Verkehrslärm macht krank

Fast die Hälfte der lärmgeplagten Österreicher geben als Hauptursache Verkehrslärm an, macht der VCÖ anlässlich des morgigen internationalen Tages gegen Lärm aufmerksam. Davon ist für 82 Prozent der Kfz-Verkehr die größte Lärmquelle. In einer Online-Karte des VCÖ können Bürger Straßen mit zu viel Verkehrslärm eintragen. Dauerhafte Lärmbelastung macht krank, kann Schlafstörungen und Herzkreislauf-Erkrankungen verursachen. Der VCÖ fordert daher mehr Verkehrsberuhigung und Tempo 30 statt 50 als Regelgeschwindigkeit im Ortsgebiet.

Verkehrslärm ist die größte Lärmbelastung in Österreich, wie Daten der Statistik Austria zeigen. 1,2 Millionen Österreicher ab 16 Jahren wohnen an einer Straße, wo der Verkehrslärm eine Belastung ist. Davon geben fast eine Million Menschen den Kfz-Verkehr als größte Lärmquelle an, rund 120.000 leiden unter Fluglärm und für rund 94.000 ist der Schienenverkehr zu laut.

Die WHO empfiehlt, die dauerhafte Lärmbelastung auf unter 53 Dezibel zu reduzieren, in der Nacht auf unter 45 Dezibel, weil “Straßenverkehrslärm oberhalb dieses Wertes mit schädlichen gesundheitlichen Auswirkungen verbunden ist”.

Der VCÖ weist darauf hin, dass stark befahrene Straßen eine Belastung von über 55 Dezibel aufweisen. Dauerhafter Lärm macht krank. Lärm versetzt den Körper in einen Stresszustand, das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und das Schlaganfallrisiko steigen. Auch Schlafstörungen und mangelnde Konzentrationsfähigkeit sind Folgen von dauerhaftem Lärm.

Der VCÖ möchte nun gemeinsam mit Bürgern aufzeigen, wo der Verkehrslärm ein Problem ist. In einer Online-Karte unter https://map.vcoe.at/problemstellen/ können zu laute Straßen bis zum 15. Mai markiert werden. Der VCÖ sammelt die Einträge und leitet sie an die zuständigen Behörden weiter.

Eine wirksame Maßnahme, um den Straßenverkehr leiser zu machen, ist im Ortsgebiet Tempo 30 sowie Verkehrsberuhigung in Wohngebieten. Tempo 30 statt 50 nimmt das menschliche Ohr wie eine Halbierung des Verkehrs wahr, verdeutlicht der VCÖ. Elektroautos sind übrigens nur bis Tempo 30 leiser als Pkw mit Benzin- oder Dieselmotor, denn ab zirka 30 Kilometer pro Stunde ist das Rollgeräusch von Autos lauter als der Motor. Zudem sind bei Tempo 30 statt 50 und in verkehrsberuhigten Gebieten mehr Menschen mit dem Fahrrad statt mit dem Auto unterwegs, was wiederum den Verkehrslärm reduziert.

Quelle: VCÖ

Bund darf das 9-Euro-Ticket nicht halbherzig umsetzen

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Branchenverband des öffentlichen Personen- und des Schienengüterverkehrs, fordert den Bund auf, die Zusagen zum zusätzlichen Finanzierungsbedarf des Nahverkehrs in diesem Jahr vollständig einzuhalten und damit die Umsetzung des 9-Euro-Tickets nicht zu gefährden.

Der Bund hat mit dem Beschluss zur Einführung eines 9-Euro-Tickets für die Monate Juni bis August eine tiefgreifende Maßnahme beschlossen, um die Bürger nicht nur bei Energie- und Spritpreisen, sondern auch in der öffentlichen Mobilität vorübergehend zu entlasten. Diesen Beschluss unterstützt die Branche ausdrücklich, weil sie darin ein geeignetes Instrument zur befristeten Entlastung der Fahrgäste und zur (Rück-)Gewinnung von Kunden sieht. Zugleich weisen die Verkehrsunternehmen aber auch darauf hin, dass eine solche Tarifabsenkung generell und besonders angesichts aktuell stark steigender Kosten durch Energiepreise, Personal und Angebotsausweitung weder durch die Verkehrsunternehmen noch durch Bund und Länder dauerhaft finanziert werden kann. Vielmehr zeigt die aktuelle Auseinandersetzung zwischen Bund und Ländern zur Übernahme der zusätzlichen Kosten schon jetzt, welche Herausforderungen bei der nachhaltigen Finanzierung des ÖPNV entstehen können, wenn man die Tarifeinnahmen politisch motiviert drastisch absenkt.

Im Bestreben, das 9-Euro-Ticket zum 1. Juni einzuführen, wie von Bund und Ländern beschlossen, hat die Branche bereits zahlreiche Maßnahmen in Gang gesetzt, wie etwa den Aufbau einer ergänzenden digitalen und bundesweiten Ticketplattform. Alle zu ergreifenden Maßnahmen benötigen aber einen entsprechenden zeitlichen Vorlauf, um das Personal und die Fahrgäste zu informieren, die Vertriebswege umzustellen, etc.

Der VDV bekräftigt daher seine Forderung an den Bund, die Finanzierung im ÖPNV entsprechend der Festlegungen im Koalitionsvertrag und der getroffenen Vereinbarungen mit den Ländern umzusetzen. Dazu gehören neben der Übernahme aller Kosten für die 9-Euro-Ticket-Aktion in Höhe von mindestens 2,5 Milliarden Euro und den 1,2 Milliarden Euro für den Corona-Rettungsschirm der Branche auch die Erhöhung der Regionalisierungsmittel in diesem Jahr in Höhe von 1,5 Milliarden Euro zur Abdeckung der deutlich erhöhten Kosten für Strom und Diesel.

Quelle: VDV

Meldung des Niedersächsischen Verkehrsministeriums vom 27.04 2022:

Die Länder sind dem Bund insoweit entgegengekommen, dass sie sich auf einheitliche Rahmenbedingungen verständigt haben. Jetzt muss der Bund seine Finanzierungszusage einhalten und die Regionalisierungsmittel um die von den Ländern zugelieferten Finanzierungsbausteine erhöhen. Nach Ansicht der Länder hat der Bund auch eine Nachschusspflicht, falls die Finanzierung nicht ausreicht. Insgesamt belaufen sich die Forderungen der Länder an den Bund in drei Bausteinen auf 5,2 Milliarden Euro: davon 1,2 Milliarden Euro für den Rettungsschirm, 2,5 Milliarden Euro für das 9-Euro-Ticket und 1,5 Milliarden Euro zur hälftigen Kostenübernahme für Ausfälle für Angebotsausweitungen seit 2019, gesteigerte Bau-, Energie- und Personalkosten sowie zusätzlich gestiegene Energiekosten infolge des Ukraine-Konflikts. Von den 2,5 Milliarden Euro, die allein für das 9-Euro-Ticket vorgesehen sind, entfallen nach Länderschlüssel 200,1 Millionen Euro auf Niedersachsen.

Quelle: Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung

Strecke von Euskirchen bis Mechernich wieder in Betrieb genommen

Durch das verheerende Unwetter im vergangenen Sommer wurden unter anderem die Gleisanlagen der Eifelstrecke schwer beschädigt. Doch die Arbeiten zum Wiederaufbau schreiten stetig voran. Am vergangenen Samstag konnte der Streckenabschnitt von Euskirchen bis Mechernich wieder in Betrieb genommen werden.

Die Stadt Mechernich hatte den barrierefreien Ausbau des Bahnhofs in die eigenen Hände genommen. Dabei konnte sie bei einem Großteil der Maßnahmen auf eine 100-prozentige Förderung der zuwendungsfähigen Ausgaben durch den NVR zurückgreifen. Von den Gesamtausgaben in Höhe von etwa 10,8 Millionen Euro hat der NVR fast zehn Millionen Euro gefördert. Mit 500.000 Euro hat sich die Deutsche Bahn an den Planungskosten beteiligt. Den Rest hat die Stadt aus den eigenen Haushaltsmitteln stemmen müssen. Bereits fertig gestellt sind unter anderem der Hausbahnsteig und der neue Mittelbahnsteig, die beide 170 Meter lang sind und mit neuen Bahnsteigdächern versehen wurden. Zudem wurden mehrere P+R-Anlagen gebaut, die inzwischen 585 Stellplätze bieten. Genutzt werden können zudem Fahrradboxen, eine Bike+Ride-Anlage sowie eine e-Bike-Station.

NVR-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober betonte die Wichtigkeit des barrierefreien Ausbaus: „Durch die Modernisierung werden alle Menschen in Mechernich – ob mit Handicap oder ohne – die Züge einfach und bequem nutzen können. Doch wir sind noch nicht fertig: Jetzt gehen wir gemeinsam mit DB Netz die beschleunigte Elektrifizierung der Eifelstrecke an. Hier haben wir mit der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung im NRW-Verkehrsministerium im Februar bereits den Grundstein gelegt, um weitere Verbesserungen für die Fahrgäste zu erreichen.“

Im Sommer dieses Jahres soll der sich anschließende Abschnitt bis Kall wieder befahrbar sein. Die Arbeiten am Abschnitt bis Nettersheim werden voraussichtlich bis Ende 2023 dauern. Auf der Voreifelstrecke zwischen Bonn und Euskirchen kann ab dem 01. Mai dieses Jahres wieder die komplette Strecke genutzt werden. Dann wird auch das letzte von den Hochwasserschäden betroffene Teilstück zwischen Rheinbach und Euskirchen instandgesetzt sein.

Quelle: Nahverkehr Rheinland

Dr. Walter Casazza strebt nach 2023 keine weitere Amtszeit an

Seit neun Jahren ist Dr. Walter Casazza als Geschäftsführer der Stadtwerke Augsburg tätig, Ende kommenden Jahres soll Schluss sein. Der 59-Jährige wird aus persönlichen Gründen seinen am 31. Dezember 2023 auslaufenden Vertrag nicht erneut verlängern. Das teilte Casazza Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber auf eine entsprechende Anfrage mit.

Casazza wolle sich nach Ablauf seiner zweiten Amtsperiode ab 2024 neuen Themen und Herausforderungen widmen. „Was dies genau sein wird, habe ich noch nicht entschieden, denn die weitere Arbeit als Geschäftsführer in Augsburg hat für mich absolute Priorität,“ so der Geschäftsführer des drittgrößten bayrischen Stadtwerkes. Für ihn sei es jedoch persönlich der richtige Zeitpunkt seine Arbeit bei den Stadtwerken Augsburg zu beenden.

Zu der Entscheidung erklärt Augsburgs Oberbürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Augsburg Holding GmbH, Eva Weber: „Herr Dr. Casazza hat bis heute neun bewegte Jahre in der Stadt Augsburg und bei den Stadtwerken Augsburg erlebt und gestaltet. Inbetriebnahme Königsplatz, Baustelle Hauptbahnhof, Bau der Linie 3, Planung der Linie 5, neue Mobilitätsangebote – der ÖPNV hat sich seit 2013 spürbar verändert. Die Mobilitätswende hat mit großen Schritten Einzug in Augsburg gehalten und mit vielen Projekten – sei es die kostenlose Cityzone oder die Mobilflat – hat Herr Dr. Casazza Maßstäbe gesetzt, die bundesweit beachtet wurden. Für seinen Einsatz danke ich im Namen der Stadt Augsburg und der Aufsichtsräte.“

Der promovierte Elektroingenieur führt seit dem 1. Januar 2014 das Unternehmen in einer Doppelspitze mit Alfred Müllner und wird zum Ende seiner zweiten Amtszeit auf den Tag genau zehn Jahre auf dem Chefposten gewesen sein.

Herausragende Aufgabe seiner Amtszeit war und ist der Wandel der Stadtwerke als ÖPNV-Unternehmen vom klassischen Linienverkehr zum Gesamtmobilitätsanbieter. Bis 2023 werden rund eine halbe Milliarde Euro unter anderem in den Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur und in den Fuhrpark in Augsburg investiert worden sein. Daneben setzt Casazza erfolgreich auf neue Geschäftsfelder wie Carsharing, Digitalisierung und kundenorientierte Serviceentwicklung.

Durch die frühe Bekanntgabe der Entscheidung kann die Nachfolge ohne Zeitdruck und mit der nötigen Sorgfalt geregelt werden.

Quelle: Stadtwerke Augsburg

Ausstellung zum Ausbau der S-Bahn Köln in Euskirchen eröffnet

Bis zum 29. April können sich Bürger im Kreishaus Euskirchen über den geplanten Ausbau der Eifelstrecken für den elektrischen S-Bahn-Betrieb informieren. Mit einer Mischung aus Texten, Videos und Grafiken informiert die Ausstellung über verschiedene Aspekte der Ausbauprojekte im Knoten Köln: von der Dimension über den aktuellen Stand der Planungen bis hin zum Umwelt- und Klimaschutz. 

Teil des Gesamtprojekts sind die Elektrifizierung sowie der weitere Ausbau der Eifelstrecken. Konkret geht es dabei um die Eifelstrecke von Hürth-Kalscheuren über Kall bis zur Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz, die Voreifelbahn zwischen Bonn und Euskirchen und die Erfttalbahn zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel. Insgesamt 127 Kilometer Strecke werden bis zur Landesgrenze nach Rheinland-Pfalz mit einer Oberleitung ausgestattet. So werden auf der Strecke in Zukunft saubere Elektrozüge unterwegs sein. Der Streckenabschnitt zwischen Kall und Köln Hauptbahnhof wird nach weiteren Ausbaumaßnahmen zukünftig als S 15 in das S-Bahn-Netz Köln integriert. Die in Zukunft elektrische S 23 wird von Bonn Hauptbahnhof beziehungsweise Bonn-Mehlem aus über Euskirchen bis nach Bad Münstereifel verkehren. Zudem werden die beiden Linien nach dem weiteren Ausbau den Fahrgästen in deutlich dichterem Takt zur Verfügung stehen.

Möglich macht die baldige Elektrifizierung, für die Baukosten in Höhe von 400 Millionen Euro veranschlagt werden, eine Initiative des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Maßnahme ist bereits im Bundesprogramm des Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (GVFG) zur Förderung angemeldet und kann mit bis zu 90 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten seitens des Bundes gefördert werden. Hinzu kommt die ergänzende Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Ausbauplanungen auf den Eifelstrecken werden parallel zur Beseitigung der dortigen Hochwasserschäden vorangetrieben, die aktuell die höchste Priorität hat. So konnte die Bahn ihren Betrieb am 23. April 2022 auf der Eifelstrecke zwischen Euskirchen und Mechernich wieder aufnehmen. Noch diesen Sommer soll auch der Abschnitt zwischen Mechernich und Kall wieder befahrbar sein. Auch auf dem noch ausstehenden Abschnitt der Voreifelbahn zwischen Euskirchen und Rheinbach sollen die Züge ab dem 01. Mai 2022 wieder rollen. Bis Ende 2023 sollen alle Schäden so weit beseitigt sein, sodass auf den Eifelstrecken wieder ein durchgängiger Bahnverkehr möglich sein wird.

Es ist geplant, dass die Ausstellung demnächst auch in der Nordeifel präsentiert wird. Details können in Kürze auf der Projektwebseite www.sbahnkoeln.de nachgelesen werden.

Quelle: Nahverkehr Rheinland

Christoph Hüls verlässt die Stadtwerke Osnabrück

Christoph Hüls wird die Stadtwerke Osnabrück im Sommer verlassen. Die Tätigkeit des Vorstandsvorsitzenden endet vorzeitig zum 30. Juni 2022. Hüls übernimmt mit seinem Rückzug die Verantwortung für das außerordentlich schlechte Jahresergebnis 2021.

„Das angekündigte Minus in zweistelliger Millionenhöhe sorgt für immens viel Verunsicherung im und um unser Unternehmen“, erläutert Christoph Hüls. Gerade in diesen herausfordernden Zeiten benötigen die Stadtwerke jedoch größtmögliche Stabilität. Die derzeitige Verunsicherung dürfe sich keinesfalls festsetzen „Ich habe daher beschlossen, mein Amt zur Verfügung zu stellen, damit das Unternehmen wieder in ruhigeres Fahrwasser gerät.“ Der Aufsichtsrat hat in seiner jüngsten Sitzung dem Angebot der Vertragsauflösung zugestimmt.

„Im Namen des Aufsichtsrates bedanke ich mich bei Christoph Hüls für seinen großen Einsatz für unsere Stadtwerke“, sagt die Aufsichtsratsvorsitzende, Oberbürgermeisterin Katharina Pötter. In seiner Amtszeit seien Maßnahmen zur Zukunftsfähigkeit der Stadtwerke vorbereitet worden. Schließlich gelte es, die gewaltigen Aufgaben der Energiewende, der Mobilitätswende und der digitalen Transformation vor Ort zu gestalten. „Auf die internationalen Veränderungen auf dem Energiemarkt, die maßgeblich auch durch den Krieg in der Ukraine getrieben werden, müssen wir uns einstellen. Und dafür brauchen wir starke Stadtwerke“, betont die Osnabrücker Oberbürgermeisterin. Der Aufsichtsrat bemühe sich derzeit um eine Lösung für den Übergang an der Stadtwerke-Spitze. Dies habe mit Blick auf das bevorstehende altersbedingte Ausscheiden von Mobilitätsvorstand Dr. Stephan Rolfes Priorität.

Christoph Hüls war zum 1. Januar 2017 zum Vorstandsvorsitzenden der Stadtwerke Osnabrück gewählt worden. Zuvor war der 57-jährige Geschäftsführer der Stadtwerke Detmold. Anfang 2021 hatte der Aufsichtsrat den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden um weitere fünf Jahre bis zum 31. Dezember 2026 verlängert. Im März dieses Jahres hatten die Stadtwerke Osnabrück mitgeteilt, dass das Geschäftsjahr 2021 mit einem Defizit in zweistelliger Millionenhöhe abgeschlossen wird. Das genaue Jahresergebnis wird im Rahmen der Jahreshauptversammlung im Sommer veröffentlicht.

Quelle: Stadtwerke Osnabrück

Bahnbranche wirbt um Nachwuchs

Das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat am Montag in Berlin 30 Berufsbotschafter aus mehr als 25 Berufen der Schienenbranche vorgestellt. Damit bietet sich erstmals die Möglichkeit, direkt mit Vertretern einzelner Berufe und Berufsfelder in Kontakt zu treten. Die aus mehr als 150 Bewerbern ausgewählten Repräsentanten werden auf der Webseite schienenjobs.de vorgestellt und sind direkt per E-Mail erreichbar, um junge Menschen bei der beruflichen Orientierung für die Schiene zu begeistern. Die vorgestellten Berufe reichen von Lokführer und Zugbegleiterin über Flottenmanager und Sachbearbeiter bis hin zu Planungsingenieurin und Bahnspediteurin.

„Mit der persönlichen Erreichbarkeit senken wir die Hemmschwelle von Bewerbern“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. „Wer den Berufsbotschafterinnen und Berufsbotschaftern schreibt, kann auf einen Rückruf und den persönlichen Austausch hoffen“, so Flege. Auch zeige die Auswahl, dass es „viel mehr Berufe als Lokführer oder Zugbegleiterin“ in der Bahnbranche gebe.

„Die Berufsbotschafter sind ein weiterer Weg, mit denen wir junge Menschen für einen Einstieg in die Branche begeistern wollen“, sagte Michael Theurer, Bahnbeauftragter der Bundesregierung und Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, das das Pilotprojekt gefördert hat. Der Bahnsektor zählt mit seinen mehr als 500.000 Beschäftigten (Vollzeitäquivalente) schon heute zu den Wachstumsbranchen. Doch klagen viele Bahnunternehmen über Schwierigkeiten bei der Suche nach Fachkräften. Theurer: „Wer sich für einen Job im Bahnumfeld entscheidet, entscheidet sich für einen Job mit Zukunft und aktiven Klimaschutz.“

„Schon die kleine Auswahl an Berufsbotschaftern zeigt, wie vielfältig und spannend die Bahnbranche ist“, sagte Dirk Flege. Und sie zeige auch, dass sich die Berufsbotschafter nicht nur an Berufseinsteiger wenden. „Gerade erfahrene Fach- und Führungskräfte aus anderen Bereichen sind in der Bahnbranche sehr gefragt und haben beste Aussichten.“ 

Quelle: Allianz pro Schiene

ZF stellt neues Notbremsassistenzsystem für Stadtbusse vor

Mit einem Notbremsassistenzsystem für Stadtbusse stellt ZF eine neue fortschrittliche Sicherheitslösung für Nutzfahrzeuge vor. Das System erlaubt bei Stadtbussen einen aktiven Notbremseingriff, um Frontalkollisionen mit anderen Verkehrsteilnehmern, wie Fahrzeugen, Fahrradfahrern oder Fußgängern, zu vermeiden. Gleichzeitig schützt es beispielsweise stehende Bus-Passagiere, indem es das Bremsmoment kaskadierend aufbaut. Die Lösung kann folglich dazu beitragen, das Risiko von Unfällen und Verletzungen sowohl innerhalb als auch außerhalb des Busses zu verringern. Mit diesem stellt ZF ein branchenweit von Fahrzeugherstellern unabhängiges System vor, das sich für Elektrobusse ebenso wie für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor eignet. Der Marktstart erfolgt noch in diesem Jahr bei europäischen Busherstellern.

„Die neue Division Commercial Vehicle Solutions bündelt das Know-how und die Nutzfahrzeug-Kompetenzen und leistet einen maßgeblichen Beitrag zur ZF-Strategie der ‘Next Generation Mobility’. Das demonstriert das komplett inhouse entwickelte neue Assistenzsystem. Bei ihm vernetzen wir Radar, Kamera, Steuergerät sowie Bremssystem und generieren so eine neue Sicherheitsfunktion“, erläutert Philipp Helmich, verantwortlich für die Produktlinie Vehicle Dynamics in der ZF-Division Commercial Vehicle Solutions. „Das neue Notbremsassistenzsystem adressiert den Wunsch der Bushersteller sowie ihrer Kunden nach gesteigerter Sicherheit im Stadtverkehr. Die Auslegung eines derartigen Systems ist gleichwohl komplex und bedarf der Nutzung fortschrittlichster Technologien aus Hard- und Software, wie sie ZF abbilden kann.“

Das neue Notbremsassistenzsystem von ZF basiert auf der OnGuardMAX-Technologie für schwere Lkw und ist speziell für den Stadtbus appliziert. Für Hersteller sowie Flottenkunden stellt es einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Sicherheit für Fahrgäste wie auch für Verkehrsteilnehmer dar.

In der Division CVS bündelt ZF seine erweiterten Kompetenzen im Segment Nutzfahrzeuge. Der Unternehmensbereich wurde offiziell am 1. Januar 2022 gegründet und vereint die früheren Divisionen Nutzfahrzeugtechnik und Commercial Vehicle Control Systems, die wiederum aus der Übernahme des amerikanischen Zulieferers WABCO im Frühjahr 2020 entstand. In 28 Ländern treiben rund 25.000 Mitarbeiter die Entwicklung von hochmodernen Komponenten und Systemen für die automatisierte, vernetzte und elektrifizierten Nutzfahrzeuge der Zukunft voran.

Quelle: ZF

Aus dem Labor in die Realität

Wie können digitale Mobilitätslösungen dabei helfen, kommunale Verkehrssysteme nachhaltiger, sicherer, komfortabler und zuverlässiger zu gestalten? Mit dieser Fragestellung beschäftigten sich 32 namhafte Unternehmen und Institute aus Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen des Reallabors Hamburg (RealLabHH).

Das RealLabHH war ein Forschungsprojekt zur praktischen Erprobung digitaler Mobilität in Hamburg, das auf eine Initiative der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) zurückgeht und vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert wurde. Koordiniert wurde das Projekt von der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN). Über den Projektzeitraum von April 2020 bis Dezember 2021 waren insgesamt 32 Partner aus Hamburg und dem Umland sowie Unternehmen und wissenschaftliche Institutionen aus ganz Deutschland daran beteiligt.

Im Abschlussbericht des Forschungsprojektes haben die Teilprojekte auf Basis der Erfahrungen in der Metropolregion Hamburg Handreichungen und Checklisten für die konkrete Umsetzung verschiedener Lösungsansätze entwickelt. Damit liefert der Bericht übertragbare Erkenntnisse und Empfehlungen für Regionen und Kommunen zur Gestaltung einer zukünftigen Mobilität mithilfe digitaler Innovationen. Eine erarbeitete Gesamtsimulation zeigt dabei, wie die verschiedenen Lösungen zusammenwirken für eine umwelt- und klimagerechte Umgestaltung des Mobilitätssystems.

Konkret geht es mit folgenden Projekten weiter:

Eine App – alle Services | HOCHBAHN
Aktuell umfasst die hvv switch App bereits die Services des hvv Ticketings, die Buchung des On-Demand-Shuttles MOIA sowie der Carsharing-Angebote von SIXT share und MILES sowie das E-Scooter-Sharing von TIER. Noch in diesem Jahr ist die Integration weiterer Partner wie StadtRAD und WeShare geplant.

Vom Demonstrator zum Prototyp | T-Systems, Urban Software Institute GmbH
Die Analysen und Entwicklung zur Dateninteraktion für intermodale Reiseketten auf Bundesebene werden fortgesetzt. Das Ziel: ein bundesweiter Datenraum für alle Mobilitätsdienste.

Mobilitätsbudget statt Dienstwagen | S-Bahn Hamburg, DB Connect
Der Pilot zum arbeitgeberfinanzierten und flexibel einsetzbaren Mobilitätsbudget als Alternative zum Dienstwagen lief mit zehn Unternehmen und insgesamt rund 500 Mitarbeitenden. Das Mobilitätsbudget wurde von Mitarbeitenden sehr gut angenommen und führte zur erhofften Steigerung in der Nutzung von öffentlichem Verkehr und geteilter Mobilität.

Auf Abruf flexibel mobil sein – auch im ländlichen Raum | ioki Hamburg
Die On-Demand-Shuttleverkehre im Landkreis Stormarn inklusive der Stadt Ahrensburg und im Landkreis Harburg bleiben weiterhin im Einsatz. Mit dem Pilotbetrieb ist es gelungen, die neuen Services in ländlichen Regionen als festen Bestandteil des Mobilitätsangebotes zu etablieren.

Lastenrad statt Lieferwagen | HOCHBAHN
Die in der Innenstadt (Burchardstraße und Zentraler Omnibusbahnhof) geschaffenen Mikrodepots dienen weiterhin als Umschlagpunkte, die von verschiedenen Logistikdienstleistern und regionalen Einzelhändlern gemeinschaftlich genutzt werden.

Digitaler Schutzengel für Radfahrer | T-Systems
Im Teilprojekt Vulnerable Road User wurde eine App entwickelt, die besonders gefährdete Teilnehmende im Straßenverkehr vor einem drohenden Zusammenstoß mit Fahrzeugen warnt.

Quelle: HOCHBAHN

pepper schließt Finanzierungsrunde mit knapp 30 Mio. Euro ab

Einen Meilenstein im Finanzierungszyklus der pepper motion GmbH stellt die Ende März 2022 erfolgreich abgeschlossene Series-A Finanzierungsrunde dar. Mit dem Funding über knapp 30 Mio. Euro unterstreicht pepper seine herausragende Stellung im Bereich der Elektrifizierung (Retrofitting) von Nutzfahrzeugen in Deutschland.

Als erster digitaler OEM weltweit entwickelt pepper innovative Lösungen für die Elektrifizierung von gebrauchten und neuen Nutzfahrzeugen wie Lastkraftwagen im Verteilverkehr, Bussen im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) sowie kommunalen Fahrzeugen.

„Der Proof of Concept ist mit unseren Fahrzeugen und den etrofit Elektrifizierungs-Kits seit langem erbracht. Wir führen die internationale Retrofitting-Branche als Trendsetter an und setzen die Maßstäbe für German Engineering, Innovation und Qualität, auf die Fuhrparkbetreiber in den Bereichen ÖPNV und Transport/Logistik vertrauen können.“

Andreas Hager, Geschäftsführer der pepper motion GmbH

Mit dem frischen Kapital stärkt pepper seine finanzielle Stabilität und erhöht seine Wahrnehmung im Markt als ein zuverlässiger Partner für eine kosteneffiziente und nachhaltige Umsetzung der Mobilitätswende hin zu „Zero Emission“.

Neben den laufenden Forschungs- und Entwicklungsprojekten für die Weiterentwicklung der unternehmenseigenen Technologien soll das Kapital insbesondere den Hochlauf der Serienfertigung mit strategischen Partnern sowie die bereits gestartete Phase des Markteintritts in weitere europäische Länder unterstützen. Zu den pepper Schlüsselmärkten in Europa zählen insbesondere Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Polen. Laufende und in Kürze zu erwartende Fördermittelprogramme verschiedener europäischer Regierungen zur Beschleunigung des Green Deals der EU und der zeitgerechten Umsetzung der Clean Vehicles Directive (CVD) geben der Technologie von pepper zusätzlichen Rückenwind. Das mit mehreren Awards ausgezeichnete Retrofitting Konzept des Unternehmens gilt in puncto Nachhaltigkeit und Total Cost of Ownership derzeit auf dem Markt als unschlagbar.

Das Bekenntnis zu pepper seitens der neuen, international anerkannten Investoren Lennertz & Co. und Würth bedeutet eine starke Signalwirkung in den Markt und unterstützt die Produktentwicklung und das Wachstum des Unternehmens in der aktuellen Phase deutlich.

Technologisches Herzstück und Intellectual Property des Unternehmens ist die sogenannte Vehicle Control Unit (VCU). Ein eigenes Software-Entwicklerteam stellt dabei standortübergreifend die effiziente Entwicklung von Antriebssystemen und Steuerungssoftware für neue Fahrzeugtypen sicher. Mit einem weiteren eigenen Entwicklerteam für Batterietechnologie und einem aktuell laufenden, öffentlich geförderten Forschungsprojekt für die Entwicklung eines serienreifen Brennstoffzellenantriebs stellt pepper sein hohes Forschungs- und Entwicklungspotenzial klar unter Beweis.

Quelle: pepper motion GmbH