Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen öffentlichen Personenverkehr

Am 28. August 1980 wurde der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) in seiner heutigen Form gegründet. Die zurückliegenden 40 Jahre Verbandsgeschichte begeht der bdo mit einer digitalen Geburtstagsfeier. Nahverkehrs-praxis sprach u.a. darüber mit Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Verbandes.

Nahverkehrs-praxis: Frau Leonard, eine „klassische” Feier zum 40. bdo-Geburtstag kann es aufgrund der Corona-Pandemie nicht geben. Stattdessen werden Sie das Jubiläum digital begehen. Welche Inhalte sollen thematisiert werden? Und wird die ursprünglich geplante Feier nachgeholt?

Leonard: Wir wollen inhaltlich vor allem die Leistung der Gründungsgeneration hervorheben und allen Engagierten für ihren Einsatz danken. Darauf aufbauend ist es wichtig, die Zukunft der Busbranche ins Auge zu fassen. Wir stehen in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen und noch größeren Chancen, die wir thematisieren wollen – mit Newslettern sowie auf Twitter, YouTube und unserer Website. Zur geplanten Feier kann ich sagen: Auf jeden Fall holen wir die nach. Aber natürlich erst dann, wenn es das Infektionsgeschehen zulässt. Wir wollen diesen Anlass zusammen mit unseren vielen Weggefährten sowie Unterstützerinnen und Unterstützern gebührend und verantwortungsbewusst feiern.

Nahverkehrs-praxis: Als Interessenvertreter der klein- und mittelständischen Omnibusunternehmen setzt der bdo seit Jahrzehnten wichtige Impulse bei der Fortentwicklung der Gesetzgebung aber auch bei gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fragen. Welche Themen liegen dem bdo in der aktuellen Corona-Situation besonders am Herzen?

Leonard: Grundsätzlich geht es darum, mit aller Kraft auf zielgerichtete Hilfen zu drängen, mit denen Unternehmen durch diese gigantische Krise kommen. Die dahinterliegenden Themen – also gewissermaßen die Argumente für die Busbranche – bestehen aber letztlich unabhängig von der aktuellen Situation.

>>Busse schützen Klima und Umwelt. Sie sichern die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger. Und sie bringen Wirtschaftswachstum und Beschäftigung in ganz Deutschland bis tief hinein in die ländlichen Räume.<<

Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo)

Das komplette Interview mit bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard lesen Sie in der digitalen Ausgabe oder in der Nahverkehrs-praxis 12-2020.

MTA-Busflotte: Sicher unterwegs dank Besetztgrad-Information

Soll ich den nächsten Bus nehmen oder den übernächsten abwarten? Oder doch ins Taxi steigen? Fragen, die sich Fahrgäste in aller Welt gerade stellen. Niemand möchte momentan in überfüllten Fahrzeugen reisen.

Kunden der New Yorker Busbetriebe MTA haben es gut: Sie können sich per App über die Besetztgrade von Bussen informieren. Die Zähldaten stammen aus IRMA MATRIX-Sensoren des Berliner Herstellers iris.

MTA hat die Lösung selbst entwickelt und aufgebaut, unterstützt von iris-Fachleuten. 2.500 von 6.000 Bussen sind bereits mit iris-Zählern ausgestattet. Die übrigen werden folgen.

Die Lösung ist bewusst schlank gehalten. Die Busse senden nach jedem Türereignis Zähldaten via Mobilfunk in eine Cloud. Diese Daten stellt MTA für die Verwendung in Apps bereit.

Das Zählverfahren arbeitet rein additiv und kommt ohne zeitintensive Nachbearbeitung der Daten aus. Die Besetztgrade werden dennoch realistisch angezeigt – nicht zuletzt dank der exzellenten Qualität der Rohdaten aus den iris-Zählern.

Weitere Finanzierung der Schulverstärker in Bayern

Der Landesverband Bayerischer Omnibusunternehmen (LBO) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) Landesgruppe Bayern begrüßen die Entscheidung der bayerischen Staatsregierung, den Zeitraum für Verstärkerbusse im Schulverkehr erneut bis Ostern zu verlängern und hierfür bis zu 20 Mio. Euro bereitzustellen. Der Vorsitzende der Landesgruppe Bayern im VDV, Dr. Robert Frank: „Die Fortschreibung der Finanzierung von zusätzlichen Bussen im Schulverkehr durch den Freistaat ist gerade in der aktuell angespannten Lage mit hohen Infektionszahlen das richtige Signal an unsere Fahrgäste im ÖPNV – wir bieten mehr Kapazität während der Hauptverkehrszeiten in der Früh und bei Schulende.“
VDV und LBO weisen darauf hin, dass die Nutzung von Bussen und Bahnen unter Einhaltung der Maskenpflicht kein erhöhtes Risiko darstellt. Die bayerischen Verkehrsunternehmen haben seit Beginn der Pandemie vielfältige Maßnahmen ergriffen. Neben dem Einsatz von zusätzlichen Fahrzeugen zählen hierzu die Intensivierung der Reinigungszyklen, das ständige Lüften der Fahrzeuge sowie der Einbau von Trennschutzscheiben im Fahrerbereich.
Frau Dr. Ing. Sandra Schnarrenberger, Präsidentin des LBO: „Die privaten bayerischen Omnibusunternehmen stehen seit März unter anderem aufgrund der Reisebeschränkungen vor großen Herausforderungen. Mehr als 700 Reisebusse stehen still. Ihr von der Staatsregierung ermöglichter Einsatz im Schülerverkehr trägt dazu bei, dass in Bussen aufgrund der Maskenpflicht ohnehin sehr geringe Ansteckungsrisiko zusätzlich zu minimieren und die Schülerinnen und Schüler sicher auf dem Weg zur Schule und nachhause zu transportieren.“
Entscheidende Bedeutung im Kampf gegen Covid-19 hat die konsequente Einhaltung der Maskenpflicht. Diese gilt nicht nur in den Bussen und Bahnen selbst, sondern auch an den Haltestellen. VDV und LBO richten deshalb einen dringenden Appell an alle Fahrgäste, zum Schutz der Gesundheit aller die Maskenpflicht weiterhin zuverlässig zu beachten.

Quelle: VDV-Landesgruppe Bayern

Karlsruhe: Neue Tramstrecke in Knielingen

Die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) haben am 28. November 2020 die neue Straßenbahnstrecke nach Knielingen-Nord eröffnet. An der Wendeschleife in der Egon-Eiermann-Allee durchschnitten Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, die Knielinger Bürgervereinsvorsitzende Ursula Hellmann sowie Dr. Alexander Pischon, Ascan Egerer und Christian Höglmeier von der VBK-Geschäftsleitung am Mittag symbolisch ein rotes Band zur Freigabe der Strecke, bevor eine Niederflurbahn der Linie 2 auf ihrer Jungfernfahrt in Richtung Karlsruher Innenstadt rollte.
„Dies ist ein bedeutender Tag für Karlsruhes ältesten Stadtteil. Mit der Verlängerung der Bahnstrecke von der Lasallestraße bis nach Knielingen-Nord wird dieses Quartier an das um-weltfreundliche Karlsruher Schienennetz angeschlossen. Für Knielingen mit seinen starken Pendlerverkehren erhoffen wir uns durch diese neue Bahntrasse eine deutliche Reduzierung der Verkehrsbelastung“, erklärte Mentrup in seiner Rede, in der er auch auf die bewegte Ge-schichte dieses Bahnprojekts einging, dessen Ursprünge in den 1980er-Jahren liegen.
In der Stadt ist die Verlängerung der Tramlinie 2 nach Knielingen-Nord das erste große Straßenbahnprojekt in der Fläche seit dem Bau der Südostbahn vor knapp zehn Jahren. Während der rund 20-monatigen Bauzeit haben die VBK entlang der neuen Bahntrasse mit einer Gesamtlänge von 1,6 Kilometern vier neue barrierefreie Haltestellen errichtet: Sudetenstraße, Pionierstraße, Egon-Eiermann-Allee und Knielingen-Nord. Die Gesamtinvestition für die Neubaustrecke beläuft sich auf 14 Millionen Euro. Von Seiten des Landes Baden-Württemberg wird das Bauprojekt mit 6,1 Millionen Euro aus dem Landesverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) gefördert. Begleitet wurden die Arbeiten von umfangreichen Baumaßnahmen des städtischen Tiefbauamtes und der Stadtwerke Karlsruhe, die ihrerseits den Straßenraum neu gestalteten bzw. die Versorgungs-Infrastruktur für die Anwohner entlang der neuen Bahntrasse erneuerten.
Auch in den kommenden Jahren wollen die VBK das Schienennetz der Fächerstadt kontinuierlich weiterentwickeln und fit für die Herausforderungen der Zukunft machen. Nächster Meilenstein wird die Inbetriebnahme der Kombilösung mit dem Stadtbahntunnel in der Karlsruher Innenstadt im Dezember nächsten Jahres sein, durch den dann auch die Tramlinie 2 fahren wird.

Quelle: Karlsruher Verkehrsverbund (KVV)

Auf Abstand in Corona-Zeiten. Münchener Fahrpersonal meldet sich mit Moveo profahr mobil zum Dienst an

Bei vielen Verkehrsunternehmen wird es eng beim Schichtwechsel. Denn dann treffen zahlreiche Fahrerinnen und Fahrer in Sozialräumen aufeinander, um sich bspw. an einem Terminal an- und abzumelden. Abstands- und Hygieneregeln sind dann kaum umsetzbar, und die Gefahr einer Ansteckung der Mitarbeiter*innen ist groß.

Die Münchener Verkehrsgesellschaft hat in dieser Situation schnell Hilfe von ihrem Softwarepartner für die Personaldisposition erhalten und quasi über Nacht auf die angebotene Mobilfunklösung inklusive App umgestellt. Seitdem meldet sich das Fahrpersonal mobil via Smartphone oder Tablet zum Dienst.

Mehr Geld für den öffentlichen Verkehr

Die Große Koalition will im kommenden Jahr fast 180 Milliarden Euro neue Schulden aufnehmen und deutlich mehr Geld als geplant in Gesundheit, Verkehr und Infrastruktur investieren. Das ergaben die abschließenden Beratungen des Haushaltsausschusses am frühen Freitagmorgen (27.11.2020) in Berlin.

Zitat des Bundesministers für Verkehr und digitale Infrastruktur Andreas Scheuer MdB:
„Modern, innovativ und klimafreundlich – so wollen wir uns in Zukunft fortbewegen und dieser Haushalt macht das möglich. Wir fördern Bahn, ÖPNV und Radverkehr. Wir starten ein Flottenerneuerungsprogramm für Lkw, unterstützen Busunternehmen und Flughäfen und bringen Zukunftstechnologien voran. Wir haben versprochen und wir halten. Mit diesem Haushalt stützen wir die Wirtschaft und rüsten sie für die Zeit nach Corona. Ich danke den Kolleginnen und Kollegen des Haushaltsausschusses und freue mich über diese wichtigen Entscheidungen.“

Quellen: Handelsblatt, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI)

Stellungnahme des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene:
Das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene hat die Entscheidungen des Haushaltsausschusses gelobt. „Die Parlamentarier haben an vielen Stellen Verbesserungen für die Schiene gegenüber dem Regierungsentwurf durchgesetzt“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Freitag in Berlin. „Es macht Mut für die Zukunft, dass der klimafreundliche Verkehr bei den Abgeordneten im Bundestag so viel Rückendeckung hat. Hier hat ein schienenfreundlicher Haushaltsausschuss gute Arbeit geleistet.“ Ein positives Signal setzen die Parlamentarier beispielsweise mit der Mittelbereitstellung für das Europäische Jahr der Eisenbahn 2021 und den Tag der Eisenbahn in Deutschland. „Die Schiene hat viel Unterstützung in der Bevölkerung. Dennoch ist es wichtig, das Bewusstsein für die Potenziale des Schienenverkehrs bei den Menschen weiter zu fördern“, betonte Flege. Ein weiteres gutes Zeichen ist die Klarstellung der Parlamentarier, dass sich das neue Deutsche Zentrum Mobilität der Zukunft in München auch der Schienenforschung widmen muss. „Dank an den Haushaltsausschuss für diese Botschaft: Das Zentrum für Mobilität wird kein Zentrum für Straßenverkehr.“

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Stellungnahme des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV):
Der VDV begrüßt die grundsätzlich verabschiedete Investitionslinie für die Branche im Bundeshaushalt 2021. Zugleich erinnert der Verband an die Notwendigkeit, den ÖPNV-Rettungsschirm auch mit finanzieller Hilfe des Bundes für 2021 zu verlängern. Vor allem mit Blick auf die Eisenbahnen gibt es aus VDV-Sicht Nachbesserungsbedarf bei der Mittelausstattung für die ETCS-Umrüstung und für die nichtbundeseigenen Schienenwege.
VDV-Präsident Ingo Wortmann zum Bundeshaushalt 2021: „Die aktuelle Situation ist für die Haushaltsplanungen des Bundes nicht einfach: Der Bund muss den Spagat schaffen, die wirtschaftlichen Pandemiefolge für unsere Branche durch entsprechende Finanzhilfen weiter zu bekämpfen. Dafür brauchen wir auch im kommenden Jahr einen Rettungsschirm in Höhe von 3,5 Milliarden Euro, der weiterhin durch Bundesmittel maßgeblich unterstützt werden muss. Bislang gibt es dazu allerdings keinen Budgetansatz im Haushaltsentwurf 2021. Gleichzeitig dürfen auch die für den Klimaschutz notwendigen Investitionen in die Verkehrswende nicht aus dem Blick geraten. Hier gibt es noch Nachbesserungsbedarf im aktuellen Haushaltsentwurf, vor allem bei den Eisenbahnen. Die Trassenpreishalbierung in Höhe von 30 Millionen Euro für nichtbundeseigene Eisenbahninfrastruktur fehlt erneut gänzlich und die Förderung für die Umrüstung der Bahnen auf ETCS ist nach wie vor zu gering. Erfreulich ist hingegen, dass die Mittel für die Reduzierung der Anlagenpreise im Schienengüterverkehr um 40 Millionen Euro aufgestockt werden. Positiv ist auch, dass die E-Bus-Förderung sowie die erhöhten Mittel aus dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz für den Neu- und Ausbau unserer ÖPNV-Infrastrukturen erhalten bleiben. Das sind wichtige Entscheidungen, um die Klimaschutzziele im städtischen Verkehr auch tatsächlich zu erreichen. Grundsätzlich geht die Investitionslinie im Bundeshaushalt 2021 aus unserer Sicht in die richtige Richtung. Aber an einigen Punkten muss noch nachgebessert werden.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Instandhaltungsleistungen für Schienenfahrzeuge

Aufgrund der COVID-19 Krise und der verschärften wirtschaftliche Situation wird in den kommenden Jahren erwartet, dass große Betreiber zum Insourcing von Instandhaltungsleistungen tendieren. Auf diese Weise können sie die Auslastung der eigenen Werkstätten und Beschäftigten optimieren. Auch Hersteller, die aufgrund von Investitionsstopps weniger Neufahrzeuge verkaufen, werden sich intensiver um Instandhaltungsaufträge bemühen. Das erhöht den Wettbewerbsdruck im Markt allgemein und stellt vor allem die unabhängigen Instandhaltungsanbieter vor Herausforderungen.
Im Jahr 2019 betrug das gesamte Marktvolumen für den Europäischen Instandhaltungsmarkt von Schienenfahrzeugen ca. 19 Mrd. Euro.  SCI Verkehr prognostiziert bis 2024 einen Anstieg der Umsätze auf 22 Mrd. Euro. Haupttreiber für das Wachstum sind Instandhaltungsarbeiten an Hochgeschwindigkeitsfahrzeugen und elektrischen Triebwagen.
Im Krisenjahr 2020 musste zunächst vor allem die betriebsnahe Instandhaltung Rückschläge hinnehmen, da die ausgedünnten Fahrpläne die Laufleistung der Fahrzeuge erheblich abgesenkt haben. Mittelfristig gesehen dürften jedoch die Aufträge im Instandhaltungsmarkt wieder zunehmen. Denn die schwierigere gesamtwirtschaftliche Situation führt zu verhaltenen Investitionen in Neubeschaffungen. Anstelle von Ausmusterungen muss dann zunehmend älteres Rollmaterial modernisiert werden. Hinzu kommen teilweise sehr umfängliche Umbaumaßnahmen von Dieseltriebwagen und Diesellokomotiven, die mit alternativen Antrieben ausgestattet werden. Zusätzlich planen Bahnen und Leasingunternehmen große Nachrüstungsprojekte an Güterwagen zur Installation innovativer Technologien. Dekarbonisierungsstrategien führen insgesamt auch zu einer Verlagerung von Transporten auf die Schiene und bewirken somit ein Wachstum im Transportmarkt und damit indirekt einen positiven Effekt im Instandhaltungssektor.
Bezüglich der verschiedenen Verkehrssektoren verzeichnete der Personenverkehr 2020 einen größeren Einbruch als der Güterverkehr, auf der anderen Seite wird der Personenverkehr in Europa jedoch auch durch mehr staatliche Subventionen unterstützt. Dadurch können die Verluste aus Fahrgasteinnahmen im Instandhaltungssektor von Personenfahrzeugen besser kompensiert werden. Dies gilt jedoch nicht auf städtischer und kommunaler Ebene, wo es an öffentlichen Mitteln fehlt. Im Güterverkehr steht die große Anzahl privater Anbieter angesichts der Krise vor Herausforderungen, kann aber zumindest mit einer schnelleren Erholung der Transportvolumina und einer damit verbundenen höheren Wartungsnachfrage rechnen als die Instandhalter im Personenverkehr.

Quelle: SCI Verkehr GmbH

Der neue Marktreport „Rail Vehicle Maintenance – Market trends in the After-Sales Market in Europe“ ist hier erhältlich.   

SSB erprobt vollelektrischen EQV für Flex-Flotte

Seit Mitte November 2020 fährt ein vollelektrischer Van in der Flex-Flotte der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) mit und ersetzt eine von elf bestehenden V-Klassen des Stuttgarter Ride-Pooling-Angebotes. Der EQV, die erste vollelektrische Premium-Großraumlimousine von Mercedes-Benz, ist seit diesem Jahr auf dem Markt und in Stuttgart zum ersten Mal in einem On-Demand-Service im Einsatz. Die Stuttgarter Straßenbahnen und Mercedes-Benz Vans begleiten diesen Praxiseinsatz in Zusammenarbeit.
Der wesentliche Unterschied des EQV gegenüber konventionell angetriebenen Fahrzeugen liegt im lokal emissionsfreien Antrieb. Mit einer Reichweite von bis zu 418 Kilometern und Komfort erfüllt er die Anforderungen des On-Demand-Verkehrs bei SSB Flex. In Abhängigkeit vom Fortschritt beim Aufbau einer entsprechenden Ladeinfrastruktur strebt die SSB an, die SSB-Flex Flotte auf emissionsfreie Fahrzeuge umzustellen. Den ersten EQV und auch alle weiteren können die Flex-Nutzerinnen und Nutzer an grünen Blättern über den Scheinwerfern erkennen.
Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen hat SSB Flex bereits im Zeitraum von Dezember 2019 bis Mai 2020 ebenfalls in Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz Vans gesammelt. Damals waren zwei elektrische Vito Fahrzeuge der ersten Generation mit einer Reichweite von bis zu 186 Kilometern im Einsatz.
Mercedes-Benz Vans und SSB Flex nutzen die Erkenntnisse aus dem praktischen Einsatz auf dem Weg hin zu einer lokal emissionsfreien urbanen Mobilität.

Quelle: Stuttgarter Straßenbahnen AG

Martin Burkert führt die Allianz pro Schiene

Die Allianz pro Schiene hat eine neue Führung. Die Mitgliederversammlung wählte am Donnerstag den Vorstand neu und bestimmte Martin Burkert zum Vorsitzenden des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses. Der stellvertretende Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) wird dieses Amt wie seine Vorgänger ehrenamtlich ausüben. „Für den Schienensektor kommt es weniger als ein Jahr vor der Bundestagswahl mehr denn je darauf an, gegenüber der Politik geschlossen aufzutreten“, sagte Burkert nach der Wahl. „Für uns ist klar: Die Schiene ist das Rückgrat einer klimagerechten Politik und braucht Vorfahrt im Wettbewerb mit anderen Verkehrsträgern. Ich freue mich daher sehr auf meine Arbeit in der Allianz pro Schiene, die wie keine zweite Institution für die Bündelung der politischen Kräfte im Schienensektor steht“, so Burkert.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Alstom liefert die ersten Wasserstoffzüge für Italien

Alstom wird sechs Wasserstoff-Brennstoffzellenzüge mit der Option auf acht weitere Züge in einem Gesamtwert von rund 160 Millionen Euro an FNM (Ferrovie Nord Milano), die größte Verkehrs- und Mobilitätsgruppe in der italienischen Region Lombardei, liefern. Die erste Zuglieferung wird innerhalb von 36 Monaten nach der Bestellung erwartet.
Die neuen Wasserstoffzüge basieren auf Alstoms Regionalzugplattform Coradia Stream, die für den europäischen Markt bestimmt ist und bereits von den wichtigsten italienischen Alstom-Standorten für Italien gebaut wird. Der wasserstoffbetriebene Coradia Stream für FNM wird mit der gleichen Brennstoffzellen-Antriebstechnologie ausgestattet sein, die mit dem Coradia iLint eingeführt wurde. Der wasserstoffbetriebene Coradia Stream wird den hohen Komfortstandard beibehalten, den die Fahrgäste seiner Elektroversion bereits schätzen. Die Wasserstoffversion wird der Betriebsleistung von Dieselzügen entsprechen, auch ihrer Reichweite.
Die Coradia Stream-Züge für FNM werden von Alstom in Italien gebaut. Die Projektentwicklung sowie ein Großteil der Fertigung und Zertifizierung erfolgen an Alstoms Standort in Savigliano. Der Standort in Sesto San Giovanni wird die Konstruktion und Fertigung der Antriebssysteme und anderer Komponenten für das Projekt übernehmen, und die fahrzeugseitigen Signalsysteme werden vom Standort Bologna geliefert.
Der Coradia iLint ist weltweit der erste Personenzug, der mit einer Wasserstoff-Brennstoffzelle betrieben wird, die elektrischen Strom für den Antrieb erzeugt. Dieser emissionsfreie Zug ist geräuscharm und die Abgase bestehen nur aus Wasserdampf und Kondenswasser. Der Coradia iLint zeichnet sich durch die Kombination verschiedener innovativer Elemente aus: saubere Energieumwandlung, flexible Energiespeicherung in Batterien und smartes Management von Antriebskraft und verfügbarer Energie. Speziell entwickelt für den Einsatz auf nicht elektrifizierten Strecken, ermöglicht er einen sauberen, nachhaltigen Zugbetrieb bei gleichzeitig hoher Leistungsfähigkeit.
„Wir sind sehr stolz darauf, die Wasserstoffzugtechnologie in Italien einzuführen, und wir schätzen das Vertrauen, das unser italienischer Kunde in uns setzt. Diese Entwicklung bestätigt Alstoms Rolle bei der Definition der Zukunft der Mobilität. Zusammen mit dem Coradia iLint, der sich bereits im regulären Fahrbetrieb in Deutschland bewährt hat, stellen diese Züge einen weiteren wichtigen Schritt beim Übergang zu globalen nachhaltigen Verkehrssystemen dar. Ich nutze diese Gelegenheit und möchte FNM dazu gratulieren. FNM hat damit bewiesen, dass sie in diesem Bereich führend sind“, sagt Gian Luca Erbacci, Senior Vice President von Alstom Europa.  

Quelle: Alstom