Viele Bahnhöfe machen es Rollstuhlfahrern schwer

Menschen mit Behinderungen und alte Leute haben es in Deutschland an Bahnhöfen im Saarland, in Hessen und Thüringen sowie in Bayern am schwersten. In diesen Bundesländern ist noch immer mehr als ein Fünftel der Bahnsteige nicht stufenfrei zu erreichen, womit der bundesweite Durchschnitt deutlich verfehlt wird. Dies hat das gemeinnützige Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene mit Daten des Bundesverkehrsministeriums ermittelt und dafür die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Bundestagsfraktion ausgewertet. 
Insgesamt erzielt Deutschland bei der der Barrierefreiheit für Zugreisende Fortschritte. Bundesweit stieg der Anteil der Bahnhöfe mit für alle gut zu erreichenden Gleisen von 77 Prozent in 2017 auf 83,5 Prozent in 2019.  Beim Schlusslicht Saarland liegt die Quote aber aktuell immer noch bei lediglich 71 Prozent. Und auch Thüringen (74 Prozent), Hessen (75 Prozent) sowie Bayern (knapp 80 Prozent) fehlt es im innerdeutschen Vergleich besonders oft an ausreichenden Aufzügen, Rolltreppen oder Rampen für den Weg zu den Gleisen. Einen überdurchschnittlich guten Zugang zu den Bahnsteigen bieten Schleswig-Holstein (97 Prozent), Berlin (95 Prozent) und Niedersachsen (93 Prozent) für Menschen mit Behinderungen, aber auch für alte Menschen, Familien mit Kinderwagen oder Radfahrer. „Im 21. Jahrhundert sollte es selbstverständlich sein, dass alle Menschen ohne fremde Hilfe den Zug erreichen können“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Mittwoch in Berlin. „Dies wird gerade angesichts der demographischen Entwicklung in Deutschland für die vielen Zugreisenden im hohen Alter immer wichtiger.“
„Von einem wirklich behindertengerechten Bahnreisen ist Deutschland noch immer ein Stück weit entfernt“, betonte Flege. „Ich rufe vor allem die Regionen mit unterdurchschnittlichen Werten auf, schnell die Bedingungen für Menschen mit Behinderungen, für alte Leute, aber auch für Familien mit Kinderwagen und Radfahrer an den Bahnhöfen zu verbessern.“ Dabei stellte Flege klar, dass dafür aus Sicht der Allianz pro Schiene die Eisenbahnbranche nicht allein verantwortlich ist. In der Pflicht stehen genauso die Länder und die Kommunen, die diesen Prozess unterstützen müssen.
Diese Erhebung erfasst den Zugang zum Bahnsteig und prüft, wo dieser möglich ist, ohne Stufen überwinden zu müssen. Barrierefreiheit im umfassenden Sinne ist allerdings mehr als diese Stufenfreiheit. Für eine barrierefreie Zugfahrt im umfassenden Sinne muss die gesamte Reisekette so organisiert sein, dass alle mobilitätseingeschränkte Reisende wie Rollstuhlfahrer, Blinde oder Gehörlose den Zug allein benutzen können. Dazu liegen zwar keine aktuellen Daten vor. Aber auch hier sieht die Allianz pro Schiene trotz beachtlicher Fortschritte immer noch großen Handlungsbedarf.

Quelle: Allianz pro Schiene e.V.

Ausbau der Erftbahn zur S-Bahn

Rund neun Monate nach Abschluss der Bürgerbeteiligung zum Ausbau der Erftbahn (RB 38) zur S-Bahn liegen die Antworten der Planer auf die meisten Anregungen der Bürgerinnen und Bürger vor. Die Strecke zwischen Horrem und Bedburg soll elektrifiziert und so ausgebaut werden, dass künftig ein 20-Minuten-Takt möglich ist, mit längeren S-Bahnen als den heutigen Dieseltriebzügen. Bürger hatten die Möglichkeit, sich einzubringen. Die Planer von Deutscher Bahn (DB) und Nahverkehr Rheinland (NVR) hatten rund 900 Meinungsäußerungen auszuwerten, die im vergangenen Sommer im Rahmen zweier Infomessen und eines Online-Dialogs eingegangen waren. Zu den meistdiskutierten Themen zählten die Verkehrssituation rund um die Bahnübergänge, die Lärmbelästigung durch Signaltöne von Zügen und an Bahnübergängen sowie die Lage der Stationen und Bahnsteige.
Das Projektteam, bestehend aus dem Land Nordrhein-Westfalen, NVR und DB, hat heute Details zur sogenannten Vorzugsvariante veröffentlicht. Darunter versteht man den aktuellen Planungsentwurf, in den die Anregungen der Bürger so weit wie möglich eingeflossen sind. Die Vorzugsvariante gibt noch nicht exakt den späteren Bauplan wieder. Sie bildet den aktuellen Zwischenstand ab und wird in den kommenden Planungsphasen laufend ergänzt und verfeinert. Die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung im Zusammenhang mit dem Ausbau des Kölner S-Bahn-Knotens wird vom Bündnis für Mobilität des Ministeriums für Verkehr maßgeblich gefördert.
Auf der Projektwebsite www.sbahnkoeln.de ist zusammengefasst, welche Anregungen der Bürger aufgenommen werden konnten, welche nicht aufgenommen werden konnten und welche sich noch in der Prüfung befinden. Angesichts der Vielzahl an Wünschen beschränkt sich die Übersicht auf zentrale Themen, die von mehreren Bürgern geäußert wurden.
Die Bürger brachten auch zahlreiche Themen auf den Tisch, die nicht in den Verantwortungsbereich des Streckenausbauprojekts von DB und NVR fallen. Dazu zählen P+R-Parkplätze an den Stationen, die in kommunaler Verantwortung liegen. Allerdings stehen die Projektpartner DB und NVR in engem Austausch mit den Kommunen, um die Parkplatzsituation, wo nötig, weiter zu verbessern und die Wege zwischen der jeweiligen Station und möglichen Parkplätzen nutzerfreundlich zu gestalten.

Quelle: Nahverkehr Rheinland GmbH

ABB-Antriebstechnologie für Stadlers Züge der Zukunft

ABB hat vom Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler Aufträge im Wert von über 180 Millionen US-Dollar zur Lieferung von modernster Ausrüstung für mehr als 160 Züge und Lokomotiven in Europa und Nordamerika erhalten. Im Rahmen der Aufträge liefert ABB für das Wales & Borders Railway Franchise in Großbritannien kundenspezifische Traktionsausrüstung für 71 Schienenfahrzeuge. Die Ausrüstung wandelt die elektrische Energie aus der Oberleitung, dem Diesel-Generator oder der Batterie in die von den Fahrmotoren benötigte Spannung und Frequenz um. 24 der Züge werden mit Technologie für den trimodalen Betrieb ausgestattet, sodass sie elektrisch, dieselelektrisch oder mit Batteriestrom fahren können.
Des Weiteren wird Antriebsausrüstung in über 100 neuen Regionalzügen und Lokomotiven installiert, die in Deutschland, Ungarn, Italien, Slowenien, Kanada und den USA zum Einsatz kommen. Die Züge mit ABB-Technologie sollen den Service verbessern, schnellere Verbindungen ermöglichen und den nachhaltigen Pendelverkehr fördern.

Quelle: ABB

AVV stattet Regionalbusse mit Infektionsschutzscheiben aus

Der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) installiert in allen AVV-Regionalbussen zusätzliche Schutzscheiben. Diese verbessern den Infektionsschutz sowohl für die Fahrerinnen und Fahrer als auch für die Fahrgäste. Zudem bilden die Scheiben die Basis für eine Wiederaufnahme des Fahrkartenverkaufs in den Bussen.
Alle AVV-Regionalbusse werden mit einer zusätzlichen Schutzscheibe ausgestattet. Je nach Fahrzeugtyp kommt eines von zwei Modellen zum Einsatz: Es wird entweder eine vollflächige Scheibe im Eingangsbereich installiert, so dass der Einstieg vorne nur über den linken der beiden Türflügel möglich ist. Hierbei wird der Münzwechsler direkt in die Scheibe integriert. Oder der Fahrerplatz wird – bei der zweiten Variante – durch eine Scheibe auf der Fahrertüre großflächig abgeschirmt.

Quelle: Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund GmbH

Gesamte Eisenbahnbranche in der Krise finanziell unterstützen

Zu den heutigen (11. Mai 2020) Medienberichten über eine von der Bundesregierung geplante Kapitalerhöhung der DB AG nimmt VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff wie folgt Stellung:
„Grundsätzlich ist zu begrüßen, wenn Eigentümer die Kapitalbasis von Bahnunternehmen stärken. Der Bund trägt allerdings nicht nur für sein Unternehmen, sondern für die Gesamtbranche Verantwortung, darunter auch viele, die im Wettbewerb zur DB AG stehen. Wir brauchen rasche und durchgreifende Lösungen, um die gesamte Eisenbahnbranche in der Krise finanziell zu unterstützen. Zusätzliche Mittel, die der Bund nun zur Verfügung stellt, müssen allen Unternehmen zugutekommen, ob bundeseigen oder nicht.“
Wolff wiederholt in diesem Zusammenhang die gemeinsame Forderung der Branche nach einem Stabilitätsfond für den Schienengüterverkehr und einen Rettungsschirm für den Eisenbahnpersonenverkehr: „Die Eisenbahnbranche hat in der Krise Verantwortung übernommen, indem sie Verkehre aufrechterhält, die betriebswirtschaftlich aufgrund der gesunkenen Nachfrage kaum noch zu rechtfertigen, aber für die Gesamtgesellschaft wichtig und erwünscht sind. Um die Funktionsfähigkeit der Unternehmen nicht zu gefährden, ist nun ein Beitrag des Staates dringend erforderlich.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Carsharing in Rheinland-Pfalz

Kommunen können starten und weitere Carsharing-Angebote in ihrer Stadt oder Gemeinde einrichten. Das von Verkehrsminister Dr. Volker Wissing vorgelegte Gesetz wurde nach Zustimmung des Landtags im Gesetz- und Verordnungsblatt des Landes Rheinland-Pfalz veröffentlicht und ist damit rechtskräftig.
Kommunen, die nicht an einer Bundesstraße liegen, erhalten durch das Gesetz erstmals die Möglichkeit, Carsharing-Stationen an Straßen in ihrer Gemeinde einzurichten. Für größere Städte ermöglicht das Gesetz, Carsharing nicht nur an zentralen Hauptstraßen einzurichten, sondern beispielsweise auch an Gemeindestraßen in Neubau- oder Wohngebieten.
Bisher war das Einrichten von Carsharing-Stationen nur im Zuge von Bundesstraßen oder auf Privatflächen möglich. Mit der Änderung des Landesstraßengesetzes können diese auch an Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen eingerichtet werden.

Quelle: Verkehrsministerium Rheinland-Pfalz

Hygienetower am Düsseldorfer Hauptbahnhof

Regelmäßiges und gründliches Händewaschen – das gehört zu den wichtigsten Hygieneregeln im Kampf gegen Covid-19. DB, Stadtwerke Düsseldorf und Rheinbahn haben deshalb kurzfristig einen sogenannten Hygienetower entwickelt, der seit heute (11. Mai 2020) auf dem Konrad-Adenauer-Platz steht. Hier können sich Passanten kostenlos die Hände waschen.
Hände waschen können Gäste bereits seit mehreren Wochen kostenfrei im Düsseldorfer Hauptbahnhof, hierzu können die Toiletten im Bahnhof genutzt werden. Seit einigen Tagen gibt es außerdem einen Desinfektionsmittelspender an der DB Information, den Gäste kostenfrei nutzen können. Der Hygienetower, der ab sofort auf dem Bahnhofsvorplatz steht, ist prominent noch vor dem Haupteingang des Bahnhofs platziert.
Am Hygienetower sind zwei Waschbecken installiert, an denen sich Reisende und Passanten die Hände waschen können. Der Turm ist außerdem mit Seifenspendern, Handtuchspendern und Mülleimern ausgerüstet – eine saubere Sache, um sich unterwegs die Hände zu reinigen und so sich und andere vor Covid-19 zu schützen.

Quelle: Rheinbahn

stadtteilauto bleibt „Blauer Engel“

stadtteilauto, das Carsharing für Osnabrück, hat es wieder geschafft: die Stadtwerke-Tochter wird erneut mit dem Umweltzeichen der Bundesregierung „Blauer Engel“ für seine Nachhaltigkeit und Umweltfreundlichkeit ausgezeichnet.
stadtteilauto erbrachte alle erforderlichen Nachweise: angefangen bei der allgemeinen Verkehrs- und Betriebssicherheit, über die Einhaltung von NOx- und Partikelemissionen bis hin zu Ladestationen. Der Strom wird zu 100% aus erneuerbaren Energiequellen bezogen und die Fahrzeugflotte wird zunehmend elektrisch. Das Umweltzeichen wird in Deutschland seit 1978 durch das Umweltbundesministerium, das Umweltbundesamt, der Jury Umweltzeichen und der RAL Umwelt GmbH vergeben.

Quelle: Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS)

Azubis suchen Projektpartner aus dem Verkehrswesen

Der Förderverein für regionale Entwicklung e.V. setzt sich mit seinen Azubi-Projekten für die praxisnahe Ausbildung von Berufsschülern und Studierenden ein. Um es den Berufseinsteigern zu ermöglichen an abwechslungsreichen, realen Projekten zu arbeiten, werden im Rahmen des Förderprogramms „Verkehr online“ nun neue Projektpartner aus dem Verkehrswesen gesucht.
Egal ob Taxi- oder Busunternehmen, Fahrrad- oder Autohändler oder leidenschaftliche Oldtimer-Sammler – Vereine oder auch kleinere Unternehmen des Verkehrswesens können sich hierbei von den Azubis eine individuelle Webseite erstellen lassen und ermöglichen ihnen hiermit praktische Berufserfahrung zu sammeln. Die Erstellung des Internetauftritts ist dabei für die Projektpartner kostenfrei. Lediglich die Kosten für die Webadresse und den Speicherplatz sind selbst zu tragen. 
Nach Projektabschluss ermöglicht es ein bedienerfreundliches Redaktionssystem den Projektpartnern, ihre Webseite selbstständig zu pflegen – ganz ohne Programmiererkenntnisse. So können beispielsweise aktuelle Neuigkeiten oder Angebote eingestellt werden. Sollte es dennoch mal eine Frage geben, kann man sich natürlich auch nach Projektabschluss noch bis mindestens 2030 an den Webseiten-Support der Azubi-Projekte wenden.

Quelle: Förderverein für regionale Entwicklung e.V.

Bundesländer entscheiden über ihre Messen

Künftig sollen die Bundesländer darüber entscheiden, ab wann die Durchführung von Messen unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln erlaubt ist. Zudem werden Messen nicht mehr als Großveranstaltungen betrachtet. Das ist sicher ein wichtiges Signal für die Frankfurter Buchmesse (14.−18. Oktober).
Das berichtet der AUMA, der Verband der Deutschen Messewirtschaft. Die Entscheidung sei das Ergebnis der Vereinbarungen von Bundesregierung und Bundesländern am 6. Mai. Ein wichtiges Signal für die Messen sei, so AUMA-Geschäftsführer Jörn Holtmeier, auch die von den Ländern geplante schrittweise Öffnung der Hotel- und Gastronomiebetriebe. Entscheidend für den Erfolg von Messen im zweiten Halbjahr sei dann auch die Öffnung der Grenzen und die Wiederaufnahme des grenzüberschreitenden Geschäftsreiseverkehrs.

Quelle: Börsenblatt