Bild: VDV

Ohne akademischen Nachwuchs keine Verkehrswende

Der Wissenschaftliche Beirat beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mahnt in einem Positionspapier an, dass die für das Erreichen der Klimaschutzziele notwendige Verkehrswende auf hochqualifiziertes Personal und mehr akademischen Nachwuchs angewiesen ist. Bund und Länder müssen ihrer Verantwortung für die Nachwuchs- und Wissenschaftsförderung gerecht werden und zusätzliche Impulse im Verkehrsbereich setzen. Prof. Dr. Thomas Siefer, Vorsitzender des Beirates: „Mit Blick auf den sich abzeichnenden Personalbedarf der über 600 Verkehrsunternehmen, die im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen organisiert sind, muss ein Paradigmenwechsel in der Hochschulpolitik vollzogen werden. Wir brauchen jährlich rund 1.500 Ingenieurinnen und Ingenieure, 1.500 Informatikerinnen und Informatiker, 1.500 Kaufleute und weitere Akademiker in den Bereichen Geodäsie, Jura und Umweltschutztechnik. Die vorhandenen Lehrstühle sind derzeit nicht hinreichend in der Lage, dies zu leisten. Die neue Bundesregierung ist hier gefordert.“ Der Beirat plädiert zudem für eine bundesweite Kampagne zur Nachwuchsgewinnung.
Das Papier gibt eine Einschätzung zu den hohen Bedarfen in den Verkehrsunternehmen ab. Es weist ferner darauf hin, dass auch Städte, Genehmigungsbehörden und Fachministerien im Personalbereich qualifiziert aufstocken müssen. Auch bei den Beratenden Ingenieuren sowie in der Bau- und Bahnindustrie würden akademische Nachwuchskräfte benötigt. Zur Sicherung der Ausbildung akademischer Fachkräfte appelliert deshalb der Beirat an die künftige Bundesregierung

– mit den Ländern eine Strategie zur Ausweitung der Ausbildungskapazitäten der entsprechenden Lehrstühle zu erarbeiten,

– die Schwerpunkte an den Hochschulen mit zusätzlichen Professuren wie Eisenbahnbau, -betrieb und Schienenfahrzeugtechnik, öffentlicher Verkehr, integrierte Verkehrssysteme und einschließlich der Informatik, der Verkehrsökonomie und der Stadt-/Raumentwicklung zu Clustern zu entwickeln,

– in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und der Branche eine Kampagne zur Gewinnung von Studierenden für den öffentlichen Verkehr im Zusammenhang der Ingenieur-, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften aufzulegen.

Zur Stärkung der Wissenschaft sollten die Mittel für die Ressortforschung in diesem Bereich mindestens verdoppelt werden, um die wissenschaftliche Fundierung von Maßnahmen in der Verkehrspolitik zu gewährleisten. Außerdem solle das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung als eigenständige Institution gestärkt, dauerhaft finanziert sowie stärker mit außeruniversitären Forschungszentren verknüpft werden.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

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