunsch aus den nördlichen Stadtteilen.

Das Angebot ist Teil des RMV-On-Demand-Projekts, dem neben Frankfurt neun weitere lokale Partner angehören. So wird in zehn Städten und Landkreisen ein vernetztes Angebot geschaffen, das das On-Demand-Projekt des RMV in Europa einmalig macht.

Der Wunsch der Erreichbarkeit von umliegenden Stadtteilen – insbesondere Kalbach-Riedberg – wurde immer wieder an die Projektpartner herangetragenen. KNUT dient dann künftig auch als Zubringer zur U-Bahnstation Preungesheim, zum Riedberg mit dem dortigen Uni-Campus, und zu weiteren U-Bahnstationen.

Mit neuen Fahrgästen rechnet traffiQ nicht nur aufgrund der Ausdehnung des Bediengebiets, sondern auch durch eine Ausweitung der Fahrzeiten am Wochenende: KNUT wird in den Nächten auf Samstag und Sonntag durchgängig fahren und so ein attraktives Angebot für jüngere Fahrgäste und eine Ergänzung zum bestehenden Nachtbusangebot schaffen.

Das Verbundprojekt OnDeMo, das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) mit insgesamt 27 Millionen Euro gefördert wird, läuft als Pilotprojekt bis 31. Dezember 2024.

Quelle: RMV

bdo zum 9-Euro-Ticket: Keine Nachfolge ohne Energiekostenausgleich und Fernbusse

Die Bundesregierung hatte im April das zeitlich begrenzte 9-Euro-Ticket im Rahmen eines Energie-Entlastungspakets beschlossen. Nach drei Monaten endet das landesweite 9-Euro-Ticket am kommenden Mittwoch. In den letzten Tagen wurde intensiv in Bund und Ländern über eine mögliche Verlängerung diskutiert.

Die anstehenden Regierungsberatungen hierüber dürfen nicht wieder die eigentlichen Probleme des ÖPNV überlagern: Der auch von den Ländern geforderte Ausgleich für die gestiegenen Kosten fehlt noch immer. Bevor es mit der Weiterführung verbilligter Tickets weitergehen sollte, müssen sich Bund und Länder zuerst über die ausreichende Finanzierung der Bestandsverkehre einigen. Seit mehr als 9 Monaten ist bei dieser wichtigen Frage trotz höchster finanzieller Belastung der Unternehmen keine Einigung in Sicht.

„Die Unternehmen werden hier von der Politik im Regen stehen gelassen, während die Kosten weiter explodieren“, sagte dazu bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard. Auch brauchen die ländlichen Räume in Deutschland ein verbessertes ÖPNV-Angebot.

Zudem läuft am 31. August auch der Tankrabatt aus. Vor diesem Hintergrund weist der bdo erneut auf die negativen Auswirkungen für den Busmittelstand und damit auch für die Sicherstellung der Mobilität in ländlichen Räumen hin. Die aktuelle Umfrage des bdo zeigt, dass es trotz aller Euphorie der Nutzenden für das 9-Euro-Ticket erhebliche Verwerfungen bei Fernbus- und Gelegenheitsverkehren gab. Fahrgäste, die früher den Reisebus nutzten, waren in den letzten 3 Monaten in vielen Fällen bevorzugt mit dem Bahn-Regionalverkehr unterwegs. Fernbusunternehmen mussten im Aktionszeitraum Fahrgastrückgänge von über 80 Prozent verkraften.

„Für ein mögliches Nachfolgeticket muss neben dem garantierten finanziellen Ausgleich für Mindereinnahmen und Kostensteigerungen auch sichergestellt sein, dass Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten des umweltfreundlichen Reisebusses verhindert werden“ sagte Leonard heute in Berlin. „Daher müssen bei sämtlichen Nachfolgedebatten für ein Klimaticket auch die Fernbusse berücksichtigt werden“, so Leonard weiter.
Darüber hinaus ist eine einheitlichen Mehrwertbesteuerung für alle Busfahrten zwingend erforderlich. Egal ob über oder unter 50 Kilometer – wie bei der Eisenbahn muss auch beim Bus immer der reduzierte Mehrwertsteuersatz gelten.

Quelle: bdo

HAVAG testet „Luftlinien-Tarif“ in der neuen App von FAIRTIQ

Die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) setzt ab 1. September 2022 eine weitere Maßnahme des innovativen ÖPNV-Modellprojekts STADTLand+ um – die Einführung eines ersten eTarifs im Mitteldeutschen Verkehrsverbund. Über die Ticketing-App „FTQ Lab“ des Schweizer Unternehmens FAIRTIQ können Nutzer den „Luftlinien-Tarif“ erstmals in der Tarifzone 210 „Halle (Saale)“ testen. Dazu checken sie beim Einsteigen in den Bus oder die Bahn ganz einfach per App ein und beim Ausstieg wieder aus und bezahlen nur die Luftlinien-Entfernung zwischen Start- und Zielhaltestelle.

Die Erkenntnisse dieses Pilotprojektes fließen im Anschluss in ein Konzept ein, welches perspektivisch die Tariflandschaft des gesamten MDV-Gebietes weiter digitalisieren und vereinfachen könnte. Beim heutigen Pressetermin stellten die Projektpartner den neuen eTarif für Halle (Saale) vor. Dabei waren STADTLand+ Projektleiter Andreas Völker der HAVAG, Tarif- und Vertriebskoordinatorin Kathrin Jähnert-Elster sowie Paula Ruoff von FAIRTIQ. Das Projekt wird im Rahmen des Förderprogramms “Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV” durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Alle Informationen und Teilprojekte stehen auf der Projektwebseite.

Die Verkehrsunternehmen im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV) streben bis spätestens 2030 an, den Anteil digitaler Vertriebswege beim Verkauf von Einzelfahrscheinen bis Monatsfahrscheinen maßgeblich zu steigern. Die Wirkung des „Luftlinien-Tarifs“ wird mittels verschiedener Testszenarien während der Projektlaufzeit getestet und bewertet. Auch Neu- und Seltenkunden können so mit Hilfe der neuen digitalen Möglichkeiten in öffentliche Verkehrsmittel einsteigen, im Vertrauen darauf, das bestmögliche Ticket für die jeweilige Fahrt zu erhalten.

Das neue Angebot in der App „FTQ Lab“ (blaues Icon) ist interessant für viele Gelegenheitsfahrende. Aufgrund der entfernungsabhängigen Berechnung des Fahrpreises ergibt sich auf vielen Verbindungen ein Preisvorteil gegenüber dem Regeltarif für die Tarifzone 210. Bei Vielfahrerenden bleibt weiterhin das ABO die günstigere Alternative.

Die Ticketing-App „FTQ Lab“ schlägt die nächstgelegene Haltestelle vor und berechnet dann über die Standortbestimmung im Smartphone nur die Luftlinien-Kilometer zwischen der Einstiegs- und Ausstiegshaltestelle bis der Tagesbestpreis erreicht ist. Für Fahrten innerhalb von 24 Stunden wird maximal der Preis einer 24-h-Karte berechnet. Der Grundpreis je Fahrt liegt bei 1,50 Euro. Für jeden Kilometer kommen 0,15 Euro hinzu. Der neue eTarif ist somit besonders für Kurz- und Wenig-Nutzer geeignet.

Die HAVAG nutzt für dieses Pilotprojekt die blaue Lab-App des Schweizer Unternehmens FAIRTIQ (FTQ Lab). Auf der Website gibt es auch ein Video zur Erklärung sowie einen Tarifrechner für den „Luftlinien-Tarif“. 

Quelle: HAVAG

IC-Linie 34 zwischen Letmathe und Dortmund mit Nahverkehrstickets nutzbar

Seit Dezember 2021 ist die Bundesautobahn A 45 nördlich von Lüdenscheid in beiden Fahrtrichtungen aufgrund von massiven Brückenschäden dauerhaft gesperrt. Durch den gesperrten Autobahn-Abschnitt kommt es zu erheblichen verkehrlichen Einschränkungen, insbesondere auf der Achse Dortmund – Hagen – Siegen. Um den Verkehr in Teilen zu entzerren und einen Beitrag zur Entlastung der Straßen zu leisten, erweitern Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und DB Fernverkehr ab September 2022 die Anerkennung von Nahverkehrsfahrkarten in Zügen der Intercity-Linie 34 (Frankfurt M. – Siegen – Dortmund – Münster) um den Abschnitt Letmathe – Dortmund. Künftig werden im Abschnitt Witten – Dortmund zusätzlich auch Tickets des VRR anerkannt. Bereits heute schon können die Züge dieser Fernverkehrslinie zwischen Dillenburg und Letmathe auch mit Fahrkarten des Nahverkehrs aufpreisfrei genutzt werden. Ab September 2022 bis Dezember 2026 wird die Tarifanerkennung auch für den weiteren Linienverlauf bis Dortmund erweitert.

Die Fernverkehrslinie hat bereits Ende 2021 den Betrieb aufgenommen. Zeitgleich ist für diese Leistungen auch die Anerkennung des WestfalenTarifs im Geltungsbereich des NWL in Kraft getreten. Ab September 2022 können Nahverkehrskunden den IC 34 auf der Ruhr-Siegstrecke nun auch von und bis nach Dortmund nutzen. Neben WestfalenTarif und VRR-Tarif umfasst die Freigabe ohne Aufpreis auch die Nutzung mit räumlich und zeitlich gültigen Tickets des NRW- und Deutschlandtarifs. Die Freigabe gilt für alle IC 34-Leistungen, die von und nach Dortmund fahren. Nicht freigegeben sind die Züge im Abschnitt Dortmund – Münster. Für die Fahrradmitnahme gelten die Regelungen des Fernverkehrs der Deutschen Bahn, hierzu sind eine entsprechende Fahrradkarte und Reservierung vor Reiseantritt erforderlich.

Da die Ausweichstraßen parallel zur Autobahn den Mehrverkehr kaum bewältigen können, ist von VRR und NWL ab Ende 2022 geplant mit der neuen Regionalexpress-Linie RE 34, die den Linienweg Dortmund Hbf – Witten – Letmathe-Finnentrop – Siegen haben wird, das Angebot im Nahverkehr weiter zu verbessern. Die geplante neue RE-Linie soll alle zwei Stunden verkehren und somit das Angebot der Intercity-Linie Münster-Dortmund-Siegen-Frankfurt (M.) auf demselben Laufweg verdichten. Die Nahverkehrslinie RE 34 ist auch im Zielnetz 2040 des VRR enthalten und würde somit eine frühzeitige Umsetzung bedeuten. Auf der neuen Linie werden fabrikneue Elektrotriebzüge vom Typ Flirt 3 xl vom Fahrzeughersteller Stadler eingesetzt. Durch diese Maßnahmen entsteht ein integriertes Angebot von Nah- und Fernverkehrszügen zwischen südlichem Westfalen und östlichem Ruhrgebiet, das weiter zur verkehrlichen Entlastung der Region beitragen wird.

Quelle: VRR

KVG Braunschweig bestellt 23 MAN Hybridbusse

Die KVG Braunschweig hat den Kauf von 23 Efficient-Hybrid und Diesel-Low-Entry-Bussen ausgeschrieben. Nach Abschluss des Vergabeverfahrens geht der Auftrag mit einem Gesamtwert von rd. 6,2 Mio € nun an die MAN Truck & Bus SE.

Die Lieferung der Busse wird zum Anfang des Jahres 2023 erwartet. „Auch wenn die Zeit der Beschaffungen von Dieselbussen für uns zu Ende geht, freuen wir uns sehr, dass wir für diesen großen Auftrag mit unserem langjährigen Partner zusammenarbeiten können“, kommentiert Axel Gierga, Geschäftsführer der KVG. Die KVG Braunschweig folgt bei ihren Einkäufen den Vorgaben der Clean-Vehicles Richtlinie (CVD). In der CVD ist geregelt, zu welchen Anteilen öffentliche Verkehrsunternehmen Busse mit sauberen Antrieben kaufen müssen. Die KVG wird bis zum Jahr 2030 rund die Hälfte aller Busse mit emissionsfreien Antrieben kaufen. Das werden in der Regel Elektrobusse sein. Die übrigen Busse haben weiterhin ein Dieselaggregat.

Die KVG fühlt sich den CO2-Minderungszielen stark verpflichtet und nutzt bei den klassischen Motoren vor allem die Technologien, die zu niedrigen CO2-Emissionen führen. So wurde auf die Efficient-/Mild-Hybrid-Bauweise zurückgegriffen: Bremsenergie wird in Strom umgewandelt und kurzfristig gespeichert, um dann in Phasen hoher Beanspruchung das Diesel-Aggregat zu unterstützen. Mit dieser Technik können bis zu 16% Kraftstoff gegenüber dem herkömmlichen Antrieb eingespart werden. Kombiniert mit den laufenden Elektrobusbeschaffungen sollen ab 2025 mehr als ein Drittel aller KVG-Busse mit alternativen Antriebskonzepten unterwegs sein. Dadurch wird der Kraftstoffbedarf bis 2025 um insgesamt 30% sinken.

Besonders für den ländlichen Busverkehr setzt die KVG-Braunschweig auf den neuen MAN Lions Intercity LE. Der MAN Lion’s Intercity LE bietet das Beste aus Stadt- und Überlandkonzepten, ist sitzplatzoptimiert und wartet mit Niederflur in einem modernen und attraktiven Fahrzeug auf. Die Low-Entry-Bauweise hat sich bei der KVG seit über 10 Jahren glänzend bewährt. Die Busse haben 43 Sitzplätze und bieten den Fahrgästen bei längeren Fahrten hohen Komfort. Insbesondere die bessere Möglichkeit in Fahrtrichtung zu sitzen, aber auch die hochwertige Überlandausstattung wird von den Fahrgästen sehr geschätzt.

Die KVG plant, die neuen Busse im gesamten Verkehrsgebiet einzusetzen.

Quelle: KVG

Nach 3 Monaten 9-Euro-Ticket: Bilanz und Ausblick

Am 31. August 2022 endet die bundesweite 9-Euro-Ticket-Aktion, die als Teil des Entlastungspakets der Bundesregierung den öffentlichen Nahverkehr in den zurückliegenden drei Monaten in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt hat wie nie zuvor.

Im Juni, Juli und August wurden im hvv 3,5 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft. Zusammen mit den jeweils 680.000 Abonnenten, die ebenfalls nur 9 Euro im Monat zahlten, profitierten insgesamt 5,5 Millionen hvv-Fahrgäste von der 9-Euro-Ticket-Aktion.

Die Zahl der Fahrgäste lag damit im Sommer im Vergleich zu 2019 erstmals wieder auf Vor-Corona-Niveau, vor Beginn der Ferienzeit sogar leicht darüber (Juni 2022). Der schon in den Monaten vor Start der 9-Euro-Ticket-Aktion spürbare Aufwärtstrend im hvv setzt sich damit fort; großen Anteil an dieser erfreulichen Entwicklung hat das 9-Euro-Ticket.

Der hvv begleitete den 9-Euro-Ticket-Aktionszeitraum mit einer Marktforschung. Auch wenn die August-Ergebnisse noch nicht abschließend ausgewertet sind, lassen sich aus den bisher vorliegenden Daten folgende signifikante Punkte zusammenfassen:

  1. Fast jeder zweite Befragte war im Besitz eines 9-Euro-Tickets.
  2. Die Nutzung des hvv nahm spürbar zu und hat das Vor-Corona-Niveau erreicht bzw. zeitweise leicht übertroffen.
  3. 54 Prozent der 9-Euro-Ticket-Besitzer gaben an, ihren Pkw seit dem 1. Juni seltener genutzt zu haben; für 12,3 Prozent der Fahrten wäre ohne das 9-Euro-Ticket nicht der hvv, sondern der Pkw genutzt worden. Dies entspricht einer Einsparung von 6 Millionen verlagerten Fahrten pro Aktionsmonat. Die CO2-Einsparung durch das 9-Euro-Ticket lag bei monatlich 20-25.000 Tonnen.
  4. Noch häufiger als in Hamburg (11 Prozent der Fahrten) ist im Umland der Pkw durch den hvv substituiert worden (15 Prozent).
  5. Die Mehrheit der Käufer ist auch zur Zahlung eines höheren Ticketpreises bereit.

Nach dem 9-Euro-Jahresabo-Gewinnspiel und der ProfiTicket-Aktion für Neukunden bietet der hvv nun weitere attraktive Tickets an, z.B. die 5er Tageskarte oder das Flex-Abo.

“Das 9-Euro-Ticket hat uns gezeigt: Immer mehr Menschen sind bereit, ihr Mobilitätsverhalten zu verändern, mehr mit Bussen und Bahnen unterwegs zu sein und den Pkw stehen zu lassen – wenn Angebot und Preisgestaltung stimmen. Genau dort setzen wir auf allen Ebenen an, um unsere Fahrgäste – unsere Bestandskund*innen und auch diejenigen, die den ÖPNV jetzt für sich entdeckt haben – auch nach der Phase des 9-Euro-Tickets langfristig von der Mobilitätswende überzeugen zu können. Ich hoffe, dass wir den Schwung mitnehmen und aus den Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket weitere attraktive Angebote ableiten werden. Diese müssen einfach und unkompliziert sein, die Menschen finanziell entlasten und damit gleichzeitig den Klimawandel maßgeblich voranbringen.”

Anna-Theresa Korbutt, Geschäftsführerin hvv

Quelle: HVV

Bilanz eines Erfolgsmodells: Rund 52 Millionen verkaufte 9-Euro-Tickets

Die Popularität des bundesweit gültigen 9-Euro-Tickets ist ungebrochen und der positive Effekt zur Bekämpfung des Klimawandels nachweisbar. Das belegen aktuelle Ergebnisse einer bundesweiten Marktforschung, die der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zusammen mit der Deutschen Bahn und den Marktforschungsinstituten Forsa und RC Research im Auftrag von Bund und Ländern durchführt.

Die zentralen Erkenntnisse daraus hat der VDV heute gemeinsam mit Verkehrsministern der Länder vorgestellt. Seit Verkaufsstart Ende Mai sind bis heute rund 52 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft worden. Hinzu kommen mehr als zehn Millionen Abonnenten, die das vergünstigte Ticket jeweils monatlich über den Aktionszeitraum automatisch erhalten haben. Ungeachtet der laufenden Diskussionen über eine Nachfolgeregelung fordern Landespolitik und Branchenverband langfristige Finanzierungsgrundlagen für einen zukunftsfähigen öffentlichen Nahverkehr.

Den Verlagerungseffekt vom Pkw zum ÖPNV belegen aktuelle Zwischenergebnisse einer bundesweiten Marktforschung mit 6.000 Interviews pro Woche, die der VDV und die Deutsche Bahn gemeinsam koordinieren: 10 Prozent der Fahrten mit dem 9-Euro-Ticket haben eine Fahrt ersetzt, die sonst mit dem Pkw unternommen worden wäre. Insgesamt liegt der Anteil der aus anderen Verkehrsmitteln verlagerten Fahrten bei 17 Prozent.

Unter den Befragten, die das Ticket nicht gekauft haben, sind Hauptgründe gegen den Kauf des 9-Euro-Tickets fehlende Nutzungsanlässe (37 Prozent), die Vorliebe fürs Auto (35 Prozent) und umständliche Verbindungen (33 Prozent). Im ländlichen Raum dominieren als Nichtkaufgründe umständliche Verbindungen, Taktung, Fahrtdauer und Entfernung zur Haltestelle. Die Verkaufszahlen dort sind etwa halb so hoch wie in städtischen Gebieten.

VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff hob besonders die Klimawirkung eines attraktiven ÖPNV-Angebotes hervor. Dazu hat der VDV parallel zur laufenden Marktforschung eine Abschätzung zur Einsparung schädlicher Klimagase in den drei Monaten des 9-Euro-Tickets vorgenommen: „Drei Monate 9-Euro-Ticket haben etwa so viel CO2 eingespart wie ein Jahr Tempolimit auf Autobahnen bringen würde“, verdeutlichte Oliver Wolff. „Das 9-Euro-Ticket hat also nicht nur die Bürgerinnen und Bürger finanziell entlastet, sondern auch eine eindeutig positive Wirkung fürs Klima“.

Anfang Oktober findet die Umstellung der Vertriebssysteme auf die ab Januar 2023 geltenden Tarife statt. Vor diesem Hintergrund schlug Wolff vor, den kommenden Monat zu nutzen, um spätestens bis dahin gemeinsam eine für die Verkehrsunternehmen wirtschaftliche und für die Fahrgäste attraktive Lösung zu erarbeiten.

Alle Infos zur Bilanz des 9-Euro-Tickets finden Sie hier.

Quelle: VDV

ÖBB launchen neue Dachkampagne

Mit dem aktuellen Claim „Heute. Für morgen. Für uns.“ unterstreichen die ÖBB als eines der größten Klimaschutzunternehmen Österreichs ihre sinnstiftende und nachhaltige Bedeutung am Mobilitäts- und Logistikmarkt. In der neuen Dachkampagne, die ab 17. August in einem 360 Grad Ansatz gelauncht wird, nutzen die ÖBB ein neues Narrativ, um diesen Anspruch weiter aufzuladen und dem Claim noch mehr inhaltliche Bedeutung zu geben. Die Kreation zu dieser Kampagne stammt aus der Feder des Kreativduos Ortner&Weihs.

„Die ÖBB haben einen großartigen Claim, in dem so viel steckt: Klimaschutz, Generationswandel und Verantwortung. Wir können heute, für morgen und für uns alle etwas tun. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten – mit jeder einzelnen Zugfahrt“, betont Peter Nikolai Thier, Leiter Konzernkommunikation und Marke der ÖBB.

Das neue Narrativ „Jede Fahrt macht den Unterschied“ ist eine Einladung an die Menschen, den heutigen Tag zu nutzen, um etwas für den Klimaschutz zu tun. Denn der beste Tag, um wieder Bahn und Bus zu fahren oder Güter mit der Bahn zu transportieren, ist heute. Denn was wir heute tun, hat morgen eine Auswirkung.

„Wir richten uns mit dieser Imagekampagne an die Zielgruppe der unentschlossenen Kund:innen, die heute noch nicht so viel mit Bahn oder Bus unterwegs sind. Und wir wollen auch unsere Bestandskund:innen in ihrem täglichen Einsatz für den Klimaschutz in ihrem Tun bestätigen“, ergänzt Karin Seywald-Czihak, Geschäftsführerin der ÖBB Werbung, die sich als ÖBB Inhouse-Agentur für die Entwicklung und Umsetzung der Kampagne verantwortlich zeichnet.

Am 17. August startet mit dem Herzstück der Kampagne der Imagespot im TV. Zum Einsatz kommt dieser auch im Kino und auf Online-Video-Plattformen. Unterstützt wird der Kampagnenspot von einer eigenen Content Serie auf Social Media, die die Darsteller des TV-Spots vor die Kamera holt und das Interesse rund um das Thema Nachhaltigkeit verstärken soll. Für die Kampagnenmusik wurden die Wiener Symphoniker ins Studio geholt. Ihr eigens komponiertes Stück ist in den TV-Spots und in den österreichweiten Hörfunkspots zu hören. Ein reichweitenstarker Auftritt der Kampagne in österreichischen Tageszeitungen und Magazinen ergänzt den Mediamix und sorgt zu Kampagnenstart mit Ummantelungen in ausgewählten Tageszeitungen für erhöhte Sichtbarkeit. Die Verlängerung der Kampagne in den öffentlichen Raum mit 24-Bogen-Plakaten, Plakat-Dominanzen, sowie digitalen ÖBB-Railscreens runden den 360 Grad Ansatz ab.

Quelle: ÖBB