Vorerst kein 365-Euro-Ticket für Studierende in München

Bis 2023 wollen die Stadt München und die MVV-Landkreise ein 365-Euro-Ticket für Studenten auf den Weg bringen. Für Auszubildende gibt es das 365-Euro Ticket bereits seit 2020 in München. Im April wurde im Münchner Stadtrat der Beschluss gefasst, die Variante auch für Studierende 2023 Wirklichkeit werden zu lassen. Deswegen sollte der Oberbürgermeister mit den MVV-Landkreisen eine Finanzierung auf die Beine stellen.
Da eine Finanzierung des Tickets aber durch Stadt und Landkreise alleine nicht zu stemmen ist, hofften die MVV-Partner auf Hilfe durch den Freistaat. Grundlage war eine sichergeglaubte Zusage des Freistaats, ein Studierenden-Ticket zu zwei Dritteln mitfinanzieren zu wollen. Im Koalitionsvertrag zwischen der CSU und den Freien Wählern war das 365-Euro-Ticket für alle bayerischen Ballungszentren noch als festes Vorhaben in dieser Legislaturperiode verankert, doch das scheiterte an den Kosten. Deswegen kamen erst Schüler und Auszubildende dran. In München wollte man aber auch den Studierenden die Möglichkeit geben.
Doch obwohl der bayerische Ministerpräsident Markus Söder aktuell ein bundesweites 365-Euro-Ticket fordert, heißt es aus dem bayerischen Verkehrsministerium, man wolle erst mal das bayerische 365-Euro-Ticket für Auszubildende und Schüler evaluieren. Bis diese Bewertung durchgeführt wird, dauert es aber noch. Erst ab dem Winter 2023/2024 soll das Kosten/Nutzenverhältnis untersucht werden. Danach könne man weitersehen, so das Verkehrsministerium. Eine frühere Evaluation bringe angesichts der verzerrenden Effekte durch die Corona-Pandemie nichts.
Außerdem müsse der Bund erst einmal Zuschüsse bewilligen. Grundsätzlich widerspricht das bayerische Verkehrsministerium Aussagen, wonach es eine zugesagte Finanzierungsquote an den MVV gegeben habe.
Im Münchner Rathaus nahm man diese Aussagen mit Verwunderung zur Kenntnis. Das 365-Euro-Ticket für Studierende sei aber nicht gestorben, heißt es von der Münchner SPD-Stadträtin Simone Burger. Man wolle alles tun, um die Studierenden so schnell wie möglich zu entlasten.

Quelle: BR 24

9-Euro-Ticket und dann?

Seit eineinhalb Monaten können die Deutschen nun schon zum günstigen Festpreis mit dem Nahverkehr durchs Land fahren. Und der Zuspruch ist gewaltig. 31 Millionen Menschen, rechnet die Bundesregierung vor, haben sich inklusive der Abonnenten in den ersten Wochen ein Neun-Euro-Ticket gekauft. Auch Politiker der Ampel-Regierung, die das Ticket im Frühjahr in einer Nacht- und Nebel-Aktion beschlossen hatten, sind überrascht vom Erfolg des Angebots. Schon in den vergangenen Tagen war die Forderung laut geworden, ab September eine Nachfolgelösung anzubieten. 19 bis 69 Euro im Monat oder 365 Euro im Jahr – für eine Anschlussregelung liegen längst verschiedene Modelle auf dem Tisch.
Auch in der Bundesregierung bröckelt offenbar der Widerstand gegen eine Fortsetzung des bundesweiten Tickets. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) signalisierte am Dienstag erstmals Bereitschaft für ein Nachfolgeangebot.
Völlig offen allerdings ist, wann die Deutschen mit einem dauerhaften bundesweiten Nahverkehrsticket rechnen können – und zu welchem Preis. Eilig hat es Wissing nicht. Ende des Jahres oder Anfang 2023 sei dessen Einführung möglich. In der Verkehrsbranche und Teilen der Politik regt sich Protest gegen das, was man in den Verbünden als Hinhaltetaktik wahrnimmt. Die Kunden sollten nach Auslaufen des Angebots Ende August nicht in ein Loch fallen, sagt ein Verkehrsmanager. Die meisten Daten lägen ja ohnehin vor. Eine rasche Entscheidung sei möglich.
Umstritten ist vor allem, zu welchem Preis ein neues Ticket angeboten werden soll. Dass es beim niedrigen Neun-Euro-Preis nicht bleiben wird, ist parteiübergreifend beschlossene Sache. In Zeiten knapper Kassen lehnt der Bund monatliche Milliardensubventionen für den Nahverkehr ab. Der Dachverband der Verkehrsverbünde hatte ein 69 Euro-Ticket vorgeschlagen, das wenigstens für Pendler ein attraktives Angebot sei und als Zwischenlösung ab September eingeführt werden könnte – finanziert über den bereits bestehenden Klimafonds. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte dagegen ein 365-Euro-Ticket nach österreichischem Vorbild gefordert. Der Nahverkehr würde dann in einem Jahr einen Euro am Tag kosten. Wissing will sich bislang auf keines der Modelle festlegen. “Wir brauchen ein Modell, das in die Haushalte der Länder und auch in den Haushalt des Bundes passt.”
Bei einer Einigung zwischen Bund und Ländern könne es aber schnell gehen. “Wir haben ja gesehen, dass wir innerhalb weniger Wochen einen Vorschlag auf den Tisch legen und ein digitales Ticket anbieten konnten. Insofern bin ich optimistisch, dass es auch dieses Mal schnell gehen kann”, so Wissing. In der Branche allerdings herrscht Skepsis. Wenn man im November erst mit der Analyse von Daten beginne, sei auch ein Start zum Jahresanfang illusorisch, sagten Insider am Dienstag. Auch der Bundesverband Verbraucherzentrale wünscht sich eine schnellere Lösung. Statt Ergebnisse und Evaluation abzuwarten, sei ein direkter Anschluss ab September möglich, sagte Marion Jungbluth, Mobilitätsexpertin des Verbands.
Der Fahrgastverband ProBahn sieht die ersten eineinhalb Monate des Tickets als Beleg dafür, dass sich die Deutschen vom Fahren mit Bus und Bahn überzeugen ließen. Entscheidend sei, dass die Nutzung des Nahverkehrs so einfach sei und die Kosten unter denen eines autofahrenden Pendlers lägen, sagte ein Sprecher. Das gelte auch als Erfolgsrezept für Nachfolgeangebote. Die müssten nicht geschenkt sein – aber preiswert.

Quelle: sueddeutsche.de

Übernahme von Share Now durch Free2Move abgeschlossen

Die Stellantis-Mobilitätstochter Free2Move hat die angekündigte Übernahme des Carsharing-Geschäfts Share Now von BMW und Mercedes-Benz abgeschlossen. Share Now ist in 16 europäischen Großstädten mit rund 10.000 Fahrzeugen vertreten, darunter rund 3.000 E-Autos.
Nähere Angaben zu dem Deal macht Stellantis auch in der Mitteilung zum Vollzug nicht, da alle Partner wie oben berichtet Stillschweigen über die Konditionen und Bedingungen vereinbart haben.
„Wir freuen uns sehr über das neue Kapitel, das wir gemeinsam mit Share Now, dem europäischen Marktführer für Free-Floating-Carsharing, im Mobilitätssektor schreiben werden“, sagt Brigitte Courtehoux, CEO von Free2move. „Free2move und Share Now ergänzen sich perfekt und unsere gemeinsame Expertise gibt uns nun die nötige Grundlage, um die Innovation auf dem weltweiten Mobilitätsmarkt gezielt voranzutreiben.“ Share-Now-CEO Olivier Reppert ergänzt: „Wir werden zusammen weiter voranschreiten, um die Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden an eine zunehmend nachhaltige, innovative und flexible Mobilität zu erfüllen.“

Quelle: electrive.net

Fuenlabrada bestellt Urbino 12 electric

Fuenlabrada schließt sich der Gruppe von nahezu 30 Städten in Spanien an, die ihren ÖPNV mit Solaris-Fahrzeugen ausbauen. Vier Urbino 12 electric werden die Flotte von Fuenlabrada nicht später als bis Mai 2023 verstärken.
Das spanische Verkehrsunternehmen, das für den ÖPNV in der Stadt von Fuenlabrada mit fast 200.000 Einwohnern zuständig ist, entschied sich für das Modell Solaris Urbino 12 electric, das mit den 240 kW starken Fahrmotoren und High Energy-Batterien mit einer Gesamtleistung von über 400 kWh ausgestattet ist. Darüber hinaus werden die Solaris-Elektrobusse über ein modernes Fahrerassistenzsystem verfügen, d. h. MobilEye Shield+, mit dem das Problem des toten Winkels eliminiert wird. Mittels von Kameras, die um das Fahrzeug herum montiert sind, wird das Fahrpersonal jedes Mal, wenn ein Objekt unvermittelt in der Nähe des Fahrzeugs (in einer Entfernung von mindestens 80 cm) auftaucht, gewarnt. Dies ist besonders nützlich in Stadtzentren, wo es auf einem engen Raum viele Verkehrsteilnehmer gibt.
Die 12-Meter-Elektrobusse von Solaris bieten Platz für über 70 Fahrgäste, darunter für 21 auf Sitzplätzen. Dank der Ausrüstung der bestellten Busse mit dem Fahrgastraum-Klimatisierungssystem mit modernen antiviralen Luftfiltern, werden die Bewohner von Fuenlabrada sicherlich den Komfort und die Sicherheit der täglichen Fahrten zu schätzen wissen.

Quelle: Solaris Bus & Coach

São Paulos vollautomatische U-Bahnlinie 4 fertiggestellt

Siemens Mobility hat São Paulos U-Bahn-Linie 4 mit seiner funkbasierten Zugsteuerung (Communications-Based Train Control, CBTC) ausgestattet. ViaQuatro hat somit den vollen Betrieb der gesamten Linie erfolgreich gestartet. Seit der Eröffnung der ersten Teilstrecke im Jahr 2010 ist sie die erste vollautomatische U Bahnlinie in Südamerika, die mit GoA 4 betrieben werden kann. Das ist der höchste Automatisierungsgrad, der eine automatische Steuerung und Bedienung der Züge ermöglicht. Das digitalisierte und optimierte System ermöglicht eine effizientere, zentrale Steuerung des Betriebs und sorgt zudem für mehr Sicherheit, Verfügbarkeit und Kapazität im gesamten Netz.
Die Linie 4, auch bekannt als „Gelbe Linie“, kann bis zu eine Million Fahrgäste am Tag befördern. Die Linie beginnt am Hauptbahnhof „Estação da Luz“ und wurde kürzlich bis „Vila Sônia“ verlängert. Auf einer Länge von 15 km mit elf Bahnhöfen verkehren 29 Züge. Die Linie wird von ViaQuatro betrieben, einem Unternehmen von CCR Mobilidade, der für alle städtischen Mobilitätsprojekte der CCR-Gruppe in Brasilien zuständigen Division.
Seit 2007 arbeitet Siemens Mobility mit ViaQuatro zusammen, um digitale Signalisierungslösungen wie CBTC-UTO (GoA4 fahrerlos), Trainguard MT, Internet an Bord, Train-to-Track, Stellwerk-SICAS, VICOS und SCADA-Systeme zu installieren. Das digitalisierte System ermöglicht es ViaQuatro mehr Fahrzeuge auf der Linie 4 einzusetzen, ohne die Sicherheit zu gefährden. Dank der höheren Zugfrequenz steht auch mehr Kapazität zur Verfügung, wodurch mehr Fahrgäste auf dem System befördert werden können. Die kontinuierliche Übertragung von Systemzustandsdaten steigert zudem die Betriebseffizienz, verringert Verspätungen und stellt den Fahrgästen jederzeit aktuelle Reiseinformationen bereit.

Quelle: Siemens

Stadtwerke Heilbronn mit neuer Mobilitäts-App

Die Stadtwerke Heilbronn (SWHN) haben gemeinsam mit HanseCom eine eigene Mobilitäts-App entwickelt. Die erste Version der SWHN-App ermöglicht die Buchung von ÖPNV-Tickets und On-Demand-Nachtshuttles – und bildet den Auftakt zu einer umfassenden Mobilitäts- und Service-Plattform.
Die neue SWHN-App steht für Android und iOS zur Verfügung und bietet in ihrer ersten Version bereits Funktionen über das ÖPNV-Ticketing hinaus. Fahrgäste können reguläre ÖPNV-Fahrscheine kaufen und im eigenen Kundenkonto verwalten. Dazu zählt neben den Standardtickets wie Einzel-, Tages-, Mehrfach- und Gruppen-Tickets auch das 9-Euro-Ticket. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, mit der App den neuen On-Demand-Nachtverkehr „buddy“ zu buchen. Mit diesem flexiblen Angebot ersetzen die SWHN im Rahmen eines Pilotprojekts ihren klassischen Nachtbus.
Für reguläre ÖPNV-Tickets können sich Nutzer auf einer Karte Routen- und Verbindungsvorschläge für die gewünschte Strecke anzeigen lassen und direkt daraus das bevorzugte Mobilitätsangebot kaufen. Um ein On-Demand-Nachtshuttle zu buchen, müssen sie lediglich den gewünschten Abfahrtszeitpunkt und das Ziel eingeben. Die SWHN-App zeigt ihnen dann umgehend die nächstgelegenen buddy-Abfahrts-Haltestellen an.
Suche, Buchung, Ticketgenerierung und Abrechnung erfolgen für alle Mobilitätsservices direkt in der App. Über die integrierte, intermodale Routenplanung erhält der Nutzer Tür-zu-Tür-Auskünfte inklusive Fußweg von und zur nächsten Haltestelle. Im Kundenkonto können Nutzer ihre persönlichen Daten verwalten und haben Einblick in ihre Tickethistorie. Ein besonderes Schmankerl: Der maximale Fahrpreis für den buddy ist auf 5 Euro pro Fahrt beschränkt. Verfügt der Nutzer über ein SWHN-Abo, kann er dieses in der App angeben und profitiert von einem besonderen Rabatt: Für Abonnenten liegt der Maximalpreis bei 2,50 Euro. Gleichermaßen gilt der Sonderpreis für Nutzer, die bereits über ein gültiges Ticket des Heilbronner-Hohenloher-Haller Nahverkehr (HNV) verfügen.

Quelle: HanseCom GmbH

9-Euro-Nachfolgeticket ab Jahresende möglich

Ein Nachfolgeangebot für das Ende August auslaufende 9-Euro-Ticket ist nach Worten von Bundesverkehrsminister Volker Wissing Ende des Jahres oder Anfang 2023 möglich. Anfang November sollten Daten zu dem Ticket vorliegen, die bei der Bewertung helfen sollten, sagte der FDP-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Was sind die Erfahrungen damit? Welche Rolle spielt der Preis? Welche Rolle spielt das einfache Handling oder die deutschlandweite Geltung?“ Um solche Fragen werde es dabei gehen. „Da wird ja sehr viel gemutmaßt, aber so richtig weiß man es nicht. Darum brauchen wir die Ergebnisse der Evaluation.“
Für jeweils neun Euro im Monat kann in Deutschland zwischen Juni und August der öffentliche Nahverkehr genutzt werden. Vorgeschlagen für ein Anschlussmodell wurden unter anderem ein 365-Euro-Jahresticket oder ein 69-Euro-Monatsfahrschein. Dabei geht es vor allem um die Finanzierungsfrage. Das 9-Euro-Ticket finanziert der Bund mit rund 2,5 Milliarden Euro. Wissing will sich noch nicht auf eine Nachfolgelösung festlegen. „Wir brauchen ein Modell, das in die Haushalte der Länder und auch in den Haushalt des Bundes passt.“
Bei einer Einigung zwischen Bund und Ländern könne es aber schnell gehen. „Wir haben ja gesehen, dass wir innerhalb weniger Wochen einen Vorschlag auf den Tisch legen und ein digitales Ticket anbieten konnten. Insofern bin ich optimistisch, dass es auch dieses Mal schnell gehen kann.“
Zur Halbzeit des 9-Euro-Tickets sieht Wissing wesentliche Ziele erreicht. „Wir haben damit etwas ausgelöst, was sehr wichtig war für den ÖPNV, nämlich einen Modernisierungsschub“, sagte er. „Der ÖPNV ist dadurch ein Stück digitaler geworden, er ist einfacher geworden, und er ist stärker auf die Fahrgäste ausgerichtet worden – und das innerhalb von wenigen Wochen.“
Wichtig sei, dass der Preis und die angebotene Leistung stimmen müssten. „Es ist ja nicht so, dass der niedrigste Preis immer die größte Zufriedenheit herbeiführt. Wenn die Leistung dahinter nicht stimmt, dann nutzt es niemandem, für einen Euro fahren zu können, aber die Takte nicht passen“, sagte Wissing mit Blick auf das vorgeschlagene 365-Euro-Ticket.

Quelle: zeit online

Markus Söder fordert 365-Euro-Jahresticket für ÖPNV

CSU-Chef Markus Söder fordert angesichts von Inflation und Energiekrise eine Verlängerung des Tankrabatts, ein Gebührenmoratorium des Staates und eine weitere Entlastung beim öffentlichen Personennahverkehr. „Mein Vorschlag wäre ein 365-Euro-Jahresticket für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr in ganz Deutschland“, sagte Söder der «Bild am Sonntag».

Quelle: Hellweger Anzeiger

Europäische Kommission genehmigt Wasserstoff-Großprojekte

Die Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, Margrethe Vestager, hat am 18.7.2022 die Genehmigung der ersten 41 Projekte des „IPCEI Wasserstoff“ bekannt gegeben. Mit dabei sind auch vier erste Projekte aus Deutschland. Weitere Projekte aus Deutschland befinden sich noch im Genehmigungsverfahren. Die ersten vier deutschen Projekte dürfen nun auf Basis dieser beihilferechtlichen Genehmigung staatlich gefördert werden. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) erzielen damit einen wichtigen Erfolg, der durch enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen, der Europäischen Kommission und den 14 weiteren beteiligten europäischen Mitgliedstaaten erreicht werden konnte. BMWK und BMDV hatten diese vier sowie weitere Projekte 2021 im Interessensbekundungsverfahren zum IPCEI Wasserstoff (Important Project of Common European Interest) ausgewählt.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck: „Wir sind heute einen großen Schritt weitergekommen auf dem Weg zum Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft in Deutschland. Die vier deutschen Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Wasserstofftechnologien, der Fokus liegt auf der Entwicklung von Elektrolyseuren und Brennstoffzellen. Mich freut ganz besonders, dass wir diesen wichtigen Schritt gemeinsam mit den anderen beteiligten Staaten gehen können. Die Projekte sind bedeutsam für ganz Europa. Dennoch haben wir noch einen langen Weg vor uns: Viele weitere Projekte aus den Bereichen Industrie, Erzeugung, Infrastruktur und Mobilität stehen in den Startlöchern und müssen noch genehmigt werden, um eine echte Wasserstoffwirtschaft entwickeln zu können. In einem nächsten Schritt werden nun die konkreten Förderbescheide erstellt.
Die 41 integrierten Projekte gehören zur Technologiewelle, genannt „IPCEI Hy2Tech“. Sie drehen sich um Technologien zur Erzeugung, zum Transport und zum Einsatz von Wasserstoff insbesondere im Mobilitätssektor. Alle Projekte gehen über den aktuellen Stand der Technik hinaus. Die intensive Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen erzeugt wichtige Impulse für die Entwicklung einer integrierten Wasserstoffwirtschaft in Deutschland und Europa und kann nur durch eine staatliche Anschubfinanzierung angestoßen werden.
Das IPCEI Wasserstoff ist ein europäisches Projekt, an dem insgesamt 24 Mitgliedstaaten und Norwegen beteiligt sind. In Deutschland stehen für das Projekt in Summe über acht Milliarden Euro an Fördermitteln zur Verfügung, bereitgestellt durch Bund und Länder.
Als erste sogenannte „Wellen“ wurden die Technologiewelle und die Industriewelle seit August 2021 mit der Europäischen Kommission diskutiert und weiterentwickelt. Die heute erteilte Genehmigung betrifft die Technologiewelle. Die Genehmigung der Industrieprojekte wird für Herbst 2022 erwartet; im Anschluss können die Förderbescheide ausgestellt werden. Von hoher Bedeutung für Deutschland ist auch eine dritte Infrastrukturwelle, für die bereits Vorschläge bei der Europäischen Kommission eingereicht wurden. Eine vierte Welle zu Mobilitätsanwendungen ist in Arbeit.

Die beihilferechtliche Genehmigung erlaubt dem BMWK die Förderung von zwei Projekten:
„BoschPowerUnits“ von Bosch erforscht stationäre Brennstoffzellen- Systeme auf Festoxid-Basis. Die Systeme dienen der modularen und vernetzen Erzeugung von Strom und Wärme durch Wasserstoff. Bosch will in dem Projekt letzte Forschungs- und Entwicklungsschritte auf dem Weg zur Serienfertigung gehen. Das Projekt soll in Bosch-Standorten in Baden-Württemberg, Bayern und im Saarland realisiert werden.
Mit „Sunfire1500“ der Sunfire GmbH darf zudem eine Produktionslandschaft gefördert werden, die Elektrolyseure der Alkali- (AEL) und der Hochtemperatur-Technologie (SOEC) in Serienfertigung bringt. Der wesentliche Investitionsstandort für die Fabriken wird Sachsen sein, für AEL auch anteilig NRW. Die verschiedenen Elektrolysetechnologien können so für den breiten Einsatz zur Verfügung gestellt werden. Gleichzeitig soll die Produktion als Blaupause für die zukünftige europäische Serienproduktion dienen.

Zudem wurden zwei vom BMDV ausgewählte Projekte beihilferechtlich genehmigt:
Das Projekt “Pegasus” der Daimler Truck AG zielt darauf ab, mit auf Brennstoffzellen basierenden Antriebssträngen von Zugmaschinen/Anhänger-Kombinationen den grenzüberschreitenden Güterverkehr auf dem Landweg zu dekarbonisieren und gleichzeitig die wichtigsten Leistungskriterien sowie die Flexibilität der Zugmaschinen beizubehalten. Die Praktikabilität, Zuverlässigkeit und technische Reife dieser neuen Antriebe soll auf mehreren großen Logistikrouten in Zentral-EU getestet werden.
Das Projekt “NextGen HD Stack” von EKPO Fuel Cell Technologies wird eine neue Generation von leistungsstarken Brennstoffzellen-Stackmodulen entwickeln und deren Kommerzialisierung vorantreiben. Zudem soll auch der CO2-Fußabdruck der Produktion deutlich reduziert werden. Die Haupteinsatzbereiche der neuen Stack-Technologie sind neben Nutzfahrzeugen auch Busse, Schiffs- und Bahnanwendungen sowie die stationäre Stromerzeugung.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV)

Radverkehrszahlen in Wien auf neuem Höchststand

In Wien wird immer mehr mit dem Fahrrad gefahren, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. Bei 13 Radverkehrszählstellen, die es auch bereits in den vergangenen vier Jahren gab, waren im ersten Halbjahr in Summe 4,48 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs, um 90.000 mehr als im 1. Halbjahr 2021 und sogar um 750.000 mehr als vor der Covid19-Pandemie im 1. Halbjahr 2019. Die Mobilitätsorganisation VCÖ – Mobilität mit Zukunft betont, dass der Radverkehr in Wien mehr Platz benötigt. Da im Sommer der Radverkehr in Wien steigt und der Autoverkehr sinkt, können mit temporären Radwegverbreiterungen Engstellen rasch beseitigt werden.
Die Wienerinnen und Wiener treten immer fleißiger in Pedale, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der automatischen Radverkehrszählstellen zeigt. Im 1. Halbjahr 2019 waren bei den damals 13 Zählstellen in Summe 3,73 Millionen Radfahrerinnen und Radfahrer unterwegs. Im 1. Halbjahr 2020, das von den Maßnahmen gegen die Covid19-Pandemie geprägt war, nahm die Anzahl der Radfahrenden um 400.000 auf 4,13 Millionen zu. Im 1. Halbjahr 2021 wurde mit 4,39 Millionen erneut ein neuer Rekordwert erreicht, der heuer nochmals um 90.000 übertroffen wurde, informiert die Mobilitätsorganisation.
„In der Öffi-Stadt Wien wird auch immer mehr Rad gefahren und das ist gut so. Denn das Fahrrad ist ein kostengünstiges, klimafreundliches und platzsparendes Verkehrsmittel. Wenn wir regelmäßig Alltagswege mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegen sparen wir nicht nur viel Geld und vermeiden klimaschädliches CO2, sondern kommen so auch auf eine regelmäßige Portion gesunde Bewegung”, weist VCÖ-Experte Michael Schwendinger auf den mehrfachen Nutzen des Radverkehrs hin.
Die Erfahrungen der vergangenen Jahre zeigen, dass im Sommer nochmals mehr Rad gefahren wird, gleichzeitig nimmt der Autoverkehr ab, weil viele auf Urlaub sind. Der VCÖ spricht sich daher dafür aus, dort wo es auf den Radwegen derzeit eng ist, temporär die Radwege zu erweitern, indem die Kfz-Fahrbahnen verschmälert werden. “Gerade jetzt im Sommer sind auch viele Familien mit Kindern unterwegs. Für sie ist es besonders wichtig, dass Radwege ausreichend breit sind, um beispielsweise Freibäder oder andere Freizeiteinrichtungen sicher mit dem Fahrrad erreichen zu können”, betont VCÖ-Experte Schwendinger.
Darüber hinaus braucht es neben temporären Lösungen auch permanente Verbesserungen der Rad-Infrastruktur. Der VCÖ weist darauf hin, dass durch die flächendeckende Parkraumbewirtschaftung in etlichen Straßen Wiens viel Platz frei geworden ist. Die Bezirke sind gefordert, diese nun freien Flächen rasch für breitere Gehwege, bessere Radverbindungen und im Kampf gegen die Hitze auch für mehr Begrünung entlang der Straßen zu nutzen.

Quelle: VCÖ – Mobilität mit Zukunft