v.l.n.r.: Prof. Dr. Alexis von Komorowski (Hauptgeschäftsführer des Landreistags Baden-Württemberg); Winfried Hermann MdL (Verkehrsminister BW); Klaus Sedelmeier (Vorsitzender des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer WBO); Gudrun Heute-Bluhm (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Städtetags Baden-Württemberg). Bild: Verkehrsministerium Baden-Württemberg

Gemeinsamer Bündnisschluss für besseren ÖPNV

Baden-Württemberg stellt die Weichen für einen besseren ÖPNV: Am 9. November 2020 haben der Landkreistag Baden-Württemberg, der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer, der Städtetag Baden-Württemberg und das Verkehrsministerium des Landes gemeinsam das Bündnis für den Mittelstand unterzeichnet. Ziel ist es, im Verhältnis zwischen kommunalen Trägern und Busunternehmern für mehr Verbindlichkeit zu sorgen. Die Veranstaltung fand als digitales Format via Internet statt.

Das Bündnis war ein Auftrag des Landtages aus dem Jahr 2017. Damals wurden in der ÖPNV-Finanzreform 200 Mio. Euro, die bis dahin direkt an die Unternehmen flossen, kommunalisiert. Gleichzeitig sorgte die endgültige Umsetzung von EU-Wettbewerbsregeln dafür, dass viele Busunternehmer sich für ihre oft seit Jahrzehnten gefahrenen Verkehre neu bewerben mussten – und etliche ihre Leistungen auf Dauer verloren haben. Dies führte zu Unsicherheit in der Unternehmerlandschaft. Hierauf will das Bündnis eine Antwort liefern.

Kern des Bündnisses sind klarere Rahmenbedingungen für die Ausschreibung von Verkehrsleistungen. Es soll im Vorhinein klarer werden, welche Leistungen den kommunalen Trägern wichtig sind. Außerdem soll die Entscheidung in Zukunft neben dem Preis nach wie vor und verstärkt an Qualitätskriterien hängen. Durch diese Empfehlungen erhoffen sich mittelständische Unternehmen bessere Chancen gegen große deutschland- und europaweit tätige Unternehmen. Ein erster Erfolg ist schon erzielt: Gemeinsam einigte man sich im Juni 2020 auf einen Kostenfortschreibungsindex für die mit 10 Jahren sehr lang laufenden Verträge. Dieser „Baden-Württemberg-Index“ ist bislang einzigartig in Deutschland.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL dazu: „Wir wollen den ÖPNV stärken, denn wir brauchen einen starken ÖPNV für die Verkehrs- und Klimawende. Hierzu ist es wichtig, dass Unternehmer und Aufgabenträger an einem Strang ziehen, auch wenn sie im Einzelnen unterschiedliche Prioritäten haben.“

Für den Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) ist das „Bündnis für den Mittelstand“ ein konsequenter Schritt. „Die privaten Busunternehmen sorgen für einen zuverlässigen ÖPNV, gerade in der Fläche“, betont der Vorsitzende Klaus Sedelmeier. „Ausschreibungen, bei denen der Preis alleiniges Kriterium ist, stellen private Busunternehmen vor existenzielle Probleme.“ „Deswegen“, so Sedelmeier weiter, „ist insbesondere der ‚Baden-Württemberg Index‘ ein großer Fortschritt. Niemand kann bei der Kalkulation die Kosten auf zehn Jahre hin ernsthaft abschätzen.“

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

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