Verkehrsministerkonferenz im Zeichen der Klimaziele für das Jahr 2030

Die Tagung der Verkehrsministerkonferenz unter Leitung der Bremer Senatorin Dr. Maike Schaefer am 15./16. April 2021 steht im Zeichen des Ausbaus des umweltfreundlichen Verkehrs, um die Klimaziele des Bundes für das Jahr 2030 zu erreichen. Hierzu gehören vor allem der Ausbau und die Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), der Ausbau des Systems Schiene, die Umstellung auf klimafreundliche Antriebe beim Busverkehr und die Förderung des Fuß- und Radverkehrs. Weitere Themen sind Verkehrssicherheit vor allem im Fuß- und Radverkehr sowie die Auswirkungen der Corona-Pandemie für den ÖPNV.

Die Stärkung des ÖPNV und des Schienenverkehrs ist eine zentrale Voraussetzung zur Erreichung der gesteckten Klimaziele. Der ÖPNV kann seine ihm von Bund und Ländern zugedachte Rolle bei der Erreichung der Klimaziele nur erfüllen kann, wenn konkret von allen beteiligten Ebenen (Bund, Länder, Kommunen, Aufgabenträger des SPNV und des ÖPNV) gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft gelöst werden. Daher sprechen die Länder im Rahmen der VMK mit dem Bund darüber, die Maßnahmen des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) Teil Schiene zügig umzusetzen und die Aspekte des Deutschlandtakts, des Rollouts der Digitalen Schiene Deutschlands und die Voraussetzungen zur Erreichung der Klimaziele des Bundes im Bundesverkehrswegeplan Teil Schiene zu berücksichtigen.

Beim Fuß- und Radverkehr geht es um mehr Sicherheit durch Anpassung des Rechtsrahmens und langfristige Förderung des Ausbaus des Radverkehrs. Die Förderung der Sicherheit und der Attraktivität des Radverkehrs ist eine bedeutende Aufgabe zur Förderung einer klimafreundlichen Mobilität, der Fußverkehr ist elementar, vor allem auch um die Haltestellen des ÖPNV zu erreichen.

„Im Jahr 2020 belaufen sich die Einnahmeverluste durch die Corona-Pandemie auf rund 3,3 Milliarden Euro und im Jahr 2021 auf weitere etwa 3,6 Milliarden Euro. Hier sind Bund und Länder gefordert auch in diesem Jahr wie im Jahr 2020 einen ÖPNV-Rettungsschirm gemeinsam aufzuspannen und hälftig zu finanzieren.“

Dr. Maike Schaefer, Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz und Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau in Bremen

Quelle: Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau Bremen

Bewältigung der «Subventionsfälle» im öV kommt voran – Rückzahlungen von 60 Millionen Franken

Verschiedene Schweizer Transportunternehmen haben in den letzten Jahren punktuell und aus unterschiedlichen Gründen zu hohe Subventionen bezogen. Nun liegen Vereinbarungen vor, mit welchen rund 60 Millionen Franken an den Bund und die Kantone zurückgeführt werden.

In den Fällen mit mutmaßlich betrügerischer Absicht soll eine Beurteilung durch die Strafverfolgungsbehörden erfolgen. Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat bereits nach dem «Fall Postauto» sein Aufsichtssystem mit einer Reihe von Maßnahmen angepasst.

Im Nachgang zum «Fall Postauto» hat das BAV am 28. Februar 2020 über verschiedene weitere, unterschiedlich gelagerte «Subventionsfälle» informiert und dargelegt, dass die zu viel bezogenen Subventionen zurückbezahlt werden müssen. Inzwischen konnten in zwei Fällen Rückzahlungsvereinbarungen abgeschlossen werden: 

  • Die BLS und die BLS-Tochter Busland zahlen dem Bund und den betroffenen Kantonen 49 Millionen Franken zurück. BLS und Busland hatten in den Jahren 2012 bis 2018 im regionalen Personenverkehr und im Ortsverkehr Halbtax-Erlöse aus dem «Libero»-Tarifverbund nicht in die Abgeltungsgesuche eingerechnet und dadurch überhöhte Subventionen bezogen.
  • Mit der SBB haben das BAV und die betroffenen Kantone eine Vereinbarung zur Rückzahlung von 8,8 Millionen Franken abgeschlossen. Der SBB unterliefen in den Jahren 2012 bis 2019 Berechnungsfehler bei der Aufteilung der Einnahmen zwischen dem eigenwirtschaftlichen Fernverkehr und dem subventionierten regionalen Personenverkehr im Tarifverbund «Z-Pass». In diesem Fall gibt es keine Hinweise auf eine mögliche Betrugsabsicht.

In weiteren Fällen präsentiert sich der Stand der Aufarbeitung wie folgt:  

  • Bezüglich der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) laufen Verhandlungen für eine Rückzahlung von 16 Millionen Franken. Die Federführung liegt beim Verkehrsverbund Luzern (VVL). Die VBL hatte gemäß einem von der Stadt Luzern in Auftrag gegebenen externen Untersuchungsbericht zwischen 2010 und 2017 auf Basis eines Holdingmodells überhöhte Abgeltungen bezogen.
  • Das BAV hat weiter aufgedeckt, dass das holländische Unternehmen Shuttlewise, das im unbegleiteten kombinierten Verkehr durch die Alpen tätig war, Korrespondenz mit dem BAV manipuliert und falsche Angaben zu den transportierten Mengen gemacht hat. 2020 wurden dadurch überhöhte Betriebsbeiträge im Umfang von rund 0,5 Millionen Franken bezogen.
  • Einen Fall mit internen Unregelmäßigkeiten bei der Finanzierung von Anschlussgleisen hat das BAV aufgearbeitet. Hier wurde der Fehlbare von der Bundesanwaltschaft per Strafbefehl zu einer bedingten Geldstrafe verurteilt, er muss überdies eine Wiedergutmachung leisten.

Quelle: Bundesamt für Verkehr

Wohnung mieten und günstig Bus und Bahn fahren

Die MWG-Wohnungsgenossenschaft eG und die Magdeburger Verkehrsbetriebe bringen das neue Mieterticket an den Start. MWG-Mieter können damit noch günstiger den ÖPNV nutzen. 

Als erstes Wohnungsunternehmen sicherte sich die MWG attraktive Preisvorteile bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben. Das neue MWG-Mieterticket ist eine besondere Abo:Monatskarte exklusiv für MWG-Mieter.

„Mit dem MWG-Mieterticket bieten wir unseren über 14.000 Mitgliedern einen echten Mehrwert: Sie profitieren nicht nur von unseren attraktiven Wohnungen in Magdeburg, sondern können ab sofort noch günstiger mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein, denn wir geben jeden Monat einen 10 Euro Rabatt zur Monatskarte oben drauf.“

MWG-Vorstandssprecher Thomas Fischbeck

Bezuschusst werden sowohl die persönliche Abo:Monatskarte, als auch die neue Premium-Abo:Monatskarte, die u. a. an Wochenenden und Feiertagen verbundweite Fahrten bis nach Wolfsburg ermöglicht.

„Ich freue mich, dass die MWG mit uns diese Kooperation eingegangen ist. Das neue Mieterticket ist ein Gewinn für beide Unternehmen, der vor allem den Mietern und zukünftigen Fahrgästen zu Gute kommt. Zudem ist es ein guter Beitrag für noch mehr Umweltschutz.“

MVB-Geschäftsführerin Birgit Münster-Rendel.

„Die Mieterinnen und Mieter profitieren nicht nur von den guten Nahverkehrsverbindungen mit der MVB, sondern ab jetzt auch noch von besonders günstigen Preisen. Den monatlichen Rabatt von 10 Euro geben MWG und MVB jeweils zu beiden Teilen.“

Cornelia Muhl-Hünicke, Marketingleiterin bei der MVB

 So ist die persönliche Abo:Monatskarte für nur 35,21 Euro monatlich erhältlich, die Premium-Abo:Monatskarte für nur 43,20 Euro.

Da die MVB zum Verkehrsverbund marego gehört, ermöglichen die Abo:Monatskarten auch die Nutzung von Regionalbahn, S-Bahn und Regionalbus.

„Ich danke der MVB für die gute und unkomplizierte Vorbereitung des schönen Angebotes für unsere Mitgliedschaft. Wir freuen uns auf eine lange Geschäftspartnerschaft und auf viele glückliche Mieterinnen und Mieter.“

Dr. Andreas Hartung, Vorstand der MWG

Pro Mietvertrag wird ein MWG-Mieterticket zur Verfügung gestellt. Die Bestellung erfolgt direkt über die MWG.

Hier geht’s zum Bestellvorgang.

Quelle: Magdeburger Verkehrsbetriebe

Jetzt auch LastenFrelos am Start

Freiburgs Fahrradverleihsystem Frelo wird von sofort an um 20 Lastenpedelecs erweitert. Die einspurigen Räder mit elektrischer Tretunterstützung können an 15 der bestehenden Frelo-Stationen ausgeliehen und zurückgegeben werden. Diese „FreloPlus-Stationen“ sind in den Apps der Freiburger Verkehrs AG („VAG mobil“) und von nextbike zu finden und im Straßenraum durch eine FreloPlus-Stele gekennzeichnet.

„Das LastenFrelo ergänzt unser im Mai 2019 in Betrieb genommenes Fahrradverleihsystem Frelo, welches letzte Woche bereits die 500.000ste Ausleihe verzeichnen konnte, hervorragend. Auf unserem Weg als multimodale Verkehrsdienstleisterin in Freiburg sind wir somit nochmals einen Schritt weitergekommen. In den nächsten Wochen steht nun die Erweiterung unserer VAG mobil-App im Fokus, um das multimodale Angebot abzurunden“, informiert VAG Vorstand Oliver Benz. „Die Transportfahrräder sind eine sinnvolle Ergänzung zu den bisherigen Verkehrsangeboten der VAG, um möglichst viele verschiedene Angebote für alle denkbaren individuellen Mobilitätsbedürfnisse abbilden zu können,“ ergänzt VAG Vorstand Stephan Bartosch.

Die LastenFrelos stehen in speziell markierten Bereichen an 15 der bestehenden Frelo-Stationen bereit. Bei der Rückgabe müssen die Lastenräder auch wieder in den markierten Bereichen abgestellt werden. Die Räder verfügen über eine Transportbox die für eine Ladung von bis zu 60 kg zugelassen ist. Diese ist dank einer Sitzbank mit Sicherheitsgurten auch für den verkehrssicheren Transport von maximal zwei Kindern bis sechs Jahre geeignet.  

Die Frelo-Koordinatorin bei der VAG, Luisa Stenmans, rät allen, die zum ersten Mal ein Lastenfahrrad nutzen, dieses vorher einmal auszuprobieren.

Um die Ladung des Akkus müssen sich die Ausleihenden nicht selbst kümmern, erklärt Onur Semerci, Projektmanager bei Frelo-Betreiber nextbike: „Der Austausch leerer Akkus erfolgt durch unser nextbike-Serviceteam.“

Bei LastenFrelo gibt es keine Sonderkonditionen für ÖPNV- Abokundinnen und –kunden oder Studierende. Je angefangener 30 Minuten werden zwei Euro fällig. Die maximale Tagesgebühr beträgt 18 Euro für 24 Stunden. Für Vielnutzer gibt es 3-Tages, Monats- oder Jahrestarife (6 €, 12 €, 48 €) mit denen die ersten 60 Minuten jeder Fahrt kostenfrei sind.

Quelle: VAG

Fahrgastzahl im Linienfernverkehr mit Bahnen und Bussen im Jahr 2020 halbiert

Bedingt durch die Corona-Pandemie waren im Jahr 2020 nur etwa halb so viele Fahrgäste im Linienfernverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs wie im Vorkrisenjahr 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war das Fahrgastaufkommen mit 88 Millionen Personen um 49 % geringer als 2019. Im Eisenbahn-Fernverkehr reisten mit 82 Millionen Fahrgästen 46 % weniger Menschen. Im Linienverkehr mit Fernbussen ging die Fahrgastzahl sogar um 71 % auf 6,1 Millionen zurück. 

Im Nahverkehr, der einen Anteil von fast 99 % am Linienverkehr hat, ging das Fahrgastaufkommen im Jahr 2020 nach vorläufigen Ergebnissen um rund ein Drittel zurück. So waren im Eisenbahn-Nahverkehr einschließlich S-Bahnen mit 1,7 Milliarden Fahrgästen 39 % weniger Menschen unterwegs als 2019. Mit Straßenbahnen fuhren 2,9 Milliarden Fahrgäste und somit 31 % weniger als 2019. Die derzeit gemeldeten Daten für den Liniennahverkehr insbesondere mit Bussen, die einen Rückgang um knapp ein Viertel zeigen, bilden möglicherweise die tatsächlichen Rückgänge nicht vollständig ab – unter anderem deshalb, weil im Nahverkehr viele Fahrgäste Zeitkarten besitzen. Diese Tickets wurden aber vermutlich aufgrund der Pandemie vergleichsweise selten genutzt. Daher ist hier mit Revisionen der Meldewerte durch die Verkehrsunternehmen zu rechnen.

Ausschlaggebend für die enormen Rückgänge der Fahrgastzahlen im Jahr 2020 waren das 2. und 4. Quartal, die von der Corona-Krise besonders geprägt wurden: Im 2. Quartal 2020 waren drei Viertel (-75 %) weniger Personen im Fernverkehr mit Bussen und Bahnen unterwegs als im Vorjahreszeitraum, wobei der Bahnfernverkehr 72 % weniger Fahrgäste zählte und der Linienverkehr mit Fernbussen mit 96 % weniger Fahrgästen fast zum Erliegen kam. Im 4. Quartal 2020 nutzten 63 % weniger Reisende den Fernverkehr (mit Bahnen: -59 %; mit Bussen: -88 %) als im 4. Quartal 2019. Das Fahrgastaufkommen im gesamten Fernverkehr lag im 1. Quartal 2020 um 14 % und im 3. Quartal 2020 um 42 % niedriger als in den entsprechenden Vorjahreszeiträumen.

Quelle: Statistisches Bundesamt

Jubiläums-Fahrgast 100.000: LOOPmünster wird sechsstellig

Sieben Monate nach Start von LOOPmünster hat nun der 100.000. Fahrgast einen der elektrischen Kleinbusse genutzt. „Das zeigt, wie gut LOOPmünster als Teil des Nahverkehrs in Münsters Süden angenommen wird. Angebote, die den Nahverkehr vereinfachen und verbessern, sind die Voraussetzung dafür, die Mobilitätswende zu schaffen“, sagt Robin Denstorff, Planungsdezernent der Stadt Münster dazu.

Die Kleinbusse von LOOPmünster sind im Süden der Stadt unterwegs und bringen Fahrgäste dort zu den normalen ÖPNV-Tarifen flexibel ohne Fahrplan und feste Linienwege zu ihren Zielen. Bestellt werden sie per App oder Telefon zur nächsten Straßenecke, die Buchungssoftware fasst automatisch Fahrten unterschiedlicher Fahrgäste zusammen, so dass weniger Autos auf der Straße sind. „Mit 100.000 Fahrgästen in so kurzer Zeit und unter Corona-Bedingungen hätten wir nie gerechnet, wir freuen uns riesig über die große Nachfrage. Wir wollen LOOPmünster zur optimalen Ergänzung zu den Stadtbussen und Zügen entwickeln“, so Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke.

LOOPmünster ist ein dreijähriges Pilotprojekt, das vom Verkehrsministerium NRW und der Stadt Münster finanziert wird. Teil des Projekts ist auch eine wissenschaftliche Begleitforschung, durchgeführt von der FH Münster. Diese startet in den nächsten Tagen und soll vertiefende Erkenntnisse darüber bringen, wie LOOPmünster genutzt wird.

Quelle: Stadtwerke Münster

Mehr S-Bahnen und besseres Angebot für die Fahrgäste

Mit der Unterzeichnung des Nachtrags zur Vereinbarung über die Ausstattung der Region Stuttgart mit Regionalisierungsmitteln haben das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und der Verband Region Stuttgart den Weg frei gemacht für zusätzliche lange S-Bahnzüge und den Viertelstundentakt.

Statt 9,1 Prozent erhält der Verband Region Stuttgart künftig 9,9 Prozent der vom Bund auf Baden-Württemberg entfallenden Regionalisierungsmittel. Nachdem der Verkehrssauschuss des Verbands diesem Vorschlag des Ministerrats bereits im Februar zugestimmt hat, wurde die Vereinbarung durch die Unterschrift vom Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg Winfried Hermann und der Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling heute offiziell besiegelt.

„Die S-Bahn ist das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region Stuttgart. Und wir wollen sie gemeinsam weiter stärken. Zahlen zeigen, die Bürgerinnen und Bürger wollen die S-Bahn verstärkt nutzen und wir brauchen sie für eine erfolgreiche Verkehrswende“, sagte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Unterzeichnung vor einem neuen Zug der S-Bahn. „Dazu haben wir mit dem Verband Region Stuttgart ein Paket geschnürt: 58 neue S-Bahn-Züge fördert das Land mit 106 Millionen Euro. In der Hauptverkehrszeit werden nur noch lange Züge fahren. Zwischen Schwabstraße und Vaihingen und teilweise weiter bis Böblingen wird der Takt verdichtet. Und zwischen Feuerbach und Weil der Stadt wird eine Expresslinie eingeführt“, so Hermann weiter.    

„Diese Erhöhung ist ein wichtiges Signal in den aktuell schwierigen Zeiten“, äußerte sich Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling bei der Unterzeichnung. „Wir haben über Jahrzehnte Jahr für Jahr unsere Fahrgastzahlen verbessert und wollen dies auch in den nächsten Jahren fortführen.“ Dafür brauche es Innovationen, wie die Digitalisierung der Schiene mit ETCS und zugleich eine S-Bahn mit Strahlkraft durch ein wachsendes Angebot mit Komfort, so Schelling weiter.

Aufgrund der wachsenden Nachfrage im ÖPNV in den vergangenen Jahren hatte die Regionalversammlung des Verbands Region Stuttgart bereits im Winter 2018/2019 die dringend erforderliche Kapazitätserweiterung durch die Einführung von ETCS für die S-Bahnen, die Beschaffung von 58 neuen Zügen sowie die Ausweitung des Verkehrsangebots bei der S-Bahn beschlossen.  Vor diesem Hintergrund hat der Ministerrat Maßnahmen zur Förderung der Region, unter anderem durch die Finanzierung von zusätzlichen Fahrleistungen in pauschalierter Form, zugestimmt. 

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Erste Bestellung von Wasserstoffzügen in Frankreich

Die Regionen Auvergne-Rhône-Alpes, Bourgogne-Franche-Comté, Grand Est und Occitanie vergeben den ersten Auftrag für Dual-Mode Elektro-Wasserstoff-Züge in Frankreich. Dies ist ein historischer Schritt für die Reduzierung von CO2-Emmissionen im Schienenverkehr zum Vorteil der Fahrgäste und Regionen sowie für die Entwicklung eines Wasserstoff-Ökosystems und eines vielversprechenden Sektors für die Zukunft.

Im Namen der vier Regionen hat SNCF Voyageurs einen Auftrag an Alstom vergeben – für die ersten zwölf von Alstom entwickelten Dual-Mode Elektro-Wasserstoffzüge (sowie zwei optionale Zuggarnituren) der Coradia Polyvalent-Reihe für Régiolis. Der Auftragswert beträgt insgesamt fast 190 Millionen Euro1.

Die Fahrzeugbeschaffung steht vollständig im Einklang mit dem PLANETER-Programm zur Reduzierung der Umweltbelastung von SCNF Voyageurs‘ regionalen Mobilitätslösungen, das auf der Überzeugung fußt, durch die Einführung von mehr TERs (Regionalexpress-Zügen) CO2-Emissionen signifikant reduzieren zu können. Andere französische Regionen haben bereits ihr Interesse bekundet, sich an einer zweiten Phase des Projekts zu beteiligen.

Dieser französische Auftrag für wasserstoffbetriebene Züge ist das Ergebnis von zwei Jahren gemeinsamer Anstrengungen der verschiedenen Akteure des Projekts. Der Dual-Mode Elektro-Wasserstoff Coradia Polyvalent erfüllt die Anforderungen des vielfältigen französischen Schienennetzes und hat eine Autonomie von bis zu 600 km auf nicht elektrifizierten Bahnstrecken. Dieser vierteilige Zug mit einer Länge von 72 m verfügt über eine Kapazität von 218 Sitzen und besitzt die gleiche dynamische Leistung und das Komfortniveau der Dual-Mode Elektro-Diesel-Version.

Seit 2011 wurden bereits rund 400 Dual-Mode elektro-thermische und vollelektrische Züge vom Typ Coradia Polyvalent von den französischen Regionen bestellt. Die Entwicklung und Fertigung von Coradia Polyvalent-Zügen sichert mehr als 2.000 Jobs in Frankreich für Alstom und seine Zulieferer. Sechs der 15 Standorte von Alstom in Frankreich sind an dem Projekt beteiligt: Reichshoffen (Bas-Rhin) für Design und Fertigung, Ornans (Doubs) für Motoren, Le Creusot (Saône-et-Loire) für Drehgestelle, Tarbes (Hautes-Pyrénées) für Antriebsketten, Villeurbanne (Rhône) für Bordelektronik und Saint-Ouen (Seine-Saint-Denis) für Design.

Quelle: Alstom

Kreuzberg und Friedrichshain wieder vereint

Es ist vollbracht – rund ein Jahr hat die BVG an der ältesten U-Bahnstrecke Deutschlands in Kreuzberg intensiv gearbeitet. Die Gleis-, Strom- und Brückenanlagen am Hochbahnviadukt der U1 und U3 wurden einer umfangreichen Sanierung unterzogen. Eine neue sogenannte feste Fahrbahn auf ca. 1.000 Meter Gleislänge mit zwei Weichen wurde eingebaut, das Stahltragwerk des U-Bahnviaduktes umfangreich saniert und zusätzliche Fundamente an Viaduktstützen im Bereich Skalitzer Straße hergestellt. Zwischen Schlesischem Tor und Oberbaumbrücke erhielten die neuen Gleisanlagen auch einen neuen Schotteroberbau mit elastischen Dämmmatten und neuartigen Kunststoffschwellen.

Der Fahrbahnbereich erhielt zudem einen neuen Korrosionsschutz. Neben Geländern, Kabelkanälen sowie Kabelanlagen für Bahnstrom wurden auch die Zugsicherung und Kommunikation sowie Entwässerungsanlagen des Viaduktes erneuert.

Ab dem 12. April 2021 stehen die U-Bahnlinien U1 und U3 für Fahrgäste wieder wie geplant zur Verfügung. Wie bereits angekündigt, wird der U-Bahnhof Schlesisches Tor in Fahrtrichtung Warschauer Straße vom 12. April bis 22. April 2021 jedoch noch nicht angefahren. Grund sind ausstehende Asphaltarbeiten auf dem Bahnsteig, die in Folge der winterlichen Witterungsverhältnisse noch nicht abgeschlossen sind.

„Mit der Wiederinbetriebnahme der Hochbahn ist die Strecke zwischen Gleisdreieck und Oberbaumbrücke weitgehend fit für die nächsten Jahrzehnte“, sagt U-Bahnbauchef Uwe Kutscher. „Wir freuen uns besonders, dass der gesetzte Zeitrahmen sowie der Kostenrahmen von rund 36 Millionen Euro für die Streckenerneuerung seit 2018, trotz der schwierigen Randbedingungen, eingehalten werden konnte. Natürlich gehen der barrierefreie Ausbau an den U-Bahnhöfen Schlesisches Tor und Görlitzer Bahnhof sowie Instandsetzungsmaßnahmen an den U-Bahnhöfen in den kommenden Jahren wie geplant weiter.“

2.220 Meter Fahrschienen wurden aus- und eingebaut und 1.400 Meter Stromschienen erneuert. Rund 2.130 Schwellen wurden ausgebaut, 2.300 Tonnen Schotter entsorgt und 800 Tonnen gereinigt wiederverwendet. Tausende Meter Kabel wurden neu verlegt; ca. 410 Tonnen neue Stahlkonstruktionen wurden montiert. Ein neuer Korrosionsschutz wurde an über 11.300 Quadratmetern Fläche hergestellt.

Quelle: BVG

agilis erlangt mit Unterstützung des TÜV Rheinland neue Sicherheitsbescheinigung

Am 16. März 2021 hat das Eisenbahnbundesamt (EBA) die neue einheitliche Sicherheitsbescheinigung für die agilis Verkehrsgesellschaft mit Sitz in Regensburg erteilt. agilis ist damit deutschlandweit erst das zweite Verkehrsunternehmen, das die neuen Anforderungen nach Prüfung durch das EBA erfüllt. Nur wer eine solche Bescheinigung besitzt, darf Eisenbahnverkehr durchführen. Dafür passte agilis gemeinsam mit den Fachleuten der TÜV Rheinland InterTraffic zahlreiche bestehende Prozesse an die neuen Richtlinien an. Andere Bereiche wie der „Human Factor“ mussten zusätzlich ausgearbeitet werden.

Die Fachleute von TÜV Rheinland haben im Rahmen des Projekts gemeinsam mit agilis die Entwicklung und Umsetzung eines Konzeptes zum Umbau des Sicherheitsmanagementsystems (SMS) sowie der Identifikation von Handlungsfeldern in Bezug auf die neuen Anforderungen an ein SMS nach DVO (EU) 2018/762 vorgenommen.

Durch die Einführung der Verordnung waren sowohl zusätzliche Anforderungen als auch komplexe Änderungen in der jeweiligen Anforderungserfüllung notwendig. Dazu zählen beispielsweise:

  • neue Anforderungen „Human Factor“: Förderung von Sicherheit, Wohlbefinden und Zufriedenheit; Berücksichtigung menschlicher Schwächen;
  • Pflege der „Sicherheitskultur“ im Unternehmen;
  • High Level: Einheitliche Anforderungen aus verschiedenen Managementsystemen und prozessorientierter Ansatz bei der Verbesserung des SMS;
  • Führung und Verpflichtung: Gesamtverantwortung der obersten Ebene für die Sicherheit;
  • Risikoorientierte Entscheidungen: Bewertung von betrieblichen, organisatorischen und technischen Risiken.

Seit dem 17. Juni 2020 ist die neue Sicherheitsrichtlinie (EU) 2016/798 in Deutschland vollumfänglich gültig, so dass im bestehenden Sicherheitsmanagementsystem (SMS) der agilis Anpassungsarbeiten notwendig waren, um die neue Sicherheitsbescheinigung zu erlangen. Auch wenn die bisherige nationale Sicherheitsbescheinigung von agilis zum Projektstart noch bis zum 7. Juni 2021 gültig war, hat sich das Unternehmen für einen frühzeitigen Umbau entschieden und TÜV Rheinland InterTraffic beauftragt, bei der Neuentwicklung des SMS und der Neuerlangung der Bescheinigung zu unterstützen. Primäres Projektziel war die Erstellung eines auf die Bedürfnisse von agilis abgestimmten und praxisnahen SMS, das die Anforderungen der neuen Delegierten Verordnung (EU) 2018/762 (Gemeinsame Sicherheitsmethoden bezüglich der Anforderungen an Sicherheitsmanagementsysteme) erfüllt.

agilis betreibt rund 10 Prozent des bayerischen Schienenpersonennahverkehrs und ist in Deutschland erst das zweite Eisenbahnverkehrsunternehmen, das nach dem neuen Verfahren durch Beantragung beim OneStopShop der European Union Agency for Railways (ERA) die Sicherheitsbescheinigung nach Prüfung durch das EBA erfolgreich erlangt hat.

Quelle: agilis