VDV und Branche suchen den E-Bus-Sound der Zukunft

Die deutsche ÖPNV-Branche hat über den VDV als Branchenverband das auf Sounddesign spezialisierte FOAM Institute beauftragt, einen studentischen Wettbewerb zu organisieren. Ziel ist es, einen einheitlichen Sound für den Fahrzeuggeräusch-Generator (Acoustic Vehicle Alerting System, AVAS) für alle E‑Busse in Deutschland zu entwickeln, zu produzieren und einzuführen. Studierende in Deutschland sind aufgerufen, am Wettbewerb teilzunehmen und kreative Ideen für den Sound der Städte der Zukunft einzureichen. Der Siegerton soll auf der E-Bus-Konferenz des VDV am 3. März vorgestellt werden.

Die EU hatte für alle Elektrofahrzeuge mit einer Typgenehmigung ab September 2019 und Neufahrzeuge ab Juli 2021 ein AVAS vorgeschrieben. „Der Sound soll auch ein Markenzeichen mit Wiedererkennungswert für die E‑Busse in Deutschland sein“, so VDV-Vizepräsident Werner Overkamp.

Das Projekt Soundscape setzt hier an. Professor Sebastian Waschulewski vom FOAM Institute: „Im Gegensatz zum Pkw ist die Bus-Industrie beim Sound Design auch noch nicht tiefgreifend tätig geworden, um eine branchenspezifische sowie angenehmere Geräuschkulisse auch in Bezug auf die Sicherheit im Straßenverkehr zu erzeugen. Es gibt dementsprechend noch keinen Standardsound für E-Busse. Der VDV ist auf uns zugekommen, um mit einem ehrgeizigen Sound Engineering Projekt die bestehenden Lösungen am Markt mit Blick auf die relevanten Anspruchsgruppen weiterzuentwickeln und zu standardisieren.“

Dem Wettbewerb gingen eine Marktrecherche und zahlreiche Interviews voraus. Der E‑Bus-Ton der Zukunft soll möglichst unverwechselbar sein: „Wir sprechen hier über eine einzigartige akustische Identität für den E‑Bus, mit Attributen von umweltfreundlich und modern bis hin zu komfortabel und entspannt. Es geht um unsere Stadtgesundheit, Sicherheit und ein zeitgemäßes Fahrerlebnis“, so Waschulewski abschließend.

Die Gewinner des Wettbewerbs können Sachpreise im Gesamtwert von über 4.500 Euro gewinnen und haben die Möglichkeit, bei der Entwicklung und Umsetzung des neuen deutschen E-Bus-Sounds mit den Expertinnen und Experten des FOAM Institute, des VDV und dem VDV-Industrieforum zusammenzuarbeiten. Weitere Informationen zum Projekt Soundscape und die Teilnahmebedingungen finden sich hier. Die VDV-Elektrobuskonferenz und die E-Bus-Fachmesse finden am 2. und 3. März 2022 in Berlin statt.

Quelle: VDV

E-Busse machen sich in Berlin breit

Das Land Berlin und die BVG treiben die Elektrifizierung der Busflotte voran und kaufen 90 weitere Elektro-Busse. Am 9. Dezember hatte der Aufsichtsrat die Auftragsvergabe bestätigt. Nachdem die vergaberechtliche Wartefrist abgelaufen ist, konnte am heutigen Dienstag, den 21. Dezember offiziell der Zuschlag an den niederländischen Hersteller Ebusco erteilt werden. Das erste Fahrzeug soll bereits im kommenden Sommer geliefert werden. Ende 2022 soll die Bestellung abgeschlossen sein, womit die BVG dann 228 Elektrobusse in Betrieb haben wird. 

Die Fahrzeuge des Typs Ebusco 2.2 sind 12 Meter lang und bieten Platz für rund 65 Fahrgäste, bei 32 festen Sitzplätzen. Im Multifunktionsabteil in der Wagenmitte finden Kinderwagen und Rollstühle gesichert Platz. Selbstverständlich ist auch wieder ein entgegengesetzt der Fahrtrichtung ausgerichteter Infobildschirm an Bord. Wie bei ihren Vorgängern handelt es sich bei den neuen Bussen um sogenannte Depotlader. Die modernen Batterien haben einen nutzbaren Energiegehalt von 419 kWh, womit die Busse bis zu 290 Kilometer ohne Zwischenladung fahren können.

Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb der BVG: „Mit dieser Bestellung werden wir unsere E-Busse erstmals auch in den Süden und Westen unserer Stadt bringen. Auf den Betriebshöfen Britz und Cicerostraße bauen wir derzeit die entsprechende Ladeinfrastruktur für je 30 E-Busse. Damit können die elektrisch betriebenen Fahrzeuge künftig von drei statt nur vom Betriebshof Indira-Gandhi-Straße einsetzt werden, um sie noch mehr Berliner*innen zugänglich zu machen.“

Das bewilligte Budget für die 90 neuen Fahrzeuge einschließlich der benötigten Ladeinfrastruktur liegt bei insgesamt rund 65 Millionen Euro. Für die Dekarbonisierung der BVG-Busflotte, einschließlich der bereits beschafften 138 Elektrobusse, stehen bisher Förderbescheide vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur in Höhe von bis zu rund 52 Millionen Euro zur Verfügung. Die BVG übernimmt die Kosten, die für vergleichbare Dieselbusse angefallen wären.

Quelle: BVG

Tier Mobility und Swobbee am Audi charging hub in Nürnberg

Heute wurde auf dem Messegelände in Nürnberg der erste Audi charging hub feierlich in Betrieb genommen. Der charging hub bietet nicht nur leistungsstarke Schnellladestationen und einen komfortablen Loungebereich für die Nutzenden, sondern fungiert zugleich auch als Mobilitätsstation für das Messegelände. Dabei arbeitet Audi mit dem Mikromobilitätsanbieter TIER sowie dem Battery-as-a-Service-Provider Swobbee zusammen.

Der weltweit erste Audi charging hub umfasst sechs reservierbare High-Power-Charging-Ladepunkte sowie einen direkt angeschlossenen Loungebereich für eine Pause mit Mehrwert. Audi erprobt mit dem Pilotstandort in Nürnberg sein innovatives Ladekonzept erstmals in der Praxis. Außerdem mit dabei: Eine Mobilitätsstation mit TIER E-Scootern und zwei Akku Sharing Points von Swobbee für einen einfachen und schnellen Batterietausch. So steht den Nutzenden eine praktische Mobilitätsoption nicht nur während der Ladezeit ihres Fahrzeuges zur Verfügung.

“Der Audi charging hub am Messezentrum in Nürnberg ist ein weiterer Baustein beim Aufbau eines dezentralen Netzwerks von Ladestationen, mit dem wir Wegstrecken und Emissionen reduzieren und vermeiden können. Dank der austauschbaren Batterien unserer E-Scooter und der innovativen Akku-Wechselstation von Swobbee können wir so den operativen Betrieb unserer Flotte noch effizienter und nachhaltiger gestalten.”

Jan Halberstadt, General Manager Deutschland bei TIER

Alle TIER-E-Scooter sind mit austauschbaren Batterien ausgerüstet. Dies macht eine aufwändige Ladelogistik überflüssig, bei der die E-Scooter täglich eingesammelt und zum Aufladen in zentrale Lagerhäuser gebracht werden müssen. Dank der Wechselakkus kann das lokale Team festangestellter Mitarbeitender die leeren Batterien nun direkt vor Ort durch geladene Batterien austauschen und Fahrtwege sowie Emissionen deutlich reduzieren.

Swobbee ist die weltweit erste herstellerübergreifende Akku-Wechsel- und Ladeinfrastruktur mit intermodalem Ansatz für elektrische Kleinstfahrzeuge wie E-Roller, E-Lastenräder oder E-Scooter. Innerhalb weniger Sekunden kann an einer Swobbee-Station ein leerer Akku gegen einen vollen getauscht werden.

Bereits im Juni dieses Jahres wurde in Düsseldorf im Rahmen eines gemeinsamen Pilotprojekts von TIER und Swobbee eine Akku-Wechselstation in Betrieb genommen, die seitdem ausgiebig getestet wird.

Quelle: TIER Mobility

25 Jahre Verkehrsgemeinschaft Osnabrück

12 Verkehrsunternehmen, ein gemeinsames Ziel – und das seit nunmehr 25 Jahren: 1996 wurde die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück als seinerzeit bundesweit einzigartige Nahverkehrskooperation gegründet. Seitdem arbeiten die eigenständigen Verkehrsunternehmen betrieblich eng zusammen – und vernetzen Stadt und Region Osnabrück mit aufeinander abgestimmten Busverbindungen.

Passend zum Jubiläum hat die VOS einen Zeitreise-Film gedreht: Dabei geht es um den ersten Schulweg und viele weitere gemeinsame Lebenserfahrungen im Bus, die prägen und auf ganz besondere Weise verbinden. Getreu dem Motto: Vieles verändert sich. Die Verbindung bleibt.

Die „Filmpremiere“ fand am vergangenen Freitag, 17. Dezember, auf den Social-Media-Kanälen der VOS statt. Das Video ist auch auf YouTube zu sehen:

Quelle: Stadtwerke Osnabrück AG

Siemens rüstet belgische Zugflotte mit ETCS-Level-2-Technologie nach

Siemens Mobility erhielt von NMBS/SNCB, der Nationalen Gesellschaft der Belgischen Eisenbahnen, den Auftrag, 390 Züge und Wagen mit ETCS-Level-2- Technologie (European Train Control System) nachzurüsten. Die Umrüstung auf ETCS Level 2 wird für mehr Effizienz im Betrieb der Flotte sorgen. Damit werden die neuesten europäischen Standards für Eisenbahnsicherheit und Interoperabilität erfüllt. Siemens Mobility wird die Bordausrüstung für die Züge der gesamten Flotte liefern und auch Installationssupport bereitstellen. Dabei unterstützt die neue Technologie nicht nur die bestehenden nationalen Funktionen in Belgien und Luxemburg. Durch die Neuzulassung einer Reihe von nachgerüsteten Fahrzeugen können die Züge auch in Deutschland und den Niederlanden zum Einsatz kommen.

Darüber hinaus wird Siemens Mobility für zehn Jahre die Wartung des ETCSSystems übernehmen und eine Lösung für das Online Key Management liefern, die den Zugbetrieb stärker digitalisieren soll.

Für die Nachrüstung der Flotte wurde ein komplexes Konzept entwickelt, das auch die Entwicklung eines fahrzeugspezifischen Systemintegrationskonzepts beinhaltet. Wo möglich, werden wesentliche Teile der vorhandenen ETCS-Bordausrüstung beibehalten. Siemens Mobility hat die Desiro-Züge der Flotte bereits mit einer früheren Version der Trainguard-ETCS-Level-1-Lösung ausgerüstet. Dieses Konzept ermöglicht auch die Aufrüstung der Alstom-basierten ETCS-Onboard- Lösungen, mit denen die I11- und M6-Wagen von Bombardier ausgestattet sind. Siemens Mobility wird zunächst einen Prototyp jedes Wagentyps nachrüsten und die Neuzulassung betreiben.

Durch die Investition in die ETCS-Level-2-Nachrüstung können die Belgischen Eisenbahnen die neuesten europäischen Standards (Baseline V3.6.0) für Eisenbahnsicherheit erfüllen. Das neue System wird zudem künftige Upgrades auf die nächsten ETCS-Versionen nach TSI-Standards (Technical Specifications for Interoperability) vereinfachen, die die Basis für weitere Funktionalitäten wie Automatic Train Operation (ATO – Automatischer Zugbetrieb) bilden.

Quelle: Siemens Mobility

Wiener Linien spenden 2.500 Jacken für den guten Zweck

Die Öffi-Mitarbeiter der Wiener Linien wurden heuer mit neuer dunkelblauer Dienstkleidung ausgestattet. Den noch gut erhaltenen alten Uniformen wird jetzt ein zweites Leben eingehaucht. Über 2.500 wetterfeste, atmungsaktive Winterjacken werden an Sozialeinrichtungen gespendet. Die größte Lieferung mit rund 2.000 Anoraks wird an die Caritas der Erzdiözese Wien geliefert. Weitere Jacken werden an die Osteuropahilfe und die Volkshilfe Wien verschenkt.

„Die Anoraks sind zwar gebraucht, aber nicht verbraucht. Sie haben meine KollegInnen bei Schnee und Regen im gesamten Öffinetz warmgehalten. Es ist mir eine Herzensangelegenheit, dass die hochwertigen Jacken ein zweites Leben bekommen und Personen im Winter wärmen, die es besonders brauchen“, betont Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.

Die Caritas der Erzdiözese Wien und die Wiener Linien kämpfen auch in den Öffi-Stationen gemeinsam gegen Kälte. Damit obdachlose Personen nicht in kalten Öffi-Stationen schlafen müssen, tourt der Caritas Kältebus zwei bis drei Mal die Woche zu Öffi-Stationen in ganz Wien. Die 330 Personen vom Wiener Linien Sicherheits- & Serviceteam, aber auch die Fahrer des Wiener Verkehrsunternehmens sind im engen Austausch mit den Streetworkern und melden Schlafplätze obdachloser Personen. Auch Fahrgäste können über das Caritas Kältetelefon 01 480 45 53 rund um die Uhr Personen melden, die in U-Bahn, Bim- und Bus-Stationen schlafen.

„Die gemeinsame Anstrengung lautet auch heuer: Niemand soll draußen frieren oder erfrieren müssen. Selbst wenn es derzeit genügend Betten in den Notquartieren gibt, sind auch heute Nacht wieder laut Schätzungen unserer Streetworkteams einige hundert Menschen akut obdachlos. Seit Anfang November sind wir wieder täglich auf Wiens Straßen im Einsatz. Wir verteilen winterfeste Schlafsäcke und warme Kleidung. Mit der großzügigen Spende der Wiener Linien können wir noch mehr Menschen mit warmen Anoraks versorgen. Vielen herzlichen Dank“, so Klaus Schwertner, gf. Caritasdirektor der Erzdiözese Wien.

Quelle: Wiener Linien

Wenn jeder Arbeitstag mit Stolz erfüllt

Marie fühlt jeden Tag Stolz, Teil der großen Eisenbahnfamilie zu sein. Nur zu gerne würde sie ihre Großeltern überreden, das Auto stehen zu lassen und die Vorzüge des Bahnreisens zu genießen. Als Lokführer beeindrucken Marcel besonders die Sonnenauf- und Untergänge. Gleisbauer Tilo ist begeistert von der Abwechslung seiner Tätigkeit und findet es spannend, wie in anderen Ländern wie Dänemark Gleise verlegt werden.

Insgesamt 14 #TRAINfluencer hat die Allianz pro Schiene in einem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV, bis vor Kurzem BMVI) geförderten Projekt zum Europäischen Jahr der Schiene ausgewählt. Alle verbindet eine Gemeinsamkeit: Mit großer Reichweite und voller Leidenschaft präsentieren sie anderen Menschen auf Twitter, Instagram, TikTok Facebook oder LinkedIn ihre Arbeit in der Eisenbahnbranche. Die Allianz pro Schiene stellt diese #TRAINfluencer nun hier auf ihrer Homepage und über die soziale Medien vor. Mit Hilfe von drei Leitfragen lässt die Allianz pro Schiene die #TRAINfluencer von der Vergangenheit bis in die gewünschte Zukunft der Eisenbahn blicken: Was ist Dein schönstes Eisenbahnerlebnis? Was begeistert Dich an Deinem Job? Was ist Dein Eisenbahn-Wunsch für die Zukunft?

„Herausgekommen sind faszinierende Selbstporträts von sehr unterschiedlichen Männern und Frauen, die voller Freude im Schienensektor arbeiten und ihre Erlebnisse in den sozialen Medien präsentieren“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Mittwoch in Berlin. „Mit diesem Projekt machen wir in Zeiten des Fachkräftemangels auf die Vielfältigkeit und Attraktivität der Schienenbranche aufmerksam. Hier sprechen nicht Dritte über die Arbeit von anderen. Hier erzählen reale Personen über sich und ihren ganz konkreten Berufsalltag. Und sie nutzen dafür die modernen, sozialen Medien, die ein jüngeres Publikum ansprechen und erreichen“, so Flege weiter.

Das Projekt #TRAINfluencer ist eines von vier Projekten, mit denen die Allianz pro Schiene gefördert vom BMVI (inzwischen unbenannt in Bundesministerium für Digitales und Verkehr, BMDV) das Europäische Jahr der Schiene unterstützt. In den anderen geht es um Berufsbotschafter, um Eisenbahnmusik und um die anschauliche Präsentation der Schienengüterverkehrs-Branche mit Karten und Grafiken.

Quelle: Allianz pro Schiene

Peter Thier ab Jänner neuer Kommunikations-Chef der ÖBB

Mit 3. Jänner 2022 übernimmt Peter N. Thier (48) die Leitung Konzernkommunikation & Brand Management bei den ÖBB und folgt damit Robert Lechner nach, der die Kommunikationsleitung im Kabinett von Bundesminister Wolfgang Mückstein per 16. Dezember 2021 übernimmt. Peter N. Thier leitete zuletzt den Bereich Brand Management & Corporate Communication bei der Erste Group. Davor war er knapp neun Jahre Kommunikationschef der Austrian Airlines. 2007-2012 verantwortete der gebürtige Wiener die Kommunikation bei der Erste Bank. Neun Jahre lang war er außerdem mit verschiedenen Kommunikationsaufgaben in der Bank Austria betraut. Thier, der Kommunikationswissenschaften studierte und an der FH als Lektor tätig ist, wurde dreimal zum Pressesprecher des Jahres gewählt.

„Mit Peter N. Thier übernimmt ein anerkannter Vollprofi die Gesamtleitung der ÖBB Konzernkommunikation. Mit seiner langjährigen Erfahrung in PR- und Kommunikation ist er bestens geeignet, die Markenpositionierung der ÖBB als größter Mobilitäts- und Logistikdienstleister voranzubringen. Thier wird mit seinem Team die Rolle der ÖBB als größtes Klimaschutzunternehmen Österreichs und als zukunftsorientierter Jobmotor in den Vordergrund stellen. Diese Aufgaben wird er mit dem Ausbau des ÖBB Newsroom bestmöglich umsetzen. Ich wünsche ihm für diese Aufgabe alles Gute und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit“, begrüßt ÖBB CEO Andreas Matthä den zukünftigen Kommunikationsleiter an Bord.

„Ich danke Robert Lechner für seinen Einsatz und sein Engagement. Er hat die positive Tonalität der ÖBB in den Medien gefestigt und in dieser herausfordernden Pandemie dazu beigetragen, dass die ÖBB als verlässlicher und sicherer Partner für Fahrgäste und Wirtschaft wahrgenommen wird. Darüber hinaus hat er für Image-Kampagnen verantwortlich gezeichnet, die die Reputation des Unternehmens gestärkt haben. Ich wünsche Robert für die spannende neue Aufgabe viel Erfolg“, bedankt sich der ÖBB-Chef beim scheidenden Kommunikationschef.

Quelle: ÖBB

Vertragsverletzungsverfahren wegen Nichtanwendung der TSI-Vorgaben bei Regionalnetzen

Wie die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Rödl & Partner berichtet, verklagt die EU-Kommission Deutschland vor dem EuGH wegen nicht hinreichender Umsetzung der gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben für Sicherheit und Interoperabilität bei den Regionalnetzen. 

Am 02.12.2021 hat die EU-Kommission beschlossen, Deutschland vor dem EuGH zu verklagen. Grund dafür ist die von der Kommission angenommene Nicht-Umsetzung der, inzwischen historischen, Richtlinien 2004/49/EG und 2008/57/EG in nationales Recht. In diesen Richtlinien wurden umfangreiche Vorgaben für EU-weit einheitliche Sicherheits- und sonstige Interoperabilitätsregelungen festgelegt. Deutschland hat wesentliche Vorgaben in sein Eisenbahnrecht übernommen, jedoch explizit sogenannte Regionalnetze von der Anwendung ausgenommen. Wie die Kommission festgestellt hat, sollte es damit bei ca. 16 Prozent des deutschen Eisenbahnnetzes nicht zur Anwendung der europäischen Vorschriften kommen.

Begründet wurde dies von Deutschland mit einem ausschließlich regionalen Bezug der Verkehre auf diesen Netzen, europaweite Verkehre seien davon nicht betroffen gewesen. Die Kommission hält die Begründung der deutschen Regierung für nicht stichhaltig. Zwar gebe es Ausnahmevorschriften von der Vorgabe verpflichtender Vereinheitlichung von Normen und Verfahren sowie Sicherheit und Interoperabilität. Diese bezögen sich aber nicht auf die Art und Weise des – gegenwärtigen – Betriebs, sondern auf objektiv feststellbare Besonderheiten, wie z.B. eine geografisch bedingte Abtrennung eines bestimmten Netzes vom weiteren europäischen Eisenbahnnetz, etwa im Fall von Inselnetzen ohne Eisenbahnfähranbindung an den Rest des europäischen Schienennetzes.

Das Verfahren ist seit 2016 virulent. Da der mehrere Jahre andauernde Schriftwechsel zwischen Brüssel und Berlin aus Sicht der Kommission kein befriedigendes Ergebnis zeigte, sah sie sich schließlich gezwungen, die nächste, formale Eskalationsstufe anzuwenden und den EuGH anzurufen. Zwar sind die vorgenannten Richtlinien inzwischen durch neueres Regelwerk ersetzt. Da die strittigen Vorschriften aber in die neue Richtlinie (EU) 2016/797 mit Wirkung zum 30.10.2021 übernommen wurden, hält die Kommission ein Eingreifen aus Luxemburg für gerechtfertigt.

Bewertung für die Praxis: Die Regionalnetze und Ihr Verhältnis zum Gemeinschaftsrecht waren ein „Dauerbrenner” im Verhältnis zwischen der Bundesregierung und der EU-Kommission im Bereich der Eisenbahnen in den letzten Jahren. Das nunmehr der EuGH angerufen wird zeigt, dass die Kommission eisenbahnrechtlich am Ende ihrer Geduld ist. Der neue Bundesverkehrsminister sollte dies zum Anlass nehmen, hier beherzt der Kommission eine schnelle Lösung anzubieten und den Streit zu beenden.

Quelle: Rödl & Partner

Lobau-Autobahn in Wien wird nicht gebaut

Im vergangenen Jahr hat Klimaschutzministerin Leonore Gewessler eine Evaluierung des sogenannten ASFINAG-Bauprogramms beauftragt. Alle geplanten Neubauprojekte wurden dabei auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft. Das betrifft ganz besonders die großen Herausforderungen vor denen wir heute stehen: Dem Klimaschutz, dem Artenschutz sowie dem Schutz unserer wertvollen Böden. Jetzt liegt wie geplant ein Ergebnis der Evaluierung vor.

Neue Straßenprojekte wurden individuell auf ihre Zukunftsfähigkeit geprüft. Neben bekannten Kriterien wie der Verkehrssicherheit, der Verkehrsplanung sowie wirtschaftlichen und regionalen Bedürfnissen standen dabei erstmals auch der Schutz von Klima und Umwelt sowie die Eindämmung des Bodenverbrauchs im Zentrum. Die wichtigsten Erkenntnisse lauten:

  • Die Lobau-Autobahn mit ihrem Tunnel durch ein Naturschutzgebiet wird nicht weiterverfolgt.
  • Für den Nordabschnitt der S1 werden Alternativen geprüft, um den geänderten Anforderungen im Zusammenhang mit den Gerichtsentscheidungen zu S8 Folge zu tragen.
  • Die S34 wird nicht in der geplanten Form umgesetzt – gemeinsam mit dem Land Niederösterreich sollen bessere Alternativen erarbeitet werden, die die Bevölkerung vom Stau entlasten und wertvolle landwirtschaftliche Flächen erhalten.
  • Wenn die Stadt Wien den Bau der Stadtstraße weiter vorantreibt, wird auch die ASFINAG die für den Wohnungsbau notwendigen Abschnitte der Spange errichten.

Die Lobau-Autobahn (Knoten Schwechat – Ast Groß Enzersdorf) würde durch ein äußerst sensibles Naturschutzgebiet führen, beim Bau des Tunnels wären massive Eingriffe in die unberührte Artenvielfalt zu erwarten. Von allen Projekten, die analysiert wurden, hat die Lobau-Autobahn den höchsten Bodenverbrauch. Zudem verursacht der Bau von Tunnels viermal so viele klimaschädliche CO2-Emissionen wie der Bau von normalen Straßen. Auch die erwartete Verkehrszunahme ist besonders hoch.

Aus diesem Grund kommt die Evaluierung zum Schluss, das Projekt Lobau-Autobahn nicht weiterzuverfolgen. Es geht um Milliarden von Steuergeldern, seit Beginn der Planungen vor rund 30 Jahren haben sich die Rahmenbedingungen umfassend verändert. Um gute alternative Mobilitätsangebote sicherzustellen, wird das Klimaschutzministerium gemeinsam mit der ÖBB den Ausbau der S-Bahn rasch vorantreiben.

Die ASFINAG wird nun ein neues Bauprogramm erstellen und mit dem Klimaschutzministerium abstimmen. Alle bereits begonnenen Bautätigkeiten und Sicherheitsausbauten werden wie geplant weiterverfolgt.

Quelle: BMK