LTE auf ersten Berliner U-Bahnlinien

Telefónica Deutschland hat die ersten vier Linien der Berliner U-Bahn mit LTE für die Telekom und Vodafone ausgerüstet. Damit haben die drei Anbieter den LTE-Ausbau im Berliner Untergrund nur drei Monate nach Vertragsunterzeichnung zeitnah umgesetzt. Ab sofort können alle U-Bahnfahrgäste auf zunächst vier Linien unter Tage online spielen, Filme streamen oder die digitalen Angebote der BVG nutzen. Voraussetzung ist ein LTE-fähiges Smartphones oder Tablet und ein entsprechender Vertrag.
Vodafone und die Telekom starten die LTE-Versorgung für ihre Kunden ab sofort auf den Linien U2 (Pankow bis Stadtmitte), U5 (Alexanderplatz bis Tierpark), U7 (Gneisenaustraße bis Rudow) sowie U8 (Bernauer Straße bis Hermannstraße). Bis voraussichtlich Ende 2020 werden die Anbieter gemeinsam mit Telefónica Deutschland weitere U-Bahn-Strecken mit schnellen Datendiensten ausrüsten und die Mobilfunkversorgung verbessern.
Zu diesem Zweck schaltet Telefónica die LTE-Technik der beiden Kommunikationsunternehmen mit der eigenen vorhandenen Mobilfunk-Infrastruktur im Berliner Untergrund zusammen. Parallel modernisiert und erweitert das Münchner Unternehmen die vorhandene Netzversorgung und bereitet die Infrastruktur auf 5G vor, um dem steigenden Bedarf an schnellen Datendiensten gerecht zu werden.

Quelle: Berliner Verkehrsbetriebe AöR

Vergabe ab 2020: Neue EU-Schwellenwerte

Ab 1.1.2020 gelten neue EU-Schwellenwerte für die Vergabe von öffentlichen Aufträgen und Konzessionen. Die EU-Kommission veröffentlichte die geänderten Schwellenwerte am 31.10.2019 im Amtsblatt der EU.

EU-Schwellenwerte sinken

Die künftigen EU-Schwellenwerte (netto ohne Umsatzsteuer) sinken im Vergleich zu den Schwellenwerten für 2018 und 2019 in allen Bereichen (siehe Abbildung)

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Autorin ist Frau Dr. Ute Jasper, Partnerschaft Heuking Kühn Lüer Wojtek

Quantron AG kooperiert mit Busbauer Karsan

Andreas Haller, Vorstand der im Juli 2019 gegründeten Quantron AG aus Augsburg, hat eine tiefgreifende Kooperation mit dem türkischen Busbauer Karsan im Bereich Elektrobusse vereinbart.
Im Zuge der Zusammenarbeit der Unternehmen will die Quantron AG künftig gemeinsam mit Karsan vollelektrische Busse in der Türkei fertigen. Außerdem werden die Augsburger exklusiv den deutschlandweiten Vertrieb der Karsan-Elektrobusse Jest Electric und Atak Electric übernehmen. Die Quantron AG sieht laut eigener Angaben im Personenverkehr in Städten, auf Flughäfen und im Werksverkehr enorme Absatzpotenziale für E-Busse.

Quelle: eurotransport.de

Solaris liefert Hybridbusse nach Satu Mare

Am 18.11.2019 wurde ein Vertrag zwischen den Vertretern der Stadtbehörden von Satu Mare in Rumänien und der Firma Solaris Bus & Coach unterschrieben. Der polnische Hersteller wurde im Rahmen einer Ausschreibung als Lieferant von 11 Hybridbussen ausgewählt. Die Solaris Urbino 12 hybrid sollen gemäß Vertrag in der zweiten Hälfte 2020 ausgeliefert werden.
Gleichzeitig mit der Bestellung über elf 12 Meter lange Urbino mit Hybridantrieb wurde ein Rahmenvertrag unterschrieben, nach dem die Zusammenarbeit zukünftig um weitere 4 Solaris Urbino 12 hybrid und 2 gelenkige Solaris Urbino 18 hybrid erweitert werden kann.

Quelle: Solaris Bus & Coach S.A.

Wiesbaden läutet Wende im städtischen ÖPNV ein

ESWE Verkehr hat die ersten drei Fahrzeuge der neuen Batteriebusflotte offiziell vorgestellt. Im April 2019 hatte ESWE Verkehr den Auftrag für 56 Batteriebusse des Typs eCitaro sowie Ladeinfrastruktur und weitere Umbaumaßnahmen des eigenen Betriebshofes an Mercedes-Benz vergeben. Die Ankunft der Fahrzeuge ist der nächste Meilenstein der Landeshauptstadt Wiesbaden sowie des Mobilitäts-Dienstleisters auf dem Weg zu einem emissionsfreien ÖPNV.
Für die Beschaffung der 56 Batteriebusse und den Ausbau der Ladeinfrastruktur hatte ESWE Verkehr bereits eine Förderzusage erhalten. Diese stammt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und ist über 14,5 Mio. Euro. Dirk Meyer, Abteilungsleiter im Bundesumweltministerium (BMU), gab auf der Pressekonferenz die Erhöhung der Fördermittelzuwendung um 30,3 Mio. Euro auf insgesamt 44,83 Mio. Euro bekannt: „Das Bundesumweltministerium fördert den Einsatz emissionsfreier Busse und unterstützt Wiesbaden auf dem Weg zu einem besonders umwelt- und klimaschonenden Nahverkehr, von dem die gesamte Stadtbevölkerung profitieren soll. Die Umstellung der Busflotte auf Elektroantrieb kann auch Vorbild für viele andere Kommunen sein.“ Die beiden ESWE-Verkehr-Geschäftsführer Jörg Gerhard und Hermann Zemlin nahmen die Urkunde über die Fördermittelzusage feierlich in Empfang. Die Mittel ermöglichen die Bestellung weiterer 64 eCitaro-Fahrzeuge. Damit soll die Batteriebusflotte bis 2021 auf 120 Fahrzeuge steigen.
Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, war die öffentliche Präsentation der Busse eine Herzensangelegenheit, an der er persönlich teilnahm. Seine Kernbotschaft an die Zuhörer lautete: „Wiesbaden setzt einen neuen Maßstab für umweltfreundlichen Busverkehr. Keine andere deutsche Großstadt hat sich ein ehrgeizigeres Ziel gesetzt. Aber wir brauchen diesen Ehrgeiz, denn wenn wir die Erderwärmung begrenzen wollen, müssen wir aus den fossilen Antrieben nahezu vollständig aussteigen. Das Land nutzt alle Möglichkeiten, um Wiesbaden dabei zu unterstützen.“

Quelle: ESWE Verkehrsgesellschaft mbH

Niederflurstraßenbahnen des Nahverkehr Schwerin werden modernisiert

Kiepe Electric, ein Tochterunternehmen der Knorr-Bremse AG, wird 30 Niederflur-Straßenbahnfahrzeuge des Nahverkehrs Schwerin (NVS) modernisieren. Die über 15 Jahre alte Fahrzeugflotte erhält ein Retrofit der elektrischen Ausrüstung und eine Nachrüstung von Fahrzeug-Klimaanlagen. Im Fokus der Retrofit-Maßnahmen wird das Ziel einer maximalen Verfügbarkeit der Fahrzeuge stehen. Die Leistung von Kiepe Electric umfasst die teilweise Erneuerung der Fahrzeug- und Zugleittechnik sowie den Ersatz der Antriebsstromrichter und der Bordnetzumrichter durch neueste technologische Standards. Weiteres großes Thema ist eine Steigerung des Fahrgastkomforts. Um angenehme Temperaturen in den Fahrzeugen zu erreichen, wird Kiepe Electric die vorhandenen Heizungs- und Lüftungsanlagen durch moderne Fahrgastraumklimageräte ersetzen.

Quelle: Knorr-Bremse AG

Mehr Mittel für Barrierefreiheit, Bahnverkehr, Automatisierung und Vernetzung

In der sogenannten Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2020 stimmte am 15.11.2019 der Haushaltsausschuss des Bundestages für die Aufstockung der Mittel für Barrierefreiheit an Bahnhöfen in Höhe von 15 Millionen Euro sowie für das automatisierte und vernetzte Fahren um 31 Millionen Euro – auch für Busse und Bahnen. Der VDV – Branchenverband für über 600 Verkehrsunternehmen des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs – begrüßt zudem die Entscheidung, den Schienenverkehr mehrfach zu stärken: „Nicht nur die Mittel für das Bundesprogramm ‚Zukunft Schienengüterverkehr‘ wurden um zehn Millionen Euro aufgestockt, sondern auch die Zuschüsse zur Förderung alternativer Antriebe im Schienenverkehr“, so VDV-Vizepräsident Joachim Berends. „Das zeigt, dass der Bund an mehreren Punkten ansetzt, um den klimafreundlichen Verkehr mit Bus und Bahn zu stärken.“

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

bdo kritisiert Teile des Klimapakets als Schlag gegen umweltfreundliche Mobilität und fairen Wettbewerb

Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat Teile des am 15.11.2019 im Deutschen Bundestag beschlossenen Klimaschutzgesetzes als Eingriff in den fairen Wettbewerb im Verkehrssektor und als Rückschlag für saubere Mobilität kritisiert. Die Busbranche unterstützt ausdrücklich das Ziel, die Emissionen im Verkehrssektor zu reduzieren. Die Abgeordneten haben aber mit ihrem Votum für das vorliegende Paket der Bundesregierung eine einseitige Bevorteilung der Bahn im Fernverkehr auf den Weg gebracht. Diese geht ganz direkt zu Lasten der Unternehmen im Fernlinien- und im Gelegenheitsverkehr im Bussektor. Damit wird ausgerechnet die laut Umweltbundesamt klimafreundlichste Mobilitätsoption im Fernverkehr benachteiligt. Der bdo kündigt vor dem Hintergrund der Entscheidung an, gegen die steuerliche Benachteiligung der Busse im Fernverkehr zu klagen.

„Wir befürworten die Anstrengungen der Bundesregierung für mehr Klimaschutz aus voller Überzeugung. Aber: Das Klimaschutzgesetz darf nicht zu einem staatlichen Subventionsprogramm für die angeschlagene DB werden. Da die Bundesregierung an diesem Punkt leider nicht zurück zur Vernunft findet, werden wir nun eine Klage im Namen der betroffenen Busunternehmen anstreben“, sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard zu dem Ergebnis im Bundestag. „Wir haben als Busbranche von Anfang an unsere Unterstützung dafür zum Ausdruck gebracht, dass die umweltfreundliche Mobilität auf der Schiene durch eine kluge Reduzierung der Mehrwertsteuer mit neuen Vorteilen im Wettbewerb gegen die Emissionstreiber Flieger und Pkw gefördert wird. Dabei darf es aber nicht zu einem Nachteil für die direkten Wettbewerber im Busverkehr kommen. Das verstößt gegen die Prinzipien der Marktwirtschaft, gegen das Gebot der steuerlichen Gleichbehandlung und gegen geltendes Recht. Und es bringt soziale Ungerechtigkeit mit sich, wenn Investment-Bankerinnen und Investment-Banker in der 1. Klasse der DB massiv entlastet werden, während beispielsweise Pflegerinnen und Pfleger im Fernbus keinen Steuernachlass erhalten.“ Leonard führte weiter aus: „Das Klimapaket mag gut gemeint sein, in seiner Wirkung richtet es sich aber an diesem Punkt ganz direkt gegen den öffentlichen Personenverkehr mit Bussen – und damit gegen die sauberste Mobilitätsoption im Fernverkehr überhaupt.
Wir sollten es den Menschen leichter machen, sich für den Bus zu entscheiden – und damit gegen Pkw oder Flieger. Daher wäre ein positiver Impuls in Form einer Reduzierung der Mehrwertsteuer auch hier zwingend.“

Auf entsprechende Kritik an der Benachteiligung des Bussektors im Vergleich zur Schiene reagierten Stimmen aus Bundesfinanz- und Bundesverkehrsministerium zudem mit dem Verweis darauf, dass der Bussektor keine Maut entrichten müsse. Der bdo lehnt diese willkürliche Verknüpfung der Themen ab und sieht darin ein gezieltes Ablenkungsmanöver. Die Ausführung ist zudem inhaltlich irreführend.
Christiane Leonard sagte zum Hinweis auf einen konstruierten Zusammenhang zwischen der Mehrwertsteuer und einer Busmaut: „Die vernünftigen Stimmen in Politik, Wirtschaft und Bevölkerung sind sich doch einig darin, dass wir derzeit deutliche Anstrengungen unternehmen müssen, um die Umwelt und das Klima besser zu schützen. Der öffentliche Personenverkehr mit Bussen ist – auch darin besteht Konsens – ein entscheidender Treiber dafür. Insofern ist schon der Gedanke an eine Busmaut im Grunde lachhaft. Wie soll man das denn den Wählerinnen und Wählern erklären, wenn ausgerechnet der saubere Bus zusätzlich belastet wird. Zudem tragen Busse ihre Wegekosten durch Steuern und Abgaben bereits. Der Vergleich zum Trassenentgelt hinkt, da wir ja auch nicht über eine eigene Infrastruktur mit Dauervorfahrtszeichen verfügen, wie es im Schienenverkehr der Fall ist.“

Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer

Mobilitätssektor fordert Klima-Fonds

Anlässlich der abschließenden Beratungen zum Bundeshaushalt 2020 hat sich das Präsidium des Deutschen Verkehrsforums (DVF) bei seiner 71. Sitzung für die Schaffung eines Bundesfonds zum Klimaschutz im Verkehr ausgesprochen.
Präsidiumsvorsitzender Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner sagte: “Die Mobilitätswirtschaft und deren Unternehmen müssen mit den klimapolitischen Beschlüssen und Weichenstellungen der Bundesregierung umgehen und weitreichende unternehmerische Entscheidungen verantwortungsvoll treffen. Auch die Bundesregierung muss sicherstellen, dass sie ihre eigenen klimapolitischen Ziele erreicht. Um die erforderlichen öffentlichen Mittel zu bündeln und langfristig verbindlich in den Klimaschutz zu leiten, schlagen wir einen Fonds vor mit folgenden Förderschwerpunkten und Maßnahmen:

•             Anschaffungsförderung emissionsarmer Fahrzeuge für alle Verkehrsträger,

•             Unterstützung der Entwicklung innovativer Antriebe und der erforderlichen Grundlagenforschung,

•             Bereitstellung von Infrastrukturen für emissionsarme und emissionsneutrale Mobilität und Beseitigung bürokratischer Hürden (Ladesäulen und Netzausbau; Tankstellen für Wasserstoff, LNG und CNG; entsprechende Infrastrukturen für Bahn, Luft- und Schifffahrt),

•             Aufbau einer Versorgung mit E-Fuels und Wasserstoff sowie anderen emissionsneutralen Kraftstoffen auf der Basis von Strom aus erneuerbaren Quellen, in den erforderlichen Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen,

•             Modernisierung und verstärkter Ausbau des Schienennetzes, des ÖPNV einschließlich der Straßen- und Stadtbahnen, der Wasserstraße,

•             systematische Digitalisierung und Automatisierung des Verkehrs,

•             Effizienzsteigerung und bessere Vernetzung aller Verkehrsträger,

•             Unterstützung neuer Mobilitätsdienste und Mobilitätsplattformen und

•             konsequente Umsetzung internationaler marktbasierter Systeme zur CO2-Reduktion im Luft- und Seeverkehr.”

Klinkner weiter: “Der Klimaschutz im Verkehrssektor ist eine fundamentale Herausforderung. Wir können diese Herausforderung bewältigen. Aber dazu müssen alle umdenken – die Hersteller, die Nutzer und auch die öffentliche Hand. Alle Bausteine müssen systematisch ineinandergreifen.”
Die notwendigen Anreize zum Umstieg auf neue Antriebe und für eine umweltschonende Verkehrsmittelwahl habe das Klimapaket der Bundesregierung zum Teil richtig adressiert. Gleichzeitig müsse die Ladeinfrastruktur bereitgestellt werden, ferner müssten ÖPNV, Schiene und Wasserstraße ihre Leistung steigern können. Der Masterplan Ladeinfrastruktur habe dazu bereits eine gute Grundlage geschaffen. Innovationen bei der Digitalisierung, dem automatisierten Fahren und den E-Fuels müssten sehr schnell verfügbar gemacht werden. “Wir appellieren an Bund, Länder und Kommunen, die erforderlichen zusätzlichen Investitionen jetzt zu tätigen und bürokratische Hürden, die einer Modernisierung des Verkehrssystems im Wege stehen, zügig zu beseitigen”, mahnte der DVF-Präsident.

Quelle: Deutsches Verkehrsforum