Belfort bestellt Solaris-Wasserstoffbusse

In der ersten Julihälfte unterzeichnete Solaris einen Vertrag über die Lieferung von acht Wasserstoffbussen an die Stadt Belfort in Frankreich. Die Fahrzeuge wurden von der SMTC (Le Syndicat Mixte des Transports en Commun du Territoire de Belfort) gekauft, in der die Verkehrsunternehmen der Region zusammengeschlossen sind. Der eigentliche Betreiber der neuen Wasserstoffbusse wird die Régie des Transports du Territoire de Belfort (RTTB) sein, die die Mobilität, einschließlich des Busverkehrs, von Belfort verwaltet.
Die von Belfort bestellten Busse werden mit einem modernen Wasserstoffsystem ausgestattet, das eine 100-kW-Wasserstoff-Brennstoffzelle und einen Verbundtank umfasst, der mehr als 50 kg Wasserstoff bei einem Druck von 350 bar speichern kann. Solaris High Power-Batterien unterstützen die Brennstoffzelle in Zeiten des Spitzenstrombedarfs. Herzstück des Antriebs wird ein 240 kW starker Elektromotor sein. Der Bus wird zudem über ein modulares Antriebssystem verfügen, das durch die Verteilung der Komponenten eine bessere Raumnutzung auf dem Fahrzeugdach ermöglicht. Es vergrößert auch den Fahrgastraum.

Quelle: Solaris Bus & Coach

Verkehrsbetriebe setzen Studenten als Straßenbahnfahrer ein

Der öffentliche Nahverkehr soll angesichts des Wunsches nach nachhaltiger Mobilität wachsen. Doch schon jetzt fehlt das Personal. Manch Verkehrsbetrieb bildet daher Studenten zu Tramfahrern aus – und hofft auf eine Bindung der jungen Menschen ans Unternehmen.
In Mannheim, Ludwigshafen, Dresden, Magdeburg und Nürnberg werden Studenten als Straßenbahnfahrer eingesetzt und unterstützen das Stammpersonal der örtlichen Verkehrsbetriebe. Ein Sprecher vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen sagt dazu: „Personal ist knapp und jeder Hebel wird betätigt, um diese Knappheiten zu überwinden.” Zudem solle das Angebot angesichts des politischen Wunsches nach nachhaltiger Mobilität wachsen.
Der Fahrgastverband Pro Bahn lobt das Konzept – unter einer Bedingung. „Grundsätzlich ist das positiv zu bewerten, da es für weniger Ausfälle im ÖPNV sorgt”, sagt der Bundesvorsitzende Detlef Neuß. Aber: „Sicher ist eine solche Maßnahme nur, wenn die Ausbildung gründlich ist. Einfache Schulungen mit Kenntnislücken gegenüber dem Stammpersonal sind abzulehnen.” Es brauche zudem Regeln für Ruhezeiten zwischen Studium und einem Einsatz als Fahrer. In Mannheim lernen die Studenten innerhalb von zwei Monaten in Theorie und Praxis, Signale zu lesen und zu befolgen, die Technik der tonnenschweren Tram zu beherrschen und auf die richtige Art zu bremsen.
Die Inhalte sind die gleichen wie bei einer Ausbildung für Straßenbahnfahrer, sie werden nur zeitlich komprimierter vermittelt.

Quelle: n-tv.de

Auto gewinnt in Norwegen gegenüber ÖPNV an Wettbewerbsfähigkeit

Der öffentliche Nahverkehr in norwegischen Städten ist heute weniger wettbewerbsfähig gegenüber Autos als vor fünf Jahren. Das zeigt ein Bericht des Transport Economics Institute (TØI), den der norwegische Automobilverband NAF in Auftrag gegeben hatte. Der Bericht vergleicht die Fahrzeiten der Autos mit den Fahrzeiten öffentlicher Verkehrsmittel in den 13 größten Städten Norwegens, angepasst an die Anzahl der Umsteigemöglichkeiten, Staus und Warteschlangen. Für 2019 stellt TØI fest, dass 37 Prozent der Einwohner der Städte über kein ausreichend gutes öffentliches Verkehrsangebot verfügten. Für 2024 haben 49 Prozent der Reisenden kein ausreichend gutes Angebot.
„Dies sollte ein starker Weckruf für die Politiker sein. Zug, Bus und Bahn verlieren in fast allen norwegischen Städten gegenüber dem Auto“, sagt Ingunn Handagard, Pressemanagerin bei NAF. „Der Bericht zeigt, dass die Hälfte der Einwohner in und um die größten Städte über kein ausreichend gutes öffentliches Verkehrsangebot verfügt. Reisende müssen mehr Unannehmlichkeiten und längere Reisezeiten in Kauf nehmen als noch vor fünf Jahren“, sagt Handagard.
Der Unterschied zwischen den Großstädten sei riesig, teilt NAF mit. In Oslo verfügen 88 Prozent über ein ausreichend gutes öffentliches Verkehrsangebot für Fahrten in die Innenstadt, während in Bergen 56 Prozent über ein zufriedenstellendes Angebot verfügen und in Stavanger 57 Prozent. Für Trondheim stellt TØI fest, dass 67 Prozent ein ausreichend gutes Angebot haben.
Der Bericht zeigt, dass die Reisezeiten mit dem Auto in die größten Städte stetig abnehmen, während die Reisezeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in vielen Städten zunehmen. Vor allem am Rande städtischer Gebiete hat sich die Situation für die Reisenden aus der letzten Befragung verschlechtert.
„Viele, die in die Städte pendeln, haben die Wahl zwischen hohen Mautgebühren oder lange Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir sind besorgt über die Entwicklung, dass die Maut steigt, die Alternativen aber immer noch nicht mithalten“, sagt Handagard. Immer mehr Städte würden straßenmaut einführen. Gleichzeitig setzten sich die Politiker in den Städten dafür ein, dass der Autoverkehr nicht zunimmt und mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr, das Rad oder den Fußweg nutzen.
„Die Maut in den Städten soll dazu beitragen, dass mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Doch das Ziel, dass der Autoverkehr nicht zunehmen soll, ist unrealistisch, wenn die Menschen nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln von ihrem Aufenthaltsort zu ihrem Ziel gelangen. Der Bericht zeigt, dass die meisten Städte weit davon entfernt sind, den Menschen dieses Angebot zu bieten“, sagt Handagard. 
Die Fahrtzeit wird um Nachteile wie Warteschlangen, Stau, zu frühes Ankommen und Gehzeit angepasst, um ein realistisches Bild davon zu vermitteln, wie Arbeitsfahrten mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln erlebt werden.
Die Autoren des Berichtes gehen davon aus, dass öffentliche Verkehrsmittel eine realistische Alternative darstellen, wenn die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln weniger als 50 Prozent länger dauert als mit dem Auto.

Quelle: Business Portal Norwegen

2. Abschnitt der Hamburger U5 kann gebaut werden

Hamburg kommt mit dem Bau seiner neuen U-Bahn-Linie einen weiteren Schritt voran. Wie Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) am Dienstag im Rathaus erklärte, hat der Senat dem Bau des zweiten Abschnitts der U5 für rund 1,5 Milliarden Euro zugestimmt. Dieser wird von der City Nord unter dem Stadtpark bis zur Jarrestraße im Stadtteil Winterhude führen. Baubeginn soll im Jahr 2026 sein, eine Inbetriebnahme des Abschnitts ist im Jahr 2035 geplant. „Hamburgs größtes Schnellbahnprojekt ist voll auf Kurs und im Zeitplan“, sagte Tjatks.
Bis 2040 soll die neue U-Bahn-Linie der Hansestadt 23 Haltestellen bedienen, an acht von ihnen gibt es Umsteigemöglichkeit zu den bestehenden U- und S-Bahnen. Entlang der Strecke werden 180.000 Hamburgerinnen und Hamburger erstmalig oder besser an die Schnellbahnen angebunden. Nach Fertigstellung der gesamten Linie werden täglich rund 270.000 Fahrgäste erwartet.
Für das Gesamtprojekt erwartet die Stadt Kosten zwischen 14 und 16,5 Milliarden Euro. Mit den jetzt für den zweiten Abschnitt veranschlagten 1,5 Milliarden Euro liege man im Kostenrahmen, sagte Tjarks. Auch auf dem ersten Abschnitt, der vom Stadtteil Bramfeld in die City Nord und später zum Borgweg führen wird, komme man gut voran, so der Verkehrssenator.

Quelle: welt.de

FDP will Autos wieder in den Fokus rücken

Die FDP will das Auto stärken und hat dafür einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt. Darüber hatte zuerst die „Bild” berichtet. Die FDP nennt das „Fahrplan Zukunft: Eine Politik für das Auto” und setzt auf kostenloses Kurzzeitparken in Innenstädten. Dazu soll es eine Art Flatrate geben, ähnlich wie beim Deutschlandticket. Fußgängerzonen und Radwege sollen dagegen nur dann ermöglicht werden, wenn sie ins Gesamtkonzept passen. Außerdem müsse die Wirtschaft stärker einbezogen werden.
Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) kritisiert die Pläne: „Es ist ein gefährlicher Irrglaube, dass man mit dem Autoverkehr mehr wirtschaftliche Stärke in den Innenstädten schafft.” Studien würden zeigen: Die Verkehrswende sei ein Hebel für die Wiederbelebung der Stadtzentren. „Wir bekommen Kunden nur dann in die Innenstädte, wenn es dort Orte gibt, an denen man sich gern aufhält”, sagt Onay dem NDR Niedersachsen. Aus seiner Sicht braucht es ein Zusammenspiel aus Gastronomie, Spielplätzen, kühlen und schattigen Orten. „Die Konkurrenz ist der Onlinehandel und da bestehen die Innenstädte nur, wenn die Leute gern dort sind.”

Quelle: ndr.de

100 Jahre Berliner S-Bahn

Die gelb-rote Berliner S-Bahn feierte in diesem Jahr ihren 100. Geburtstag mit einem vielfältigen Festival. Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Berliner S-Bahn lud Berlin vier Tage lang zu einem großen Festival ein. Dabei wurde an jedem Tag ein anderer Programmschwerpunkt rund um die Berliner S-Bahn gefeiert. Vom 8. bis zum 11. August 2024 konnten sich interessierte Menschen auf vielfältige, oft kostenlose Veranstaltungen an mehreren Berliner Stationen freuen.
Das Festival wurde am 8. August 2024 mit einem feierlichen Festakt und einer Fahrt mit dem Historischen Zug vom Nordbahnhof nach Bernau eröffnet.

Quelle: berlin.de/events

EVAG setzt auf bargeldloses Kassensystem

Die Erfurter Verkehrsbetriebe haben die Testphase zum bargeld- und kontaktlosen Bezahlen in ihren Bussen erfolgreich abgeschlossen. Ab sofort setzt der ÖPNV-Anbieter die ersten zehn Busse dauerhaft im Linienbetrieb ein, die kein Bargeld mehr akzeptieren. „In den letzten Wochen haben wir das neue Kassensystem für unsere Busse auf Herz und Nieren getestet. Die Tests verliefen positiv, das System funktioniert zuverlässig und arbeitet schnell.“, sagt EVAG-Vertriebsleiterin Anja Kümpfel. Die EVAG plant, dass alle Busse bis kommendes Frühjahr bargeldlose Kassen erhalten.

In den „Bargeldlos-Bussen“ können Fahrgäste mit allen gängigen Debit- und Kreditkarten zahlen – auch kontaktlos, was besonders schnell klappt. Entsprechend eingerichtete Smartphones oder Smartwatches werden ebenfalls unterstützt. Die Busse mit dem neuen System kommen vorrangig auf der Stadtbahn-Linie 9 zum Einsatz, sind bei Bedarf aber auch auf anderen Bus-Linien anzutreffen. Von außen sind sie durch einen Aufkleber an der ersten Tür zu erkennen.

„Die Bezahlung ist kinderleicht. Fahrtziel beim Busfahrer oder der Busfahrerin angeben, Karte dranhalten, fertig. Eine Pin-Eingabe ist nicht notwendig. Dafür muss die Karte aber für das kontaktlose Bezahlen freigegeben sein“, sagt Anja Kümpfel und ergänzt „Die Vorteile des bargeldlosen Bezahlens liegen auf der Hand. Es ist schnell, sicher und bequem. Wir können dadurch unsere Betriebsabläufe verbessern, da zum Beispiel die Suche nach Bargeld für Kunden und das Bargeldhandling für unsere Fahrerinnen und Fahrer entfällt.“

Mehrheit der EVAG-Kunden zahlt bereits bargeldlos

Gut zu wissen: Der Großteil der EVAG-Fahrgäste setzt bereits auf bargeldlose Bezahlung, drei von vier Tickets werden digital bezahlt. Im Jahr 2023 lag die Quote bargeldloser Bezahlungen im Gesamtumsatz bei 77 Prozent, im Jahr 2019 noch bei 39 Prozent – Tendenz weiter steigend.
Die Erfurter Verkehrsbetriebe bieten weiterhin an, Fahrscheine via Bargeld zu erwerben. Das geht im gesamten Stadtgebiet bei über 20 EVAG-Agenturen oder an 55 Haltestellen-Automaten. Auch das EVAG Mobilitätszentrum am Anger nimmt Münzen und Banknoten an.

Knorr-Bremse setzt profitablen Wachstumskurs fort

Die Knorr-Bremse AG hat ihre Geschäftszahlen für das erste Halbjahr und zweite Quartal 2024 veröffentlicht. Marc Llistosella, Vorstandsvorsitzender der Knorr-Bremse AG: „Wir sind stolz auf den hervorragenden Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr 2024: viele unserer wichtigen Kennzahlen befinden sich deutlich im Plus. Diese Entwicklung ist auch das Ergebnis unseres umfangreichen Maßnahmenpakets ‚BOOST 2026‘, das wir vor einem Jahr gestartet haben. Insbesondere die Portfoliooptimierung geht gut voran und leistet einen wichtigen Beitrag zur Profitabilitätssteigerung. Nach Kiepe Electric und Safety Direct haben wir mit dem Verkauf der GT Emissions Systems in Großbritannien gerade den nächsten Meilenstein erreicht, während der Verkaufsprozess einer vierten Einheit bereits begonnen hat.“

Frank Weber, Finanzvorstand der Knorr-Bremse AG: „Unsere Erlös- und Effizienzmaßnahmen erweisen sich als äußerst wirksam. Die deutliche und vor allem kontinuierliche Margenverbesserung ist hierfür der beste Beweis. Auch der Free Cashflow verbesserte sich entsprechend deutlich. Diesen Positiv-Trend wollen wir weiter fortsetzen.“

Der Auftragseingang blieb dank der anhaltend hohen Nachfrage in der Division Systeme für Schienenfahrzeuge und trotz der Abschwächung im Truck-Markt mit 4.239 Mio. EUR stabil auf Vorjahresniveau (H1/23: 4.236 Mio. EUR). Der Auftragsbestand stieg zum 30. Juni 2024 bereinigt um Kiepe Electric auf 6.848 Mio. EUR (30.06.2023: 6.522 Mio. EUR ohne Kiepe Electric). Der Konzernumsatz verbesserte sich um 2 % auf 3.987 Mio. EUR (H1/23: 3.917 Mio. EUR). Neben positiven Skaleneffekten durch den höheren Umsatz wirkten sich die gezielten Effizienzmaßnahmen sowie attraktive Neuverträge mit einem deutlichen Plus von 18,0 % auf das operative EBIT in Höhe von 490 Mio. EUR im Jahresvergleich aus. Dadurch ergibt sich eine Verbesserung der operativen EBIT-Marge von 10,6 % im Vorjahreszeitraum auf 12,3 % – ein signifikanter Anstieg um 1,7 Prozentpunkte. Auch beim Free Cashflow verzeichnete Knorr-Bremse mit 64 Mio. EUR im ersten Halbjahr eine deutliche Verbesserung im Jahresvergleich (H1/23: -165 Mio. EUR).

H1/2024-Entwicklung beider Divisionen im Überblick

Division Systeme für Schienenfahrzeuge (RVS):
• Der Auftragseingang stieg dank ungebrochen starker Nachfrage im globalen Rail-Markt auf 2.202 Mio. EUR (H1/23: 2.025 Mio. EUR)
• Der Auftragsbestand erhöhte sich, bereinigt um Kiepe Electric, auf 4.881 Mio. EUR (30.06.2023: 4.461 Mio. EUR ohne Kiepe Electric)
• Der Umsatz legte deutlich um 9,2 % auf 1.981 Mio. EUR zu (H1/23: 1.813 Mio. EUR)
• Das operative EBIT verbesserte sich erheblich und stieg um 20,0 % auf 304 Mio. EUR (H1/23: 253 Mio. EUR)
• Die operative EBIT-Marge stieg solide auf 15,3 % (H1/23: 14,0 %)
Division Systeme für Nutzfahrzeuge (CVS):
• Der Auftragseingang belief sich auf 2.038 Mio. EUR (H1/23: 2.212 Mio. EUR)
• Der Auftragsbestand befand sich mit 1.969 Mio. EUR zum 30.06.2024 weiterhin auf hohem Niveau (30.06.2023: 2.063 Mio. EUR)
• Der Umsatz blieb im ersten Halbjahr mit 2.007 Mio. EUR leicht hinter dem Vorjahr zurück (H1/23: 2.105 Mio. EUR)
• Das operative EBIT stieg deutlich um 15,5 % auf 223 Mio. EUR (H1/23: 193 Mio. EUR)
• Die operative EBIT-Marge verbesserte sich auf 11,1 % (H1/23: 9,2 %)
Kontinuität im Vorstandsteam: Vertragsverlängerung für Bernd Spies
Mit der im Juni 2024 verkündeten Vertragsverlängerung von Bernd Spies (58) als Mitglied des Vorstands hat der Aufsichtsrat der Knorr-Bremse AG Kontinuität im Vorstandsteam sichergestellt. Per März 2025 ist Bernd Spies für fünf weitere Jahre weltweit für die Division Systeme für Nutzfahrzeuge verantwortlich und kann die positive Entwicklung der Truck-Division weiter konsequent vorantreiben (s. Pressemitteilung vom 26. Juni 2024).

Erhöhter Ausblick bestätigt

Knorr-Bremse hatte am 29. Juli 2024 den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2024 angehoben. Das Unternehmen erwartet einen Umsatz zwischen 7.700 Mio. EUR und 8.000 Mio. EUR, eine operative EBIT-Marge von 11,5 % bis 13,0 % sowie einen Free Cashflow zwischen 550 Mio. EUR und 650 Mio. EUR. Bei diesem Ausblick ist der noch abzuschließende Erwerb des Bahnsignaltechnikgeschäfts von Alstom in Nordamerika nicht berücksichtigt. Der Zwischenbericht für Januar bis Juni 2024 steht auf der Website der Knorr-Bremse AG zur Verfügung. Erläuterungen und Überleitungen zu den verwendeten Finanzkennzahlen finden sich im Geschäftsbericht 2023 der Knorr-Bremse AG.

Baukostenzuschüsse statt Zwangsdarlehen

mofair, das Bündnis für fairen Wettbewerb im Schienenpersonenverkehr, kritisiert die Bundesregierung für ihre Entscheidung hinsichtlich des Haushaltsplans und teilt mit:

“Die Bundesregierung hat nur scheinbar eine Lösung gefunden, wie die mühsam erzielte Einigung für den Haushalt gesichert werden kann: Zwangsdarlehen für die Deutsche Bahn AG und die Autobahn GmbH. Doch der Schein trügt, zugunsten kurzfristiger Entlastung wird langfristiger Schaden angerichtet.

Denn: Statt dringend und unstrittig benötigter Mehrmittel für die Schieneninfrastruktur soll das Zwangsdarlehen eigentlich angedachte Baukostenzuschüsse ersetzen. Das Problem der fehlenden Langfristperspektive bei der Finanzierung würde nicht gelöst, sondern verschärft, hinzu kämen noch stärker ansteigende Trassenpreise sowie Zinsdienste und Rückzahlungsverpflichtungen.

mofair-Geschäftsführer Matthias Stoffregen: „Die Bundesregierung muss sich ehrlich machen und von solchen Taschenspielertricks absehen. Der Zustand der Schieneninfrastruktur ist zu prekär, als dass der Haushalt auf ihre Kosten konsolidiert werden dürfte. Auch die damit einhergehenden weiteren Trassenpreissteigerungen hängen wie ein Damoklesschwert über dem umweltfreundlichen Verkehrsmittel Eisenbahn.“

Die Bundesregierung plant u. A., (Baukosten-)Zuschüsse für die Schieneninfrastruktur durch Darlehen zu ersetzen. Der Grund ist simpel, diese sollen als sogenannte „finanzielle Transaktionen“ idealerweise schuldenbremsenneutral ausgereicht werden können und so Druck aus dem angespannten Haushalt für 2025 nehmen. Für die Empfängerin dieser Zwangsdarlehen, letztlich die DB InFrago AG über ihre Konzernmutter, der Deutschen Bahn AG, stellt sich die Lage aber weit weniger positiv dar.

Statt mittels direkter Zuschüsse in die Infrastruktur investieren zu können und so direkten Mehrwert für ihre Nutzer (die Eisenbahnverkehrsunternehmen) zu schaffen, ohne dass die Trassenpreise noch weiter explodieren, bewirken die Darlehen das Gegenteil: Investitionen über sie müssen bilanziell aktiviert und abgeschrieben werden, so der Wissenschaftliche Beirat des Bundesfinanzministeriums in seinem Gutachten. Dies führt aber zu höheren Kosten bei der DB InFrago, die von allen Eisenbahnverkehrsunternehmen über die Schienenmaut zu zahlen sind. Die Folge: Die Trassenpreise steigen noch weiter, Tickets für Fahrgäste dürften noch teurer werden und die umweltfreundliche Schiene weiter an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Hinzu kommt: Die ohnehin fehlende Langfristperspektive der Schieneninfrastrukturfinanzierung wird weiter von der Politik ignoriert. Statt einer Fondslösung, wie sie schon die Beschleunigungskommission Schiene vorschlug, belastet eine weitere Hypothek in Form von Zinszahlungen und Rückzahlungsansprüchen die Verkehrswende. Die vorgesehen Baukostenzuschüsse dienen nicht nur einem Selbstzweck, sondern sollen tatsächliche Mehrwerte für die Gesellschaft schaffen – an sie die Axt anzulegen, ist unverantwortlich.

Schließlich sei der Vollständigkeit halber noch darauf hingewiesen, dass über die Deutung der beiden vorliegenden Gutachten zur Darlehenslösung Uneinigkeit innerhalb der Bundesregierung zu herrschen scheint. Ein ähnliches Debakel wie beim Klima- und Transformationsfonds, dessen vorgesehene Verwendung vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe gescheitert ist, ist aber zwingend zu vermeiden.”

Quelle: mofair

Erste PlusBus-Linien starten im Landkreis Aurich

Ein guter Tag für den Nahverkehr in Ostfriesland: Am Freitag, dem 2. August, wurden am Ihler Meer in der Gemeinde Ihlow die ersten PlusBus-Linien in Niedersachsen feierlich eröffnet. Der Landrat des Landkreises Aurich, Olaf Meinen, der Bürgermeister der Gemeinde Ihlow, Arno Ulrichs und Ron Böhme als Vertreter für die Marke „PlusBus“ gaben gemeinsam den Auftakt zu einem neuen Nahverkehrsangebot im Landkreis Aurich.
Seit dem 1. August 2024 fahren im Landkreis Aurich die zwei bereits bestehenden Linien 450 und 451 unter dem Namen „PlusBus Ostfriesland“. Dies bedeutet vor allem abends und am Wochenende eine deutliche Angebotsausweitung. Der PlusBus erleichtert damit die Mobilität der Menschen im Landkreis Aurich durch ein regelmäßiges Angebot und eine gute Verknüpfung mit der Bahn und zu anderen Bussen ohne lange Umsteigezeiten. Ein Anschlussknoten in Westerende bietet einen Umstieg zwischen den beiden Linien. Auf beiden Linien gilt weiterhin der VEJ-Tarif, aber auch JugendTicket und DeutschlandTicket können selbstverständlich genutzt werden.

Quelle: Landkreisbüro Landkreis Aurich