Jens-Günter Lang verlängert um fünf Jahre

Der Aufsichtsrat der Hamburger HOCHBAHN AG (HOCHBAHN) hat auf seiner gestrigen Sitzung den noch bis Dezember 2021 laufenden Vertrag mit Jens-Günter Lang, Technikvorstand der HOCHBAHN, vorzeitig um fünf Jahre verlängert. Der neue Vertrag läuft bis Ende 2026.

Jens-Günter Lang ist seit 1995 bei der HOCHBAHN. Seit 1999 leitete er den Bereich Infrastruktur. Im Vorstand ist er seit Januar 2014. In sein Vorstandsressort fallen die Bereiche Schienenfahrzeuge, Infrastruktur, Projektbau, die Verlängerung der U4 auf die Horner Geest und den Hamburger Süden sowie der Bau der U5, aber auch die Elektrifizierung der Busflotte. Darüber hinaus ist er auch für die Beteiligungs- und Tochterunternehmen  Fahrzeugwerkstätten Falkenried (FFG) und  TEREG  verantwortlich.

Jens-Günter Lang anlässlich seiner Vertragsverlängerung: „Die kommenden Jahre werden ganz besonders davon geprägt sein, die Folgen der Corona-Pandemie zu überwinden und die Weichen Richtung Mobilitätswende zu stellen. Gerade der Umbau der Busflotte auf emissionsferie Antriebe und die Planung und der Bau der neuen U-Bahn-Linien wird herausfordernd und spannend zu gleich. Darauf freue ich mich besonders.“

Quelle: HOCHBAHN

Nationalrat beschließt gesetzliche Grundlagen für 1-2-3-Klimaticket

Die Grundlage zur Umsetzung der dritten Stufe des 1-2-3-Klimatickets wurde am 25. März 2021 mit breiter Mehrheit im österreichischen Nationalrat beschlossen. Nur die FPÖ sprach sich gegen die Einführung des Klimatickets aus. Zum einen wurde die gesetzliche Basis für eine nationale Netzkarte für öffentliche Verkehrsmittel geschaffen. Zum anderen soll das Verkehrsministerium ermächtigt werden, die sogenannte One Mobility GmbH als nationale Vertriebsplattform des Klimatickets einzurichten. Die VertreterInnen der zustimmenden Fraktionen bezeichneten den heutigen Beschluss als wichtigen Beitrag zur klimaschonenden Mobilitätswende und als eine große Entlastung für PendlerInnen. Neben der Schaffung eines kostengünstigen Tickets gelte es nun, den Fokus auf den Infrastruktur- und Taktausbau im ländlichen Raum zu legen.

Für Verkehrsministerin Leonore Gewessler ist das 1-2-3-Ticket ein “absolutes Herzensprojekt” und “eine Revolution im öffentlichen Verkehr. Es gebe aber noch viel zu tun, da das Projekt erst nach der Umsetzung der beiden anderen Ticketstufen abgeschlossen sei.

Das Bundesgesetz enthält unter dem Titel “Klimaticket” die gesetzliche Grundlage zur Einführung einer nationalen Netzkarte für öffentliche Verkehrsmittel durch das Verkehrsministerium. Vorgesehen ist, dass die Kosten zur Umsetzung des Klimatickets aus den eingehobenen Fahrgelderlösen sowie durch Zuwendungen aus dem Bundesbudget finanziert werden.

Eine flankierende Maßnahme dazu stellt ein weiteres Bundesgesetz dar, mit dem das Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie ermächtigt wird, eine One Mobility GmbH als gemeinsame Vertriebsplattform mehrerer Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbundorganisationsgesellschaften zu schaffen. Diese Gesellschaft soll einen diskriminierungsfreien Vertrieb des Klimatickets gewährleisten. Als nationale Vertriebsplattform soll sie transparente Tarife und eine Vereinheitlichung des Ticketings im öffentlichen Verkehr sicherstellen.

Die VertreterInnen von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS zeigten sich erfreut, dass nun die Grundlagen für das österreichweite Klimaticket geschaffen wurden und bedankten sich unisono für die gute Zusammenarbeit auf parlamentarischer Ebene. Der heutige Beschluss sei ein “klarer Beitrag zum Klimaschutz und eine deutliche Entlastung für PendlerInnen”, unterstrich Hermann Weratschnig (Grüne). Der Grünen-Mandatar merkte jedoch an, dass es noch viel Überzeugungskraft in den Bundeländern für die Umsetzung der beiden anderen regionalen Ticketstufen brauche.

Quelle: Parlamentskorrespondenz 

ÖPNV-Branche begrüßt PBefG-Bundesratsbeschluss

Der Bundesrat beschloss in seiner heutigen Sitzung abschließend die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes.

„Als Branchenverband begrüßen wir die fachlich ausgewogenen und zukunftsgewandten Neuerungen in diesem für die Verkehrsunternehmen so wichtigen Gesetz. Es ist für die Branche von hohem Wert, dass der Koalitionsvertrag hier umgesetzt und dieses Vorhaben noch in dieser Legislaturperiode abgeschlossen wird. Es ermöglicht uns, die vielen innovativen Projekte der Verkehrsunternehmen im Bereich von Bedarfsverkehren jetzt mit Rechts- und Planungssicherheit fortzuführen oder zu beginnen. Die starke Rolle der Kommunen als Aufgabenträger und Genehmigungsbehörden und die Regulierung des Mietwagens führt dazu, dass einer Rosinenpickerei zulasten des ÖPNV ein Riegel vorgeschoben werden kann. Denn dies würde den Zielen der Verkehrswende zuwiderlaufen. Stattdessen bietet eine sachgerechte Regulierung einen guten Rahmen für innovative Angebote der öffentlichen und privaten Verkehrsunternehmen sowie der Dienstleister und Mobilitätsplattformen im Interesse der Fahrgäste – die Möglichkeiten des Gesetzes müssen jetzt allerdings vor Ort auch klug eingesetzt werden.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir sagte dazu heute am Rande der Bundesratssitzung in Berlin:

„Unser Ziel ist eine zukunftsfähige und klimafreundliche Mobilität. Dazu gehört auch, Alternativen zum privaten Auto zu stärken. Denn das macht den Umstieg attraktiver. Mit der Novelle des Personenbeförderungsgesetzes haben wir einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung getan: Moderne Mobilitätsdienste, die mehrere Fahrtwünsche als Sammelfahrt bündeln, das sogenannte ‘Ridepooling’, werden nun als reguläre Verkehrsformen zugelassen. Bisher waren sie im Rahmen von Experimentierklauseln auf drei Jahre befristet. Außerdem gibt es nun eine verlässliche rechtliche Grundlage, auch für Anbieter wie Uber, und gleichzeitig ist im Gesetz sichergestellt, dass es keine amerikanischen Verhältnisse geben kann.“

Das Personenbeförderungsgesetz ist die maßgebliche Regelung für die Marktordnung des Öffentlichen Personennahverkehrs. Die Novelle schreibt die bestehende Rückkehrpflicht für Mietwagen fort und ermöglicht erstmalig auch Festpreise für bestimmte Taxifahrten. Um den Taxiverkehr zu schützen, erhalten Städte und Gemeinden die Möglichkeit, Mindestpreise für den Mietwagenverkehr festzulegen. In Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern können die Genehmigungsbehörden dem Mietwagenverkehr Vorgaben zu Sozialstandards, Barrierefreiheit und Umweltverträglichkeit machen, wenn dieser mehr als ein Viertel des Bedarfsverkehrs ausmacht. Darüber hinaus gibt es künftig die Verpflichtung für Fahrerinnen und Fahrer von Taxen, app-basierten Sammelfahrten oder Mietwagen gleichermaßen, einen Fachkundenachweis vorzulegen. Der Ortskundenachweis wird im Gegenzug abgeschafft.

Quelle: VDV / Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Autonome Autos: Vorteile für Klima und Verkehrsfluss

Wenn autonome Autos auf unseren Straßen einmal Alltag sind, dann würde das auch dem Klimaschutz helfen. Davon gehen zumindest viele Menschen in Deutschland aus. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) sehen in selbstfahrenden Autos den Vorteil, dass die Umweltbelastung durch einen geringeren Kraftstoffverbrauch sinkt, weil die optimale Strecke mit angepasster Geschwindigkeit genutzt wird. Nur etwas weniger (49 Prozent) erwarten ganz allgemein einen besseren Verkehrsfluss für alle Fahrzeuge – wovon ebenfalls die Umwelt profitieren würde. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren im Auftrag des Digitalverbands Bitkom.

„Vernetzte Mobilität mit autonomen Fahrzeugen bedeutet weniger Stop-and-Go in den Innenstädten und angepasste Fahrweise Außerorts. Auf diese Weise lässt sich der Ressourcenverbrauch des motorisierten Individualverkehrs reduzieren“, sagt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

Jeweils 43 Prozent der Bevölkerung sehen als Vorteile autonomer Autos darüber hinaus eine geringere Lärmbelästigung durch die angepasste Fahrweise sowie mehr Zeit für den Fahrer für andere Dinge wie etwa Büroarbeiten oder Unterhaltung. Rund ein Drittel (35 Prozent) erwartet mehr Fahrkomfort. Nur 3 von 10 sehen ein Plus an Sicherheit als Vorteile beim autonomen Autoverkehr.

Dr. Christopher Meinecke, Leiter Digitale Transformation bei Bitkom: „Tatsächlich kann autonomes Fahren die Hauptursachen von Verkehrsunfällen weitgehend vermeiden: überhöhte Geschwindigkeit und Unaufmerksamkeit der Fahrerin oder des Fahrers.“ Ein Fünftel (20 Prozent) meint, dass autonome Autos schneller ans Ziel kommen. Fast ebenso viele (22 Prozent) können allerdings gar keine Vorteile von autonomen Autos erkennen.

Die Hauptargumente gegen autonome Autos sind unklare rechtliche Rahmenbedingungen (68 Prozent), also etwa wer im Falle eines Unfalls haftet, sowie die Sorge davor, dass die Fahrzeuge gehackt werden könnten (64 Prozent). 57 Prozent haben Angst vor technischen Problemen, 54 Prozent bemängeln hohe Investitionskosten für die Digitalisierung der Verkehrsinfrastruktur. Rund die Hälfte (48 Prozent) hat Bedenken, dass persönliche Daten etwa zum Fahrverhalten ohne Einwilligung genutzt werden. Weiterhin meinen 41 Prozent, dass autonome Autos ohnehin zu teuer sein werden, 39 Prozent sagen: Ich will auf den Spaß am Selbstfahren nicht verzichten. Ein Drittel (36 Prozent) traut der Technik im Auto weniger als einem Mensch am Steuer zu, Gefahrensituationen zu meistern. Und ein gutes Fünftel (22 Prozent) gibt an, grundsätzlich wenig Vertrauen in Technik zu haben.

Quelle: Bitkom

Chancen der Digitalisierung für bessere, sichere und saubere Mobilität nutzen

Eine bessere Nutzbarmachung von Mobilitätsdaten für intermodale Wegeketten, bei denen Menschen verschiedene Verkehrsmittel komfortabel miteinander kombinieren können: Zu diesem zentralen Zukunftsthema tauschen sich Bund und Länder beim fünften Spitzengespräch der Konzertierten Aktion Mobilität am 23. März 2021 aus. Am Gespräch nahmen Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ministerpräsident Armin Laschet und die Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen sowie Vertreterinnen und Vertretern der Automobilindustrie und von Verbänden teil. Beim so genannten Datenraum Mobilität, der im Spitzengespräch erörtert wurde, handelt es sich um eine Initiative des Bundeskanzleramtes unter Federführung des Bundesverkehrsministeriums und unter Beteiligung des Bundeswirtschaftsministeriums.

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst sagte im Nachgang des Spitzengesprächs: „Wir nutzen die Chancen der Digitalisierung für bessere, sichere und saubere Mobilität. Deshalb werden wir aktiv in den noch zu gründenden Gremien des Datenraums Mobilität mitwirken. Über die Verknüpfung von Echtzeitdaten unterschiedlicher Verkehrsträger wie beispielsweise der Bahn, des Öffentlichen Personennahverkehrs und der Automobilindustrie entstehen neue Möglichkeiten für innovative Mobilitätslösungen.“

Mit der neu gegründeten Fachabteilung für Digitalisierung und Vernetzung der Mobilität im Verkehrsministerium hat sich Nordrhein-Westfalen beispielhaft für die Arbeit im Datenraum Mobilität aufgestellt.

Unter Federführung des Ministeriums für Verkehr will die Landesregierung im Sinne des Open-Data-Prinzips unter anderem Mobilitätsdaten von und für Anbietern von Mobilitätsdienstleistungen diskriminierungsfrei zur Verfügung stellen, damit sie Menschen bessere, intermodale Mobilitätsangebote machen können. Dabei sollen alle Akteure in Nordrhein-Westfalen effektiv in den Datenaustausch eingebunden werden. Der Datenraum Mobilität kann von den sehr konkreten Erfahrungen und Anwendungsbeispielen, etwa mit dem aktuell in der Umsetzung bis Ende 2021 befindlichen eTarif NRW, profitieren. Bereits seit November 2020 ist Nordrhein-Westfalen durch das Ministerium für Verkehr stellvertretend für die Länderebene Mitglied im Steuerkreis des Datenraums Mobilität. Das Ministerium für Verkehr verfügt darüber hinaus eine eigene Fachabteilung für Digitalisierung und Vernetzung der Mobilität, mit der sie entsprechend gut für die Arbeit im Datenraum Mobilität aufgestellt ist.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen

Spandauer Ortsteil Haselhorst umfangreich mit Sharing-Angeboten ausgestattet

Der Spandauer Ortsteil Haselhorst ist ab sofort so gut mit Sharing-Angeboten ausgestattet, wie kein anderer Kiez in einem Außenbezirk. Am 25. März 2021 eröffneten die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) am U-Bahnhof Haselhorst ihre elfte Jelbi-Station – und komplettierten damit ein bisher einmaliges Netzwerk mit der großen Station und den fünf kleinen Jelbi-Punkten an der Waterkant in Spandau. Auf dem Ferdinand-Friedensburg-Platz, direkt am U-Bahnhof, steht nun ein umfangreiches und umweltfreundliches Sharing-Angebot aus E-Tretrollern und Carsharing-Fahrzeugen zur Verfügung.

Vor allem Bewohner rund um die Spandauer Wasserstadt profitieren vom neuen Angebot. Diese haben dem Mitte Dezember eröffneten Jelbi-Standort an der Waterkant mit rund 2.500 Vermietungen in den ersten drei Monaten zum erfolgreichsten Start aller Stationen verholfen – trotz Winter und Lockdown. Nun können zum Beispiel auch Carsharing-Fahrzeuge am U-Bahnhof Haselhorst abgestellt oder ausgeliehen werden, wo es mit der U-Bahn oder einer der fünf Buslinien Anbindungen in alle Richtungen gibt. Um wildem Parken vorzubeugen, wurden spezielle Scooter-Parkstationen aufgestellt.

Eva Kreienkamp, Vorstandsvorsitzende der BVG: „Mit diesem außergewöhnlichen Jelbi-Netzwerk ermöglichen wir über 20.000 Bewohnern der Waterkant, der Wasserstadt und Haselhorsts erstmals den Zugang zu Sharing-Angeboten vor der eigenen Haustür. Wir sind froh, dass unsere Jelbi-Partner mit uns den Weg nach Spandau gegangen sind, um den dort lebenden Menschen den Umstieg vom eigenen Auto auf umweltfreundliche, geteilte Mobilität so leicht zu machen.“

Frank Bewig, Spandaus Bezirkstadtrat für Bauen, Planen und Gesundheit: „Spandau wächst rasant. Gerade Haselhorst und Siemensstadt sind aktuell sehr bedeutende Wohnungsbaustandorte in Berlin-Spandau. Ich freue mich sehr, dass die BVG durch die Mobilitätsplattform Jelbi und der damit verbundenen Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsangebote eine Verbesserung durch den öffentlichen Personennahverkehr bietet.“

Vor Ort stehen die Fahrzeuge von Voi, Miles und Mobileeee zur Verfügung, die gemeinsam mit der Gewobag und der BVG das Jelbi-Bündnis Waterkant/Haselhorst bilden. Jelbi-Nutzer haben mittlerweile Zugriff auf inzwischen über 30.000 Fahrzeuge – mehr als auf jeder anderen deutschen Mobilitätsplattform.

Quelle: BVG

Projekt UpTrain: Digitale Mobilitätsakademie und zwei neue Aufstiegsfortbildungen für die Branche

Die VDV-Akademie entwickelt, für vier Jahre gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung, innerhalb des InnoVET-Projekts UpTrain zwei neue gewerblich-technische Aufstiegsfortbildungen und trägt damit dem digitalen Wandel in der Berufswelt Rechnung.

Anlässlich der heutigen Auftaktsitzung hob VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff hervor: „Das mit mehreren Millionen Euro geförderte Projekt ist das bislang größte in der Geschichte der VDV-Akademie – und es kommt zur richtigen Zeit: Bis 2025 benötigt die Branche etwa 100.000 zusätzliche Fachkräfte. Gleichzeitig ist eine Qualifizierung des bestehenden Personals nötig, um anstehende Herausforderungen wie Digitalisierung, Automatisierung sowie Vernetzung von Mobilität zu meistern. Für die Umsetzung arbeiten Verkehrsunternehmen, Hochschulen, Industrie und IHK in NRW sowie im Raum Rhein-Main-Neckar zusammen.“

Die VDV-Akademie ist Verbundkoordinator des Projekts. Gisbert Schlotzhauer, Vorstandsvorsitzender des VDV-Akademie e.V.: „Die Branche kann sich darauf freuen, künftig gut ausgebildete „Spezialisten für Elektronik/Mechatronik Mobilität und Strategen Systemmanagement Mobilität“ begrüßen zu dürfen.“

Um zukunftsfeste Fachkarrieren zu ermöglichen, müssen technisches Praxiswissen und kooperative Kompetenzen vermehrt Bestandteil von Qualifizierung werden. Erste Piloten werden voraussichtlich ab Ende 2022 erprobt, um nach Projektende am Markt angeboten werden zu können.

Projektleiterin Thea Wehlitz von der VDV-Akademie betont die Triale Weiterbildung: „Dieses Modell ist einzigartig. Es wurde zusammen mit Verkehrsunternehmen, Hochschulen und Industrie konzipiert und wird an deren Lernorten – Werkstätten, Betriebshöfen, Leitstellen, Hörsälen und Teststätten – umgesetzt.“ Die Fortbildung „Spezialist Elektronik/Mechatronik Mobilität“ soll inhaltliche Schwerpunkte aus den Bereichen Elektronik, digitale Werkstatt, Signaltechnik und Zugsicherung umfassen. Die Aufstiegsfortbildung „Stratege Systemmanagement Mobilität“ wird sich an (angehende) Führungskräfte im Bereich Systemmanagement, Mobilitätstechnologien und digitale Leitstelle richten. Die beruflichen Fortbildungen berücksichtigen sowohl Fachgebiete aus ÖPNV- wie auch aus Eisenbahnunternehmen.

UpTrain, das von einer Experten-Jury aus 176 Bewerbungen für eine Förderung vorgeschlagen wurde, konzentriert sich neben den beiden Fortbildungen auf zwei weitere Schwerpunkte, die Bildungsberatung sowie die Digitalisierung der Qualifizierungsinhalte: „Um das Arbeitskräftepotenzial bestmöglich auszuschöpfen, wird für die Mitarbeitenden in den Verkehrsunternehmen, aber auch zum Beispiel im Umfeld von Hochschulen – einschließlich derjenigen, die ihr Studium vorzeitig abbrechen – eine Bildungsberatung angeboten, mit dem Ziel, diese Menschen als Spezialisten für die Branche zu gewinnen. Darüber hinaus sollen künftig relevante Teile der Qualifizierung über die die Digitale Mobilitätsakademie abgebildet werden. Dort können sie ortsungebunden abgerufen werden können“, so Wolff abschließend.

Quelle: VDV

Rettungsleitfaden hilft im Einsatz bei E-Bus-Defekten

Auf dem Betriebsgelände der Berufsfeuerwehr Wache 2 in Beuel zeigten Werkstattmitarbeiter von SWB Bus und Bahn und Feuerwehrkräfte der Stadt, welche Schritte unternommen werden müssen, wenn ein E-Bus einen Defekt hat. Für die neuen Fahrzeuge der Firmen Solaris und Ebusco entsteht dabei ein Rettungsleitfaden, um die Sicherheit für Retter und Passagiere im Havariefall zu optimieren. Denn im Fall der Fälle benötigt die Feuerwehr sofort einen kompletten Überblick über das Fahrzeug.

Wie kommt man in einer Gefahren- oder Unfallsituation in einen Elektrobus rein, und das vor allem sicher? Ein Fahrzeug wie der E-Gelenkbus Solaris Urbino 18 verbirgt in seinem Innenleben ein komplexes Leitungssystem. Und damit potentielle Risiken.

Die ersten Schritte, die die Feuerwehrleute demonstrieren: Feststellbremse betätigen, mit Unterlegkeilen sichern, Zündung aus-, Warnblinker einschalten, den Antrieb über Einrichtungen deaktivieren sowie sicherstellen, dass im Fahrzeug kein Strom mehr fließt. 

Das Team der Feuerwehr nutzt modernste Technik: Rettungsschere, Spreizer und Rettungszylinder. Daneben Gadgets wie einen Sicherheits-Federkörner sowie eine Glassäge, Säbelsäge oder das „Halligan Tool“, eine Art Eispickel mit Brecheisen. Trotz Hightech muss die Feuerwehr aber bei modernen Fahrzeugen mit Bedacht vorgehen. Gefährlich können etwa die Hochvoltleitungen im Haveriefall werden. 

“Sollte es zu einem Brandfall kommen, schauen wir zunächst, ob nur der Bus brennt oder auch der Hochvoltspeicher betroffen ist. Sollte nur der Bus brennen, löschen wir diesen wie jedes normale Fahrzeug auch. Ist der Hochvolt-Speicher mit betroffen, benötigen wir eine große Menge an Wasser und löschen aus einem sicheren Bereich heraus. Unsere Standardschutzausrüstung schützt uns auch bei diesen Einsätzen”, sagt Eric Lambertz, Aus- und Fortbildungsleiter der Feuerwehr.

Klar ist, dass die Maßnahmen mehr Zeit in Anspruch nehmen. “Wir verhindern, dass der Brand sich nach Eintreffen auf benachbarte Gebäude oder Fahrzeuge ausbreiten kann. Unser Ziel ist es, den brennenden Bus zu löschen und den Hochvoltspeicher so lange zu kühlen, bis ein Bergungsunternehmen den Bus zu einem Quarantäneplatz abtransportieren kann. Der Transport wird durch uns dann begleitet”, so Lambertz.

Eine Besonderheit haben E-Busse zu den gängigen Dieselfahrzeugen. Sie werden von Batterien angetrieben. Für die rund 4,5-Tonnen-Batterien bei einem Elektro-Gelenkbus braucht man spezielles Know-how. 

Quelle: Stadtwerke Bonn

Verlängerung der Salzburger Lokalbahn wird zu S-LINK

Die Verlängerung der Salzburger Lokalbahn durch die Stadt Salzburg bis nach Hallein kann getrost zu den meistdiskutierten Infrastrukturvorhaben im Salzburger Zentralraum gezählt werden. Nunmehr wird in einem ersten Schritt das Vorhaben vom Salzburger Hauptbahnhof bis zum Schloss Mirabell konkret.

Darüber hinaus wird technisch und verkehrsplanerisch geprüft, wie und wann die nächsten Schritte zur Erweiterung, zum Ausbau und zur Ertüchtigung des Salzburger Regionalbahnnetzes gesetzt werden. Dabei handelt es sich insbesondere um weitere, an die neue Haltestelle am Mirabellplatz anschließende Streckenabschnitte in Richtung Altstadt sowie um die sogenannte Messebahn im Nordwesten des Salzburger Stadtgebiets, den Ausbau der Stieglbahn für den Personennahverkehr sowie lokale Maßnahmen zur Verbesserung der Netzwirkung.

Die Liste der bisherigen Namen für das Projekt ist ebenso lang wie die öffentliche Diskussion um das Projekt selbst. Daher war klar: Erst wenn alle nötigen Beschlüsse gefasst und alle Finanzierungsvereinbarungen getroffen wurden, startet die umfassende öffentliche Information zum Projekt.

Genau dieser Schulterschluss wurde nun besiegelt – von Land, Stadt, Bundesregierung, Interessensvertretungen und Opposition. Das Projekt wird jetzt von allen maßgeblichen politischen und gesellschaftlichen Kräften in Salzburg gewollt und unterstützt. Es bekommt nun einen Namen und ein Erscheinungsbild, die das Verbindende gebührend zum Ausdruck bringen und den Weg in die Zukunft bereiten: S-LINK

Der Projektname steht exakt für das, was hier in den nächsten Jahren entstehen wird:

  • Eine Verbindung von Stadt Salzburg und dem Umland mit einem Einzugsgebiet von Hallein bis weit nach Oberösterreich und Bayern.
  • Eine bequeme, schnelle und umweltfreundliche Verkehrsverbindung, die eine echte Alternative für Pendler und Touristen darstellt.
  • Die neue Aorta im öffentlichen Verkehr in der Landeshauptstadt, die auch neue Möglichkeiten im innerstädtischen öffentlichen Verkehr eröffnet.

Zusammengeführt werden die Informationen zum Projekt auf der neuen Website www.s-link.at – diese wird mit dem Voranschreiten des Projektes wachsen und fortlaufend konkreter werden. Schon jetzt bietet die Seite einen guten Überblick über den Stand der Planungen, die nötigen Kontaktinformationen sowie erste Visualisierungen.

Quelle: Salzburger Regionalstadtbahn Projektgesellschaft mbH

DB will mit Rekord-Investitionen zurück in Gewinnzone

Trotz eines milliardenschweren Verlustes will die Deutsche Bahn mit Rekordinvestitionen und konsequentem Gegensteuern zurück in die schwarzen Zahlen. Die Bilanz des Jahres 2020 steht indes im Zeichen der Corona-Pandemie, die auch bei der DB Umsatz und Ergebnis einbrechen ließ. Das Unternehmen schließt das vergangene Jahr mit einem operativen Verlust von 2,9 Milliarden Euro ab. Im laufenden Jahr wird sich das Geschäft nach Einschätzung des Konzerns wieder verbessern, dennoch sind erneut beträchtliche Verluste zu erwarten. Ab 2022 rechnet die DB wieder mit operativen Gewinnen.

Bund und Bahn halten auch in der Corona-Krise an ihrem langfristigen Ausbauprogramm für die Eisenbahn in Deutschland fest und haben ihre Investitionen in die klimafreundliche Schiene erneut gesteigert. Die Brutto-Investitionen kletterten im vergangenen Jahr um 10 Prozent auf 14,4 Milliarden Euro – ein neuer Rekordwert. Die Netto-Investitionen nahmen im Vergleich zum Vorjahr um 4,3 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro zu. Das Bahnsystem umfassend zu erweitern, zu erneuern und zu digitalisieren sei der richtige Weg, betonte DB-Chef Lutz.

Coronabedingt sind die Leistungskennzahlen in fast allen Geschäftsfeldern im Jahr 2020 rückläufig. Insgesamt nutzten europaweit 1,5 Milliarden Fahrgäste die Züge der DB. Das sind etwa 42 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei DB Regio sank die Zahl der Zugreisenden um gut 38 Prozent. Die Verkehrsleistung im Personenverkehr auf der Schiene ging 2020 gegenüber dem Vorjahr um etwa 47 Prozent auf rund 52 Milliarden Personenkilometer zurück.

Die europäische Nahverkehrstochter DB Arriva war bereits im ersten Halbjahr 2020 besonders stark von Corona getroffen, da sie in Ländern mit besonders schwerem Pandemie-Verlauf wie Großbritannien und Italien aktiv ist.

Um die Belastungen der Pandemie zu einem erheblichen Teil selbst ausgleichen zu können, hat die DB auf der Ausgabenseite ein Gegensteuerungsprogramm aufgesetzt. Diese Maßnahmen leisteten im Jahr 2020 bereits einen Beitrag von rund 1,7 Milliarden Euro.

Für 2021 erwartet das Unternehmen aktuell erneut einen operativen Verlust (EBIT bereinigt), der allerdings mit rund zwei Milliarden Euro deutlich niedriger sein sollte als 2020. Der Umsatz dürfte wieder auf mindestens 41 Milliarden Euro steigen. Alle Prognosen bleiben pandemiebedingt mit hohen Unsicherheiten behaftet.

Quelle: Deutsche Bahn AG