ÖBB Bilanz 2020: Mit ruhiger Hand durch die Krise gesteuert

Trotz schwieriger Umstände und großer Herausforderungen durch die Covid-Krise ist es den Österreichischen Bundesbahnen im Jahr 2020 gelungen, den starken Umsatzeinbruch von 700 Millionen Euro abzufedern. Durch schnelles Gegensteuern und massive Einsparungen von rund 380 Millionen Euro konnten die ÖBB mehr als die Hälfte des Umsatzentfalls selbst schultern. Dazu kam ein Eisenbahnpaket der Bundesregierung als Hilfe für den gesamten Sektor, Stichwort Notvergabe auf der Weststrecke, Zusatzbestellungen und Absenkung der Schienenmaut. Schlussendlich weist die Bilanz des Vorjahres für alle ÖBB-Teilkonzerne jeweils eine schwarze Null aus. Durch aktives Krisenmanagement ist dem Konzern ein ausgeglichenes Ergebnis mit einem leichten Plus (EBT knapp 59 Millionen Euro) gelungen.

2020 haben 286,5 Millionen Fahrgäste die ÖBB-Mobilitätsdienste genutzt. Insgesamt waren dies 190 Millionen weniger als im Jahr davor. Am Höhepunkt der Krise betrug der Rückgang bei den Passagieren mehr als 90 Prozent, im Schnitt übers Jahr gesehen noch immer 40 Prozent minus. Das entspricht den Fahrgastzahlen Ende der 1980er Jahre.

Mehr als 2,6 Milliarden Euro wurden auch im Krisenjahr 2020 in die Erneuerung und den Ausbau der Bahninfrastruktur investiert. Mit dem im Vorjahr von der Bundesregierung beschlossenen Rahmenplan 2021-2026 von 17,5 Milliarden Euro wurde außerdem das größte Investitionspaket aller Zeiten auf Schiene gebracht.

2021 wird für die ÖBB weiter herausfordernd bleiben. Mit zunehmender Durchimpfung der Bevölkerung und schrittweiser Rückkehr zur Normalität wollen die ÖBB wieder volle Fahrt aufnehmen und mit einem breiten Investitionsprogramm den Wirtschaftsstandort Österreich vorantreiben. Für die Periode von 2021 bis 2026 liegt ein umfassender Investitionsplan mit einem Volumen von mehr als 25 Milliarden Euro vor. Ein Großteil davon – 20,6 Milliarden Euro – geht in den Ausbau der Bahninfrastruktur sowie erneuerbarer Energien. Überdies werden im Bereich Personenverkehr mit 3,4 Milliarden Euro erhebliche Mittel in die Modernisierung und Aufstockung der Zugflotte gesteckt.

Rund 1,5 Milliarden Euro sollen in den nächsten sechs Jahren in die Digitalisierung des Bahnsystems fließen. Durch Projekte wie die grafische Sitzplatzreservierung oder die Wegfinder-App, gekoppelt mit den ÖBB360°-Angeboten für die erste und letzte Meile, soll der Personenverkehr noch kundenfreundlicher werden. In der Infrastruktur wird an einem „digitalen Zwilling“ des ÖBB-Schienennetzes gearbeitet, um Instandhaltung und Netzauslastung effizienter und günstiger zu steuern.

Als Arbeitgeber bleiben die ÖBB eine verlässliche Größe: bis 2025 kann pro Jahr mit 2.700 Neuaufnahmen gerechnet werden.

Quelle: ÖBB

Planungen zur Verbesserung des Stadt- und Eisenbahnverkehrs werden aus Landesmitteln unterstützt

Um mehr Tempo in die Umsetzung von Stadtbahn- und Eisenbahnprojekten zu bringen, hat das Land Nordrhein-Westfalen im Haushalt 2021 22,5 Millionen Euro bereitgestellt. Dank der finanziellen Unterstützung des Landes können Kommunen und Aufgabenträger so schneller die Planung von Infrastrukturvorhaben vorantreiben. Ziel des Landes ist es, dass die nordrhein-westfälischen Kommunen künftig mehr Bundesmittel für planungsreife Projekte abrufen können.

25 Schieneninfrastrukturmaßnahmen in ganz Nordrhein-Westfalen erhalten nun Zuwendungen aus der neuen Förderung des Landes. So wird beispielsweise die Planung der Kapazitätserweiterung auf der Ost-West-Achse der Kölner Stadtbahnstrecke Linie 1 mit rund 6,8 Millionen Euro gefördert. Dort soll die Kapazität der viel befahrenen Linie um 50 Prozent gesteigert werden.

Mit rund 7 Millionen Euro wird die Planung für den Ausbau der Ratinger Weststrecke (RWS) gefördert. Die bestehende Güterstrecke zwischen Duisburg und Düsseldorf soll für den Personennahverkehr ausgebaut werden, so dass südliche Stadtteile Duisburgs im Bereich Wedau sowie nördliche und südliche Stadtteile Ratingens nach Düsseldorf besser erschlossen werden.

Das Ministerium für Verkehr hat jetzt den Zweckverbänden Nahverkehr Rheinland (NVR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und den Bezirksregierungen Düsseldorf und Münster entsprechende Fördererlasse in der Gesamthöhe von 22,5 Millionen Euro für die Jahre 2021 und 2022 zukommen lassen. Auf diese Weise kann mit den Landesgeldern die Planung der Infrastrukturprojekte beschleunigt werden, so dass der Abruf von Bundesmittel deutlich gesteigert werden kann. Eine Voraussetzung für den Abruf von Bundesfinanzmitteln für Infrastrukturprojekte sind abgeschlossene Planungen für die Maßnahme.

Das Land hat 2019 eine ÖPNV-Offensive mit einem Volumen von bislang mehr als 2 Milliarden Euro aufs Gleis gesetzt. Davon profitieren Städte und ländliche Regionen:

  • Unter anderem 1 Milliarde Euro für ein Systemupgrade, das heißt die Grunderneuerung von Stadt- und Straßenbahnnetzen.
  • 280 Millionen Euro für das Programm „Robustes Netz“ gemeinsam mit der Deutschen Bahn
  • 120 Millionen Euro für On-Demand-Verkehre (ÖPNV auf Abruf)
  • 100 Millionen Euro für regionale Schnellbuslinien.

Die neue Förderung zum Aufbau eines Planungsvorrates für notwendige Stadtbahn- und Eisenbahninfrastrukturprojekte ist ebenfalls Bestandteil der ÖPNV-Offensive.

Quelle: Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen

Knorr-Bremse erhält Großauftrag zur Ausrüstung von bis zu 254 Stadler U-Bahn-Wagen für die Metro Atlanta

Knorr-Bremse, Weltmarktführer für Bremssysteme und weitere Systeme für Schienen- und Nutzfahrzeuge, wird für die US-Tochtergesellschaft des Schweizer Zugherstellers Stadler die neue Metro-Zugflotte der Stadt Atlanta ausrüsten. Knorr Brake Company LLC (KBC), die US-Tochtergesellschaft von Knorr-Bremse für den schienengebundenen Personenverkehr, wird im Rahmen des langfristigen Vertrags Bremssysteme mit einem Auftragswert im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich liefern. Das Projekt ist KBCs erster Bremssystemauftrag mit dem wichtigen Verkehrsbetreiber MARTA, wodurch KBC seine Marktposition im nordamerikanischen Schienennahverkehrssegment weiter ausbaut.

„Stadler und Knorr-Bremse pflegen seit dem Eintritt beider Unternehmen in den nordamerikanischen Schienenverkehrsmarkt eine enge und vertrauensvolle Beziehung“, kommentiert Dr. Jürgen Wilder, Mitglied des Vorstands der Knorr-Bremse AG und verantwortlich für die Division Systeme für Schienenfahrzeuge. „Umso mehr freuen wir uns über diesen langfristigen Erstausrüstungsauftrag, der erneut unsere starke Position im Nahverkehrssektor unterstreicht.“

„Im Rahmen dieses Vertrags liefert Knorr Brake Company erstmalig Bremssysteme an MARTA. Wir sind sehr stolz darauf, Stadlers bevorzugter Partner bei der Erneuerung der Metro-Flotte von Atlanta zu sein“, ergänzt Jason Connell, President und CEO der Knorr Brake Company. „Ausschlaggebend bei der Auftragsvergabe waren unter anderem die robuste technische Konstruktion, Leichtbaulösungen für erhöhte Energieeffizienz, sowie die Leistungsfähigkeit unserer bewährten technischen Lösungen und unseres technischen Supports.“

Der Vertrag beinhaltet Drehgestell-Bremsausrüstungen sowie eine Luftversorgungsanlage mit ölfreiem Knorr-Bremse-Kompressor PistonSupply Eco (VV80-T™) sowie mit speziell für US-amerikanische Metro-Züge entwickelten und produzierten Umrichtern. Die Bremssteuerung und der Gleitschutz, die ebenfalls Teil der Vereinbarung sind, werden über eine von Selectron, der Knorr-Bremse-Tochtergesellschaft für integrierte Digital- und Cybersecuritylösungen, entwickelte Plattform an die Fahrzeug-Leittechnik (Train Control and Management System, TCMS) angebunden.

Die meisten Bremskomponenten werden im KBC-Werk in Westminster, Maryland, produziert, die Fahrzeuge baut Stadler US Inc. in seinem neuen Werk in Salt Lake City, Utah. Von dort aus werden diese nach Atlanta geliefert, um bestehende Fahrzeugeinheiten zu ersetzen. Die ersten Lieferungen von KBC werden für das erste Quartal 2022 erwartet, die letzten Ende 2028.

Quelle: Knorr-Bremse

Wer ist Deutschlands Lieblings-Eisenbahner?

Deutschlands große Online-Abstimmung über den beliebtesten Eisenbahner geht in die entscheidende Phase. Noch bis zum 16. Mai können alle Interessierten hier ihrem Eisenbahner mit Herz ihre Stimme geben. Derzeit führt Sebastian Fröschke, der bereits über 1.000 Stimmen eingesammelt hat. Der ODEG-Zugbegleiter hat mit seinem privaten Geld einer Zugreisenden das Ticket vorgestreckt, die ohne Fahrschein und mit abgelaufener Bankkarte unterwegs war. Auf Platz zwei liegt erixx-Zugbegleiterin Daniela Oestreich. Sie kümmerte sich vorbildlich um einen vierjährigen Jungen, der seinen Eltern entwischt war und sich für sein Abenteuer einen erixx-Zug ausgesucht hatte. Rang drei nimmt aktuell Claudia Menges von metronom ein. Sie begeistert mit ihrem Einsatz für einen Jugendlichen und einen ausländischen Fahrgast, die sie nachts um ein Uhr in Wolfsburg mit ihrem privaten Pkw sicher an ihr Ziel brachte.

„Nutzen Sie die Chance, um mit Ihrer Stimme Ihren Lieblingseisenbahner zu unterstützen“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Das gemeinnützige Verkehrsbündnis zeichnet seit elf Jahren Eisenbahner und Eisenbahnerinnen mit Herz aus, die ihre Kunden besonders begeistert haben. „In der Corona-Pandemie haben die Beschäftigten der Schienenbranche wieder alles gegeben, um die Züge auch unter schwierigsten Bedingungen am Laufen zu halten“, so Flege. „Mit unserem bundesweiten Wettbewerb Eisenbahner mit Herz sorgen wir dafür, dass tolle Leistungen des Personals die verdiente Anerkennung der Bahnreisenden finden.“

Bis Ende Januar hat die Allianz pro Schiene Eisenbahner-Geschichten von Zugreisenden gesammelt. Daraus erstellte sie eine Liste mit Kandidaten, die auf der Homepage der Allianz pro Schiene zu finden ist. Zudem können sich alle Interessierten die Nominierten bei Facebook und Instagram anschauen. Die Abstimmung findet auf der Website der Allianz pro Schiene statt. Wer teilnehmen möchte, braucht nur eine E-Mail-Adresse. Zusätzlich zu dem Publikumspreis, über den die für alle offene Online-Abstimmung entscheidet, wählt noch eine breit aufgestellte Jury die aus ihrer Sicht schönsten Eisenbahner-Geschichten aus.

Quelle: Allianz pro Schiene

Nationaler Radverkehrsplan 3.0: Gelungenes Leitbild, aber Aktionsplan fehlt

Der Fahrradclub ADFC würdigt den heute im Kabinett vorgelegten Nationalen Radverkehrsplan (NRVP 3.0) als gelungenes Leitbild des Bundes für die Radverkehrsförderung der nächsten zehn Jahre. Damit erklärt die Bundesregierung ihren Willen, Deutschland bis 2030 zum Fahrradland mit flächendeckenden Radwegenetzen zu machen. Kritisch merkt der ADFC allerdings an, dass die Ziele des letzten Plans (NRVP 2020) nicht erreicht wurden, weil den Bekenntnissen zu mehr und besserem Radverkehr erst viel zu spät Taten folgten.

Der ADFC bewertet es als kleine Revolution, dass sich das Bundesverkehrsministerium (BMVI) mit dem NRVP 3.0 klar zu dem Ziel bekennt, den Verkehr vom Auto auf den Umweltverbund und insbesondere auf das Fahrrad zu verlagern. Auch lobt der Fahrradclub ausdrücklich den Ansatz der Flächenumverteilung.

Aus Sicht des ADFC setzt das Bundesverkehrsministerium mit dem NRVP 3.0 die richtigen Schwerpunkte: Die Schaffung lückenloser Radwegenetze, geschützte Radwege an stark befahrenen Straßen, Radschnellwege für Pendler, die sichere Gestaltung von Kreuzungen, moderne Fahrrad-Abstellanlagen und die Verknüpfung mit dem ÖPNV. Ebenfalls für korrekt berücksichtigt hält der ADFC die Modernisierung des Verkehrsrechts und der Regelwerke, eine Ausprobier-Kultur für moderne Mobilitätskonzepte und einen Finanzierungsrahmen von mindestens 30 Euro pro Kopf pro Jahr für gute Fahrradinfrastruktur.

Die nächste Bundesregierung muss nach Auffassung des ADFC jedoch mit einem konkreten „Aktionsplan Fahrradland“ mit messbaren Meilensteinen, konkreten Verkehrsverlagerungszielen und einer langfristigen Finanzierung gleich zu Beginn der neuen Legislatur nachlegen. Bisher ist die Förderung des Bundes nur bis 2023 gesichert – viel zu kurz für große Infrastrukturprojekte.

Wichtigste politische Aufgabe ist laut ADFC aber die Reform des übergeordneten Straßenverkehrsgesetzes, das in seiner jetzigen Form die Umverteilung des Straßenraums zugunsten des Radverkehrs verhindert und den besonderen Schutzbedarf der Radfahrenden nicht genug berücksichtigt.

Fast alle Menschen in Deutschland besitzen ein Fahrrad: 2020 gab es rund 79 Millionen Fahrräder, davon über sieben Millionen mit elektrischer Unterstützung. Eine Fahrt mit einem klassischen Fahrrad war im Durchschnitt 3,7 Kilometer lang, mit dem Pedelec 6,1 Kilometer. Insgesamt nutzten die Menschen das Fahrrad für 11 Prozent ihrer Wege. Zum Vergleich: In den Niederlanden ist der Radverkehrsanteil mit 27 Prozent fast dreimal so hoch wie in Deutschland. Die Niederlande gelten als das Land mit der weltweit besten Radinfrastruktur.  

Quelle: ADFC

Verkehr verursachte im Covid-19 Jahr 2020 um über 50 Prozent mehr CO2 als im Jahr 1990

Die EU hat sich vergangene Nacht darauf geeinigt, die Treibhausgas-Emissionen bis zum Jahr 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. Der VCÖ weist darauf hin, dass in Österreich der Handlungsbedarf im Verkehr am größten ist. Ohne Gegenmaßnahmen werden die Emissionen laut WIFO-Prognosen im Jahr 2022 um fast drei Millionen Tonnen höher sein als im Vorjahr. Der VCÖ drängt auf die rasche Umsetzung eines Maßnahmenpakets.

„Ziele sind wichtig, noch wichtiger ist aber die Umsetzung von Maßnahmen, die uns ans Ziel bringen. Das EU-Klimaziel von minus 55 Prozent bis zum Jahr 2030 macht sichtbar, dass der Verkehr beim Klimaschutz endlich liefern muss“, stellt VCÖ-Expertin Ulla Rasmussen fest. In Österreich verursachte der Verkehr im Corona-Jahr 2020 laut WIFO rund 21,4 Millionen Tonnen CO2 und damit um 7,6 Millionen Tonnen mehr als im Jahr 1990. Werden keine zusätzlichen Klimaschutzmaßnahmen gesetzt, rechnet das WIFO für heuer und das nächste Jahr mit einem deutlichen Anstieg der Emissionen um 24,3 Millionen Tonnen im Jahr 2022.

Die Verkehrszunahme macht die Einsparungen der anderen Sektoren wieder zunichte, was ökologisch und ökonomisch gesehen einen großen Schaden verursacht. Minus 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 bedeutet, dass der Verkehr im Jahr 2030 die Emissionen auf 6,2 Millionen Tonnen zu reduzieren hat. „Leistet der Verkehr seinen Beitrag nicht, dann müssen entweder die anderen Sektoren noch mehr einsparen oder Österreich muss um viel Geld Emissionszertifikate kaufen“, macht VCÖ-Expertin Rasmussen auf die Folgen aufmerksam. Der Rechnungshof hat zuletzt davor gewarnt, dass Österreich ohne umfassende Klimaschutz-Maßnahmen Zahlungen im Ausmaß von bis zu neun Milliarden Euro drohen.

„Damit der Verkehr auf Klimakurs kommt, muss nicht nur unser Steuersystem umfassend ökologisiert werden, damit klimafreundliches Verhalten belohnt und der Ausstoß von Treibhausgasen wirksam bepreist wird. Das klimafreundliche Mobilitätsangebot ist massiv auszuweiten, den gesündesten und klimafreundlichsten Mobilitätsformen ist in den Städten und Gemeinden viel mehr Platz zu geben und beim Ausbau von Straßen ist die Notbremse zu ziehen. Denn mehr und breitere Straßen bedeuten mehr Lkw und mehr Auto-Verkehr und damit auch mehr Emissionen, was zu einem Scheitern bei den Klimazielen führt“, drängt VCÖ-Expertin Rasmussen auf ein umfassendes Maßnahmenpaket.

Quelle: VCÖ

Erste U-Bahn-Testfahrt mit dem neuen X-Wagen

Öffi-Stadtrat Peter Hanke, Wiener Linien Geschäftsführer Günter Steinbauer, Siemens Mobility CEO Arnulf Wolfram und VertreterInnen der Medien machten sich heute im Rahmen einer Testfahrt ein aktuelles Bild vom neuen X-Wagen. Nach erfolgreicher Betriebsbewilligung wird er ab 2022 für alle WienerInnen auf den Linien U1 bis U4 im Einsatz sein. Mit Fertigstellung der neuen U5 von Frankhplatz bis Karlsplatz 2026 wird der X-Wagen erstmals vollautomatisch unterwegs sein. Bereits jetzt sind die Öffi-Fahrgäste am Zug dem ersten Zug der neuen U-Bahn-Generation einen Namen zu geben. Das Voting unter www.wienerlinien.at/x-voting läuft bis Ende April.

Im Juli 2020 wurden alle sechs Einzelwagen vom ersten X-Wagen an die Wiener Linien geliefert und zusammengestellt. Seitdem wird der neue U-Bahn-Zug auf Herz und Nieren getestet. Die Tests umfassen unter anderem das Antriebs- und Bremssystem, die Sicherheitseinrichtungen sowie die Zugsicherung mit FahrerIn. In den nächsten Monaten werden zahlreiche Tests mit künstlich beladenen Wagen durchgeführt und die Zugsicherung auch für den vollautomatischen Betrieb getestet.

Während der kommenden, intensiven Testmonate werden im Siemens Werk in Wien Simmering bereits die nächsten X-Wagen-Züge produziert. Der in Wien produzierte X-Wagen besteht zu 90 Prozent aus recycelbaren Materialien, die Bauweise und die Ausstattung bringen einen besonders niedrigen Energieverbrauch. Bereits in der Produktion ist Umweltfreundlichkeit wichtig. So beheimatet das Siemens-Werk in Simmering auch Europas modernste und größte Lackieranlage im Schienenfahrzeugbereich.

Digitale Informationsdisplays über jeder Zugtüre informieren die Fahrgäste dynamisch über die weiteren Wege und Anschlüsse bei den jeweiligen Stationen. Die Sitze bestehen aus hochwertigem Schichtholz, die Anordnung erfolgt in einer Kombination aus den gewohnten Quersitzen mit zusätzlichen Längssitzen an der Außenwand der Züge sowie Klappsitzen. Die Sitze in blauer Farbe sind für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität vorgesehen.

Wo heute noch die U2 fährt, wird ab 2026 die U5 fahren: Wiens erste vollautomatische U-Bahn-Linie. Dafür werden die Stationen Karlsplatz bis Rathaus ab Ende Mai umgerüstet und mit Bahnsteigtüren ausgestattet, die U5-Station Frankhplatz wird neu gebaut. Der vollautomatische Betrieb, der international bereits bestens erprobt ist, macht die U-Bahn noch sicherer und zuverlässiger. Die Bahnsteigtüren öffnen sich erst, sobald der Zug in der Station steht. Verzögerungen durch Gegenstände auf den Gleisen sind damit Geschichte.

Quelle: Wiener Linien

Mit dem Bus direkt und schneller in die Städte

Mit einen neuen Bus-Achsenkonzept, in Kombination mit bedarfsgerechten Verkehren (Mikro-ÖV), möchte das Land Burgenland den Ausbau des öffentlichen Verkehrs weiter forcieren. „Wir kommen mit diesem Modell dem ausdrücklichen Wunsch der Bevölkerung nach schnelleren und direkten Verbindungen nach. Pendler, vor allem aus dem Süd- und Mittelburgenland, sollen damit so rasch und bequem wie möglich in die Zentren kommen“, betonte Infrastrukturlandesrat Heinrich Dorner.

Als Rückgrat des Busverkehrs im Burgenland sollen die Verkehrsbetriebe Burgenland GmbH (VBB) als 100%-Tochter des Landes fungieren, die bereits beim Südburgenlandbus für einen höchst effizienten und erfolgreichen Betrieb sorgen.

Es werde schrittweise burgenlandweit ein klares Angebotsschema im öffentlichen Verkehr umgesetzt, wobei in der Angebotsqualität zwischen den Bahnstrecken und den hochrangigen „RegioPlus“-Busachsen nicht unterschieden wird, erläuterte Dorner. „Der Linienverkehr wird klar entlang der Achsen ausgerichtet. Sammelfahrten und damit einhergehende lange und somit wenig attraktive Fahrzeiten entfallen.“ Abseits der Achsen erfolge die Flächenbedienung im öffentlichen Verkehr in einer erheblich besseren Angebotsqualität als heute durch das flexible System „Burgenland Mobil“, besser bekannt als Mikro-ÖV. Im Juli 2022 soll mit dem neuen Gesamt-Konzept gestartet werden.

Neben den neuen sollen die bestehenden Busachsen erhalten bleiben. Von den Bezirksvororten aus fahren im Stundentakt zwischen 5 und 22 Uhr sowie wochenends im Zweistundentakt attraktive Fernbusachsen nach Graz und Wien.

Pendler aus dem Südburgenland sollen in Hinkunft nach Eisenstadt oder Neusiedl am See kommen und abends öffentlich wieder heimfahren können. In Oberwart werde die Minute 15 und 45 als zentraler Abfahrts- und Ankunftszeitpunkt gelten, an der sich andere, etwa Schulen oder die Arbeitszeiten orientieren sollen. Geschaffen wird für das Südburgenland auch eine zentrale Telefonnummer, hierzu habe man schon Gespräche mit örtlichen Taxi-Unternehmen aufgenommen.

Die Einführung von Busachsen ist ein wichtiger Teil der neuen Gesamtverkehrsstrategie, die demnächst präsentiert werden soll, wie Gesamtverkehrskoordinator Peter Zinggl ausführte. Im Rahmen der Befragung der Bevölkerung habe sich gezeigt, dass ein Ausbau des Angebots im öffentlichen Verkehr deutlich den Vorrang zu günstigeren Tickets habe. Dem komme man mit den neuen Busachsen-Konzept auch nach, betonte Zinggl. 

Quelle: Land Burgenland

Nächster Meilenstein im Projekt „Neue Straßenbahnen für Jena“ erreicht

Mit dem Slogan „Wir stellen die Weichen für eine wachsende Stadt“ verfolgt der Jenaer Nahverkehr den Vorsatz, langfristig einen attraktiven und leistungsfähigen Nahverkehr in Jena anzubieten. Die Beschaffung neuer Straßenbahnen, die größer sind und damit mehr Fahrgäste an ihr gewünschtes Reiseziel bringen, ist dabei ein wichtiges Vorhaben. In diesem Zusammenhang erfolgen notwendige Umbauarbeiten des Betriebshofes in Burgau sowie Anpassungen innerhalb des Streckennetzes in der Saalestadt. Nun erfolgte die Vergabe der Leistungen Projektentwicklung, Planung und Umsetzung für das Teilprojekt „Umbau Betriebshof“ an die Arbeitsgemeinschaft „JVN- Umbau Betriebshof Burgau“ bestehend aus den mittelständischen Firmen Prokonzept GmbH Industrieanlagenplanung, Berlin und Glass Ingenieurbau Leipzig GmbH, Markkleeberg (ARGE Prokonzept/Glass mit Sitz in Leipzig).

Steffen Gundermann, Geschäftsführer des Jenaer Nahverkehrs sagt: „Mit der Arge Prokonzept Glass als qualifizierten Generalübernehmer bündeln wir Planungs- und Umsetzungsphase, was uns eine technische, zeitliche und qualitätsmäßige Optimierung der Gesamtmaßnahme ermöglicht.“ Insgesamt sei es ein sehr ehrgeiziges Vorhaben. Andreas Möller, Geschäftsführer des Jenaer Nahverkehrs, ergänzt: „Bereits diesen Herbst starten die ersten Umbaumaßnahmen auf dem Betriebshof, so dass rechtzeitig bis zur Anlieferung der ersten Bahnen Ende 2022 Betriebshof und Anlagen bezugsfertig und funktionsfähig sind.“

„Die neuen Straßenbahnen als Rückgrat des Nahverkehrs der Stadt Jena werden uns in die Lage versetzen, die seit Jahren wachsenden Fahrgastzahlen weiterhin zu bewältigen und so die lokale Verkehrswende zu unterstützen. Wir danken dem Freistaat dafür, dass er gemeinsam mit uns weiter nach Fördermöglichkeiten auch für die notwendigen Infrastrukturmaßnamen sucht“, so Bürgermeister Christian Gerlitz.

Der Jenaer Nahverkehr investiert insgesamt 35 Millionen Euro in die Infrastrukturmaßnahmen im Zuge der Straßenbahnneubeschaffung. Etwa zwei Drittel davon fließen in den Umbau des Betriebshofes. Zu diesem Projetteil gehören neben der Erweiterung der Straßenbahnwerkstatthalle auch der Ausbau der bestehenden Abstellanlagen sowie die Errichtung eines Multifunktionsgebäudes.

Quelle: Stadtwerke Jena

Wiener Linien vertrauen weiterhin der EvoBus Austria und dem Mercedes-Benz Citaro

Sieben Jahre nach der ersten Auftragserteilung geht die Erfolgsgeschichte des Mercedes-Benz Citaro in Wien weiter. In einem Ausschreibungsverfahren für die Neubeschaffung von Omnibussen im Zeitraum vom 2022 bis 2027 über insgesamt mehr als 400 Fahrzeuge hat er erneut die Nase vorn. Der Auftrag des Verkehrsbetriebs Wiener Linien umfasst Fahrzeuge aus der gesamten Bandbreite der Citaro Produktreihe, bereits jetzt wurde fixiert:

  • 78 Solobusse mit 12m Länge,
  • 225 Gelenkzüge mit 18 m Länge und
  • 57 CapaCity mit 19,7 m Länge.

Alle Fahrzeuge werden mit Schwenk-Schiebetüren ausgestattet, welche den Fahrgastfluss in der Haltestelle optimieren.

Mit 1,9 Millionen Einwohnern lebt ein Viertel der österreichischen Bevölkerung in der Hauptstadt. Gemeinsam mit rund acht Millionen Touristen fährt Wien, das bereits zum zehnten Mal zu lebenswertesten Stadt der Welt ausgezeichnet wurde, zu 100 Prozent mit Mercedes-Benz Citaro. Die Omnibusse legen jeden Tag eine Strecke von über 100.000 km zurück und fahren damit pro Tag 2,5 Mal um die Welt.

Eine ausgeklügelte Ersatzteillogistik sorgt täglich für eine minutengenaue Anlieferung der Ersatzteile an die Werkstätten der Wiener Linien. Zusätzlich unterstützen zirka sieben ständige Fachkräfte, teilweise in Nachtschichten, die Werkstätten der Wiener Linien bei Reparatur- und Wartungsarbeiten sowie gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchungen. Das Ziel ist, maximale Einsatzbereitschaft für eines der besten öffentlichen Verkehrssysteme der Welt zu gewährleisten.

Quelle: Daimler Truck AG