bdo: Gutscheinlösung führt zu dramatischer finanzieller Lage

Zu der sogenannten „Corona-Kabinett” der Bundesregierung beschlossenen Gutscheinlösung bei Pauschalreisen, Flugtickets und Freizeitveranstaltungen sagte in Berlin Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmer (bdo):
„Die Bundesregierung hat heute erneut einen Rettungsschirm über große Reisekonzerne, Veranstalter und Airlines geworfen. Mit der beschlossenen Gutscheinlösung für den Umgang mit stornierten Pauschalreisen, Flugtickets und Freizeitveranstaltungen werden die großen Akteure im Grunde dafür belohnt, dass sie rechtmäßige Ansprüche kleinerer Partner und Verbraucher bis jetzt bewusst ignoriert haben. Während kleine Busunternehmen natürlich pünktlich die Rückzahlungen an Verbraucher leisteten, weil sie sich ihren Kunden und dem Gesetz verbunden fühlen, haben die großen Akteure dies gezielt ausgesessen. Das Geld ist zum Großteil aus dem Mittelstand abgeflossen, während ausstehende Forderungen von Konzernen offenblieben, wie unsere aktuelle Umfrage belegt. Das führt beim Busmittelstand zu einer dramatischen finanziellen Lage, bei der die Politik nun gezielt gegensteuern muss. Bestehende Rettungsschirme und Kredite sind mittelstandsfeindlich ausgestaltet und daher leider nicht hilfreich. Nach der heutigen Richtungsentscheidung muss die Bundesregierung nun endlich auch etwas für die kleinen Unternehmen in der Touristik tun und die durch die Gutscheinlösung ausstehende Finanzlücke in den Unternehmen durch direkte Soforthilfen oder zumindest Staatsbürgschaften ausgleichen. Die Unternehmen brauchen jetzt liquide Mittel. Mit einem „Tourismusgutschein“ können weder Löhne noch Stromkosten gezahlt werden.“
Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo)

Linie 83 in Zürich fährt jetzt elektrisch

Die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) haben mit der Umstellung der stark nachgefragten Linie 83 auf Trolleybusbetrieb begonnen. Insgesamt acht Batterietrolleybusse der neuesten Generation lösen nach und nach die bislang eingesetzten Dieselbusse ab. Mit der Umstellung auf Trolleybusbetrieb werden jährlich über 200.000 Liter Diesel und rund 540 Tonnen CO2 eingespart. Seit der Inbetriebnahme der Linie 83 im Dezember 2015 sind die jährlichen Fahrgastzahlen von rund 1,5 Mio. auf 2,5 Mio. gestiegen. Seit Dezember 2019 verkehrt die Linie 83 ganztägig, wodurch eine weitere Nachfragesteigerung erwartet wird.

Die acht neuen Batterietrolleybusse auf der Linie 83 (Milchbuck – Bahnhof Altstetten) bauen auf der Technologie des Forschungsfahrzeugs “SwissTrolley plus” auf. Dank ihrer leistungsfähigen Traktionsbatterien sind sie in der Lage, längere Teilstrecken ohne Fahrleitung zurückzulegen. Auf der Teilstrecke zwischen Milchbuck und Hardplatz verläuft die Linie 83 vollständig unter bestehenden Fahrleitungen der Trolleybuslinie 72. Die neuen Batterietrolleybusse können die restliche Strecke bis zum Bahnhof Altstetten mit ihren leistungsfähigen Traktionsbatterien zurücklegen. So werden die bewährten Fahrleitungen zur hocheffizienten Ladeinfrastruktur, die während der Fahrt dynamisch genutzt wird.

Trolleybusse bieten auf stark nachgefragten, topographisch anspruchsvollen Linien ein zuverlässiges und leistungsfähiges Angebot. Sie setzen die Energie sehr effizient um, verursachen keine lokalen Schadstoffemissionen und sind sehr leise.

Quelle: VBZ

Alpha Trains refinanziert vorzeitig ein Holdingdarlehen

Alpha Trains Holdco S.à r.l., eine Holdinggesellschaft der Alpha Trains Gruppe, hat zwei Jahre vor dessen Fälligkeit ein bestehendes Darlehen in Höhe von € 125 Millionen refinanziert. Das neue Darlehen in Höhe von € 130 Millionen ist endfällig und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Im Oktober 2019 hat sich Alpha Trains auf den Finanzierungsmärkten Kreditmittel von mehr als € 700 Millionen gesichert – einschließlich eines grünen Darlehens und grüner Schuldverschreibungen. Ziel war es, bestehende Darlehen vorzeitig zu refinanzieren und zusätzliche Darlehen und Kreditlinien für derzeitige und zukünftige Investitionen in rollendes Material zu beschaffen.
Mit dem Abschluss dieser Holdingrefinanzierung am 31. März 2020 hat Alpha Trains seine aktuellen Unternehmens-Refinanzierungspläne vollständig umgesetzt.
Quelle: Alpha Trains

Stimmen der Verkehrsindustrie zur aktuellen Situation

Anlässlich der aktuellen Situation hat die Nahverkehrs-praxis eine Umfrage in der Verkehrsindustrie zum Thema Erfahrungen mit und Folgen des Corona-Virus gestartet. Lesen Sie hier alle Statements in voller Länge. Wir haben bisher Antworten von Stadler und IVU erhalten, später eintreffende Antworten werden in einer weiteren News veröffentlicht.
Lesen Sie auf unserer Themenseite die Antworten auf die Fragen:

  • Arbeiten oder Produzieren Sie noch oder wie sehen die Einschränkungen für Ihr Unternehmen aus?
  • Können Sie Ihre Kunden im ÖPNV dennoch wie gewohnt bedienen oder welchen Notservice unterhalten Sie? Zu welchen Problemen führt dies ggf. bei Ihren Kunden und was hören Sie darüber?
  • Fast die gesamte Wirtschaftsbranche fragt ungeduldig die Politik, wie lange die verordneten Einschränkungen noch dauern und ab wann wir wieder annähernd zur Normalität zurückkehren. Was bedeuten diese Restriktionen wirtschaftlich für Ihr Unternehmen?

E-Busse: OmniE soll Potenziale ermitteln

Wann und wo ist die Umstellung von Diesel- auf E-Busse für ÖPNV-Unternehmen sinnvoll? Das herstellerunabhängige Analysetool OmniE soll künftig Auskunft geben und Busflottenbetreibern in ganz Europa Substitutions-Szenarien aufzeigen. Im Rahmen des gestarteten Forschungsprojekts „OmniE – IKT Tool zur System- und Flottenanalyse für Elektro-Omnibusse“ wird es entwickelt.
Als die Europäische Union im Jahr 2019 die „Clean Vehicles“ Directive verabschiedete, erhöhte sie den Druck auf ÖPNV-Unternehmen, ihre Fuhrparke mindestens teilweise auf Fahrzeuge mit alternativen Antriebstechnologien umzustellen. Diese Umstellung soll OmniE deutlich erleichtern, indem es Busflottenbetreibern wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Optionen aufzeigt. Der Prozess der Elektrifizierung von Busflotten soll damit an Fahrt aufnehmen.
Die Innovation von OmniE gegenüber bereits existierenden Ansätzen ist die Komplexität der Analyse. Nach Einschätzung von Dr. Matthias Puchta, Gruppenleiter Energiespeicher am Fraunhofer-Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik IEE in Kassel, binden vorhandene Tools wichtige Faktoren wie beispielsweise Batteriealterung und Netzanalyse nicht adäquat ein. „Mit dem OmniE Analysetool werden alle für ein ÖPNV-Unternehmen relevanten Variablen berücksichtig“, erklärt der Energieexperte.
OmniE analysiert verschiedene Substitutions-Szenarien und stellt diese nachvollziehbar dar. ÖPNV-Betreiber erhalten aussagekräftige Daten zu Kostenstrukturen, CO2-Einsparungen und individuellen Ladekonzepten inklusive Informationen zur möglichen Konfiguration, Standort und Energieversorgung der Ladeinfrastruktur. Auf dieser Basis können sie leichter entscheiden, in welchem Umfang eine Umstellung für ihren Betrieb erfolgen kann.
„So können wir einerseits das Fehlinvestitionsrisiko verringern und andererseits die Akzeptanz für diese neue Technologie steigern“, erklärt Benedikt Mundl, Projektleiter der monalysis GmbH. ÖPNV-Betreiber erhielten deutlich mehr Sicherheit bei der Umstellung ihrer Busflotten.
Quelle: Frauenhofer IEE

Elektro-Gelenkbusse in Osnabrück

Seit genau einem Jahr sind die 13 E-Gelenkbusse der Stadtwerke Osnabrück zwischen Haste und Düstrup unterwegs. Die auf der ersten rein elektrisch bedienten Linie M1 fahrenden Busse haben im ersten Betriebsjahr knapp 730.000 Kilometer zurückgelegt – und das zuverlässig und nahezu störungsfrei. Die E-Busflotte bekommt zudem Zuwachs: Im Februar hat VDL mit der Fertigung der nächsten 22 Osnabrücker E-Gelenkbusse begonnen.
Quelle: Stadtwerke Osnabrück GmbH

Tobias Harms ist neuer Vorstandsvorsitzender der SWEG

Am Mittwoch, 1. April 2020, hat Tobias Harms den Vorsitz im Vorstand der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG) übernommen. Der 47-Jährige folgt Johannes Müller nach, der am 31. März 2020 aus dem Amt geschieden und in den Ruhestand getreten ist. Tobias Harms ist seit 2016 Mitglied des Vorstands der SWEG und dort für das technische Ressort verantwortlich.
Eine weitere personelle Änderung im Vorstand der SWEG hat es zum 1. April 2020 gegeben: Dr. Thilo Grabo übernahm die Funktion des Finanzvorstandes. Der 42-Jährige ist unter anderem verantwortlich für Finanzen, Vertrieb, Controlling, Informationstechnik und Einkauf.
Quelle: Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG)

DSW21 in Dortmund investiert Millionen in Verkehrsinfrastruktur und Stadtbahnflotte

DSW21-Finanzvorstand Jörg Jacoby:
„Wir wollen in den nächsten Jahren 270 Millionen Euro in die Verkehrsinfrastruktur investieren. Wichtiger Bestandteil dieses Investitionsplans sind die öffentlichen Fördermittel in Höhe von fast 100 Mio.€, die das Land NRW im vergangenen Sommer zugesagt hat. Auch die Erträge aus den Unternehmensbeteiligungen von DSW21 spielen in diesem Zusammenhang eine tragende Rolle.
Unabhängig davon investieren wir nochmal weitere rund 200 Mio. € in unsere Stadtbahn-Flotte. Ziel dabei ist es, bis zu 26 neue Fahrzeuge zu erwerben und 64 vorhandene Fahrzeuge umfassend zu modernisieren.“
Quelle: DSW21

Die erste neue Bremer Straßenbahn ist angekommen

Die erste von insgesamt 77 neuen Straßenbahnen hat heute Bremen erreicht. Vier Nächte lang ist das rund 37 Meter lange, 2,65 Meter breite und fast 48 Tonnen schwere Fahrzeug mit einem Tieflader vom Siemens Mobility-Werk in Wien zur Bremer Straßenbahn AG (BSAG) an den Flughafendamm transportiert worden. In den kommenden Wochen und Monaten wird das moderne Fahrzeug von den Expertinnen und Experten der BSAG im Rahmen des anstehenden Zulassungsverfahrens nun ausgiebig getestet, bevor es voraussichtlich im Sommer 2020 erstmals mit Fahrgästen an Bord durch die Hansestadt fährt.
Quelle: Bremer Straßenbahn AG

VDB begrüßt Erweiterung staatlicher Exportkreditgarantien

Der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. begrüßt den Beschluss von Europäischer Kommission und Bundesregierung, ab sofort auch Exportgeschäfte innerhalb der EU und in ausgewählten OECD-Ländern mit staatlichen Exportkreditgarantien absichern zu können. „Exportorientierte Industrien wir die Bahnindustrie in Deutschland müssen international manövrierfähig bleiben. Dass Kommission und Bundesregierung so schnell reagieren und die Exportkreditversicherung flexibilisieren, ist ein enorm wichtiges Signal.“, so VDB-Hauptgeschäftsführer Dr. Ben Möbius. Das Präsidium des VDB hatte sich in seiner 3-Punkte Erklärung vergangene Woche bereits für eine Erweiterung der Exportabsicherungen ausgesprochen und die Ausdehnung auf EU-Staaten und OECD-Länder gefordert. „Verlässliche Deckungsmöglichkeiten tragen wesentlich dazu bei, systemrelevante Exporte abzusichern, Zahlungsunsicherheiten zu minimieren und die Strukturen der kritischen Infrastruktur Schiene bestmöglich zu stärken.“ betont VDB-Präsident Michael Fohrer. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat gemeinsam mit dem Bundesfinanzministerium beschlossen, ab sofort Exportgeschäfte zu kurzfristigen Zahlungsbedingungen bis 24 Monate auch innerhalb der EU und in bestimmten OECD-Ländern mit staatlichen Exportkreditgarantien des Bundes abzusichern. Damit könnten insbesondere mögliche Engpässe im privaten Exportkreditversicherungsmarkt in der aktuellen Situation aufgefangen werden. Mit der Entscheidung der EU-Kommission vom 27.03.2020 wird die Liste der marktfähigen Risiken, also der Länder, für die normalerweise keine Absicherung durch staatliche Exportkreditgarantien zulässig ist, vorübergehend gestrichen. Die Kommission hat damit zeitnah und flexibel auf die Bitten von Deutschland und weiterer Mitgliedsstaaten reagiert. So bleiben systemrelevante Exportindustrien handlungsfähig, sollten private Exportkreditversicherer als Reaktion auf die Corona-Pandemie bei der Absicherung von Exporten ausfallen.
Die Entscheidung betrifft neben den 27 EU-Staaten, Australien, Island, Japan, Kanada, Neuseeland, Norwegen, Schweiz, USA und das Vereinigte Königreich. Die erweiterten Deckungsmöglichkeiten sind zunächst bis zum 31.12.2020 befristet.
Quelle: Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V.