Autogipfel: Keine Kaufprämie

Die Bundesregierung will prüfen, „ob und gegebenenfalls wie ein marktwirtschaftliches Konzept zur Stärkung des Eigenkapitals insbesondere von Zulieferunternehmen entwickelt werden könnte“.
Und darüber hinaus, „welche weiteren Aspekte bei den im Konjunkturpaket vorgesehenen ,Zukunftsinvestitionen in die Fahrzeugbranche‘ berücksichtigt“ werden sollten. So steht es im Ergebnispapier des Autogipfels, das dem Handelsblatt vorliegt. Es ist der Kern der für zwei Stunden angesetzten Konferenz.
Um 19 Uhr am Dienstagabend hatten sich die Autobosse, Vertreter der großen Zulieferer, der Gewerkschaften sowie die Ministerpräsidenten der Autoländer Bayern und Niedersachsen gemeinsam mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren Fachministern per Videokonferenz zusammengeschaltet.
Es ging um die Zukunft der Branche, um die gut 900.000 Arbeitsplätze und die Milliarden, die jedes Jahr an Wertschöpfung im Land entstehen, und die Investitionen in Forschung und Entwicklung der Leitindustrie der Republik. Im November, darauf verständigten sich die Teilnehmer, soll es konkrete Vorschläge geben, wie es weitergeht.
Schon vor dem Gipfeltreffen stand fest: Es wird keine Beschlüsse geben. Kanzlerin Merkel etwa hatte in der Unionsfraktion erklärt, es werde beraten, wie der Zulieferindustrie geholfen werden könne und wie die im Konjunkturpaket vorgesehenen zwei Milliarden Euro für Forschung und Innovationen in der Branche am besten eingesetzt würden. Laut Bundeswirtschaftsministerium könnten Produktionsanlagen etwa für E-Autos gefördert werden ebenso wie neue Technologien und vernetzte Forschungsregionen.

Quelle: Handelsblatt

Rheinbahn beschafft 91 neue Hochflurbahnen

Die Rheinbahn modernisiert weiter ihre Fahrzeugflotte: Der Aufsichtsrat der Rheinbahn hat in seiner Sitzung am Dienstag der Vergabe eines Auftrags über die Lieferung von insgesamt 91 Stadtbahnfahrzeugen der neuen Generation vom Typ HFx zugestimmt. Gleichzeitig wird ein Ersatzteilversorgungsvertrag über 24 Jahre geschlossen. Der Auftrag hat ein Nettovolumen von rund 340 Millionen Euro. Die Auslieferung der Fahrzeuge ist für die Jahre 2025 bis 2027 vorgesehen. Da die Beschaffung gemeinsam mit der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) durchgeführt wird, kann der Hersteller der Fahrzeuge aus vergaberechtlichen Gründen erst nach der Gremienentscheidung in Duisburg, die für Ende September angesetzt ist, bekanntgegeben werden.

Quelle: Rheinbahn AG

Bayern stellt 255 Millionen Euro für den Nahverkehr bereit

Der Freistaat Bayern wird sich mit 255 Millionen Euro an dem ÖPNV-Rettungsschirm beteiligen. Das hat das Bayerische Kabinett heute beschlossen. Zusammen mit den bereits vorhandenen Bundesmitteln stehen dem Nahverkehr in Bayern damit 636 Millionen Euro zur Verfügung. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) begrüßt diesen Beschluss ausdrücklich. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) verliert nach VDV-Berechnungen durch die Corona-Pandemie bis zum Jahresende allein in Bayern einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Das liegt auch daran, dass während der Krise deutlich mehr Angebot gefahren wurde als aufgrund der geringeren Nachfrage erforderlich wäre. Auch jetzt haben die Fahrgastzahlen und die Einnahmen aus dem Fahrkartenverkauf das Niveau vor Corona noch nicht wieder erreicht.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.

Erster Elektrobus für Herne

Im September 1959 fuhr die letzte Straßenbahn unter der Firmierung Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH (HCR). Im Volksmund wurde die Bahn damals „die Elektrische“ genannt. Nach 61 Jahren vereint die HCR als reines Busunternehmen mit zwei neuen rollenden Elektrofahrzeugen wieder Tradition und Moderne für ihre Fahrgäste. Der erste Elektrobus ist in der letzten Woche auf dem HCR-Betriebshof in Herne-Börnig eingetroffen und fällt mit seiner markanten Beklebung direkt ins Auge. Die Ankunft des zweiten Fahrzeugs wird Mitte dieses Monats erwartet. Vier weitere neue Busse mit Mild-Hybrid-Technologie kommen bis Ende des Jahres hinzu.
Die beiden neuen E-Fahrzeuge stammen von einem der weltweit größten Batterie- und Elektrobusproduzenten – BYD Auto. Ebenso wie 20 weitere Elektrobusse, die in Kürze bei der BOGESTRA in Bochum und Gelsenkirchen auf Strecke gehen. Nach einer einheitlichen Leistungsbeschreibung übernehmen BOGESTRA und HCR innerhalb der sieben Partner umfassenden Kooperation östliches Ruhrgebiet gemeinsam das Testen von Elektrobussen für die Kooperation.  Alle Busse verfügen über die gleiche Kapazität wie die bereits eingesetzten Linienfahrzeuge gleicher Bauart. Komfortmerkmale wie Klapprampen, Videoschutz und Klimaanlagen gehören wie bei der restlichen Flotte zur Standardeinrichtung. An Bord der E-Busse sind aber auch USB-Ladeanschlüsse und kostenfreies WLAN nutzbar.
Die E-Busse sind rein elektrisch unterwegs und werden nachts im Depot mit Ökostrom aufgeladen. Die dazugehörige Ladeinfrastruktur auf dem HCR-Betriebshof wird in den nächsten Wochen ebenfalls installiert. Gemeinsam mit den Stadtwerken Herne prüft die HCR die Errichtung einer Photovoltaikanlage, um eigenständig die umweltfreundlichen Stromkapazitäten produzieren zu lassen.

Quelle: Straßenbahn Herne – Castrop-Rauxel GmbH

Bahnindustrie warnt vor deutlicher Eintrübung im Export 2021

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland warnt vor langfristigen wirtschaftlichen Auswirkungen der COVID19-Krise auf den internationalen Bahnmarkt. „Als globale Exportindustrie sehen wir die Auftragsperspektiven auf dem Weltmarkt mit Sorge, weil öffentliche Investitionen in Schienenprojekte teils zurückgefahren, verschoben oder zur Disposition gestellt werden“, sagte VDB-Hauptgeschäftsführer Dr. Ben Möbius. „Wir müssen für 2021 mit einem doppelten Bild rechnen: weiterhin stabile Märkte in Europa, aber eine deutliche, prolongierte Eintrübung im Export.“ Umso wichtiger sei für die Bahnindustrie jetzt ein klarer Kurs für Klimaschutz und Klimaindustrie in Europa. Das bedeute auch, dass hochwirksame Reisebeschränkungen durch bessere Umsetzung vermeidbare gravierende Negativfolgen für exportorientierte Unternehmen reduzieren müssten. „Exportaufträge sind eng verknüpft mit Beratungen vor Ort und maßgeschneiderten technischen Lösungen. Reisbeschränkungen sind zweifelsohne ein zentrales Instrument der Pandemieeindämmung. Aber effektive Krisenpolitik muss eine sehr hohe Schutzwirkung mit möglichst geringen wirtschaftlichen Auswirkungen verbinden“, sagte Möbius. Nötig seien deshalb strikte flankierende Maßnahmen für Geschäftsreisen wie hinreichende Testkapazitäten und zudem eine bessere Koordinierung im EU-Binnenmarkt.

Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.

Ohne ETCS werden die Klimaschutzziele nicht erreicht

„Der für die Branche notwendige Weg zu höherer Betriebsqualität, größeren Kapazitäten, Investitionssynergien, kostenseitige Skaleneffekten in Milliardenhöhe und damit zu einer deutlichen und langfristigen Steigerung der Produktivität führt allein über den flächendeckenden Einsatz von ETCS“, hob VDV-Vizepräsident Joachim Berends bei der Vorstellung des neuen VDV-Positionspapiers „Modernisierung des deutschen Eisenbahnnetzes durch Digitalisierung und ETCS-Ausrüstung“ hervor. „Alle Netze müssen ausgerüstet werden, sowohl die bundeseigenen, als auch die der Nichtbundeseigenden Eisenbahnen.“ Der Bund sei gefordert, den Wettbewerb und die Wettbewerbsfähigkeit der Eisenbahnverkehrsunternehmen zu sichern. „Dafür muss er die Kosten für die Nachrüstung von Fahrzeugen, für die Ausrüstung von Neufahrzeugen und der Infrastruktur in einem Finanzierungsprogramm übernehmen.“ Andernfalls werde man den hohen Erwartungen der Klimaschutzpolitik und den nötigen Kapazitätsausbau im Schienengüter- und Personenverkehr nicht erreichen.

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e.V.

Beschaffung geförderter E-Busse

Laut Bundesverkehrsministerium wurden von den 2.386 Elektrobussen, für die seit 2016 Fördermittel des Bundes beantragt wurden, bis Mitte 2020 erst 154 beschafft. Die Grünen, die die kleine Anfrage gestellt hatten, sehen vor allem die Hersteller in der Pflicht. Doch es gibt auch andere Gründe für die noch geringen Zulassungszahlen.
Das geht aus der Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine kleine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die der „Rheinischen Post“ vorliegt. Der Antwort zufolge liegt der Anteil elektrischer Busse an allen zugelassenen Kraftomnibussen bei 0,5 Prozent. Zum Jahresbeginn lag der Bestand bundesweit bei 385 Elektrobussen. Davon sind 104 Fahrzeuge in Nordrhein-Westfalen zugelassen, 74 in Baden-Württemberg und 47 in Hamburg.
Das Bundesverkehrsministerium fördert die Anschaffung der Elektrobusse bis zum Jahr 2025 mit insgesamt 1,07 Milliarden Euro, etwa über das Sofortprogramm „Saubere Luft“. Dieses Programm richtet sich allerdings nur an Städte mit besonders hohen Stickoxid-Werten in der Luft. Hinzu kommen noch weitere Förderprogramme, etwa des Bundesumweltministeriums. Das Umweltministerium fördert die gegenüber einem Dieselbus entstehenden Mehrkosten zu 80 Prozent, weitere Ausgaben – etwa für die Ladeinfrastruktur – werden zu 40 Prozent gefördert.
Die geringe Zahl von 154 E-Bussen erklärt sich aber auch mit dem Timing: Ohne die Förderung können sich viele ÖPNV-Betreiber den Umstieg auf die Elektrobusse wegen der teureren Anschaffung und der Infrastruktur-Umbauten nicht leisten. Konkrete Ausschreibungen für die Fahrzeuge und Ladegeräte starten daher meistens erst, wenn der Betreiber bereits den Förderbescheid erhalten hat.
Somit laufen derzeit viele Ausschreibungen, auf die bereits Anträge gestellt wurden.
Dennoch sehen die Grünen die Hersteller in der Pflicht. „Die Nachfrage nach E-Bussen in den Kommunen ist riesig, doch die Beschaffung bleibt ein Nadelöhr“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, Stephan Kühn. „Die Hersteller müssen nun endlich liefern, und zwar brauchen wir mehr Busmodelle, aber auch kürzere Lieferzeiten.“

Quelle: electrive.net

Stellenangebot: Verkehrsplaner (m/w/d), Landratsamt Heidenheim

Der Landkreis Heidenheim ist Aufgabenträger für den straßengebundenen ÖPNV und verfolgt eine proaktive Strategie. Daneben betreibt der Landkreis die Geschäftsstelle des Heidenheimer Tarifverbundes (htv) und beteiligt sich aktiv an den regionalen Bestrebungen zum Ausbau der Brenzbahn.

Im Fachbereich ÖPNV und Straßenbau ist zum nächstmöglichen Zeitpunkt folgender Arbeitsplatz zu besetzen: Verkehrsplaner (m/w/d)

Ausführliche Informationen finden Sie hier:

DB erprobt alternative Antriebe und Kraftstoffe

Die Deutsche Bahn verzichtet auf herkömmlichen Diesel, um bis 2050 ein klimaneutrales Unternehmen zu werden. Dazu prüft die DB verschiedene Möglichkeiten für alternative Antriebe und Kraftstoffe. Der Versuchszug advanced TrainLab fährt bereits mit einem Öko-Diesel, der die CO2-Emissionen um 90 Prozent reduziert. Ab Oktober wird das Sylt Shuttle zwischen Westerland und Niebüll testweise mit klimafreundlichem Öko-Diesel unterwegs sein. Weitere Tests im regulären Bahnbetrieb sind geplant.

Quelle: Deutsche Bahn AG

mofair: Plan für Auflagen zur DB-Eigenkapitalerhöhung

mofair und ALLRAIL, die Verbände der deutschen und europäischen Wettbewerbsbahnen, haben der EU-Kommission einen Plan für Auflagen vorgelegt, ohne die es nach ihrer Ansicht keine Eigenkapitalerhöhung der Deutschen Bahn AG (DB) geben kann. „Wir halten die Kapitalerhöhung weiter für EU-rechtswidrig, denn sie verzerrt den Wettbewerb massiv“, kritisiert mofair-Präsident Christian Schreyer die Pläne des Bundes, „aber wenn sie kommt, muss sie an strenge Auflagen geknüpft werden, um die Verzerrung auszugleichen.“
Schreyer nennt exemplarisch die Kündigung der Beherrschungs- und Gewinnabführungsverträge innerhalb des DB-Konzerns. Er fährt fort: „Dumpingangebote, vor allem im Regionalverkehr, müssen unterbunden werden.“ Außerdem soll es ein Corona-Hilfsprogramm für eigenwirtschaftlichen Fernverkehr geben, und die DB soll Vorgaben für den Umgang mit Gebrauchtfahrzeugen sowie bei der Fahrzeugneubeschaffung bekommen. Vor allem sollen Bahntickets künftig von allen Unternehmen zu fairen Konditionen verkauft werden dürfen – ein immenser Fortschritt für Reisende, passend zu den Zielen des Green Deals der EU: Klimaschutz und Digitalisierung.

Quelle: mofair e.V.