TRAMLINK startet Linienverkehr in Bern

Am 1. November 2023 nimmt BERNMOBIL nach einer mehrmonatigen Testphase den regulären Linienverkehr mit der TRAMLINK in der Schweizer Hauptstadt auf. Bereits am 28. Oktober 2023 wurden am Tag der offenen Tür im Tramdepot Bolligenstrasse die ersten Stadler TRAMLINK Trams offiziell an BERNMOBIL übergeben und der Bevölkerung vorgestellt.

Die Ende 2019 in Auftrag gegebene Bestellung umfasst 20 Zweirichtungsfahrzeuge und 7 Einrichtungsfahrzeuge, die zwischen 2023 und 2025 geliefert werden. Die neuen Trams werden bestehende Fahrzeuge ersetzen, die das Ende ihrer Nutzungsdauer erreichen. Die ersten fünf Fahrzeuge befinden sich bereits in Bern. Die Straßenbahnen des Typs TRAMLINK sind bereits in Erfurt und Rostock (Deutschland), Gmunden (Österreich) und sogar in Santos (Brasilien) im Einsatz und bald werden sie auch in Jena (Deutschland) und Mailand (Italien) verkehren. In der Schweiz fährt der TRAMLINK z.B. auf der Waldenburgerbahn, auf der Limmattalbahn und auf der LuganoPonte-Tresa-Bahn.

Die neuen TRAMLINKs von BERNMOBIL sind auf die Mobilitäts- und Infrastrukturbedürfnisse der Schweizer Hauptstadt abgestimmt. Mit 42,5 m Länge und 2,3 m Breite bieten sie eine große Fahrgastkapazität von bis zu 250 Personen (bei 4 Personen pro m2 Stehplatzfläche). Das Fahrzeug fällt zunächst durch sein elegantes Außendesign und den hellen, geräumigen und barrierefreien Innenraum auf. Mit Holzsitzen und großen Multifunktionsflächen für Rollstühle oder Kinderwagen neben den Türen dient die Innenraumgestaltung dem Komfort der Fahrgäste.

Bild: Stadler

Zu den wichtigsten Innovationen gehören ein modernes Fahrgastinformationssystem, Rückkameras anstelle von Rückspiegeln, eine effiziente Klimaanlage, die durch Messung des CO2-Gehalts im Fahrgastraum den Energieverbrauch minimiert, sowie ein Bremsassistenzsystem zur Kollisionsvermeidung. Darüber hinaus verfügt der TRAMLINK über innovative Drehgestelle mit echten Achsen, die ein sanftes und komfortables Fahren durch die engen Straßen des historischen Zentrums mit kleinen Kurvenradien ermöglichen. Die Summe all dieser Details hat dazu geführt, dass der TRAMLINK für BERNMOBIL mit dem renommierten Red Dot Design Award 2023 ausgezeichnet wurde.

«Mit dem TRAMLINK verfügt BERNMOBIL nun über eine topmoderne Tramflotte, die komplett barrierefrei ist. Damit wird der öffentliche Verkehr in der Stadt und Region Bern noch attraktiver und nachhaltiger».

René Schmied, Direktor BERNMOBIL

Quelle: Stadler

Neuer Betreiber und neue App für On-Demand-Angebot in sechs Regionen

Am 1. November 2023 wechselt bei sechs der neun On-Demand-Angebote im RMV-Gebiet der Betreiber. Nach der Insolvenz des bisherigen Shuttle-Betreibers GHT Mobility (CleverShuttle) übernimmt Via, ein führender Anbieter von Technologie für den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV), den Betrieb. Eingesetzte moderne Fahrzeuge, Fahrzeiten und Preise bleiben gleich; für Fahrgäste ändert sich jedoch die Buchungs-App: In Kürze ist in den App-Stores die neue App „RMV On-Demand 2.0“ verfügbar.

Via übernimmt den Betrieb der On-Demand-Angebote Hopper (Kreis Offenbach), HeinerLiner (Darmstadt), Mainer (Hanau), KNUT (Frankfurter Norden), Emil (Taunusstein) und DadiLiner (Landkreis Darmstadt Dieburg). Keine Änderung gibt es beim LahnStar (Limburg), Colibri (Hofheim), Emil (Idstein), und SiGGi (Groß-Gerau), die von lokalen Unternehmen betrieben werden.

„Gemeinsam mit unserem neuen Partner Via werden wir die Erfolgsgeschichte im On-Demand-Projekt im RMV weiterschreiben. Der Betreiberwechsel ändert nichts an dem Angebot, der hohen Qualität und dem Ziel, On-Demand-Mobilität als einen entscheidenden Baustein für die Mobilitätswende weiter voranzutreiben.“

RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat

Wenn Via zum November den Betrieb übernimmt, wird parallel die Buchungssoftware auf die App-Infrastruktur von Via umgestellt. Dies war nötig, da der bisherige Plattformanbieter ioki sich nicht in der Lage sah, die Software mit dem Betreiberwechsel weiter zu führen.

In den ersten Tagen nach Start sind alle über die App „RMV On-Demand 2.0“ gebuchten Fahrten mit Hopper, HeinerLiner, Mainer, KNUT, Emil und DadiLiner für Fahrgäste kostenlos, sodass alle Stammkunden sowie neue Fahrgäste sich von der neuen Fahrtbuchung für das bewährte Angebot überzeugen können. Da die Software in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November ab 0 Uhr und bis voraussichtlich 5 Uhr morgens umgestellt wird, endet der Betrieb von Hopper, HeinerLiner und DadiLiner in dieser Nacht ausnahmsweise bereits um Mitternacht.

LahnStar, Colibri, Emil (in Idstein) und SiGGi sind von der Umstellung auf Via nicht betroffen, da sie unterschiedliche lokale Betreiber haben. Sie sind daher weiterhin über die bisherige On-Demand-App RMV On-Demand buchbar. Perspektivisch ist es das Ziel, alle On-Demand-Angebote in der App RMVgo zu integrieren.

Mit den On-Demand-Angeboten bieten der RMV und seine Projektpartner flexible, geteilte, vollelektrische Mobilitätsangebote auf Abruf als Ergänzung zu Bus und Bahn und somit eine klimafreundlichere Alternative zur privaten PKW-Fahrt. Die insgesamt neun lokalen RMV-Shuttle-Angebote mit 144 Fahrzeugen bilden bereits heute das größte On-Demand-Netzwerk Deutschlands. Bei Fahrgästen sind sie zudem sehr beliebt: Die durchschnittliche Bewertung liegt bei 4,9 von 5 Sternen. Das Projekt wird bis Ende 2024 vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) sowie dem Land Hessen gefördert.

Quelle: RMV

Liebherr liefert nachhaltige Technologie an SNCF

Liebherr-Transportation Systems GmbH & Co. KG und SNCF haben einen Vertrag über die Lieferung von bis zu 291 Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen (HLK) für den Einbau in die AGC-Züge (Autorail à Grand Capacité) der SNCF von Bombardier unterzeichnet, die in der Region Okzitanien (Frankreich) eingesetzt werden.

Bei diesem System, das auf der umweltfreundlichen Air-Cycle-Technologie basiert, wird anstelle herkömmlicher chemischer Kältemittel nur Umgebungsluft zur Kühlung verwendet. Die Klimaanlage wurde von der Region Okzitanien und der SNCF in Frankreich im Rahmen des Forschungsprogramms „Eco-Clim“ der SNCF von 2015 bis 2019 sehr erfolgreich in einem AGC TER-Zug getestet.

„Unsere luftgestützte Klimatechnologie ist der nächste Schritt auf dem Weg zu den Zügen der Zukunft und wir sind stolz darauf, einen Beitrag für umweltfreundliches Reisen sowie für den Komfort der Fahrgäste an Bord der Occitania AGC-Züge leisten zu können.“

Dr. Klaus Schneider, Chief Technology Officer, Liebherr-Aerospace & Transportation SAS

Die Anlagen werden bei Liebherr-Transportation Systems Marica EOOD in Radinovo (Bulgarien) gefertigt, wo Liebherr die Serienproduktion von HLK-Systemen für weltweit eingesetzte Schienenfahrzeuge angesiedelt hat.

Bereits im Jahr 2002 hatte Liebherr-Transportation Systems einen ICE 3-Zug der Deutschen Bahn AG (DB) für Testfahrten mit luftgestützten Klimasystemen ausgestattet. Weitere Nachrüstungen für die erste Baureihe und 13 Achtwagenzüge der zweiten Baureihe des ICE 3 folgten bald. 2018 präsentierten die DB und Liebherr-Transportation Systems die sehr überzeugenden Ergebnisse eines gemeinsamen Projekts, bei dem das Air-Cycle-System von Liebherr mit einer herkömmlichen Dampfkreislaufanlage verglichen wurde, die mit dem Kältemittel R134a betrieben wird.

Das Umweltbundesamt (UBA) mit Sitz in Dessau-Roßlau unterstützte das Projekt aufgrund der Vorteile des Liebherr-Systems für die Umwelt im Vergleich zu herkömmlichen Dampfkreislaufanlagen mit fluorhaltigen Kältemitteln. Das Air-Cycle-System nutzt zur Kühlung nur die natürliche Umgebungsluft. Es wird keinerlei Kältemittel benötigt.

Darüber hinaus besteht das System aus nur wenigen Komponenten. Daher hat es nicht nur ein geringes Gewicht, sondern ist auch einfach und kostengünstig zu warten. Es zeichnet sich durch sehr niedrige Betriebskosten und einen geringen Energieverbrauch aus.

Quelle: Liebherr

Rad-Verleihsystem „KVV.nextbike“ punktet im internationalen Vergleich

Die Fächerstadt radelt international ganz vorne mit: Karlsruhe belegt in einem Ranking europäischer Metropolen zur Nutzung von Leihfahrädern eine Spitzenposition. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der Europäischen Union geförderte Studie des kontinentalen Fahrradbranchenverbands Cycling Industries Europe (CIE). Demnach belegt die Fächerstadt den zweiten Platz in der Kategorie „Fahrten pro Rad und Tag“ und auch bei den „tägliche Fahrten pro 1000 Einwohner*innen“ erzielt Karlsruhe mit einem zwölften Platz ein mehr als respektables Ergebnis unter 148 Städten Europas, die bei dieser Benchmark-Analyse unter dem Titel „Shared Ambition“ als Vorreiter im Wandel der städtischen Mobilität und des Klimawandels identifiziert und miteinander verglichen wurden.

„Dieses Ranking ist eine weitere tolle Auszeichnung für Karlsruhe als fahrradfreundliche Kommune und zeigt, dass wir mit unseren Konzepten zur Förderung des Radverkehrs in der Fächerstadt den richtigen Weg eingeschlagen haben, um die klimafreundliche Verkehrswende vor Ort weiter voranzubringen.“

Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup

Das Ranking der CIE spiegelt auch den Erfolg des Fahrrad-Verleihsystems „KVV.nextbike“ wider. Dieses hatte der Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) im Jahr 2019 als Nachfolgemodell des einstigen „Fächerrads“ mit der Stadt Karlsruhe und weiteren Kommunen aus dem KVV-Gebiet aus der Taufe gehoben und seitdem gemeinsam mit dem Betreiber „nextbike by TIER“ die Ausleihzahlen kontinuierlich gesteigert. Insgesamt wurden die beliebten nextbike-Räder schon mehr als 2,6 Millionen Mal genutzt (siehe auch KVV-Pressemitteilung vom 11.08.2023). Mehr als sechs Mal pro Tag wird ein „KVV.nextbike“ im Schnitt in Karlsruhe ausgeliehen – nur das spanische Bilbao kann einen noch besseren Wert als Karlsruhe aufweisen, dass sich in dieser Kategorie damit vor europäischen Metropolen wie Paris, Lyon, Barcelona oder Lissabon platziert.

„Die CIE-Studie macht deutlich, dass die nextbike-Räder sehr gut ausgelastet werden und somit unser Verleihsystem sehr ressourceneffizient betrieben wird. Das Ergebnis ist Ansporn und Verpflichtung zugleich, in den nächsten Jahren noch mehr Menschen in Karlsruhe und der Region für dieses klimafreundliche Mobilitätsangebot zu begeistern.“

Olaf Strotkötter von der KVV-Geschäftsführung

Die CIE-Studie soll Städten Erkenntnisse liefern, wie sie ihr Bike-Sharing-Angebot verbessern, mehr Fahrten generieren und die Städte klimafreundlicher und lebenswerter machen können. Weitere Informationen zur Studie gibt es online auf der CIE-Website.

Quelle: KVV

Deutsche Bahn verlängert Bus-Rahmenvertrag mit MAN

Auf der Busworld in Brüssel wurde die Verlängerung des Rahmenvertrages mit der Deutschen Bahn symbolisch zelebriert: Mit diesem Vertrag können bis zu 600 weitere MAN-Busse 2025 und 2026 geliefert werden. Insgesamt beläuft sich der Großauftrag, der 2022 verkündet wurde, über 940 Busse bei voller Nutzung der Verträge. Darunter sind sowohl Stadtbusse des Typs MAN Lion’s City in allen Längenvarianten als auch Überlandbusse des Typs MAN Lion Intercity LE. Bei den Elektrobussen ist MAN Zweitlieferant. Bei den Stadtbussen MAN Lion’s City setzt die Deutsche Bahn überdies auf eine Vielfalt an Antriebsvarianten: Diesel sowie CNG mit MAN EfficientHybrid.

Die Partnerschaft zwischen MAN und der Deutschen Bahn besteht bereits seit 2010; in den vergangenen 13 Jahren wurden ca. 3.600 Busse geliefert. Bei der aktuellen Vergabe standen unter anderem die Lebenszykluskosten und damit Fahrzeuge mit geringem Kraftstoffverbrauch im Fokus.

Im Rahmen der Vertragsverlängerung ist MAN Truck & Bus zusätzlich zu den konventionellen Bussen Zweitlieferant von Elektrobussen. Die breite Palette an unterschiedlichen Längenvarianten im Elektrobusbereich mit dem Lion’s City E in der 10-Meter, 12-Meter oder 18-Meter-Version bietet Stadtbusse für verschiedenste Anforderungen. Der seit Anfang 2023 verfügbare Lion’s City 10 E gewann zuletzt auf der Busworld den “Sustainable Bus of the Year 2024”-Award. Ausschlaggebend waren hierbei unter anderem die sehr gute Fahrgastkapazität, kompakte Maße, leistungsstarker Elektromotor und die perfekte Eignung für den Einsatz in engen Innenstädten. Der Lion’s City 12 E bietet die perfekte Kombination aus Raumangebot, Fahrkomfort und Agilität auf mittel- bis stark frequentierten Strecken; der Lion’s City 18 E wird meist auf Strecken mit hohem Fahrgastaufkommen eingesetzt.

Der MAN Lion’s City G kann auch mit Biomethan betankt werden. Diese Kraftstoffvariante führt nochmals zu einer wesentlichen Reduzierung der CO2-Emissionen. Durch die höhere Laufruhe entstehen außerdem weniger Motorengeräusche als bei einem vergleichbaren Dieselmotor.

Der MAN Lion’s Intercity LE konnte bei der Vergabe der Deutschen Bahn die Kategorie Überlandbusse für sich entscheiden und setzt Maßstäbe in der Low-Entry-Klasse sowie mit minimalem “Total Cost of Ownership”.

Quelle: MAN

Alexander Sterr Vorsitzender im Ausschuss der Wettbewerbsbahnen

Alexander Sterr, 50 Jahre, wurde einstimmig zum Vorsitzenden des VDV-Ausschusses der Wettbewerbsbahnen gewählt. Sterr ist Geschäftsführer und Arbeitsdirektor bei NETINERA und verantwortet dort den Rechts-, Personal- und Sozialbereich. Der Fachanwalt für Arbeitsrecht ist seit 2005 in verschiedenen Führungspositionen der NETINERA Gruppe tätig.

Als stellvertretender Vorsitzender im VDV-Verwaltungsrat Personenverkehr mit Eisenbahnen wurde Tobias Harms, 50 Jahre, einstimmig gewählt. Er steht damit künftig dem Vorsitzenden Veit Salzmann zur Seite. Harms ist Vorstandsvorsitzender der SWEG und war in der Vergangenheit bei Eisenbahn- sowie Stadtverkehrsunternehmen tätig.

Tobias Harms (Bild: SWEG)

Im Branchenverband VDV sind die über 640 VDV-Mitglieder aus Öffentlichen Personennah- und Schienengüterverkehr in neun Landesgruppen und fünf Sparten organisiert: Personenverkehr mit Bussen, Personenverkehr mit Straßenbahnen, Stadtbahnen, U-Bahnen oder vergleichbaren Verkehrssystemen, Personenverkehr mit Eisenbahnen, Schienengüterverkehr sowie Verbund- und Aufgabenträgerorganisationen.

Quelle: VDV

Badner Bahn: Deutlicher Anstieg bei Fahrgastzahlen

Schon nach neun Monaten verzeichnet die Badner Bahn mit Ende September über 11,8 Millionen Fahrgäste. Das sind gut 35 Prozent mehr Fahrgäste als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im gesamten Jahr 2022 nutzten 12,6 Millionen Fahrgäste die Badner Bahn.

Laut Hochrechnung erwarten die Wiener Lokalbahnen, die Betreibergesellschaft der Badner Bahn, für das Gesamtjahr 2023 ein Übertreffen des bisherigen Rekordwerts aus dem Jahr 2019. Damals nutzten 13,4 Millionen Fahrgäste die Badner Bahn, ehe die Corona-Pandemie 2020 für deutliche Rückgänge sorgte. Seit 2021 steigen die Fahrgastzahlen wieder kontinuierlich an.

„Die aktuelle Fahrgastentwicklung freut uns sehr. Wir haben in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, die Badner Bahn zu modernisieren und für die Fahrgäste attraktiver zu machen und sie zum Umstieg vom Auto auf die Bahn zu animieren. Dazu zählen die Intervallverdichtung zwischen Wien Oper und Wiener Neudorf, laufende Haltestellensanierungen hinsichtlich Barrierefreiheit und Komfort und natürlich unsere modernen und barrierefreien Züge, die wir seit heuer im Einsatz haben.“

Monika Unterholzner, Geschäftsführerin der Wiener Lokalbahnen

Der Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Verkehr ist auch ein wichtiger Beitrag für den Klimaschutz. Eine einzige Person spart rund 1,6 Tonnen CO2 pro Jahr, wenn sie zum Pendeln auf der Strecke von Baden nach Wien statt dem PKW auf die Bahn umsteigt. Gut die Hälfte aller Fahrgäste der Badner Bahn sind Pendler.

„Die Badner Bahn ist ein Musterbeispiel für einen erfolgreichen Stadt-Umland-Verkehr. Die Taktverdichtung Ende 2020 auf das 7,5-Minuten-Intervall im stark frequentierten Abschnitt von der Wiener Innenstadt bis Wiener Neudorf war ein wesentlicher Schlüssel, um viele Pendler*innen zum Umstieg auf die Bahn zu gewinnen. Angebote wie die VOR-Klimatickets für die Metropolregion sind für viele Menschen ein weiterer Anreiz für den Umstieg auf die Badner Bahn bzw. den öffentlichen Verkehr generell.“

Karin Zipperer, Geschäftsführerin des Verkehrsverbund Ostregion

Quelle: Wiener Lokalbahnen

Verkehrsbetriebe Luzern stellen Linie 5 wegen Personalengpass ein

Wegen eines Personalengpasses im Fahrdienst hat die Geschäftsleitung der Verkehrsbetriebe Luzern (vbl) entschieden, die Linie 5 bis voraussichtlich zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 einzustellen. Weiter wird auf die beiden zusätzlichen Busse als Verstärker auf der Linie 1 zu den Hauptverkehrszeiten zwischen Luzern Bahnhof und Luzern Maihof verzichtet. Es wurde eine interne Taskforce gegründet, um das Problem so rasch als möglich zu lösen.

Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. In den vergangenen Monaten wurde dieser auch bei den Verkehrsbetrieben Luzern immer mehr spürbar. Neben eines Personalengpasses machen der VBL AG momentan auch kurzfristige Absenzen zu schaffen. In den vergangenen Tagen hat sich die Lage derart zugespitzt, dass die zuständige Stelle bei vbl diverse Kurse kurzfristig ausfallen lassen musste. Dies, weil nicht für alle Dienste Fahrdienstpersonal zur Verfügung stand. Eine Entspannung ist in den kommenden Wochen nicht ersichtlich.

Aus diesen Gründen hat die Geschäftsleitung der Verkehrsbetriebe Luzern entschieden, die Linie 5 ab Donnerstag, 2. November 2023 bis voraussichtlich zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2023 komplett einzustellen. In diesem Zeitraum wird auch auf die beiden zusätzlichen Busse als Verstärker auf der Linie 1 zu den Hauptverkehrszeiten zwischen Luzern Bahnhof und Luzern Maihof verzichtet. Die Verkehrsbetriebe Luzern bedauern die aktuelle Situation und die entsprechenden Auswirkungen für die Fahrgäste.

ie Linie 5 ist eine Tangentiallinie zwischen Emmenbrücke und Kriens. Die Kundinnen und Kunden haben die Möglichkeit, ihr Ziel mit den Linien 1 und 2 (mit einem Umstieg) zu erreichen. So kann vbl sicherstellen, dass kein Quartier oder Stadtteil vom öffentlichen Verkehr abgeschnitten wird. Mit diesen Maßnahmen soll eine spürbare Entlastung des Personalmangels erreicht werden. Weitere zusätzliche Kursausfälle können jedoch nicht ausgeschlossen werden.

Der Entscheid wurde mit den Bestellern, dem Verkehrsverbund Luzern VVL und dem Bundesamt für Verkehr BAV abgestimmt. Die VBL AG setzt alles daran, ab Fahrplanwechsel die Linie 5 in einem reduzierten Angebot wieder zu fahren, allenfalls mit Korrekturen auf anderen Linien. Ziel ist, den regulären Fahrplan ab April 2024 wieder aufnehmen zu können.

Quelle: VBL

Freistaat ermöglicht Planungen für S-Bahn-Ausbau zwischen Fürth und Eltersdorf

Bei der Deutschen Bahn (DB) nehmen die Planungen zum Ausbau der Schieneninfrastruktur zwischen Fürth und Eltersdorf volle Fahrt auf. Ermöglicht wird dies durch die jüngst zwischen Freistaat und DB unterzeichnete Planungsvereinbarung. Der Freistaat fördert mit rund 3 Millionen Euro die Planungen für den S-Bahn-Ausbau. Für Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter ist dieser Schritt längst überfällig:

„Der Streckenabschnitt zwischen Fürth und Erlangen muss schnellstmöglich ausgebaut werden, um den schon seit Jahren bestehenden chronischen Engpass endlich aufzulösen. Mit dem aktuellen Schritt bringen wir wieder Schwung in das Projekt, der nun möglich wurde, nachdem Bund und DB noch offene Fragen über den Ausbau der Schnellfahrstrecke Nürnberg –  Erfurt klären konnten.“

Im Zuge der weiteren Realisierung des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8.1, der Schnellfahrstrecke Nürnberg – Ebensfeld – Erfurt (VDE 8.1), wird auch der Ausbau der S-Bahn von Nürnberg nach Forchheim und Bamberg umgesetzt. Der ursprünglich vorgesehene S-Bahn-Ausbau zwischen Fürth-Unterfarrnbach und Eltersdorf konnte jedoch aufgrund eines Urteils des Bundesverwaltungsgerichts bislang nicht realisiert werden. Deshalb müssen sich die vielen Züge des Fern-, Regional-, S-Bahn- und Güterverkehrs die bisher zur Verfügung stehenden zwei Gleise teilen.

Mit der Entscheidung von Bund und DB zum Bau des Güterzugtunnels Fürth und Maßnahmen zur Geschwindigkeitserhöhung bei der Schnellfahrstrecke konnten jetzt die Planungen für den S-Bahn-Ausbau wiederaufgenommen werden.

Ziel ist, der S-Bahn auch zwischen Fürth-Unterfarrnbach und Eltersdorf eigene Gleise zur Verfügung zu stellen und somit den Engpass aufzulösen. Dabei werden die Infrastrukturerfordernisse des Fernverkehrs und des Güterverkehrs mit den Ausbauvarianten für die S-Bahn kombiniert.

Um bis zum endgültigen Ausbau dennoch Verbesserungen für die Fahrgäste zu ermöglichen, hat der Freistaat die „Interimslösung“ initiiert und mit rund 20 Millionen Euro gefördert. Dadurch ist auf dem stark nachgefragten Abschnitt zwischen Nürnberg und Erlangen seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 ein deutlich verbessertes Angebot von drei statt zwei S-Bahnen pro Stunde und Richtung möglich.  

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Österreich: Mehr als 1,5 Millionen haben eine Jahresnetzkarte

Immer mehr Menschen in Österreich haben eine Jahresnetzkarte für den Öffentlichen Verkehr. In Vorarlberg beispielsweise hat sich die Zahl der Jahreskarten binnen 15 Jahren von rund 36.200 auf mittlerweile 86.000 mehr als verdoppelt. Im Verkehrsverbund Ost-Region ist die Zahl der VOR-Klimatickets allein zwischen Juni 2022 und Juni 2023 um 50 Prozent auf fast 48.000 gestiegen. Insgesamt besitzen bereits mehr als 262.000 Personen ein Klimaticket Österreich, weitere mehr als 430.000 Personen nutzen ein Klimaticket für ein Bundesland. Inklusive der Jahreskarten für Wien haben bereits mehr als 1,5 Millionen eine Jahresnetzkarte für den Öffentlichen Verkehr, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ. Dazu kommen noch die Netzkarten für Schüler sowie für Studierende, allein in Wien sind das mehr als 240.000.

Insbesondere Pendler können mit dem Klimaticket viel Geld sparen. „Je nach Strecke sind das bis zu mehrere tausend Euro pro Jahr. Die Ersparnis beim Umstieg vom Pkw auf den Öffentlichen Verkehr entspricht einem 15. oder sogar 16. Monatsgehalt“, verdeutlicht VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky. Der VCÖ hat für einige Pendelstrecken die Kosten von Pkw und dem jeweiligen Bundesland Klimaticket verglichen. Beispielsweise sparen Pendler auf der Strecke Güssing – Graz mit dem Klimaticket im Vergleich zu den Spritkosten mehr als 3.200 Euro pro Jahr. Bei der Strecke Wels – Linz beträgt die jährliche Ersparnis mehr als 1.250 Euro pro Jahr. Auf der Strecke Amstetten – Wien beträgt die Ersparnis mit dem Klimaticket Österreich mehr als 5.200 Euro pro Jahr. Bei den Pkw sind hier jeweils nur die Spritkosten berechnet, wird das Kilometergeld zugrunde gelegt, ist die Ersparnis mit dem Klimaticket noch um ein Vielfaches höher.

Ein gutes öffentliches Verkehrsangebot in der Nähe bringt der Bevölkerung eine große finanzielle Entlastung. „Deshalb ist es wichtig, das öffentliche Verkehrsnetz dort, wo es Lücken gibt, zu verbessern. Auch für die Regionen braucht es ein gutes Mobilitätsangebot. Dass das möglich ist, zeigen bereits einige Regionen in Österreich“, stellt VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky fest. Wichtig ist zudem, dass es auch außerhalb der klassischen Pendelzeiten ein gutes öffentliches Verkehrsangebot gibt, da nicht nur viele Teilzeit arbeiten, sondern auch die Arbeitszeiten zunehmend flexibler werden. Betriebe und Unternehmen sind wiederum gefordert, bei der Standortwahl auf eine gute Erreichbarkeit mit dem Öffentlichen Verkehr zu achten, ebenso Gemeinden und Städte bei der Siedlungsentwicklung.

Das Klimaticket ist ein Anreiz, Strecken statt mit dem Auto mit dem Öffentlichen Verkehr zurückzulegen. Beim diesjährigen VCÖ-Bahntest sagten 45 Prozent der 9.650 in den Zügen von zehn Bahnunternehmen befragten Fahrgäste, dass sie einzelne Strecken jetzt mit der Bahn fahren, die sie früher mit dem Auto zurückgelegt haben. Die Fahrgäste wurden auch nach den Gründen für den Umstieg gefragt, sie konnten mehrere Gründe anführen. Der häufigste Grund war die nutzbare Reisezeit mit 66 Prozent, schon der zweithäufigste Grund für den Umstieg vom Auto auf die Bahn war mit 57 Prozent der Erwerb eines Klimatickets.

Quelle: VCÖ